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Vollständige Version anzeigen : Wann endete das Schüler Lehrer Verhältnis...



Zauberer1
12-01-2014, 17:44
... zu Zeiten Yip mans und früher. Ich meine jetzt nicht wenn der Schüler vorher aufgibt oder kein Geld mehr hat. Wie ist so eine Trennung abgelaufen, gabs da auch eine Teezeremonie oder sowas, oder blieb der Schüler immer der Schüler des Lehrers ?

Yen_Li
12-01-2014, 19:14
[...] Ich meine jetzt nicht wenn der Schüler vorher aufgibt oder kein Geld mehr hat. Wie ist so eine Trennung abgelaufen, gabs da auch eine Teezeremonie oder sowas, oder blieb der Schüler immer der Schüler des Lehrers ?

Hallo Zauberer1,

lass Ip Man mal weg, mach da eine allgemeine Frage draus, und frag es mal im Unterforum: Sinologische Fragen im Chinaforum


Hier finden Diskussionen über die sprachlichen Feinheiten oder Besonderheiten der chinesischen Kampfkünste statt.

Evtl. kann ein Mod deinen Beitrag verschieben.

Schönen Abend noch

Yen Li

The little Dragon
12-01-2014, 21:37
... zu Zeiten Yip mans und früher. Ich meine jetzt nicht wenn der Schüler vorher aufgibt oder kein Geld mehr hat. Wie ist so eine Trennung abgelaufen, gabs da auch eine Teezeremonie oder sowas, oder blieb der Schüler immer der Schüler des Lehrers ?

Schüler bleibt man eigentlich immer.
Ein Karatemeister erzählte mal, die oberste Stufe der Dan Grade, die Kodansha (das sind dann Grade ab 5. Dan aufwärts), bedeute das man loslassen muss.
Schüler seines Meister bleibt man aber in der klassischen Auffassung so weit ich weiß immer.
(Die Antwort ist jetzt nicht aufs WT konkretisiert, vlt hilft sie dir ja trotzdem weiter ;) )

Thiloy
13-01-2014, 07:41
Es gibt gerade im Wing Chun diesbezüglich keine klare Stellung,
ich habe es selber erlebt das mein Sihing sich Dai-Sihing genannt hat und spatter von allen nur Si-Fu genannt warden wollte (man achte auf die Schreibweise).

Er hat sich durch Teezeremonie dann einem anderen Sifu angeschlossen und somit war dieser dann sein legitimer Lehrer....

Das wird heutzutage alles etwas konfus behandelt. Aber genauso wie damals steht Geld immer wieder im Mittelpunkt allen Handelns, gerade im WT und deren Derivaten (bei den meissten sogar noch schlimmer).

Cord Elsner (wing chun Cord elsner)hat auf seiner Webseite dazu einen tollen und langen Beitrag formuliert. Lese Dir das mal in Ruhe durch.

bjjfan
13-01-2014, 08:59
"Lebenslanger Schüler" - mir stellen sich die Nackenhaare auf!

Man meldet sich in einem "Sportverein" an und unterschreibt keine Leibeigenschaftsurkunde. Das Unterrichten ist eine Dienstleistung!

Wenn die ganze Nummer mit dem Trainer-Mitglieds-Verhältnis entspannter genommen würde, dann würde es viel weniger Stress geben.

Grüßchen, bjjfan

Thiloy
13-01-2014, 09:55
"Lebenslanger Schüler" - mir stellen sich die Nackenhaare auf!

Man meldet sich in einem "Sportverein" an und unterschreibt keine Leibeigenschaftsurkunde. Das Unterrichten ist eine Dienstleistung!

Wenn die ganze Nummer mit dem Trainer-Mitglieds-Verhältnis entspannter genommen würde, dann würde es viel weniger Stress geben.

Grüßchen, bjjfan

Genauso ist es!

Terao
13-01-2014, 10:30
"Lebenslanger Schüler" - mir stellen sich die Nackenhaare auf!Mir auch. Hierzulande wird viel zu oft halbverdautes konfuzianistisches Gedankengut und halbverstandene asiatische Ahnenverehrung als Vorwand benutzt, um Machtstrukturen in Vereinen und Verbänden zu sichern. Man pickt sich das raus, was einem passt. Das Resultat ist viel zu oft nicht Ost, nicht West, sondern einfach Mist.

The little Dragon
13-01-2014, 10:40
Man meldet sich in einem "Sportverein" an und unterschreibt keine Leibeigenschaftsurkunde. Das Unterrichten ist eine Dienstleistung!



