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Vollständige Version anzeigen : Standübungen??



zigzag
02-03-2011, 23:23
Hallo zusammen,

ich möchte gerne mal in diesem Jahr oder im nächsten Jahr an einem Pushhand Contest teilnehmen und wenn möglich, auch Fixed Steps und Moving Steps einfach mal ausprobieren. Beim Fixed Step klappt es mit dem stehen bleiben schon ganz gut, aber bei Moving Steps komme ich nie so richtig mit dem "sinken" zurecht. Es sieht einfach nur zum Schluß aus, wie eine Art Sumokampf.
Habt ihr bestimmte Übungen vor Wettkämpfen? Oder übt ihr nur einfach die ganze Zeit das Pushen?

Danke

Sundro
03-03-2011, 07:36
[QUOTE=zigzag;2482849
Habt ihr bestimmte Übungen vor Wettkämpfen? Oder übt ihr nur einfach die ganze Zeit das Pushen?

Danke[/QUOTE]

Ich kenne dieses sinnlose Gerühre bei den FixedPatterns sehr gut, aus Zeiten in dehnen ich ausschließlich Pushands geübt habe.

bei meinem aktuellen Lehrer arbeiten wir sehr viel an grundlegenden Qualitäten des Taiji und schaffen somit die Basis fürs Pushhands.
Einiges ist hier zu sehen:
YouTube - grolledaniel's Channel (http://www.youtube.com/user/grolledaniel)

Dazu brauchst du allerdings auch einen Partner.

Gruß
Sundro

Klaus
03-03-2011, 11:17
Das Sinken hat auch nichts mit unheimlich tief gehen zu tun. Es meint a) ein unmerkliches tiefer gehen während der andere seinen Ansatz nimmt, und b) ein "Absinken des Qis", hinter dem sich mehr oder weniger alle möglichen Dinge der Statik verbergen, für die man seinen Instinkt braucht. Wenn die Basis da ist in Sachen Standübungen, Grundübungen für innere Kraft / Jin, dann ergibt sich das mit der Zeit von alleine, da würde ich auf gar keinen Fall mit dem Kopf in sich rumrühren. Dafür gibt es Feedbackübungen. Für Moving Step muss man schon die Übungen machen die Schritte enthalten, dafür gibt es die schliesslich. Sinnloses Gerühre ist es nur wenn man es falsch macht, und man schon mitgeht ohne dass es nötig ist nur weil das "Pattern" es behauptet. Insofern bringen abgewandelte Übungen was in denen man das freier gestaltet. Die Grundmuster müssen aber auch entwickelt werden, also dass der eine wirklich versucht einen umzudrücken, und man selbst langsam die Konteraktion darauf ausführt. Darum bleibe ich auch gerne etwas länger einfach stehen bis Druck kommt, und gehe dann erst in die Richtung weg die das leer laufen lässt. Die Konter sollten nicht riesig grosse Bewegungen sein, sondern minimal.

Um "gut" zu werden braucht man a) Zeit, und b) gute Partner. Wenn es nur billige Trickserei wäre, würde es jeder machen, und damit unheimlich Erfolg haben. Tatsächlich trifft man auch viel auf billige Tricks ohne besonderes "Feeling".

scarabe
03-03-2011, 12:49
Ganz wichtig fürs Sinken: Erst mal entspannen!!!
Gründlich! Und zwar all die Muskeln, die man nicht braucht, um stehen zu bleiben und seine Struktur zu erhalten. Wenn alles, was gerade "nicht in Betrieb" sein muß, entspannt und gelöst ist und zugleich das Dantien-Bewußtsein (Bauch bewußt fühlen) da ist,entsteht von selber eine Art Sinkgefühl und das Qi kann auch ungehindert seinen Weg finden!
(Den Hals beim Pushen bitte nicht so entspannen, daß der Kopf hin- und herbaumeln kann, das kann bei einem plötzlichen Schlag/Treffere zu bösen Genickverletzungen führen!)

Es kann hilfreich sein, beim Entspannen zugleich die Wirbelsäule zu prüfen (ruhig eine Hand auf den Poansatz legen), ob sie entspannt-gerdae runterhängt und dadurch neben dem Gefühl der Dantienwahrnehmung auch ein Gefühl zu entwickeln, als on das schwere Steißbein zu Boden gezogen wird.

zigzag
04-03-2011, 22:17
Moin,

@Sundro tolles Video! Ein paar Uebungen hatte ich vor ein paar Jahren beim drachen und tiger treffen mal mitgemacht und beim Training ueben wir es auch oft.

