Zitat von
Lugasch
@ThomasL:
Danke, das fasst es gut zusammen.
@Pansapiens:
Das ist richtig, ich habe in dem Beitrag von Arbeitssteuern u.ä. gesprochen und es war als Pflicht gemeint. Insgesamt ging es mir bei dem ganzen Thema darum, verschiedene Modelle zu durchdenken und sich so der ganzen Sache anzunähern. Mein Startpunkt war eine Pflicht, wie mehrfach erwähnt, analog zum Wehrdienst in Israel z.B.. Leider ist niemand auf den Punkt eingegangen, wie dort solche langen Abwesenheiten möglich gemacht werden und ob die Pro's die Con's aufwiegen.
Die Befassung mit dem Thema hat meine Einstellung nun insofern verändert, als dass ich die höchstmögliche Förderung von freiwilligen Gesellschaftsdiensten als erstrebenswert erachte und diese am ehesten in der Freizeit zu leisten sind.
In einer künftigen Gesellschaft, sagen wir in 30 Jahren, halte ich aber auch eine Verpflichtung für notwendig, da ich befürchte, dass sonst die Ressourcenknappheit, erhöhte Mobilität und Austauschbarkeit der Menschen zu einer höchst individualistischen und damit auch egoistischen Gesellschaft führen könnte. Diese Verpflichtung sollte aber nicht aus einem "Tu das, sonst Knast" bestehen, sondern aus einer Selbstverständlichkeit (auch) zum Wohle der Gesellschaft zu handeln.
Und falls jetzt der Vorwurf kommen sollte, dass auch eiene (moralisch erzwungene) Selbstverständlichkeit eine Gängelung darstellt und die Freiheitsrechte eingreift - genau so ist es. Ist genau so eine Freiheitsbeschränkung und Selbstverständlichkeit, wie dass man keine Hunde auf dem Spielplatz ausführt, keine Gehwege zuparkt, nicht die Leute grundlos anstarrt dafür aber Rücksicht im Strassenverkehr nimmt (ist jetzt eine willkürliche Auswahl von mir).
Diese ganzen Gedanken berücksichtigen aber eine Komponente nicht, die mMn. ziemlich relevant sein dürfte, nämlich die Entwicklung von Robotik und KI und die damit verbundene Umwälzung bezogen auf die Arbeits- und Vermögensverteilung. Hier fehlt mir die Fantasie, um den Ausgang zu erahnen.
Mit Utopia (Buch von T. Morus) hatten die bisherigen Ausführungen insofern zu tun, als dort alles auf ein gutes Funktionieren der Gesellschaft ausgerichtet war, so auch die Verteilung der Arbeit. So waren z.B. unangenehme Arbeiten (z.B. Ackerbau außerhalb der Stadt) in Rotation zu erledigen, allerdings war deren Verrichtung, soweit ich mich richtig erinnere, eine hochangesehene Sache.