Wenn das dann dahin führt, das Leute zum Trainer gehen und sagen "Ich will jetzt aber Sparring machen, und ich bin schließlich zahlendes Mitglied, also mach.", dann find ich das auch nicht mehr so prickelnd.

Schellenbaum
13-01-2014, 10:57
Wenn das dann dahin führt, das Leute zum Trainer gehen und sagen "Ich will jetzt aber Sparring machen, und ich bin schließlich zahlendes Mitglied, also mach.", dann find ich das auch nicht mehr so prickelnd.
Der Ton macht die Musik. Ich halte es für eine Selbstverständlichkeit, Anregungen und Wünsche äußern zu dürfen. Inwieweit die Wünsche zielführend sind oder er einem entgegenkommt, ist eine andere Geschichte. Ich zahle nicht unbedingt für "das beste Training für mich", sondern in erster Linie für "seine Trainingsmethode für alle/mich".

Sie: "Schatz, kannst du die Heizung ein bisschen aufdrehen? Mir is´kalt."
Er: "Nö."
"Dann geh ich zu Giovanni, in seinen Armen is´ es warm."
"Ok."

The little Dragon
13-01-2014, 11:02
Der Ton macht die Musik. Ich halte es für eine Selbstverständlichkeit, Anregungen und Wünsche äußern zu dürfen. Inwieweit die Wünsche zielführend sind oder er einem entgegenkommt, ist eine andere Geschichte. Ich zahle nicht unbedingt für "das beste Training für mich", sondern in erster Linie für "seine Trainingsmethode für alle/mich".

Sie: "Schatz, kannst du die Heizung ein bisschen aufdrehen? Mir is´kalt."
Er: "Nö."
"Dann geh ich zu Giovanni, in seinen Armen is´ es warm."
"Ok."

Schon klar ;)
Ich meinte nur wegen der Sichtweise "Training ist eine Dienstleistung". Das entspricht natürlich nicht der herkömmlichen Sicht auf KK-Training, der zufolge der Trainer sagt wo es lang geht. Im gewöhnlichen Dienstleistungsbereich sage ICH was ich will, und bezahle dafür.
(Das Wünsche geäußert werden können ist klar, das hat ja damit nix zu tun)

bjjfan
13-01-2014, 11:47
Schon klar ;)
Ich meinte nur wegen der Sichtweise "Training ist eine Dienstleistung". Das entspricht natürlich nicht der herkömmlichen Sicht auf KK-Training, der zufolge der Trainer sagt wo es lang geht. Im gewöhnlichen Dienstleistungsbereich sage ICH was ich will, und bezahle dafür.
(Das Wünsche geäußert werden können ist klar, das hat ja damit nix zu tun)

Der Trainer ist der Trainer. Punkt! Das hat nichts mit Kampfsport zu tun, sondern ist bei anderen Sportarten auch so!
Was ist denn die "herkömmliche Sicht des KK-Training"? Der Schüler gibt sein Gehirn und seine Eigenständigkeit auf und folgt dem Lehrer / Trainer blind???

Und ein Dienstleistender muss noch lange nicht alles machen, was ein Inanspruchnehmer so verlangt. Du kannst an der Fleischtheke auch eine LEBENDE Kuh verlangen und sogar dafür bezahlen wollen, in den Einkaufwagen wird man sie Dir trotzdem nicht hiefen.

Jede Art von künstlich aufgebautem Abhängigkeitsverhältnis im Sport finde ich zum Kotzen! Und KK ist nichts anderes als Sport!

Schellenbaum
13-01-2014, 12:12
Im gewöhnlichen Dienstleistungsbereich sage ICH was ich will, und bezahle dafür.
(Das Wünsche geäußert werden können ist klar, das hat ja damit nix zu tun)
Na ja. Du gehst zum Dienstleister, sagst was du willst, er sagt, wie er´s dir gibt (zeigt dir auf Anfrage auch diverse Referenzen), du bezahlst dafür. Das heißt aber nicht, dass dir der Dienstleister gehört und du ihm Unmengen an Zeit stehlen und Arbeitsaufwand abverlangen kannst. Bei zu starken Abweichungen/Zusatzaufwand etc. zahlst du eigentlich drauf. Kulanz kommt daher, weil der Markt hart umkämpft ist und jeder Kunde zählt (Kunde ist König). Kampfkünste umgehen dieses Gekrieche u.a. durch ihre Machtstrukturen. Die lassen kriechen.

