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Thema: Raufen, Prügeln, Gewalt - Kinder

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Äh, nein. Da ja die schwachen Männer die harten Zeiten zeugen und die harten Zeiten … .
    Da hast du recht. Gerade ältere Männer neigen häufig dazu, die eigene Kindheit zu glorifizieren.

    Natürlich waren damals noch echte Kerle unterwegs, man prügelte sich -ohne dabei selbstverständlich jemanden zu verletzen oder gar gegen dessen Willen-, man "raufte" - natürlich ebenfalls nur mit Zustimmung der Beteiligten, alle hatten dabei immer einen riesen Spaß - weil es ja noch echte Kerle waren … usw.
    Dann darf der Verweis nicht fehlen, dass durch diese Prügelei man selbst noch viel Männlicher geworden ist, als man eh schon war - ohne das "Training" von damals wäre man heute vermutlich ein Waschlappen, der sich nicht wehren kann.
    Die üblichen Klischees eben.

    Es mag von Schule zu Schule, von Bundesland zu Bundesland Unterschiede gegeben haben, in meiner Kindheit waren Prügeleien und "Raufereien" verboten. Ich denke hier sollte man auch die Beschäftigungen abgrenzen, wo man als Kid mit und an seinen Kumpels irgendwelche Schwitzkästen etc. ausprobiert hat. Einer Prügelei bzw. Rauferei ging typischerweise ein Streit voraus, und diese wurden immer beendet/verboten. Was auch vollkommen richtig war.

    Natürlich ist es totaler Nonsens zu behaupten, dass durch diese beschriebenen "einvernehmlichen" Raufereien irgendwelche sinnvollen Fähigkeiten erworben wurden. Das wird zwar behauptet, um den Unfug einen Sinn zu geben, es bleibt aber
    natürlich Senf. Das ist genauso unsinnig wie Selbstverteidigungskurse bei 5 oder 10-jährigen Kids.

    Ich bin grundsätzlich dagegen, Kinder "aufzurüsten" - egal in welcher Form. Gegenüber bösartigen Erwachsenen sind die Chancen, einen Kampf zu bestehen, näherungsweise eh null, und bei "Raufereien" unter Gleichaltrigen ist das Missbrauchs- Risiko erlernter Fähigkeiten viel zu groß. Kinder sollte man für Gefahren/Situationen sensibilisieren, mehr kann man aber nicht tun.
    Ich halte persönlich "Selbstverteidigungskurse für Kids" schon fast für kriminell - man kann ihm Rahmen solcher Kurse den Kindern nicht vermitteln, dass ein echter, bösartiger Erwachsener mit einem Krafteinsatz agiert, den die Kids bei ihren Trainingspartnern oder erwachsenen Trainern niemals erleben werden. Die Gefahr, die eigenen Möglichkeiten daher völlig zu überschätzen, ist da sicher real. Und gegenüber Gleichaltrigen sollten Kids keine besonderen Fähigkeiten beigebracht werden.

    Genauso verhält es sich mit "raufen" - da lernt man nichts fürs Leben. Zumindest nichts positives. Es wäre sehr schlecht, wenn ein Kind in seinem Kopf abspeichert, dass man immer noch mit Gewalt und Schlägen seinen Willen durchsetzen kann und darf. Hier gibt es eigentlich keine Alternative, als einzugreifen und die "Rauferei" zu beenden. Letztendlich ist "Rauferei" einfach nur ein Euphemismus.
    Geändert von kelte (31-01-2019 um 09:13 Uhr)

  2. #2
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
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  3. #3
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    ...
    Anscheinend bist du ja gegen jegliche Art kämpferischen Kontakts... ich frage mich wirklich, was du in diesem Forum willst?

  4. #4
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    Zitat Zitat von Antikörper Beitrag anzeigen
    Anscheinend bist du ja gegen jegliche Art kämpferischen Kontakts... ich frage mich wirklich, was du in diesem Forum willst?
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  5. #5
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen

    Natürlich ist es totaler Nonsens zu behaupten, dass durch diese beschriebenen "einvernehmlichen" Raufereien irgendwelche sinnvollen Fähigkeiten erworben wurden. Das wird zwar behauptet, um den Unfug einen Sinn zu geben, es bleibt aber
    natürlich Senf.
    Kämpfen ohne Wut, mit Kontrolle, schafft ein Bewusstsein für Verletzlichkeit und Rücksicht.

