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Vollständige Version anzeigen : Bandscheibenvorfall HWS - Sport?!



technologe
31-03-2014, 23:19
Hallo Leute!

Ich habe einen gesichertenen Bandscheibenvorfall in der HWS, glaube müsste C 6/7 sein, der Nerv welches meinen linken Arm versorgt ist eingeklemmt.

Schmerzen habe ich weniger derzeit, am Anfang war schon ab und zu ein Stechen vorhanden, derzeit immer weniger. Das größte Problem ist der Kraftverlust meines linken Trizeps. Vorher schaffte ich locker 100 kg Bankdrücken, jetzt gehen gerade mal 40 kg schwer (wegen schwacher linker Seite)... echt krass!

Es ist auch über Nacht passiert, bin mit einem verspannten Nacken aufgestanden und dachte mir nichts dabei, akute Belastung gab es vorher auch nicht... aber lange Rede bei Seite...

Wie sieht es nun mit Sport aus? Hat jemand Erfahrung?

Der Neurochirurg meinte ich dürfte alles machen, nur halt nichts so sehr HWS-betont. Spring Bodenkampf wird wohl erst mal flach liegen. Was ist dann mit Standkampf? So lange ich nicht ernsthaft was auf den Kopf kriege dürfte das doch gehen oder?

Ich will einfach nicht vom Kampfsport fernbleiben... es ist so wichtig und schön für mich, eine Stütze und Lebensqualität einfach...

Der Physio meinte ich sollte mit Thai Chi weitermachen, Kampfsport soll ich vergessen... so so...ich jogge wenn es geht, Fahrradfahren geht auch und lockeres Taekwondo-Training geht, aber ich muss mich echt einschränken derzeit.

Hat jemand schon eine OP hinter sich oder hat die gleichen Probleme? Wie geht es mit Sport, inbesondere mit Kampfsport?

Karate Kid 2.0
01-04-2014, 01:43
Hallo Leute!

Ich habe einen gesichertenen Bandscheibenvorfall in der HWS, glaube müsste C 6/7 sein, der Nerv welches meinen linken Arm versorgt ist eingeklemmt. Willkommen im Club! Bei mir soll es sich auch um einen Bandscheibenvorfall handeln, aber eher im Lendenwirbelbereich, was sich eigentlich nur im Bein durch Schmerzen bei Belastung bemerkbar macht.


Wie sieht es nun mit Sport aus? Hat jemand Erfahrung? Beim letzten Arztbesuch am letzten Mittwoch sagte mein Arzt klipp und klar: Sportverbot für mindestens zwei Wochen! Jedoch hatte ich da wiederum heftige Schmerzen, die vom Sprunggelenk bis kurz unter das Knie hochzogen - jetzt habe ich wiederum keine Probleme. Er sagte, dass ich sofort einen Arzt aufsuchen soll, wenn ich nicht mehr die Kraft habe, den Fuß anzuziehen. Bis dahin warte ich erstmal auf den Termin zur CT.


Ich will einfach nicht vom Kampfsport fernbleiben... es ist so wichtig und schön für mich, eine Stütze und Lebensqualität einfach... Geht mir genau so. Und so lange ich es irgendwie kann, gehe ich zum Training! Die Schmerzen habe ich "nur" bei verstärkter Belastung beim Warm-Up, also kann ich am normalen Training teilnehmen und muss Dinge, die auf die Füße gehen, halt meiden oder reduzieren.


Der Physio meinte ich sollte mit Thai Chi weitermachen, Kampfsport soll ich vergessen... so so...ich jogge wenn es geht, Fahrradfahren geht auch und lockeres Taekwondo-Training geht, aber ich muss mich echt einschränken derzeit. Mir wurde zum schwimmen geraten.

Cillura
01-04-2014, 05:48
Ist der Nerv denn immernoch eingeklemmt, oder hat man dich schon grade gerüttelt? Sollte der Nerv noch eingeklemmt sein, dann lass das auf jedenfall richten. Physio oder Osteopat oder Chiropraktiker müssten das können. Manche Ärzte können das auch. Sprich einfach mal mit deinem Hausarzt.

Vom Sport könnte ich auch nicht fern bleiben, ich würde nach einer Woche ausflippen. :ups: Was du aber tun kannst ist lockeres Formentraining oder Schattenboxen etc. Alles im schmerzfreien Bereich versteht sich. Sparring im Stand oder Boden würde ich auch meiden, und alles wo man vom Übungspartner extrem manipuliert wird. Mach halt Sachen, die du selbst voll kontrollieren kannst. Auch Krafttraining im Schulter/Nackenbereich würde ich vorerst meiden. Mach lieber Lockerungsübungen und Sachen die in Richtung leichtes Warmup gehen und dazu dienen deine Muskeln anzuregen und zu durchbluten, statt Kraft- (und Krampf-) übungen.

