Vollständige Version anzeigen : Frauen SV Stressreaktion
Hallo Leute,
ich hab mich hier mal durchs Forum gelesen und mir ist klar, dass viele nichts von Frauen-SV-Kursen halten bzw. nicht von kurzfristigen Kursen. Ich mache jetzt einen Frauen-SV-Kurs der 6x je 1,5 Stunden geht. Ich habe eigentlich einen recht guten Eindruck von den Trainern und den Inhalten, aber halt keine Vorkenntnisse.
Gestern wurden wir von unseren Trainern richtig heftig angegriffen, so mit Haare ziehen und würgen und Handgelenke packen. Diese Situationen wurden zuerst recht moderat geübt und dann griffen sie uns richtig an. Man wusste nicht, welcher Angriff kommt und man wurde gleich mehrmals hintereinander angegriffen. Erstmal tat das richtig übel weh und beim Würgen kam wirklich die Panik hoch. Ich hab echt total vergessen wie ich mich befreie und nur hilflos an den Handgelenken gezogen.
Erstmal frage ich mich, wie ich das in den verbleibenden 3 Trainingseinheiten auf die Reihe bringen soll und dann ist mein Problem, dass mich diese Angriffs-Situationen extrem stressen. Gestern war schon das zweite Mal, dass ich in und nach den Angriffen das Gefühl hatte, dass mir der Kreislauf voll wegsackt. Ich bin total blass und zittere. Extremer Stress. Muss mich dann setzen und brauche einige Zeit bis ich mich erholt habe. Ich habe total Angst vor diesen Angriffen, die in den nächsten Wochen noch gesteigert werden. Außerdem kommen nächstes Mal Bodentechniken dazu.
Ich habe das Gefühl, dass alle anderen das besser wegstecken und frag mich was mit mir nicht stimmt und ob ich vielleicht einfach nicht dafür geeignet bin.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und habt ihr das in den Griff gekriegt?
Ich freu mich über eure Antworten
Sarah
Doc Norris
07-02-2013, 13:24
...
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und habt ihr das in den Griff gekriegt?
Ich freu mich über eure Antworten
Sarah
ja, ist eigentlich ganz einfach.
& zwar musst du üben, üben ,üben & nochmals üben.....
am besten länger als 6 einheiten & durchgehend, bzw anhaltend, irgendwann gewöhnt sich der körper an den stress, also zumindest lässt der stresslevel nach & dann kannst du irgendwann gezielt handeln.
:)
Asahibier
07-02-2013, 13:31
Liebe Sarah,
zunächst mal Glückwunsch, Du scheinst in einem Kurs zu sein welcher das Thema ernsthaft anpackt und keine falsche Sicherheit vermittelt - ohne per Ferndiagnose die Qualität beurteilen zu können.
Aber qualitativ definit besser als die Masse des Angebots - denn dieser Stress ist das was Du auch im Ernstfall haben wirst.
Auch ich würge in meinen Kursen, am Anfang zaghaft aber irgendwann später drücke ich auch mal zu. Warum? Man bekommt Panik, Stress, Tunnelblick etc. aber das sollte man das erste MAl im Training haben und nicht im Ernstfall.
Neulich hat eine Schülerin von mir im Sparring einen deftigen Treffer eingefangen aber sie sagte richtig "besser bei Euch als da draußen"
Persönlich finde ich jedoch das die scheinbar zuviel Stoff reinpacken, bei 6x1,5 h käme ich nicht bis zum Boden. Mein Tipp daher, genieße den Kurs und danach melde Dich in einer festen Schule an und lerne entspannt von der Pike auf.
Entweder ein SV Anbieter wie Krav Maga, Spear, RBSD, Alpha,...
oder eben einen Vollkontaktsport wie Muay Thai, BJJ und nimm die SV Seminare für das Mindset.
Lass Dich nicht durch SV und sich verteidigen lernen wollen stressen, sondern lerne es in Ruhe und mit Spaß und Freude, und der Fitness und Figur tut es auch noch gut... und man lernt noch nette Menschen kennen :)
Erstmal schön, dass du so einen Kurs besuchst, und dass er offenbar auch recht gut / „realistisch“ mit dem Übungsstoff umgeht.
Die Situation die du beschreibst, hatte ich auch schon. War ganz zu Beginn meiner Trainingszeit. Wir hatten zwar die ganzen Techniken geübt, aber sobald man unter Stress gesetzt wird geht gar nix mehr, weil man in Panik gerät. Das vergeht nur mit ganz viel Übung. Selbst nach einem ganzen Jahr Training hat mich derartiges Stresstraining so sehr mitgenommen, dass ich an meinen erlernten Fähigkeiten arg gezweifelt habe. Das war sehr frustrierend. Andererseits hat es bei mir den Ehrgeiz geweckt, noch besser zu werden.
Kopf hoch, bleib einfach dran. Das vergeht mit viel viel Übung.
MfG, Cill
Felix Kroll
07-02-2013, 13:52
diese herangehensweise halte ich für totalen quatsch.
beim boxen macht man auch nicht schon in der zweiten stunde sparring.
Asahibier
07-02-2013, 14:01
Sparring und Szenariodrill sind ja auch nicht das Gleiche...
Das Stresstraining, bzw. der Umgang mit Stress in einer Kampfsituation ist das A und O eines ernstgemeinten SV Kurses. Um erstmal Skills und Technik zu schulen fehlt da schlicht die Zeit.
Daher mein Rat, sie sollte es in Ruhe richtig lernen...
DerUnkurze
07-02-2013, 14:03
Wenn du im Boxen nur 6 Stunden hast um jemanden Wettkampfbereit zu bringen, würdest du da mit dem Sparring wirklich warten?
Ich danke euch für eure Antworten.
Ich bin froh, dass andere diese Reaktion auch kennen.
Es gibt mir jetzt wieder etwas mehr Mut nächste Woche hinzugehen. Ich werde versuchen etwas entspannter an die Sache ranzugehen. Allerdings ist das wirklich nicht so einfach, wenn sich ein Typ vor einem aufbaut, rumbrüllt und einem die Luft abdrückt- ich hoffe es gelingt mir. Auch vor diesem Bodenkampf graut es mir schon.
Ach, ich hab einfach Schiss.
@Felix Kroll
Ich kenn mich da ja nicht so aus, aber wenn man nur wenige Trainingsstunden hat muss man das angegriffen werden ja irgendwann üben. Am Anfang der Stunde lernt man halt die Technik und gegen Ende setzt du das Gelernte ein. Und eigentlich ist es doch ganz gut, wenn man Szenarien so realistische, wie es eben möglich ist, übt, oder?
Vielleicht hilft es dir ja, mit den Trainern deines Kurses in Ruhe über diese Situation zu sprechen. Mein Trainer musste schon manches mal als Psychater herhalten - und das kann er sehr gut. :D
Hallo Sarah,
grundsätzlich stimme ich meinen Vorpostern zu.
Zunächst einmal ein Tipp, den du wahrscheinlich nur halbherzig registrieren und dem du nach einiger Zeit genauso wahrscheinlich zustimmen wirst ;) :
Der Gedanke, als Einzelner mit bestimmten Situationen überforderter zu sein, als der Rest der "Menschheit", kommt häufig vor und meiner Meinung nach vermehrt bei Frauen.
Die Neigung, sich in der Masse zu verstecken, ist ziemlich ausgeprägt und eigentlich ganz natürlich. In von Dir beschriebenen Situationen hat man das Gefühl, "entlarvt" zu werden. Und das stresst.
Meine Erfahrung ist, dass Du niemals mit deinen Problemen alleine dastehst. Aber man neigt leider dazu, sich sehr selektiv zu bewerten, z.B. in einem Zeitpunkt, in dem Du auf der Bank sitzt und die anderen Frauen scheinbar munter weitermachen. Das ist -salopp geschrieben- verzerrte Wahrnehmung ;)
Objektiv gesehen sind Deine Reaktionen völlig normal bzw. in einem normalen Toleranzbereich. Habe ich auch, wenn ich mit einer Situation körperlich überfordert bin. Nur verarbeite ich das anders, nicht nur durch Training, auch durch mein Naturell. Ich muss mich dann nicht hinsetzen, mir reicht es vllt. "nur", zweimal durchzuatmen und weiter geht´s. Du kannst den Menschen nicht in den Kopf schauen. Konzentrier Dich also auf dich selber. Versagensängste auf Gruppen zu projizieren ist idR kontraproduktiv.
Wenn Du also diesen Gedankenkreis, dieses "Konkurrenzdenken" (ich hätte beinahe geschrieben "typisch weibliche Konkurrenzdenken") verlassen kannst - dann bist Du bereits einen großen Schritt weiter.
Ansonsten: lass Dich auf den Kurs und deine Reaktionen ein, besprich sie mit den Trainern und versuch, Dich immer zu konzentrieren. Das bedeutet natürlich am Anfang, sehr planmäßig und oft ziemlich langsam zu reagieren, aber du musst für dich ein Konzept finden. Und wenn Du ne Gelegenheit siehst, beschäftige Dich noch etwas länger mit der Materie.
Felix Kroll
07-02-2013, 14:15
Wenn du im Boxen nur 6 Stunden hast um jemanden Wettkampfbereit zu bringen, würdest du da mit dem Sparring wirklich warten?
"wenn"...
ich denke, "falls" wäre hier zutreffender.
ich würde demjenigen sagen, dass er nicht in 6 stunden wettkampfbereit ist.
jetzt werden Sie wahrscheinlich einwenden, dass der wettkampf aber eben kommt.
stimmt. es wird immer schlimmer auf deutschlands straßen.
man kann nicht mal mehr einkaufen gehen, ohne in einen wettkampf zu geraten.
natürlich trifft dieser umstand erst dann zu, wenn man anfängt, sich auf einen wettkampf vorzubereiten.
vermute ich zumindest, denn die 20 jahre zuvor ohne wettkampfvorbereitung ist ja nichts passiert.
Kreuzkuemmel
07-02-2013, 14:17
Ich kenn mich da ja nicht so aus, aber wenn man nur wenige Trainingsstunden hat muss man das angegriffen werden ja irgendwann üben.
Und wenn man nur wenige Trainingsstunden hatte, ist man damit eben überfordert, wie du selbst merkst.
Und eigentlich ist es doch ganz gut, wenn man Szenarien so realistische, wie es eben möglich ist, übt, oder?
Ja wenn man die nötigen Grundlagen hat, um in den Szenarien sinnvoll zu agieren. Und die lernt man eben nicht in sechs Einheiten.
Asahibier
07-02-2013, 14:17
darf man fragen welches System/welche Kampfkunst den Background des Kurses bietet?
Ansonsten hat McFly etwas sehr wahres geschrieben :)
Kreuzkuemmel
07-02-2013, 14:17
Wenn du im Boxen nur 6 Stunden hast um jemanden Wettkampfbereit zu bringen, würdest du da mit dem Sparring wirklich warten?
Das soll hoffentlich ein Witz sein oder?
Asahibier
07-02-2013, 14:20
Das soll hoffentlich ein Witz sein oder?
Wieso?
Wenn jemand nach 6h kämpfen MUSS ist Sparring doch mit das Wichtigste...
Wieso?
Wenn jemand nach 6h kämpfen MUSS ist Sparring doch mit das Wichtigste...
Sehe ich ähnlich. Allerdings würde ich mich nie derart unter Druck setzen lassen. Sinnvoller wäre es innerhalb der 6h einen Krankenhausaufenthalt zu provozieren. :devil: (Zumal man den wohl ohnehin erhält)
Kreuzkuemmel
07-02-2013, 14:24
Wer muss denn bitte nach sechs Stunden kämpfen? Welcher auch nur halbwegs seriöse Box-Trainer würde einen kompletten Anfänger nach sechs Stunden auf einen Wettkampf schicken? Nach sechs Stunden ist man einfach nicht wettkampfbereit, Punkt. Sechs Monate wären schon sehr schnell.
Asahibier
07-02-2013, 14:26
Wer muss denn bitte nach sechs Stunden kämpfen? Welcher auch nur halbwegs seriöse Box-Trainer würde einen kompletten Anfänger nach sechs Stunden auf einen Wettkampf schicken? Nach sechs Stunden ist man einfach nicht wettkampfbereit, Punkt. Sechs Monate wären schon sehr schnell.
Klar, vollkommen richtig! Aber wir reden von einem SV Kurs von 6 EInheiten, da muss es Ziel der INstruktoren sein das maximale rauszuholen,
das ich nach 6 h Kurs nicht das gleiche zuverlässig kann wie nach 6 jahren Krav Maga ist ja wohl klar...:o
Wir können hier doch gar nicht abschätzen, wieviel Streß von Seiten der Trainer erzeugt wurde. Das empfindet jeder unterschiedlich. Für die TE war es offenbar arg an der Grenze.
Bei den SV-Kursen, bei denen ich bisher mitgemacht habe (immer nur als Assistent) haben wir auch Streßtraining gemacht. Dabei hat der Trainer aber immer sehr genau auf die Reaktionen der Übenden geachtet und die Intensität der Übung individuell angepasst. Es geht ja auch darum, Selbstbewusstsein aufzubauen. :)
Doc Norris
07-02-2013, 14:30
:rofl:
ihr habt probleme, in 6 stunden dürfte doch so ziemlich jeder lernen, wie man jemanden den kehlkopf rausreist, bzw zertrümmer.
dahingehend ist SV in 6 std. durchaus drin & sinnvoll. :D
Lucy Horace
07-02-2013, 14:37
Was Cillura vorhin gesagt hat würde ich gern noch ausweiten.
Such dir jemanden, mit dem du dich über den Kurs und das was da in dir "abeitet" austauschen kannst. Die anderen Teilnehmer, Trainer, Freunde usw.
Wenn die Leute, die deinen Kurs anbieten, Erfahrung haben und methodisch wissen was sie tun, sind sie vielleicht auch darauf vorbereitet, ein Feedback wie du es beschrieben hast zu bekommen, und können dich entsprechend auffangen.
Ich denke, dass deine Reaktion schon ganz normal ist. Du bist plötzlich in einer körperlich unbekannten, bedrohlichen Situation, da kommt alles an Stress und an Verhaltens und Denkmustern hoch, was mit Körperbild und Körperlicher Integrität zu tun hat. Dazu kommt noch eine ganze Halde mit Sozialisationssedimenten, die plötzlich alle eine eigene Meinung zur Frage "wie reagieren" entwickeln.
Ich finde, sich darauf einzulassen und das als Lernprozess zu sehen ist eine gute Idee.
Ich hab auch (vor hundert jahren) mal einen sv Kurs gemacht und das war damals meine motivaiton und eine der besten ideen ever! weiter kampfsport zu machen. *
Ach ja, plus: Freu dich auf Boden, das ist lustig!!!
*probs an meinen trainer :sport146:
DerUnkurze
07-02-2013, 14:42
Das soll hoffentlich ein Witz sein oder?
Doch doch, als Vergleich war es durchaus mein Ernst. Du hast 6 Stunden. Mehr gibts nicht. Mach das Beste daraus.
(Warum manche auf einen Vergleich mit "sowas kommt ja nie vor" reagieren ist mir ehrlichgesagt unverständlich)
Das diese Ausgangssituation, gelinde gesagt, schlecht ist, steht auf einem anderne Blatt. Aber es ist die Ausgangssituation von einem solchen Kurs. 6 Stunden und mach die Leute so wehrhaft wie möglich.
@ MCFly
Danke für deine Antwort. Ich versuche ja wirklich an die Situationen konzentriert ranzugehen. Das gelingt gerade soweit bis er mir in die Haare packt und meinen Kopf nach unten reißt. Spätestens da ist die Konzentration weg und die Panik da. Und dann ziehe ich wie ein typisches Mädchen an seinen Händen, damit er loslässt. Was er so natürlich nicht tut.
Ich werde dennoch versuchen deinen Rat nächste Woche zu beherzigen und vielleicht mit meinem Trainer drüber sprechen.
Ich glaube auch, dass unsere Trainer sehr genau auf unsere Reaktionen achten und sich individuell auf uns einstellen. Er merkt schon, dass mich das stresst. Aber angreifen muss er mich nun mal.
Welche Kampfkunst den Backround bildet weiß ich leider nicht. Aber ich weiß, dass sie uns Krav Maga als weiterführend ans Herz legen.
@Lucy Horace: Nach deinem Kommentar freu ich mich plötzlich noch viel weniger auf den Boden ;)
Ich habe mit Freunden darüber geredet, was ich da so erlebe, aber das können die nicht so richtig nachvollziehen, weil sie so etwas noch nicht erlebt haben. Stehe etwas alleine mit meinen Emotionen da.
es zeigt auch wie die Teilnehmer mit Stress umgehen können und durch das durchleben des Stesses viele Male im Kurs ist bei einem echten Angriff die Stresskurve nicht so steil sodass der Kopf schneller frei ist.
Kreuzkuemmel
07-02-2013, 14:46
Der Unkurze:
Achso, der Kurs ist quasi so vom Himmel gefallen, und jetzt muss man halt das Beste draus machen. Na, dann war's ja ein Glück, dass es nicht nur eine Stunde war.
Ernsthaft: Geh einfach in einen seriösen Boxclub, sag du bist komplett Anfänger ohne Vorkenntnisse und sie sollen dich bitte in sechs mal 1,5 Stunden wettkampffit machen. Da erhältst du dann mit einiger Sicherheit deine Antwort.
Felix Kroll
07-02-2013, 14:50
Der Unkurze:
Achso, der Kurs ist quasi so vom Himmel gefallen, und jetzt muss man halt das Beste draus machen. Na, dann war's ja ein Glück, dass es nicht nur eine Stunde war.
:halbyeaha
DerUnkurze
07-02-2013, 14:54
Nein der Kurs fiel nicht vom Himmel sondern der wird angeboten weil es viele Leute gibt die halt nicht mehr Zeit haben.
Und auch für solche Menschen sollte man sich best möglich anstrengen wenn es einem ein anliegen ist Leute wehrhaft zu machen und es nicht nur um Geld geht.
@ MCFly
Danke für deine Antwort. Ich versuche ja wirklich an die Situationen konzentriert ranzugehen. Das gelingt gerade soweit bis er mir in die Haare packt und meinen Kopf nach unten reißt. Spätestens da ist die Konzentration weg und die Panik da. Und dann ziehe ich wie ein typisches Mädchen an seinen Händen, damit er loslässt. Was er so natürlich nicht tut.
Der Versuch, einen Griff zu lockern, ist typisch Mensch, nicht typisch Mädchen. Das ist eine Reaktion auf den Schmerz und der wird ja scheinbar offensichtlich durch die zugreifende Hand verursacht. Soweit normal.
Ich werde dennoch versuchen deinen Rat nächste Woche zu beherzigen und vielleicht mit meinem Trainer drüber sprechen.
Genau das ist doch konzentriertes Arbeiten. Du machst Dir Gedanken, schilderst, ab wann Dich eine Situation überfordert bzw. in Panik versetzt. Und jetzt erarbeitet ihr gemeinsam eine Lösung.
Ich glaube auch, dass unsere Trainer sehr genau auf unsere Reaktionen achten und sich individuell auf uns einstellen. Er merkt schon, dass mich das stresst. Aber angreifen muss er mich nun mal.
Naja, dafür sind diese Angriffe gedacht. Stress bedeutet, dass er Dich in ein Muster zwängt. Er diktiert die Richtung und Du reagierst. Es ist auf Dauer in einer Kampfsituation so, dass der Agressor, der Agierende, den Kampf für sich entscheiden wird. Deswegen sollst Du ja lernen, aus einer wie auch immer gearteten Reaktion möglichst schnell in die agierende, die bestimmende Rolle zu gelangen. Und Du würdest falsch liegen, wenn Du hier nur im Kampf eine besondere Schwierigkeit siehst. Das ist nur ein Bereich. Es geht im Endeffekt immer darum, die Kontrolle in einem Konflikt zu übernehmen.
Aber das ist Part des Gespräches mit Deinen Trainern, dem will ich nicht vorgreifen.
Welche Kampfkunst den Backround bildet weiß ich leider nicht. Aber ich weiß, dass sie uns Krav Maga als weiterführend ans Herz legen.
Eine gute Idee :)
Pyriander
07-02-2013, 14:55
Das ist ja cool, habt Ihr kritisierer jetzt also das Wundermittel gefunden, wie man alle Frauen zum regelmäßigen Kampfsport- / SV_Training bekommt, ja?
Und nicht wie bisher nur ein paar Prozent?
Klasse. Schön ist das in Eurer Welt ;)
Sorry für die polemik, aber mal ehrlich, es ist doch nun mal so: die allerwenigsten Frauen trainieren regelmäßig und dauerhaft SV.
So, nun Deal with it.
Der Unkurze beschreibt doch nur, wie die Realität aussieht und meint dann, dass es vielleicht ganz clever wäre, dann aus der Realität das beste zu machen, was eben machbar ist.
Nein der Kurs fiel nicht vom Himmel sondern der wird angeboten weil es viele Leute gibt die halt nicht mehr Zeit haben.
Und auch für solche Menschen sollte man sich best möglich anstrengen wenn es einem ein anliegen ist Leute wehrhaft zu machen und es nicht nur um Geld geht.
+1
Recht hat der Unkurze. Hat ja nicht jeder die Zeit und Möglichkeit in nem Verein oder Club fix zu trainieren.
Da muss man in der kurzen Zeit eben das Beste draus machen. Jede Stunde Training / Vorbereitung ist eine Stunde besser als nix. Das bedeutet nicht, dass es Optimal ist...
Ich habe mit Freunden darüber geredet, was ich da so erlebe, aber das können die nicht so richtig nachvollziehen, weil sie so etwas noch nicht erlebt haben. Stehe etwas alleine mit meinen Emotionen da.
Stehst du nicht ;)
Ist zwar schade, dass ich das als Fremder so schreiben muss, aber siehs positiv: ich habe überhaupt keinen Grund, Dir falsche Hoffnungen zu machen, ich schildere nur Tatsachen.
Es gibt viele Gründe, warum Du Dich als emotionalen "Exoten" siehst. Z.B. das, was Du gerade schilderst: sie haben Deine Erlebnisse einfach selber noch nicht erfahren. Außerdem reden viele Menschen nicht gerne über ihre Emotionen. Dann erzählt unverhofft ein anderer, was für ihn schwierig war und sie sagen "Oh, kann ich gar nicht verstehen..." und in Wirklichkeit pushen sie gerade ihr Ego und denken "Gott sei Dank, andere haben die gleichen Probleme.". Eigentherapie auf Kosten anderer wird gerne angenommen. Auch das ist übrigens normal...
Pyriander
07-02-2013, 15:07
Ein Hauptproblem außer der Zeit ist sicherlich auch
-Lust weniger vorhanden
-Motivation weniger vorhanden
-es wird ziemlich viel Mist angeboten
reicht ja meistens schon wenn sie es schaffen endlich zu schreien um aus der Passivität rauszukommen um das Täter Opferschema zu zerbrechen
Ach ja, schreien. Das kann ich überhaupt nicht.
Dieser Selbstbehauptungskram fällt mir echt schwer. Da bin ich im treten deutlich besser. Den Trainer anschreien und meine Meinung vetreten ist schwierig. Der einzige Moment indem ich schreie ist, wenns so richtig weh tut. Das kriege ich nie in den restlichen Stunden hin.
Aber wie ich euren Antworten entnehme ist die Meinung über einen 6maligen Kurs ja eindeutig.;)
Ich danke euch für eure Antworten. Bin jetzt etwas ruhiger.
Kreuzkuemmel
07-02-2013, 15:40
Sorry für die polemik, aber mal ehrlich, es ist doch nun mal so: die allerwenigsten Frauen trainieren regelmäßig und dauerhaft SV.
So, nun Deal with it.
Deswegen schaffen es auch nur die allerwenigsten Frauen, ihre SV-Fähigkeit merklich zu verbessern. Wer zu wenig Zeit hat SV zu trainieren, der lernt halt keine SV. Gemein, ist aber so. Deal with it. ;)
Aber wie ich euren Antworten entnehme ist die Meinung über einen 6maligen Kurs ja eindeutig.;)
Der Kurs ist nicht nichts. Er hilft dir mal nen Überblick zu bekommen wo du selbst stehst und wie du auf etwas reagierst. Der erste Schritt ist immer auch sich selbst kennen zu lernen.
Vielen Menschen, Frauen wie Männer, sagen "ich kann mich schon wehren und auf mich aufpassen." Und wenn dann was passiert wundern sie sich warum das dann doch nicht der Fall war.
Der Kurs gewöhnt dich ein wenig dran unter Druck zu geraten. Und das in einer geschützten Umgebung. Das Stresslevel gegenüber jemanden der dir wirklich mit Gewalt kommt ist nochmal ganz anders.
Der Kurs kann dir die Augen öffnen wo du jetzt stehst und woran du zu arbeiten hat. Auf eine reale Situation hin SV-fähig macht er dich nicht.
Aber wie zu Beginn geschrieben, wenn der Kurs gut ist und dir kein falsches Gefühl der Sicherheit und des Könnens vermittelt, hilft er dir auch und du lernst was dabei. :)
Pyriander
07-02-2013, 15:51
Deswegen schaffen es auch nur die allerwenigsten Frauen, ihre SV-Fähigkeit merklich zu verbessern. Wer zu wenig Zeit hat SV zu trainieren, der lernt halt keine SV. Gemein, ist aber so. Deal with it. ;)
Schöne Replik :D
Da hast Du im Grundsatz natürlich viel Recht; aber hier wird ein bisschen durcheinandergewürfelt.
Richtig gut gemacht, kann man in 9 Stunden (6x1,5) alles verbessern, auch Gehirnchirurgie. Man kann Gehirnchirurgie nicht in 9 Stunden lernen, aber auch ein erfahrener Chirurg könnte mit dem richtigen Lehrgang irgend eine kleine Verbesserung auch in 9 Stunden lernen.
Verbessern geht immer. Kommt darauf an, wie, womit und von wo aus man startet.
Kreuzkuemmel
07-02-2013, 16:03
Nein, verbessern geht nur, wenn Grundlagen da sind, die man verbessern kann. Sonst muss man diese Grundlagen erstmal erlernen.
Ach ja, schreien. Das kann ich überhaupt nicht.
Dieser Selbstbehauptungskram fällt mir echt schwer. Da bin ich im treten deutlich besser. Den Trainer anschreien und meine Meinung vetreten ist schwierig. Der einzige Moment indem ich schreie ist, wenns so richtig weh tut. Das kriege ich nie in den restlichen Stunden hin.
Aber wie ich euren Antworten entnehme ist die Meinung über einen 6maligen Kurs ja eindeutig.;)
Ich danke euch für eure Antworten. Bin jetzt etwas ruhiger.
Hallo Sahrah - hier auch mein Senft:
Zauberwort = GEWOHNHEIT ..... alle müssen lernen, mit Streßsituationen
im Kopf und körperlich klar zu kommen.
Deswegen gibt es in vielen KK/KS Sparring - - daran gewöhnen dass da
jemand ist der auf einen einschlägt / - tritt. Wenn man das oft genug macht
kann man sich immer mehr auf die eigenen Möglichkeiten konzentrieren und
das Ganze macht auch noch Spaß.
Bei Deinem aktuellen Crash-Kurs ist viel zu wenig Zeit für Details, also
versucht der Trainer ( ev. etwas zu ruppig ? ) die Ernstfallsituation so gut
es geht zu demonstrieren - genau damit Du siehst, wie Du im Moment
damit klar kommst.
Und Du wirst garantiert in dem Kurs nicht besonders SV-fähig.
Aber das Erkennen der eigenen momentanen Schwächen ist hoch
einzuschätzen und vielleicht gehst Du dann doch noch in einen Verein
und übst das so lange es klappt - mit mehr Zeiteinsatz.
Ales Gute und Grüße
BUJUN
Pyriander
07-02-2013, 16:11
Nein, verbessern geht nur, wenn Grundlagen da sind, die man verbessern kann. Sonst muss man diese Grundlagen erstmal erlernen.
Du siehst einen Unterschied zwischen erlernen und verbessern, als wäre es eine Lampe mit an/aus Knopf und dann kann man noch die Helligkeit erhöhen,
ich sehe ein stufenloses Hochdimmen, dass bei 0 anfängt.
Sobald man die allererste Grundlage anfängt zu lernen, verbessert man (so wie ich das Wort meine) - ich meine das Wort einfach nur ein bisschen anders.
@ Tracer
Ja, der Kurs hat mir wirklich die Augen geöffnet wo ich stehe. Nämlich mehr als am Anfang. Ich kann mich nicht verbal selbstbehaupten und wehren kann ich mich auch nicht.;) Und jeden Tag nach dem Training tut mir alles weh, ich habe Blessuren und bin völlig desillusioniert.
Mal was anderes. Kennt einer von euch gute Schulen in Hamburg wo man Krav Maga machen kann? Den SV-Kurs mache ich in Alsterdorf, im Budocentrum. Da gibt es auch Krav Maga, aber ich weiß nicht ob die auch gut sind.
DerUnkurze
07-02-2013, 16:16
Und jeden Tag nach dem Training tut mir alles weh, ich habe Blessuren und bin völlig desillusioniert.
Sobald dieses Gefühl verschwindet, hast du aufgehört richtig zu trainieren ;)
Pyriander
07-02-2013, 16:24
@ Tracer
Ja, der Kurs hat mir wirklich die Augen geöffnet wo ich stehe. Nämlich mehr als am Anfang. Ich kann mich nicht verbal selbstbehaupten und wehren kann ich mich auch nicht.;) Und jeden Tag nach dem Training tut mir alles weh, ich habe Blessuren und bin völlig desillusioniert.
Das ist normal und geht vielen so, wenn Sie eben nicht Ringelpiez-mit-Anfassen Fantasie-SV machen. Du hast
-einen Kurs angefangen
-hältst durch, obwohl es Dich weit außerhalb Deiner Komfortzone bringt
-bist weiter proaktiv geworden und hast hier das Forum aufgesucht
und planst Proaktiv weitere Schritte.
Das ist total super!
Mal was anderes. Kennt einer von euch gute Schulen in Hamburg wo man Krav Maga machen kann? Den SV-Kurs mache ich in Alsterdorf, im Budocentrum. Da gibt es auch Krav Maga, aber ich weiß nicht ob die auch gut sind.
Einfach ausprobieren, aber: da sind die TRraining seeehr gut besucht, vielleicht hilft Dir ein etwas individuelleres Eingehen mehr weiter.
Fightgym Hamburg hat sehr nette Leute, die Academy würde ich auch noch ausprobieren, Zanshin.Dojo,
es gibt wirklich wirklich viel KM inzwischen in Hamburg...
Aber das ist doch eher ein negatives Gefühl. Wie soll mich das motivieren wieder hinzugehen und mich weiterverhauen zu lassen?:-)
Sollte man nicht voll begeistert darüber sein, was man alles tolles gelernt hat und sich stärker fühlen?
Nein der Kurs fiel nicht vom Himmel sondern der wird angeboten weil es viele Leute gibt die halt nicht mehr Zeit haben.
Und auch für solche Menschen sollte man sich best möglich anstrengen wenn es einem ein anliegen ist Leute wehrhaft zu machen und es nicht nur um Geld geht.
In 6 trainings Einheiten kann man einfach nicht lernen sich zu Verteidigen. Es käme ja auch niemand auf die Idee einen 6 Tage Kurs für Chirurgen anzubieten nur weil es vielleicht Leute gibt die gerne Chirurg sein wollen aber nicht viel Zeit haben um es zu lernen.
Es besteht einfach keine Notwendigkeit so einen Kurs überhaupt anzubieten, sowas ist reine Abzocke.
@ Pyriander
Danke, da werde ich mich mal bezüglich Probetrainings umhören. Man kann ja ruhig mehrere Schulen ausprobieren.
Und danke für das Mut machen.:)
@ Tanren
Warum besteht keine Notwendigkeit? Wenn es schon einigen Frauen hilft sich besser zu fühlen, selbstbewusster aufzutreten und eventuell weiter zu trainieren hat es doch schon was gebracht.
Doc Norris
07-02-2013, 16:38
...
@ Tanren
Warum besteht keine Notwendigkeit? Wenn es schon einigen Frauen hilft sich besser zu fühlen, selbstbewusster aufzutreten und eventuell weiter zu trainieren hat es doch schon was gebracht.
alternativ kannst du dir auch ne 44. magnum (dirty harry) kaufen.
http://stickysoundsdotnet.files.wordpress.com/2012/03/feeling-lucky.png
damit fühlst du dich dann auch besser & selbstbewusster. (versprochen.!)
& effektiv kannst du den umgang damit in 30min lernen, bzw. wirst du damit in einer konfliktsituation sicherlich den längeren haben. :D
dahingehend wäre das geld besser investiert.
:)
Pyriander
07-02-2013, 16:40
@ Pyriander
Danke, da werde ich mich mal bezüglich Probetrainings umhören. Man kann ja ruhig mehrere Schulen ausprobieren.
Und danke für das Mut machen.:)
@ Tanren
Warum besteht keine Notwendigkeit? Wenn es schon einigen Frauen hilft sich besser zu fühlen, selbstbewusster aufzutreten und eventuell weiter zu trainieren hat es doch schon was gebracht.
Hallo sarah,
Das ist halt so eine Sport-Sichtweise.
Jedenfalls: man sieht ja an Dir, dass Du den Wert und/oder Sinnhaftigkeit gut einschätzen kannst.
Das Verhältnis zwischen
"ich bin motiviert, kann was und was ich gelernt hab funktioniert"-Selbstvertrauen steigern
und
"ach Du Scheiße, echte Gewalt ist wie eine Riesen-Welle, die über mich rüberrollt und machtm, dass ich einfriere, mich verkriechen möchte und mich hilflos fühle"
ist eine schwierige Gradwanderung für Trainer; weil der Grat, bei dem man realistisch lernt, bleibt und weiterkommt nicht bei allen Menschen gleich ist. Beileibe nicht.
Für Dich persönlich landest Du vielleicht gerade etwas zu weit auf der einen Seite.
Aber das ist doch eher ein negatives Gefühl. Wie soll mich das motivieren wieder hinzugehen und mich weiterverhauen zu lassen?:-)
Sollte man nicht voll begeistert darüber sein, was man alles tolles gelernt hat und sich stärker fühlen?
Also, wenn du Krav Maga anfangen möchtest, ist das super. Verfolge den Gedanken weiter.
Ansonsten mag das arrogant klingen, aber: halt dich mal an meine Sätze. Bin mir sicher, dass Konzentration auf´s Wesentliche viel Desillusion nehmen kann.
@Doc Norris
Hm, ich find das Argument mit der Waffe jetzt nicht sehr hilfreich:p.
Und das kann man nicht mit einem SV-Kurs vergleichen. Findest du es nicht gut, wenn Frauen etwas tun um sich zu verteidigen?
@Pyriander
Ja, ich befinde mich definitiv etwas zu weit auf der einen Seite. Ich hab einfach Angst, dass meine Panik noch schlimmer wird, wenn es in den nächsten Stunden noch härter wird. Für mich ist es nicht besonders angenehm, wenn ich nach einem Angriff fast umkippe.