    In einem gewissen Alter wollen Kinder damit Erfahrungen sammeln. Weil sie sie brauchen.
    Nicht, um sich später "wehren" zu können, wie viele hier meinen.
    Sondern, um zu wissen, wie das ist.
    Um Grenzen zu spüren im wahrsten Sinne des Wortes.

    Und es vielleicht auch hinter sich zu lassen. Aber nicht, weil es der Antichrist in die Welt gesetzt hätte.

    Ich wähle dafür auch reines grappling, keine "kontrollierten Schläge".
    Aber auch die haben langfristig Wirkung. Die meisten WKF geprägten Karateka, die ich traf, wussten eh nie genau, ob sie jetzt wirklich was beschicken könnten.
    Und hatten gerade als Nichtwettkämpfer echte Nichtkontaktkonditionierungen.

    In ihren Spaßkämpfen machen Kinder das auch. Klar, kippen die auch öfter in den Ernst. Sonst wäre ja keine Grenze auszumachen.

    Beides kann das anleitende Wesen moderieren.
    Das sollte auch moderiert werden !
    Aber dazu ist ja schon in 'nem anderen Thread keinem KKBler was eingefallen.
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  6. #6
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    Oder anders : Ab einer bestimmten Intensität ist kämpfen für viele Menschen eher unangenehm.

    Glaubt ihr, es wäre so verlockend, dass es sich wie ein Lauffeuer in der Gesellschaft verbreitete, wenn es noch etwas erlaubter in der Kindheit wäre ?
    "We are voices in our head." - Deadpool

  7. #7
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    Durch belehrende Vorwegnahme von Erfahrung lernen Kinder nicht sonderlich gut. "Glaub mir, das ist nichts für dich."

    Kämpfen ist komplexer als eine heiße Herdplatte. Das muss ein Kind öfter selber probieren dürfen. Und offen über seine Impulse dabei reden zu dürfen, ist viel besser als zu hören, die seien alle falsch.


    Der für andere mit reizvolle Nimbus des Regelbruchs ist dann auch gleich weg.
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  8. #8
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    Kämpfen unter einem Regelwerk auf einer Matte, unter Aufsicht, oder spielerisch auf dem Rasen, mit klarem Ansatz zum Lernen, gut. Aber nicht wenn sich einer aussucht kämpfen zu wollen, und der andere mitmachen muss. Sprich, so wie das kleine Hunde oder Katzen machen, ok. Nur nicht auf dem Schulhof abpassen und dann muss der halt "kämpfen" (am besten gegen 3 Mann), oder an der Bushaltestelle, oder im Park.

    Was das Geldstrafe wegen Nothilfe bei einem tätlichen Angriff auf einen Schüler angeht, dagegen würde ich mal klagen wollen. Zur Not bis zum BGH.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  9. #9
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Was das Geldstrafe wegen Nothilfe bei einem tätlichen Angriff auf einen Schüler angeht, dagegen würde ich mal klagen wollen. Zur Not bis zum BGH.
    Das musste dir aber auch erst mal leisten können ...

  10. #10
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    Ich vor 30 - 40 Jahren. Allerdings haben wir uns auch nie unter den Augen der Lehrer geprügelt, da wäre das sicher unterbunden/bestraft worden. I.d.R. wurde das vor oder nach der Schule "geregelt" ...
    So war es bei uns auch. Und wenn es doch mal passierte wurde direkt eingeschritten.

    chris1982
    Klingt nach einem Zitat von Conan dem Barbaren...
    Besonders der letzte Teil ist empirisch sicher Bullshit.
    Nun, da gibt es aber schon einige Gegenbeispiele.

    jkdberlin
    Erstaunlich: in Berlin müssen (Grund?) Schullehrer Strafe zahlen, wenn sie Kinder "anfassen", selbst wenn sie sie nur auseinander ziehen bei einer Rauferei.
    Krank und wenn es richtig zur Sache geht wohl auch rechtlich fraglich.

  11. #11
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Das musste dir aber auch erst mal leisten können ...
    Wenn ich als Lehrer Mitglied einer Gewerkschaft bin, habe ich dort fast immer eine Dienstrechtsschutzversicherung inklusive. Einzig am Willen einen längeren komplexen Rechtsstreit mit dem Land zu führen, scheitert es dann bei vielen Kollegen.
    Interessant wäre es schon, es mal drauf ankommen zu lassen und zu gucken, was berliner Verwaltungsgerichte von so einer Regelung halten...