Eher im Wohlfühlbereich arbeiten und schauen was geht, als durch Ungeduld zu übertreiben und dann wieder zum Arzt zu müssen. :)

T. Stoeppler
01-04-2014, 06:49
Erstmal ruckartige Bewegungen vermeiden, langsames nicht-kraftbetontes Training ist angesagt.
Dann abwarten, bis sich der Vorfall zurückbildet. Kann bis zu 3 Monate dauern.
Oft ist aber nicht der Vorfall selbst das Problem (also die NPP-Masse, die auf den Nerv drückt) sondern die Muskulatur drumherum. Mit etwas Glück (Lebensalter?) bessert sich das schnell.
Den Arm auf jeden Fall im Training halten.

Nach einer Weile geht das auch wieder mit Kampftraining, aber sanft anfangen...

Gruss, Thomas

technologe
01-04-2014, 07:08
Ist der Nerv denn immernoch eingeklemmt, oder hat man dich schon grade gerüttelt? Sollte der Nerv noch eingeklemmt sein, dann lass das auf jedenfall richten. Physio oder Osteopat oder Chiropraktiker müssten das können. Manche Ärzte können das auch. Sprich einfach mal mit deinem Hausarzt.

Kann man was zurechtrütteln? :) Glaube nicht oder? Die innere Gallertmasse der Bandscheibe drückt halt auf den Nerv, derzeit merke ich kaum noch Schmerzen, nur die Kraft ist halt nimmer da...

Jo ich werde kürzer treten und versuchen zu genesen, doch lockeres Training solle wohl gehen.

Danke für die netten Antworten

Esse quam videri
01-04-2014, 08:13
Aus Erfahrung BV LWS, keine Schmerzen, nie gehabt, mache schweres rudern vorgebeugt, Kreuzheben etc., bin noch aktiv im VK-bei mir alles kein Problem.
OP würde ich nur machen, wenn Ausfallerscheinungen da sind, wird viel Schindluder getrieben mit. Normalerweise bessert es sich mit der Zeit von alleine.

gruss

Cillura
01-04-2014, 09:39
Ist der Nerv denn immernoch eingeklemmt, oder hat man dich schon grade gerüttelt? Sollte der Nerv noch eingeklemmt sein, dann lass das auf jedenfall richten. Physio oder Osteopat oder Chiropraktiker müssten das können. Manche Ärzte können das auch. Sprich einfach mal mit deinem Hausarzt.

Kann man was zurechtrütteln? :) Glaube nicht oder? Die innere Gallertmasse der Bandscheibe drückt halt auf den Nerv, derzeit merke ich kaum noch Schmerzen, nur die Kraft ist halt nimmer da...
...

War nur so ein Gedankengang. Hätte ja sein können, dass sich durch den Vorfall bei dir ein Wirbel ungünstig verschoben hat und dadurch der Nerv geklemmt ist. :)

TeamGreen
06-04-2014, 14:06
Ihr macht mir Mut... ich bin vorgestern gerade aus der MRT-Röhre gekommen und hab einen mittelschweren Bandscheibenvorfall der LWS diagnostiziert bekommen.

Schmerzen habe ich eigentlich keine, nur ein unangenehmes Ziehen im Gesäß und Bein auf der einen Seite, wenn ich nach längerem Sitzen aufstehe. Das geht dann immer ziemlich schnell wieder weg; wenn ich stehe, gehe oder mich sonstwie aufrecht bewege, merke ich nach kürzester Zeit gar nix mehr davon.

Momentan mache ich ab und zu ein bißchen lockeres Altherren-Freizeit-Hinterhofboxen, was mir sogar recht guttut. Krafttraining habe ich nach dem ersten Verdacht vor ein paar Wochen erstmal ausgesetzt, werde es aber nach Rücksprache mit meinem Orthopäden und meiner Sportphysiotante unter Beachtung der Diagnose wieder aufnehmen.

Was mich aber mal interessieren würde... hat irgendjemand Erfahrung mit Bodenkampf und Bandscheibenvorfall? Ich habe früher mal ein paar Jahre gegrappelt, das dann aus zeitlichen und familiären Gründen leider einstellen müssen und trage mich mit dem Gedanken, langfristig irgendwann mal wieder einzusteigen, wenn die Gören etwas größer sind und mir wieder mehr Freizeit lassen. Muß ich mich von diesem Gedanken jetzt verabschieden und mich auf Standup beschränken? Am Boden kommen ja doch mitunter recht ordentliche Torsionskräfte zusammen, die auf den Rücken wirken.

MichaelII
06-04-2014, 18:55
mach erstmal langsam und freue dich daß du keine Schmerzen hast, die sind nämlich nicht ohne. Der Nerv kann sich durch die Reizung auch entzünden. Mache die Übungen der Krankengymnastik, dadurch wird das herausgequetschte Gallert (viel mehr ist eine Bandscheibe nicht) vom Körper abgebaut.