Auch fuer die restlichen Antworten bin ich dankbar muss mich nur damit abfinden das es mehr ueber das fuehlen laeuft und nicht wie beim Taekwondo ueber die Bewegung. Ich werde einfach wohl mehr die Saeule ueben und das Pushen. Mir faellts einfach nur ziemlich schwer fest zu stehen und dabei zu entspannen. mir wird immer sehr heiss beim stehen oder sehr ruhigem Pushen. beim Qi Gong hatte mir jemand mal gesagt, dass das heisst, dass die Energie sehr stark am fliessen ist bei mir:gruebel: habt ihr das gleiche ? Oder ist es eher das Gegenteil ?

Klaus
05-03-2011, 02:39
Es gibt viele Phänomene, und alle haben was mit der (Selbst-)Organisation und Funktion des Körpers zu tun. Kribbeln, Wärme, Zittern am Anfang, "komische Gefühle", da passiert alles mögliche.

Man bekommt eventuell gut ein Problem wenn man partout "fest stehen" will, ohne dass gerade eine Kraft anliegt. Mit realen Kräften kann man wesentlich leichter umgehen lernen, indem man diese auch abbekommt. Sprich, wenn man üben will einem Druck zu widerstehen, dann nimmt man jemanden der diesen Druck ausübt, und versucht stehen zu bleiben. Oder stellt sich in eine schwer zu haltende Stellung, die auf die Gelenke statisch schon Kräfte ausübt. Dafür gibt es ja die Übungen. Die Muskulatur die man braucht um allen möglichen Kräften zu widerstehen, an den Knien, Füssen, kreuz und quer an und um die Hüfte herum, wächst nur mit der Zeit. Die Stehende-Säule-Übungen sind dabei die Trockenübung, mit der man diese Elemente trainiert.

bluemonkey
05-03-2011, 05:06
mir wird immer sehr heiss beim stehen oder sehr ruhigem Pushen. beim Qi Gong hatte mir jemand mal gesagt, dass das heisst, dass die Energie sehr stark am fliessen ist bei mir:gruebel: habt ihr das gleiche ?

Ja.
Zumindest fließt Energie.
Warme Finger sind o.k..
Wenn der Kopf zu heiß wird, dann ist zuviel Energie nach oben geflossen.
Dann kann man die Schlüsselstellen, vor allem Unterbauch und Hüften, lösen, damit die Energie nach unten sinken kann.
Ziel im Taijiquan ist es, unten schwer und oben leicht zu sein.

scarabe
05-03-2011, 08:21
wenn der Kopf zu heiß wird, hat das meist zwei Ursachen:
entweder, die Verbindung über den Scheitel nach oben ist so ausgeprägt, daß man zuviel Energie abbekommt, was man dann mental eingrenzen muß, oder es gibt Verspannungen/Blockaden im Schulter-Nackenbereich, die verhindern, daß die energie nach unten "weiterfließt". Oftmals beides zusammen.

Solange die Verspannungen im Nackenbereich nicht gelöst werden, nutzt es auch nicht viel, wenn Hüfte und unterer Rumpf gelöst sind. (auch wenn das natürlich generell ganz wichtig ist!)

Klaus
05-03-2011, 15:47
Letzten Endes kann man das verkürzen - lerne vernünftig Taijiquan, Bagua oder was anderes in der Richtung. Idealerweise mit kompetenten Leuten, oder zumindest auf Seminaren von sehr guten. Das Training zuhause ist auch nicht durch Denken zu ersetzen, oder "probieren".

Hongmen
05-03-2011, 22:19
Auch wenn ich 2 Stunden sitze, passiert etwas! Wenn ich Jogge, passiert etwas! Wenn ich schwimme, passiert etwas! Und, wenn ich stehe passiert auch etwas! Aber das hat nichts mit vielleicht späterer, brauchbarer KK zu tun! Das ist ein Suchen, etwas zu finden, was es nicht gibt!

hongmen

zigzag
06-03-2011, 19:12
Letzten Endes kann man das verkürzen - lerne vernünftig Taijiquan, Bagua oder was anderes in der Richtung. Idealerweise mit kompetenten Leuten, oder zumindest auf Seminaren von sehr guten. Das Training zuhause ist auch nicht durch Denken zu ersetzen, oder "probieren".

Ich lerne ja Taijiquan! Und auch in Idealer Weise wie ich meine. Auf Seminaren bin ich (Hannover Push Hands, Drachen/Tiger, Frankreich keine Ahnung wie der Ort noch hieß naehe Marcon) und nen Coach habe ich auch :D

Ich uebe fleißig weiter.

DANKE