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Thema: Interesse an Koryu?

  1. #91
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Geht ja nur um Meinung bzw. persönliche Einschätzung. Da ich niemanden persönlich kenne und in den Gegenden wo ich unterwegs bin, keine zu finden sind, schätze ich das Interesse in Deutschland, verglichen mit den allgemeinen KK's und KS als recht gering ein.

    Was die japanischen KK/KS's und die "Etikette" angeht. Als ich Mitte der 80'er bis Anfang der 90'er Shotokan (Sport) Karate geübt habe, war das, aus meiner Sicht, massiv übertrieben. Angrüssen des Gebäudes beim betreten, An- und Abgrüssen der Halle, kurzes Sammeln mit An-/Abgrüssen vor Beginn und beim beenden des Trainings. Der Lehrer erklärt was für alle, alle machen Verbeugung mit Oss. Lehrer korrigiert, vorher Verbeugung mit Oss, danach nochmal.
    Vor der Partnerübung (Bahnen laufen) die Partner grüßen mit Oss, die Techniken werden angesagt (besser geschrien), nach der Übung wird der Partner abgegrüsst. Partnerwechsel, das ganze von vorne. Verließ jemand den Raum zum Wasserlassen, erst zum Lehrer, mit Verbeugen und Oss, dann Halle abgrüssen und rückwärts verlassen, beim betreten, das gleiche wieder inkl. zum Leher mit grüssen und Oss (erwachsene Menschen, nicht kleine Kinder) .

    Bei den anderen Sachen mit Gi (Judo, JJ, HKD und TKD) die ich so geübt habe, ganz anders. Ritual zum "sammeln" (mit Kniesitz) vor dem Training und nach dem Training, das war's. Diese Art von Ritual sehe ich durchaus ein. Betreten und verlassen einer "Welt", die von der "normalen" abweicht.

    Mir persönlich ging das im Karate ziemlich auf den "Keks". Habe ich aber akzeptiert, weil ich dort was lernen wollte und ich mich den Gepflogenheiten, der Gruppe, bei der ich lernen möchte unterwerfe. Wenn man so will, ein Preis den ich zu zahlen bereit war.
    Das hat jetzt erst mal nichts mit Koryu zu tun. Ist aber etwas, dass sich in einem "festsetzt". Denke ich jetzt an Koryu, habe ich noch traditionellere Leute , als es die "Sportkarateka's" waren, im Kopf.
    Das muss ja nicht die Realität abbilden. Ist aber das, was in mir abgeht.

    Was dann noch dazu kommt, ist das man das ja eigentlich nur aus irgendwelchen Demos auf irgendwelchen Gala's kennt. Das sieht dann oft so aus, wie hier:



    Da macht das, was für viele die eigentliche Aktion ist, das was man üben möchte, den kürzesten Teil aus. Das meiste scheint aus ritualisierter Vorbereitung zu bestehen (klar passiert das einiges in den Personen, das man nicht wahrnimmt und das evtl. als wichtiger erachtet wird als die eigentliche Aktion - Erinnert mich ein bisschen an Teezeremonie - von der ich auch keine Ahnung habe).
    Das ist für Leute wie mich (FMA'ler) sehr schwer nachzuvollziehen und stößt mich auch irgendwo ab. Ich will trainieren, die direkte Interaktion.
    Das dem ganzen ein tieferer Sinn unterliegt will ich gar nicht in abrede stellen, der erschließt sich aber von außen nicht (oder eher selten).
    Für mich fühlt sich das an wie Traditionspflege einer Kultur, der ich nicht angehöre.

    Liebe Grüße
    DatOlli
    Spiegelt exakt wieder, was ich und wohl auch amasbaal denken

  2. #92
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    Zitat Zitat von Stixandmore Beitrag anzeigen
    Spiegelt exakt wieder, was ich und wohl auch amasbaal denken
    Wie verwunderlich! &
    Bei unserem "SEA-Spleen"

    Liebe Grüße
    DatOlli

  3. #93
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    Zitat Zitat von Kumbaja Beitrag anzeigen
    Du meinst die hier?:
    https://koryugermany.wordpress.com/
    https://lifeforasword.wordpress.com/

    sehr schöne und wichtige Blogs!
    Genau die meine ich. Sind der Tat sehr schöne und interssante Blogs.
    Geändert von karate_Fan (10-01-2022 um 14:07 Uhr)

  4. #94
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen

    Da macht das, was für viele die eigentliche Aktion ist, das was man üben möchte, den kürzesten Teil aus. Das meiste scheint aus ritualisierter Vorbereitung zu bestehen (klar passiert das einiges in den Personen, das man nicht wahrnimmt und das evtl. als wichtiger erachtet wird als die eigentliche Aktion
    "Scheint zu bestehen", hm.
    Bei Vorführungen japanischer Koryu ist grundsätzlich nur zum Teil das zu sehen, "was man üben möchte", oder was in den vertieften Formen der Kata geübt wird. Man sieht Dinge, die man nicht versteht, einfach weil man eben nicht weiß, was diese Personen dort tun, und daher erscheint es als ritualisierte Vorbereitung, das ist aber ein Trugschluss.
    Es gibt dort einiges zu üben, " voll krass reality based tactical awareness" ist eins davon.