TeamGreen
06-04-2014, 21:50
Ich hatte im letzten Sommer schlagartig massive Rückenschmerzen und war böse verspannt. Damals war von Bandscheibenvorfall noch keine Rede. Ich habe dann erstmal manuelle Therapie verschrieben bekommen und die Anwendungen haben auch einiges gelöst, aber mir immer noch keine vollständige Beschwerdefreiheit beschert. Die Physiotherapeutin meinte hinterher, aufgrund des Ausmaßes der Verspannungen würde sie schon mindestens auf eine Bandscheibenvorwölbung tippen. Im Nachhinein gehe ich davon aus, daß ich den Bandscheibenvorfall damals wohl schon gehabt habe.

Ich muß dazu sagen, daß ich zu dem Zeitpunkt aus einigen guten und weniger guten Gründen gerade eine Sportpause von etwa anderthalb Jahren hinter mir hatte (ja, ich weiß, war bescheuert). Nachdem die Anwendungen zu Ende waren, bin ich letzten Herbst erstmal wieder in mein altes Studio gegangen und hab die Sportphysiodame meines Vertrauens um einen Rückentrainingsplan gebeten. Ich bekam also erstmal Gerätetraining zur allgemeinen Kräftigung unter besonderer Berücksichtigung des Rückens und ein recht umfangreiches Stretch- und Lockerungsprogramm. Das half mir deutlich weiter als die Physiotherapie es geschafft hatte, und es ging mir insgesamt wieder ziemlich gut.

Anfang diesen Jahres bin ich dann wieder auf freie Gewichte gewechselt (Ganzkörperplan mit normalen Grundübungen und recht moderaten Gewichten). Das brachte nochmal einen ordentlichen Schwung Linderung und ich war zeitweise wieder völlig beschwerdefrei. Vor einigen Wochen begann es dann ein bißchen in meinem linken Bein zu ziehen, und das wurde dann irgendwann zwar nicht wirklich heftig schmerzhaft, aber doch so unangenehm, daß ich mich wieder zum Orthopäden bequemte... und der Rest ist dann ja Geschichte.

Was mich jetzt gerade etwas verwirrt, ist die Tatsache, daß ich diese Probleme bekommen habe, obwohl ich zu dem Zeitpunkt wie gesagt schon über ein Vierteljahr regelmäßiges Aufbautraining für meinen Rücken hinter mir hatte, ohne mich mit der Belastung zu übernehmen, und auch ganz zufriedenstellende Resultate damit erzielt hatte. Irgendwie paßt das für mich nicht so richtig zusammen.

Nun ja, nächste Woche sitze ich nochmal beim Orthopäden, und danach werde ich wieder meine Trainerin heimsuchen (die praktischerweise den Bandscheibenvorfall aus eigener Patientenerfahrung kennt).

technologe
16-04-2014, 10:42
Hi!

Ich bins nochmal. Also Gürtelprüfung abgelegt ohne Problem. Ist ja mehr Formentraining und SV-Übung. Leichtes Sparring sollte auch klappen, so lange ich es wirklich nur leicht mache und nicht auf den Kopf eins gesemmelt kriege, aber davon nehme ich auch erst mal Abstand bis es mit der HWS richtig gut ist.

Jetzt konzentriere ich mich auf Grundlagenausdauer, sprich viel Joggen und Radeln.

Ich hoffe auch dass ich dem Kampfsport treu bleiben kann. Es muss ja kein Wettkampf sein. Mich würde es nur sehr interessieren, ob hier jemand trotz Bandscheibenprobleme Wettkampf macht.

Mac1976
16-04-2014, 13:03
Also ich hatte schon drei, schwere Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbel und im Halswirbelbereich. Gleiche Probleme, keine Kraft mehr im Arm und Bankdrücken mit vorher gut über 100KG plötzlich mit 50 KG
Aber ich habe alle gut mit Physio und Core Training wieder in den Griff bekommen und bestreite Wettkämpfe auf internationalen Niveau im Ju Jutsu (Bundeskader) und BJJ. Es geht also schon! Auch bei mir sagten die Ärzte "evtl. geht noch schwimmen aber Kampfsport nicht mehr".

Merrak
10-11-2014, 11:21
Hallo Mac1976. Bei mir wurde kürzlich auch ein Bandscheibenvorfall im HWS Bereich festgestellt. Magst Du ausführlicher darstellen, was du genau gemacht hast? Kannst Du einen bestimmten Physiotherapeuten (am besten im Pott) empfehlen? Und wie Du wieder angefangen hast zu trainieren? Mit welchen Übungen hast du gute Erfahrungen gemacht? Mein Doc rät mir von sämtlichen Kampfsport ab... :(