Aber ich werde mich da durchbeißen!
Doc Norris
07-02-2013, 17:05
... Findest du es nicht gut, wenn Frauen etwas tun um sich zu verteidigen?
...
ja, wenn sie etwas "sinnvolles" machen, dann finde ich das gut.
daher ja auch der alternativ vorschlag mit der 44. magnum.
effektiv, schnell zu erlernen & daher durchaus sinnvoll. :p:D
die andere option steht ja trozdem noch.
6h "etwas" machen, ohne das dem etwas sinvolles entkeimt.
& ohne keim, keine pflanze, geschweigedenn ein baum an dem früchte wachsen können. :D
aber es bleibt ja noch option nr 3.
KK / KS / Hybrid, anhaltend & sich wiederholend trainieren. = gesunder stamm, der irgendwann "gesunde" früchte trägt. ^^
In 6 trainings Einheiten kann man einfach nicht lernen sich zu Verteidigen. Es käme ja auch niemand auf die Idee einen 6 Tage Kurs für Chirurgen anzubieten nur weil es vielleicht Leute gibt die gerne Chirurg sein wollen aber nicht viel Zeit haben um es zu lernen.
Es besteht einfach keine Notwendigkeit so einen Kurs überhaupt anzubieten, sowas ist reine Abzocke.
Jein! Es kommt immer auf den jeweiligen Kurs an. Klar gibt es Kurse, die nur mit der Angst der Frauen "Kohle machen" wollen. Allerdings ist Kurs nicht gleich Kurs. Ein guter Kursleiter weist daraufhin, das es eben nur ein ersten Einstieg ist und man(Frau) eben weiter machen muss.
100% aller Frauen haben Angst vor 3-5% der Übergriffe. Nämlich dem "schwarzen Mann" der aus dem Busch springt. Auch diesen Aspekt sollte ein kompetenter Kursleiter ansprechen. Die meisten Übergriffe geschehen eben durch Freunde/Männer/Kollegen/Vorgesetzte/Nachbarn usw. Das verdrängen aber die Frauen gerne.
Aber ein Kurs kann eben Einblicke geben - wie Pyriander schon ansprach- wie die "Welle der Gewalt" auf einen einbrechen kann, was da mit einem geschieht, was man machen kann usw. usf. Auch der Aspekt des Erkennen von sich anbahnenden Übergriffen ist wichtig. Das lehren die wenigsten Schulen.
Die allermeisten machen NUR "fresse hauen", eben die physischen Dinge. Das können die meisten. :D Die -in meinen Augen wichtigeren- Dinge werden selten bis gar nicht vermittelt.
Doc Norris, du kennst doch den Kurs gar nicht. Vielleicht wärst du überrascht.:p
Uns wurde zum Beispiel erzählt, dass der "schwarze Mann" nur in 3-5% der Fälle aus dem Busch springt und das die meisten Angriffe aus dem Familien/Freundes/Bekannten-Kreis passieren. Wir haben Statistiken bekommen wie häufig Frauen überhaupt angegriffen werden. Es geht nicht nur um "auf die Fresse hauen", sondern darum sich, wenn nötig, mit einfachen Techniken zu verteidigen und ansonsten brenzligen Situationen vorzubeugen und sich selbst zu behaupten.
Wenn man nicht so unfähig ist wie ich, glaube ich schon, dass man da einiges lernt.
Doc Norris, du kennst doch den Kurs gar nicht. Vielleicht wärst du überrascht.:p
Uns wurde zum Beispiel erzählt, dass der "schwarze Mann" nur in 3-5% der Fälle aus dem Busch springt und das die meisten Angriffe aus dem Familien/Freundes/Bekannten-Kreis passieren. Wir haben Statistiken bekommen wie häufig Frauen überhaupt angegriffen werden. Es geht nicht nur um "auf die Fresse hauen", sondern darum sich, wenn nötig, mit einfachen Techniken zu verteidigen und ansonsten brenzligen Situationen vorzubeugen und sich selbst zu behaupten.
Wenn man nicht so unfähig ist wie ich, glaube ich schon, dass man da einiges lernt.
Du bist nicht unfähig. Du bist nur "normal" erzogen worden. Dies ist in unserer Gesellschaft eben immer noch so, das Mädchen nicht kämpfen. Das alle lieb und nett sind und die Mädchen von Gewalt ferngehalten werden. Genau deswegen musst du so einen Kurs machen. ;)
Entengummitiger
07-02-2013, 18:11
hey sahrah,
beim SVP gibt's auch BJJ, das solltest du mal ausprobieren. BJJ ist meiner meinung nach für frauen als selbstverteidigung das beste, was man machen kann.
ja, deutlich besser als krav maga. es gibt kein system, das so krass unterschiede in körperkraft und gewicht ausgleichen kann.
BJJ kostet zwar mehr zeit als so ein SV kurs, aber dafür macht es auch noch ungemein spaß!
(da renn ich dann auch rum und werd von kleinen blonden mädchen submittet)
gruß, ente
Felix Kroll
07-02-2013, 18:13
weil hier alle so auf analogien stehen:
würde es irgendeinem von euch etwas bringen, wenn mike tyson mal ein paar unterrichtseinheiten seine wut an euch auslässt?
(mike tyson ist übrigens der, der männern anbietet, sie zu f***, bis sie ihn lieben.)
ich glaube nicht, tim.
Danke Sven,das hast du nett gesagt.
Aber ich fühle mich so.
Ich bin es nicht gewohnt so hilflos zu sein und solche Schmerzen auch nicht.;) Und in den Situationen in so ner Starre zu sein und hilflos an den Händen des Trainers zu zerren, weil mir absolut nicht mehr einfallen will wie ich jetzt reagieren muss ist ätzend.
Ist ja nicht so, dass mich noch nie jemand am gepackt und festgehalten oder geschubst hat, aber das ist echt mal ne andere Hausnummer.
@Entengummitiger
BJJ hab ich noch nie gehört. Aber ich werd mich mal informieren.Danke.
Danke Sven,das hast du nett gesagt.
Aber ich fühle mich so.
Ich bin es nicht gewohnt so hilflos zu sein und solche Schmerzen auch nicht.;) Und in den Situationen in so ner Starre zu sein und hilflos an den Händen des Trainers zu zerren, weil mir absolut nicht mehr einfallen will wie ich jetzt reagieren muss ist ätzend.
Ist ja nicht so, dass mich noch nie jemand am gepackt und festgehalten oder geschubst hat, aber das ist echt mal ne andere Hausnummer.
@Entengummitiger
BJJ hab ich noch nie gehört. Aber ich werd mich mal informieren.Danke.
BJJ= Brasilien Jiu Jitsu
Da musst Du aber schon einen sehr guten Trainer finde. Außerdem stehen hier wieder hauptsächlich körperliche Aspekte im Fokus. Dies ist eben nur ein sehr kleiner Teil der SV. ;)
@ Tracer
Ja, der Kurs hat mir wirklich die Augen geöffnet wo ich stehe. Nämlich mehr als am Anfang. Ich kann mich nicht verbal selbstbehaupten und wehren kann ich mich auch nicht.;) Und jeden Tag nach dem Training tut mir alles weh, ich habe Blessuren und bin völlig desillusioniert.
Mal was anderes. Kennt einer von euch gute Schulen in Hamburg wo man Krav Maga machen kann? Den SV-Kurs mache ich in Alsterdorf, im Budocentrum. Da gibt es auch Krav Maga, aber ich weiß nicht ob die auch gut sind.
Klaro kenne ich da wen. Geh zu D. Gorke von Krav Maga Defcon. Netter Trainer und fordert einen so richtig. Hat auch bei uns schon Stunden gegeben und unter anderem meinen Trainer im Krav Maga ausgebildet.
KRAV MAGA DEFCON (http://krav-maga.de/TC/Hamburg/hamburg.htm)
Kann ich nur empfehlen :halbyeaha
Übrigens, das mit dem Schmerz nach dem Training ist normal. Ist ja Kampfsport und nicht Kuscheln. Man gewöhnt sich dran. :D
@Pyriander
Ja, ich befinde mich definitiv etwas zu weit auf der einen Seite. Ich hab einfach Angst, dass meine Panik noch schlimmer wird, wenn es in den nächsten Stunden noch härter wird. Für mich ist es nicht besonders angenehm, wenn ich nach einem Angriff fast umkippe.
Aber ich werde mich da durchbeißen!
Bitte rede mit deinen Trainern über diese Sache. Streß und Angst bekommen ist ok, aber es hilft gewiss keinem, wenn du eine Panikattacke bekommst. :)
Im übrigen passiert das nicht nur dir. Eine Trainingskollegin von mir hat das auch gelegentlich, sie ist dann so aufgeputscht und unter Adrenalin, dass sie besser keiner mehr ansprechen sollte, bevor sie nicht wieder runter gekommen ist. Sie geht dann meist Joggen um den Kopf frei zu bekommen . Mittlerweile ists besser geworden, sie gibt jetzt immerhin schon mal bescheid, dass sie Joggen geht. :) Bei mir ists so, dass ich richtig eklig und unbeherrscht alle ansaue, wenns im Training durch den Streß zu viel war. Dazu kommt noch, dass ich mir Tage später noch Gedanken um die blöde Trainingssituation mache. Ein Gespräch mit dem Trainer hilft mir da am meisten. Und dazu noch RHT. :D Und dann haben wir noch jemanden, den haut es so richtig aus den Latschen. Mit Kreislaufzusammenbruch und allem. Der Typ ist top fit. Aber bei so nem Streßtraining müssen wir immer guggen, dass ihm nix passiert. Und dann gibts da noch so viele andere ... :) Die kochen alle nur mit Wasser :)
@Cillura
Danke, für den Tipp. Hab mir die Seite schon mal angeguckt.
Es ist mir zwar unangenehm, aber ich werde meinen Trainer vor der nächsten Stunde beiseite nehmen und mit ihm darüber reden.
Ich möchte nur aus diesem Kurs soviel mitnehmen wie geht und wenn sie dann behutsamer oder so mit mir umgehen habe ich vielleicht nicht den Lerneffekt den es braucht.
Ich mache mir auch noch tagelang Gedanken über das Training. Letzte Nacht habe ich die ganze Nacht davon geträumt, wie mich meine Trainer angreift. War völlig fertig heute morgen.:)
Danke für eure hilfreichen Antworten. Mir gehts schon viel besser als vorhin!
DerUnkurze
07-02-2013, 21:32
Aber das ist doch eher ein negatives Gefühl. Wie soll mich das motivieren wieder hinzugehen und mich weiterverhauen zu lassen?:-)
Sollte man nicht voll begeistert darüber sein, was man alles tolles gelernt hat und sich stärker fühlen?
Ich sollte wohl erklären wie ichs meinte, hatte training daher die Antwort erst jetzt :)
Ich meinte es nämlich anders als du denkst. Bei jedem Training bei dem ich wirklich hart trainiere fallen mir viele kleine Dinge auf die ich falsch mache, sehe möglichkeiten es noch allgemein anders zu machen, und sehe aber auch trotzdem, wie ich mich im vergleich zu früher schon verbessert habe.
und im normalfall tut einem einfach alles weh wenn man sich, hausnummer 2 stunden, durchgehen anstrengt und sich wirklich mühe gibt. das gehört irgendwie dazu und mit der zeit gefällt es einem sogar :)
wenn man mal ein training hatte bei dem man sich nur dachte "bum ich bin gut das kann ich alles" dann war es kein training das einem etwas gebracht hat.
ja manchmal demotiviert es, aber nur anfangs. es holt einem öfters mal ziemlich hart am boden der tatsachen... das gehört dazu und ich würde sagen das es ein gutes zeichen ist
wenns wirklich zu hart ist, red wirklich mit dem trainer darüber, das muss dir auch garnicht peinlich sein, eher ihm weil es ihm nicht aufgefallen ist das es zu hart für dich ist
und falls es dich tröstet, das was du jetzt durchmachst haben hier wohl auch viele andere erlebt. du bist damit wirklich nicht allein sondern eher ist es normal :)
mach weiter so, bleib trotzdem dabei, beiß durch, und du kannst wirklich gut werden.
...
wenn man mal ein training hatte bei dem man sich nur dachte "bum ich bin gut das kann ich alles" dann war es kein training das einem etwas gebracht hat.
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Ich nutze solche Trainings immer, um mir Techniken ins Gedächtnis zu rufen und diese einzuschleifen oder zu verfeinern. Meist ist das, wenn ich mit Anfängern trainiere. :)
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ja manchmal demotiviert es, aber nur anfangs. es holt einem öfters mal ziemlich hart am boden der tatsachen... das gehört dazu und ich würde sagen das es ein gutes zeichen ist
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Es ist gut, wenn man solche Trainingspartner oder einen Trainer hat, der dafür sorgt, dass man bodenständig bleibt. Ansonsten kann es schon mal schnell passieren, dass man sich in wirklich gefährlichen Situationen überschätzt und das kann sehr schlimm ausgehen. Auch wenn diese Art des Trainings sehr an den Nerven und am Ego zehrt. Aber lieber im Training, als auf der Straße.
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und falls es dich tröstet, das was du jetzt durchmachst haben hier wohl auch viele andere erlebt. du bist damit wirklich nicht allein sondern eher ist es normal :)
mach weiter so, bleib trotzdem dabei, beiß durch, und du kannst wirklich gut werden.
:halbyeaha
Ich erinnere mich noch an mein erstes Szenariotraining. Ich habe gar nichts gemacht. Überhaupt nichts. Weder weglaufen noch sonst irgendwas. Situation war diese: Zwei Typen kommen auf einen zu. Sie schlagen nicht, sie kommen halt nur immer näher. Ab und an wird man mal bisl "geschubbst". Sie treiben einen an die Wand oder in ne Ecke. :( Ich habe einfach gar nichts gemacht, bin nur bisl zurückgegangen, sonst nix. :( Ich habe eine ganze Woche damit zugebracht, das ganze zu durchdenken und zwei Gespräche mit meinem Trainer gehabt. :narf: In der Woche danach hab ich gelernt meine Schlaghemmung abzulegen. :D
DerUnkurze
08-02-2013, 07:53
Ich nutze solche Trainings immer, um mir Techniken ins Gedächtnis zu rufen und diese einzuschleifen oder zu verfeinern. Meist ist das, wenn ich mit Anfängern trainiere. :)
Der Witz ist, sogar da fallen mir (und auch meinem Trainer) immer wieder mitunter grundlegende Dinge auf, die noch deutlich besser gingen :o aber nur wenn ich einen guten Tag habe und die Techniken wirklich trainiere und nicht nur "mitmache"
Okay, jetzt weiß ich, wie du es gemeint hast.
Ich merke aber auch, dass mir mit etwas Abstand die Dinge etwas klarer werden. Ich denke ständig über das Training nach und plötzlich fällt mir auch wieder ein, was ich machen muss, wenn er mir an den Haaren reißt, oder wie ich seine Hände fassen muss, wenn er mich würgt. Ich hoffe, das fällt mir nächste Woche auch wieder ein.:)
Es tut echt gut zu wissen, dass mir das nicht allein so geht.Und das ich mal wirklich aussprechen konnte wie es mir geht.
Habt einen schönen Tag!
Hallo Leute,
ich hab mich hier mal durchs Forum gelesen und mir ist klar, dass viele nichts von Frauen-SV-Kursen halten bzw. nicht von kurzfristigen Kursen. Ich mache jetzt einen Frauen-SV-Kurs der 6x je 1,5 Stunden geht. Ich habe eigentlich einen recht guten Eindruck von den Trainern und den Inhalten, aber halt keine Vorkenntnisse.
Gestern wurden wir von unseren Trainern richtig heftig angegriffen, so mit Haare ziehen und würgen und Handgelenke packen. Diese Situationen wurden zuerst recht moderat geübt und dann griffen sie uns richtig an. Man wusste nicht, welcher Angriff kommt und man wurde gleich mehrmals hintereinander angegriffen. Erstmal tat das richtig übel weh und beim Würgen kam wirklich die Panik hoch. Ich hab echt total vergessen wie ich mich befreie und nur hilflos an den Handgelenken gezogen.
Erstmal frage ich mich, wie ich das in den verbleibenden 3 Trainingseinheiten auf die Reihe bringen soll und dann ist mein Problem, dass mich diese Angriffs-Situationen extrem stressen. Gestern war schon das zweite Mal, dass ich in und nach den Angriffen das Gefühl hatte, dass mir der Kreislauf voll wegsackt. Ich bin total blass und zittere. Extremer Stress. Muss mich dann setzen und brauche einige Zeit bis ich mich erholt habe. Ich habe total Angst vor diesen Angriffen, die in den nächsten Wochen noch gesteigert werden. Außerdem kommen nächstes Mal Bodentechniken dazu.
Ich habe das Gefühl, dass alle anderen das besser wegstecken und frag mich was mit mir nicht stimmt und ob ich vielleicht einfach nicht dafür geeignet bin.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und habt ihr das in den Griff gekriegt?
Ich freu mich über eure Antworten
Sarah
hallo sarah !
wenn du schreibst ,dass du einen recht guten eindruck von den trainern und den inhalten hast ....und danach deine schilderung ,dass dir der kreislauf fast wegsackte und du zitterste und du fast schon panik bekommst... na ja
du musst wissen was du da tust.(ob es dir wirklich gut tut und dich vorwärts bringt,oder ob dich das alles eher noch schwächer und hilfloser macht--man kann nämlich alles mögliche konditionieren ;) )
ich würde übrigens bei so etwas nicht unbedingt die schuld bei mir selbst suchen,sondern das trainingskonzept bezüglich stressschwächeren personen hinterfragen.(nicht jeder mensch ist gleich-pysisch wie psychisch gesehen)
gruss1789 :)
gruss1789
Hier wurde ja fast alles Wichtige schon gesagt. Nur finde ich, dass es zumindest höchst missverständlich ist (und unnötig abschreckt), dass bei fortschreitendem Training immer "Schmerzen" bleiben bzw. sogar bleiben müssen. Die Wahrheit ist doch, dass man gerade auch den Umgang mit Schmerz lernt, ihn besser einschätzt usw. - und dann macht es einem "immer weniger aus". Wenn ich z.B. aus Erfahrung weiß, dass ein bestimmter Schmerz nach zwei Sekunden wieder weg ist, gehe ich ganz anders damit um als wenn ich keinerlei Erfahrungen damit habe.
@1789
Ich verstehe was du meinst. Aber man muss ja nun mal in diesen Kursen angegriffen werden oder? Und vielleicht bin ich ja einfach zu zart besaitet. Ich habe einfach tierisch Schiss vor diesen Angriffen und mich stresst das einfach enorm. Aber das liegt, glaube ich, echt an mir.
@Cillura
Danke, für den Tipp. Hab mir die Seite schon mal angeguckt.
Es ist mir zwar unangenehm, aber ich werde meinen Trainer vor der nächsten Stunde beiseite nehmen und mit ihm darüber reden.
Ich möchte nur aus diesem Kurs soviel mitnehmen wie geht und wenn sie dann behutsamer oder so mit mir umgehen habe ich vielleicht nicht den Lerneffekt den es braucht.
Ich mache mir auch noch tagelang Gedanken über das Training. Letzte Nacht habe ich die ganze Nacht davon geträumt, wie mich meine Trainer angreift. War völlig fertig heute morgen.:)
Danke für eure hilfreichen Antworten. Mir gehts schon viel besser als vorhin!
Hallo Sahrah,
was McFly schreibt, ist gut....und ja, red auf jeden Fall mit deinem Trainer drüber.
Noch ein Gedanke dazu: Meiner Meinung nach hast du, allein, weil du dich soviel damit auseinandersetzt, bereits den ersten Schritt zur SV-Fähigkeit getan....zumindest im Kopf....damit bist du schon mal einen Schritt weiter und wirst in einer SV-Situation vermutlich schon anders reagieren als als viele andere....
Du weißt jetzt, dass in einer SV-Situation Panik aufkommt und wie sich das anfühlt....das ist die Basis, um damit umgehen zu lernen und etwas draus zu machen....also, Glückwunsch mal dazu, auch wenn es nicht angenehm ist und nimm es, wenn du magst, als Basis für ein Weiterlernen....wirst sehen, mit der Zeit wirst du so richtig Spaß bekommen an der SV oder am Kampfsport, weil du deine persönlichen Grenzen überwinden lernst und sich das einfach nur toll anfühlt....und blaue Flecken sind dann höchstens noch ein kosmetisches Problem :)
Entengummitiger
09-02-2013, 00:08
hier ist ne 10-minuten doku über BJJ... wird ganz brauchbar dargestellt
Brazilian Jiu-Jitsu Documentary - YouTube (http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=UVCKEbiEJNc&feature=endscreen)
wiesenwurz
09-02-2013, 03:16
Die Frage ist, überhaupt bevor man überlegt wie gut BJJ als reine SV für Frauen funktioniert, wer überhaupt in Deutschland BJJ lals SV unterrichtet. Ich glaube da gibt es weniger.
Reine SportBJJ - da muss man aber auch schon sehr gut sein. Und gegen sehr kleine Blaugürtlerinnen bin ich damals bei meiner ersten Trainingsstunde beim sparren relativ gut klargekommen. Und wenn ich dann derjenigen einfach in die Fresse gehauen hätte...
Hey, danke für das Video.
Weiß nicht, ob das so das richtige ist. Da kämpft man aber nicht nur am Boden oder? Das sieht schon recht heftig aus. Ist das als Selbstverteidigung gut geeignet oder ist Krav Maga da besser?
Lucy Horace
09-02-2013, 11:03
auf die frage gibts eine ganze handvoll auch recht vehement geführter diskussionen hier im forum als antwort. schau doch mal im grapplingforum oder im sv forum nach.
bjj ist halt gut für bjj, sv ist gut für sv. kommt immer darauf an, was du machen willst.
persönlich kann ich nur sagen, dass bjj unglaublich viel spaß macht und ein wunderschöner sport ist.
Ja, du liebst ja auch den Bodenkampf!:D
Sich in lebensbedrohlichen Situationen angemessen gut "zu verkaufen" ist aus meiner Sicht eine Lebensaufgabe, bedeutet: ständiges Training. Ein Kursus kann daher auch nur so etwas wie eine Idee dafür geben, dass man eine Vorstellung von dem bekommt, was eigentlich alles trainiert werden müsste.
Die andere Frage ist, ob eine SV extra für Frauen Sinn macht, wenn man bedenkt, dass man sich auch als man mit sämtlichen Vorteilen ausstatten möchte. Wenn ich wüsste, dass es da noch andere Techniken gebe, die noch besser und noch leichter wären, wäre ich doch auch als Mann doof, würde ich nicht auch auf diese Techniken zurückgreifen wollen?
Weiter wäre zu überlegen, was Frauen überhaupt "droht". Das Vorurteil, was sich in der Kampfkunst am hartnäckigsten hält ist, dass Frauen wesentlich häufiger Opfer von Gewalttaten werden, als Männer. Schon allein beim Einschalten des normalen Menschenverstandes und der aufmerksamen Betrachtung der Medien, ergibt sich hier schon ein Widerspruch.
Tatsache ist, und das belegen die Statistiken des BKA schon seit Jahren, unterliegen Jungen und Männer einem mind. doppelt so hohem Risiko, Opfer einer Gewalttat zu werden, als Mädchen und Frauen. Allerdings: Im Bereich der Sexualdelikte, unterliegen Mädchen und Frauen wiederum ca. 10 x häufiger den entsprechenden Delikten, als Jungen und Männer.
Wenn man dann noch bedenkt, dass ganz viele der Täter im Bereich der Sexualdelikte aus dem nahen Umfeld der Opfer kommen, wäre hier konsequenter Weise zu überlegen, wie überhaupt eine Verteidigungsstrategie aussehen könnte. Mit diesen "Crash-Kurse" ist sicherlich nichts erreicht... ähm... doch: Jemand profitiert davon, indem er eine Bezahlung erhält. Will sagen: An dem o. g. Vorurteil, Frauen wären häufiger Opfer von Gewalttaten als Männer, verdienen viele und eben diese Leute sind daran interessiert, genau dieses Vorurteil aufrecht zu erhalten. Wehren kann man sich dagegen nur damit, dass man die Zahlen nachliest, sich also nützliches und vor allem gesichertes Wissen aneignet. Anders gesagt: Wissen ist Macht.
Warum sich Menschen immer wieder bei der Auswahl eines passenden Kleidungsstückes mehr Mühe geben und wählerischer sind (in Richtung: passt das zu mir?), als bei der Auswahl der zu ihnen passenden und gewünschten Kampfkunst bzw. der eigenen persönlichen Sicherheit, ist dabei ein absolutes Phänomen. Dabei hat jeder sein Wissen selbst in der eigenen Hand: entweder man kümmert sich, oder man verkümmert.
@AndyLee
Du wirst lachen, aber in dem Kurs den ich mache, haben sie uns tatsächlich diese Statistiken gezeigt und zum nachlesen mit nach Hause gegeben. Hier wurde kein Vorurteil aufrecht gehalten.
Ich kenne also die Zahlen.
Ich bin dennoch geblieben und weißt du auch warum?
Weil ich in meinem Leben schon in diversen unangenehmen Situationen mit Männern war. Und mir nicht selten gewünscht habe zu wissen, wie ich mich verteidige, wenn mich jemand gegen die Wand drängt, an den Armen packt oder sich über meine Wünsche/Grenzen hinwegsetzt.
Nur weil Männer öfter Opfer von Gewalttaten werden heißt es nicht, dass Frauen keine Gewalt passiert.
dieKrake
09-02-2013, 12:39
Ich bin es nicht gewohnt so hilflos zu sein und solche Schmerzen auch nicht. Und in den Situationen in so ner Starre zu sein
Selbst als Mann mit durchschnittlichem Aggressionspotenzial, kenne ich diese Starre auch. Man fühlt das der "Gegner" überlegen ist und traut sich nichts zu.
Mit der Dauer des Trainings - bei mir war das ca. 1 Jahr oder 150 Einheiten habe ich langsam Vertrauen in meine Fähigkeiten gefasst. Klar gibt es immer bessere Kämpfer, aber allein zu merken das auch ein besserer Mann sich im Sparring nun mehr in Acht nehmen muss, gibt durchaus Auftrieb. Man merkt, das jeder mit Wasser kocht und niemand vollkommen unverwundbar ist.
Fange klein an, hab Geduld und irgendwann platzen die ganzen Knoten.
Früher wenn ich mich im Traum wehren musste, waren die Schläge wirkungslos wie in einem Schwimmbecken voller Gel. Ich wollte zwar, aber ich konnte nicht hart schlagen.
Irgendwann vor Monaten habe ich es noch einmal geträumt, und dem gesichtslosen Angreifer den Kiefer zertrümmert. Seither habe ich nie mehr geträumt angegriffen zu werden und ich hoffe das bleibt auch so.
Ganz viel ist Psychologie und die eigene Ausstrahlung.
Was ich sagen will, diese (Angst)Starre am Anfang ist menschlich. Für eine Frau wie für einen hochgewachsenen 95kg Mann. Durch kurzfristiges Training meiner Ansicht nach nicht zu überwinden. Durch langfristiges auf jeden Fall !
Wenn ich heute durch die Strassen gehe, denke ich mir wie viele Leute die Schlägereien suchen wohl ihre halbe Freizeit für Training opfern und sich dabei richtig quälen. Nix abends Bier saufen und Pillen schlucken, sondern knallhart an ihrem Limit trainieren.
Bei einer Frau ist es noch mal anders, aber vielleicht denkst Du Dir eines Tages, wie wahrscheinlich ist es das ein Mann der Dir zu Nahe kommen will, damit rechnet das Du seit Jahren 3 Mal die Woche nichts anderes trainierst, als solche Typen knallhart abzuwehren.
dieKrake
09-02-2013, 12:50
Noch was vergessen. Meine Partnerin wiegt 46KG und trainiert seit 12 Monaten.
Einem Freund hat sie im Sparring mit normalen Boxhandschuhen den Augenwinkel blau geschlagen. Ohne Handschuhe würde das für einen Durchschnittsmann glaube ich schon reichen, das er die Schnauze sprichwörtlich voll hat. Und SV ist auch noch mal was anderes, als faires Boxen.
Glaub an Dich, der Rest kommt von alleine wenn es Dir wichtig genug ist !
@AndyLee
Du wirst lachen, aber in dem Kurs den ich mache, haben sie uns tatsächlich diese Statistiken gezeigt und zum nachlesen mit nach Hause gegeben. Hier wurde kein Vorurteil aufrecht gehalten.
Ich kenne also die Zahlen.
Ich bin dennoch geblieben und weißt du auch warum?
Weil ich in meinem Leben schon in diversen unangenehmen Situationen mit Männern war. Und mir nicht selten gewünscht habe zu wissen, wie ich mich verteidige, wenn mich jemand gegen die Wand drängt, an den Armen packt oder sich über meine Wünsche/Grenzen hinwegsetzt.
Nur weil Männer öfter Opfer von Gewalttaten werden heißt es nicht, dass Frauen keine Gewalt passiert.
Das ist richtig. Nur weil Frauen mehr Sexualdelikten unterliegen, heißt es ebenfalls nicht, dass Jungen keine Opfer von Sexualdelikten werden. Solche Diskussionen führen zu nichts, weil sie verharmlosen, vom eigentlichen Sinn abweichen, verwischen, Unintelligenz entstehen lassen, wahrscheinlich vernebeln wollen, vllt. sogar zugunsten der Aufrechterhaltung des Vorurteils dienen sollen?
Fakt ist nunmal die Statistik. Wenn du sie kennst, um so besser, dann muss man darüber auch nicht mehr diskutieren. Dinge sind eben so, wie sie sind und auch, indem man sie versucht, anders zu erklären, bleiben die Dinge nunmal so, wie sie sind. Das ist verlässlich und sicher.
Bei der von dir erwähnten körperlichen Gewalt könnte es sich sowohl um häusliche Gewalt, aber auch um Gewalt außerhalb der 4 Wänden handeln. Ist letzteres der Fall, fallen mir selbst nur wenige Situationen ein, wo gerade Frau mit den von dir geschilderten Gewalttätigkeiten in Berührung kommen können, also "an die Wand gedrückt werden" bzw. am Arm packen. Obgleich ich letzteres nun nicht wirklich als Angriff werten würde... bzw. frage, wo da das Problem wäre. Hört sich so nach DER beliebtesten Ju-Jutsu-Technik schlechthin an: Armpacken ist Angriff, Verteidiger sprengt oder löste und startet dann seinen "Vernichtungsangriff". Völlig überzogen, völlig weltfremd, völlig unrealistisch. Was bedeutet bei dir: Arm packen? Was ist das... beidhändig und vorallem: mit welchem Ziel? Würde mich einfach mal interessieren.
Geht es eher darum, dass sich jemand über deine Wünsche/Grenzen hinwegsetzt, kannst du mit eine SV überhaupt nichts anfangen, bzw. nur dann, wenn du völlig Hirn- bzw. Kopflos reagierst, bzw. aus dem Klientel entspringst, wonach jedem was auf die Fresse gehört, der einen nur schief anschaut. Hier brauchst du Durchsetzungsvermögen, Selbstbewusstsein und alles, was dem sogenannten "Selbstwirkungsprinzip" entgegenkommt.
Geht es aber um häusliche Gewalt, sind ganz andere Strategien gefragt (meist auch im Kontext juristischer Aktionen), weil es hier insgesamt um Nachhaltigkeit geht.
Will sagen: Nur für den kleinsten Teil der oben beschriebenen "Angriffe" ist eine tatsächliche körperliche Aktivität im Sinne der Anwendung einer Technik notwendig. Derartige Kurse haben eben als Inhalt, Technik zu vermitteln, womit man einen Tunnelblick bekommt, der häufig einer adäquaten und nachhaltigen Lösung (was ja eigentlich erstrebenswert ist) entgegensteht.
@dieKrake: schönes Posting, darin finde ich mich selbst auch gut wieder. Zu der Sache, dass man im SV-Traum gelegentlich "schwere" Glieder hat: Darüber habe ich mal gelesen, dass da einem nicht das Unterbewusstsein etwas über die eigene Psyche sagt, sondern dass es sich einfach um einen Nebeneffekt der Muskelentspannung im Schlaf handelt - der leider in den Traum "eingebaut" wird. Wenn du also doch mal wieder sowas träumen solltest, mach dir nix draus! :)
Noch was vergessen. Meine Partnerin wiegt 46KG und trainiert seit 12 Monaten.
Einem Freund hat sie im Sparring mit normalen Boxhandschuhen den Augenwinkel blau geschlagen. Ohne Handschuhe würde das für einen Durchschnittsmann glaube ich schon reichen, das er die Schnauze sprichwörtlich voll hat [....]
Hast du schon mal ohne Handschuhe wem ins gesicht geschlagen? :ups:
Wenn die faust davor nämlich nicht regelmäßig "abgehärtet" worden ist, könnte es ein sehr schmerzhaftes Erwachen für den Schlagenden geben :rolleyes:
Pyriander
09-02-2013, 16:45
1. Frauen haben Angst vor Gewalt und sexualisierter Gewalt. Punkt.
Ob Männer öfter Opfer von Gewalt werden und zB häufig in Schlägereien geraten, ist Frauen in der Regel dabei erst mal egal. Zurecht.
(Wer glaubt, dass diese Angst von geldgierigen SV-Anbietern, die ja bekanntermaßen damit die fetten Millionen scheffeln:troete:, produziert wird hat einfach ganz ganz herzlich wenig Ahnung von dem Bereich)
2. Viele Fälle sexualisierter Gewalt (die überwiegende Mehrzahl) findet unter sich bekannten Personen statt. Auch richtig. (Und der Haupttatort für eine Frau ist: bei sich zuhause!)
3. Es gibt Frauen, die von unbekannten überfallen werden. Punkt. Denen ist dann auch erst mal relativ egal, dass statistisch meistens dass aber im Bekanntenkreis passiert.
Conclusio:
SV-Schulungen, die etwas taugen, setzen sich auch mit
-dem Setzen von Grenzen
-der Bedeutung von Grenzen
-Strategien von Grenzverletzung und Grenzaufweichung durch Täter
-Warnsignale in Verhalten und Kommunikation
auseinander.
Auch psychologisch hilfreich ist es, das mit einer Kompetenz im Umgang mit körperlicher Gewalt zu unterfüttern.
Ein Schritt z.B., um das Gefühl des ausgeliefert und / oder hilflos seins umzuwandeln, sind realistisch eingeschätzte körperliche Fähigkeiten.
Nicht das Einzige, aber ein wichtiger Schritt.
@ die Krake
Danke für deinen Beitrag.Ich freue mich immer zu hören, dass es anderen genauso geht und vor allem, dass man das überwinden kann.
