Tja man müsste halt einfach auch mal hinterfragen was sich denn da tatsächlich hinter dem ganzen Zahlenwirrwarr mit dem um sich geworfen wird steht.
Die "Grenzwerte" bei der Inzidenz sind mehr oder minder willkürlich an die vermeintliche Leistungsfähigkeit der Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter angelehnt.
Nehmen wir einfach mal den Landkreis St. Wendel der zwischenzeitlich ja in der "Rangliste" der Inzidenz ganz weit vorne lag. Die hatten zeitweilig eine Inzidenz von 150.
Nun hat der LK aber gerade mal 87K Einwohner - wie können die da 150 Fälle auf 100K Personen haben? Genau man rechnet einfach hoch...
Stand heute hat der LK eine Inzidenz von 130 - Gesamtanzahl der Fälle: 867 davon genesen: 635 "aktive" Fälle: 232 neue Fälle 11.11.: 21
Unterstellen wir einfach mal die haben jetzt 20 neue Fälle pro Tag, dann bleiben die auch längerfristig noch bei einer Inzidenz von über 100. Schaut man sich dagegen dann mal die "aktiven Fälle" (da nehmen sich "Abgänge" und "Zugänge" nicht viel) im Vergleich zu Einwohnerzahl an: 0,3% - klingt aber irgendwie nicht so bedrohlich wie "Inzidenz 130"...
Ob da also jetzt St. Wendel oder Berchtesgaden hier "vorab" Lock-Downs gemacht haben oder nicht spielt bei den Zahlen wohl eher eine äußerst untergeordnete Rolle.
Interessant wäre es wohl eher in Berlin - und das jetzt die Schließung von Restaurants um 23 Uhr hier als Maßnahme wirklich viel gebracht haben soll - wohl eher nicht.
Nur am Rande:
Arzt appelliert: Herzpatienten sollen in Kliniken kommen
Der Ärztliche Leiter des Agaplesion Bethanien Krankenhauses in Frankfurt, Thomas Voigtländer, appelliert an Herzpatienten, nicht erneut aus Angst vor einer Corona-Infektion den Kliniken fernzubleiben. "Das Risiko, sich im Krankenhaus zu infizieren, ist um ein Vielfaches geringer als die Gefahr, nicht behandelt zu werden", sagte der Kardiologe und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung.
Während der ersten Corona-Welle seien Auswertungen einer Krankenkasse zufolge über 40 Prozent weniger Patienten wegen dringlicher Herz-Kreislauf-Problemen ins Krankenhaus gekommen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der stationär behandelten Herzinfarkt-Patienten sei um rund 30 Prozent gesunken. "Wir befürchten, dass das auch jetzt wieder passiert. Das wird nicht so stark ausfallen wie im Frühjahr, aber die Tendenz ist da." In Deutschland sterben jährlich 345.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hessenschau
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."