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Vollständige Version anzeigen : Krankenkasse fordert Bericht



DerGroßer
07-07-2014, 10:50
Moin Moin,

habe mich vor ein paar Wochen beim Sparring an Wade und Daumen verletzt. Das musste Ärztlich behandelt werden. Ich habe mir nichts weiter gedacht, doch nun ist einen Monat Später ein Schreiben meiner GK gekommen. Hier wird nun verlangt darzulegen ob es sich um Fremd oder Eigenverschulden handelt und ob die Kosten somit zu lasten 3ter gelegt werden könnten.

Das ganze ist ja nun etwas her und ich wollte das ganze ungern über meinen Verein abwickeln lassen, was würdet ihr in einen solchen Bericht schreiben, irgendwelche Erfahrungen ?

Danke!

Kombatant
07-07-2014, 11:02
Von unbekannt verprügelt worden.
"Wurde die Sache strafrechtlich verfolgt?" Mit nein beantworten.

DerGroßer
07-07-2014, 11:27
Von unbekannt verprügelt worden.
"Wurde die Sache strafrechtlich verfolgt?" Mit nein beantworten.

Ja, ehm, ne...

Schnueffler
07-07-2014, 11:31
1. Was hast du im Krankenhaus angegeben?
2. Hast du einen Fragebogen bekommen oder hätten die gerne einen Freitxt?

Passion-Kickboxing
07-07-2014, 12:05
Hatte ich auch schon, als mir ein Trainingskollege eine Rippe gebrochen hat.
Hab es einfach ignoriert und auch bei wiederholter Nachfrage der Versicherung einfach gesagt, dass es ein Unfall war und ich den genauen Namen nicht weiß. -> Iwann haben sie aufgegeben.

Cillura
07-07-2014, 12:34
Ich hatte das mal bei nem Sturz vom Pferd. War nix weiter passiert - konnte nur am nächsten Tag schlecht laufen und bin daher zur Kontrolle zum Arzt (mit röntgen und allem). War aber nichts. Da kam der Wisch auch. Hatte da drauf geschrieben, dass ich vom Pferd gefallen bin und dass ich nicht runtergefallen wäre, wenn ich wüsste wie das passiert ist. Wie das halt so mit Unfällen ist. Da haben sie mich dann in Ruhe gelassen.

Seltsamerweise hatte ich bei meinem Fahrradunfall - bei dem ich mich richtig verletzt hatte - kein solches Schreiben bekommen. :rolleyes:

Ich bin mir nicht sicher, wo der Unterschied zwischen "Auf die Fresse gefallen" und "Auf die Fresse gefallen" liegt :o

Krankenkassen sind schon seltsam.

jkdberlin
07-07-2014, 12:37
Vereine sind versichert, automatisch. Außerdem ist es Einwilligung ins Risiko. Schreib denen einfach die Wahrheit.

Cillura
07-07-2014, 12:44
...Schreib denen einfach die Wahrheit.

:halbyeaha Ganz genau :)

Die Krankenkasse weiß in der Regel nur, dass du verletzt wurdest. Nicht warum und auch nicht durch wen oder was. Die wollen nur paar zusätzliche Infos. Schreib denen einfach kurz und knapp was los war. Für genaue und umfangreiche Ausführungen ist eh kein Platz auf dem Zettel. :D

Karate Kid 2.0
07-07-2014, 12:56
Ich hatte mal ein ähnliches Problem nach Trainingsverletzung bei einer inkompetenten Trainerin. Resultat: Die Krankenkasse hat sich das Geld für die Behandlung von ihr wiedergeholt!

Cillura
07-07-2014, 13:01
Ich hatte mal ein ähnliches Problem nach Trainingsverletzung bei einer inkompetenten Trainerin. Resultat: Die Krankenkasse hat sich das Geld für die Behandlung von ihr wiedergeholt!

Darf man fragen, was da genau passiert ist?

freakyboy
07-07-2014, 15:03
Darf man fragen, was da genau passiert ist?

Und vorallem bei ihr? Sollten nicht alle über den Verein versichert sein?

Kreuzkuemmel
07-07-2014, 15:09
Wenn's grob fahrlässig oder gar mutwillig war, zahlt die Versicherung nicht.

MartinB
07-07-2014, 15:42
Ich kenne es nur so, dass wenn man sich z.B. beim Sparring verletzt, die Krankenkasse möglicherweise versucht, die Schuld beim Anderen (der, der einen erwischt hat) zu suchen, so dass dessen Kasse zahlen muss. Wenn man dann Pech hat, streiten sich die beiden Kassen um die Zuständigkeit und man steht am Ende dumm da. Um das zu vermeiden einfach sagen, dass es in der eigenen Verantwortung lag.

DerGroßer
07-07-2014, 15:51
Ich werde schreiben das ich bin Training unglücklich gefallen bin und den genauen Hergang einfach nicht mehr weis.

Melde mich sobald Rückmeldung kommt.

p.s.: Wenn ich schreibe, das ich freies Sparring mit 5 Gegnern ohne Pause gemacht habe, kommt das evtl nicht so gut an ;)

itto_ryu
07-07-2014, 16:10
Als ich meinen Finger im Sparring gebrochen habe, kam auch sowas von der Krankenkasse. Ich habe einfach dem Sachbearbeiter eine Email geschickt, dass es ein Sportunfall im Rahmen des regulären Trainings war ohne Fremdverschulden und den Wisch in die Tonne getreten. Danach habe ich nichts mehr davon gehört. Keine Sorge, das ist ein Standard-Prozedere, die Krankenkassen möchten halt sehen, ob sie noch die Versicherung von jemand anderem schröpfen können :D

Sojobo
07-07-2014, 16:17
p.s.: Wenn ich schreibe, das ich freies Sparring mit 5 Gegnern ohne Pause gemacht habe, kommt das evtl nicht so gut an ;)

Du hast freie Technikübungen mit verschiedenen Partnern gemacht. Dabei ist der Sportunfall passiert.