Das mit dem Traum kenne ich. Meine Schläge sind auch immer wirkungslos. Und ich träume sowas nicht selten.:)
@AndyLee
Es geht doch nicht darum, ob du oder wer auch immer findet, dass an den Armen packen und schütteln schlimm ist oder nicht. Wenn ich mich in so einer Situation hilflos oder bedroht fühle, dann möchte ich was dagegen tun. Und in den Situationen wo ich so was erlebt habe war es nicht damit getan zu sagen "Hör auf, du tust mir weh".
Ich möchte hier auch nicht erklären müssen ob es sich um häusliche Gewalt oder nicht gehandelt hat.Das kann zu Hause oder auch beim Feiern gehen mit irgendwelchen Besoffenen passieren. Du glaubst gar nicht, was man so alles erlebt.
Eigentlich ärgere ich mich echt darüber, dass du meinst beurteilen zu können, dass am Arm packen nichts schlimmes ist. Das kommt doch immer auf die Situation an.
Ich könnte dir auch noch mehr Gewalttätigkeiten schildern, aber letztendlich ändert das nichts und mir war nicht bewusst, dass ich hier alles schildern muss, was mir passiert ist. Ich möchte etwas dagegen tun mich hilflos oder ausgeliefert zu fühlen. Und das heißt für mich nicht, dass ich anderen Leuten auf die Fresse hauen möchte. Ich will lernen mich selbst besser zu behaupten und in Situationen wo ich bedroht oder angegriffen werde (wie klein die Chance, dass dies eintrifft auch sein mag) weiß, wie ich mich befreie oder wehre.
@Pyriander
Danke! Das ist genau, was ich von dem Kurs möchte. Grenzen setzen, sich selbst behaupten können, nicht immer den Mund halten, wenn mir was nicht gefällt und in bedrohlichen Situationen reagieren zu können.
Charmaquest
09-02-2013, 18:06
Ich möchte Dir an dieser Stelle auch das Buch von Michel Ruge (http://www.amazon.de/Das-Ruge-Prinzip-erkennen-Konflikte-Zivilcourage/dp/3802537173/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1360432885&sr=8-2) nahe legen. Da drin sind ein paar sehr gute Übungen, die Dir helfen können Dich an die Stress-Situationen weiter zu gewöhnen. Wie man z.B. schnell in den "Wutmodus" schaltet, um den Schrecken aus den Gliedern zu kriegen.
Ansonsten: weiter so, Du scheinst auf einem guten Weg zu sein.
concrete jungle
09-02-2013, 18:08
Bei Deinen gesetzten Zielen wird kein Schnellkurs helfen!
Eher 2 Jahre Regelmässig mehrmals die Woche trainieren, dabei auch andere Ziele formulieren: Fitness, Kraft, Durchsetzungsfähigkeit etc..
Die Leute, die sowas beeindruckend rüberbringen trainieren viele Jahre lang,
vom zeitlichen Aufwand eher Studium als Lehre, aber die Reise beginnt mit den ersten Schritten, einfach machen!
@Pyriander
1. Wir müssen wohl nicht darüber diskutieren, wer nun mehr Angst vor Gewalt hat? Alles Nebenkriegsschauplätze. Wichtig ist, dass man sich an dem orientiert, was ist und nicht an dem, was sein könnte. Ich weiß nicht, wie viele Menschen Angst vor dem Weltuntergang haben. Ich weiß nur, dass die Wahrscheinlichkeit, dass wir den nicht erleben, unendlich hoch ist. Das aber hilft eben dem nicht, der diese Angst besitzt.
2. Absolut korrekt.
3. Auch korrekt. Schon in der Zeitschrift "Psychologie heute" aus dem Jahre 1997, hat ein Autor folgendes geschrieben: „Wer sich beruflich mit Kriminalität und Strafverfolgung befasst, stößt beim Thema Kriminalitätsfurcht auf mehrere Widersprüche. So sind Ängste, zum Opfer zu werden, das tatsächliche Opferrisiko und die allgemeine Kriminalitätsentwicklung voneinander unabhängige Größen. Es kann deswegen rückläufige Trends in der Kriminalitätsentwicklung geben, während das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung abnimmt. Die Gewalt geht zurück, die Angst steigt (…).“
Spannende frage: Wie bzw. wodurch will man SV-Schulungen so bewerten, dass man am Ende sagt: "... die hat etwas getaugt..."? Das kann man nicht und das wird man nie können. Ergo: Sinn und Unsinn von SV-Schulungen liegen allein im Auge des Betrachters. Selbst der trotteligste Trottel könnte eine SV-Schulung machen, wer sollte das merken? Letztlich nehmen an solchen Schulungen zumeist Menschen teil, die überhaupt kein Wissen, keine Ahnung haben. Denen kann ich z. B. erzählen, dass wir Thaiboxen trainieren, wobei wir in wirklichkeit turnen. Selbst schon probiert bei Anfängern. Meine Autorität als Trainer ist schier grenzenlos...
Nächste Frage wäre: Was ist mit Kompetenz genau gemeint? Sorry, aber ich finde, dass du viel mit Worthülsen argumentierst, die alles und nichts bedeuten können. Liest sich nett, hat aber keine nennenswerte Bedeutung. Genauso ging es mir auch bei den von dir erwähnten realistisch eingeschätzte körperliche Fähigkeiten. Schöne Worte - was soll dahinter stecken? Niemand kann sich selbst im Kontext eines Ernstfalles realistisch einschätzen, dafür ist jeder Fall einfach zu unterschiedlich. Letztlich werden auch die Menschen Opfer, welche bereits jahrelang Kampfsport betreiben (dazu gibt es hier übrigens einen Thread, wer das nicht glaubt) - konnten die sich alle nicht realistisch einschätzen? Ich glaube, das liegt an anderen Dingen.
@sahrah
Ich beurteile nichts und du musst hier auch nichts erlären - vllt. liest du einfach noch einmal den Zusammenhang und lässt die "Zwischenzeilen" aus.. vor allem: beziehe nicht immer alles auf dich persönlich... ich kenne dich überhaupt nicht, daher kann ich auch nichts über dich wissen, ergo: ich kann auch nichts über dich schreiben.
Und: Ich glaube schon, dass ich weiß, was "man" so alles erlebt - letztlich lebe ich schon seit einiger Zeit auf dieser Erde und habe einen Job, in dem ich derartige Dinge hautnahe miterlebe... all zu oft geht es dabei um die Egotrips so mancher Erwachsener...
Letzter Gedanke: Wenn du lernen willst, dich besser zu behaupten, benötigst du kein SV-Training, sondern ein professionelles Coaching. Gegen Angst hilft zumeist nur eine Therapie. Natürlich weiß ich, dass man sowas als Schwarzgurt bei seiner Prüfung gleich "mitbucht"... daher sind die meisten "Meister", neben Psychologen, auch Pädagogen, Philosophen, Polizisten und - wenn es sein muss - Hebammen in einer Person. So zumndest liest es sich, wenn man so manchen Flyer von derartigen Kursen in der Hand hält.
Das Problem: Es wird tatsächlich immer schwieriger, die wirklich "guten" Trainer und Coaches von den "schwarzen Schafen" zu unterscheiden. Daher warb ich um "Kopf einschalten" und sich selbst Wissen aneignen. Ansich sollte das selbstverständlich sein und ist wirklich nicht schlimm. Warum machen das nur so wenige Menschen?
Gegen Angst hilft zumeist nur eine Therapie.
Wenn einer Angst vor größeren Gewässern hat, weil er nicht schwimmen kann, dann würde ich ihm Schwimmen beibringen, nicht in eine Therapie schicken.
Zitatauszug:
Conclusio:
SV-Schulungen, die etwas taugen, setzen sich auch mit
-dem Setzen von Grenzen
-der Bedeutung von Grenzen
-Strategien von Grenzverletzung und Grenzaufweichung durch Täter
-Warnsignale in Verhalten und Kommunikation
Nicht das Einzige, aber ein wichtiger Schritt.
Finde ich persönlich am Wichtigsten,.... und deshalb wage ich mal anzubringen dass das Wort "Selstverteidigung" für Frauen eigentlich in den meisten Fällen durch das Wort "Selbstbehauptung" ersetzt werden sollte... nur kommt das wohl nicht so gut an - kleiner Gedankensprung.
Zum Thema Verteidigung: Hauptziel sollte doch sein, evtl. Situationen erst gar nicht zustande kommen zu lassen (von plötzlichen körperlichen Überfällen mal abgesehen). Selbst wenn es dazu kommt, ist es immer noch besser mit erlernten Verhaltensweisen und kleineren Blessuren aus dem Geschehen rauszukommen.
-aber, soweit ich mir hier durchgelesen habe, ist dies auch schon geschrieben worden-
Schnueffler
09-02-2013, 21:49
@Pyriander
Danke! Das ist genau, was ich von dem Kurs möchte. Grenzen setzen, sich selbst behaupten können, nicht immer den Mund halten, wenn mir was nicht gefällt und in bedrohlichen Situationen reagieren zu können.
War zwar nicht an mich gerichtet, aber ich gebe mal meine Meinung zu deinen Wünschen ab.
Das was du dir wünscht, wirst du mMn. nicht in einem Kurs alleine erreichen, sondern nur mit regelmäßigem Training, in dem du imme wieder einen Schritt weiter gehst, selbstbewußter wirst die Grenzen aufzuzeigen, dein Verhalten anderen gegenüber etc.
Es gehört eigentlich zu jedem ordentlichen SV Training dazu, das man auf die eigene Körpersprache/Haltung/Scannen einzugehen, genauso wie auf die Haltung und Körpersprache des Gegenübers.
Kann man als seperate Einheit machen oder immer wieder bei den Szenarien erklären.
Es dauert halt Zeit, bis es sich setzt und man es umsetzen kann.
Dementsprechend wäre der Kurs als Eyeopener für ein regelmäßiges Training sinnig.
Kreuzkuemmel
09-02-2013, 22:07
Wenn einer Angst vor größeren Gewässern hat, weil er nicht schwimmen kann, dann würde ich ihm Schwimmen beibringen, nicht in eine Therapie schicken.
Niemand hat Angst vor großen Gewässern, weil er nicht schwimmen kann. Wer nicht schwimmen kann hält sich in der Regel schlicht von großen Gewässern fern, und gut ist.
Konkreter: Denkst du, die TE kann mit überschaubarem Aufwand so gut "Kämpfen lernen", dass sie sich keine Gedanken mehr machen muss, von körperlich deutlich überlegenen Männern bedrängt zu werden, weil sie die alle sicher und mit keiner oder nur minimaler Gefahr für sich selbst wegboxen kann?
Wenn eine Angst irrational ist, ist eine Therapie der richtige Weg. Wenn die Angst der TE vor körperlichen Übergriffen rational ist, weil sie solche Übergriffe regelmäßig erlebt, dann ist "Kämpfen lernen" nicht die Lösung, sondern dann stimmt etwas Anderes nicht (Umfeld, Verhaltensweisen...).
Niemand hat Angst vor großen Gewässern, weil er nicht schwimmen kann.
Du glaubst echt, dass jeder, der nicht schwimmen kann keine Angst hat, wenn man ihn in einem kleinen Schlauchboot über einen See rudert und Wellen aufkommen?
Wer nicht schwimmen kann hält sich in der Regel schlicht von großen Gewässern fern, und gut ist.
Warum sollte er das tun, wenn er keine Angst hat?
Und Du glaubst echt, dass man in der Näche von größeren Gewässern und auf Wasserfahrzeugen kaum Menschen antrifft, die nicht Schwimmen können?
Oder ist das als Handlungsdirektive gedacht?
Wenn sich einer, weil er aufgrund mangelnder Fähigkeiten sich aus einer Situation fernhält, soll er sich lieber von der Situation fernhalten, anstatt, seine Fähigkeit und damit seinen zugänglichen Bereich zu erweitern?
Konkreter: Denkst du, die TE kann mit überschaubarem Aufwand so gut "Kämpfen lernen", dass sie sich keine Gedanken mehr machen muss, von körperlich deutlich überlegenen Männern bedrängt zu werden, weil sie die alle sicher und mit keiner oder nur minimaler Gefahr für sich selbst wegboxen kann?
Du bist offensichtlich ein Freund des hier so beliebten Scharz-Weiß-Denkens?
Nein ich denke, dass man mit überschaubarem Aufwand (damit meine ich keinen einzelnen Kurs, sondern regelmäßges Training) so fit werden kann, dass man sich kleinerer Übergriffe erwehren oder einem Griff entziehen und dem Gegner klar machen kann, dass er sein Ziel nicht billig erreicht. Auch das Auftreten/di Haltung der Personen wird sich mit der Zeit bei richtigem Training ändern.
Frauen-SV gegen Männer <> Männer-SV gegen Männer.
In einem vernünftigen SV-Kurs mit erfahrenen Lehrern sollte man darüber auch lernen Standardsituationen zu erkennen und im Vorfeld zu entschärfen.
Wenn eine Angst irrational ist, ist eine Therapie der richtige Weg.
Wenn jemand Angst davor hat, dass ihn Kobolde anspucken, dann würde ich ihm ein Zauberamulet schenken, das die Kobolde vertreibt.
Angenommen, jemand hat die Angst, dass er körperlich angegriffen wird.
Wenn nun die Angst tatsächlich irrational ist, weil das niemals nicht vorkommt, wird er, falls er sich durch das Training in der Lage fühlt, mit der Situation umzugehen, weniger Angst haben.
Dazu braucht er keine Therapie und er hat den Vorteil, dass - falls er doch eines der laut der AL-Statistik seltenen Opfer ist- er auf die Situation einigermaßen vorbereitet ist.
Wenn er in einer Therapie war, dann kann er bei einem Überfall seine Pillen einwerfen oder Atemübungen machen, damit er sich nicht so aufregt, während er zusammengeschlagen wird.
Wenn die Angst der TE vor körperlichen Übergriffen rational ist, weil sie solche Übergriffe regelmäßig erlebt, dann ist "Kämpfen lernen" nicht die Lösung, sondern dann stimmt etwas Anderes nicht (Umfeld, Verhaltensweisen...).
Wenn jemand häufiger mit einer bestimmten Situation konfrontiert ist, die ihn überfordert, dann zeige ich ihm, wie er mit und in der Situation besser klar kommt.
Ich verweise auf den Post von Pyriander:
Auch psychologisch hilfreich ist es, das mit einer Kompetenz im Umgang mit körperlicher Gewalt zu unterfüttern.
Ein Schritt z.B., um das Gefühl des ausgeliefert und / oder hilflos seins umzuwandeln, sind realistisch eingeschätzte körperliche Fähigkeiten.
Nicht das Einzige, aber ein wichtiger Schritt.
@Kreuzkuemmel
Sehr gute und verständliche Darstellung... danke!
Im Übrigen haben die Ängste, über die wir hier diskutieren, auch Auswirkungen auf die Lebensqualität. Man (Frau) fühlt sich evtl. ständig gestresst, unsicher, unwohl. Damit wächst der Leidensdruck. Gerade die Angst, Opfer zu werden, stelle ich mir sehr belastend vor. Man sollte eben daran denken, dass sich eine derartige Angst "im Kopf" abspielt.
Was die Kurse anbelangt: Wenn ich wüsste, dass man durch einen Kurs in die Fähigkeit bzw. Fertigkeit versetzt wird, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Straße erfolgreich zu Wehr zu setzen und eben dies wäre das Ziel - ja - dann müsste ich doch keine 35 Jahre trainieren, könnte mir die Sache auch einfacher machen...oder? Das ist übrigens in jeder anderen Sportart ebenfalls so. Um gut zu turnen, gut Tennis oder Fußball zu spielen oder gut zu fechten, werde ich über Kurse nichts "wuppen" können. Warum man in der Kampfkunst annimmt, über einen Kurs lernen zu können, sich in lebensbedrohlichen (!) Situationen erfolgreich zur Wehr zu setzen, ist in so einem, durch gesunden Menschenverstand geprägten, Kontext, völlig unverständlich. Ich nenne das naiv, blauäugig und weltfremd.
Kein Kurs dieser Welt macht jemanden "unbesiegbar". Er gaukelt der Psyche lediglich eine kurze Zeit lang das Gefühl vor, es wäre so - bis dann die Angst langsam wieder in den Alltag kriecht...
Was allerdings m. E. SV-Kurse gut können, ist den Teilnehmern eine Idee von Realität und Kampfkunst zu geben. Man kann in beides hinein schlüpfen und - wenn es zu eng wird - wieder hinaus.
Charmaquest
10-02-2013, 10:44
Wenn er in einer Therapie war, dann kann er bei einem Überfall seine Pillen einwerfen oder Atemübungen machen, damit er sich nicht so aufregt, während er zusammengeschlagen wird.
Das ist eine recht simple Auffassung einer Therapie. Gerade wenn man bedenkt dass Selbstverteidigung und Selbstbehauptung maßgeblich davon abhängt wie das eigene Selbstbild aussieht, sollte man Therapien nicht mit diesen klischeehaften Bildern etikettieren. Eine verzerrte Selbstwahrnehmung mit einem Therapeuten zu entwirren, könnte für viele der Ausweg aus dem stress-geplagten Alltag bedeuten.
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 10:52
Wenn jemand häufiger mit einer bestimmten Situation konfrontiert ist, die ihn überfordert, dann zeige ich ihm, wie er mit und in der Situation besser klar kommt.
Wenn jemandem bei seinem täglichen Spaziergang auf der Autobahn die Füße wehtun und er Angst hat, weil die Autos so dicht an ihm vorbeibrausen, kaufst du ihm gute Wanderstiefel und eine Warnweste?
Eine verzerrte Selbstwahrnehmung mit einem Therapeuten zu entwirren, könnte für viele der Ausweg aus dem stress-geplagten Alltag bedeuten.
Inwiefern ist denn die Selbstwahrnehmung einer Frau gestört, die sich vor Übergriffen von Männern fürchtet?
Hier ist doch eher von der falschen Gefahreneinschätzung die Rede.
Wenn es der Therapeut also schafft, diese Gefahreneinschätzung zu korrigieren ("Ich bin der Tiefgarage vollkommen sicher, die Bösen Menschen trifft Frau nur zu Hause") und man wird in der -nun als sicher empfundenen- Tiefgarage doch auf einen bösen Buben (bedauernswertes Einzelschicksal), was dann?
Wenn jemandem bei seinem täglichen Spaziergang auf der Autobahn die Füße wehtun und er Angst hat, weil die Autos so dicht an ihm vorbeibrausen, kaufst du ihm gute Wanderstiefel und eine Warnweste?
Nein, ich bring ihm Autofahren oder die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln bei, dann muss er nicht zu Fuß über die Autobahn laufen.
Bist Du eventuell der der Meinung, Frauen hätten im öffentlichen Leben ohne männliche Begleitung so viel verloren, wie ein Fußgänger auf der Autobahn?
Inwiefern ist denn die Selbstwahrnehmung einer Frau gestört, die sich vor Übergriffen von Männern fürchtet?
Die Frage ist, wann man denn überhaupt - wie du hier - von einer "Störung" sprechen kann? Außerdem geht es nicht um die "Selbstwahrnehmung", sondern um den Disput zwischen der Realität und dem selbst erlebten. Wenn man z. B. Angst vor Spinnen hat, so ist das nichts ungewöhnliches. Viele Menschen leben damit, kommen gut klar. Wenn diese Angst allerdings auch das Leben bestimmt, man z. B. sich nicht mehr in bestimmte Zimmer traut, so hat das Einfluss auf die Lebensqualität - letztlich entscheiden sich Menschen, diese Angst therapieren zu lassen. Ängste müssen also nicht per se therapiert werden... eben nur dann, wenn es Sinn macht.
Z. B. Angst und/oder Mangel an Selbstwertgefühl stehen mit dem Selbstwirkungsprinzip in Korrespondenz, welches besagt, die Dinge des eigenen Lebens aus eigener Kraft wirksam und nachhaltig steuern zu können. Wenn man langsam einen Tunnelblick entwickelt, naheliegende Möglichkeiten bzw. Lösungen daher nicht mehr erkennt und sich geradezu in Ideen, Gedanken und/oder Handlungen "verliert", ist - so glaube ich - Hilfe in Form einer Therapie durchaus sinnvoll.
Bist Du eventuell der der Meinung, Frauen hätten im öffentlichen Leben ohne männliche Begleitung so viel verloren, wie ein Fußgänger auf der Autobahn?
Was eigentlich ist dein Problem... Männer? Befinden wir uns hier mitten in einer Geschlechterdiskussion, ohne es zu wissen? Deine Aussage hier ist völlig absurd und überzogen. Niemand hat so etwas auch nur angedeutet. Auf dem Level "Feminismus" werde ich hier aussteigen - m. E. ist das auch unintelligent, im Kontext des Themas so oberflächlich zu argumentieren.
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 11:54
Nein, ich bring ihm Autofahren oder die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln bei, dann muss er nicht zu Fuß über die Autobahn laufen.
Also stimmst du mir zu, dass es besser ist, die ungute Situation von vornherein zu vermeiden? Dann verstehe ich nicht, warum du hier zuerst dagegen argumentierst.
Bist Du eventuell der der Meinung, Frauen hätten im öffentlichen Leben ohne männliche Begleitung so viel verloren, wie ein Fußgänger auf der Autobahn?
Nein, wie kommst du darauf? Wo schreibe ich irgendwas davon nicht mehr am öffentlichen Leben teilzunehmen? Nur ist es eben so, dass zig Millionen Frauen in Deutschland (und noch viel mehr anderswo) jeden Tag am öffentlichen Leben teilnehmen ohne dass sie der Meinung sind, sich dazu zur Einzelkämpferin ausbilden lassen zu müssen. Wenn man jetzt herausfindet, warum die das können und die TE nicht, dann ist man der Lösung des Problems schon nahe.
Die Frage ist, wann man denn überhaupt - wie du hier - von einer "Störung" sprechen kann? Außerdem geht es nicht um die "Selbstwahrnehmung", sondern um den Disput zwischen der Realität und dem selbst erlebten.
Ich hab auf Charmaquest geantwortet, der sprach von einer Verzerrung der Selbstwahrnehmung.
Wenn man z. B. Angst vor Spinnen hat, so ist das nichts ungewöhnliches. Viele Menschen leben damit, kommen gut klar. Wenn diese Angst allerdings auch das Leben bestimmt, man z. B. sich nicht mehr in bestimmte Zimmer traut, so hat das Einfluss auf die Lebensqualität - letztlich entscheiden sich Menschen, diese Angst therapieren zu lassen. Ängste müssen also nicht per se therapiert werden... eben nur dann, wenn es Sinn macht.
Natürlich kann eine Therapie bzgl. einer Angst, die das Leben beeinträchtigt
hilfreich sein, zumindest wenn es sich dabei um einen Verhaltenstherapie oder eine kognitive Verhaltenstherapie handelt.
Dabei lernt man meines Wissens, bestimmte angstauslösende Gedanken zu regulieren bzw. in der Konfrontation mit dem Angstauslöser die Angsreaktion abzuschwächen.
Der Umgang mit der angstauslösenden Situation ist auch da wichtiges Mittel nicht die Vermeidung der Reaktion, wie von Kreuzkümmel vorgeschlagen.
Z. B. Angst und/oder Mangel an Selbstwertgefühl stehen mit dem Selbstwirkungsprinzip in Korrespondenz, welches besagt, die Dinge des eigenen Lebens aus eigener Kraft wirksam und nachhaltig steuern zu können.
Und wenn man einem in einer Tiefgarage oder allein mit einem Mann regelmäßig die Befürchtung überkommt dass man in eine Situation gerät, die man eben nicht mehr wirksam und nachhaltig steuern kann, dann kann eine der Maßnahmen darin bestehen, die Handlungskompetenz für eine derartige Situation (körerplicher Übergriff) zu erweitern und damit die Selbstsicherheit zu erhöhen und die Angst zu vermindern.
Charmaquest
10-02-2013, 12:01
("Ich bin der Tiefgarage vollkommen sicher, die Bösen Menschen trifft Frau nur zu Hause") und man wird in der -nun als sicher empfundenen- Tiefgarage doch auf einen bösen Buben (bedauernswertes Einzelschicksal), was dann?
Wieder so ein Klischee, und von "gestört" habe ich nichts geschrieben. Wenn ich aber in einem Gedankenknäuel ala "ich bin schwach und kann eh nix ausrichten" gefangen bin, dann schränkt mich dass in meiner Wehrfähigkeit ein. Eine KK kann das u.U. kompensieren oder ändern, muss es aber nicht, kommt auf das Knäul an. Es geht hier nicht darum Ängste zu ignorieren, sondern darum wie ich mit den Gedanken, dem Kopfkino umgehe die mit diesen Ängsten einher oder sogar vorweg gehen.
Das hat dann aber weniger mit Atemübungen o.ä. zu tun, bei bestimmten Phobien können die natürlich hilfreich sein. Es geht schon um alltägliche Dinge wie der Kellner bringt das falsche Essen. Ob ich das still akzeptiere und das Essen zurück gehen lasse hängt mit dem eigenen Selbstbild zusammen. Meinst Du ich kann einem Angreifer meine Grenzen klar machen wenn ich es nicht mal schaffen einem Kellner seinen Fehler aufzuzeigen?
Charmaquest
10-02-2013, 12:04
Huch das ging jetzt schnell.
Also fassen wir zusammen: erhöhte Wehrfähigkeit ist super, die geistige Haltung dahinter muss aber auch ein gewissen Stabilität aufweisen.
D'accord?
Huch das ging jetzt schnell.
Also fassen wir zusammen: erhöhte Wehrfähigkeit ist super, die geistige Haltung dahinter muss aber auch ein gewissen Stabilität aufweisen.
D'accord?
Ich würde sagen, dass auch umgekehrt die geistige Haltung nur mit Bezug auf tatsächlich erhöhte Wehrfähigkeit authentisch rüber kommt. Meine Tocher hat gerade in der Schule einen Selbstbehauptungskurs, bei dem alles ursprünglich mal allein verbal laufen sollte. Nachdem ich am Elternabend u.a. argumentiert hatte, dass Selbstbewusstsein auch ein gewisses Vertrauen in den eigenen Körper voraussetzt - sonst ist das üblich "Stop!" mit Handvorstrecken bestenfalls ein Bluff - wurde das zum Glück geändert und es werden jetzt zumindest begleitend auch ein paar absolute Essentials wie z.B. Handgelenk über den Daumen rausdrehen usw. geübt.
Also stimmst du mir zu, dass es besser ist, die ungute Situation von vornherein zu vermeiden?
Das kommt drauf an.
Im Falle von Autbahnen ja, im Falle von Feiern, Tiefgaragen, Schiffen und
Badestränden nein.
Situationen, in die sich kein normaler Mensch bringt und aus guten Gründen verboten sind, wie der Spaziergang auf der Autobahn sind natürlich zu vermeiden.
Hat man allerdings Angst auf Schiffen, weil man nicht schwimmen kann, dann ist es besser Schwimmen zu lernen, als Schiffe zu meiden.
Hat man - wie von Andy beschrieben - Angst vor Spinnen, ist es besser zu lernen, wie man mit Spinnen bzw. der Angst umgeht, anstatt ein Zimmer mit Spinne generell zu vermeiden.
Nein, wie kommst du darauf? Wo schreibe ich irgendwas davon nicht mehr am öffentlichen Leben teilzunehmen? Nur ist es eben so, dass zig Millionen Frauen in Deutschland (und noch viel mehr anderswo) jeden Tag am öffentlichen Leben teilnehmen ohne dass sie der Meinung sind, sich dazu zur Einzelkämpferin ausbilden lassen zu müssen. Wenn man jetzt herausfindet, warum die das können und die TE nicht, dann ist man der Lösung des Problems schon nahe.
Du bist ein Verfechter davon- dafür hast Du ja grade nochmals Zustimmung eingefordert- ungute Situationen zu meistern (edit zu mieden):
Im Sinne von: "Wer nicht schwimmen kann, bleibt vom Wasser weg und gut ist."
Auf meinen Hinweis, dass sich jemand, der öfter mit einer bestimmten Situation konfrontiert ist, lernen sollte, sich in so einer Situation besser zu behaupten kam Dein Autobahnbeispiel.
Hier handelt es sich um eine Frau, die nach eigener Aussage des öfteren von Männern auch körperlich bedrängt wurde:
Ich möchte hier auch nicht erklären müssen ob es sich um häusliche Gewalt oder nicht gehandelt hat.Das kann zu Hause oder auch beim Feiern gehen mit irgendwelchen Besoffenen passieren. Du glaubst gar nicht, was man so alles erlebt.
Wenn sich also Frau beim Feiern gehen vor dem Übergriff von Besoffenen fürchtet, ist mein Rat: "Lerne mit Übergriffen von Besoffenen umzugehen"
Dein Rat: "Geh nicht feiern".
Für mich ist die Möglichkeit, dass eine Frau auch alleine irgendwo feiern geht, wo Alkohol getrunken wird, teil der Teilhabe am öffentlichen Leben, auch wenn das einige Mitbürger anders sehen.
Auf der Autobahn spazieren zu gehen, ist kein normaler Bestandteil des öffentlichen Lebens und sogar ausdrücklich untersagt.
Wenn Du allerdings ein solches Beispiel zur Veranschaulichung Deiner Einstellung gegenüber dem Problem der TE bzw. zur Widerlegung meines Ansatzes: "Lerne mit der Situation umzugehen" bringtst, dann liegt doch nahe, dass Du das als gute Veranschaulichung betrachtest, da Du meinst es handele sich um einen gleichwertiges oder zumindest vergleichbares Verhalten.
Hier sind ja einige Menschen unterwegs, die mit SV-Training ihr Geld verdienen und noch andere, die das Hobbymäßig unterrichten.
Man sollte also annehmen, dass es doch auch eine nicht geringe Nachfrage nach solchen Trainings gibt.
(Eine Einzelkämpferausbildung trainiert übrigens üblicherweise eher das Orientieren im Gelände und das Überleben in feindlichen Gebiet ich glaube nicht, dass die TE das anstrebt.)
Charmaquest
10-02-2013, 12:41
Ich würde sagen, dass auch umgekehrt die geistige Haltung nur mit Bezug auf tatsächlich erhöhte Wehrfähigkeit authentisch rüber kommt. Meine Tocher hat gerade in der Schule einen Selbstbehauptungskurs, bei dem alles ursprünglich mal allein verbal laufen sollte. Nachdem ich am Elternabend u.a. argumentiert hatte, dass Selbstbewusstsein auch ein gewisses Vertrauen in den eigenen Körper voraussetzt - sonst ist das üblich "Stop!" mit Handvorstrecken bestenfalls ein Bluff - wurde das zum Glück geändert und es werden jetzt zumindest begleitend auch ein paar absolute Essentials wie z.B. Handgelenk über den Daumen rausdrehen usw. geübt.
Ich denke wir sind uns einig. :)
Und wenn man einem in einer Tiefgarage oder allein mit einem Mann regelmäßig die Befürchtung überkommt dass man in eine Situation gerät, die man eben nicht mehr wirksam und nachhaltig steuern kann, dann kann eine der Maßnahmen darin bestehen, die Handlungskompetenz für eine derartige Situation (körerplicher Übergriff) zu erweitern und damit die Selbstsicherheit zu erhöhen und die Angst zu vermindern.
Die "was-wenn-Fragen"... - alles berechtigte Fragen. Bezugnehmend auf den thematischen Hintergrund von SV-Kursen würde ich fragen: Wobei genau würden die in der von dir o. g. Konstellation hilfreich sein können? Wie lange hält deiner Meinung nach die "Wirkung" eines solchen Kurses an und was, wenn sie nicht mehr anhält: Der nächste Kurs und dann, wiederum der nächste usw.?
Bei derartigen Fragen überlege ich mir auch: In Deutschland betreiben vllt. ca. 0,1% Kampfsport. Was eigentlich machen all die anderen 99,9% in derartigen Situationen? Die müssen doch Kopf- und Haltlos durch die Gegend laufen und sich - wenn sich herum spricht, dass SV-Kurse ein adäquates Mittel sind - alle sofort bei Kursen anmelden? Warum passiert das nicht und warum verzweifeln nicht alle an diesen Dingen? Vllt. könnte eine Antwort darin liegen, dass die rein körperliche "Wehrhaftigkeit" häufig an absoluten Grenzen stößt und Emotionen, Einstellungen, Ansichten und Denkweisen wesentlich prägender und damit belastender werden können und wenn man so etwas feststellt, sich adäquate Angebote sucht, die den "Nerv" des Problems auch wirklich treffen und nicht an den Auswirkungen rumdödeln?
Ich für mich glaube genau so. Kurse können nur Ideen liefern. Letztlich - und über diese Tatsache denkst du dich einfach hinweg - werden auch jahrelang geübte Kampfsportler Opfer, also die, die es eigentlich wesentlich besser wissen müssten... lies doch einfach mal den betreffenden Thread nach - sehr interessant und Erkenntnis bringend. Offensichtlich ist der Ernstfall für sich doch unübersichtlicher und komplexer, als man sich selbst vllt. insgeheim wünscht? Spannend hierauf von dir eine Antwort zu bekommen.
Wow, ich wollte hier nicht so eine Diskussion lostreten.
Eigentlich ging es ja nur darum, dass mich die Angriffe in meinem SV-Kurs stressen.
Und darum sollte es auch nur gehen. Ich finde, dass man nicht darüber diskutieren muss ob ich ne Therapie brauche oder sonstwie gestört oder nicht gestört bin.:p
Ich bereue es, überhaupt irgendwelche Beispielsituationen angebracht zu haben. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass es für mich z.B. hilfreich war zu lernen, wie ich mich aus einem Griff am Handgelenk befreie. Vielleicht komme ich nie wieder in eine Situation das anwenden zu müssen-klasse. Wenn doch, kann ich mich zur Not befreien-klasse.
Im übrigen bin ich sehr gut in der Lage am täglichen Leben teilzunehmen! Ich sterbe nicht jedes Mal vor Angst, wenn mir ein Mann zu Nahe kommt. Und ich will mich nicht zur Einzelkämpferin ausbilden lassen. Ich hatte einfach Lust mal so einen Kurs zu machen um ein bisschen was in Richtung Selbstbehauptung und Selbstverteidigung zu lernen. Jetzt habe ich erkannt, dass ich hier und da einige Schwierigkeiten habe und gerne nach dem Kurs evtl noch eine weiterführende Kampfsportart machen würde.
Im übrigen machen jeden Tag überall auf der Welt Frauen solche Kurse.
Und nicht jede hat irgendwelche Vorerfahrungen mit Gewalt oder Angriffen.
Die Quintessenz ist, dass andere ähnliche Probleme haben/hatten, dass dieser Kurs als Anfang gut war, er nicht ausreicht um bestimmte Dinge richtig gut zu lernen oder zu überwinden und das es sinnvoll ist im Anschluss vielleicht Krav Maga oder ähnliches zu machen.
Das reicht mir völlig als Antwort auf mein eingangs beschriebenes Problem und ich danke euch recht herzlich für die Hilfe. Es tat richtig gut mal darüber zu sprechen!
Huch das ging jetzt schnell.
Also fassen wir zusammen: erhöhte Wehrfähigkeit ist super, die geistige Haltung dahinter muss aber auch ein gewissen Stabilität aufweisen.
