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Vollständige Version anzeigen : Ausgelagert aus "Die Aggression des Gegners spiegeln" - Familiäre Gewalt



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Klaus
07-08-2015, 11:28
Ich hätte ja sagen können:"Dann zieh mich doch aus dem Auto!" Ausgestiegen, er hätte mich geschubst und ich hätte mir nen Weakpoint gesucht. Seitlicher Kiefer und PENG!

Hätte Zeugen angehalten:"Sie haben doch gesehen das er mir körperlich nahe kam und mich schlagen wollte? Können Sie mir bitte Ihren Namen und Telefonnummer geben falls es zu einer Aussage Ihrerseit kommen sollte? Darüber wäre ich Ihnen sehr dankbar."

Ins Auto gestiegen und ab nachhause.

Und dann ging das Licht an und meine Mutter stand im Zimmer es wäre schon 9 Uhr ob ich keine Schule hätte.

P.S.: Ich bin auch schon gelegentlich im Auto ausgeflippt. Aber tatsächlich weiss man nie was das für kranke Typen sind die einen Krieg wegen einem Parkplatz anfangen. Auch wenn einige das wieder krampfhaft "lustig" finden müssen, es wurden schon diverse Leute über nen Parkplatz erschlagen, erstochen, erschossen, oder mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus befördert. Man kann den Reflex nicht unterdrücken, aber einreden dass alles roger ist wenn man die Axt nimmt und sich schlägt ist nicht unbedingt sinnvoll. Je klüger man reagiert umso besser.

Als kleine Anekdote: Mein letzter Ausfall im Strassenverkehr war, als ich auf dem Weg zur Arbeit an ner langsamen Stelle einen älteren kräftigen Herrn Typ Metzger mit nem etwa 8jährigen über die Strasse habe gehen sehen, vermutlich der Enkel. Weil der ihm "zu langsam" war, meinte er ihn dann sekundenlang zur Minna machen zu müssen, wie genau weiss nicht mehr. Irgendwas mit Treten, Schubsen, Ausholen als wollte er ihn totschlagen, und dabei ständig beschimpfen. Da habe ich erst was gerufen, er keilt was zurück, und ich halte was ich noch nie gemacht habe mitten auf der Strasse an und teile ihm mit was ich zu tun gedenke wenn er noch irgendeinen Ton von sich gibt. Da bin ich dann aber sicherheitshalber auch gleich weitergefahren, weil sowas genau zu den Szenarien führt die man dann in der Express liest. Und vor Gericht hätte ich vermutlich verloren. Ich weiss nicht ob anschreien mit ernst formulierten Drohungen reicht dass der Opa demnächst etwas weniger KZ-Nazi zu seinem Enkel ist. Ein Freund von mir hat den Vater in so einer Situation zerlegt.

gast
09-08-2015, 12:12
Ein Freund von mir hat den Vater in so einer Situation zerlegt.

Um zu zeigen, dass Gewalt keine Lösung ist ist die beste Lösung eine gewaltige Tracht Prügel.

Da lernt das Kind dann auch gleich was dazu...

Klaus
09-08-2015, 23:58
Um zu zeigen, dass Gewalt keine Lösung ist ist die beste Lösung eine gewaltige Tracht Prügel.

Da lernt das Kind dann auch gleich was dazu...

Nein, er hat erst mit dem Vater gesprochen ob er das nicht sein lassen möchte seinen Sohn "aus Spass" zu schlagen. Als der dann mit "nö" geantwortet und grinsend plakativ seinem Sohn nochmal einfach so eine reingehauen hat, hat er ihn wortwörtlich vollkommen zerlegt. Also so dass er nicht möchte dass der das nochmal von weitem sieht dass er seinen Sohn malträtiert. Ich finde diese Vorgehensweise bewundernswert und korrekt. Er lernt daraus wenn er nochmal die Hand gegen seinen Sohn oder seine Frau erhebt und das der Falsche sieht, landet er im Leichenschauhaus, da wo er hingehört.