  12. #12
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    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Oder anders : Ab einer bestimmten Intensität ist kämpfen für viele Menschen eher unangenehm.

    Glaubt ihr, es wäre so verlockend, dass es sich wie ein Lauffeuer in der Gesellschaft verbreitete, wenn es noch etwas erlaubter in der Kindheit wäre ?
    Es wäre nicht nur gesellschaftlich katastrophal, es würde die Menschheit entwicklungstechnisch an den Anfang zurück katapultieren.

    Davon abgesehen ist es in jedem Lebewesen eine Überlebensstrategie, Kämpfe zu vermeiden - Kein Tier sucht den Kampf als Selbstzweck. Auch die heutigen Kämpfe wie Boxen, MMA & Co sind letztendlich nur das Resultat einer Überflussgesellschaft, dekadenter Seiteneffekt sozialer Sicherungssysteme. Ich denke, aus sozialer Sicht sind solche Kämpfe Ausdruck von Isolation und Verrohung.

    Gerade in der Kindheit muss vermittelt werden, dass Gewalt keine Option ist, um eigene Begehrlichkeiten durchzusetzen. Wenn das Elternhaus versagt, stehen die Chancen gut, eine neue Generation an Gewalttätern zu bilden. Wenn ein Kind das Spielzeug von einem anderen will und deswegen erfolgreich eine „Rauferei“ beginnt -und womöglich durch die Passivität von Erwachsenen in diesem Handeln noch positiv bestärkt wird- sind die Chancen gut, dass er als Erwachsener Gewalttäter wird.

  13. #13
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Davon abgesehen ist es in jedem Lebewesen eine Überlebensstrategie, Kämpfe zu vermeiden - Kein Tier sucht den Kampf als Selbstzweck. Auch die heutigen Kämpfe wie Boxen, MMA & Co sind letztendlich nur das Resultat einer Überflussgesellschaft, dekadenter Seiteneffekt sozialer Sicherungssysteme. Ich denke, aus sozialer Sicht sind solche Kämpfe Ausdruck von Isolation und Verrohung.
    Falsch, genau das Gegenteil ist der Fall. Das Überleben der Stärksten (natürliche Selektion) ist in der Natur der Fall und ja, auch wir sind ein Teil der Natur. Tiere kämpfen z.B. gegen Rivalen innerhalb der Rudels um sich mit den Weibchen paaren zu dürfen, das würde ich schon als Selbstzweck bezeichnen, oder? Kämpfe jeglicher Art und auf jeder Ebene wurden seit Anbeginn des Lebens geführt, unabhängig jeglicher sozialen "Sicherungssystemen". Im Gegenteil, damals hat man noch gewusst, dass die physische Auseinandersetzung manchmal ein unausweichliches Mittel ist. Der Kampf war breiter in der Gesellschaft vertreten, Kämpfer wurden verehrt wie Rockstars. Es gibt durchaus einige Szenarien in dem eine physische Auseinandersetzung nicht immer in einem negativen Kontext stehen und einfach notwendiges Mittel sind, z.B. um seine Liebsten zu schützen.

  14. #14
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    Ich glaube, was Kelte meint, sind eher Kämpfe um des Kämpfens willen. Aber genau das sieht man bei fast allen Tierkindern, von kleinen Tigern (kam gerade gestern im Fernsehen weil selten gefilmt) bis hin zu Antilopen. Junge Tierkinder kämpfen, balgen, raufen um des Kämpfens willen.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  15. #15
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Ich glaube, was Kelte meint, sind eher Kämpfe um des Kämpfens willen. Aber genau das sieht man bei fast allen Tierkindern, von kleinen Tigern (kam gerade gestern im Fernsehen weil selten gefilmt) bis hin zu Antilopen. Junge Tierkinder kämpfen, balgen, raufen um des Kämpfens willen.
    öhm , die Art meinte ich AUCH.
    das Kind lernt so, es bekommt Orientierung zu sich und anderen , es vergleicht , es fordert sich und erfährt Grenzen und Möglichkeiten , der Andere dient dem eigenen Messen , dem Vergleich. .. spielerisches Lernen . ... es ist eine Form der Entwicklung.
    jede Ballsportart , Mannschaftssportart, die der Mensch erfunden hat (inklusive WettKAMPF ) , ist doch nur eine Erweiterung dieses Mechanismus.

    und das, als generell negativ oder destruktiv hinzustellen ist schon sehr fragwürdig.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

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