D'accord?
Ja, das ergänzt und stützt sich IMO gegenseitig.
Die geistige Einstellung ermöglicht mir, meine Wehrhaftigkeit, wenn nötig, sinnvoll einzusetzen und verhindert eine eventuelle Überreaktion.
Die Wehrhaftigkeit fördert mein Selbstvertrauen und meine Courage, wenn ich einen Plan B habe, falls sich der andere nicht beeindrucken lässt, kommt mein Selbstbewusstsein eventuell nicht so wirksam rüber.
Charmaquest
10-02-2013, 13:06
Wow, ich wollte hier nicht so eine Diskussion lostreten.
Willkommen im KKB! ;)
Im Ernst, ein Forum ist zum Diskutieren da, das kann schon mal eine gewisse Dynamik entwickeln. Hier will Dich auch keiner in die Therapie schicken, es ging darum wie sich Psyche und Physis im Allgemeinen gegenseitig beeinflussen, nicht wie das bei Dir möglicherweise sein könnte. ;)
Nur mal so zur Info, die gleiche Reaktion kommt auch von Männern die richtig angegriffen werden, wenn die das nicht gewohnt sind. Männer sind auch keine Neandertaler mit Keule in der Hand, die sich täglich ihr Fleisch erjagen.
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 13:08
Das kommt drauf an.
Im Falle von Autbahnen ja, im Falle von Feiern, Tiefgaragen, Schiffen und
Badestränden nein.
Was ist an Feiern, Tiefgaragen, Schiffen und Badestränden ungut?
Hat man allerdings Angst auf Schiffen, weil man nicht schwimmen kann, dann ist es besser Schwimmen zu lernen, als Schiffe zu meiden.
Nein, sinnvoll ist es da, dem Ängstlichen zu helfen, zu verinnerlichen dass Schiffe ein sehr sicheres Transportmittel sind, und dass es überhaupt keinen Grund für die Angst gibt, weil man sogar in viel gefährlichern Situationen (z.B. im Auto) auch keine Angst hat.
Und ihm zu erklären, dass "Schwimmen können" oder "nicht Schwimmen können" so gut wie keinen Einfluss auf die Überlebenschancen bei einem Schiffsunglück hat. Da überlebt keiner, weil er 12 Stunden lang im Nordatlantik den Phelbs macht, bis ihn die Rettungsmannschaften finden. Schwimmen lernen hilft also objektiv so gut wie nichts und kann psychisch sogar zu einer Verfestigung der Angst führen, weil dem Ängstlichen einerseits bewusst wird, dass er selbst nach bestandenem Seepferdchen mitten im Ozean schlechte Karten hat und weil aber von den "Hilfe-Anbietenden" durch den Schwimmkurs kommuniziert wird dass erstens seine Angst berechtigt ist und dass er zweitens tatsächlich zur Rettung sienes Lebens auf die ihm zur Verfügung stehenden, inadäquaten Mittel angewiesen ist.
Wenn sich also Frau beim Feiern gehen vor dem Übergriff von Besoffenen fürchtet, ist mein Rat: "Lerne mit Übergriffen von Besoffenen umzugehen"
Dein Rat: "Geh nicht feiern".
Nein, das ist nicht mein Rat und ich fände es nett, wenn du nicht versuchen würdest, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nie gesagt habe.
In der Tat könnte dein Rat ebenso gut von mir stammen, liegt vielleicht auch an der schwammigen Formulierung. Nur denke nicht, dass man Kämpfen lernen muss, um mit Übergriffen von Besoffenen umzugehen. Denkst du, dass alle Frauen in Deutschland, die das Problem der TE nicht haben so krasse Fighterinnen sind, oder dass es vielleicht doch einen anderen Grund gibt?
Wie ich oben bei dem Beispiel mit dem Schwimmen versucht habe anzudeuten ist "Kämpfen lernen" nicht nur ungeeignet, um das Problem zu lösen, sondern es kann das psychologische Problem sogar verstärken.
Für mich ist die Möglichkeit, dass eine Frau auch alleine irgendwo feiern geht, wo Alkohol getrunken wird, teil der Teilhabe am öffentlichen Leben, auch wenn das einige Mitbürger anders sehen.
Ja, für mich auch. Ich weiß echt nicht, warum du hier versuchst, mich in so eine seltsame Ecke zu drängen, aber ich kann dir sagen, du bist komplett auf dem Holzweg, wirklich komplett.
Auf der Autobahn spazieren zu gehen, ist kein normaler Bestandteil des öffentlichen Lebens und sogar ausdrücklich untersagt.
Von Besoffenen körperlich bedrängt zu werden ist auch kein normaler Bestandteil des Lebens oder sollte es zumindest nicht sein. Und wenn es für jemanden doch ein "normaler" Betsandteil des Lebens ist, dann sollte der sich doch fragen warum und es möglichst abstelllen, anstatt "mit der Situation umzugehen".
(Eine Einzelkämpferausbildung trainiert übrigens üblicherweise eher das Orientieren im Gelände und das Überleben in feindlichen Gebiet ich glaube nicht, dass die TE das anstrebt.)
Da hast du mich ertappt, ich habe tatsächlich den Begriff einfach so dahingeschrieben, ohne groß darüber nachzudenken. Hilft uns das jetzt in der Diskussion weiter?
@Klaus
Huch, ach so.:ups: Das war mir gar nicht bewusst. Da bin ich wohl irgendwo in der Entwicklung der Menschheit stecken geblieben. Danke, dass du mich aufgeklärt hast.
Die "was-wenn-Fragen"... - alles berechtigte Fragen. Bezugnehmend auf den thematischen Hintergrund von SV-Kursen würde ich fragen: Wobei genau würden die in der von dir o. g. Konstellation hilfreich sein können? Wie lange hält deiner Meinung nach die "Wirkung" eines solchen Kurses an und was, wenn sie nicht mehr anhält: Der nächste Kurs und dann, wiederum der nächste usw.?
Ein SV-Unterricht, kann dazu führen, dass ich wachsamer (nicht ängstlicher) durch die Gegend laufe und Situationen besser einschätzen lerne.
Ein zeitlich begrenzter Kurs kann - wie von Dir beschrieben- nur ein Einstieg in die Materie sein.
eben um zu sehen, ob das zu mir passt.
Wenn es einem gefällt dann macht man das länger, wenn es gar nicht passt, dann sucht man sich einen anderen Weg/ein anderes Hobby.
Was eigentlich machen all die anderen 99,9% in derartigen Situationen? Die müssen doch Kopf- und Haltlos durch die Gegend laufen und sich - wenn sich herum spricht, dass SV-Kurse ein adäquates Mittel sind - alle sofort bei Kursen anmelden? Warum passiert das nicht und warum verzweifeln nicht alle an diesen Dingen?
In welchen Sitationen? Wenn die überfallen oder angemacht werden?
Na rate mal.
Wieviel Prozent der Autofahrer hat denn ein Fahrsicherheitstraining mitgemacht?
Nur weil das nicht jeder macht, kann man daraus schließen, dass das kein adäquates Mittel ist, die Verkehrssicherheit zu verbessern?
Sollte denjenigen, die ein Fahrsicherheitstraining gemacht haben eine Therapie empfohlen werden, da es ja offenbar sogar Menschen mit einen so großen Vertrauen in die eigene Kompetenz gibt, dass die sogar alkoholisiert ein Kraftfahrzeug steuern?
Vllt. könnte eine Antwort darin liegen, dass die rein körperliche "Wehrhaftigkeit" häufig an absoluten Grenzen stößt und Emotionen, Einstellungen, Ansichten und Denkweisen wesentlich prägender und damit belastender werden können und wenn man so etwas feststellt, sich adäquate Angebote sucht, die den "Nerv" des Problems auch wirklich treffen und nicht an den Auswirkungen rumdödeln?
Du meinst also, es gehen mehr Menschen, die Angst vor Gewalt haben zu einem Therapeuten, als zu einem SV-Kurs oder zum Kampfsport?
Ich für mich glaube genau so. Kurse können nur Ideen liefern. Letztlich - und über diese Tatsache denkst du dich einfach hinweg - werden auch jahrelang geübte Kampfsportler Opfer, also die, die es eigentlich wesentlich besser wissen müssten...
Tja und selbst Schuhmacher hat in seiner Prime schon einen Verkehrsunfall gebaut.
Warum also ein Fahrsicherheitstraining, wenn man dadurch keine absolute Sicherheit erlangt?
Warum soll ich zum Arzt gehen, wenn der doch nicht alle Krankheiten heilen kann?
Warum soll ich schwimmen lernen, wenn mitunter auch gübte Schwimmer ertrinken?
Warum soll ich auf eine Prüfung lernen, wenn ich doch nicht alles wissen kann?
Warum soll ich das Rauchen aufgeben, wenn auch Nichtraucher an Krebs sterben?
Es soll tatsächlich Leute geben, die wissen, dass die Tatsache, dass es keine absolute Sicherheit gibt, nicht bedeutet, dass man bestimmte Wahrscheinlichkeiten verbessern kann.
Und gerade Kampfsportler, die an Wettkämpfen teilnehmen, machen die Erfahrung, dass jeder schlagbar ist und das ein Sieg nicht bedeutet, dass man nix einstecken muss.
In der in Deiner Signatur verlinkten Seite werden SV-Kurse mit folgender Zielsetzung beworben:
Steigerung der persönlichen Sicherheit
Förderung des Selbstbewusstseins
Förderung des Selbstwertgefühls
Förderung von Mut und Zivil-Courage
Stabilisierung und Förderung der Persönlichkeit
[...]
Ausbau der eigenen Toleranz gegenüber Situationen und Menschen
Umgang mit Stresssituationen
Wird da mit Kampfkunst gearbeitet, oder sind das eher Coaching-Sitzungen mit erfahrenen Psychotherapeuten?
Was ist unter "Steigerung der persönlichen Sicherheit" zu verstehen, und wie ist so etwas möglich, wenn sogar geübte Kampfkünstler Opfer werden?
Und ihm zu erklären, dass "Schwimmen können" oder "nicht Schwimmen können" so gut wie keinen Einfluss auf die Überlebenschancen bei einem Schiffsunglück hat. Da überlebt keiner, weil er 12 Stunden lang im Nordatlantik den Phelbs macht, bis ihn die Rettungsmannschaften finden.
Stimmt, die ca. 150 Leute die von der Costa Concordia ins Wasser gefallen sind, sind ja auch 12 Stunden später im Nordatlantik tot geborgen zu worden. :(
Wie ich oben bei dem Beispiel mit dem Schwimmen versucht habe anzudeuten ist "Kämpfen lernen" nicht nur ungeeignet, um das Problem zu lösen, sondern es kann das psychologische Problem sogar verstärken.
Vielleicht sollte man hier mal eine Umfrage starten, wer aufgrund des Betreibens von Kampfsport ängstlicher geworden ist, da ihm jetzt nur noch mehr bewusst ist, dass er körperlicher Gewalt hilflos ausgeliefert ist?
Pyriander
10-02-2013, 16:44
Puh, großes Thema, viele Postings, aber ganz gesitte Diskussion bis jetzt, das ist doch schon mal gut.
Zunächst möchte ich noch mal auf folgendes hinweisen:
Frauen haben Angst. Und zwar anders als Männer. Die meisten Frauen haben, wenn sie joggen sind und es wird dunkel und ihnen kommen 2 Typen entgegen, ein leicht anderes Gefühl, wie die meisten joggenden Männer.
Klar haben auch Männer angst vor Gewalt. MEISTENS ist die aber von anderer Qualität.
... Gerade die Angst, Opfer zu werden, stelle ich mir sehr belastend vor.
...
Ja! Aber für viele Frauen einfach auch Normalität; quasi der ganz normale Wahnsinn.
Was die Kurse anbelangt: Wenn ich wüsste, dass man durch einen Kurs in die Fähigkeit bzw. Fertigkeit versetzt wird, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Straße erfolgreich zu Wehr zu setzen und eben dies wäre das Ziel - ja - dann müsste ich doch keine 35 Jahre trainieren, könnte mir die Sache auch einfacher machen...oder? Das ist übrigens in jeder anderen Sportart ebenfalls so. Um gut zu turnen, gut Tennis oder Fußball zu spielen oder gut zu fechten, werde ich über Kurse nichts "wuppen" können. Warum man in der Kampfkunst annimmt, über einen Kurs lernen zu können, sich in lebensbedrohlichen (!) Situationen erfolgreich zur Wehr zu setzen, ist in so einem, durch gesunden Menschenverstand geprägten, Kontext, völlig unverständlich.
[/QUOTE]
Ich kann Dir das gerne erklären. Mach doch einen Thread dazu auf. ;)
Du kannst niemandem in ein paar Stunden beibringen, gut Tennis zu spielen. Kannst Du jmd. beibringen, einen Aufschlag zu machen, der über das Netz kommt? SV ist nicht das gleiche wie kämpfen, schon gar nicht für Frauen!!
Kein Kurs dieser Welt macht jemanden "unbesiegbar". Er gaukelt der Psyche lediglich eine kurze Zeit lang das Gefühl vor, es wäre so - bis dann die Angst langsam wieder in den Alltag kriecht...
Auch 30 Jahre Training machen niemanden unbesiegbar. Darum geht es auch nicht. Kein guter Kurs gauckelt vor, man wäre unbesiegbar.
Was allerdings m. E. SV-Kurse gut können, ist den Teilnehmern eine Idee von Realität und Kampfkunst zu geben. Man kann in beides hinein schlüpfen und - wenn es zu eng wird - wieder hinaus
:beer:
Letztlich - und über diese Tatsache denkst du dich einfach hinweg - werden auch jahrelang geübte Kampfsportler Opfer, also die, die es eigentlich wesentlich besser wissen müssten...
Ganz im Gegenteil, Kampfsportler sind oft am schlimmsten mit der Weigerung, den Unterschied zwischen Kampf und Gewaltübergriff zu verstehen, das merkt man hier durch das ganze Board weg immer wieder.
Die wissen es gerade ganz und gar nicht besser; oft haben gerade Kampfsportler einfach wenig Ahnung davon.
Fragst Du rhetorisch, oder wundert es Dich wirklich, ewnn Kampfsportler Opfer werden?
Offensichtlich ist der Ernstfall für sich doch unübersichtlicher und komplexer, als man sich selbst vllt. insgeheim wünscht?
Ja, definitiv; ein wirklich komplexes Thema, und Ernstfall ist extrem unübersichtlich.
:beer:
Wow, ich wollte hier nicht so eine Diskussion lostreten.
Es tat richtig gut mal darüber zu sprechen!
Ich fand Deine Beiträge sehr gut, die reaktionen zeigen einfach, dass viel Disskussions- und Aufklärungsbedarf bei dem Thema besteht.
Ein SV-Unterricht, kann dazu führen, dass ich wachsamer (nicht ängstlicher) durch die Gegend laufe und Situationen besser einschätzen lerne.
Ein zeitlich begrenzter Kurs kann - wie von Dir beschrieben- nur ein Einstieg in die Materie sein.
eben um zu sehen, ob das zu mir passt.
Wenn es einem gefällt dann macht man das länger, wenn es gar nicht passt, dann sucht man sich einen anderen Weg/ein anderes Hobby.
:halbyeaha
So weit erst mal. Ich möchte mit einem Zitat enden:
Wieviel Prozent der Autofahrer hat denn ein Fahrsicherheitstraining mitgemacht?
Nur weil das nicht jeder macht, kann man daraus schließen, dass das kein adäquates Mittel ist, die Verkehrssicherheit zu verbessern?
Sollte denjenigen, die ein Fahrsicherheitstraining gemacht haben eine Therapie empfohlen werden, ...?
Warum soll ich zum Arzt gehen, wenn der doch nicht alle Krankheiten heilen kann?
Warum soll ich schwimmen lernen, wenn mitunter auch gübte Schwimmer ertrinken?
Man kann nicht in ein paar Stunden lernen, zu schwimmen und eine gute Zeit auf 200 Meter zu schaffen.
Kann man dennoch lernen, einen küstennahen Schiffsuntergang zu überleben? Z.B. mit Hilfsmitteln?
Kampfsport und SV. Es ist nicht das Gleiche.
@simplicius
Erschreckend, wie unbarmherzig du dich gegen den gesunden Menschenverstand wehrst. Unglaublich, wie "unglücklich" du dabei argumentierst. Unangenehm, wie du Dinge durcheinander würfelst und wieder sinnfrei zusammen setzt. Dürftig, wie wenig Substanz letztlich deine Argumentation besitzt.
Da schleuderst du ein Zitat von unserer Homepage heraus, stellst dies in einem völlig zwielichtigen Kontext und machst dir nicht mal die Mühe, deine Oberflächlichkeit zumindest mit etwas mehr Nachlesen in eine gesunde Richtung zu lenken.
Ich denke, so lohnt sich für mich auch keine Diskussion mit dir - das hatte ich schon mal mit dir...muss ich nicht wieder haben. Mach du, was immer du willst, solange du nicht erklären willst, dass ein Quadrat rund ist...
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 17:19
Stimmt, die ca. 150 Leute die von der Costa Concordia ins Wasser gefallen sind, sind ja auch 12 Stunden später im Nordatlantik tot geborgen zu worden. :(
Die trugen vermutlich Schwimmwesten. Mal im Ernst: Willst du nur jedes Beispiel kaputtreden? Dann Gratulation, du hast erkannt, dass kein Beispiel mit dem eigentlichen Sachverhalt identisch ist. Oder versuchst du auch mal einfach zu verstehen, was ich mit diesen Beispielen aussagen will? Es wirkt nicht so, oder warum greifst du einen einzigen, winzigen Aspekt heraus und sagst: "Hihi, ich hab ein Gegenbeispiel gefunden", anstatt tatsächlich auf meine doch etwas umfangreichere Argumentation einzugehen?
Vielleicht sollte man hier mal eine Umfrage starten, wer aufgrund des Betreibens von Kampfsport ängstlicher geworden ist, da ihm jetzt nur noch mehr bewusst ist, dass er körperlicher Gewalt hilflos ausgeliefert ist?
Was hat diese Diskussion mit dem "Betreiben von Kampfsport" zu tun? Hier geht es um einen SV-Kurs.
Und auch wenn du es dir offensichtlich nicht vorstellen kannst: Leute, deren vorliegende, psychische Problematik sich mit dem Betreiben von Kampfsport oder SV verschlechtert gibt es tatsächlich. Weil die intensive Beschäftigung mit der Materie und die Bestätigung von Außen ihnen hilft, ihre Wahnwelt zu verfestigen.
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 17:42
Ein SV-Unterricht, kann dazu führen, dass ich wachsamer (nicht ängstlicher) durch die Gegend laufe und Situationen besser einschätzen lerne.
Das sagst du so. Und ich sage: Er kann genauso gut auch zum Gegenteil führen.
Ein zeitlich begrenzter Kurs kann - wie von Dir beschrieben- nur ein Einstieg in die Materie sein.
So werden die aber in der Regel nicht beworben. Zeige mir mal eine Ausschreibung eines SV-Kurses aus der klar ersichtlich ist, dass dieser Kurs für sich alleine so gut wie überhaupt nichts bringt.
Wenn es einem gefällt dann macht man das länger, wenn es gar nicht passt, dann sucht man sich einen anderen Weg/ein anderes Hobby.
Wieso Hobby? Ich dachte hier geht es um die Lösung eines sehr ernsten, bedrückenden Problems im Alltagsleben? Und jetzt sind wir aufeinmal bei einer spassigen Freizeitbeschäftigung?
Es soll tatsächlich Leute geben, die wissen, dass die Tatsache, dass es keine absolute Sicherheit gibt, nicht bedeutet, dass man bestimmte Wahrscheinlichkeiten verbessern kann.
Und wenn ich einen riesigen Aufwand über lange Zeit betreiben muss, um in einem ohnehin unwahrscheinlichen und meist vermeidbaren Ernstfall meine Erfolgsaussichten ein klein wenig zu verbessern, selbst bei guten Grundvorraussetzungen meinerseits, dann stehen schlicht Erfolg und Aufwand in keinem Verhältnis. Es gibt viele viel Größere und unausweichliche Gefahren, die wir alle jeden Tag schlicht ignorieren. Warum muss man gerade in Sachen SV in so einen hochgradig ineffizienten Aktionisums verfallen, anstatt die Sache nüchtern zu betrachten?
dieKrake
10-02-2013, 18:32
Hast du schon mal ohne Handschuhe wem ins gesicht geschlagen?
Wenn die faust davor nämlich nicht regelmäßig "abgehärtet" worden ist, könnte es ein sehr schmerzhaftes Erwachen für den Schlagenden geben
@ wuozup:
Was mich betrifft, hätte ich keine Angst davor mir die Hand zu verletzen. Und im Zweifel habe ich lieber eine kaputte Kapsel als selber einen eingeschlagenen Schädel.
Wenn man regelmässig trainiert gewöhnen sich die Hände an so einiges, auch ohne Abhärtungs Voodoo.
Tatsache ist das der getroffene Kopf ja "nachgibt". Es ist ja nicht so, als wenn man nun gegen eine Betonwand schlagen würde. Wenn man am harten schweren Sandsack auch mal ohne Handschuhe trainiert, kann man irgendwann auch volle Pulle schlagen wenn man die Fäuste dabei richtig schliesst.
( Allerdings ist durch die starke punktuelle Belastung das auf Dauer nicht gut für die Sandsäcke )
Wichtig ist es in meinen Augen dennoch, das man sich an das nackte Schlagen gewöhnt und nicht nur das Gefühl mit Handschuhen kennt.
Zunächst möchte ich noch mal auf folgendes hinweisen:
Frauen haben Angst. Und zwar anders als Männer. Die meisten Frauen haben, wenn sie joggen sind und es wird dunkel und ihnen kommen 2 Typen entgegen, ein leicht anderes Gefühl, wie die meisten joggenden Männer.
Klar haben auch Männer angst vor Gewalt. MEISTENS ist die aber von anderer Qualität.
@Pyriander
Sehe ich anders. Wird genau das gleiche sein, wie wenn ein Mann merkt das sich da böse etwas gegen ihn zusammen brodelt.
Ich hatte vor 3 Jahren das letzte Mal Angst in einer fremden ostdeutschen Stadt, wo ich in einer Kneipendisco abgecheckt wurde. So an den Schultern Pseudo-kumpelhaft begrabbelt mit den Worten "Ey Rambo". Ganz toll :(
Hatte nur einen Freund zur Seite der sich selbst überschätzt, und wusste nicht wie viele Leute da zusammen gehören in den unübersichtlichen kleinen Räumen.
Ob man jetzt als Frau vergewaltigt wird oder als Mann auf dem Discoparkplatz ins Koma geprügelt wird ... nimmt sich denke ich nicht viel - beides lebensgefährlich.
Also würde ich da auch nicht in der Intensität der Angst zwischen den Geschlechtern unterscheiden.
Heute ist das bei mir etwas besser, weil ich denke ich ruhiger innerlich wäre und annehmen kann das ich beim weglaufen länger durchhalten würde als irgendwelche angesoffenen Verfolger.
Soll heissen, das ist nichts geschlechtsspezifisches - auch Männer haben Angst, fühlen sich Schei$$e, und erstarren wenn sie das nicht gewohnt sind. Und Männer müssen den Suckerpunch mehr fürchten als Frauen, da die meisten Männer da noch weniger Hemmungen haben nem Mann sofort was voll über die Rübe zu ziehen.
Was kann man machen ? A) die Situation etwas trainieren, b) lernen Blödsinn wegzulassen und sich auf die wenigen Dinge beschränken die gut funktionieren, c) Situationen vermeiden in denen es gefährlich werden kann, d) gut zureden lernen, e) Gottvertrauen. Ich kann auch nicht mehr so viel wie vor 10 Jahren, also muss ich üben in der Disco allem aus dem Weg zu gehen was übel ausgehen kann. Da scheitern auch sowohl Männer als auch Frauen, weil klein bei geben gerne als verlieren eingeordnet wird, und das soll man nicht. Gesünder ist es aber. Bloss nicht wegsetzen zu nem Schrank im Zug, schön Kontra geben und "Grenzen setzen", damit man auch ganz sicher was ins Gesicht bekommt.
Ein Teil der Unsicherheit und Angst kommt aber eventuell auch daher, dass man schlicht WEISS dass man wenn es hart wird nicht mit allem einfach mal eben so "fertig" wird. Ich würde mich in einem Zug mit drei Idioten die unbedingt jemanden verprügeln wollen auch nicht sicher fühlen, solange ich keinen Meinungsverstärker aus Metall in ziemlich scharf bei mir habe und den benutzen kann.
Hallo Sarah,
Wow, ich wollte hier nicht so eine Diskussion lostreten.
Eigentlich ging es ja nur darum, dass mich die Angriffe in meinem SV-Kurs stressen.
Genau aus diesem Grunde habe ich mich tatsächlich nur auf diesen Anhaltspunkt bezogen.
Das Thema rund um den Sinn von SV-Kursen wird sehr schnell zu einem Fass ohne Boden. Du hast schon vollkommen richtig festgestellt, dass dich persönliche Erfahrung weiter bringt als jede Diskussion hier, die eigentlich nämlich dann sinnvoll ist, wenn man bereits Erfahrung und eine halbwegs gefestigte Meinung besitzt.
Alternativ kann es jedoch hilfreich sein, wenn du aus diesem Thread oder aus diesem Forum im weiteren Sinne vielleicht den einen oder anderen User gefunden hast, den du für dich selbst als bereichernd ansiehst und bei dem sich der eine oder andere PN-Austausch anbietet. Solche Leute findest du hier.
Die Quintessenz ist, dass andere ähnliche Probleme haben/hatten, dass dieser Kurs als Anfang gut war, er nicht ausreicht um bestimmte Dinge richtig gut zu lernen oder zu überwinden und das es sinnvoll ist im Anschluss vielleicht Krav Maga oder ähnliches zu machen.
Das reicht mir völlig als Antwort auf mein eingangs beschriebenes Problem und ich danke euch recht herzlich für die Hilfe. Es tat richtig gut mal darüber zu sprechen!
Ein Kurs ist ein Türöffner. Kampfsport oder -kunst macht daraus vielleicht ein großes Tor. Den entscheidenden Schritt auf die andere Seite machst du in jedem Fall selber und manchmal ist es sogar gar nicht so klar, ob die andere Seite denn die richtige ist.
Entscheidend ist, was Sven schreibt: du musst einen Dinge einordnen können. Selbstverteidigung, SV, beeinhaltet viele Bereiche. Und im Grunde ist es wichtig, dass so ein Kurs es schafft, dies zu vermitteln. Dass du sensibilisiert wirst. Z.B. anhand den von dir genannten Zahlen. Dann bist du auf dem richtigen Weg.
Ansonsten folge deinem Interesse, arbeite an Dingen, die dir wichtig sind und achte bei aller Härte darauf, dass du dich im Grunde "gut aufgehoben" fühlst. Und wenn es erstmal nur dein Bauchgefühl ist, dass dich leitet, das ist im Zweifel erst einmal mehr wert, als gut gemeinte, aber im grunde recht sterile Ratschläge im Web.
Odysseus22
10-02-2013, 19:33
Sahrah, ich würde an deiner Stelle mehrere Sachen versuchen:
1. Verteidigungsfähigkeit erhöhen (durch regelmäßige SV-Kurse, am besten mit Bekannten oder fixen Trainingspartner, weil man so auch die Sachen üben kann, die im Kurs zu kurz kommen- die man nicht sofort begriffen hat oder die allgemein verbesserungsfähig sind).
2. persönliche Risikoeinstellung überprüfen. Wieviel Risiko bin ich bereit einzugehen und fühle ich mich damit wohl- wenn Frauen hochhackige Schuhe tragen, können sie schlecht weglaufen. Wenn es für sie einen Verlust an Lebensqualität und persönlicher Freiheit bedeuten würde, wenn sie sie nicht mehr tragen würden, dann ist das ok, nur solcher Dinge muß man sich bewußt sein. Mir kommt es vor, als würden einige Männer beim Fortgehen mehr auf Sicherheit achten als Frauen, obwohl sie sich im Durchschnitt besser verteidigen können. Ich gehe zB sehr ungern am Wochenende fort, weil mich die betrunkenen Halbwüchsigen nerven. Wenn ich mich an Orte begebe, an denen sie bevorzugt aufhalten, dann muß ich mir dessen bewußt sein, dass es eher zu unangenehmen Situationen kommen kann. Das klingt alles furchtbar einfach, aber die wenigsten Leute halten sich daran, beschweren sich aber dann darüber, wenn etwas passiert. Das eigene Risikoverhalten trägt meiner Meinung nach mindestens gleich viel dazu bei, ob es zu solchen Situationen kommt oder nicht und wenn, wie sie ausgehen. Abgesehen davon ist es nur der Teil, über den ich meistens Kontrolle habe (manchmal ist eben eine Party bei einem Freund und es ist "unvermeidlich", nachts herumzufahren).
3. es langsam angehen (viele SV-Trainer schüren tatsächlich Ängste, damit die Leute wieder in ihre Kurse kommen bzw. bieten dann Patentrezepte). Auch beim Lernen ist Langsamkeit angesagt, denn unter Streß lernt man schlecht. Echtes Sparring sollte man meiner Ansicht nach erst nach ein paar Monaten machen. Entschärftes Sparring (spielerischer Kampf) kann natürlich immer gemacht werden.
Wieso Hobby? Ich dachte hier geht es um die Lösung eines sehr ernsten, bedrückenden Problems im Alltagsleben? Und jetzt sind wir aufeinmal bei einer spassigen Freizeitbeschäftigung?
Da Sarah sich freiwillig in ihrer kostbaren Freizeit mit ihrem Kurs beschäftig, trifft die Bezeichnung "Hobby" wohl zu.
Und wenn ich einen riesigen Aufwand über lange Zeit betreiben muss, um in einem ohnehin unwahrscheinlichen und meist vermeidbaren Ernstfall meine Erfolgsaussichten ein klein wenig zu verbessern, selbst bei guten Grundvorraussetzungen meinerseits, dann stehen schlicht Erfolg und Aufwand in keinem Verhältnis.
Je nachdem, wie du "Aufwand" und "Erfolg" bewertest.
Es gibt viele viel Größere und unausweichliche Gefahren, die wir alle jeden Tag schlicht ignorieren. Warum muss man gerade in Sachen SV in so einen hochgradig ineffizienten Aktionisums verfallen, anstatt die Sache nüchtern zu betrachten?
Nüchtern zu betrachten? Das ist lustig, da du offensichtlich bestrebt bist, genau das Gegenteil zu predigen. Nüchtern betrachtet geht es um ein Hobby. Und der Nutzen definiert sich über die eigene Lebensqualität.
Nach deiner Argumentation würde sich jeder, der Selbstverteidigung durch jahrelanges Training verfolgt, selber sauber in den Fuß schießen. Der "Fortschritt" ist doch minimal, die Physis hat eben ihre Grenzen.
Vielleicht sollte man sich darauf konzentrieren, dass es Menschen gibt, die sich einfach für solche Dinge wie "SV-Kurse", "SV-Systeme" etc. interessieren. Deswegen geben sie ihr Gehirn nicht in der Umkleide ab, die Trainer sind nicht automatisch Idioten und nicht zuletzt: die Gefahr einer realen Gewaltsituatuion ist tatsächlich relativ gering, da wird der persönliche Nutzen für die Kursteilnehmer überwiegen.
Nüchtern betrachtet kann man seine Meinung sicherlich posten, sollte aber dem anderen soviel Menschenverstand zugestehen, selber seine Erfahrungen sammeln zu dürfen. Ich finde, es gibt "viel viel" schlechtere Wege, seine Freizeit zu gestalten ;)
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 20:16
Da Sarah sich freiwillig in ihrer kostbaren Freizeit mit ihrem Kurs beschäftig, trifft die Bezeichnung "Hobby" wohl zu.
Wikipedia definiert Hobby so: "Ein Hobby (deutscher Plural: Hobbys) oder Steckenpferd ist eine Tätigkeit, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt und die dem eigenen Lustgewinn oder der Entspannung dient."
Der Begriff trifft also nicht zu.
Nüchtern zu betrachten? Das ist lustig, da du offensichtlich bestrebt bist, genau das Gegenteil zu predigen.
Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie du zu dieser Auffassung kommst.
Nüchtern betrachtet geht es um ein Hobby.
Nein, geht es nicht. Es geht um eine Maßnahme, um mit anscheinend regelmäßig vorkommenden, physischen Übergriffen gegen die eigene Person klarzukommen. Ich verstehe echt nicht, wie du von da zu einem Hobby kommst?
Wenn die TE gefragt hätte. "Hey Leute, ich suche ein lustiges Hobby, was haltet ihr von einem SV-Kurs?" , dann würde ich sagen: "Ich kann mir lustigeres vorstellen, aber mach was auch immer dir Spass macht, Fall erledigt." Aber das ist doch hier ganz klar nicht das Thema.
Nach deiner Argumentation würde sich jeder, der Selbstverteidigung durch jahrelanges Training verfolgt, selber sauber in den Fuß schießen. Der "Fortschritt" ist doch minimal, die Physis hat eben ihre Grenzen.
Ich bin mir nicht sicher, was du mit "in den Fuß schießen" meinst, aber es ist richtig, das "SV-Training" ein sagenhaft ineffizientes Mittel zur Erhöhung der persönlichen Sicherheit ist.
Vielleicht sollte man sich darauf konzentrieren, dass es Menschen gibt, die sich einfach für solche Dinge wie "SV-Kurse", "SV-Systeme" etc. interessieren.
Die gibt es sicher, aber die TE gehört offensichtlich nicht dazu. Sie hat ihre Beweggründe recht klar benannt, ich weiß also nicht recht, was du mir damit sagen willst?
Deswegen geben sie ihr Gehirn nicht in der Umkleide ab, die Trainer sind nicht automatisch Idioten
Ich habe nichts dergleichen behauptet. Warum meinst du, mir das sagen zu müssen?
die Gefahr einer realen Gewaltsituatuion ist tatsächlich relativ gering, da wird der persönliche Nutzen für die Kursteilnehmer überwiegen.
Du meinst einen Nutzen, der außerhalb des erklärten Zwecks eines SV-Kurses liegt? Ja, das denke ich auch.
Nüchtern betrachtet kann man seine Meinung sicherlich posten, sollte aber dem anderen soviel Menschenverstand zugestehen, selber seine Erfahrungen sammeln zu dürfen.
Wo will ich irgendjemandem verbieten, eigene Erfahrungen zu sammeln? Ich vertrete hier leidiglich meine Meinung, dass es erfolgversprechendere Ansätze zur Lösung der Probleme der TE gibt, als SV-Kurse oder auch regelmäßiges SV-Training.
Ich finde, es gibt "viel viel" schlechtere Wege, seine Freizeit zu gestalten ;)
Die gibt es immer, das ist also kaum ein Argument. Und nochmal: Der TE geht es nicht um Wege der Freizeitgestaltung.
