Zitat von
Pansapiens
Das Prinzip des Wuwei als "absichtsloses" oder "nicht Ego verhaftetes" Handeln in Bezug auf Kampfkunst hab ich noch nie verstanden.
Ist so ähnlich, wie wenn man einen allgemeinen, für alle Menschen gültigen Gott als Kriegsgott ansieht und entsprechend Bomben segnet?
Deshalb ist das je nach Kontext und "Kreis" auch was völlig Konkretes, etwas das man tun üben und lernen kann. Es ist mehr oder weniger die Verweigerung von Knee-Jerk-Reaktionen, und erstmal in "etwas" zu verbleiben was einem emotionale Ruhe als Werkzeug an die Hand gibt. Das merkt man auch. Und man merkt auch wenn einer das nicht hat, ich merke das bei mir, und man merkt es auch dem einen oder anderen Menschen an. Die allerwenigstens Menschen verweilen in so einer Ruhe und lassen Dinge erstmal stehen, bis dass entweder ein Impuls von großer Klarheit kommt, oder nicht. Diese Leere die man als Aktion jemandem vor die Rübe stellt der gerade eine Reaktion aus einem leiern will WIRKT, konkret. Wenn auch vermutlich in erster Linie emotional, als durch göttliche Führung per Karma-Schlagschrauber. Und es kommt öfter mal vor, dass sich "komische" Gespräche entwickeln, bei denen die erzählten Worte nicht der Inhalt sind, man fühlt eine starke emotionale Übertragung. Man sagt sowas wie "das ist aber eine schöne Pistole", und sagt emotional was anderes.
Auf großer Bühne, wo es um Handlungen von Millionen geht und nicht um jemanden den ich konkret vor mir habe, gibt es das auch als emotionale Einstellung. Man lässt solche Dinge einfach laufen, weil man das Gefühl hat dass es für irgendwas sinnvoll ist dass Menschen das erleben. Auch den Schrecken. Es reicht, wenn ich selbst eine emotionale Meinung dazu habe, und die empfinde, das "sendet" sich, und springt als Funke von Mensch zu Mensch. Allerdings ist das ein etwas längerer Vorgang der im Gegensatz zu "ich schlage euch alle zu Brei" nicht direkt wirkt, so oder so. Es geht da um nachhaltige, langfristige Wirkung von freiwilliger Erkenntnis und echter Wandlung.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)