Übrigens, meinen Fettdruck bemerkt? Das sind zwei Dinge, die ich im WT kritisiere. Man bekommt nicht transparent genug gesagt, was man kriegt und Referenzen.... :biglaugh: jetzt hab ich mich selbst zum lachen gebracht.

Zauberer1
13-01-2014, 12:17
hat aber jetzt alles nix mit dem thema zu tun

BUJUN
13-01-2014, 13:14
Wirklich gute Lehrer sind selten.

Die geben ihr Können / Wissen NICHT AN JEDEN weiter.

Sonst könnten die gleich eine DVD verkaufen.

Meinen Kram zeige ich auch nicht jedem und auch nicht nur wenn die
Summe stimmt.

Ein Vertrauensverhältnis ist dafür Voraussetzung.

Kann aber jeder in den Verein an der nächsten Ecke gehen und GLAUBEN
dass er dort für ein paar Taler im Monat zum Superkämpfer ausgebildet
wird.

Grüße

BUJUN

Meine ehemaligen Lehrer sind auch heute noch meine Lehrer und
hoffentlich damit zufrieden was ich geworden bin.

bjjfan
13-01-2014, 13:51
Meinen Kram zeige ich auch nicht jedem und auch nicht nur wenn die
Summe stimmt.

Ein Vertrauensverhältnis ist dafür Voraussetzung.


Es hat ja auch keiner geschrieben, dass der Trainer käuflich sein muss / soll.

Wenn ich aber in einem Club/Schule/Akademie oder wie ihr ingungler es auch nennt trainiere und der Lehrer/Trainer/Professor sein Wissen gewollt vorenthält, dann würde ich mir verarscht vorkommen.

Die Weitergabe von Wissen hat immer etwas mit Vertrauen zu tun. Im Falle von Kampfkunst ist es doch aber meist nur der "Schutz der eigenen Stellung".

Grüßchen, bjjfan

PS: Ich denke, dass meine Position klar ist. Mehr schreibe ich also nicht mehr! :D

BUJUN
13-01-2014, 14:12
@ bjjfan

Für mich trenne ich ob ich einen Sport, eine körperliche Kunst
oder das "idealisierte große Ganze" lernen will.

Da kommt man recht schnell drauf dass das oftmals ein lebenslanger
Lernprozess ist inkl. der Gewissheit, NIE anzukommen.

Aber dafür stets Neues zu entdecken und sich auch an kleinen Verbessrungen zu
erfreuen.

Und wenn das Lehrer:Schüler - Verhältnis über viele Jahre bis Jahrzehnte
besteht entwickelt sich da eine besondere Verbindung - auch Freundschaft.

Ich bin aus so manchen Club ausgetreten - immer freundschaftlich beendet
und ich kann mich jederzeit ( bei all meiner Kritik an ihm ) auch mit GM KRK treffen.
( und Sifu zu ihm sagen ! ).

Und bins damit zufrieden.

Grüße

BUJUN

Thiloy
13-01-2014, 14:22
Wirklich gute Lehrer sind selten.

Die geben ihr Können / Wissen NICHT AN JEDEN weiter.

Sonst könnten die gleich eine DVD verkaufen.

Meinen Kram zeige ich auch nicht jedem und auch nicht nur wenn die
Summe stimmt.

Ein Vertrauensverhältnis ist dafür Voraussetzung.

Kann aber jeder in den Verein an der nächsten Ecke gehen und GLAUBEN
dass er dort für ein paar Taler im Monat zum Superkämpfer ausgebildet
wird.

Grüße

BUJUN

Meine ehemaligen Lehrer sind auch heute noch meine Lehrer und
hoffentlich damit zufrieden was ich geworden bin.

Das doch genau das was im Endeffekt doch dem Verhältnis schadet,
dem einen zeig ich alles, dem anderen nicht..... Mensch mensch

genau durch solche Praktiken kommen Schuler unter die Räder.
Zeig doch einfach alles und gut ist.

Was soll sowas?

die Chisau
13-01-2014, 14:25
Wirklich gute Lehrer sind selten.

Die geben ihr Können / Wissen NICHT AN JEDEN weiter.

Sonst könnten die gleich eine DVD verkaufen.

Meinen Kram zeige ich auch nicht jedem und auch nicht nur wenn die
Summe stimmt.

Ein Vertrauensverhältnis ist dafür Voraussetzung.