Also, ich möchte jetzt keine detailiertere Diskussion über den Begriff "Hobby" führen. Für mich geht Sarah hier einem, in diesem Fall ihrem, Hobby nach. Ich kann in "deiner" Wikipediadefinition keinen Widerspruch finden.
Es geht um eine Maßnahme, um mit anscheinend regelmäßig vorkommenden, physischen Übergriffen gegen die eigene Person klarzukommen. Ich verstehe echt nicht, wie du von da zu einem Hobby kommst?
Ich hatte einfach Lust mal so einen Kurs zu machen um ein bisschen was in Richtung Selbstbehauptung und Selbstverteidigung zu lernen.
Ich denke, es ist klar, dass man andere Wege wählen muss und kann, wenn man schnell und wirkungsvoll gegen ernsthafte Gefahren vorgehen muss. Das hier ist ein Forum und Sarah scheint ein erwachsener Mensch zu sein. Wir liefern hier doch keine professionelle Sicherheitsberatung...
Natürlich geht es hier um Hobbies. Und das Hobby hat Auswirkungen auf andere Lebensbereiche, auch hier gibt es mehrere andere Beispiele.
Wenn ihr Beweggrund aber etwas anderes ist als Interesse (z.B. tatsächlich Angst), dann mag ich das bisher falsch verstanden haben. Ansonsten neige ich nicht dazu, Dinge, die vllt. in einem speziellen Thread aus dem Ruder laufen, überzubewerten.
Wenn die TE gefragt hätte. "Hey Leute, ich suche ein lustiges Hobby, was haltet ihr von einem SV-Kurs?" , dann würde ich sagen: "Ich kann mir lustigeres vorstellen, aber mach was auch immer dir Spass macht, Fall erledigt." Aber das ist doch hier ganz klar nicht das Thema.
Nö, das erklärte Thema ist, dass sie in SV-Kursen bei körperlichem Kontakt unerwartet in Stress gerät. Deine Lösung: "Geh halt nicht hin"? Oder hab ich da wieder was falsch verstanden?
Ich bin mir nicht sicher, was du mit "in den Fuß schießen" meinst, aber es ist richtig, das "SV-Training" ein sagenhaft ineffizientes Mittel zur Erhöhung der persönlichen Sicherheit ist.
das heißt, Du findest SV-Angebote mit dem erklärten Ziel der "Steigerung der persönlichen Sicherheit" als irreführend?
Hast Du denn persönliche Erfahrungen mit auf Effektivität angelegten SV-Systemen?
Leute, hört auf zu streiten.:D;)
Ihr wisst nicht was meine Probleme sind. Ihr glaubt es vielleicht zu wissen aufgrund von unvorsichtigen Äußerungen die ich gemacht habe und bringt dies jetzt als Beispiele. Ich habe mich von meinem Ärger über AndyLee dazu verleiten lassen mehr preiszugeben als gewollt, aber ich finde das sollte hier jetzt nicht zum Thema werden. Wenn ich meine Beziehungsprobleme klären will geh ich in ein Psychologie-Forum.
Ich möchte nicht undankbar wirken. Ich bin euch total dankbar für eure Ratschläge und ehrlichen Meinungen. Genau das habe ich mir versprochen.
Völlig okay, wenn bei dem Thema Sinn von Frauen-SV viel Diskussionsbedarf besteht. Tobt euch hier ruhig aus. Finde ich gut und ich bin immer besser im Thema drin.:)
Aber vielleicht könnt ihr versuchen euch auf mein eigentliches Problem zu konzentrieren.
:blume:
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 21:17
Nö, das erklärte Thema ist, dass sie in SV-Kursen bei körperlichem Kontakt unerwartet in Stress gerät. Deine Lösung: "Geh halt nicht hin"? Oder hab ich da wieder was falsch verstanden?
Hast du in der Tat, und ich habe auch langsam das Gefühl, dass du mich gar nicht verstehen willst.
Allerdings habe ich auch nochmal im Thread zurückgeblättert und festgestellt, dass ich die Motivation der TE wohl tatsächlich etwas falsch in Erinnerung hatte. Dafür entschuldige ich mich.
Also: Liebe Sarah, viel Spass bei deinem neuen Hobby. Was deine Probleme angeht: Einfach dranbleiben und weiterüben, dann gibt sich das schon. Und geh ruhig davon aus, dass es anderen auch nicht so leicht fällt, wie du denkst.
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 21:23
das heißt, Du findest SV-Angebote mit dem erklärten Ziel der "Steigerung der persönlichen Sicherheit" als irreführend?
Hast Du denn persönliche Erfahrungen mit auf Effektivität angelegten SV-Systemen?
Ja, so könnte man das sagen.
Und nein, habe ich nicht. Ich habe aber Erfahrung mit Kampfkunst und Kampfsport, und daher weiß ich, welchen Aufwand es bedeutet, sich auch nur solide Grundfähigkeiten in Sachen Kämpfen anzueignen.
Und gleichzeitig weiß ich, dass vermutlich mehr als 90% der Bevölkerung in Deutschland (und übrigens auch anderswo) diese Fähigkeiten nicht haben, und dass die allermeisten von ihnen trotzdem ganz unbehelligt ihr Leben leben können, ohne Opfer von Gewalttaten zu werden, oder davor auch nur über Gebühr Angst zu haben.
Also, ich möchte jetzt keine detailiertere Diskussion über den Begriff "Hobby" führen.
Wir brauchen hier IMO nicht auf dem Begriff rumzureiten, den ich unvorsichtig verwendete. Ich hab auch mit Kampfsport angefangen um mich besser wehren zu können (als Kind werden Konflikte ja öfter mal körperlich ausgetragen) und bin dabei geblieben, weil es mir Freude machte, obwohl ich sehr selten angegriffen werde.
Hier im Raum steht vielmehr die Meinung, dass SV-Training ineffizienz zur Erhöhung der persönlichen Sicherheit sei.
Nun, dass trifft "nüchtern" bertrachtet sicher zu, ein Fahrsicherheitstraining und gesunde Lebensführung kann sicherlich mehr Risiken beseitigen, als ein SV-Training für den durchschnittlichen Deutschen.
Wahrscheinlich verletzen sich mehr Leute bei Kampfsport- und eventuell auch durch SV-Training als durch Übergriffe.
Zumindest bei mir trifft das klar zu :D.
Allerdings gibt es ja auch so etwas wie ein Sicherheitsgefühl und das ist nicht rational.
http://7.asset.soup.io/asset/2029/0135_c625.jpeg
SV-/Selbstbehauptung scheint ein Thema für Sarah zu sein, d.h. irgendwas hat sie in diesen Kurs geführt und sie hat schon Erfahrungen in dem Kurs gemacht, die bei Ihr wohl die Lust wecken, an bestimmten Punkten weiterzuarbeiten. :)
Kreuzkuemmel
10-02-2013, 21:49
Hier im Raum steht vielmehr die Meinung, dass SV-Training ineffizienz zur Erhöhung der persönlichen Sicherheit sei.
Nun, dass trifft "nüchtern" bertrachtet sicher zu, ein Fahrsicherheitstraining und gesunde Lebensführung kann sicherlich mehr Risiken beseitigen, als ein SV-Training für den durchschnittlichen Deutschen.
Wahrscheinlich verletzen sich mehr Leute bei Kampfsport- und eventuell auch durch SV-Training als durch Übergriffe.
Zumindest bei mir trifft das klar zu :D.
Allerdings gibt es ja auch so etwas wie ein Sicherheitsgefühl und das ist nicht rational.
Wir liegen also mit unseren Sichtweisen doch nicht so weit auseinander...
Wenn jemand durch einen SV-Kurs an Selbstbewusstsein und gefühlter Sicherheit gewinnt und sich dadurch seine Lebensqualität verbessert ist das super. Allerdings gibt es eben auch Gefahren: Auf mögliche Selbstüberschätzung will ich hier garnicht weiter eingehen, aber es gibt die Gefahr, dass einen die Szenariotrainings derart überfordern, dass man irgendwann aufgibt und sich hinterher noch hilfloser fühlt als vorher. Und es gibt die Gefahr, dass die fortwährende Beschäftigung mit der Gefahr dazu führt, dass gerade eine psychisch labile Person sich noch mehr darauf fixiert und irgendwann überall nur noch potentielle Angreifer sieht.
Klar, Sicherheitsgefühl ist nicht rational, sondern sehr subjektiv. Wenn aber die objektiv gegeben Bedrohungslage und das Angstgefühl zu weit auseinenderklaffen, spricht man von einer Angststörung. Ich kenne die TE nciht, ich habe keine Ahnung, ob das bei ihr zutrifft. Aber eine echte Angststörung lässt sich nicht durch SV-Training behandeln, es kann sogar kontraproduktiv sein.
Und es gibt die Gefahr, dass die fortwährende Beschäftigung mit der Gefahr dazu führt, dass gerade eine psychisch labile Person sich noch mehr darauf fixiert und irgendwann überall nur noch potentielle Angreifer sieht.
Sind dir Beispiele bekannt?
Hier im Forum (und in anderen) geistern einige rum, denen ich sofort einen gewissen Grad an Paranoia gepaart mit Selbstüberschätzung attestieren würde. Im realen Leben sind die imho eher harmlos. Internethelden halt.
Mir ist kein reales Beispiel bekannt, in der ein SV-Training zu solchen übersteigerten Reaktionen geführt hätte.
Umgekehrt kenne ich Beispiele von Schülern, die Opfer von Gewaltübergriffen -von Schlägereien über Überfällen bis Vergewaltigung- wurden und bei denen die Beschäftigung mit SV (natürlich nicht als Therapie-Ersatz) merklich positiv zur Verarbeitung beigetragen hat.
Es stimmt also sicherlich, dass man aus einem solchen Training idR mehr Emotionen mit nach Hause nimmt, als nach einem Bingoabend. Aber Traumata ausgelöst durch ein -sorry- "simples" SV-Training?
Hast du schon einmal Gespräche mit Soldaten geführt, die in Kriesengebieten eingesetzt waren? Das ist eine etwas andere Hausnummer, das sind Erlebnisse, die prägen. Man fixiert sich auf Dinge, mit denen man tagtäglich über Stunden in Berührung steht. Eher nicht bei vllt. 2-3 Trainingseinheiten in der Woche.
Mit dem Begriff Angststörung bin ich sehr vorsichtig. Aber wenn in Punkto Gewaltübergriff eine Angststörung vorliegen würde, hätte Sarah nicht so "normal" reagiert wie geschildert. Ein Schüler ist einmal "ausgetickt", als wir am Boden Techniken geübt haben. Hat geschrieben und um sich geschlagen. Leider haben wir erst dadurch herausgefunden, dass er in seiner Kindheit von seinem "Vater" verprügelt und gewürgt wurde. Die Techniken bzw. eine spezielle Konstellation waren dann der "erinnernde" Auslöser. Das sind natürlich Bereiche, die für solche Personen nicht mehr durch Trainings mit psychologischen Laien zu bearbeiten sind.
Ich kenne die TE auch nicht. Aber in diesem Thread sehe ich keinen Anlass, Rückschlüsse auf eine Angststörung zu ziehen. Würde daher in diese Richtung auch weder Denkanstösse geben, noch Ansätze verfolgen...
Leute, hört auf zu streiten.:D;)
...
Aber vielleicht könnt ihr versuchen euch auf mein eigentliches Problem zu konzentrieren.
:blume:
Keine Chance. Jetzt rollt der Stein. :(
Wie oft ist dein Kurs in der Woche? Hattest du schon Gelegenheit mit deinem Trainer zu reden? Kam was dabei raus?
Ich bin immernoch dafür: Mach nach dem Kurs Krav Maga. Das macht Spaß. Und nebenher lernst du noch was Praktisches :) Ob mans hinterher verwendet / verwenden muss, sei erstmal dahingestellt. :D
Ich wurde zum Kampfsporttraining hingeschleppt und bin dann einfach dabei geblieben, weil es Spaß gemacht hat. Selbstverteidigung wollte ich Eingangs gar nicht lernen. Ich wollte nur bisl Stockkampf lernen, weil es interessant klang. Und dann bin ich in ner Schule für Selbstverteidigung gelandet. :biglaugh: Naja, bin dort geblieben weil mir der Sport gefallen hat, die Leute nett sind und überhaupt alles stimmt. Verteidigen? Musste ich mich bisher nur einmal, das ist fast 15 Jahr her und das war mit Haareziehen und Zwicken geklärt. Damals kannte ich noch gar keinen Kampfsport, ich mach das erst seit drei Jahren. Sollte mich heute jemand angreifen? Keine Ahnung was passiert. Ich weiß aber, dass ich mein Leben und meine Gesundheit so teuer wie möglich verkaufen werde. Ob es mich mein Ego kostet, weil ich wegrenne oder den andern die Eier, weil er zufällig grad in Trittdistanz stand ... keine Ahnung, ich lass mich da überraschen. :D
Tatsache ist, dass mir der Sport Spaß macht und deshalb bleib ich dabei. :)
@ Cillura
Mein Kurs ist 1x die Woche. Am Mittwoch ist es soweit. Ich merk aber schon jetzt wie mein Stresspegel beim Gedanken daran steigt.
Nur mit dem ansprechen des Trainers bin ich mir nicht sicher...
Der Kurs geht noch 3x. Danach werde ich mir mit einer Mitstreiterin in meinem Kurs den Krav Maga Kurs im Centrum angucken.
Ich werde einfach versuchen mich diese Woche etwas zusammenzureissen. Aber ich glaube die körperliche Reaktion kommt so automatisch, dass man das schwierig unterdrücken kann.
Charmaquest
11-02-2013, 08:50
Du hast aber jetzt den Vorteil dass Du Deine Reaktion wahrscheinlich besser einschätzen kannst als noch beim letzten Mal, oder? Das könnte Dir schon mehr Handlungsoptionen beim Szenario geben.
Den Trainer anzusprechen wäre aber wohl trotzdem eine gute Idee, Du weisst ja auch hier worauf Du hinaus willst. Er hat bei Dir eine Stressreaktion provoziert, das ist im Sinne eines SV-Trainings erstmal löblich. Wenn Du Panik bekommen hast war er mit der Dosierung aber etwas drüber.
Ich denke Du hast zwei Möglichkeiten: sagst erstmal nix und lässt es dadurch womöglich auf die nächste Panikattacke ankommen, mit welcher Du aber nach der Diskussion besser umgehen kannst, oder auch auch nicht. Im letzteren Fall musst Du dann aber nach dem Training mit Deinem Trainer reden, dass Du da etwas mehr Luft brauchst Dich an den Stresslevel zu gewöhnen.
Möglicherweise ist dieser Hinweis aber am Anfang des Trainings geschickter, da die Einheit im Panikfall nicht für Dich "verschenkt" ist. Vielleicht kann er mit Dir direkt am Anfang ein paar Stressintensitäten durchgehen, um mit Dir zusammen die Schwelle zu finden wo Du panisch wirst. Wenn ihr das schafft euch an diese Schwelle heran zu arbeiten, hast Du glaube ich viel erreicht.
@ Cillura
Mein Kurs ist 1x die Woche. Am Mittwoch ist es soweit. Ich merk aber schon jetzt wie mein Stresspegel beim Gedanken daran steigt.
Nur mit dem ansprechen des Trainers bin ich mir nicht sicher...
...
Kannst den Trainer ja auch nach dem Training ansprechen, wenn es dir im Training zu viel wurde. Da kriegst du evtl. auch besseres Feedback, als wenn das letzte Training eine Woche zurückliegt. :)
Am besten denkst du gar nicht über diese Situation nach. Du kannst es eh nicht ändern. Lass dich überraschen was kommt. Alles andere macht dich nur verrückt. Es ist nur ein SV-Kurs. Dort passiert dir ja nix und es ist nach endlicher Zeit vorbei.
Viel Spaß und genieße den Kurs. Deswegen machst du den doch, oder? ;)
Guten Morgen Charmquest,
das was du sagst klingt gut. Ich glaube nur, dass in diesem Kurs nicht genug Zeit ist um mit mir verschiedene Stresslevels durchzugehen. Die 1,5 Stunden sind immer vollgepackt und wir sind ja auch einige Frauen. Da bleibt, glaub ich, nicht viel Zeit um auf den Einzelnen intensiver einzugehen.
Aber es macht sicher Sinn vorher mit ihm zu sprechen, da ja auch Bodentechniken dran sind. Ist generell vielleicht gut, wenn er vorher weiß, dass er etwas behutsamer mit mir umgeht.:)
@ Cillura
Ja, aus diesem Grund mache ich den Kurs...:)
Pyriander
11-02-2013, 09:25
@ Cillura
Mein Kurs ist 1x die Woche. Am Mittwoch ist es soweit. Ich merk aber schon jetzt wie mein Stresspegel beim Gedanken daran steigt.
Nur mit dem ansprechen des Trainers bin ich mir nicht sicher...
Weshalb denn, kommt Dir der Trainer besonders idiotisch und verbohrt vor? Wenn NICHt, dann dürfte er Dein Problem a) absolut verstehen und b) das Phänomen kennen. Wir hatten doch geklärt, dass Du bei weitem nicht die Einzige bist, mit dem Problem ... genauer:
Frauen mit Gewalterfahrung sind z.T. so traumatisiert, dass kleine Bewegungen oder bereits der Ansatz einer solchen Situation einen Trigger darstellen, der zum Dissoziieren führt. - Du bist also in keinster Weise ein besonders schwerer Fall!
Ich werde einfach versuchen mich diese Woche etwas zusammenzureissen. Aber ich glaube die körperliche Reaktion kommt so automatisch, dass man das schwierig unterdrücken kann.
Grundsätzlich gilt: je mehr Du ein Gefühl, vor dem Du Dich fürchtest unterdrücken willst, v, desto stärker schießt das zurück.
Angst vor der Angst ist ein relativ starkes und gemeines Phänomen. Aber eines, mit dem man umgehen kann!
Hier im Forum ist es ein bisschen schwierig, dass ausführlich zu erklären (auch weil so schnell der nächste !"§$%&/ daherkommt und dann mit Stammtischpsychologie daher kommt ("also ich glaube ja..." oder "Neee, ich kenne 3 Leute, bei denen...") ;)
Vielleicht kann Dein Trainer Dir dabei weiterhelfen und Tipps geben, aber man sieht ja hier auch im Forum, dass das nicht selbstverständlich ist. Aber: er wird das kennen, wenn er nicht zum ersten Mal Frauenselbstverteidigung macht. Und wenn er es zum ersten Mal macht, dann muss er das Problem kennen lernen und sich damit beschäftigen! Für alle die noch kommen sollten.
Wenn Du gerne liest und Dich so etwas interessiert: ein herrvorragendes Buch dazu ist Taylor Clark: Nerve.
...
@ Cillura
Ja, aus diesem Grund mache ich den Kurs...:)
Dann genieße den Kurs. :) Mir haben die Frauen SV Kurse bei uns immer Spaß gemacht. Gut, ich war Assistent, aber die Mädels die da waren, warn immer sehr nett und fröhlich. Die wollten auch einfach nur Spaß haben. So richtig harte SV wollte glaub ich keine von den Damen. :D Dafür haben sie sofort kräftig ausgeteilt, wenn der andere (in dem Fall ich) Schutzkleidung an hatte. :D Und nach der Stunde kamen sie dann scheinheilig an "Ist alles OK mit dir?" :teufling:
Naja, mir hat es immer Spaß gemacht. Genieße es also einfach. Für richtige SV musst du ohnehin langfristig trainieren. Es gibt keine Abkürzungen :)
Welches ist denn das Krav Maga im Centrum? Das am Sievekingdamm 7 ? Kenne mich in Hamburg nicht aus. :o
@ Pyriander
Ne, ich glaube mit den Trainern kann man schon ganz gut reden. Die beiden machen diesen Kurs schon seit ein paar Jahren, der eine zumindest. Wie gesagt, sie merken ja auch schon, dass es mich stresst. Als es letzte Woche darum ging Schläge ins Gesicht abzuwehren und ich verzweifelt gesagt habe, dass ich das mit ihm nicht machen kann ist er bei den ersten Durchgängen behutsamer vorgegangen. Dann allerdings hat er so zugehauen, dass mein Gehirn wie verrückt in meinem Kopf hin und her geflogen sein muss.;)
Ja okay, ich werde ihn vor der Stunde ansprechen.:)
@ Cillura
Den SV-Kurs mache ich im Budo-Centrum der SV Polizei in Alsterdorf (Carl-Cohn-Str.). Und da bieten sie auch Krav Maga an. Es ist also kein Krav-Maga-Centrum. Da kann man viele Kampfsportarten machen.
... Dann allerdings hat er so zugehauen, dass mein Gehirn wie verrückt in meinem Kopf hin und her geflogen sein muss.;)
Ja okay, ich werde ihn vor der Stunde ansprechen.:)
...
What the hell? :ups: Ok, bitte sprich mit dem Trainer vorher.
...
@ Cillura
Den SV-Kurs mache ich im Budo-Centrum der SV Polizei in Alsterdorf (Carl-Cohn-Str.). Und da bieten sie auch Krav Maga an. Es ist also kein Krav-Maga-Centrum. Da kann man viele Kampfsportarten machen.
Schau auch mal beim Sievekingdamm 7 beim Krav Maga rein. Nur damit du noch nen Vergleich hast. In Hamburg gibts ja nicht nur einen Krav Maga anbieter. :)
moneypee
11-02-2013, 10:46
Noch ne Frauenstimme gewünscht? Hier meine durcheinander gewürfelten und (bitte verzeiht mir :)) nicht extra "verlinkten" Aussagen
Beim Gedanken "Wie will sich eine Frau gegen einen viel größeren, schweren Mann wehren?" gilt mein Mitgefühl immer den armen kleinen dünnen Männern, die lieber stricken statt kämpfen bzw. sich verteidigen lernen sollten, weil sie sowieso gegen den immer größeren schweren Gegner sowieso keine Chance haben ...
Auch ich bin als Mädchen nicht zum "sich körperlich wehren" erzogen worden.
Auch ich hab mich bei den ersten "geübten" Stresssituationen erstmal erschrocken. Aber durch mehrmaliges Wiederholen ist bei mir schon ein wenig Gewöhnung und der Gedanke "hey, ich fall doch nicht in Ohnmacht" eingetreten und ich habe die Hoffnung, dass bei Bedarf mehr als Kaninchenstarre möglich ist.
Die richtige Reaktion auf einen Angriff hat denk ich keiner auch kein Mann mit der Muttermilch eingesogen. Am Anfang hab ich mich auch wie ein Körperclown gefühlt, doch mit der Erkenntnis, dass Reaktion geübt werden müssen und können und der Akzeptanz, dass manches halt ein wenig länger dauert, hab ich mir selbst den Stress genommen.
Sich körperlich anstrengen und auf die ein oder andere Art an seine Grenzen zu kommen, kann auch ich als Hobby betrachten, das Spaß macht.
Ich denke, durch Training kann eine Frau Selbstbewusstsein gewinnen und/oder lernen, sich selbst zu behaupten, und sich auf gewisse Art ihr Recht auf Selbstbestimmung, auf aktives Handeln statt passives Hinnehmen bestätigen zu lassen. Und das zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus. Selbstüberschätzung führt aber natürlich in die falsche Richtung.
Ich weiß, dass ich als kleine Frau wenig Chancen habe. Aber dass ich wenigstens die Chance sehe, eine noch so kleine Chance vielleicht besser nutzen zu können, sehe ich als Vorteil statt sich einfach ergeben zu müssen.
Wenn Frauen nach der Erfahrung, was alles passieren könnte und wie es sich ansatzweise anfühlt, noch mehr Angst haben, ist das sicher schade und nicht der Sinn der Sache. Deshalb allen Frauen davon abzuraten, ist in meinen Augen aber auch nicht richtig.
Das Warten auf den Überraschungsangriff im Training hab ich für mich im Kopf umgedreht von "Bitte nicht mich!" zu "Ja komm doch, ich will gleich die Chance zum Selbsttest haben ..."
Charmaquest
11-02-2013, 11:59
Das Warten auf den Überraschungsangriff im Training hab ich für mich im Kopf umgedreht von "Bitte nicht mich!" zu "Ja komm doch, ich will gleich die Chance zum Selbsttest haben ..."
Finde ich einen schönen Subtext, klasse. Auch mal eine große Klappe haben (also im Training jetzt ;) ), offensiv mit der Belastung umgehen. Unsere Mädels in der Gruppe können das z.T. richtig gut. Die haben vielleicht nicht die größte Kraft, aber wenn die in den Berserker-Modus schalten ist trotzdem Alarmstufe rot angesagt! :aufsmaul:
dieKrake
11-02-2013, 16:53
Dann allerdings hat er so zugehauen, dass mein Gehirn wie verrückt in meinem Kopf hin und her geflogen sein muss.
Wer macht denn sowas ? Also entweder hast Du es doch stärker empfunden, als es tatsächlich war oder der Trainer hat eine Vollklatsche.
Da muss man ja Angst vorm nächsten Training bekommen, wenn die Treffer schon den Kopf zum "fliegen" bringen.
Dieses erst mal gaaaanz locker und dann unvermittelt einen durchziehen, kenne ich aus meinen Boxanfängen von unsportlichen Sparringspartnern. Das ist am Anfang völlig daneben, weil man unter ungesunden Stress gerät wenn man dem Trainingspartner nicht vertrauen kann. Für mich war das Gift, bin dann viel zu hektisch geworden und nichts dabei für mich aus dem Sparring gezogen.
Dieser Schlag Mensch, der zur eigenen Aufwertung so gerne bei Schwächeren austeilt das es oft moralisch grenzwertig ist zeichnet sich nach meiner Erfahrung auch dadurch aus selber nichts einstecken zu können. ( Heulsusensyndrom )
Aber zurück zum Thema : Sag dem Trainer ganz klar das er bitte irgendwelche Schläge nur andeuten soll und wenn er es nicht macht, geh nicht mehr hin und suche Dir eine neue Möglichkeit wo die Trainer rücksichtsvoll mit den individuellen Grenzen der Schüler umgehen.
@ moneypee
Jaaa, Frauenstimmen immer gerne gewünscht. Danke für deinen Beitrag. Er hat mir weitergeholfen. Ich werde Mittwoch versuchen nicht mehr in dem Opferschema zu hängen und in Angst auf den Angriff zu warten, sondern es umzudrehen und zu sagen: "Ja komm doch". Und dann mache ich ihn fertig.:) Ist glaube das ist echt so eine Überwindungssache. Hast du das einmal geschafft und vielleicht auch zum ersten Mal richtig geschrien platzt vielleicht ein Knoten.
Und wenn es nicht so klappt...mal sehen.:)
@ die Krake
Es ging darum, dass wir versuchen unseren Kopf und Gesicht mit den Ellenbogen vor Schlägen zu schützen und dann mit so Dingern (Paddles?) immer abwechselnd links und recht auf die das Geicht schützenden Armen geschlagen wurde. Und das war definitiv heftig. Meine Freundin und ich haben uns danach total geschockt angeguckt und waren über die Härte der Schläge erschrocken. Hatten echt Kopfweh kurzzeitig. Ging also nicht nur mit so. Aber vielleicht haben wir es beide nur so hart empfunden, weil wir das nicht gewöhnt sind und nicht damit gerechnet haben, dass das so weh tut.
Ich glaube nicht, dass er uns richtig weh tun wollte.
dieKrake
11-02-2013, 17:12
@Sarah
Nach Deiner Beschreibung war es zu doll.
So ein Trainer sollte mal unterscheiden ob er sowas mit Kampfsportlern macht oder mit blutigen Anfängern.
Wenn Du noch keine Kraft in den Armen hast, nicht weisst wie Du über Gewichtsverlagerung und kleinen Meidbewegungen den Schlägen die Wirkung nehmen kannst, dann haut das Paddle bzw. die Pratze auf die Deckung und Deine Deckung schlägt Dir gegen den Kopf.
Wenn ich einem Anfänger eine zuckernde Rechte in die Doppeldeckung haue, dann ist der satt weil ihm die eigenen Handballen ins Gesicht ballern. Oder es reisst die Deckung auseinander ... dann ist direkt die Nase hin.
Einem Amateurboxer kann ich solange volle Pulle auf die Deckung hauen bis ich selber keine Kraft mehr habe. Ohne das er danach eine Blessur oder gar Kopfweh hätte.
Wahrscheinlich hat er aus seiner Sicht gar nicht so schlimm zugehauen. Aber da ich eben keine Kraft in den Armen habe und nicht weiß, wie ich mein Gewicht verlagern muss ist mir meine eigene Deckung halt voll gegen den Kopf geschlagen. Ich hab nur die Augen zusammengekniffen und gewartet bis es vorbei ist.:) Ich glaube, dass es wirklich nicht seine Absicht war uns so zu schocken.
Aber das machen wir ja nicht mehr-hoffentlich. Jetzt kommt erstmal der Boden dran.Juhu!:D
Lass es Dir eine Lehre sein, dass Du eben nicht "einfach" eine Deckung halten kannst wenn der Angreifer mit voller Wucht da reinzimmert und Du entweder die Kraft oder die Technik nicht hast um das über Dich wegzuleiten. Ne Boxdoppeldeckung funktioniert da absolut überhaupt nicht, wenn Du nicht gleich stark oder schwer bist, darum halten andere Leute da auch nicht die Hand sondern den Ellbogen rein und drehen sich raus, der ist stabiler und härter. Ducken ist bei sowas auch immer ne gute Idee, entweder um dann unter demjenigen wegzutauchen und abzuhauen (ggf. nach Umschubsen an der Hüfte), oder den Takedown zu nehmen. Nicht umsonst machen angeschlagene Boxer auch in Welttitelkämpfen Meidbewegungen, die halten nicht ihre Birne hin und nur die Hände vor. SV ist kein Sport bei dem man wegen dem neckischen Optikfaktor Dinge tut die nicht klappen, um dann Fäuste mit dem Gesicht zu stoppen und rückwärts umzufallen.
Am Boden hat man übrigens weit bessere Chancen mit guter Technik gegen Leute die das nicht kennen, als im Stand. Nen Mann kaputt zu schlagen als Frau wird schwierig wenn der kein Weichei ist, aber nen Arm brechen klappt schon mal über die Hebelverhältnisse. Und man kann es besser üben ohne zuviel einzustecken. Aktionen gegen das Knie, insbesondere die die im Wettkampf aus gutem Grund verboten sind, sind auch eine gute Idee, aber Vorsicht beim üben sonst geht was kaputt.
Odysseus22
11-02-2013, 19:58
Entweder war der Trainer total unerfahren und kann seine Schlagkraft nicht einschätzen (dann sollte er keinen SV-Kurs leiten) oder er hat das absichtlich gemacht- entweder um euch zu zeigen, wie hart ein Treffer sein kann, damit ihr euch keine Illusionen macht (bei der geringen Stundenzahl die ihr habt, unverantwortlich) oder er wollte sich nur aufspielen und seine Männlichkeit beweisen. Solche Crashkurse sind natürlich super für solche Leute, dort kann er gefahrlos angeben, weil vermutlich keine trainierten Männer dort sind.
Was hat denn der Trainer gesagt wie Du solche Schläge abwehren bzw. wie Du denen ausweichen sollst ?
Entweder war der Trainer total unerfahren und kann seine Schlagkraft nicht einschätzen (dann sollte er keinen SV-Kurs leiten) oder er hat das absichtlich gemacht- entweder um euch zu zeigen, wie hart ein Treffer sein kann, damit ihr euch keine Illusionen macht (bei der geringen Stundenzahl die ihr habt, unverantwortlich) oder er wollte sich nur aufspielen und seine Männlichkeit beweisen.
Eben weil es so viele Möglichkeiten gibt (noch mehr als du genannt hast), sollten wir den Trainer auch nicht von hier aus be- oder gar verurteilen. Und warum wäre es eigentlich unverantwortlich, den Teilnehmern klar zu machen, wie hart solche Treffer sein können bzw. welchem Druck man bei sowas ausgesetzt ist? Ich finde eher die Kurse bedenklich, wo alles von vornherein im Nullkontakt abläuft und sich die Teilnehmer danach vielleicht wirklich gefährliche Illusionen über den Ernstfall machen.
Odysseus22
11-02-2013, 20:35
Eben weil es so viele Möglichkeiten gibt (noch mehr als du genannt hast), sollten wir den Trainer auch nicht von hier aus be- oder gar verurteilen. Und warum wäre es eigentlich unverantwortlich, den Teilnehmern klar zu machen, wie hart solche Treffer sein können bzw. welchem Druck man bei sowas ausgesetzt ist?
Die Frage ist, ob das für die Teilnehmer klar war, dass er so schlägt und natürlich, ob es beabsichtigt war.
Nur ist aufgrund der geringen Stundenzahl kein echter Lerneffekt zu erwarten, außer "aha, ein echter Schlag tut ziemlich weh". Vielleicht bietet der Mann ja Folgekurse an und hat die Teilnehmer deshalb verunsichert, damit sie sich wieder bei ihm anmelden. Das kommt bei SV-Kursen nicht so selten vor, gerade wenn die Teilnehmer hauptsächlich unerfahrene Frauen sind.
Niniel_Aeon
11-02-2013, 21:06
Ich glaub ich kann etwas nachempfinden wie es dir geht... die ersten Kopftreffer waren auch für mich eine sehr sehr Merkwürdige Erfahrung!
Haben mir aber auch sehr geholfen, da sie mir die Angst genommen haben! Denn Plötzlich war es keine große unbekannte mehr!
Natürlich ist es was anderes auf der Straße eine zu fangen wie im Training aber du kennst schon deine körperliche Reaktion, du kennst den Schmerz und du weißt das du wieder aufstehen kannst/wirst!! Auch dauert es eine Weile sich selbst zu überwinden jemanden z.B mit voller Wucht zu schlagen (im Training natürlich mit Boxhandschuhen), da hab ich echt ne weile für gebraucht!
Ich denke das ein SV-Kurs ein guter einstieg ist, würde dir aber auch empfehlen dir etwas regelmäßiges zu suchen.
Denn in Stresssituationen reagierst du entweder aus Affekt und schützt dich oder du machst das was du Millionenfach im Training geübt hast.... aber eben erst wenn du es Millionenfach geübt hast!! ;-)
Hoffe ich konnte helfen!
lg
Charmaquest
11-02-2013, 22:01
Eben weil es so viele Möglichkeiten gibt (noch mehr als du genannt hast), sollten wir den Trainer auch nicht von hier aus be- oder gar verurteilen. Und warum wäre es eigentlich unverantwortlich, den Teilnehmern klar zu machen, wie hart solche Treffer sein können bzw. welchem Druck man bei sowas ausgesetzt ist? Ich finde eher die Kurse bedenklich, wo alles von vornherein im Nullkontakt abläuft und sich die Teilnehmer danach vielleicht wirklich gefährliche Illusionen über den Ernstfall machen.
Sehe ich ähnlich, beim ersten Mal voll zuzulangen kann aber natürlich nicht Sinn der Sache sein, ist aber aus der Ferne aber wie gesagt schwer zu beurteilen. Eine gewisse Härte halte ich beim SV-Training aber ebenso für unverzichtbar, was nützt einem eine Deckung die keine ist? Tut halt einmal weh, beim nächsten Mal weiss man bescheid, wie bei der Herdplatte...