Frank hat schon Recht: Die Wahrheit ist hier der richtige Weg. Wie du sie verpackst, ist eine andere Sache.

Kreuzkuemmel
07-07-2014, 16:38
So konkret würde ich garnicht werden. "Im regulären Training, ohne Fremdverschulden" sollte reichen.

gast
07-07-2014, 18:41
edit.

Gabber4Life
07-07-2014, 21:30
So konkret würde ich garnicht werden. "Im regulären Training, ohne Fremdverschulden" sollte reichen.

Eben,schreib bloß nix von Vollkontakt das dir einer eine geknallt hat etc wenn du dem nicht schaden willst!
Das ist der einzige Sinn hinter diesen schreiben einen schuldigen Suchen damit sie es nicht zahlen müssen.

Habe schon gehört das sich jemand in nem Kampf verletzt hat(Bruch),er hat es im Krankenhaus angegeben und sollte später mehrere Tausend Euro für die Behandlung zahlen.Ging irgendwie nicht über den Veranstalter(versteh ich bis heute nicht).Nach langem hin und her hat es der Trainer irgendwie hinbekommen.

Im Kampf verletzt würde ich denen nicht unbedingt stecken(für den Fall).Dann lieber die gute alte "ich saß da und plötzlich bekam ich nen Schlag von hinten und kann mich an nix mehr erinneren" Geschichte :D

samabe
11-07-2014, 13:27
Sind Deine Fragen jetzt wirklich ernst gemeint?

Du hast doch was beim Arzt angegeben. Wenn Du jetzt etwas anderes angibst, kann kann das höchstens negative Konsequenzen für Dich haben. Wenn die Art der Verletzung mit dem Bericht des Arztes zusammen passt, ist es doch merkwürdig, wenn plötzlich etwas Anderes geschehen sein soll. Das wäre höchstens ein Grund für die Versicherung, Dich in Regress zu nehmen und die Mitgliedschaft zu kündigen.

Es ist doch im Interesse aller Versicherten, wenn die Versicherung nachfragt. Wenn es sich um einen durch Dritte verursachten Schaden handelt, dann kann die Krankenkasse diese evtl. in Regress nehmen.

Zunächst einmal ist es auch für die Kasse interessant, ob Du z.B. als Sportler, oder als Trainer tätig warst. Mit Trainervertrag wärst Du z.B. über die Unfallversicherung Deines Arbeitgebers (Vereins) versichert. Wenn dies nicht der Fall ist, ist erst mal die Krankenversicherung zuständig. Dann wird weiter geprüft, ob jemand grob fahrlässig oder aber vorsätzlich den Schaden verursacht hat. Wenn z.B. jemand Dir entgegen aller Regeln nach einem Trennkommando durch den Kampfleiter noch ein paar Zähne ausschlägt, dann haftet dieser "Sportler" selbst für den Schaden des Anderen.

Dann wird geprüft, ob der von Dir ziitierte Trainer die entsprechende Fachkunde besitzt. Wenn er alle Regeln eingehalten hat, dann zahlt weiterhin die Krankenkasse. Wenn es aber entgegen den geltenden Regeln war, kann der Trainer in Regress genommen werden. Das ist dann über die Haftpflichtversicherung (wieder Voraussetzung, dass es sich um einen Trainer mit Vertrag gehandelt hat) abgesichert. Wenn der Trainer nicht die Fachkunde (Trainerschein) besitzt, dann wird geprüft, wie sich der Vereinsvorstand über die Fachkunde bewusst war. Wenn dort ein Trainer ohne Ausbildung eingesetzt wurde, und die Verletzung auf sein fehlerhaftes Verhalten (das könnte bei Sparring gegen mehrere Personen ja durchaus gegeben sein) zurückzuführen ist, dann haftet der Vereinsvorstand für den Schaden. Und wenn der Schaden (egal ob durch den Trainer oder das falsche Verhalten des Vorstandes bei dessen Beauftragung) besonders grob fahrlässig oder gar vorsätzlich herbeigeführt wurde, dann haften diese Personen persönlich für den Schaden.

Der größte Fehler, den Du machen kannst, ist etwas falsches anzugeben, da Du dann selbst für den Schaden herangezogen werden kannst.

Kusagras
11-07-2014, 16:05
Moin Moin,

...
Das ganze ist ja nun etwas her und ich wollte das ganze ungern über meinen Verein abwickeln lassen, was würdet ihr in einen solchen Bericht schreiben, irgendwelche Erfahrungen ?

Danke!

Samabe hat schon die treffende und ausführliche Antwort gegeben.

Grundsätzlich ist es ein normales und von der KK mitversichertes Risiko, wenn du in einem Verein Kampfsport betreibst und dabei verletzt wirst.

Nornalerweise verfolgt das keine KK weiter, wenn da im Text nicht etwas auftaucht, dass sich nicht für ein reguläres Training gehört bzw. wendet sich an die Versicherung des Vereins. Diese sind aber selten gegen die Kosten von üblichen ärztlichen Leistungen versichert, meistens handelt es sich um Unfall- versicherungen gegen Invalidität und ggf. auch Haftpflichtversicherungen.
Deshalb bleiben die Krankenversicherungten fast immer auf ihren Behandlungskosten sitzen.

Dennoch solltest du eigentlich auch der Versicherung deines Vereins den Vorfall melden, denn was ist, wenn du z.B. Spätschäden hast... ?

Die meisten Leute wissen gar nicht welche Risiken über den Verein versichert sind, eigentlich ein Unding, leider aber der Normalfall.