Kann aber jeder in den Verein an der nächsten Ecke gehen und GLAUBEN
dass er dort für ein paar Taler im Monat zum Superkämpfer ausgebildet
wird.

Grüße

BUJUN

Meine ehemaligen Lehrer sind auch heute noch meine Lehrer und
hoffentlich damit zufrieden was ich geworden bin.

Genauso wie der Schüler nicht lebenslang uneigenständig, abhängig und unwissend sein/gehalten werden sollte, braucht der Lehrer die käufliche Nutte für den fordernden Schüler zu spielen.
Was wir im Escrima machen sehe ich nicht als Sport und ein Vertrauensverhältnis ist Voraussetzung für mehr.
Nein, es ist keine reine Dienstleistung und kein Zumba, wo man jeden Tanzschritt einfach so gezeigt bekommen muss.
Mir ist der Spruch eines ehemaligen (WT)Lehrer`s zwar zutiefst zuwider, weil er ihn als Druck- und Machtmittel missbraucht hat. -( Ihr werdet nie wissen, was ich euch nicht zeige...) , aber genau so ist es.
Leute die unregelmäßig ins Training kommen, bei jeder Gelegenheit Sonderkonditionen aushandeln wollen, werden nie das bekommen, was Leute die regelmäßig da sind, sich normal höflich und nicht ungut verhalten, lernen werden.
Die werden das aber nicht mal bemerken. ;)

BUJUN
13-01-2014, 14:33
Das doch genau das was im Endeffekt doch dem Verhältnis schadet,
dem einen zeig ich alles, dem anderen nicht..... Mensch mensch

genau durch solche Praktiken kommen Schuler unter die Räder.
Zeig doch einfach alles und gut ist.

Was soll sowas?

Nach ein paar Wochen weis der Lehrer ob der Schüler es ernst meint
und dann kriegt der auch Alles gezeigt / übergeben.

Da ich das als intensives Hobby mache ohne finanzielle Interessen
( und damit Abhängigkeit ) geht das schon.

Ich habe mir im Laufe der Jahre ein paar echt ekelige Dinger zugelegt und
die sind nicht für Jeden - bisschen VErantwortung sollte man auch haben.

Thiloy
13-01-2014, 14:35
Was ich immer und immer wieder betone ist:

Loyalität gibt es in 2 Richtungen. Schüler zum Lehrer und Lehrer zum Schüler,

dass ist ganz einfach. Ist eine Richtung gestört, passt es halt nicht mehr.

Thiloy
13-01-2014, 14:36
Nach ein paar Wochen weis der Lehrer ob der Schüler es ernst meint
und dann kriegt der auch Alles gezeigt / übergeben.

Da ich das als intensives Hobby mache ohne finanzielle Interessen
( und damit Abhängigkeit ) geht das schon.

Ich habe mir im Laufe der Jahre ein paar echt ekelige Dinger zugelegt und
die sind nicht für Jeden - bisschen VErantwortung sollte man auch haben.

Na klar geht das alles mit Verantwortung einher, aber ich mag diese Phrasen nicht.... "bei uns bekommt nicht jeder alles gezeigt"... ich Weiss ja was Du meinst. Das sind halt Aussagen die wieder einen Kult heraufbeschwören.

BUJUN
13-01-2014, 14:38
Genauso wie der Schüler nicht lebenslang uneigenständig, abhängig und unwissend sein/gehalten werden sollte, braucht der Lehrer die käufliche Nutte für den fordernden Schüler zu spielen.
Was wir im Escrima machen sehe ich nicht als Sport und ein Vertrauensverhältnis ist Voraussetzung für mehr.
Nein, es ist keine reine Dienstleistung und kein Zumba, wo man jeden Tanzschritt einfach so gezeigt bekommen muss.
Mir ist der Spruch eines ehemaligen (WT)Lehrer`s zwar zutiefst zuwider, weil er ihn als Druck- und Machtmittel missbraucht hat. -( Ihr werdet nie wissen, was ich euch nicht zeige...) , aber genau so ist es.
Leute die unregelmäßig ins Training kommen, bei jeder Gelegenheit Sonderkonditionen aushandeln wollen, werden nie das bekommen, was Leute die regelmäßig da sind, sich normal höflich und nicht ungut verhalten, lernen werden.
Die werden das aber nicht mal bemerken. ;)

Ich habe mir in der EWTO auch die "höheren" Techniken durch Prüfungen
gekauft - weil man die sonst ganz einfach ( in der Regel ) nicht beigebracht
bekommt.
Als ich dann im ChiSao "gefangen" war habe ich für mich schnell festgestellt,
dass mir genau DAS keine weitere Zeit und Geld wert war.