Du musst selbst wissen, ob Du dieses Training durchstehen willst und kannst oder nicht. Ohne jemandem zu nahe kommen zu wollen bin ich der Meinung, dass Leute, die Voll- und Leichtkontakt von vornherein völlig verweigern und nie mit Voll- und Leichtkontakt trainieren wollen nicht für eine Kampfkunst "geeignet" sind. Ich finde es in Ordnung, wenn man sich etwas langsam an die härteren Übungen herantastet, allerdings habe ich persönlich schon öfter die Situation erlebt, dass vor allem Frauen weder den Leicht- noch den Vollkontakt schmerzlich ertragen können. Natürlich ist das Ganze eine Sache der Übung, aber wenn Du Dich absolut nicht in der Lage dazu siehst, Schmerzen einzustecken würde ich Dich bitten noch einmal darüber nachzudenken, ob eine Kampfkunst das Richtige für Dich ist. Im Endeffekt weißt Du selbst, was am besten für Dich ist, weswegen ich Dir in Deiner Entscheidung nicht weiter behilflich sein kann. Natürlich ist das Aushalten von Schmerzen auch eine Sache der Übung. Deswegen wäre ich mit einer Entscheidung auch nicht zu voreilig. Mein Rat an Dich wäre: Besuche das Training einige Male weiterhin. Sobald Du aber merkst, dass Dich die Kampfkunst viel zu sehr körperlich belastet würde ich Dir zu Gunsten Deines Körpers von der Kampfkunst abraten. Das Verfallen in Stresssituationen bei einem Angriff ist für einen Anfänger allerdings völlig natürlich. Im Laufe Deines Weges würdest Du Dich aber relativ schnell an solche Situationen gewöhnen und würdest nicht mehr "grenzdebil" handeln.
MfG
@ Zydus
Ich kann Schmerzen aushalten. Ich habe hier ja auch nicht darüber gejammert, dass es weht getan hat. Ich war einfach nur erschrocken über die Härte der Schläge. Wenn sie uns würgen oder so richtig schön an den Haaren ziehen tut es mir auch weh, aber ich kann das durchaus aushalten. Mein Problem war ja eher die Stresssituation, wenn der Kreislauf so wegsackt, nicht die Schmerzen.
Ich jammere auch nicht, wenn ich die nächsten Tage Striemen am Handgelenk habe. Dafür habe ich gelernt mich durch gezielte Tritte aus dem Griff zu befreien.
@ Klaus
Wir sollen die Schläge abwehren, in dem wir unser Gesicht schützen (mit den Armen) und versuchen mit den Schlägen mitzugehen. Sie haben ja nicht einmal geschlagen, so dass man sich wegduckt, das haben wir aber auch geübt. Sie haben ja links, recht, links, recht, links ganz schnell gehauen.
Ich fand das auch gar nicht so schlimm. Da gibt es Situationen wo ich eindeutig mehr zu kämpfen habe. Wie gesagt, ich war einfach nur total schockiert über die Wucht.
Ich will auch nicht, dass das hier so negativ rüberkommt. Ich glaube die wissen genau was sie machen. Und wenn dir das im realen Leben passiert tut es auch mal so richtig weh und der andere nimmt keine Rücksicht auf die Härte der Schläge. Hauptsache ich weiß jetzt, wie so ne Deckung überhaupt funktioniert. Früher hätte ich nur die Hände vors Gesicht gehalten.
@ Niniel Aeon
Konntest du, danke!
Darum muss man auch aus der Reichweite dieser Schläge raus, entweder indem man abtaucht und nah ran geht, oder im Winkel vorbei und weg. Die Frage ist allerdings was danach kommt, da gibt es einige Möglichkeiten. Nur die Arme vor den Kopf halten ist keine davon, wenn dann ein Tritt kommt oder Greifen oder ein Schlag zum Körper nützen die Arme auch nichts. Man darf keine Zeit lassen sich was zu überlegen, die körperliche Überlegenheit arbeitet gegen einen.
Wenn jemand schlagen kann, dann nimmt man diese Schläge halt nicht einfach mal so. Das kann man auch nicht lernen, entweder man hat ein unempfindliches Gehirn oder nicht. Lernen kann man nicht getroffen zu werden, und zu agieren.
...
Wir sollen die Schläge abwehren, in dem wir unser Gesicht schützen (mit den Armen) und versuchen mit den Schlägen mitzugehen. Sie haben ja nicht einmal geschlagen, so dass man sich wegduckt, das haben wir aber auch geübt. Sie haben ja links, recht, links, recht, links ganz schnell gehauen.
Ich fand das auch gar nicht so schlimm. Da gibt es Situationen wo ich eindeutig mehr zu kämpfen habe. Wie gesagt, ich war einfach nur total schockiert über die Wucht.
...
Das kenne ich. Kopftreffer sind echt böse. Da fühlt sich alles so viel heftiger an, als am Körper. Beim Sparring mit dem Trainer hab ich ihn regelmäßig dazu angehalten, dass er mal bisl lockerer machen soll. Später, in irgendner Privatstunde war das, haben wir mal nen Videomitschnitt gemacht. Mal ehrlich, das was man nach außen bei den Schlägen gesehen hat, war absolute Kinderkacke!!! Hinter einer Pratze würdest du davon nichts spüren, nicht mal den Druck nach hinten, wenn die Faust auftrifft. Aber aufm Kopf? :ups: Das ist echt böse :( Mittlerweile hab ich mich aber bisl dran gewöhnt.
Ich denke Treffer am Kopf schätzt man selbst sehr viel härter ein, als sie in Wirklichkeit sind. :)
dieKrake
12-02-2013, 08:38
Als ich mein erstes paar Handschuhe noch vor den ersten Partnerübungen gekauft hatte, dachte ich mir die sind aber dick gepolstert. Das wird alles erstmal nicht so schlimm.
Hab mir dann damit selber mal einen an den Kopf gehauen und hab nur gedacht
"o.k. - Boxen wird richtig wehtun"
Ist später aber komplett etwas anderes ob man in Ruhe auf dem Sofa eins auf die zwölf bekommt oder im Sparring unter Adrenalin steht.
Die Grenzen verschieben sich.
Und harte Körpertreffer sind auch nicht zu unterschätzen, hab mich abends auf dem Sofa anfangs oft so leicht traumatisiert gefühlt als sei ich bei Glatteis vom Fahrrad gestürzt.
@ Klaus
Ja, weiterführend muss man dann irgendwann lernen wie man weiter reagiert. Es ist aber einfach viel zu wenig Zeit um auf alles mögliche gut vorbereitet zu werden.
Das ist im Training ja auch alles schön und gut. Aber ob man real dann den Schlag überhaupt kommen sieht, bzw. schnell genug die Deckung oben hat ist ja auch immer die Frage. Gerade, wenn man das nicht durch üben verinnerlicht hat.
@ Cillura
Das denke ich auch. Wie gesagt, wahrscheinlich hat er gar nicht so doll zugeschlagen. Schon recht ordentlich, aber nicht so krass, wie es bei uns ankam.
Hallo Sahrah,
ich gehe erstmal auf deinen ersten Post ein. Wie Einige schon gesagt haben sind deine Körperreaktionen völlig normal und lassen sich mit Üben in den Griff bekommen, ich muss aber auchmal dazu sagen, das ich diese extreme Herangehensweise in deinem Kurs nicht ganz nachvollziehen kann. Natürlich wirst du im SV-Situationen auf so eine Gewalt stossen, allerdings kann man in 9 Stunden nicht wirklich jemanden beibringen wie man sich real verteidigt. Als Trainer würde ich das auch ganz klar rüberbringen und es mehr als eine art Schnupperkurs oder Einstiegstraining verkaufen, denn mehr kann es ja nicht sein. Schön wenn sie mal Gewalt realistisch zeigen aber doch nicht in jeder Trainingseinheit, sowas sollte langsam und behutsam gesteigert werden, um sich daran zu gewöhnen. Klar ist der Kurs sehr kurz, nur sollte das Primärziel der Trainer sein die Teilnehmer dahin zu führen im Bereich SV weiter zu machen und nicht die Angst vor der nächsten Trainingseinheit zu schüren. Man kann Teilnehmer auch so damit abschrecken das diese nie wieder was machen in dem Bereich (völlig verunsichert).
Und hier ein Punkt der mir beim durchlesen des Threads aufgefallen ist, Doc Norris hat in einem völlig übertriebenen Post über Waffen gesprochen. Ich selbst trainiere regelmässig mit Waffen (keine Schusswaffen), Messer, Palmstick etc. Gerade Frauen, welche nicht über eine grosse physische Stärke verfügen können mit Waffen vieles an Stärke ausgleichen. Du kannst z.B. ein Handy als Schlagverstärker nehmen (fast jeder hat ein Handy dabei), dieser Gegenstand kann dir im SV-Fall den entscheidenen Vorteil geben. Ich weiss Waffen sind häufig ein Tabuthema aber vielleicht solltest du auchmal über sowas nachdenken, es gibt auch Schulen die sowohl Waffenlos als auch mit Waffen ausbilden.
Sensei-T
12-02-2013, 10:54
Hallo sarah,
ähm ich habe mir nich den ganzen Thread durchgelesen, sorry dafür. Dennoch möchte ich mal mein Senf dazu geben. Vielleicht stand das ein oder andere schon in vorherigen Post, dafür dann auch sorry!
Erstmal: Ich find's immer gut, wenn sich, egal wer (Mann oder Frau), mit dem Thema SV beschäftigt und aktiv wird, ohne dass es eine ungute Vorgeschichte dazu gibt.
Dann zu den Einheiten: oft wird ein SV-Kurs angeboten, in dem die theoretischen Inhalte überwiegen: wirst du so gegriffen, machst du dies, passiert dies, machst du das. Allerdings ohne praxisrelvanten Inhalt macht das nunmal absolut keinen Sinn. Und wenn Praxis, dann bitte nicht nach dem Motto und ständig: "Ich greife jetzt mal langsam an und du verteidigst dich!"
Da muss eine Steigerung erfahren werden: z. B. Fassen, dem Teilnehmer die Chance gegeben werden, zu erkennen, was möglich ist. Aber dann bitte auch irgendwann mal mit mehr Power, sowohl auf Kursleiter- wie auch auf Teilnehmerseite. Denn: Einstecken ist ein Sache, Austeilen wieder 'ne andere!
Insofern: Vielleicht machen die Kursleiter nicht alles richtig, aber sicherlich auch nicht falsch, wenn's mal intensiver wird. Wenn die Trainer gut in ihrem Job sind, dann sollte auch noch eine Feedback-Runde kommen, von deren Seite ausgehend. Eigentlich, so meine Vorstellung und Herangehensweise, nach JEDER Stunde 10-15, viell. 20 Minuten (losgelöst von der eigentlichen Stunde) eine Frage und Antwortrunde. Kursleiter stellen Frage(n), Teilnehmer antworten. Das Resume wäre eine weitere Stunde, gefüttert mit dem Input der Teilnehmer: konkret auf Fragen und Hinweise der Teilnehmer einzugehen.
Alles in Allem: Tipps wurden ja schon etliche gegeben (von dem was ich gelesen habe) und ich kann dir daher nur wünschen, dass du durchhälst und mit einem doch positiven Eindruck den Kurs beendest. Die Trainer wollen euch nichts weiter, als zeigen, dass das Training eine Sache ist, bei dem der Trainer auch aufhört, wenn's zuviel wird. Im Ernstfall jedoch hört niemand auf, nur weil der Schwächere sagt: "Bitte, bitte lass mich!"
dieKrake
12-02-2013, 11:30
Du kannst z.B. ein Handy als Schlagverstärker nehmen (fast jeder hat ein Handy dabei), dieser Gegenstand kann dir im SV-Fall den entscheidenen Vorteil geben. Ich weiss Waffen sind häufig ein Tabuthema aber vielleicht solltest du auchmal über sowas nachdenken, es gibt auch Schulen die sowohl Waffenlos als auch mit Waffen ausbilden.
Kommt denke ich aufs Handy an, wie es in der entsprechenden Hand liegt. Die heutigen Smartphones sind doch für Frauenhände viel zu gross und lassen sich schlecht umfassen.
Und eigentlich ist man dann auf einen Hammerschlag beschränkt.
Ganz ehrlich wenn schon eine Waffe, dann würde ich viel eher zu einem vernünftigen Elektroschocker raten. Hier reicht eine einfache Berührung um Wirkung zu erzielen. Wenn man lernt damit umzugehen ( ist wahrscheinlich ähnlich wie Messerkampf ) dann hat kaum ein Mann mehr eine Chance nicht gegrillt zu werden wenn er versucht anzugreifen.
Kommt denke ich aufs Handy an, wie es in der entsprechenden Hand liegt. Die heutigen Smartphones sind doch für Frauenhände viel zu gross und lassen sich schlecht umfassen.
Und eigentlich ist man dann auf einen Hammerschlag beschränkt.
Ich würde auch kein IPad :rolleyes: nehmen, natürlich sollte es in eine Hand passen, das geht auch mit einem Kugelschreiber und nein man ist nicht nur auf den Hammerschlag beschränkt (obwohl der nun auch nicht schlecht ist oder ??).
Ganz ehrlich wenn schon eine Waffe, dann würde ich viel eher zu einem vernünftigen Elektroschocker raten. Hier reicht eine einfache Berührung um Wirkung zu erzielen. Wenn man lernt damit umzugehen ( ist wahrscheinlich ähnlich wie Messerkampf ) dann hat kaum ein Mann mehr eine Chance nicht gegrillt zu werden wenn er versucht anzugreifen.
Mir ging es eigentlich mehr darum zu zeigen das einfache Alltagsgegenstände als Waffe umfunktioniert werden können. Aber bitte nimm einen E-Schocker (und dann stand Er da und die Batterie war leer :D oder noch besser und er hatte dich am Hals und du drückst ab ;) ).
Ein Handy oder Kugelschreiber kann ich unscheinbar in die Hand nehmen, wenn ich merke das es Stress gibt, ein Elektroschocker würde doch gleich auffallen oder ?
dieKrake
12-02-2013, 12:13
Ich würde auch kein IPad nehmen, natürlich sollte es in eine Hand passen
Wär doch ein schönes Add-on fürs Ipad - hinten einen Handschlupf wie bei einer Pratze und dann gibt es bei Konflikten anstatt der klassischen Ohrfeige einen Ohrapfel ;)
Vielleicht noch eine Pinzette beim Griffset dazu legen, das der Lump sich hinterher fairerweise die Splitter aus dem Gesicht pulen kann. Und den erweiterten AppleCare Protection Plan nicht vergessen, der solche Fälle dann auf Garantie mit abwickelt :)
concrete jungle
12-02-2013, 12:36
Habe einige Male bei Frauen-SV Kursen als Trainer mitgewirkt.
dabei waren viele der Damen nicht bereit, Gewalt anzuwenden, einige jedoch sehr wohl. Da musste man auch stark gepolstert(FIST suit) sehr aufpasssen.
Im persönlichen 4-Augen Gespräch stellten sich diese dann als Gewalt-oder schlimmer, Missbrauchsopfer heraus. Sie hatten mental den Schalter umgelegt ,,Nie wieder Opfer sein" und waren hochmotiviert, hatten schon was trainiert und schlugen mit manischer Intensität. Teils waren es Frauen mit 1,60m Grösse und unter 50 Kilo Gewicht die trotzdem hart schlugen und Aktionen wie gedrehte Backfist, Overhand oder eingesprungenen Kniestoss brachten, also Power-Techniken mit Körper dahinter.
Das will man dann auch vom Fliegengewicht nicht abkriegen.
Daraus habe ich gelernt wie stark der mentale Teil ist und schlimme ,,Erfahrung" die Leute scharf machen kann wie eine Waffe.
@ WCBX
Danke für deinen Beitrag.
Es ist nicht so, dass unsere Trainer uns vorgaukeln, dass wir nach dem Kurs absolute Kampfmaschinen sind und es nix mehr passieren kann. Die gehen schon ziemlich offen mit uns um und schrecken auch vor unschönen Wahrheiten nicht zurück.
Die anderen Teilnehmerinnen, so scheint es zumindest, haben nicht die gleichen Probleme wie ich. Zumindest reagiert keine so extrem auf die Angrifffssituationen wie ich. Ich glaube nicht, dass die Angst vor der nächsten Stunde haben. Ich weiß allerdings nicht wie es in denen aussieht oder was die ihrerseits schon für Vorerfahrungen gemacht haben.
Und wir werden ja nicht permanent verprügelt.:) Es gibt etwas Theorie, dann werden verschiedene Techniken geübt und Szenarien dargestellt. Diese übt man mit nem anderen Mädel und mit dem Trainer. Und am Ende der Stunde gehts dann rund.
Zum Thema Waffen. Ich habe ein Pfefferspray. Allerdings ist das schon einige Jahre alt, keine Ahnung wie lange das hält. Und ich habe natürlich keine Übung damit. Aber es gibt ein, wenn auch vielleicht ein etwas trügerisches Bild, von Sicherheit.
Mein Handy ist nicht so groß, das würde also gehen. danke, toller Tipp!
Vo m Elektroschocker wurde uns abgeraten, weil der so groß ist und wenn man zögert oder so ist man den ganz schnell los und dann ist die Situation noch schlechter.
@ Sensei-T
Kein Problem, der Thread ist ja auch länger geworden als ich je gedacht hätte. Ich dachte es antworten 2-3 Leute, bin aber dankbar für die ganze Hilfe.
Ist bei uns auch nicht so, dass nur die Trainer angreifen. Wenn sie uns gepackt haben dürfen wir zutreten, mit voller Kraft. Da feuern sie uns auch ordentlich an. Und wenn es mir da mal gelingt die Hemmungen loszulassen und schlechte Erinnerungen und so zuzulassen kann ich richtig zutreten und merke, was da eigentlich für ne Kraft unterschwellig in mir steckt.
Ich habe das Gefühl, dass die Trainer gut sind. So eine Feedback-Runde würde ich allerdings richtig gut finden. Aber dafür ist echt keine Zeit. Mit Aufwärmen, Theorie, Übungen und Abschluss-Kampf ist das schon alles echt knapp bemessen. Da bleibt keine Zeit für Austauschen und so. Wir haben natürlich die Möglichkeit die Trainer vor dem Training kurz anzusprechen. Aber mehr Zeit wäre schon schön.
tempestas
12-02-2013, 12:52
Hallo Sahrah,
hier nochmal eine Übersicht der Krav Maga Anbieter in Hamburg und zwei alternative SV Systeme in /um Hamburg. Musst du schauen, welcher Trainer / Trainerin dir zusagt. Auch die Härtegrade können natürlich sehr unterschiedlich sein. Die El Torro Keysi Truppe z.B. sind zumindest so wie ich sie kenne schon eher kampfstark, andere aus dem KM Bereich habe ich eher im Kontaktarmen Bereich kennengelernt, aber das mag sich auch geändert haben:
European Krav Maga Org.:
1. Fightgym HH
2. Zanjin Dojo
3. Budo Centrum
4. Academy
5. HTB
6. Mosan
Andere Anbieter:
Krav Maga Tactics
Krav Maga Defcon
Krav MagaSurvival
Krav Maga Global / Krav Maga Academy
Wenns auch andere Hybride sein dürfen:
Keysi in Norderstedt
Alpha Combat in Ahrensburg
Sollte genug Auswahl da sein
Pyriander
12-02-2013, 13:01
Zum Thema Waffen. Ich habe ein Pfefferspray. Allerdings ist das schon einige Jahre alt, keine Ahnung wie lange das hält. Und ich habe natürlich keine Übung damit. Aber es gibt ein, wenn auch vielleicht ein etwas trügerisches Bild, von Sicherheit.
Das Du eins hast, finde ich gut. Das musst Du aber ersetzen!
Mein Tipp: immer am gleichen Tag jedes Jahr ein neues kaufen!! Kostet nur 10€, also unter 1€ pro Monat.
Das alte Spray nimmst Du jedes mal und sprühst es an ungefährlicher Stelle komplett leer, z.B. in Richtung eines Ziels. Schaust Dir genau an, wie es auf Wind reagiert, Reichweite, Streuung, wann ist es leer etc.
Hin und wieder ziehen und bereit machen üben. halbwegs griffbereit haben und wenn Du Dich unwohl/unsicher fühlst, grifffertig machen - voila, Pfefferspray sinnvoll besitzend.
Schöne Grüße
@ WCBX
Danke für deinen Beitrag.
Es ist nicht so, dass unsere Trainer uns vorgaukeln, dass wir nach dem Kurs absolute Kampfmaschinen sind und es nix mehr passieren kann. Die gehen schon ziemlich offen mit uns um und schrecken auch vor unschönen Wahrheiten nicht zurück.
Spricht schonmal für Qualität.
Die anderen Teilnehmerinnen, so scheint es zumindest, haben nicht die gleichen Probleme wie ich. Zumindest reagiert keine so extrem auf die Angrifffssituationen wie ich. Ich glaube nicht, dass die Angst vor der nächsten Stunde haben. Ich weiß allerdings nicht wie es in denen aussieht oder was die ihrerseits schon für Vorerfahrungen gemacht haben.
Und wir werden ja nicht permanent verprügelt.:) Es gibt etwas Theorie, dann werden verschiedene Techniken geübt und Szenarien dargestellt. Diese übt man mit nem anderen Mädel und mit dem Trainer. Und am Ende der Stunde gehts dann rund.
Glaub mir jeder der das erste Mal richtig mit Gewalt in Berührung kommt reagiert ähnlich. Die anderen haben vielleicht schon Kurse besucht, SV irgendwo schonmal gelernt etc. Darum denke ich das man bei dir eben etwas langsamer herangehen sollte.
Zum Thema Waffen. Ich habe ein Pfefferspray. Allerdings ist das schon einige Jahre alt, keine Ahnung wie lange das hält. Und ich habe natürlich keine Übung damit. Aber es gibt ein, wenn auch vielleicht ein etwas trügerisches Bild, von Sicherheit.
Mein Handy ist nicht so groß, das würde also gehen. danke, toller Tipp!
Vo m Elektroschocker wurde uns abgeraten, weil der so groß ist und wenn man zögert oder so ist man den ganz schnell los und dann ist die Situation noch schlechter.
Schmeiss das Pfefferspray weg, wenn du nicht weisst ob es funktioniert. Es ist so eine Sache egal was man für eine Waffe einsetzt sollte man üben diese zu ziehen und damit umzugehen. Das mit dem Handy war kein Tipp von mir sondern ich wollte darauf hinweisen, dass man ein Handy auch dafür gebrauchen kann, trotzallem solltest du lernen damit umzugehen, damit so ein Schlagverstärker auch Effektiv eingesetzt wird. Von Elektroschockern halte ich nichts.
Hier mal ein Beispiel: Selbstverteidigung mit Palmstick / Kubotan - Downloadvideo - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=lnk5uNwuBDA)
Mr. Niceguy
12-02-2013, 13:08
Wär doch ein schönes Add-on fürs Ipad - hinten einen Handschlupf wie bei einer Pratze und dann gibt es bei Konflikten anstatt der klassischen Ohrfeige einen Ohrapfel ;)
Vielleicht noch eine Pinzette beim Griffset dazu legen, das der Lump sich hinterher fairerweise die Splitter aus dem Gesicht pulen kann. Und den erweiterten AppleCare Protection Plan nicht vergessen, der solche Fälle dann auf Garantie mit abwickelt :)
:D:smack: Großartig.
Ich habe das Gefühl, dass die Trainer gut sind. So eine Feedback-Runde würde ich allerdings richtig gut finden.
Ich würde den Trainer einfach mal fragen ob er nicht noch so eine Feedbackrunde anhängen kann. Schlimmstenfalls sagt er halt nein.
edit:
Schmeiss das Pfefferspray weg, wenn du nicht weisst ob es funktioniert. Es ist so eine Sache egal was man für eine Waffe einsetzt sollte man üben diese zu ziehen und damit umzugehen. Das mit dem Handy war kein Tipp von mir sondern ich wollte darauf hinweisen, dass man ein Handy auch dafür gebrauchen kann, trotzallem solltest du lernen damit umzugehen, damit so ein Schlagverstärker auch Effektiv eingesetzt wird. Von Elektroschockern halte ich nichts.
Hier mal ein Beispiel: Selbstverteidigung mit Palmstick / Kubotan - Downloadvideo - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=lnk5uNwuBDA) +1
@ tempestas
Wow! Danke! Das ist wirklich genug Auswahl. Vielen Dank!!!
Okay, ansonsten also neues Pfefferspray besorgen und üben. Eigentlich dumm von mir, ich hätte ja mal selber auf die Idee kommen können zu gucken wie das so sprüht und so. Naja, haupstache ich lauf seit Jahren damit rum und fühl mich dadurch sicherer.:o
@WCBX
Ich will mich aber nicht als Sonderfall fühlen, den man anders behandeln muss. Mich nervt es, dass ich nicht in der Lage bin das vernünftig wegzustecken!!!
Danke fürs Video. Sieht ja gut aus, wie er das macht. Aber wie du schon schreibst, braucht auch das Übung. Wenn ich jetzt z.B. mit dem Handy hauen würde wäre das wohl nicht sehr effektiv.
@WCBX
Ich will mich aber nicht als Sonderfall fühlen, den man anders behandeln muss. Mich nervt es, dass ich nicht in der Lage bin das vernünftig wegzustecken!!!
Du bist aber kein Sonderfall, es kommt dir eben nur so vor, je öfter du Kontakt zu SV-Stress-Situationen bekommst, desto besser gehst du damit um. Es ist nur eine Sache der Übung, nichts anderes.
Danke fürs Video. Sieht ja gut aus, wie er das macht. Aber wie du schon schreibst, braucht auch das Übung. Wenn ich jetzt z.B. mit dem Handy hauen würde wäre das wohl nicht sehr effektiv.
Wenn du durch Zufall glücklich triffst schon ;) !!!
Solche "Hilfsmittel" wie Schlüssel, Handy und dergleichen sind Blödsinn, wenn man nicht auch ohne schon praktisch überlegen ist, kräftemässig, an Schnelligkeit, Entschlossenheit, Sicherheit, Grösse. Ich garantiere dafür das mich absolut niemand mit nem Handy zum Kopf trifft, wenn's kein Suckerpunch von hinten ist. Damit kann man dem besoffenen Belästiger ne Delle in den Kopf kloppen wenn der einen in der S-Bahn angrabbelt, die sind so langsam die reagieren ein bischen nachdem man sie dreimal getroffen hat. Aber nen aggressiven Gewalttäter der einem an die Wäsche geht trifft man nur wenn der eben gleich an den Busen geht und sich mit niederwerfen nicht aufhält. Ansonsten verletzt man sich gerne mal selbst (Schlüssel), oder hat halt zusätzlich noch ein kaputtes Handy. Eine Waffe ist ein Messer, Elektroschocker, Gaspistole oder Pfefferspray, aber keine dödelförmigen Plastikbananen und dergleichen mehr (Insider, wurde hier mal angepriesen).
Wenn ein Elektroschocker so schlecht wäre, hätte die Polizei in den USA nicht flächendeckend welche. Wenn es einer ist der mit Kontakt arbeitet und keine Nadeln verschiesst (ist hier verboten) muss man aber zusehen dass der Angreifer das Teil nicht sieht damit man an ihn drankommt, von daher stimmt es dass so ein Teil ein zweischneidiges Schwert ist - verliert man es, hat der Angreifer es, was nicht immer schön endet. Von daher ist es nicht verkehrt wenn das nicht zu riesig ist und in der Manteltasche, und man es nicht aus der Handtasche kramen muss.
Pfefferspray wurde ja schon erwähnt - nimm Gel, das wird nicht so vom Wind verweht, man kann besser zielen. Und oft genug erneuern und mit dem alten trainieren wie gesagt. Nachdem man damit getroffen hat nicht stehenbleiben und helfen, sondern entweder weit genug wegrennen (konkret gesagt immer weiter bis man tatsächlich in Sicherheit ist und nicht nur ne Strasse weiter, auf gar keinen Fall gleich mal in ein Cafe ne Runde rauchen und dann wieder allein auf die Strasse, oder was manche Leute da mit versagenden Nerven so alles ausbrüten an Selbstmordszenarien), oder den Typen zusammentreten. Polizei rufen (Bild machen) damit der Mann ggf. aktenkundig wird, und man sicher nach Hause kommt.
Nebenbei bemerkt, man wundert sich manchmal dass Leute tatsächlich schaffen komischen Typen eine Kante an den Kopf zu labern und sich aus allem möglichen rauszuquatschen. Das funktioniert öfter als man meint, weil die harten Serienmörder doch ganz dünn gesät sind. Die spielen zwar in jeder zweiten Folge jeder Krimiserie mit, aber in der Realität gibt es davon eine halbe Hand voll in 10 Jahren, in ganz Deutschland. Gefährdet ist man da eher im Urlaub, in Ländern wo man Gewalt gegen Frauen gegenüber ein bischen liberaler gegenüber steht. Und sehr viele Täter kommen aus dem direkten Umfeld der Frau und sie kennt ihn. Da sind Waffen dann nicht im Spiel. Körperliche Fitness, Schnelligkeit, Reaktionsschnelligkeit und Aufpassen spielt da eher eine Rolle.
"Dödelförmige Plastikbananen"? :D
Okay, also Gel. Und nicht stehen bleiben und helfen, nachdem man getroffen hat.Das ist insofern witzig, dass mir das passieren könnte. Zumindest wenn es sich um jemanden aus dem Umfeld handelt.
Auch bei Tätern aus dem Umfeld kann man übrigens wunderbar das Handy als Waffe einsetzen. Mit reden bin ich meistens nicht weitergekommen. Gerade in Beziehungsdingen lässt sich mit reden manchmal erst recht nicht weiterkommen, weil vernünftige Argumente oder ähnliches nicht mehr ankommen.
Mr. Niceguy
12-02-2013, 13:57
Aber durch reden kannst du Zeit gewinnen.
Solange jemand noch quatscht greift er normalerweise nicht an.
Ja, in manchen Fällen kann man damit sicher Zeit gewinnen.
Wenn es sich aber z.B um Beziehungsstreitereien handelt schaukelt sich das meist schnell hoch und der Grad zwischen noch reden und angreifen kann sehr schmal sein. Und am besten noch in der Wohnung- das verringert die Möglichkeiten zur schnellen Flucht.
Solche "Hilfsmittel" wie Schlüssel, Handy und dergleichen sind Blödsinn, wenn man nicht auch ohne schon praktisch überlegen ist, kräftemässig, an Schnelligkeit, Entschlossenheit, Sicherheit, Grösse. Ich garantiere dafür das mich absolut niemand mit nem Handy zum Kopf trifft, wenn's kein Suckerpunch von hinten ist. Damit kann man dem besoffenen Belästiger ne Delle in den Kopf kloppen wenn der einen in der S-Bahn angrabbelt, die sind so langsam die reagieren ein bischen nachdem man sie dreimal getroffen hat. Aber nen aggressiven Gewalttäter der einem an die Wäsche geht trifft man nur wenn der eben gleich an den Busen geht und sich mit niederwerfen nicht aufhält. Ansonsten verletzt man sich gerne mal selbst (Schlüssel), oder hat halt zusätzlich noch ein kaputtes Handy. Eine Waffe ist ein Messer, Elektroschocker, Gaspistole oder Pfefferspray, aber keine dödelförmigen Plastikbananen und dergleichen mehr (Insider, wurde hier mal angepriesen).
Wow was für Erkenntnisse, du wurdest bestimmt schon hunderte male mit Schlüsseln (nagut einen Schlüssel würde ich auch nicht gerade nehmen) angegriffen und bestimmt auch mit Handys. Natürlich man kann mit einem Handy wenn man direkt damit aufs Jochbein trifft kaum schaden verursachen, besonders dann nicht wenn man sowas regelmässig übt. Glaub mir wenn es einer kann und dir damit das Gesicht bearbeitet wirst du schnell anders denken.
Wenn ein Elektroschocker so schlecht wäre, hätte die Polizei in den USA nicht flächendeckend welche. Wenn es einer ist der mit Kontakt arbeitet und keine Nadeln verschiesst (ist hier verboten) muss man aber zusehen dass der Angreifer das Teil nicht sieht damit man an ihn drankommt, von daher stimmt es dass so ein Teil ein zweischneidiges Schwert ist - verliert man es, hat der Angreifer es, was nicht immer schön endet. Von daher ist es nicht verkehrt wenn das nicht zu riesig ist und in der Manteltasche, und man es nicht aus der Handtasche kramen muss.
Ist auch cool wenn der Angreifer es schafft Körperkontakt zu einem aufzubauen, da habt ihr gleich beim abdrücken beide was davon :D .
Klar funktionieren auch E-Schocker oder Pfefferspary aber auch damit sollte man üben.
Pfefferspray wurde ja schon erwähnt - nimm Gel, das wird nicht so vom Wind verweht, man kann besser zielen.
Guter Tipp !
Sensei-T
12-02-2013, 14:18
Wenn es sich aber z.B um Beziehungsstreitereien handelt schaukelt sich das meist schnell hoch und der Grad zwischen noch reden und angreifen kann sehr schmal sein. Und am besten noch in der Wohnung- das verringert die Möglichkeiten zur schnellen Flucht.
Ein gebranntes Kind?!?
Ich weiß zumindest wovon ich rede.;)
Mr. Niceguy
12-02-2013, 14:30
Ja gerade Beziehungsstreits sind ein heikles Thema.
Da sind von beiden Seiten oft so viele Emotionen drin, dass Deeskalation schwierig oder unmöglich werden kann.
Ja, auf jeden Fall. Deeskalation ist extrem schwierig.
Aber ich glaube, dass es in diesen Fällen auch schwierig ist das, was man z.B. in einem SV-Kurs lernt wirklich anzuwenden. Da spielen noch ganz andere Hemmungen und Gefühle mit rein. Zumindest bei einem der Partner. Und wenn, dann sollte man zumindest richtig treffen. Sonst wirds unschön.
Ich seh grad, Pfefferspray gibts ja schon ab 5 Euro. Muss man da auf Qualität oder so achten? Also teuer gleich besser?
Mein Tipp beim Thema Beziehungsstreit - gehen. Immer. Wenn es erst beim Streiten angekommen ist, ist es besser die Wohnung zu verlassen. Ich habe persönlich alles versucht was geht um zwischen meinem Bruder (auf dessen Konto der Anfang ging) und seiner Freundin (die immer weiter gemacht hat und nicht aufhören konnte) zu vermitteln. Das war ohne militärische Gewalt einfach unmöglich. Ich habe ihm auch geraten wenn verbal die Fetzen fliegen einfach zu gehen, aber da habe ich die Rechnung ohne "ich will aber nich!" gemacht. Der musste dann immer wieder zurückgehen, und bei der Gelegenheit ist dann mal ein Arm gebrochen oder zwei, und musste operiert werden. "Die hat aber angefangen!". Ganz toll.
