Ne, ich meine, wenn jemand neu einsteigt, also kein vorhandenes Arsenal hat. Hat man eines, das für sich genommen vernünftig funktioniert, ist natürlich der schnellste Weg zu einer vernünftigen Anwendbarkeit, eben herauszufinden, wie man welche Teile dieses Arsenals in welchem Szenario sinnvoll nutzen kann, und Wege finden, eben das zu tun. Soweit so klar.
Hat man dagegen nichts derartiges - also entweder keine Vorerfahrung oder keine sinnvoll verwendbare - dann muss man anders an die Sache herangehen. Dazu nimmt man (= der Trainer, unser fiktiver Testkandidat hat ja keine Ahnung von nix) sich vermutlich am besten das wahrscheinlichste Szenario vor, grosso modo gesprochen, ob das nun ein Wettkampf, "Macho-Gehabe in der Kneipe", "häusliche Gewalt/date rape" oder eben ein Schildwall ist. Ist man dann so weit, dass man in dem Szenario einigermassen zurechtkommt, kann man weitersehen. Sportlich gesehen ist ja recht klar definiert, wann und wie ein Wettkampf anfängt, also ist in dem Szenario die erste Frage verallgemeinernd "wie komme ich in eine Position, wo ich dem Gegner möglichst viel Aua machen kann, ohne Gefahr zu laufen, viel Aua zurückzukriegen". Im Schildwall (oder wie immer das fiktive Schlachtfeld-Szenario jetzt aussieht) kann ich in der Regel damit rechnen, dass die Bedrohung von vorne kommt - ergo: mit Standardangriffen von vorne klarkommen ohne draufzugehen und ohne hinzufallen. Natürlich gibt es auch Unterschiede - im Wettkampf kann ich im Prinzip fast jederzeit "mir reichts" sagen, im Schildwall wird das schwierig - ergo kann ich fast nur vorwärts da raus, etc. Andere der genannten Szenarien sind komplexer, und wie bereits anderenorts erwähnt bin ich der Ansicht, dass man da vermutlich am besten mit Psychologie und Soziologie (Gefahrensignale erkennen und entsprechend handeln, schwierige Situationen vermeiden...) anfangen sollte, gepaart mit einer Verbesserung der Grundfitness. Techniken würde ich erst etwas später drannehmen.