  5. #95
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    " voll krass reality based tactical awareness"
    Darf ich fragen was damit gemeint ist?

  6. #96
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    Zitat Zitat von Kumbaja Beitrag anzeigen
    Darf ich fragen was damit gemeint ist?
    Auf Japanisch würde ich u.a. "zanshin" nennen.

  7. #97
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Geht ja nur um Meinung bzw. persönliche Einschätzung. Da ich niemanden persönlich kenne und in den Gegenden wo ich unterwegs bin, keine zu finden sind, schätze ich das Interesse in Deutschland, verglichen mit den allgemeinen KK's und KS als recht gering ein.

    Was die japanischen KK/KS's und die "Etikette" angeht. Als ich Mitte der 80'er bis Anfang der 90'er Shotokan (Sport) Karate geübt habe, war das, aus meiner Sicht, massiv übertrieben. Angrüssen des Gebäudes beim betreten, An- und Abgrüssen der Halle, kurzes Sammeln mit An-/Abgrüssen vor Beginn und beim beenden des Trainings. Der Lehrer erklärt was für alle, alle machen Verbeugung mit Oss. Lehrer korrigiert, vorher Verbeugung mit Oss, danach nochmal.
    Vor der Partnerübung (Bahnen laufen) die Partner grüßen mit Oss, die Techniken werden angesagt (besser geschrien), nach der Übung wird der Partner abgegrüsst. Partnerwechsel, das ganze von vorne. Verließ jemand den Raum zum Wasserlassen, erst zum Lehrer, mit Verbeugen und Oss, dann Halle abgrüssen und rückwärts verlassen, beim betreten, das gleiche wieder inkl. zum Leher mit grüssen und Oss (erwachsene Menschen, nicht kleine Kinder) .

    Bei den anderen Sachen mit Gi (Judo, JJ, HKD und TKD) die ich so geübt habe, ganz anders. Ritual zum "sammeln" (mit Kniesitz) vor dem Training und nach dem Training, das war's. Diese Art von Ritual sehe ich durchaus ein. Betreten und verlassen einer "Welt", die von der "normalen" abweicht.

    Mir persönlich ging das im Karate ziemlich auf den "Keks". Habe ich aber akzeptiert, weil ich dort was lernen wollte und ich mich den Gepflogenheiten, der Gruppe, bei der ich lernen möchte unterwerfe. Wenn man so will, ein Preis den ich zu zahlen bereit war.
    Das hat jetzt erst mal nichts mit Koryu zu tun. Ist aber etwas, dass sich in einem "festsetzt". Denke ich jetzt an Koryu, habe ich noch traditionellere Leute , als es die "Sportkarateka's" waren, im Kopf.
    Das muss ja nicht die Realität abbilden. Ist aber das, was in mir abgeht.

    Was dann noch dazu kommt, ist das man das ja eigentlich nur aus irgendwelchen Demos auf irgendwelchen Gala's kennt. Das sieht dann oft so aus, wie hier:



    Da macht das, was für viele die eigentliche Aktion ist, das was man üben möchte, den kürzesten Teil aus. Das meiste scheint aus ritualisierter Vorbereitung zu bestehen (klar passiert das einiges in den Personen, das man nicht wahrnimmt und das evtl. als wichtiger erachtet wird als die eigentliche Aktion - Erinnert mich ein bisschen an Teezeremonie - von der ich auch keine Ahnung habe).
    Das ist für Leute wie mich (FMA'ler) sehr schwer nachzuvollziehen und stößt mich auch irgendwo ab. Ich will trainieren, die direkte Interaktion.
    Das dem ganzen ein tieferer Sinn unterliegt will ich gar nicht in abrede stellen, der erschließt sich aber von außen nicht (oder eher selten).
    Für mich fühlt sich das an wie Traditionspflege einer Kultur, der ich nicht angehöre.

