"If one of you can punch a hole through a shoji with just your ejaculation, then you'll be a real martial artist!" Morihei Ueshiba
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Der SV-Vorteil vom Judo ist halt, dass man die Eskalationsstufe beliebig wählen kann.
Wenn ein Judoka beispielsweise geschubst wird, ist ers gewöhnt, den Gegner mitzunehmen und mal ein paar Meter in ne andere Richtung laufen zu lassen. Damit ist schon mal ein ordentliches Statement gesetzt, ohne Gewaltanwendung von beiden Seiten. Wenn dann vom Angreifer ne Schippe drauf gelegt wird, gibt es eben die Möglichkeit, gerade einen SeoiNage so zu werfen, dass der nach einem Salto auch wieder auf den Füßen landet. Da wird ein halbstarker Discopöbler schon mal nicht mehr davon ausgehen, dass er ein leichtes Opfer gefunden hat.
Verschiedene Hebel- und Kontrollgriffe sorgen dann dafür, dass man reden kann und dem Gegner auch noch die Möglichkeit gibt, sich zu verziehen, ohne dass einer den Stempel des Verlierers aufgedrückt bekommt, was ja für weitere Atacken auch wichtig sein kann.
Wie sowas beim Karate funktioniert, kann ich leider auch nicht beurteilen, aber was ich sagen will ist, dass es auch nicht immer darum geht, den Gegner komplett kaputt zu machen sondern eine potentielle Gefahrensituation mit der angemessenen Härte zu lösen. Schläge und Tritte sind halt sofort von 0 auf 100, da gibts kein dazwischen (leichtes Schlagen ist nur noch schlechter) und endet immer damit, dass einer mehr oder weniger lange bleibende Kampfmale abbekommt.
Ich würde beides in Kombination trainieren und halte das zumindest für eine vernünftige Basis.
Ich würde gern mal erleben, was IRGENDEIN Fachmann gegen einen Amok-Schützen macht.
Ich habe in meinem Leben zwei Mal auf der Straße eine Keilerei mit Judowürfen beendet. Kein Seoi-Nage, aber eine Außensichel und ein Hüftwurf.
Beide Male hat mein Gegenüber die nicht kommen sehen, konnte sie nicht abwehren, konnte nicht ordentlich fallen und hatte danach keinen Bock
mehr weiter zu stressen.
Mission accomplished.
Wie kann man 7. Dan in irgendwas sein und nicht wissen, wie man einen Seoi-Nage SV mässig eindreht?!? Das ist jetzt auch keine Raketenwissenschaft. Wir haben einen 4. DAN Judo im MMA Training, der uns regelmäßig Judotechniken für No-Gi MMA aufbereitet. Da lernt man dann im clinchen solche Dinger als Opferwürfe schnell und ansatzlos einzudrehen. Und für die Straße wirfst du den nicht sauber, sondern lässt ihn mit dem Kopf irgendwo einrasten. Am Tisch, gegen die Wand, am Thresen, am Stuhl oder auf dem Bordstein. Ich denke nicht, dass das von Schnüffler ein Witz war.
Jeder der schonmal erlebt hat, wie beim Randori ein Gegner mit dem Kopf auf der Matte einrastet, kann sich vorstellen, wie das auf dem Asphalt rumst.
Ich würde vorschlagen, dass du mal mit ein paar guten Judo und Shotokan Leuten Sparring machst. Am besten Wettkampfkader. Das sollte ausreichen, um Zweifler zu überzeugen, was athletisch so alles möglich ist.
Dann sollte der Klügere ordentlich Shotokan und Judo drauf haben, um sich zu verteidigen.
Edit
Hier sind ein paar schöne Dinger dabei:
Und hier aus einer unterlegenen Position heraus als Finisher:
Street Seoi-Nage:
An dem Dummy sieht man, wie ein Untrainierter, der damit nicht rechnet, nach unten rauscht, wenn mans richtig macht.
Geändert von Kensei (19-09-2021 um 10:37 Uhr) Grund: Videos
Wenn man jemanden mit dem Kopf auf den Asphalt wirft, muss einem klar sein, dass das auch sehr böse wenn nicht sogar tödlich enden kann.
Das ist schon eine recht hohe Eskalationsstufe.
Würde Judo (oder Ringen...) machen und nach einem guten Striking Gym in der Nähe suchen: Boxen oder Muay Thai, K1, Kickboxen mit Low Kicks oder MMA Stand Up.
Boxen ist oft sehr günstig und von der Klientel her nah an der Realität, auch die anderen Vollkontaktstile bieten eher Trainingspartner, die das Kloppen nicht nur vom Hörensagen kennen. Türsteher, Erlebnisorientierte Jungmänner usw. halt.
Die Herren nach einiger Zeit des gemeinsamen Trainings mal nach Stories fragen!
Shotokan imho eher Mittelschicht, die davon phantasiert, Ausnahmen gibt es auch da. Sehr technisches und perfektionistisches Training, weniger Fokus auf Power, weniger widerspenstiger mit Kraft agierender Gegner etc.
Vollkontakt Training beseitigt schnell die Phantastereien...harte Würfe, harte Treffer auf Pratzen, hartes Sparring mit Regeln und Schützern bieten eine graduelle Annäherung an die Realität, auch der raue Umgang mit den oben erwähnten bemalten Muskelmännern bewirkt Abhärtung.
Das gilt generell für Leute die nicht fallen können. Zumindest wenn ich die unkontrolliert aufprallen lasse.
Von daher muss Judo/Grappling nicht immer die niedrigere Eskalationsstufe sein.
Würfe können Ungeübte schwer verletzen, Haltegriffe können dich selber plötzlich als Aggressor erscheinen lassen und unbeteiligt Dritte auf den Plan rufen, Würgegriffe können schlimm enden und vor Gericht schlecht aussehen, und wenn du den anderen in einem Hebel hast, musst du erstmal die Kaltblütigkeit haben, jemandem den Arm zu brechen.
Ergo schrieb ich eine Kombination aus beidem ist geeigneter, um auch über Tritt- oder Schlagtechniken zu verfügen bzw. diese auch abwehren zu können.
Gilt übrigens nicht nur für Ungeübte, die nicht fallen können. Der gute Rambat/Tom zeigt Würfe auch immer mal wieder in Variationen, die vom Geworfenen nicht abgerollt werden können und somit zu schweren Verletzungen führen können. D.h. Judo-Würfe in der allgemein bekannten Version sind eine Art Trainingsversion, damit der Partner auch abrollen kann. Man kann sie aber so variieren, dass es nicht geht.
was nicht wirklich judo-ausgebildeten, wie mir, des öfteren "wie von alleine" passiert
die Judo-ausbildung im Ju Jutsu verein in uralten zeiten war einfach nicht besonders gut (deshalb unbeabsichtigte "verschärfungen"), und in FMA und Silat läuft "werfen" meist etwas anders ab und hat teils andere intentionen.
ich kenne einen Shotokanler, der kann übrigens auch ganz gut "Judo-werfen" (die würfe, bei denen man den gegner vorher aushebt), sogar im freien sparring.
sein trainer ist auch im Judo hoch dekoriert und meint, ein Karateka sollte auch ein paar würfe mehr, als fußfeger können.
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
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