Aussicht auf JAHRELANGES ChiSao bis zur Holzpuppen - FORM und die
"Anwendung" wieder im ChiSao ??? HeHeHe - nein Danke !

Grüße

BUJUN

BUJUN
13-01-2014, 14:41
Na klar geht das alles mit Verantwortung einher, aber ich mag diese Phrasen nicht.... "bei uns bekommt nicht jeder alles gezeigt"... ich Weiss ja was Du meinst. Das sind halt Aussagen die wieder einen Kult heraufbeschwören.

Bitte richtig verstehen: ich mache KEINEN Unterschied bei den Schülern und
wer was gezeigt bekommt und wer nicht.

Mit "Kult" kann ich absolut nix anfangen:(

Grüße

BUJUN

Thiloy
13-01-2014, 14:41
Ich habe mir in der EWTO auch die "höheren" Techniken durch Prüfungen
gekauft - weil man die sonst ganz einfach ( in der Regel ) nicht beigebracht
bekommt.
Als ich dann im ChiSao "gefangen" war habe ich für mich schnell festgestellt,
dass mir genau DAS keine weitere Zeit und Geld wert war.

Aussicht auf JAHRELANGES ChiSao bis zur Holzpuppen - FORM und die
"Anwendung" wieder im ChiSao ??? HeHeHe - nein Danke !

Grüße

BUJUN

so ist es!

bjjfan
13-01-2014, 14:42
@ bjjfan

Für mich trenne ich ob ich einen Sport, eine körperliche Kunst
oder das "idealisierte große Ganze" lernen will.

Da kommt man recht schnell drauf dass das oftmals ein lebenslanger
Lernprozess ist inkl. der Gewissheit, NIE anzukommen.

Aber dafür stets Neues zu entdecken und sich auch an kleinen Verbessrungen zu
erfreuen.

Und wenn das Lehrer:Schüler - Verhältnis über viele Jahre bis Jahrzehnte
besteht entwickelt sich da eine besondere Verbindung - auch Freundschaft.

Ich bin aus so manchen Club ausgetreten - immer freundschaftlich beendet
und ich kann mich jederzeit ( bei all meiner Kritik an ihm ) auch mit GM KRK treffen.
( und Sifu zu ihm sagen ! ).

Und bins damit zufrieden.

Grüße

BUJUN

Wie ein Japaner mal meinte: "Meditieren kannst Du auch beim Zähneputzen!" ;) Mit dem Satz will ich einfach nur verdeutlichen, dass es - subjektiv betrachtet - für mich keine große "Wahrheit" in der Kampfkunst gibt.
Beim Sport geht es darum den Gegner innerhalb der gegebenen Regeln zu besiegen. Im ingung, so wie ich es kennengelernt habe, gab es keinen Ablauf im Lernen und Lehren, nur immer wieder der Versuch Schüler an den Lehrer zu binden. Vornehmlich durch Schlechtmachen von anderen, Absprechen von vorher bestätigten Fähigkeiten, Unterstellung von dies und das.

Qualitätskontrolle? Fehlanzeige... Wer kann denn schon nachprüfen was er im ingung gelernt hat und wie überhaupt das Endprodukt aussieht? Ok, anderes Thema.

Für mich ist das alles nur Sport und so betrachte ich es. Macht alles einfacherer und man kann herzhaft Lächeln, wenn mal wieder jemand etwas von "Treue" faselt.
Treu kann man seiner Frau sein, das ist für viele schon schwer genug.:cool:

Zwei Dinge noch:
- Ich kann mich auch noch mit KRK treffen. "Sifu" nenne ich ihn aber nicht. Erstens weil ich einen anderen Sifu hatte :D und Sigung betitele ich ihn nicht, da auch der Sifu/Sigung Pflichten hat. Diese hat er garantiert bei mir nicht beachtet.
- Einer meiner alten Trainingskameraden nennt mich ab und zu noch "Sifu". Ich finde es ätzend. Mit Rausschmiss aus dem GBV habe ich mit meiner ingung-Vergangenheit abgeschlossen und da bin ich echt froh!
Wie der Austritt aus der Kirche: Erst denkt man, dass man in den Himmel kommt....aber dann kommt das dicke Plus bei der Gehaltsabrechnung. :D

bjjfan
13-01-2014, 14:44
Bitte richtig verstehen: ich mache KEINEN Unterschied bei den Schülern und
wer was gezeigt bekommt und wer nicht.