Natürlich kann ich ein Handy, ein Bügeleisen, ein Notebook, einen Tennisschläger, oder ein Telefon jemandem über den Schädel ziehen und damit Schaden anrichten. Allerdings wird man das bei den wenigsten Leuten schaffen die GEGNER sind und nicht Opfer. Das sind keine Waffen, mit denen man mehr kann als mit Händen und Füssen alleine, ausser man hat einen Schlag frei und der andere wehrt sich auch nicht. Das ist wie mit den Druckpunkten, "wenn ich hier mit dem Schlüssel drücke ..." - und wenn ich das nicht will und demjenigen humorlos in die Fresse haue, dann klappt das erstmal so nicht wirklich.
@Sarah: STARK. Das stärkste das Du legal bekommst, "gegen Tiere". Und das hast Du offiziell auch nur gegen Tiere in der Tasche.
Eventuell sollte Dir da jemand der Anwesenden der zufällig bei Behörden arbeitet oder beruflich damit zu tun hat hier raten, das hier ist das preiswerteste was ich gefunden habe. Achte auf die Mengen und ob es ein Aerosol ist (wird vom Winde verweht ...) oder ein Gel, Schaum oder Strahl. Meistens macht die Menge den Preis, und für 5 Euro hat man dann eher eine ganz kleine Menge die mir nicht reichen würde.
http://www.obramo-security.de/Pfefferspray/TW-1000:::9_221.html?XTCsid=pvcihuci5698se54og47jm7es 6
tempestas
12-02-2013, 16:00
Habe selber immer "Sabre Red" dabei - 22,5ml für 9 EUR. Wurde mir von sagen wir mal Leuten die sich damit auskennen als gut empfohlen. Und die 22,5ml Packung kann man locker überall dabei haben und es ergeben sich recht viele Sprühstöße.
Jedenfalls genug um nochmal nachzujustieren, wenn der erste nicht trifft.
Natürlich kann ich ein Handy, ein Bügeleisen, ein Notebook, einen Tennisschläger, oder ein Telefon jemandem über den Schädel ziehen und damit Schaden anrichten. Allerdings wird man das bei den wenigsten Leuten schaffen die GEGNER sind und nicht Opfer. Das sind keine Waffen, mit denen man mehr kann als mit Händen und Füssen alleine, ausser man hat einen Schlag frei und der andere wehrt sich auch nicht. Das ist wie mit den Druckpunkten, "wenn ich hier mit dem Schlüssel drücke ..." - und wenn ich das nicht will und demjenigen humorlos in die Fresse haue, dann klappt das erstmal so nicht wirklich.
Naja können muss man das schon, ich rede hier auch nicht von Druckpunkten woh ich mit hilfe von Schlüsseln (mit Schlüsseln hast du es aber echt oder), rumdrücke bis was passiert.
Wenn ich ein Handy in der Hand habe und es kommt zum Ernstfall, dann weiss ich schon wie ich das in meinen Gegner reinschiebe und wenn man das richtig macht kann ich aufjedenfall mehr schaden anrichten als mit blosen Händen. Schau dir mal das Video an was ich in ein paar Post vorher verlinkt habe, wenn du mit dem Handy so einen immer und immer wieder in das Gesicht bekommst ist das nicht besonders schön. Und wieso sollte ich damit nicht treffen ?? Hast du das schonmal getestet mit jemanden der Escrima betreibt ??
Hast Du das schon mal mit einem probiert der sich wehren kann ? Bevor ich jemandem ein stumpfes, abgerundetes Plastikdings "reinschiebe", schlage oder trete ich lieber so dass es weh tut. Zwischendurch schubse ich auch schon mal ein bischen, Treppe runter, durch Fenster, gegen Türrahmen, und so. Ab Schraubenzieher sind wir bei einer Waffe, weil der halt eindringt.
Lassen wir das, es geht hier nicht um's gewinnen, sondern um das was eine Frau sinnvoll im Rahmen echter Gewalt machen kann. Wenn das Handy nicht zufällig ne scharfe Kante oder ne Nadel drin hat, würde ich das weglassen.
Mr. Niceguy
12-02-2013, 16:28
Lassen wir das, es geht hier nicht um's gewinnen, sondern um das was eine Frau sinnvoll im Rahmen echter Gewalt machen kann.
Und dann rätst du zu potentiell tödlichen Waffen? :ups:
Gerade im Rahmen der Selbstverteidung sind z.B. Messer sehr umstritten.:-§
Hast Du das schon mal mit einem probiert der sich wehren kann ?
Oh bitte, welche definition steht denn da hinter, wer ist denn jemand der sich wehren kann ?? Jemand der Erfolgreich gegen Waffen kämpft und zwar mit blosen Händen, einen Profi der schon XMal Nahkampf geübt hat ? Wenn ich gegen jemanden Kämpfe kann ich natürlich nur das anbringen was der Andere durch Können, Geschick und Kraft zulässt. Ein Anfänger wie Sahrah wird gegen jemanden der schon seit Ewigkeiten das Kämpfen trainiert höchstwahrscheinlich den Kürzeren ziehen. Aber ein Rene Latosa könnte mit sojemanden den Boden schruben mit einem Handy und vielleicht danach noch ein bischen telefonieren.
Und ja wir trainieren ständig solche Situationen, du würdest dich wundern wie gut das geht.
Bevor ich jemandem ein stumpfes, abgerundetes Plastikdings "reinschiebe", schlage oder trete ich lieber so dass es weh tut. Zwischendurch schubse ich auch schon mal ein bischen, Treppe runter, durch Fenster, gegen Türrahmen, und so. Ab Schraubenzieher sind wir bei einer Waffe, weil der halt eindringt.
Und das alles kann ich nicht, mit einem Handy in der Hand ??? Wenn du Escrima nicht kennst, weisst du auch nicht wie wir uns bewegen und wie wir einen stumpfen Gegenstand in den Gegner rammen. Da fehlt dann einfach die Basis für eine Diskussion.
Übrigends nach deiner Definition einer Waffe, sind Stöcker, Baseballkeulen etc. keiner Waffen, diese dringen nicht in den Körper ein.
Lassen wir das, es geht hier nicht um's gewinnen, sondern um das was eine Frau sinnvoll im Rahmen echter Gewalt machen kann. Wenn das Handy nicht zufällig ne scharfe Kante oder ne Nadel drin hat, würde ich das weglassen.
Richtig hier geht es nicht ums gewinnen, sondern jemanden einen Rat zu geben, deine Einstellung kenne ich jetzt ich weiss aber für mich das ich das vollkommen anders sehe. Es gab mal eine Zeit da sah ich das genauso wie du, ich habe das gründlich für mich revidiert.
Oha, jede Menge brauchbarer Lesestoff! :)
Trotzdem möchte ich als "normaler" Mensch (soweit das in diesem Forum überhaupt Gültigkeit hat) anbringen:
Von anfangs beschriebenen "unguten Gefühl" im Rahmen eines SV-Kurses in herbeigeführten Stresssituationen bis hin zu Verhaltensregeln im Beziehungsstreit.... hm.... ist schon ne Hausnummer, will sagen: da klafft für mich eine sehr große Lücke.
Die meisten Frauen werden ihr Pfefferspray in den Untiefen ihrer Handtasche, und somit wohl kaum griffbereit haben, oder auch in sog. beängstigenden Situationen mit der Hand am Pfefferspray nicht ansatzweise ein Gefühl von Sicherheit bekommen, geschweige denn nach außen rein optisch vom Schaf zum Wolf mutieren.
Nicht umsonst heißt es Verhaltensmuster, weil bestimmte Verhaltensweisen nur durch langes und wiederholtes Training eingeübt und ein abrufbares Umgehen damit erlangt wird.
Nö, ich rate wie erwähnt zu Pfeffergels, Elektroschockern (eher vorsicht) und möglichst einfachen Dingen die sicher funktionieren, in erster Linie zur Flucht nach Umschubsen / Umreissen. Wenn es gar nicht mehr anders geht verteidige ich mich gegen einen gefährlichen Angreifer der nicht einsieht dass man Leute nicht umbringen darf dann aber mit allen Mitteln, da habe ich dann kein Mitleid mehr. Ich habe versucht mich der Auseinandersetzung durch Flucht zu entziehen, werde fortgesetzt verfolgt und angegriffen, Leib und Leben sind offensichtlich in Gefahr, und das setze ich entsprechend um. Der Gesetzgeber sieht das dann sicher nicht anders, und das fechte ich dann auch bis zum BGH durch wenn nötig. Und ich garantiere Dir dass ich einer Freundin zeigen würde wie sie im Fall des Falles vorgehen muss um ihr Leben zu schützen.
Mit Gewinnen meinte ich aber "die Diskussion gewinnen" ob Handy gefährliche Waffen sind, die geeignet sind in den Händen einer Frau die ihrem Angreifer körperlich nicht gewachsen ist sicher zu wirken.
P.S.: Ich kann jemanden der mir nicht gewachsen ist auch mit dem Elektrokabel eines Babyfons erdrosseln. Das heisst aber nicht dass ich ein Babyfon zu einem geeigneten Mittel der SV zählen oder empfehlen würde.
DavidBr.
12-02-2013, 16:58
Oha, jede Menge brauchbarer Lesestoff! :)
Trotzdem möchte ich als "normaler" Mensch (soweit das in diesem Forum überhaupt Gültigkeit hat) anbringen:
Von anfangs beschriebenen "unguten Gefühl" im Rahmen eines SV-Kurses in herbeigeführten Stresssituationen bis hin zu Verhaltensregeln im Beziehungsstreit.... hm.... ist schon ne Hausnummer, will sagen: da klafft für mich eine sehr große Lücke.
Die meisten Frauen werden ihr Pfefferspray in den Untiefen ihrer Handtasche, und somit wohl kaum griffbereit haben, oder auch in sog. beängstigenden Situationen mit der Hand am Pfefferspray nicht ansatzweise ein Gefühl von Sicherheit bekommen, geschweige denn nach außen rein optisch vom Schaf zum Wolf mutieren.
Nicht umsonst heißt es Verhaltensmuster, weil bestimmte Verhaltensweisen nur durch langes und wiederholtes Training eingeübt und ein abrufbares Umgehen damit erlangt wird.
Das ist in meinen Augen die einzige Möglichkeit/Methode, etwas zu ändern.
Nö, ich rate wie erwähnt zu Pfeffergels, Elektroschockern (eher vorsicht) und möglichst einfachen Dingen die sicher funktionieren, in erster Linie zur Flucht nach Umschubsen / Umreissen. Wenn es gar nicht mehr anders geht verteidige ich mich gegen einen gefährlichen Angreifer der nicht einsieht dass man Leute nicht umbringen darf dann aber mit allen Mitteln, da habe ich dann kein Mitleid mehr. Ich habe versucht mich der Auseinandersetzung durch Flucht zu entziehen, werde fortgesetzt verfolgt und angegriffen, Leib und Leben sind offensichtlich in Gefahr, und das setze ich entsprechend um. Der Gesetzgeber sieht das dann sicher nicht anders, und das fechte ich dann auch bis zum BGH durch wenn nötig. Und ich garantiere Dir dass ich einer Freundin zeigen würde wie sie im Fall des Falles vorgehen muss um ihr Leben zu schützen.
Soviel anders sehe ich das eigentlich auch nicht.
Mit Gewinnen meinte ich aber "die Diskussion gewinnen"
So hatte ich es auch verstanden.
ob Handy gefährliche Waffen sind, die geeignet sind in den Händen einer Frau die ihrem Angreifer körperlich nicht gewachsen ist sicher zu wirken.
Nichts ist sicher im Kampf aber ein Schlagverstärker kann helfen und eventuell einen Vorteil bringen, nichts anderes habe ich behauptet Sahrah bzgl.
P.S.: Ich kann jemanden der mir nicht gewachsen ist auch mit dem Elektrokabel eines Babyfons erdrosseln. Das heisst aber nicht dass ich ein Babyfon zu einem geeigneten Mittel der SV zählen oder empfehlen würde.
Dann mach das bitte auch nicht. Ich weiss doch schon Treten, Schubsen, Schlagen reicht doch völlig aus für Sahrah gegen einen körperlich stärkeren Gegner im Notfall, da sollte sie lieber alle Gegenstände die sie am Körper hat schnell wegwerfen, die behindern doch ohnehin. Und schon garnicht auf Leute hören die ständig mit Waffen trainieren, diese Leute sind doch eh schon Betriebsblind. Ein Handy ist unauffällig in der Hand, ein Griff zum Pfefferspray oder E-Schocker sollte dann wirklich gut geübt werden, sonst kann es schnell passieren das sie ihre eigenen Waffen schnell selbst abbekommt.
Ich bin jetzt mal neugierig mit was für Waffen trainierst du denn so ??
Im Moment gar nicht mehr, aber ansonsten auch nicht mit Handy, Toaster, Tortenheber, Kugelschreiber, Spardose, Teetasse (angeschliffen) oder Edding, sondern mehr so mit richtigen Messern bzw. Ersatzgegenständen zum besseren Überleben des Trainings.
Ich denke Du verrennst Dich hier weil der Tipp von Dir kam und ich widersprochen habe. ;) Ein Handy ist für sowas einfach zu leicht, wenn dann muss der Gegenstand schwer oder spitz sein, oder lang genug für eine Peitschenwirkung.
Im Moment gar nicht mehr, aber ansonsten auch nicht mit Handy, Toaster, Tortenheber, Kugelschreiber, Spardose, Teetasse (angeschliffen) oder Edding, sondern mehr so mit richtigen Messern bzw. Ersatzgegenständen zum besseren Überleben des Trainings.
Ich denke Du verrennst Dich hier weil der Tipp von Dir kam und ich widersprochen habe. ;) Ein Handy ist für sowas einfach zu leicht, wenn dann muss der Gegenstand schwer oder spitz sein, oder lang genug für eine Peitschenwirkung.
Alles klar :rolleyes: !! Mehr wollte ich garnicht wissen :D .
Ich verrenne mich nicht wegen den Tipp, sondern du versuchst hier krampfhaft aufzuzeigen, dass das nicht geht und wenn ich hier gegenhalte ist das also ein verrennen, nur weil du mit solchen Verteidigungsmöglichkeiten nichts anfangen kannst. Widerlegen kannst du es auch nicht, das sind doch nur persönliche Eindrücke die du hier schilderst ohne irgendwelche fundierte Basis. Wenn mir einer erzählt das es nichts bringt mit einen Handy jemanden das Gesicht zu bearbeiten sollte es mal testen und mir danach sagen das das nicht irre weh tat ;) .
Pyriander
12-02-2013, 18:10
Genau, ein Gegenstand, der nicht schwer oder spitz ist, ist ja automatisch viel weicher als die eisenharte Hand einer 55Kg Frau und deshalb kein tauglicher Impact Device... ;)
:ironie:
Es geht nicht darum ob ein Schlag mit einem Handygehäuse ein bischen mehr weh tut als mit der Faust, sondern ob erstens die Einschränkung dass man dann nur noch Hammerschläge machen kann, und zweitens dass ein ANGREIFER nicht mit den Händen in der Hosentasche rumsteht und einer mit dem Handy fuchtelnden Frau einfach zusieht da wichtiger sind. Ein Schlag von unten oder direkt in die Eier ist schwerer zu sehen als die Hand heben und dann mit dem Eispickelgriff über Kopf zuschlagen, und ein geschobenes Handy kann man gleich vergessen. "Menno die lässt sich nicht gleich auf den Rücken fallen" ? Ein in die Augen geschobener Fingernagel ist wirksamer, insbesonderen bei einer Frau, und wenn man die Arme nicht gegriffen bekommt aus der Distanz kaum zu verhindern.
Aber wenn man schon dämliche Tipps gibt, dann gleich mit alle Mann, Verstärkung rufen, und immer weiter nachschieben, gell ?
Wenn mir einer erzählt das es nichts bringt mit einen Handy jemanden das Gesicht zu bearbeiten sollte es mal testen und mir danach sagen das das nicht irre weh tat ;) .
Es geht nicht darum ob ein 2m-Mann mit 120 Kilo einem 70-Kilo-Mann ein Handy auf den Kopf hauen kann, sondern darum ob der Stoss mit ausgerechnet einem Handy das ist, was man einer Frau in einer echten SV-Situation als High-Percentage-Move beibringen sollte.
Was allerdings stimmt ist dass ein Schlüssel, Kugelschreiber, Füller oder was auch immer länglich ist ins Auge gerammt ein wirksamer Stopper ist wenn er trifft.
Es geht nicht darum ob ein Schlag mit einem Handygehäuse ein bischen mehr weh tut als mit der Faust, sondern ob erstens die Einschränkung dass man dann nur noch Hammerschläge machen kann
Bitte bitte nimm Kontakt mit jemanden auf der weiss wie man damit umgeht. Ich kann da mehr machen als Hammerschläge. Ich sagte ja schon dir fehlt da eben die Basis zur Diskussion.
, und zweitens dass ein ANGREIFER nicht mit den Händen in der Hosentasche rumsteht und einer mit dem Handy fuchtelnden Frau einfach zusieht da wichtiger sind.
Genau erstmal den Todestornado machen bevor man hart und direkt zuschlägt :D !!
, Ein Schlag von unten oder direkt in die Eier ist schwerer zu sehen als die Hand heben und dann mit dem Eispickelgriff über Kopf zuschlagen, und ein geschobenes Handy kann man gleich vergessen. "Menno die lässt sich nicht gleich auf den Rücken fallen" ? Ein in die Augen geschobener Fingernagel ist wirksamer, insbesonderen bei einer Frau, und wenn man die Arme nicht gegriffen bekommt aus der Distanz kaum zu verhindern.
Nein nein mir haben nicht die vielen Trainer die ich bis jetzt hatte sowas gesagt wie, Männer haben irgendwie einen 6 Sinn für Eiertritte/-schläge (oft riechen wir die bevor es einschlägt).
Eispickelgriff aha, naja geht ja auch nur diese Technik hast ja schon gesagt :rolleyes: . Gut das man nicht jedes Handy nutzen kann sollte wirklich klar sein, ok vielleicht nicht jeden. Das ist so geil ein Handy womit ich die Birne bearbeite kommt natürlich nicht an, weil Supermann das abfängt aber ein Augenstich kommt da natürlich viel besser durch (uuuuh man).
Aber wenn man schon dämliche Tipps gibt, dann gleich mit alle Mann, Verstärkung rufen, und immer weiter nachschieben, gell ?
Iich habe bis jetzt nicht einen vernünftigen Tipp von dir gesehen bis auf das Pfefferspray was komischerweise von deinen sogenannten Superfightern nicht im Vorfeld gesehen wird. Natürlich alles was nicht ins eigene Weltbild passt ist dämlich.
Es geht nicht darum ob ein 2m-Mann mit 120 Kilo einem 70-Kilo-Mann ein Handy auf den Kopf hauen kann, sondern darum ob der Stoss mit ausgerechnet einem Handy das ist, was man einer Frau in einer echten SV-Situation als High-Percentage-Move beibringen sollte.
Was allerdings stimmt ist dass ein Schlüssel, Kugelschreiber, Füller oder was auch immer länglich ist ins Auge gerammt ein wirksamer Stopper ist wenn er trifft.
Ich kann mit Schlüsseln nichts anfangen :D . Wenn sie nichts anderes hat ausser dieses kack Handy, ist das immer noch besser als garnichts in der Hand zu haben oder ??
Pass auf zur Güte, es bringt nichts weiter darüber zu reden, du hast deine Erfahrungen gemacht und ich meine, so einfach ist das.
Ich kann Dir (Klaus) bei der Handy Geschichte nur zustimmen.
Auch der Name Schlagverstärker ist da, so finde ich, überhaupt nicht angebracht. Denn das würde heißen, dass es den Schlag verstärkt. Das tut es aber nicht....
Eine schnelle gerade, oder der Eiertritt macht hier meiner Meinung nach viel mehr Sinn.
Ich denke man sollte keine Zeit damit verschwenden nach einem "geeigneten" Gegenstand zu suchen. Ein Handy liegt ja nun wirklich für einen Schlag, absolut ungeeignet in der Hand.
Außerdem braucht man es noch, wenn man die Bullen danach ruft :D
Ja ja aber ich rufe Verstärkung @Klaus :D !!
@Tyquu von Boxer zu Boxer, such dir jemanden der das mit dir testet, mit Waffen ist das eine andere Welt. Ich sage ja, ich habe früher auch so gedacht. Du hast ja gerade selbst das Beispiel gebracht, natürlich wird der Schlag verstärkt, da die Aufschlagsfläche kleiner ist und sich auf den Punkt bündelt.
Hey, ich war doch auch schon beim KM und Escrima. Bin ja nicht komplett ahnungslos. Mit Waffen stimme ich ja auch zu, so ein Kubotan lenkt ja zum Beispiel effektiv die Kraft auf einen sehr kleinen Punkt. Dadurch wird der Schlag aber auch nicht stärker. Er richtet dann nur an der Stelle mehr Schaden an.
Aber ein Handy hat diese Wirkung meiner Meinung nach nicht. Es rutscht zu sehr aus der Hand, hat nicht die punktuelle Wirkung, ist nicht scharf und auch nicht spitz.
Gut, ich habe auch ein Galaxy Note II, das ist ein halbes iPad xD
Ne, aber auch ansonsten gibt es doch sinnvolleres als mein wichtiges Handy zu zertrümmern. Ich denke es würde einem, nach dem ersten festen Schlag (mit evl. sogar schwitzigen Händen) aus der Hand fliegen. Zumal man auch damit erstmal treffen muss! Und für eine Frau wird das ganze noch unrealistischer denke ich.
Hey, ich war doch auch schon beim KM und Escrima. Bin ja nicht komplett ahnungslos. Mit Waffen stimme ich ja auch zu, so ein Kubotan lenkt ja zum Beispiel effektiv die Kraft auf einen sehr kleinen Punkt. Dadurch wird der Schlag aber auch nicht stärker. Er richtet dann nur an der Stelle mehr Schaden an.
Aber ein Handy hat diese Wirkung meiner Meinung nach nicht. Es rutscht zu sehr aus der Hand, hat nicht die punktuelle Wirkung, ist nicht scharf und auch nicht spitz.
Gut, ich habe auch ein Galaxy Note II, das ist ein halbes iPad xD
Ne, aber auch ansonsten gibt es doch sinnvolleres als mein wichtiges Handy zu zertrümmern. Ich denke es würde einem, nach dem ersten festen Schlag (mit evl. sogar schwitzigen Händen) aus der Hand fliegen. Zumal man auch damit erstmal treffen muss! Und für eine Frau wird das ganze noch unrealistischer denke ich.
Hey du hast ein Galaxy Note II nun stell dich nicht so an, die Leute ich kenne und ein Note II haben fanden es in nachhinein scheisse weil einfach zu gross für ein Handy looool :D .
Aber zurück zum Thema das Handy war ja auch nur ein Beispiel, du kannst einen Kubotan nehmen, ein Kuli etc. eben was einen gut in der Hand liegt und ständig rumgschleppt wird. Es stimmt natürlich schon das ein Kubotan besser die Kraft bündelt aber ein Handy kann das auch nur nicht so gut (ist doch klar), natürlich wird der Schlag an der Auftrittsfläche stärker durch die Bündelung an einen Punkt, dort fliesst nämlich ein grossteil der Energie hin.
Ich weiss einfach nicht was daran so unrealistisch ist mit einem Handy zu treffen, nimmst du einen Kubotan machst du doch die gleiche Bewegung aber damit geht es dann komischerweise ?? Ach Leute ! Das ist doch alles eine Sache des Trainings.
So ich verabschiede mich schonmal für Heute, meine 5 Monate alte Tochter braucht etwas Zuwendung. @Klaus auch wenn ich dir auf den Sack ging, hat doch Spass gemacht oder ;) ???
Hey, ich war doch auch schon beim KM und Escrima. Bin ja nicht komplett ahnungslos. Mit Waffen stimme ich ja auch zu, so ein Kubotan lenkt ja zum Beispiel effektiv die Kraft auf einen sehr kleinen Punkt. Dadurch wird der Schlag aber auch nicht stärker. Er richtet dann nur an der Stelle mehr Schaden an.
Aber ein Handy hat diese Wirkung meiner Meinung nach nicht. Es rutscht zu sehr aus der Hand, hat nicht die punktuelle Wirkung, ist nicht scharf und auch nicht spitz.
Gut, ich habe auch ein Galaxy Note II, das ist ein halbes iPad xD
Ne, aber auch ansonsten gibt es doch sinnvolleres als mein wichtiges Handy zu zertrümmern. Ich denke es würde einem, nach dem ersten festen Schlag (mit evl. sogar schwitzigen Händen) aus der Hand fliegen. Zumal man auch damit erstmal treffen muss! Und für eine Frau wird das ganze noch unrealistischer denke ich.
Dann nimm halt einen Ziegelstein, oder was anderes.:mad:
Gibt doch diverse Möglichkeiten.:cool:
b9FIqiNzG-8
Sarah,
ich bin kein Freund von Pfefferspray. Gründe wurden hier schon genannt. Lass dich bitte nicht vorschnell von solchen Dingen überzeugen...
Davon abgesehen: du stehst ganz am Anfang. Die Leute hier meinen es alle gut, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dir die Diskussion hier momentan weiterhilft.
Sammle erst einmal die Erfahrung, die dir dein Kurs bietet. Konzentriere dich auf dich selber. Einen Schritt nach dem anderen.
Waffen -welcher Art auch immer- wollen zunächst beherrscht werden, sonst sind sie idR mehr Risiko als Nutzen. Das bedeutet regelmäßiges Training, Erfahrung und die richtige Strategie.
Für dich ist es aber zunächst wichtig, Selbstsicherheit zu entwickeln. Du weißt noch gar nicht genau, wo deine Stärken, wo deine Chancen liegen, sondern siehst dich erst einmal primär als hilflos an. Das bedeutet doch, dass du an grundlegenden Fähigkeiten arbeiten musst, damit du eine Vertrauensbasis aufbauen kannst, um überhaupt zielstrebig zu trainieren. Versuch also erstmal, dich auch unter "Stress" einigermaßen zurechtzufinden und vllt. wirklich konkret im Anschluss an den Kurs im Krav Maga anzufangen. Das ist ein Konzept, was ein Fundament besitzt und dir weiterhelfen wird ;)
Genau erstmal den Todestornado machen bevor man hart und direkt zuschlägt :D !!
Genau, "LOL", irgendwelchen Blödsinn von sich geben, mit der Meinung "gewinnen".
Wie oft warst Du schon dabei wenn ein Mann einer Frau humorlos gleich mal in die Fresse geschlagen hat mit voller Wucht, den Kopf an den Haaren gegriffen, und den an die Wand geknallt ? Ich meine nicht im Film, mit nem Bier in der Hand und ner Ladung Popcorn, sondern in echt, mit echten Menschen und echtem Blut. Wenn mir da einer was von nem Handy erzählt weil er das für ne tolle Idee hält bekomme ich nur noch nen Blutsturz.
Es geht hier um richtige Tipps für richtige Menschen in richtigen Situationen, nicht um irgendeinen Bullsh*t den man sich zusammenreimt wenn WT-Ute drei Brecher mit ner Rolle Klopapier in die Flucht schlägt. Aber bei Dir ist jedes Wort in den Mülleimer gesprochen, darum lasse ich das hier jetzt auch. Alles weitere sollte Sarah im Training ausprobieren, mit echtem Widerstand.
Nicht schon wieder hier rumstreiten...:p
Jeder von euch hat seine Erfahrungen gemacht und jeder glaubt an das, was er gelernt hat. Und das ist auch gut so.
Und ihr verwirrt mich, ehrlich gesagt, total!
Im übrigen konnte ich heute schon mal einen kleinen Teil des Gelernten anwenden. Ich habe es geschafft mein Handgelenk aus einem fiesen Griff zu befreien. Allerdings musste dann jemand helfen, aber hey- es kann funktionieren. Das gibt mir etwas Hoffnung fürs Training morgen.:)
:rolleyes: Diese Diskussion, die hier nebenher läuft, ist echt völlig fehl am Platz. :rolleyes:
@Sahrah
Lass dich nicht durch die andern hier verrückt machen. Irgendwie zielen einige Beiträge eher an der eigentlichen Fragestellung vorbei. :rolleyes: Konzentrier dich erstmal ganz auf dich und deinen Kurs. Ich wünsche dir heute viel Spaß - besonders am Boden. Wenn ihr ähnlich ran geht wie bei uns in den Kursen, wirds sicher lustig. :D Mach dir keine Panik, es tut dir dort ja keiner wirklich was. Genieße es. :)
Das Thema erinnert mich immer an meine Anfangszeiten im Kampfsport. Immer war dieser Gedanke da: bloß keinen verletzen. Ich hatte damals fast ausschließlich mit Männern trainiert und habe das was mich beschäftigt auch gleich im Training angesprochen. Schlaghemmung? Kein Problem, das vergeht mit der Zeit. :o Und man wirds kaum glauben, sie hatten alle Recht. :ups: :D Und auch bei noch so einigen anderen Sachen. :)
Viel Spaß :winke:
Sensei-T
13-02-2013, 07:28
Moiiiiiin,
die Essenz aus den zwischenzeitlich über 200 Posts zu ziehen ist wahrscheinlich nicht soooo ganz einfach.
Das von McFly passt mMn am besten und konzentrier dich darauf:
[...]Davon abgesehen: du stehst ganz am Anfang. Die Leute hier meinen es alle gut, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dir die Diskussion hier momentan weiterhilft.
Sammle erst einmal die Erfahrung, die dir dein Kurs bietet. Konzentriere dich auf dich selber. Einen Schritt nach dem anderen.
Waffen -welcher Art auch immer- wollen zunächst beherrscht werden, sonst sind sie idR mehr Risiko als Nutzen. Das bedeutet regelmäßiges Training, Erfahrung und die richtige Strategie.
Für dich ist es aber zunächst wichtig, Selbstsicherheit zu entwickeln. Du weißt noch gar nicht genau, wo deine Stärken, wo deine Chancen liegen, sondern siehst dich erst einmal primär als hilflos an. Das bedeutet doch, dass du an grundlegenden Fähigkeiten arbeiten musst, damit du eine Vertrauensbasis aufbauen kannst, um überhaupt zielstrebig zu trainieren. Versuch also erstmal, dich auch unter "Stress" einigermaßen zurechtzufinden[...]
Viele Grüße und viel Erfolg,
T.
Ahhhh, heute ist es soweit. Bin jetzt schon ganz aufgeregt.
Danke für eure Antworten und habt einen schönen Tag!!!
Liebe Grüße
Sarah
Genau, "LOL", irgendwelchen Blödsinn von sich geben, mit der Meinung "gewinnen".
Wie oft warst Du schon dabei wenn ein Mann einer Frau humorlos gleich mal in die Fresse geschlagen hat mit voller Wucht, den Kopf an den Haaren gegriffen, und den an die Wand geknallt ? Ich meine nicht im Film, mit nem Bier in der Hand und ner Ladung Popcorn, sondern in echt, mit echten Menschen und echtem Blut. Wenn mir da einer was von nem Handy erzählt weil er das für ne tolle Idee hält bekomme ich nur noch nen Blutsturz.
Es geht hier um richtige Tipps für richtige Menschen in richtigen Situationen, nicht um irgendeinen Bullsh*t den man sich zusammenreimt wenn WT-Ute drei Brecher mit ner Rolle Klopapier in die Flucht schlägt. Aber bei Dir ist jedes Wort in den Mülleimer gesprochen, darum lasse ich das hier jetzt auch. Alles weitere sollte Sarah im Training ausprobieren, mit echtem Widerstand.
Oh man ich war ja wirklich nett dir Gegenüber die ganze Zeit, denk dir ruhig Szenarien aus die zu deiner Argumentation passen. Wenn dir gleich einer in die Fresse schlägt und du kannst es nicht mehr verhindern, dann siehst du auch nicht besonders gut aus, völlig klar (so ein blödes gelaber nur weil man sich hier wichtig tun will). Versuche ruhig zu überspielen das du von der Materie wie man mit Palmsticks umgeht(oder einen Ersatzgegenstand wie Handy) keinen Schimmer hast, das hast du mir hier der Diskussion schon einige Male bewiesen.
persönlicher Zusatz:
Eigentlich wollte ich es nicht erwähnen aber was solls, ja ich war schon 2mal dabei als es um Gewalt gegen Frauen ging, einmal bei meiner Schwester und einmal vor einer Disco und ich bin in beiden Fällen dazwischen gegangen. Und in beiden Fällen haben die Frauen völlig falsch auf die Situation reagiert, weil sie nicht wussten was sie tun sollten.
Sensei-T
13-02-2013, 08:40
Ey Leute,
jetzt kommt mal wieder runter!!!!! Is ja wie im Kindergarten hier... Und irgendwann kommt der Mod(s) vorbei und kanzelt euch ab...
Ahhhh, heute ist es soweit. Bin jetzt schon ganz aufgeregt.
Danke für eure Antworten und habt einen schönen Tag!!!
Liebe Grüße
Sarah
Hau rein und viel Spaß :nini::)
Axel_C_T
13-02-2013, 10:08
Hi zusammen,
was hier bereits diskutiert wurde, umfasst so viele verschieden Themen, dass ich mir nicht sicher bin, ob immer noch alle über dasselbe reden.
Ich splitte das bei mir mal.
@sahrah
Zu deinem Ausgangsposting: Das dich der Stress überwältig in so einer Situation, ist normal und absolut nachvollziehbar. Jeder geht auch anders in so einer Situation mit Stress um. Wenn du es anderen nicht ansiehst, bedeutet das gar nichts.
Ich bin anhand deiner Schilderungen der Meinung, dass dich der Trainer zu sehr unter Stress setzt. Und ja, der Trainer sollte sich dem jeweiligen Schüler anpassen. Da du das anscheinend durchziehen willst, kannst du mit deinem Trainer ein Codewort (Stopp) vereinbaren, dass er aufhört, wenn du zu sehr in Stress empfindest?
Ich bin übrigens der Meinung, dass das, was der Trainer tut, für dich didaktisch nicht sinnvoll ist. Unter Stress lernt man erstmal gar nichts. Du lernst vielleicht Stress, Angst und Gewalt kennen, aber dann? Ich habe im Moment die Sorge, dass der Trainer bei dir genau das Gegenteil erreicht von dem, was er erreichen soll.
Thema: Übergriffe, Gewalt und Verteidigung
Sahrah, du hast es angedeutet, ich schreibe das Nachfolgende jetzt aber nicht wegen dir, sondern allgemein, da Vorposter es bereits geschrieben haben.
Beziehungen:
Wenn in einer Beziehung der Streit zwischen zwei Personen so ausartet, dass es zu Körperschäden kommt, liegt hier die Lösung nicht bei einem Selbstverteidigungskurs, Selbstbehauptungskurs oder vierzig Jahre Training der härtesten Kampfsportart.
