Zitat von
Julian Braun
Also kurzum: Namen nennst du auch keine,
ich kann gerne Namen nennen:
Peter, Ida, Klaus, Dirk, Paula, Kevin, Annegret, Achmed, Mualla, Kevin...
Das sind alles Namen von Leuten, auf deren Autorität ich mich nicht berufen habe in der Frage der Güte ("Interessantheit") von CXW und JS...
Die Namen derer, auf deren Autorität ich mich berufen habe, kann ich nicht nennen, denn ich habe mich, im Gegensatz zu Dir, zumindest nach meiner Erinnerung, auf keine Autoritäten berufen.
Verstehst Du den Unterschied, zwischen sich auf eine Autorität berufen und diese nicht zu benennen und sich nicht auf eine Autorität berufen und diese nicht zu benennen?
Naja, ich habe die Widergabe einer Meinungsäußerung einer Person, die auch Du kennen könntest und vielleicht sogar interessant findest, gefunden:
Ich zitiere mal aus dem Buch "Schiebende Hände - die kämpferische Seite des Taijiquan"
Dort findet sich Kapitel 11 "Portraits großer Taiji-Meister: Chen Xiaowang" (Seite 268f) Folgendes:
"der Erfahrungsbericht von Dietmar Stubenbaum über Chen Xiaowangs Unterrichtsart in seinen ersten Jahren in Australien zeigt sich sehr aufschlussreich: Stubenbaum berichtet davon, wie er 1993 Chen Xiaowang in Australien aufsuchte. Er lernte dort, obwohl er schon viele Jahre Chen-Stil trainiert hatte, zunächst die rechte einfachen (Stand- und Seiden-)Übungen sehr detailliert. Ihm wurde so die Basis von Chen Xiaowangs Sytem erklärt. "Nachdem ich seine Qigong-Übungen für ein paar Tage gemacht habe [...] empfand ich zum ersten Mal ein starkes Gefühl von Qi in meinem Körper".
Später zeigte Chen Xiaowang ihm einhändige und zweihändige Seidenübungen, Basisschritte sowie einzelne Bewegungen aus der Form.
Stubenbaum berichtet, wie exakt Chen Xiaowang Positionen bestimmen kann und wie er durch bloßes Schauen erkennt, wo der Qi-Fluß unterbrochen ist.
[...]
zu seinen Anwendungen sagt Stubenbaum: "Mit ihm [Chen Xiaowang] war es, als ob man versuchen würde, eine Leere zu bewegen. [...] Herr Chen ist sehr, sehr stark und kennt die kämpferischen Anwendungen bis zur Perfektion".
Stubenbaum führt weiter aus, dass Chen Xiaowang unmissverständlich die Prinzipien jeder Bewegung ausgearbeitet hat: "Ich habe noch nie jemanden gesehen, der das Taijiquan so beherrscht wie er, außerdem ist seine Lehrmethode klar und einfach zu verstehen."
Als Quelle ist angegeben:
"Dietmar Stubenbaum, Journal of Asian Martial Arts, Vol 3, No. 1, 1994 S.93 und 94."
Leider kenne ich Herrn Stubenbaum nicht persönlich (was nicht daran liegt, dass ich ihn uninteressant finde).
Im Netz finde ich Folgendes:
Dietmar Stubenbaum ist Diplomlehrer der National Taijiquan Association Republic of China und Präsident der International Society of Chen Taijiquan. Über viele Jahre lebte er in Asien und studierte fernöstliche Bewegungs- und Kampfkünste in Taiwan, China und Japan.
In Taiwan war er Schüler von Tu Zongren im Chen Stil Taijiquan dem Ursprung aller Taiji Stile. Außerdem lernte er von Meister Tu Akupunktur und Moxabehandlung. Taiji Daoyin, ein System um die Gelenke beweglich und geschmeidig zu machen, lernte er bei Huang Xinlin. In China und Japan studierte er bei Chen Peishan und Chen Peiju, den leiblichen Nachfahren in der 11. Generation des Taijiquan Begründers.
https://gitarre-hersbruck.de/kuenstl...aum-taijiquan/
wenn das stimmt, könnte man eventuell über ihn sagen:
"[hat] über viele Jahre in China und Taiwan die Kampfkünste erforscht"
Du könntest Ihn auch kennen, schließlich postest Du mitunter entsprechende Seminartermine und jemand mit dem Namen Julian Braun hat folgendes Interview geführt:
https://www.chenxiaojia.org/index.php/interview_01.html
Dort kann man lesen:
Letztendlich bin ich dann einer Einladung eines taiwanesischen Sprachwissenschaftlers gefolgt, den ich auf Okinawa kennengelernt hatte. Dieser hatte mir immer wieder beteuert, dass Taiwan der richtige Ort wäre um chinesische Kampfkünste in ihrem Ursprung zu studieren. Dieser Einladung bin ich dann letztendlich gefolgt (das war Mitte der 80er-Jahre).