Top! So soll es doch sein! :halbyeaha

Thiloy
13-01-2014, 14:52
Bitte richtig verstehen: ich mache KEINEN Unterschied bei den Schülern und
wer was gezeigt bekommt und wer nicht.

Mit "Kult" kann ich absolut nix anfangen:(

Grüße

BUJUN

Dann ist doch alles tip top

BUJUN
13-01-2014, 14:57
@ bjjfan

In den KK's steckt schon noch etwas mehr drin.

Stückchenweise arbeite ich mich ran.

Andere finden das Gleiche in einer Tee-Zeremonie oder
im Glauben oder in der aktiven Musik.....
Wäre doch schade wenn wir das nicht hätten - für die die es wollen.

Und nochmal Lehrer : Schüler:
die allermeisten meiner Lehrer hatten ihre "Lieblinge".

Und wenn mal Klassentreffen - ist der alte Lehrer immer noch der Lehrer.

Grüße

BUJUN

bjjfan
13-01-2014, 15:10
@ bjjfan

In den KK's steckt schon noch etwas mehr drin.

Stückchenweise arbeite ich mich ran.

Andere finden das Gleiche in einer Tee-Zeremonie oder
im Glauben oder in der aktiven Musik.....
Wäre doch schade wenn wir das nicht hätten - für die die es wollen.

Und nochmal Lehrer : Schüler:
die allermeisten meiner Lehrer hatten ihre "Lieblinge".

Und wenn mal Klassentreffen - ist der alte Lehrer immer noch der Lehrer.

Grüße

BUJUN

Wir können ja übereinkommen, dass wir nicht übereinkommen! :)

Es ging um das Ende des Schüler-Lehrer-Verhältnisses. Und meine Meinung ist, dass dieses Verhältnis endet, wenn ich nicht mehr Mitglied in einem Verein/Club, etc. bin.

Ich bin dem Lehrer nichts mehr schuldig und er mir nicht! Wenn, ja falls, eine Art der Freundschaft besteht, dann geht die auch nach dem Ausscheiden weiter.
Natürlich kann ich es immer noch toll finden, dass ich mal so einen coolen Menschen als Trainer hatte und auch dankbar sein, dass er mir schöne Dinge und eine schöne Zeit beschert hat. Aber auch der anderen Seite habe ich ihm seinen Lebensunterhalt gesichert.

Kleines Bsp: Mein ehemaliger "Sifu", mein ehemaliger "Sigung und mein ehemaliger Trainer/Lehrer haben sich nach meinem Rauswurf nicht einmal mehr bei mir gemeldet. Warum soll ich dann da noch ein Theater von machen? Nö...

Und in Kampfsport steckt genau so viel drin wie in Ikebana und Musizieren. Google mal "Eugen Herrigel", der Typ ist so ziemlich verantwortlich dafür, dass wir "Westler" meinen, dass in asiatischer Kampfkunst irgendwo das Seelenheil zu finden ist. Da gab es auch mal eine schöne Gegendarstellung eines Japaners. Ich schaue mal ob ich die noch finde.

So, und nun ab zum SPORT! :D Do what you want and enjoy life!

grüßchen, bjjfan

Thiloy
13-01-2014, 15:28
Wenn Du nicht mehr bei Deinem Lehrer bist, dann ist er nicht mehr Dein Lehrer.

Dieses lebenslange Lehrer-Geflecht impliziert doch das was ich eben kritisiert hatte. Genau wie "ich zeige NICHT ALLEN ALLES" ... gleiches Ding.

Wenn ich bei einem anderen Lehrer trainiere, dann ist er mein Lehrer, wenn ich dort nicht mehr traineren "war" er mein Lehrer.

Wenn man sich darüber hinaus gut versteht, dann ist das toll. So sollte es sein.

Zauberer1
13-01-2014, 17:02
Mir ging es jetzt doch eher um den chinesischen Teil Anfang letztes Jahrhundert.

Wann wurde der Schüler zum Meister...

Heute ist das klar, verlässt du deine Schule hast du auch keinen Meister mehr. Früher war die Bindung ja etwas anderes, man verbrachte ja sehr viel Zeit miteinander.

Thiloy
20-01-2014, 08:36
Wir können ja übereinkommen, dass wir nicht übereinkommen! :)

Es ging um das Ende des Schüler-Lehrer-Verhältnisses. Und meine Meinung ist, dass dieses Verhältnis endet, wenn ich nicht mehr Mitglied in einem Verein/Club, etc. bin.