Syron
10-08-2015, 00:24
Nein, er hat erst mit dem Vater gesprochen ob er das nicht sein lassen möchte seinen Sohn "aus Spass" zu schlagen. Als der dann mit "nö" geantwortet und grinsend plakativ seinem Sohn nochmal einfach so eine reingehauen hat, hat er ihn wortwörtlich vollkommen zerlegt. Also so dass er nicht möchte dass der das nochmal von weitem sieht dass er seinen Sohn malträtiert. Ich finde diese Vorgehensweise bewundernswert und korrekt. Er lernt daraus wenn er nochmal die Hand gegen seinen Sohn oder seine Frau erhebt und das der Falsche sieht, landet er im Leichenschauhaus, da wo er hingehört.
Das Problem was ich da etwas sehe ist das der Sohn das mitbekommen hat.
Was sagt ihm das eher: Jemand tritt für mich ein!
oder: Der Stärkere gewinnt!
(Mal davon ab, daß er dennoch vollkommen fertig sein kann, weil sein Papa verdroschen wurde; egal wie "gut" dieser seinen Job wahrgenommen hat)

Und ja, hier bin ich tatsächlich vor allem auf eine Antwort gespannt, von jemandem der da mehr als mutmaßen kann.

Klaus
10-08-2015, 10:21
Die Antwort kann Dir niemand geben, weil das individuell ist. Im Gutfall ist es wie Du sagst "Jemand tritt für mich ein!" und beim Vater "schei$$e beim nächsten Mal bringt der mich um, muss ich mir ein anderes Ventil suchen ... ich hab's, N*tten!". Im Schlechtfall fühlt sich der Junge auch noch schuldig, weil er "schuld" ist dass sein Vater ihn ja immer schlagen muss, und jetzt hat er auch noch bewirkt dass jemand seinen armen Vater haut nur weil er immer alles falsch macht.

In beiden Fällen hat der Junge aber schon so viel Schaden genommen, dass das eine längere Angelegenheit wird sich davon zu erholen. Im Gutfall hört sein Martyrium aber zumindest mittelbar auf, wenn der Vater Angst hat. Ich hoffe dass der anwesende Schankwirt der auf die Polizei gewartet hat diese auch informiert hat wieso es zu der Aktion kam, und dass diese nachgehakt hat wegen häusslicher Gewalt.

Einfach gar nichts zu machen wäre die schlechteste aller möglichen Lösungen, und das kann ich Dir aus Erfahrung sagen.

Alex R.
10-08-2015, 10:40
Und ja, hier bin ich tatsächlich vor allem auf eine Antwort gespannt, von jemandem der da mehr als mutmaßen kann.

Na dann darf ich ja wohl. :) So als Vater von 5.

Eltern die ihre Kinder schlagen, haben Probleme. Sei es Alkohol, seien es Drogen oder sonstige. Sowas gehört nicht toleriert, sowas gehört bestraft.

Verprügelt einer in meiner Gegenwart ein Kind, ist er fällig. Da gibt es kein stundenlanges Intensiv-Gespräch mit Kamillentee und Räucherkerze, unterlegt mit mediativer Musik. Da gibt's in die Schnauze und zwar so, dass er sich das hinter die Ohren schreibt, inkl. anschließender Anzeige bei den Behörden (Polizei + Jugendamt).

Dem Kind sind die Eltern da meist egal, besonders wenn es nicht das erste Mal verprügelt wurde. Da stellt sich eher ungläubiges Staunen ein, Motto: Die kann man verprügeln? Gefolgt von einem Es gibt tatsächlich jemandem, der sich für mich interessiert?.

Kinder sind Erwachsenen nun mal hoffnungslos unterlegen. Allein schon durch Größe und Gewicht.
Wenn es dann auch noch das eigene Elternteil ist, wird es besonders schlimm. Denn von den Eltern erwarten die Kinder Liebe, Schutz, Verständnis und Aufmerksamkeit und nicht Schmerzen.

Syron
10-08-2015, 12:11
@Klaus: Danke für die Antwort!

Einfach gar nichts zu machen wäre die schlechteste aller möglichen Lösungen, und das kann ich Dir aus Erfahrung sagen.
Ich wollte auch gar nicht vorgeschlagen haben, dabei schön zuzugucken.
Nur finde ich es halt fraglich, ob es die "Ideallösung" ist den Schläger (sei es Vater oder Mutter oder sonstwer) vor den Augen des Kindes auch noch zu verdreschen.

Oder ob es nicht vielleicht die bessere Alternative ist, dazwischen zu gehen, die Polizei zu rufen und so zu intervenieren.

Was man lieber machen *würde* - ist vermutlich bei jedem gleich.



Eltern die ihre Kinder schlagen, haben Probleme. Sei es Alkohol, seien es Drogen oder sonstige. Sowas gehört nicht toleriert, sowas gehört bestraft.
Da wird von mir unter Garantie kein Widerspruch kommen.

Genau wie das betroffene Kinder aus so einem Umfeld rausgeholt gehören und auch nicht nach einer kurzen "Ich tue es nie wieder-Phase" leichtfertig zurück gebracht werden.


Wenn ich aber lese, daß Leute dann die Schläger vor den Augen der Kinder *richtig* verdreschen und nicht "nur" einmal einen auf die Schnauze, stellt sich mir halt dennoch die Frage, ob das so toll ist?

Die Frage, *ob* man überhaupt eingreifen sollte hingegen - die sollte sich nicht stellen, das sollte das selbstvrständlich sein.

Alex R.
10-08-2015, 14:45
Nur finde ich es halt fraglich, ob es die "Ideallösung" ist den Schläger (sei es Vater oder Mutter oder sonstwer) vor den Augen des Kindes auch noch zu verdreschen.

Oder ob es nicht vielleicht die bessere Alternative ist, dazwischen zu gehen, die Polizei zu rufen und so zu intervenieren.
Es gibt keine Ideallösung. Und wer ein Kind verdrischt, muss damit rechnen, selbst zu bekommen. Das Kind hat im ersten Moment deutlich andere Probleme als mit aufgerissenen Augen zuzuschauen, wie der Peiniger verkloppt wird. Das wird eher heulend am Boden liegen.

Und natürlich ist es die bessere Alternative, die Polizei zu rufen. Sofern man dazu kommt und sich nicht bis zum bitteren Ende verteidigen muss, weil der Peiniger immer wieder angreift oder einfach nicht still liegen bleiben will. Dann kriegt er eben solange bis er still blutend am Boden liegt. Danach ist immer noch Zeit für die Polizei.

Gast
10-08-2015, 15:11
@klaus, alexr.:


Nein, er hat erst mit dem Vater gesprochen ob er das nicht sein lassen möchte seinen Sohn "aus Spass" zu schlagen. Als der dann mit "nö" geantwortet und grinsend plakativ seinem Sohn nochmal einfach so eine reingehauen hat, hat er ihn wortwörtlich vollkommen zerlegt. Also so dass er nicht möchte dass der das nochmal von weitem sieht dass er seinen Sohn malträtiert. Ich finde diese Vorgehensweise bewundernswert und korrekt. Er lernt daraus wenn er nochmal die Hand gegen seinen Sohn oder seine Frau erhebt und das der Falsche sieht, landet er im Leichenschauhaus, da wo er hingehört.
JA!
verdammt nochmal ... JA!




Es gibt keine Ideallösung. Und wer ein Kind verdrischt, muss damit rechnen, selbst zu bekommen. Das Kind hat im ersten Moment deutlich andere Probleme als mit aufgerissenen Augen zuzuschauen, wie der Peiniger verkloppt wird. Das wird eher heulend am Boden liegen.

ich hätte mir als kind nichts sehnlicher gewünscht als daß jemand wie ihr zwei meinen stiefvater zerlegt hättet.
und das meine ich todernst!
was hab ich mir gewünscht, daß dem endlich mal jemand seine eigene medizin zu kosten gibt, wenn er mich (wie er das in schöner regelmäßigkeit tat) mal wieder so gedroschen hat, daß ich mich vor schmerz bep*ßt hab ...
kunststück bei einem kind.

die genossen der deutschen volkspolizei haben jedenfalls damals NICHT eingegriffen, obwohl ein wohlmeinender nachbar sie zweimal gerufen hat.
war ja eine erzieherische maßnahme, also die prügel ... da griff man nicht ein, das gehörte so.

insofern für eure courage:
:yeaha::yeaha::yeaha:

wer weiß ... vielleicht wäre in meinem leben einiges ganz, ganz anders gelaufen, wenn dieser sadist es aus angst, selbst auf's maul zu kriegen, einfach mal unterlassen hätte, auf mir rumzudreschen wie auf einem sandsack ...?
klar, ich weiß, hier möchte im grunde niemand hören, wenn man als überlebender etwas von der gewalt schildert, die man erlebt hat.
ich hab's trotzdem mal erwähnt.
so am rande.

Cam67
10-08-2015, 15:26
schwieriges thema
zum glück hab ich so etwas mit kindern , in der öffentlichkeit , noch nicht erlebt. aber mit hunden schon einige male. meine erfahrung ist, das es allesamt feiglinge sind die sich nur über diese schiene ein gefühl von bestehen geben können. ich denke die mechanismen werden ähnlich sein.

jedesmal, wenn ich dann hinging und ihnen anbot das doch jetzt mal mit mir zu versuchen, kam die antwort, das ich von abrichten (hier könnte man erziehung einbauen) keine ahnung hätte, einer betonte sogar , daß er aus einer hundeschule käme (muss mich korrigieren, er sprach von züchterfamilie ).
und jedesmal wenn ich darauf hin klarmachte, daß wenn er in meiner gegenwart es nochmal tut, ich ihn abrichten werde und zwar so wie ich es gelernt habe, haben die sich ausnahmlos alle verzogen.

meine bedenken sind nur , daß sie ev. dann in ihrer wohnung sich noch krasser auslassen werden (wahrscheinlich auch die hier angesprochenen väter).

also bleibt nur die anzeige und das hoffen auf den erkenntnisgewinn des kindes daß der peiniger nicht allmächtig ist. genau für sowas sollte der gesellschafliche schutz und die zivilcourage nicht behindert werden.
mir ist aber klar das die gratwanderung zur selbstjustiz hier sehr sehr schmal ist.

concrete jungle
10-08-2015, 15:33
Finde ,,sidewalk justice" in solchen Momenten auch sehr legitim!

Habe selbst mal einen Frauenschläger gerade gedengelt und bei solchen Eltern (waren eher harmlose Sachen, Kinder wurden in der Öffentlichkeit geohrfeigt, spricht aber schon für eine Enthemmung der Misteltern) durch Präsenz und verbal deutlich klar gemacht, das es zu Enden hat oder es gibt Senge...

Bin auch nicht der Typ der bei sowas unbeeindruckt weitergeht,
wenn man mein Wertesystem mit Füßen tritt kann es sein das ich loslege.Bis auf den Frauenhauer (gab ein längeres Match...) kam da auch bis jetzt noch kein Gegenwind!

gast
10-08-2015, 18:07
Nein, er hat erst mit dem Vater gesprochen ob er das nicht sein lassen möchte seinen Sohn "aus Spass" zu schlagen. Als der dann mit "nö" geantwortet und grinsend plakativ seinem Sohn nochmal einfach so eine reingehauen hat, hat er ihn wortwörtlich vollkommen zerlegt. Also so dass er nicht möchte dass der das nochmal von weitem sieht dass er seinen Sohn malträtiert. Ich finde diese Vorgehensweise bewundernswert und korrekt. Er lernt daraus wenn er nochmal die Hand gegen seinen Sohn oder seine Frau erhebt und das der Falsche sieht, landet er im Leichenschauhaus, da wo er hingehört.

Aha. Na wenn das wirklich genau so gewesen ist dann ist es ja quasi Nothilfe.

Ich finde es eigentlich auch toll. Wer stark ist hat eben Recht. Zum Glück bin ich recht stark.

Der Mann hat ganz sicher seine Lektion gelernt und passt gut auf dass es keiner sieht wenn er das nächste Mal seinen Sohn verprügelt. Da hat sich ja schon toll was verbessert.

Power of will
10-08-2015, 18:15
Dem Kind sind die Eltern da meist egal, besonders wenn es nicht das erste Mal verprügelt wurde. .

Ich denke nicht das das stimmt.

Ousi
10-08-2015, 18:38
Ich denke nicht das das stimmt.
Jup, für das Kind ist nämlich das gehauen werden eine normale Sache, als Reaktion auf etwas was man vermeintlich falsch gemacht hat.

Gast
10-08-2015, 18:50
ich find's interessant, daß hier so viele wissen, wie sich das geschlagene kind fühlt, wenn sein peiniger im beisein des kindes auch mal was auf's maul kriegt.
und zwar genau dafür, daß er das kind geschlagen hat ...

entnehme ich einigen beiträgen hier, daß man so etwas nicht tun sollte, weil das kind dann mitleid mit seinem peiniger hat oder geschockt ist so ähnlich?
glauben hier wirklich einige, daß man ein (regelmäßig) geschlagenes kind mit so etwas "schocken" könne?!

ich wiederhole es, auch wenn#s keinen interessiert und offenbar völlig untergegangen ist - ich hätte mir als kind gewünscht, daß ein erwachsener meinem stiefvater, wenn der mich mal wieder verdroschen hat, bis ich mich vor schmerz bep*ßt habe (denn das gefiel ihm ganz besonders!) mal so richtig was auf die fresse gehauen hätte.
ich hätte laut gejubelt, ungeachtet der späteren, möglichen folgen für mich, denn schlimmer konnte es sowieso nicht mehr werden.
außer vielleicht, wenn er mich totgeschlagen hätte.

wollen diejenigen, die hier darüber spekulieren, wie es auf das kind wirkt, wenn sein peiniger was aufs maul kriegt, wirklich nicht hören, wie sich ein betroffenes kind fühlt?
ist das wieder zu viel realitätsnähe?
ist das weder zu extrem?
isses besser, wie immer im spekulativen zu verharren und sich in "was-wäre-wenn"-phantasien zu ergehen?
:mad:

und kommt mir jetzt nicht mit: "jaaa, jaaa ... schon gut ... hattest es schwer, is' schon klar (hier bitte genervt die augen verdrehen) ... aber hier geht's nicht um extremfälle wie dich."
worum geht's denn dann?

amasbaal
10-08-2015, 19:04
ich denke, dass mal unterschieden werden muss zwischen "eine gelangt bekommen", "eine tracht prügel" bekommen und regelrecht zusammengeschlagen werden. dazu kommt das verhalten der eltern "ansonsten".
da gibt es einiges an abstufungen, die unterschiedlich auf das grundsätzliche verhältnis des kindes zu den eltern wirkt.

und ja, da bin ich auf rambats seite: wenn regelmäßig mit aller brutalität zusammengeschlagen wird und das dazu nicht nur gelegentliche kranke "ausraster" eines ansonsten liebenswürdigen menschen sind (solche gespaltenen persönlichkeiten gibt es zu hauf), dann ist da bald nicht mehr viel übrig vom familieninternen "stockholmsyndrom".
gibt ja auch viele fälle, in denen die älter und stärker gewordenen kinder irgendwann zurückschlagen - ganz ohne mitleid mit dem erzeuger. da ist offensichtlich keine solidarität mit dem elternteil mehr - selbst wenn man(kind) von dem materiell und psychisch abhängig ist oder so.

Gast
10-08-2015, 19:14
gibt ja auch viele fälle, in denen die älter und stärker gewordenen kinder irgendwann zurückschlagen - ganz ohne mitleid mit dem erzeuger. da ist offensichtlich keine solidarität mit dem elternteil mehr
wundert mich eigentlich, daß es nicht viel mehr inzwischen erwachsen gewordene kinder gibt, die sich auf die gleiche weise bei ihren eltern "bedanken" ...

ich hab meinen alten aktiv gesucht, und wenn ich ihn gefunden hätte, wäre mir alles, aber buchstäblich alles was danach kam, völlig wurscht gewesen.
hauptsache, ich hätte ihn mal 'ne viertelstunde lang ganz für mich allein gehabt ...

schade, hat nicht sollen sein.

Power of will
10-08-2015, 19:16
Ein Kind liebt seine Eltern, egal was sie ihm antun.

amasbaal
10-08-2015, 19:27
oh mann, komm mal auf die erde zurück.
ich bin nie zusammengeschlagen worden. nur selten ne "ertragbare" tracht prügel. habe phasen gehabt, in denen ich meine eltern definitv nicht geliebt habe - vor allem nicht in der pubertät.

so.
hypothese wiederlegt.
na ja, vielleicht war ich ja auch nie kind, wie man heutzutage kind ist. DAS finde ich aber eher positiv. :p

Gast
10-08-2015, 19:29
Ein Kind liebt seine Eltern, egal was sie ihm antun.

definitiv: NEIN.

was du meinst, ist die abhängigkeit, in der sich jedes kind befindet.
und die es dazu zwingt, sich anzupassen.
das darf man aber bitte nicht mit liebe verwechseln.
glaubst du vielleicht, ich hätte meine eltern "geliebt", angesichts all dessen, was sie mir angetan haben?
nee, hab ich nicht. ich hab sie gehaßt.
und erzähl mir bitte nicht, ich würde mich da irren ...

ich zitiere mal aus einem interview mit alice miller:


Gewalt tötet die Liebe: Schläge, das Vierte Gebot und die Unterdrückung authentischer Gefühle

Alice Miller im Gespräch mit Borut Petrovic Jesenovec für das slowenische Magazin ONA, Juni 2005

(...)
Sie gehen so weit, zu sagen, das Vierte Gebot verursache körperliche Krankheiten. Wie erklären Sie diesen Zusammenhang?

Was uns krank macht, ist die Unterdrückung der authentischen Gefühle. Wir unterdrücken unsere echten Gefühle aus Angst. Die unbewusste Angst des Kindes vor den gewalttätigen Eltern kann das ganze Leben wirksam bleiben, wenn wir uns mit Hilfe der Verleugnung weigern, uns mit dieser Angst zu konfrontieren.

Wir halten es für selbstverständlich, dass Eltern ihre Kinder "lieben". Leider ist das öfter nicht mehr als ein Mythos. Ist elterliche Liebe denkbar, wenn sie sich nur gelegentlich "erzieherischer Schläge" bedient?

Als Eltern sollten wir wissen, dass jede Form von Gewalt in der Erziehung, wie gut sie auch immer gemeint sei, die Liebe tötet.



Warum ist das Schlagen von Kindern falsch?

Schläge sind immer ein Missbrauch von Macht. Sie sind erniedrigend und erzeugen Furcht. Der Zustand der Furcht lehrt Kinder lediglich, misstrauisch zu sein und ihre authentischen Gefühle zu verstecken. Sie lernen darüber hinaus von ihren Eltern, dass Gewalt der angemessene Weg sei, Konflikte zu lösen, dass sie schlecht oder wertlos sind und der Korrektur bedürfen
so isses!

amasbaal erwähnte das "innerfamiliäre stockholm-syndrom".
guter begriff, trifft voll ins schwarze.
hat aber mit "liebe" überhaupt nichts zu tun.

nochmal alice miller:

Sie sprechen vom Missbrauch des Kindes als dem "Verbotenen Thema" unserer Kultur. Warum ist das so und was ist nötig, um das zu ändern?

