Ich steh mit Rat und Tat zur Seite!
Ich steh mit Rat und Tat zur Seite!
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
Die Exzellenz kann ja nicht wissen, welche Leute in diesem Forum schreiben.
Hoffe, dass wir bald aufgeklärt werden.
Geändert von Huangshan (09-04-2016 um 15:20 Uhr)
Ich glaube ja da kommt nichts mehr.
Schade eigentlich.
Das neue Kampfkunstforum:
http://kampfkunst-forum.com/
Wir müssten glücklich und erfreut,stolz sein, dass in Europa,in teutschen Landen,Ruhrgebiet eine solche Bruderschaft von Meistern, Wissenden existiert.
Geändert von Huangshan (09-04-2016 um 13:42 Uhr)
Frisch aus der Onlinepresse:
Kampfkünstler meistern erste Hürde - Aktuelle Nachrichten und Berichte - WESER-KURIER
Auch hier werden wieder Unwahrheiten in Form von Nachrichten verbreitet.
sôjutsu [槍術] sind Techniken mit dem Speer. Es ist kein allgemeiner Begriff für Langwaffen.Sôjutsu ist der Umgang mit Langwaffen (Yari, Bo) und gehört zu den sogenannten „fünf Säulen“ des Yamabushi Ryû Kenjutsu.
Für den Begriff "Langwaffen" würden sich "eher" chôhei bugu[長柄武具], chôhei buki[長柄武器], shôjô buki[棹状武器] oder ganz simpel naga-mono[長物] anbieten.
Gleichzeitig sollte man anmerken das die Benennung Yamabushi Ryû Kenjutsu für die Kampfkunst recht ungelegen ist, wenn auf einmal sôjutsu eine der Grundlagen dieser Kampfkunst sein soll.
Wenn ich richtig liege soll das tô aus Kotôjutsu sicherlich von 刀 stammen und das ko von 小.Weitere Säulen sind das Kotôjutsu (Kampfkunst mit kleinen Klingenwaffen), das Kobujutsu (Kampfkunst mit den sogenannten „Okinawa“-Waffen; auch als „Bauernwaffen“ bekannt), das Ryokujutsu (waffenlose Kampfkunst) und natürlich das Kenjutsu (Schwertkampf, Umgang mit den Schwertern der japanischen Krieger; Katana und Wakizashi).
Dieses Wort scheint eine pure Eigenschöpfung zu sein. Jedenfalls ist mir 小刀術 noch nie als Begriff untergekommen und auch im Japanischen Wörterbuch lässt sich das Wort nicht finden.
Was man findet ist kodachijutsu[小太刀術] und tantôjutsu[短刀術].
kobujutsu[古武術] an sich heißt erstmal ganz Simpel "alte Kriegstechnik/kunst".
Wenn wir von ryûkyû kobujutsu[琉球古武術] oder okinawa kobujutsu[沖縄古武術] sprechen würden hätten wir nen Deal.
Aber anscheinend soll hier nur wieder das seit Jahren widerlegte <Kriegskunst mit den "kleinen" Bauernwaffen>-Klischee benutzt werden was sich historisch einfach nicht halten lässt aber trotzdem nicht aussterben will.
Was Ryokujutsu sein soll hab ich keine Ahnung. Soll das eine neue hippe bezeichnung für jûjutsu/yawara[柔術] sein?
Das YBR aus dem 15.Jhd, dem 18.Jhd oder irgendwann dazwischen seine Ursprünge hat habe ich bereits in Beitrag #1 widerlegt.Der Ursprung dieser Kriegskünste liegt zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert und wird im allgemeinen auch als Kriegskunst der Samurai bezeichnet.
Auch ist die Bezeichnung des Yamabushi Ryû Kenjutsu als "Kriegskunst der Samurai" grundlegend Falsch.
Yamabushi Ryû Kenjutsu wurde weder von einem Samurai/Bushi gegründet, noch hat sie je welche ausgebildet.
Ich glaube man kann mit guter Gewissheit ausschließen das die Gründer des Yamabushi Ryû Kenjutsu jemals japanische Primärquellen bei der Schöpfung ihrer Kampfkunst nutzten.
Geändert von Inushishi (11-04-2016 um 10:10 Uhr)
Nope.
Weder Karate, noch Okinawa Kobudô waren Kampfkünste der "normalen Bürger", noch von Bauern.
Eher sind Ryûkyû Bugei als Kampfkünste des Adels und des Kriegerstandes[Pechin](=niedriger Adel) zu verstehen. Und war für den höheren Adel ein spannender Zeitvertreib und für die Pechin Grundlage für ihr täglich Brot in Polizei und Wachdienst.
"Normale" Bürger und Bauern hatten am Tag zu arbeiten und die Nacht zum Ruhen.
Adel und Krieger hatten Zeit und Geld um den Tag mit Training und Studien zu verbringen.(Und als einzige auch das Kleingeld für Trainingstripps nach China).
Man muss sich nurmal den Sozialen Stand der alten Karategrößen ansehen:
QuelleMatsumura Sokon (1809-1899): Pechin class. Bodyguard of the king.
Sakugawa Kanga(1786-1867): Chikudun Pechin class.
Soeishi Ryotoku (1772-1825): Oyakata class. King’s secretary!
Chatan Yara (1740-1812): Chikudun Pechin class.
Tawata Shinboku (1814-1884): Chikudun Pechin class.
Sueyoshi Anyu (unknown): Pechin class.
Chikin Seionori (1624-unknown): Oyakata class.
Chinen Umikana (1797-1881): Chikudun Pechin class.
