Zitat von
FireFlea
Fasst das nicht alles im Kleinen zusammen, was hier wieder auf 60 Seiten diskutiert wird?
Ich finde weiterhin, dass dies hier eine gute Zusammenfassung, von dem Teil der Diskussion, der sich mit den Themen Groundpath / Kraft auflösen /Kraft umleiten / Impulserhaltungssatz beschäftigt:
Zitat von
Pansapiens
1.) Carstenm spricht davon, ohne (bzw. reduziertem) "Groundpath" zu arbeiten und sich - wie auch immer - zumindest teilweise mechanisch vom Boden zu entkoppeln und so weniger Kraft auf den Boden wirken zu lassen, als oben über das Schieben eingetragen wird.
2.) Inryoku spricht davon, einen Teil einer oben horizontal wirkenden Kraft so umzulenken, dass die am Boden nicht mehr horizontal wirkt, sondern vertikal nach unten.
3.) Pansapiens fragt sich, wie sich diese Vorstellungen mit dem Impulserhaltungssatz in Einklang bringen lassen.
Die dahinterstehenden Einstellungen bezüglich grundlegender physikalischer Gesetze sind IMO in diesen Beiträgen aus dem anderen Thread gut zusammen gefasst bzw. zu erkennen (nach Autor sortiert):
Zitat von
Aiki5O+
Nach Newton gilt ausnahmslos actio = reactio.
[...]
Ein "Auflösen der angreifenden Kraft durch aiki" ist für mich unphysikalische Esoterik.
Zitat von
Aiki5O+
Kraft ist eine Vektor-Größe, deren Richtung nicht (im physikalischen Sinne) "umgeleitet" werden kann, in einem statischen Gleichgewicht nur durch gleich starke (und gerichtete) Gegenkräfte ausgeglichen werden kann und muss.. In horizontaler Richtung kann der Geschobene nicht mehr Kraft absorbieren als die Reibungskraft Fuß/Matte zulässt.
vs.
Zitat von
Inryoku
Menschen sind keine Punktmassen, die Vorgänge sind etwas komplexer.
[...]
Muskeln und Nervensystem unterliegen nicht der Mechanik von Punktmassen.
Viel Spaß bein Rechnen kann ich nur sagen.
In den von Dir zusammengestellten Zitaten (die den Eindruck einer Unterhaltung erwecken könnten, die so, in dieser Reihenfolge nicht stattfand) lassen sich IMO diese Positionen gemischt wieder finden:
Nick-Nick scheint, einerseits, wie ich, mit der "Blackbox", von deren genauem Inhalt man aufgrund der Kenntnis von Erhaltungsätzen abstrahieren kann, zu argumentieren, andererseits ging er zu diesem Zeitpunkt der Diskussion anscheinend von der Möglichkeit des "Kräfteumleitens" aus.
Kanken lehnt das "Kräfteumleiten" ab und argumentiert ähnlich wie Aiki50+ mit der Allgemeingütligkeit von actio = reactio, bzw. des Impulserhaltungssatzes, man könnte allerdings - insbesondere in dieser Zusammenstellung - den Eindruck bekommen, er verwerfe das Blackbox -Argument.
Wenn ich die Aussagen mische, kann ich meine Position wieder finden (hier habe ich bewusst weggelassen, wer was gesagt hat):
Es ist sicher jedem klar, dass der Mensch etwas komplexer aufgebaut ist als eine Punktmasse und alle biomechanischen Überlegungen nur Modellcharakter haben. Trotzdem kann man entsprechend des Modells zielführende Aussagen treffen, bspw. was das Schieben eines Menschen und das "Absorbieren" über einen Groundpath angeht.
[...]
Der Boden wird als Widerstand genutzt
[...]
Kräfte werden im Körper nicht umgeleitet, sie „neutralisieren“ sich höchstens. Es gilt die Impulserhaltung in geschlossenen Systemen, da für jede Kraft eine gleich große, aber entgegengesetzt wirkende Kraft (die sogenannte Gegenkraft) durch das muskuloskelettale System aufgebaut wird (natürlich zählt da das Bindegewebe mit dazu!).
[...]
Ich kann die Art und Weise beeinflussen wie eine Kraft auf meinen Körper wirkt (wie viel Kraft in „das System Körper“ in welcher Zeit abgegeben wird) und wie mein Körper damit umgehen soll (welche „Form“, bzw. Position er versuchen soll aufrecht zu halten, wobei sich das mit dem vorherigen Punkt überschneiden kann). Ich kann aber keine Kraft „in den Boden“ leiten.
Mir scheint, dass kanken und nick-nick in Bezug auf die Aussagekraft von Modellen, bzw. dem "Blackbox-Argument" aneinander vorbei reden, was deutlicher wird, wenn man die Beiträge in der ursprünglichen Reihenfolge zitiert:
Zitat von
Nick_Nick
Es ist sicher jedem klar, dass der Mensch etwas komplexer aufgebaut ist als eine Punktmasse und alle biomechanischen Überlegungen nur Modellcharakter haben. Trotzdem kann man entsprechend des Modells zielführende Aussagen treffen, bspw. was das Schieben eines Menschen und das "Absorbieren" über einen Groundpath angeht.
Zitat von
kanken
Nein, ein solches Modell ist hochgradig unseriös, da viel zu viele Variablen vorhanden sind durch die Kraftaufnahme und Kraftverteilung im Körper, sowie die neurologischen Regelgrößen durch Stellreflexe, bzw. visuelle und vestibuläre Regelkreise.
Alleine die „Kraftweiterleitung“ in der Schulter, beim Schub gegen den Arm, ist in dem genannten Schaubild einfach als fundamentale Missverständnis von grundlegenden physiologischen Vorgängen zu verstehen.
Spätestens da war ich raus, denn all die Fehler darin hier zu erklären sprengt meine Zeit.
Zitat von
Nick_Nick
Ich hatte mit Modell ein beliebiges biomechanisches Modell gemeint (keine Punktmasse), mit dem ihr Ärzte Erklärungen vornehmt (ich vermute mal, dass es welche gibt, ich selber kenne keins). Weiß auf die Schnelle auch gar nicht, welches Schaubild du meinst.
[Hervorhebungen von mir]
Nick-Nick sprach allgemein von Modellen, die in Naturwissenschaften benutzt werden, um sich komplexen Sachverhalten anzunähern.
kanken nahm Bezug auf ein IMO eher konkretes Modell, dass durch ein Schaubild veranschaulicht wird,
Ich vermute mal, auf dieses hier: