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Vollständige Version anzeigen : Die Kampfkunst für mich + einige N00b-Fragen :-)



Enharmoniker
18-04-2015, 19:25
Hi, liebe Kampfkünstler,
ich habe mir mal Gedanken gemacht, mit welcher KK ich anfangen sollte und im Anfangspost stand, dass man die Liste ausfüllen sollte, wenn man noch Fragen hatte. Demnach mach' ich das doch gleich mal! (Achtung, Wall Of Text!)


- Wo wohnst du (Heimatort / bevorzugter Trainingsort) und welche KK/KS werden in deiner Gegend angeboten / kannst du für ein regelmäßiges Training sinnvoll erreichen?
71686 Remseck am Neckar, Karate (Shotokan, Goju-Ryu), Taekwondo (ITF/WTF), Do Am Hapkido, versch. Kung Fu Stile (Tai Chi Chuan, Xing Yi, Pa Kua, Nord-/Südshaolin, 5-Tiere Kung Fu, Tang Lang, Pao Chen, Lohan Chuan, Di Tang Chuan), Boxen, Kickboxen, Aikido, Judo, Wing Chun, Capoeira; durch ein gutes Straßenbahn- und Busnetz in Stuttgart und Umgebung kann ich trotz meines Wohnorts (etwas abseits der Ballungszentren) die meisten Kampfkunstschulen gut erreichen


- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel

- Wie wichtig ist dir Wettkampf?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel

- Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel

- Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel

- Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel

- Scheust du dich vor Körperkontakt?
Igitt / Wenn's sein muss / Stört nicht / Ich liebe meine Mitmenschen

- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
Laut meines Hausarztes bisher nicht.

- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Lieber nur andeuten / Leichter Kontakt / Bisschen Schmerz darf schon sein / Vollkontakt

Nachdem das Obligatorische abgearbeitet wurde, noch ein paar Extra-Infos:

Ich habe früher bereits Judo (gefiel mir persönlich eher semi) und Taekwondo (gefiel mir per se gut) gemacht, ersteres nicht lange und glaube nur bis zum ... 8 Kyu, das letztere bis zum 5. Kup und knapp 4 Jahre. Ich mache gerne etwas mit allen Gliedmaßen und Technikarten (also Tritte, Schläge, Hebel, Griffe, Würfe; Waffen und Nervenpunkte würden mich auch interessieren), weswegen mir die Hosinsul beim Taekwondo damals auch sehr gut gefallen hat, wobei diese auch sehr elementar war. Formen, Meditation und Philosophie interessieren mich auch sehr, besonderes letztere beiden, weil ich mich gerne intensiv mit Sachen beschäftige, die ich gerne mache.

Eigentlich habe ich nach Abgleich von Trainingszeiten meine Auswahl bereits auf zwei Möglichkeiten beschränkt:

Die erste ist Do Am Hapkido (in Verbindung mit Taekwondo; die Kampfkunstschule bietet beides gekoppelt an), die an der Sportschule von Soo-Nam Park, dem Vorsitzenden der DTU angeboten wird.

Die zweite ist die Kung Fu Schule Stuttgart, die alle oben genannten Kung-Fu-Stile anbietet (+ Meditation und Fitnesstraining).

Wie oben zu sehen ist, ist SV meine oberste Priorität, Ästhetik wäre jedoch auch wichtig, da ich später gerne Kampfkunstakrobatik á la XMA zu meinem persönlichen Training hinzufügen möchte (eine weitere N00b-Frage hierzu meinerseits wäre, ob es dazu eine gedachte 'Grenze' gibt, ab der man damit anfangen sollte?).

Desweiteren eine Frage bezüglich des "besten Systems für einen selbst": Grundlegend stimmt es doch, dass kein System einem anderen überlegen ist, sondern der Praktizierende den Takt angibt. Soweit gehe ich gerne damit konform, immerhin ist ein Klavier auch nicht der Bratsche überlegen, eine Yudum Cetiner wohl jedoch dem 4-jährigen Nikolai aus Umpfenhausen, aber liefern gewisse Systeme (oder ihre Unterarten) aufgrund ihrer Vielfältigkeit oder Stiloffenheit nicht eine größere Disposition für gewisse Bereiche (SV, Akrobatik, Performance, etc.) als andere?

Ich freue mich bereits auf Eure Antworten. :)

Zeiteisen
18-04-2015, 21:23
So ganz der Noob bist Du ja nicht, Du hast ja schon ein paar Jahre Training hinter Dir. Im Prinzip ist das bei Dir mit den beiden genannten Möglichkeiten eine Abwägung: auf etwas mehr oder weniger Bekanntem aufbauen oder mit etwas Neuem beginnen. Wieso hast Du denn mit TKD aufgehört? Im Prinzip hört sich Möglichkeit 1 recht gut an, also TKD und Hapkido in derselben Schule. Nach einiger Zeit kommst Du doch bestimmt wieder gut in TKD rein, so dass Du nicht bei Null wieder anfangen müsstest.

Abgesehen davon würde ich mir TKD und Kung Fu mal vor Ort anschauen, also bei einem Probetraining. Kann ja sein, dass Dir eine der Schulen aus irgendwelchen Gründen nicht gefällt.

Ob eine der beiden Sachen nun besser zur SV taugt oder nicht, hängt ua davon ab, ob sowas auch trainiert wird.