Higa Kanematsu (1790-1870): Pechin class.
Chinen Masanra (1842-1925): Chikudun Pechin class
Kyan Chofu (unknown): Shizoku class.
Hamahiga Oyakata (1847 – unknown): Oyakata class.
I can keep name-dropping all day. And most of the above dudes studied the fighting arts directly in China too.
What’s that? Oh, you think that’s too far back? Not reliable and accurate enough? Want more modern masters? How about Motobu Choki (1870-1944)? Aji class (direct lineage to the king, like Chibana Choshin (1885 – 1969)). So was Yoshimura Chogi (1866-1945).
Yabu Kentsu (1866-1937)? Shizoku family. Funakoshi Gichin (1868-1957)? Same. Toyama Kanken (1888-1966), Mabuni Kenwa (1889-1952), Taira Shinken (1897-1970), Shiroma Shinpan (1890-1954)… they were all either directly from a noble, upper class family or descended from one back in the days.
Und auch sind die "Kobudô"-Waffen nicht aus Bauernwerkzeugen entstanden, sondern sind in vielen Fällen 1:1 Kopien von Waffen die man auch in China und Thailand/Siam findet.
Aber die Propaganda von den armen unterdrückten Bauern der sich gegen die fiesen Samurai wehren musste hört sich natürlich cooler an.
Danke für die Info Inu, bisher haben mich die Ryukyu Inseln wenig interessiert, aber die eine oder andere Wissenslücke sollte man dann doch schließen.
Das neue Kampfkunstforum:
http://kampfkunst-forum.com/
Das YBR aus dem 15.Jhd, dem 18.Jhd oder irgendwann dazwischen seine Ursprünge hat habe ich bereits in Beitrag #1 widerlegt.
Auch ist die Bezeichnung des YBR als "Kriegskunst der Samurai" grundlegend Falsch.
YBR wurde weder von einem Samurai/Bushi gegründet, noch hat sie je welche ausgebildet.
Und auch sind die "Kobudô"-Waffen nicht aus Bauernwerkzeugen entstanden, sondern sind in vielen Fällen 1:1 Kopien von Waffen die man auch in China und Thailand/Siam findet.
Aber die Propaganda von den armen unterdrückten Bauern der sich gegen die fiesen Samurai wehren musste hört sich natürlich cooler an.
Inushi:
Ja seltsame Wissenslücken bei der Bruderschaft.
Waffen von den Ryu Kyu Inseln/Okinawa gemixt mit japanischen Waffen unter dem Begriff Yamabushi Ryu Kenjutsu, Kriegskunst der Samurai ?
Ergänzend:
Sai ähnliche Waffen werden z.B. auch in Süd-China, Indien,Südostasien verwendet.
Tonfa/Tuifa gibt es unter der Bezeichnung Guai/Kuai... in einigen chin. Stilen.
usw.
Geändert von Huangshan (11-04-2016 um 10:01 Uhr)
Ich denke hier weiß jeder, was davon zu halten ist. Die Probleme sind eben auch nicht durch ein "komm doch im Training vorbei" zu lösen. Denn auch wenn das alles ganz toll und effektiv ist, bleibt das Geschichts-Wirrwarr bestehen. Wieso können die Leute denn nicht ihr System "Hans Müller SV" nennen, dann sagt doch keiner was. Wieso muss man immer der letzte Nachfolger eines geheimen Samurai oder Ninja sein. Schon erstaunlich, wie viele es davon alleine in Deutschland gibt, oder?
Als jemand der selbst alte Kampfkünste trainiert, geht es mir im Thread hier vor allem darum offensichtliche Unwahrheiten, die in der Presse als Wahrheit verkauft werden anzusprechen und eine Informationsplattform zu schaffen. Sollte doch mal ein Interessent Yamabushi-Ryu Kenjutsu Googlen/Recherchieren.
Besonders da es seit ca. 5-10 Jahren genügend echte Angebote alter japanischer Kampfkünste gibt ... Also so praktisch in Bremen zum Beispiel, gleich nebenan von Oyten.
Gibt es eigentlich richtige Koryu die man mit den japanischen Kriegsmönchen, den Sohei, in Verbindung bringen kann?
Ist historisch gesehen ein interessantes Thema finde ich. Weiß einer der hier anwesenden Kenner der Materie vielleicht etwas darüber?
Geändert von karate_Fan (11-04-2016 um 11:08 Uhr)
In der Kampfkunstszene gibt es viele solcher Fälle.
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Fantasiegeschichten werden mit einigen Fachbegriffen und historischen Zusammenhängen usw. vermischt und pseudo Legenden,Konstrukte.... erzeugt.
Es wird spekuliert, dass Leute keine Ahnung von ostasiatischer Kultur,Geschichte,Kampfkünsten..... haben und alles für Bare Münze nehmen was ihnen von (Grosshausmeistern,Soken,Sifons,Obergurus.....) erzählt wird.
Solche Vorgehensweisen schaden oft seriösen,authentischen Lehrern,Schulen und schädigen den Ruf.
So etwas gibt es auch in Asien, in China z.B. habe ich einige pseudo Shaolin Mönchstruppen gesehen.Wieso können die Leute denn nicht ihr System "Hans Müller SV" nennen, dann sagt doch keiner was. Wieso muss man immer der letzte Nachfolger eines geheimen Samurai oder Ninja sein. Schon erstaunlich, wie viele es davon alleine in Deutschland gibt, oder?
Deshalb: Holzauge sei wachsam!
Geändert von Huangshan (11-04-2016 um 11:38 Uhr)
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)