Ich bin dem Lehrer nichts mehr schuldig und er mir nicht! Wenn, ja falls, eine Art der Freundschaft besteht, dann geht die auch nach dem Ausscheiden weiter.
Natürlich kann ich es immer noch toll finden, dass ich mal so einen coolen Menschen als Trainer hatte und auch dankbar sein, dass er mir schöne Dinge und eine schöne Zeit beschert hat. Aber auch der anderen Seite habe ich ihm seinen Lebensunterhalt gesichert.

Kleines Bsp: Mein ehemaliger "Sifu", mein ehemaliger "Sigung und mein ehemaliger Trainer/Lehrer haben sich nach meinem Rauswurf nicht einmal mehr bei mir gemeldet. Warum soll ich dann da noch ein Theater von machen? Nö...

Und in Kampfsport steckt genau so viel drin wie in Ikebana und Musizieren. Google mal "Eugen Herrigel", der Typ ist so ziemlich verantwortlich dafür, dass wir "Westler" meinen, dass in asiatischer Kampfkunst irgendwo das Seelenheil zu finden ist. Da gab es auch mal eine schöne Gegendarstellung eines Japaners. Ich schaue mal ob ich die noch finde.

So, und nun ab zum SPORT! :D Do what you want and enjoy life!

grüßchen, bjjfan

Hi bjjfan,

schau doch mal bitte nach dem Artikel, den würde ich gerne lesen.

Das was Du nach dem Rausschmiss erlebt hast, haben wir wohl alle erlebt... ist ne Frechheuit was sich die Luete einbilden.

Ich habe nem Freund aus meinem Verband sehr geholfen, aber wirklich und nun aus die Maus. Was ein Sack.

gruss
thilo

bjjfan
20-01-2014, 09:12
Hi bjjfan,

schau doch mal bitte nach dem Artikel, den würde ich gerne lesen.

Das was Du nach dem Rausschmiss erlebt hast, haben wir wohl alle erlebt... ist ne Frechheuit was sich die Luete einbilden.

Ich habe nem Freund aus meinem Verband sehr geholfen, aber wirklich und nun aus die Maus. Was ein Sack.

gruss
thilo

Moin Thilo,

sorry, bin irgendwie drüberweg gekommen.
Hier das Buch von Herrigel: http://www.ideologic.org/files/Eugen_Herrigel_-_Zen_in_the_Art_of_Archery.pdf

Und der kritische Aufsatz darüber: http://www.thezensite.com/ZenEssays/CriticalZen/The_Myth_of_Zen_in_the_Art_of_Archery.pdf

Beides in englischer Sprache, aber ich denke, dass man die Texte verstehen kann.

Hintergund: Ich habe mal eine TG-Arbeit über das Buch "Zen in der Kunst des Bocgenschießens" schreiben "dürfen" und bin dabei über den Aufsatz gestolpert. Der Herrigel hat als erster über das 'Besondere' in den fernöstlichen Kampfkünsten geschrieben und hat die Initialzündung gegeben, dass wir Westler in Kampfkunst etwas ganz tolles Spezielles sehen.

Aber wie bereits mehrfach erwähnt hat ja jeder seine eigene Meinung! :rolleyes:

Grüßchen, bjjfan

va+an
20-01-2014, 09:59
Geht an die Sache "Lehrer - Schüler" nicht mit dem europäischen Gedankengut heran.

Die asiatischen KK sind nunmal auch mit den Traditionen der Asiaten gespickt.

Was bedeutet es denn überhaupt Schüler bzw. Lehrer zu sein?
Die Vermittlung von Techniken/Formen? Vermittlung von treten und schlagen? Der Schüler lernt und zahlt einfach nur dafür?

Nach der asiatischen Def. eines Meister Schüler Verhältnisses existiert eh weit weniger hierzulande als gedacht.
Die kk szene ist doch oft zu verhurt (sorry), als das sich so ein vertrauensvolles Bündnis eingegangen wird. Wenn dann nur für die Augenwischerei.

Wenn man so ein Bündnis eingeht, dann geht man dieses Bündnis auch auf Dauer ein. Quasi wie Freunde fürs Leben. Mit euren Partnern geht ihr auch Bündnisse ein, die evtl euer Leben lang gehen.
So schlimm ist das alles nicht, wie sich hier einer vorstellt.

Ein guter Lehrer der zeigt einem, je nach Level die Kunst, der Schüler perfektioniert sich, evtl entwickelt er sich und die Kunst weiter.
Lässt auch mal die Kunst und den Meister los, um sich und die Kunst zu erkunden. Man soll nie eine Kopie des Meisters sein, sondern die Basis beherrschen und seine eigene Handschrift entwickeln.

Terao
20-01-2014, 10:42
Geht an die Sache "Lehrer - Schüler" nicht mit dem europäischen Gedankengut heran. Ich werfe mal vorsichtig ein, dass die meisten von uns (und die meisten unserer Lehrer) Europäer SIND.

Herrigel ist ein schönes Beispiel dafür, was herauskommt, wenn europäische Romantik auf asiatische Romantik trifft, und dann noch Verständnisschwierigkeiten hinzukommen. Und das war VOR der modernen filminduzierten KK-Romantik (und vor ihrer wirtschaftlichen Ausschlachtung). Auch, bevor die Asiaten dahinterkamen, was der Europäer gerne hört.

Schaut genau hin.

va+an
20-01-2014, 12:18
Klar sind wir Europäer und haben europäisches Gedankengut sowie europäisches Sozialgefüge.
Deswegen sollte oder darf man nicht da direkt wertend sein und das verteufeln.

Wenn man einen traditionellen Lehrer hat, sollte man sich auxh damit beschäftigen. Aber man sollte nicht gleich einr Vollmacht ausstellen.

Thiloy
20-01-2014, 12:21
Moin Thilo,

sorry, bin irgendwie drüberweg gekommen.
Hier das Buch von Herrigel: http://www.ideologic.org/files/Eugen_Herrigel_-_Zen_in_the_Art_of_Archery.pdf

Und der kritische Aufsatz darüber: http://www.thezensite.com/ZenEssays/CriticalZen/The_Myth_of_Zen_in_the_Art_of_Archery.pdf

Beides in englischer Sprache, aber ich denke, dass man die Texte verstehen kann.

Hintergund: Ich habe mal eine TG-Arbeit über das Buch "Zen in der Kunst des Bocgenschießens" schreiben "dürfen" und bin dabei über den Aufsatz gestolpert. Der Herrigel hat als erster über das 'Besondere' in den fernöstlichen Kampfkünsten geschrieben und hat die Initialzündung gegeben, dass wir Westler in Kampfkunst etwas ganz tolles Spezielles sehen.

Aber wie bereits mehrfach erwähnt hat ja jeder seine eigene Meinung! :rolleyes:

Grüßchen, bjjfan

Perfekt!! Danke!

Incognibro
20-01-2014, 13:20
1. Ihr ignoriert alle den TE.

2. Ich mach das jetzt mal auch und behaupte: wenn man einen guten Sifu hat dann versteht der seine Rolle als Sifu auch als das was man sich unter "väterlicher Lehrer" vorstellt.

Ich weiß im Sport wäre das undenkbar und den meisten hier auch viel zu intim, aber mein SIfu kennt so ziemlich jedermanns Lebenssituation bei uns in der Schule und ist immer hilfsbereit engagiert und bemüht auch über Wing Chun hinaus.
Ich habe andere Schulen und Vereine kennen gelernt und gesehen dass das im WT bei weitem nicht selbstverständlich ist.

Allein für seinen Umgang mit den Leuten der wirklich mehr als korrekt ist werd ich ihn immer respektieren und ich habe mir als junger Mensch auch so einiges davon abgekuckt.
Es bricht mir daher überhaupt keinen Zacken aus der Krone um ihn als Sifu zu bezeichnen, ist für mich einfach die philosophische-kung-fu Version von "Coach".
Und ich würde ihn warscheinlich auch nach einem Austritt als Lehrer abgespeichert behalten.

Biathlonmann
21-01-2014, 07:51
In der EWTO im Speziellen, herrscht ein sehr inniges Verhältnis zu den Sifus (wenn man mal bei Twitter reinschnuppert;))

Selbst Leute die schon 20+ Jahre KK betreiben, ihre eigenen Schulen haben etc. pp., hängen an altsifus Zitze. Hat dort aber mehr betriebswirtschaftliche Gründe IMHO. Dort endet das Verhältnis bei Eröffnung eines eigenen Verbandes:)

Generell finde ich aber die Ehrerbietung zu den Sifus bis Lebensende ok...nur halt nicht wie im Stil des genannten Verbandes.