    Liebe Grüße
    DatOlli
    So ähnlich läuft das bei einem Schwertkampfstil ab, den ich mal kennengelernt habe. Viel zu viel Drumherum anstatt schöne Techniken zu machen. Und beim Angrüßen für das Neujahrstraining war gestern auch so viel TamTam. Ich finde es ziemlich anstrengend, das alles so mitzuleben, da ich kein Japaner bin und alles in deren Kultur nicht kenne oder verstehe. Mich interessieren viele japanische Stile, aber mit dem TamTam drumherum finde ich das eher für mich abstoßend. Ich kann nicht was leben, was ich so nicht gelernt habe und eine Kultur leben, in der ich nicht großgeworden bin. Wenn das bei Koryu Voraussetzung ist, bin ich da eher falsch
    Hatte mich mal für Naginata interessiert und schaute mir mal ein Video dazu an. Die Hälfte von der sog. Kata war die Zeromonie, bei der man schon alles falsch machen kann.

  8. #98
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    Zitat Zitat von Schnubel Beitrag anzeigen
    So ähnlich läuft das bei einem Schwertkampfstil ab, den ich mal kennengelernt habe. Viel zu viel Drumherum anstatt schöne Techniken zu machen.
    So läuft das nun mal nicht.
    Mal eben ein paar "schöne Techniken" oder "coole chanbara moves" abgucken, dafür ist das nicht gedacht.

  9. #99
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    Zitat Zitat von Schnubel Beitrag anzeigen
    So ähnlich läuft das bei einem Schwertkampfstil ab, den ich mal kennengelernt habe. Viel zu viel Drumherum anstatt schöne Techniken zu machen. Und beim Angrüßen für das Neujahrstraining war gestern auch so viel TamTam. Ich finde es ziemlich anstrengend, das alles so mitzuleben, da ich kein Japaner bin und alles in deren Kultur nicht kenne oder verstehe. Mich interessieren viele japanische Stile, aber mit dem TamTam drumherum finde ich das eher für mich abstoßend. Ich kann nicht was leben, was ich so nicht gelernt habe und eine Kultur leben, in der ich nicht großgeworden bin. Wenn das bei Koryu Voraussetzung ist, bin ich da eher falsch
    Hatte mich mal für Naginata interessiert und schaute mir mal ein Video dazu an. Die Hälfte von der sog. Kata war die Zeromonie, bei der man schon alles falsch machen kann.
    Das "TamTam" macht allerdings schon seinen Sinn und hat seine Funktion, gingen ja schon ein paar Post's in die Richtung. Wie geschrieben, meins ist es auch nicht. Macht diesen Weg aus meiner Sicht aber deswegen nicht falsch oder schlecht. Nur anders.

    Liebe Grüße
    DatOlli

  10. #100
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    Wir haben ja auch mal ne Weihnachtsfeier gemacht. In dieser Kategorie kann man das Neujahrtraining sehen. Man kommt zusammen trainiert und trinkt/esst etwas. Weiss jetzt nicht was daran so schlimm sein sollte. Aber wenn man Weihnachtsfeier/Kagami biraki kategorisch ablehnt, fände ich sowas schon komisch.

  11. #101
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    Zitat Zitat von Schnubel Beitrag anzeigen
    . Und beim Angrüßen für das Neujahrstraining war gestern auch so viel TamTam. Ich finde es ziemlich anstrengend, das alles so mitzuleben, da ich kein Japaner bin und alles in deren Kultur nicht kenne oder verstehe.
    Sind die anderen denn Japaner?
    Und wenn nicht, warum machen sie "Tam Tam"?

  12. #102
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    Zahlreiche Exponenten von klassischen jap. Kriegsschulen erklären ja seit Jahren, dass die Mitgliedschaft in Koryû definitiv nicht für jeden was ist.
    Somit passt doch alles.
    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

  13. #103
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    Ja hier gibts ja auch was im Blog von Micha: https://lifeforasword.wordpress.com/...to-the-school/

    Aber ansich soll ja niemand gezwungen werden Koryu zu trainieren.

  14. #104
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    Zitat Zitat von Kumbaja Beitrag anzeigen
    Ja hier gibts ja auch was im Blog von Micha: https://lifeforasword.wordpress.com/...to-the-school/
    Gibts da eigentlich ein Impressum??

  15. #105
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Sind die anderen denn Japaner?
    Und wenn nicht, warum machen sie "Tam Tam"?
    Nein, der eine Lehrer war mal als Jugendlicher 10 Monate in Japan. Wir sind alle keine Japaner.
    Ich denke der Japanliebhaber möchte seine Budoromantik ausleben und das alles so machen, wie die Japaner. Ich habe so meine Zweifel, ob alle so ein Tam Tam machen. Der Lehrer findet natürlich die alten traditionellen Schulen toll. Aus SV Gründen macht der allerdings keine Kampfkunst. Es ist für ihn ein Lebensweg. Koryu findet er demnach schön.

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