Wenn man die Beziehung retten möchte, dann sollte man ein Profi aufsuchen. Wenn man jedoch feststellt, dass man immer Partner findet, die darauf aus sind einen grün und blau zu prügeln, sollte man sich auch schleunigst einen Profi suchen, der einem hilft herauszufinden, wieso man sich solche Partner aussucht.
Wenn man einen Freundeskreis hat, in dem es normal ist, sich zu prügeln oder dem anderen was zu brechen, sollte man sich einen anderen Freundeskreis zulegen.
Also sein Umfeld verändern.
Was schwieriger ist aus dem Wege zu gehen, ist verbalisierte Gewalt oder verbale, sexuelle Übergriffe. Ein Lösungsansatz ist natürlich, jedem die Fr…. zu polieren, der das tut. Hilfreicher wäre es jedoch, sich nichtkörperliche Strategien zurechtzulegen, wie frau sich hier wehren und Grenzen ziehen kann. Gerade hier kann ein Selbstbehauptungskurs noch am meisten ausrichten.
Tschüs
ACT
Charmaquest
13-02-2013, 10:16
Ahhhh, heute ist es soweit. Bin jetzt schon ganz aufgeregt.
Danke für eure Antworten und habt einen schönen Tag!!!
Liebe Grüße
Sarah
Viel Spaß dabei und berichte dann mal wie es Dir ergangen ist.
concrete jungle
13-02-2013, 10:30
Thema Waffen und Beinahe-Waffen :
Never say never...
Es gibt auch grosse alte Schlüssel, in Kombination mit einem Metallkubotan schon ernst zu nehmen:
http://www.kunstkopie.de/kunst/marc_dietrich/rostiger_schluesselbund_in_der_hand_hi.jpg
Kann man z.B.schön auf dem Flohmarkt kaufen.
Auch einen schlanken Metall-Kamm mit Spitze kann Frau gut dabei haben,
dieser Fred Perrin Kuli ist schick und fällt nicht auf:
Fred Perrin tactical pen - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=mRqXYmMteKY)
Beim Handy bin ich auch skeptisch, wir sind ja nicht mehr in den XXL-80igern,
allgemein kann man aber fast alles als Waffe einsetzen, siehe die weite Definition bei gefährlicher Körperverletzung.
Einen mental auf ,,was in der Hand nutzen" einzustellen ist ein Ziel von vernünftigem SV-Training.
Thema Waffen und Beinahe-Waffen :
Never say never...
Es gibt auch grosse alte Schlüssel, in Kombination mit einem Metallkubotan schon ernst zu nehmen:
http://www.kunstkopie.de/kunst/marc_dietrich/rostiger_schluesselbund_in_der_hand_hi.jpg
Ja klar möglich schon aber wann hat man denn mal so ein riesen Schlüssel dabei ?
Beim Handy bin ich auch skeptisch, wir sind ja nicht mehr in den XXL-80igern,
Ich hab eher das Gefühl, das die Dinger wieder grösser werden, die neuen Luminas haben schon ein gutes Gewicht.
Antikörper
13-02-2013, 11:00
OT: Ich hab gehört ein Karabiner lässt sich super als Schlagring einsetzen - OT Ende
Mr. Niceguy
13-02-2013, 11:18
Thema: Übergriffe, Gewalt und Verteidigung
Sahrah, du hast es angedeutet, ich schreibe das Nachfolgende jetzt aber nicht wegen dir, sondern allgemein, da Vorposter es bereits geschrieben haben.
Beziehungen:
Wenn in einer Beziehung der Streit zwischen zwei Personen so ausartet, dass es zu Körperschäden kommt, liegt hier die Lösung nicht bei einem Selbstverteidigungskurs, Selbstbehauptungskurs oder vierzig Jahre Training der härtesten Kampfsportart.
Wenn man die Beziehung retten möchte, dann sollte man ein Profi aufsuchen. Wenn man jedoch feststellt, dass man immer Partner findet, die darauf aus sind einen grün und blau zu prügeln, sollte man sich auch schleunigst einen Profi suchen, der einem hilft herauszufinden, wieso man sich solche Partner aussucht.
Wenn man einen Freundeskreis hat, in dem es normal ist, sich zu prügeln oder dem anderen was zu brechen, sollte man sich einen anderen Freundeskreis zulegen.
Also sein Umfeld verändern.
Was schwieriger ist aus dem Wege zu gehen, ist verbalisierte Gewalt oder verbale, sexuelle Übergriffe. Ein Lösungsansatz ist natürlich, jedem die Fr…. zu polieren, der das tut. Hilfreicher wäre es jedoch, sich nichtkörperliche Strategien zurechtzulegen, wie frau sich hier wehren und Grenzen ziehen kann. Gerade hier kann ein Selbstbehauptungskurs noch am meisten ausrichten.
Tschüs
ACT
Schöner Beitrag, Danke! :yeaha:
Hallo Leute,
ich komme gerade vom Kurs und es geht mir überhaupt nicht gut. Bin am heulen und völlig fertig. Mir hat das Training heute sehr zu schaffen gemacht. Ich musste rausgehen, hab hyperventiliert und bin fast zusammengeklappt. Und zwar bevor ich gekämpft habe. Boden ist eindeutig die Hölle für mich!Ich bin letztendlich doch wieder reingegangen, hab mich auch angreifen lassen und hab die Palette von Würgen, zu Boden schmeißen und sich am Boden verteidigen mitgemacht. Danach ist mir nur schwarz vor Augen gewesen. Ich habe meinen Trainer dennoch gebeten das mit mir nochmal durchzugehen, nachdem die anderen weg waren. Das hat er auch gemacht und ist alles ganz in Ruhe mit mir nochmal durchgegangen.
Ich bin so traurig gerade.
Warum hast Du hyperventiliert und schwarz vor Augen?
War es der Stress/Angst oder die Ausdauer oder ähnliches?
concrete jungle
13-02-2013, 22:04
Da musst Du Dich nicht schlecht fühlen, ist halt kein Wellnessprogramm.
Vor seinen ersten Kämpfen heulte Mike Tyson vor Angst...
sehr viele Politiker und Führungskräfte haben laufend Coaching, um vor Leuten zu sprechen...
...wahres Wachstum kommt immer nur mit Verlassen der Comfort Zone!
An der Ausdauer liegt es nicht. Ich mache viel Sport und bin recht gut trainiert und habe auch genug Ausdauer.
Es war die Angst. Als es nur darum ging sich am Boden mitzudrehen wars ja noch okay. Als es dann aber ans Beine packen, Knie auseinanderdrücken und Würgen im liegen ging war vorbei. Beim zugucken hat mich die Vorstellung das gleich, vor allen anderen, zu machen schon geschafft. Da bin ich erstmal raus.
Bin aber wieder ein und dachte, vielleicht schmeißt er mich gar nicht aufn Boden und greift mich nur so an. Hat er aber nicht. Und danach war vorbei bei mir. Ich hab echt so gezittert, mein ganzer Körper hat gekribbelt.
Da musst Du Dich nicht schlecht fühlen, ist halt kein Wellnessprogramm.
Vor seinen ersten Kämpfen heulte Mike Tyson vor Angst...
sehr viele Politiker und Führungskräfte haben laufend Coaching, um vor Leuten zu sprechen...
...wahres Wachstum kommt immer nur mit Verlassen der Comfort Zone!
:halbyeaha
@TE: Ich kann Dir auch nur den Rat (keinen Rat"schlag";)) geben das ganze durchzuziehen. Es nützt nämlich überhaupt nicht, wenn Du eine völlig falsche Selbstsicherheit vermittelt bekommst. Durchhalten und auf keinen Fall traurig sein - im Gegenteil, sei stolz das Du Deine Grenzen testen kannst. Nur so gehts.
Das Leben ist kein Ponyhof (ich weiß, scheiss Spruch-aber wahr ;))
Falsche Selbstsicherheit ist natürlich Mist. Aber gar keine ist auch nicht viel besser. Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal so abgrundtief mies gefühlt habe.
Tut mir leid, dass es dir nicht so gut gegangen ist!
Drüber schlafen... in dich gehen, entspannen, vielleicht meditieren und wieder Kraft sammeln. :blume:
Hast du reflektiert warum du so viel Angst hattest?
Vorbelastet, vielleicht auch nur in deiner Vorstellung?
Kannst auf jeden Fall stolz auf dich sein, dass du wieder hinein gegangen bist und dich deiner Angst gestellt hast!
So kannst du sie auch überwinden. Das dauert. Gut, dass sich der Trainer Zeit genommen hat dannach mit dir zu sprechen. Konnte er dir helfen und klären/erklären warum es dir so geht und wie du das überwinden kannst?
Warum ich so viel Angst hatte? Schlechte Erfahrungen. Ich habe schon geahnt, dass das schwierig für mich werden könnte. Gerade deshalb habe ich versucht konzentriert an das Thema ranzugehen und mich ein wenig von meinen Gefühlen abzuschotten. Aber es hat mich einfach überwältigt. Mir war da schon nach heulen, bin aber froh, dass ich die Tränen unterdrücken konnte.
Wir haben danach nicht großartig darüber gesprochen, warum ich so reagiert habe. Das nehmen die da einfach hin und fragen nicht nach. Vielleicht um nicht noch zu bohren.
Wir sind nur diesen Bodenkampf und die Abfolge nochmal durchgegangen. Er hat mir nochmal alles genau erklärt. Was ich wann wie machen soll, wozu dies oder das führt, was ich unbedingt vermeiden soll...Aber sanft, also er ist mich nicht so angegangen.
Aber wie ich das überwinden kann oder warum ich so reagiert habe, darüber haben wir nicht gesprochen.
Odysseus22
13-02-2013, 22:30
An dem Beispiel sieht man ganz gut, warum man Kampfsport/kunst/SV-Training jahrelang und mit langsam steigender Intensität betreiben sollte. Es gibt mit Sicherheit TeilnehmerInnen, die nach solchen Situationen aussteigen und danach psychisch noch mehr fertig sind als vorher.
Also ich überlege gerade, ob ich nächste Woche hingehe. Einerseits will ich mich da durchbeißen. Aber andererseits bin ich sooo traurig und frag mich, ob ich mich jetzt jede Woche so fühlen will.:(
Das mit dem Würgen ging diesmal erstaunlich gut, obwohl ich auch erstmal total geschockt war und wie blöde an seinen Händen gezogen habe. Aber meine Angst vorm Boden war wohl so groß, dass ich alles andere ausgeblendet habe.:o
Toll, jetzt lieg ich hier und heule. So hab ich mir das nicht vorgestellt.
Also ich überlege gerade, ob ich nächste Woche hingehe. Einerseits will ich mich da durchbeißen. Aber andererseits bin ich sooo traurig und frag mich, ob ich mich jetzt jede Woche so fühlen will.:(
Das mit dem Würgen ging diesmal erstaunlich gut, obwohl ich auch erstmal total geschockt war und wie blöde an seinen Händen gezogen habe. Aber meine Angst vorm Boden war wohl so groß, dass ich alles andere ausgeblendet habe.:o
Toll, jetzt lieg ich hier und heule. So hab ich mir das nicht vorgestellt.
Du hast aber doch schon einiges geleistet. Achte mehr auf die kleinen Erfolge - z.B. dass das Würgen jetzt besser ging. So banal das klingt, aber man gewöhnt sich an all die Sachen, wenn man sie öfter macht - auch den Boden. Gib jetzt nicht auf!
Pyriander
13-02-2013, 22:50
Oder man sieht daran, dass Menschen unterschiedlich sind und individuelle Lösungen das Richtige sind; für manche dieses, für andere jenes.
@sahrah: Tut mir leid, dass Du so einen blöden Tag heute hattest. Wie erwähnt, sich von seinen Gefühlen abzuschotten funktioniert leider nicht gut und je mehr man versucht, sich diese zu verbieten, desto stärker schlagen diese zurück.
Angst vor der Angst ist ein (meist) sich selbst verstärkender Kreis, vor allem, wenn man versucht, diese zu unterdrücken.
Das ist ein weites Feld, wenn Du Interesse an Buchtipps hast: jederzeit gerne.
Darf ich Dich fragen, weshalb Du am Boden mehr Angst hast? Mehr als im Stehen oder an einer Wand zB
Ich hatte diese Woche 2 Frauengruppen, die recht neu und komplett neu im Bereich Kampfsport usw. waren und sich wohl und sicher am Boden gefühlt haben. Eigentlich ist das der Ort, wo man am meisten Kontrolle übernehmen kann, entschleunigen kann, Kraft negieren kann usw.
Ich wünsche Dir, dass es morgen wieder ein bisschen besser aussieht und Du Dich nicht zu sehr runterziehen lässt.
Gewalt ist kacke, aber Training sollte schon (meist) Spaß machen. Bin da nun nicht mehr ganz so sicher, ob da vielleicht auch Trainermäßig das nicht so gut klappt. Lässt sich über das Netz nicht einschätzen, aber ob es da nicth ein bisschen an der Empathie fehlt?!?
Pyriander
13-02-2013, 22:53
...
Das mit dem Würgen ging diesmal erstaunlich gut, obwohl ich auch erstmal total geschockt war und wie blöde an seinen Händen gezogen habe....
Magst Du mal schreiben, was Du stattdessen hättest tun sollen?
Wie sieht es denn mal mit einem Gang zum Psychologen aus?
Es scheint ja wirklich etwas tief sitzend bei dir zu sein, da du ja auch von den schlechten Erfahrungen berichtest!
Man kann am Ende auch alles noch schlimmer machen, wenn du es falsch angehst, daher wäre das evtl. garnicht verkehrt!
Warum ich so viel Angst hatte? Schlechte Erfahrungen.
Also hast du eine Begründung. Das bedeutet, dass solche Situation eine besondere Belastung für dich darstellen. Daher musst du entweder tatsächlich besonders stark/konzentriert vorgehen -wobei meine Meinung von "Schocktherapie" sehr zwiespältig verläuft- oder eben solche Situationen langsam und schrittweise trainieren.
Das bedeutet - als gewagte, wirklich gewagte und vielleicht auch voreilige Ferndiagnose:
Absolviere noch die letzten Stunden dieses Kurses und versuche, das eine oder andere hilfreiche mitzunehmen. Teste dich noch ein bisschen, übertreibe es aber nicht. Dieser Kurs wird dir nicht mehr wesentlich weiterhelfen, dafür reicht sein Aufbau nicht. Du bist nicht der Typ Mensch für einen relativ schnellen und drastischen Querschnitt durch diesen hochsensiblen Bereich.
Meine Empfehlung ist ganz klar, über eine längere Zeit einen Kampfstil zu trainieren. Z.B. das hier genannte Krav Maga, was ein sehr, sehr guter Weg ist. Du wirst im Laufe der Monate an alle wichtigen Bereiche der körperlichen Auseinandersetzung herangeführt. Du hast die Möglichkeit, nach deinem Befinden zu sagen "Es darf ruhig ein bisschen körperbetonter sein" oder auch "halt - bitte einen Gang runterschalten". All das kannst du, weil du Zeit für deine persönliche Entwicklung erhälst. Die fehlt bisher.
Aber das Wichtigste: du musst über den Spaß (oder besser: über deinen "Wissenshunger") an dieses Thema herangehen. Das klingt vielleicht missverständlich, aber genau das ist mein Tipp. Du solltest nicht unter dem vermeintlichen Zwang, etwas "tun zu müssen" in Aktionismus verfallen.
Es ist, wie ich schon schrieb: du gehst einem Hobby nach. Das übergeordnete Ziel, dich zu verteidigen, kannst du ja ruhig als Motivationshilfe im Hinterkopf behalten. Mit der Zeit vermischt sich dieser Wunsch mit vielem anderen. Die allermeisten wollen sich am Anfang verteidigen, egal aus welchen Gründen. Aber wie hier schon geschrieben wurde: dafür gibt es zur Not auch andere Wege. Du solltest Spass am Training haben. Alles andere folgt von alleine. Bisher hast du eigentlich "nur" Druck gespürt. Mach ein paar Probetrainings. Finde heraus, ob dir Krav Maga liegt. Gute Schulen bieten dir die Gelegenheit zu einigen Schnupperstunden. Und wenn Krav Maga -was ich nicht denke- dir nicht gefallen sollte, probier andere Wege. Es gibt genügend Möglichkeiten. Und dafür ist dieses Forum dann tatsächlich eine hervorragende Informationsquelle.
;)
@ Pyriander
Jep, Angst vor der Angst ist scheiße und unterdrücken geht mal gar nicht.
Warum ich soviel Angst am Boden habe? Ich hatte eher das Gefühl, dass ich mich da weniger wehren kann, als im Stand oder an der Wand. Und Kontolle hatte ich nicht wirklich. Erstmal dieses zu Boden werfen- so schnell kann ich gar nicht gucken, wie ich da liege. Ich konnte ihn nicht gut mit Tritten abwehren und so war er einfach viel zu schnell an mir dran. Und wenn er dann zwischen meinen Beinen hockt und mich würgt ist vorbei. Da habe ich das Gefühl von kompletten Kontrollverlust. Ich kann ja nirgendwo hin, er ist ja quasi über mir.
Ich hätte es gut gefunden mit ihm über meine Reaktionen zu reden oder wenn er nachgefragt hätte. Aber ich habe ihn ja schon angesprochen, ob er das mit mir durchgeht und dann einfach so von meinen Gefühlen anfangen konnte ich nicht. Er hat gesehen, dass es mir nicht gut geht.
Was ich stattdessen beim würgen im Stand hätte tun sollen? Durchatmen, seine Handgelenke packen (aber nicht mit Kraft gegen seine Kraft ziehen) mich etwas vorbeugen und zutreten. Aber ich werde panisch und zerre wild los. Oder noch besser, ich versuche die Hände von innen wegzudrücken. Klappt nicht so toll-
@ Tyquu
Ich weiß, dass Psychologen da hilfreich sind.;) Aber zaubern können die auch nicht. Und manches bleibt halt hängen.
@ McFly
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das- diesen Kurs- noch als Hobby sehen kann. Der ist jetzt echt mal negativ besetzt. Ich sag dir ehrlich, dass ich nicht weiß, wie da der Spaß noch kommen soll. Besonders, wenn ich nächste Woche wieder am Boden liege. Ich bin da unter Druck was tun zu müssen. Und individuelles Vorgehen ist halt schwierig.
Und irgendwie ist da aber auch der Wille sich durchzusetzen, so ein bisschen Trotz.:)
aber vielleicht bin ich auch nicht geeignet für so Kampfsport. Zu sensibel oder verweichlicht.
Kampfsport ist ein Hobby wie viele andere auch. Nicht anstrengender als Schwimmen oder Fußball spielen.
Aber wie du sagst: du bist dir nicht sicher. Und dieses Forum sollte den Anspruch verfolgen, zu unterstützen - nicht, zu bekehren. Ein Selbstverteidigungskurs ist etwas anderes als eine Kampfkunst bzw. ein ausgereiftes Selbstverteidigungssystem. Und Kampfkünste sind wieder etwas anderes als Kampfsport.
Wenn du es möchtest, kann ich dich ermutigen, eine solche weitere Erfahrung zu wagen. Wenn du es nicht möchtest, weil es dir die Strapazen nicht wert ist (was auf mein vollstes Verständnis trifft), findest du andere Wege. Die gibt es ja immer.
Entengummitiger
14-02-2013, 01:51
hey sahrah, ich hoffe ich bohr nicht zu tief, wenn ich das frage, aber kann es sein, dass du schon einmal opfer von gewalt geworden bist?
Hallo Sahrah,
schade dass es so gelaufen ist. Wenn man das Thema Boden locker angeht und freudschaftlich miteinander rollt, dann macht das Spaß und kann durchaus lustig für alle sein. Aber für derartigen Spaß ist vermutlich keine Zeit bei euch im Kurs. Oder du nimmst ihn dir selbst, aus Zwang etwas zutun? Kann ja auch unterbewusst passieren.
Wenn man vorbelastet ist, dann geht man natürlich ganz anders an die Sache heran. Dann sieht man das Thema auch mit anderen Augen, als andere. Das stressige Vorgehen war an der Stelle vielleicht nicht ganz so optimal für dich. Aber schön, dass du dich dennoch deiner Angst gestellt hast. Das ist schon mal ein großer Schritt. :) Derartige Themen mit Konzentration anzugehen, ist eine gute Idee. Leider geht die Konzentration bei Stress schnell verloren.
Bei uns trainieren den Boden-Technikteil meist die Mädels unter sich, und wenn die Technik sitzt, wird bunt gemischt. Aber ich muss durchaus zugeben, dass Würge am Boden zwischen den Beinen mit einem männlichen Übungspartner, schon unangenehm sein kann. Ein etwas seltsames Gefühl habe ich da auch, besonders wenn ich den Übungspartner kaum kenne. Misstrauen ist auch nicht immer verkehrt ;) Mir hilft da immer nicht so sehr über die Situation an sich nachzudenken, sondern sich auf die Technik zu konzentrieren. Den Herren geht’s auch nicht unbedingt anders. Ein jüngeres Bürschlein hat sich mal mit hoch rotem Kopf aus dem Training verdrückt, als er mit einer Trainingskollegin von mir trainierte. Er kam auch erst am Ende der Stunde zurück :D
Warum dein Trainer nicht weiter nachgefragt hat sollte eigentlich auf der Hand liegen. Derart heikle Themen spricht man nicht einfach so an. Dafür braucht man ein gewisses Vertrauensverhältnis, und wenn das nicht da ist – und wie kann es das, nach paar wenigen Stunden? - braucht man das Thema auch nicht anzusprechen. Wir haben Kids bei uns, die vorbelastet zu uns kommen. Man merkt es an den Fragen die sie stellen und den Andeutungen die sie in ner „schwachen Minute“ machen. Man merkt als Trainer, dass es sie beschäftigt, aber man fragt nicht direkt ran. Meist signalisiere ich dann, dass man jeder Zeit mit mir über alles reden kann. Irgendwann platzt dann der Knoten und sie öffnen sich.
Überwinden kannst du deine Angst nur mit viel Geduld und Übung. Mit der Übung kommt die Sicherheit und mit der Sicherheit kommt die Ruhe und Konzentration, die du für so eine stressige Situation benötigst. Man sollte aber nichts überstürzen.
Mach den Kurs dennoch zu Ende. Schon allein um dir zu sagen, dass du nicht aufgibst und dich durchbeißt. Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren :)
Schlaf am besten erst mal drüber und gewinne etwas Distanz. Und dann denkst du mal drüber nach, was du schon alles gelernt hast. Geh positiv an die Sache heran. Die kleinen Erfolge sind die wichtigsten. Große Fortschritte kommen nicht von heute auf morgen sondern sind die Summe der vielen kleinen Schritte, die man bis dahin macht. ;)
Gib nicht auf. Das schaffst du!
Grüße, Cill
Mr. Niceguy
14-02-2013, 07:12
Hallo Sarah,
das dir die letzte Stunde so zu schaffen gemacht hat ist sehr schade.
Wäre es denn eine Option in der nächsten Stunde vor dem Bodenteil mit dem Trainer zu sprechen um ihn zu bitten in deinem Fall etwas behutsamer vorzugehen?
Ansonsten bleibt dir ja auch immer noch die Möglichkeit die Übungen die dich so belasten auszulassen, schließlich kann dich niemand dazu zwingen.
Sensei-T
14-02-2013, 07:53
[...]Wäre es denn eine Option in der nächsten Stunde vor dem Bodenteil mit dem Trainer zu sprechen um ihn zu bitten in deinem Fall etwas behutsamer vorzugehen?[...]
Wenn's 'n guter Trainer ist, dann sollte das schon auf Grund der efolgten "Unterredung" zwischen ihm und Sarah passieren.
Hallo Sarah,
auch mir tut es leid, dass es Dir nicht gut ergangen ist. Zu zeigst dennoch einen starken Willen, sonst wärst Du nicht mehr in die Stunde zurück. Und das ist der erste Schritt, über Deinen Schatten zu springen. <- Das las sich jetzt wahrscheinlich doof und lehrmeisterhaft...
Niemand kann Dich zwingen etwas zu tun, das haben hier auch schon einige geschrieben und ich kann mich da nur anschließen. Versuche die Inhalte die Du hattest noch einmal in Ruhe zu reflektieren und komme für Dich dann zu einem Entschluss, wie's weiter geht. Aber: lass die Trainer von Deinem Entschluss erfahren (sofern Du nicht mehr hingehen solltest). Es ist auch für sie wichtig, Feedback zu erhalten.
Das wird Dir jetzt wahrscheinlich nicht helfen: Ich fühle mich auch als Mann in einigen Trainingseinheiten unwohl, wenn's in den Boden geht... Vor allem, wenn ich als Mann dann noch eine Frau oder ein Mädchen, 'tschuldigung, "bearbeiten" soll (vor allem, wenn's fremde Mädels sind). Ist in meinen Augen halt 'ne ziemlich sensible Angelegenheit.
Ich kann Dich hier nur ermutigen: Kopf hoch und Augen auf. Mach', was für Dich gut ist, aber lass Dir nicht die ANgst Dien Leben diktieren.
[...]Die kleinen Erfolge sind die wichtigsten. Große Fortschritte kommen nicht von heute auf morgen sondern sind die Summe der vielen kleinen Schritte, die man bis dahin macht.[...]:yeaha:
Grüße,
Thorsten
Hallo Sarah !
Schockstarre und Panikreaktionen kann man überwinden.
Zauberwort: aushalten / ertragen lernen !!!
Dafür gibt es ja diese Lehrgänge - Konfrontation mit "realer" Gewalt - - -
aber dir passiert dort garantiert nix !
"Einfach" verinnerlichen: Mistsituation, ich hab Angst, ich mache
alles falsch - - - aber ich stehe das durch !!
Wird mit der Zeit wirklich besser und es rentiert sich auch für dich.
Oder wilst du darauf warten, dass so eine Situation tatsächlich
passiert und du immer noch hilflos bist ??
Durchhalten !
Ich drücke alle verfügbaren Daumen.
BUJUN
Charmaquest
14-02-2013, 08:09
Aufstehen, Krone zurecht rücken, weiter geht's! Ich finde es gut dass Du wieder rein gegangen bist. Allerdings beschleicht mich auch das Gefühl dass Du nicht drumrum kommen wirst die genauen Ursachen Deiner Panikattacken zu ergründen. Sonst könnte der Stresslevel für Dich doch eher kontraproduktiv sein. Konfrontation kann ein probates Mittel gegen Angst sein, wenn die seine Werkzeuge kennt mit denen man der Angst begegnen kann.
Guten Morgen!
Wow, ich bin immer noch voll durch. Das war ne "kämpferische" Nacht. Ich hab mich im Traum immer wieder unter ihm befunden, während er mich gewürgt hat.:(
Meine Laune ist daher nicht bei Beste.
@ Cillura
Ne, für freundschaftliches rumrollen war leider keine Zeit. Wie gesagt, als es drum ging herumzurutschen um ihn mit den Beinen fernzuhalten wars echt okay. Aber sobald er mein Bein zu fassen bekommen hat wurds kompliziert. Die Schtuzkleidung und der Helm habens nicht weniger bedrohlich gemacht.
Ich habe aber schon bewusst diesen einen Trainer angesprochen, weil ich bei ihm am ehesten Gefühl habe dies mit ihm zu machen.
@Mr. Niceguy
Klar könnte ich ihn darum bitten. Aber wollte absolut keinen Sonderstatus. Mich nervt es schon tierisch, dass ich mich gestern so schlechtn kontrollieren konnte.
@ Sensei-T
Klang nicht lehrmeisterhaft.
Ich will da auf jeden Fall wieder hin. Ich weiß allerdings nicht, ob ich diesen Bodenteil machen möchte. Beim Gedanken fang ich schon wieder an zu heulen. Normalerweise kann ich die Leute um mich herum ausblenden, beim Angriff. Aber bei dem Boden ging das nicht. Ich will das nicht vor allen Leuten machen.
Aber kämpfen möchte ich schon noch.
@ Bujun
Ne, ich möchte nicht auf so eine Situation warten. Ich möchte nie wieder in so eine Situation kommen. Und das betrifft vielleicht sogar das Training bzw. diese Übung.
Aber ich will durchhalten. Ich glaube nur das hält mich noch aufrecht. Wäre da nicht dieserTrotz würd ich glaube ich einen Nervenzusammenbruch kriegen.
@ Charmquest
Ich bin aufgestanden und hab meine Krone zurecht gerückt. Allerdings sitzt sie noch verdammt schief aufm Kopf.:)
Und ich bin mir nicht sicher, ob die Konfrontation mit dieser einen bestimmten Sache so richtig ist.
Charmaquest
14-02-2013, 08:50
Und ich bin mir nicht sicher, ob die Konfrontation mit dieser einen bestimmten Sache so richtig ist.
Wahrscheinlich nicht in dieser Intensität. Hast Du vielleicht einen guten Kumpel mit dem Du das Szenario nachstellen kannst? Ohne groß da eine Abwehrtechnik einzubauen. Aber dass ihr euch an Deine Panikschwelle heran tastet, an der Du noch Kontrolle hast. Dann mit einem lauten, aggressiven "NEIN" und einem Stoß vor die Brust die Situation beenden, er lässt los / ab. Wie gesagt, das soll keine effektive Verteidigung sein, Dir lediglich das Gefühl geben die Kontrolle zu behalten. Damit könntest Du versuchen die Panikschwelle nach und nach zu verschieben.
Ich denke aber auch dass Du Dich den Gründen der Panik, Deine angedeuteten schlechten Erfahrungen, mehr stellen und eingestehen musst. Da wirst Du drüber reden müssen, oft und viel. Zumindest beschleicht mich die Ahnung dass das bisher ausgeblieben ist.
Nymphaea Alba
14-02-2013, 08:50
Allerdings beschleicht mich auch das Gefühl dass Du nicht drumrum kommen wirst die genauen Ursachen Deiner Panikattacken zu ergründen. Sonst könnte der Stresslevel für Dich doch eher kontraproduktiv sein.
Je länger ich hier lese, umso mehr drängt sich mir dieser Eindruck auch auf, ohne dir etwas unterstellen oder andichten zu wollen.
Du machst einige Andeutungen zum Thema Gewalt(erfahrungen), es tauchen immer wieder neue von dir geschilderte Probleme auf (im Umgang mit deinem SV-Kurs), die du auf Vorschläge und Lösungsansätze hin postest (das ist nicht negativ bewertend gemeint! Es fällt mir nur wirklich als ein roter Faden auf). Und dein von dir geschilderter Stresslevel scheint enorm /unangenehm hoch zu sein bei der ganzen SV-Geschichte. Ob das nicht mehr aushaltbar ist, wirst du am besten einschätzen können.
Aber wenn du das Gefühl hast, dass dir immer wieder andere Aspekte den Weg versperren den Kurs so zu bewältigen, wie du es gerne würdest, dann könntest du auch überlegen, was im Vorfeld für dich vielleicht wichtig und sinnvoll wäre.
McFly hat das glaube ich schon geschrieben - es gibt Leute, bei denen hilft die Brachial-Augen-zu-und-durch-Methode (werden mit der Zeit entspannter, weil sie ihre Erfolge wahrnehmen) und es gibt Leute, die trotzdem gestresst bleiben und durch ihren Stress noch unsicherer werden (weil sie keine Erfolge wahrnehmen).
Vielleicht ist das auch ein komplett falscher Eindruck, der bei mir entstanden ist. Du wirst dich selbst am besten einschätzen können. Ich drück dir in jedem Fall die Daumen :)
@Sahrah
Kann es sein, dass das bisl dein Ego ist, dass noch an dir rumkratzt? (Krone sitzt noch schief, etc.) :) Das ist völlig normal. Es war eine unangenehme und evtl. auch peinliche Situation für dich. Du schreibst ja selbst, dass du das nicht vor allen anderen machen willst, falls die Angst wieder kommt. Auch das ist völlig normal und durchaus verständlich.
Du solltest dir noch mal direkt klar machen, was deine Ziele mit diesem Kurs sind. Untersuche auch, ob die Ziele für dich erreichbar sind. Zerlege deine Ziele in Teilziele und halte dir vor Augen, was du bereits von diesen Teilzielen erreicht hast.
Und sehe bitte nicht nur das negative – auch wenn das im Moment für dich wohl überwiegt, aufgrund der letzten Erfahrung. Du bist trotz deines Respekts vor dem Bodenkampf ins Trainings gegangen. Du hast obwohl du totale Panik hattest weiter gemacht und hast dich nicht ängstlich verkrochen. Du hast den Willen nicht aufzugeben und dich durchzubeißen. Du bist trotz der unangenehmen Situation nach dem Training zum Trainer gegangen und hast mit ihm geredet und hast sogar einige der Übungen noch mal wiederholt. Das sind alles positive Punkte mit denen man sehr gut arbeiten kann um die eigene Angst zu überwinden. Du brauchst nur mehr Übung, vor allem in Ruhe und mit langsamer Steigerung der Intensität.
Trink nen Tee und lehn dich zurück. Mach dir keinen Kopf um das was im Kurs passiert ist. Klar beschäftigt es einen. Aber das ist völlig normal. Das habe ich nach 3 Jahren Kampfsport auch noch. Es bringt aber nichts, sich zu ärgern. Ist ja nix passiert. Und man kann es das nächste mal besser machen. :)
Axel_C_T
14-02-2013, 08:59
Hi Sahrah,
für mich hat sich deine Schilderung so angehört, als ob gerade diese Situation etwas bei dir "getriggert" also ausgelöst hat. Und zwar in einem Maße, dass dir das nicht gut bekommt. Ich persönlich finde, einfach "weitermachen" wie andere es vorgeschlagen haben, riskant.
Für ich hört es sich so an, als ob von Training zu Training deine Angst wächst. Bitte spreche vor dem Training den Trainer darauf an. Wenn du bei dem Training einen Nervenzusammenbruch bekommst, ist weder dir noch dem Trainer geholfen.
Würde es dir helfen, wenn du jederzeit eine Übung abrechen könntest? Habt ihr beim Training eine Art Codewort ausgemacht? Das würde dir vielleicht helfen, deine Angst etwas mehr in den Griff zu bekommen.
Eine psychologische Betreuung halte ich auch für sinnvoll.
Viel Erfolg
ACT
Wer einen SV-Kurs besucht und danach reif ist für den Psychologen, braucht keinen Überfall mehr.
Bei deinen heftigen Reaktionen müsste der Trainer auf jeden Fall ein paar Gänge runterschalten und die Intensität erst allmählich steigern. Wenn das nicht möglich ist, ist der Kurs für dich nicht geeignet. Such dir eine nette JuJutsu-Gruppe oder ähnliches, in der du langsam an deine Problemsituationen herangeführt wirst.
@Sahrah: Es wurde, glaube ich, noch nicht die Frage gestellt, ob dir der Trainer überhaupt grundsätzlich "sympathisch" ist oder eher weniger. In deiner Situation scheint mir das besonders wichtig, dass du mit jemandem trainierst, wo die Chemie absolut stimmt und zu dem du Vertrauen hast.
Auch für mich als Mann war und ist es immer sehr wichtig, dass ich Trainer (und Gruppe) mag - ich denke für dich ist das gerade noch viel entscheidender.
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