Er hat also Mitte der 80er Jahre angefangen, in Taiwan chinesische Kampfkünste zu studieren.
Dennoch fand er, wenn das oben nicht erfunden ist, 1993 CXW dann noch so interessant, dass er ihn in Australien besuchte um bei ihm zu üben.
Und er hat dann im nächsten Jahr noch recht positiv öffentlich über diesen geschrieben und nicht: "Ich kam, sah, fühlte und fand ihn uninteressant".
(Kann natürlich Politik sein, vielleicht weißt Du ja mehr)
Letztlich ist der dann aber nicht bei ihm geblieben, eventuell waren ja Chen Peishan und Chen Peiju noch überragender...
Ein weiterer Grund für Bücherwurm die in meinem vorherigen Beitrag verlinkte Möglichkeit wahrzunehmen und seinen Horizont zu erweitern.
Gibt es zu diesem Interview eigentlich auch einen zweiten Teil über die Zeit in Taiwan, VRC, bei Chen Peishan und Chen Peiju und vielleicht auch den Abstecher nach Australien aus heutiger Sicht?
Zitat von
Julian Braun
und der Maßstab ist "das, was jemand mit jemand anderen machen kann, was natürlich stark vom anderen abhängt, was der so kann"...
.
klingt nun irgendwie, als wäre das für Dich abwegig?
FireFlea scheint irgendwie Adam Mizner für sich entdeckt zu haben und hatte in dem CZQ-PH-Thread ein Video verlinkt, in dem einer dessen Schüler einen recht kräftig gebauten Herrn, wahrscheinlich gegen dessen Willen, durch die Gegend schiebt. Es schien, als konnte der das mit dem anderen machen. Der Videoeinsteller meinte eventuell, das Gezeigte wäre ein Maßstab für das Können des Schiebenden. Auch der Hintergrund des Geschobenen wurde genannt, dessen Können hielt der Videoeinsteller also wahrscheinlich auf für wichtig für eine Einschätzung.
Rambat wies dann auf seine Einschätzung der Judoskills des Geschobenen hin. Eventuell war also auch rambat der Meinung, dass das Können des Geschobenen einen Einfluss darauf hat, wie leicht man den schieben kann.
In dem Thread ging es wohl darum, was CZQ mit einem unkooperativen Setting mit einem anderen machen kann. Oder was er mit einer konkreten Person nicht machen konnte, obwohl er das schon mit anderen Personen gezeigt hat.
Im Karate-Respekt-Thread hat Fireflea dieses Video gepostet:
Mir scheint, auch da geht es darum, was man (Mizner) mit einem anderen machen kann.
Wenn er das nun auch auf einem PH-Turnier so hinkriegt würden das eventuell noch andere als ich, als Zeichen einer gewissen Güte ansehen.
Aber wahrscheinlich auch in Abhängigkeit vom Können desjenigen, der da so kollabiert.
Natürlich könnte man noch andere Kriterien heranziehen.
Z.B. optische Eindrücke, wie gesunken jemand steht und wie seine Körperstruktur ist. Wie beeindruckend sein Fajin...
Das ist aber letztlich auch nur Mittel zum Zweck sich in eine bessere Position als einen anderen zu bringen um mit ihm gegen dessen Willen bestimmte Dinge zu tun, oder eben größere Impulse auf den anderen zu übertragen oder Kräfte wirken zu lassen.
Auch Stubenbaum schrieb ja:
"Mit ihm [Chen Xiaowang] war es, als ob man versuchen würde, eine Leere zu bewegen."
Offenbar konnte CXW also DS ein entsprechendes Gefühl vermitteln und Dietmar Stubenbaum fand es 1994 berichtenswert, dass CXW das mit ihm machen konnte.
Zitat von
Julian Braun
Nun, das nenn ich doch mal eine überzeugende Argumentation.
Das war für mich überhaupt keine Argumentation, ich hab nur Deine Frage beantwortet.
Wenn mich jemand nach meiner Lieblingsfarbe fragt und ich antworte "blau", dann ist das keine Argumentation.
Oder welche These hab ich denn Deiner Meinung nach vertreten, die ich mit dem nicht Nennen von Namen und der Nennung meiner Ansprüche an Güte untermauert/begründet hätte?
Dass unkonkrete Kritik und Berufung auf nicht genannte Experten nix wert ist?
Das halte ich für eine Selbstverständlichkeit und keiner Argumentation bedürfend.