Enharmoniker
18-04-2015, 21:38
Probetraining ist obligatorisch. Zumindest laut Aussagen der beiden Schulen ist auf jeder Seite ein vielfältiges Programm vorhanden. Ich hab damals aufgehört, weil ... tatsächlich kann ich mich daran nicht mehr erinnern. Vielleicht Prioritätenverschiebung oder so; ist schon länger her. Aber die Kicks und viele Handtechniken kann ich noch. :)

Me1331
18-04-2015, 22:20
Ob ein Stil, ein System SV taugliche Fähigkeiten vermittelt hängt konkret davon ab was genau unterrichtet wird. Bei den meisten klassischen Stilen wird gerne stark an der Realität vorbei trainiert, weswegen ich ohne den Trainer zu kennen bei dem Wunsch die eigenen Selbstverteidigungs-Fähigkeiten zu erhöhen lieber auf Systeme Stile Methoden verweise, die eine höhere Wahrscheinlichkeit haben dies auch zu vermitteln. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen auch hier komplett daneben zu liegen.
Für den Laien ist die Beurteilung daher oftmals relativ schwierig.

Neben der inhaltlichen Kriterien ist es auch noch wichtig das du dich im Training wohl fühlst, ansonsten wirst du dort wahrscheinlich auch nicht lange bleiben.

Ich würde mich bei dem Wunsch SV zu lernen bei folgenden Stilen umsehen:
Krav Maga, Alpha, P.D.R, Combatives usw...

Schaue bei deinem Training, dass mit Kontakt trainiert wird Pratzen Kickshields usw.
Wird die Psyche miteinbezogen?
Gibt es Szenario Training?
Welche Techniken werden trainiert, sind sie für die SV grobmotorisch oder werden eher komplexe Abfolgen trainiert (eher ungeeignet für SV Situationen).
usw usw.

Enharmoniker
19-04-2015, 08:05
Ich werde beim Probetraining einmal darauf achten; vielen Dank für Eure Antworten! :-)

Bezüglich der SV, wo du das Thema "Grobmotorik" ansprichst - der Grundsatz, dass SV so einfach wie möglich sein soll, zählt meiner Meinung nach auch zu den Grundsätzen. Immerhin sollte sie ja schnell und effektiv von*stat*ten*ge*hen. Allerdings gibt es in vielen Kampfkünsten ja auch SV-Reaktionen, die etwas komplexere Abläufe / kreativere Lösungswege beinhalten (ist mir bei der Hosinsul meines TKD-Dojangs aufgefallen). Haben die eigentlich einen praktischen Nutzen oder sind das solche Techniken (z.B. irgendwelche Schlaghagel als Konter auf einen einfachen, rechten Haken), die entweder nur von erfahrenen Praktizierenden oder gar nicht angewendet werden sollten? Ich hatte das Glück, mich noch nie ernsthaft körperlich verteidigen zu müssen und kann daher nicht aus Erfahrung sprechen.

Me1331
19-04-2015, 08:44
Ich kann die Technik leider nicht nachvollziehen, hast du dazu ein Beispiel Video von youtube?

Enharmoniker
19-04-2015, 09:18
Würd' mir nun direkt keins einfallen, habe ich nur mal aus dem Gedächtnis rezitiert. *kopfkratz* Ich weiß aber noch, dass es ein schlampiger, rechter (oder linker) Haken war, den der Verteidiger zur Seite geschlagen und einen Kettenfauststoß (:sport069: :D) nachgesetzt hat. Ich könnt' mir jedoch vorstellen, dass es einschüchternd wirkt und den Gegner irritiert. Aber ich glaube da bewege ich mich auf dünnem Eis mit meinen Aussagen. *g*

Me1331
19-04-2015, 09:55
Wichtig beim Training ist auf jeden Fall, dass der Trainingspartner lebt ^^
Bedeutet er soll nicht andauern in eine Schockstarre verfallen während der andere tausend und eine Technik abspult.

Enharmoniker
19-04-2015, 12:17
Wäre ein komischer Trainingspartner, der immer wieder bei derselben Technik in Schockstarre verfällt. :D Aber ja, ich weiß, worauf du hinaus möchtest.

Ich seh' gerade auch, dass bei uns Ninpo angeboten wird. Das hält auch einen starken Fokus auf SV soweit ich weiß, nicht?

zocker
19-04-2015, 12:25
und Taekwondo (gefiel mir per se gut) gemacht, ... das letztere bis zum 5. Kup und knapp 4 Jahre.



hast du damals auch schon bei meister park trainiert?


gruss

Me1331
19-04-2015, 12:31
Ich seh' gerade auch, dass bei uns Ninpo angeboten wird. Das hält auch einen starken Fokus auf SV soweit ich weiß, nicht?

Leider keine Ahnung wie genau die dort Unterrichten einfach mal hingehen und dir das Training ansehen.
Ein paar wichtige Punkte habe ich dir ja mit auf den Weg gegeben.

Drunken Tiger
19-04-2015, 13:46
Wie oben zu sehen ist, ist SV meine oberste Priorität, Ästhetik wäre jedoch auch wichtig, da ich später gerne Kampfkunstakrobatik á la XMA zu meinem persönlichen Training hinzufügen möchte

Effektive Techniken und ästhetischer Anspruch schließen sich zwar nicht immer, aber doch in den meisten Fällen eher aus. Zumindest wenn du unter Ästhetik akrobatische Bewegungen meinst.

Eine Kampfkunst, die beides bietet, ohne dabei gewaltige Einschnitte beim einen der beiden Aspekte hinzunehmen, wirst du wohl kaum finden.

Vielleicht wäre es besser zwei KK zu trainieren, die jeweils einen Aspekt abdecken. Zum Beispiel Capoeira und Krav Maga.