Das Thema ist verboten, weil die meisten von uns als Kinder geschlagen wurden und nicht daran erinnert werden wollen.
Als Kinder haben wir gelernt, dass Schläge harmlos seien. Wir mussten dieser Lüge glauben, um zu überleben.
Als Erwachsene wollen wir dann nicht wissen, dass Schläge tatsächlich schädlich sind.
Es ist sehr interessant, wie aggressiv Menschen werden können, wenn Sie sagen: Schlagen Sie Ihre Kinder nicht.
Sie werden noch aggressiver, wenn man Ihnen sagt: Sie wurden als Kind geschlagen und haben darunter gelitten; Sie waren gezwungen, Ihr Leid zu verleugnen, um zu überleben. Sie würden Sie lieber umbringen, als die Wahrheit anzuerkennen und den Schmerz zu fühlen, wie erniedrigt und ungeliebt sie waren, als sie von jemandem geprügelt wurden, der fünf Mal größer war als das Kind.
Stellen Sie sich vor, wie es Ihnen erginge, wenn Sie auf der Straße plötzlich von jemandem in einem Wutanfall angegriffen würden, der fünf Mal größer ist als Sie, und Sie verstünden nicht einmal, warum das geschieht. Ein Kind kann diese Wahrheit nicht ertragen und muss sie unterdrücken. Ein Erwachsener kann sich aber mit der Realität konfrontieren. Als Erwachsene sind wir nicht so isoliert, wir können Zeugen suchen und haben ein Bewusstsein, über das wir als Kind nicht verfügten.

und nein, noch einmal - kinder LIEBEN solche eltern meist nicht.
aber sie passen sich an, sagen das, was die eltern hören wollen ... und versuchen so, zu überleben.

seit der steinzeit ist es in uns genetisch verankert: das wissen, daß ein kind, welches von seiner bezugsperson (meist die mutter) verstoßen wird, verhungern muß.
DAS ist es, was kinder dazu bringt, alles über sich ergehen zu lassen.
anpassung.

Power of will
10-08-2015, 19:59
definitiv: NEIN.

was du meinst, ist die abhängigkeit, in der sich jedes kind befindet.
und die es dazu zwingt, sich anzupassen.
das darf man aber bitte nicht mit liebe verwechseln.
glaubst du vielleicht, ich hätte meine eltern "geliebt", angesichts all dessen, was sie mir angetan haben?
nee, hab ich nicht. ich hab sie gehaßt.
und erzähl mir bitte nicht, ich würde mich da irren ...


Zu deiner subjektiven Erfahrung kann ich alleine schon um deine Grenzen zu achten nichts sagen ich denke das man weder von deiner Subjektiven Erfahrung als auch von meiner auf die Gesamtheit schließen kann.

Ich habe mich in der Vergangenheit sehr ausführlich mit der Thematik befasst.

Bei andauernder Misshandlung und oder Missbrauch greift der Geist zu folgendem Trick, das Betroffene Elternteil wird unbewusst in zwei verschiedene Objekte gespalten, somit gibt es sowohl eine Gute Mutter/Vater Als auch eine Böse.
Man schafft es unbewusst nicht die Negativen sowie positiven Erlebnisse auf ein und dieselbe Person zu beziehen. Somit ist das Negativ erlebte wie weggeblasen (Tritt in den Hintergrund) sobald das Elternteil einen wieder in den Arm nimmt und lieb hat. Das das Kind das Elternteil bis aufs tiefste verabscheut ist genau so gegeben wie eine Abgöttische liebe, je nachdem wie das Elternteil grade erlebt wird.
Von Gleichgültigkeit würde ich jedoch in keinem Fall reden.

Bei einer Trennung tritt meist das Negative in den Vordergrund da es mit Sicherheit leichter ist sich von der bösen Mutter/Vater zu trennen als von der/dem lieben.

Gast
10-08-2015, 20:08
Bei andauernder Misshandlung und oder Missbrauch greift der Geist zu folgendem Trick, das Betroffene Elternteil wird unbewusst in zwei verschiedene Objekte gespalten, somit gibt es sowohl eine Gute Mutter/Vater Als auch eine Böse.
Man schafft es unbewusst nicht die Negativen sowie positiven Erlebnisse auf ein und dieselbe Person zu beziehen. Somit ist das Negativ erlebte wie weggeblasen (Tritt in den Hintergrund) sobald das Elternteil einen wieder in den Arm nimmt und lieb hat. Das das Kind das Elternteil bis aufs tiefste verabscheut ist genau so gegeben wie eine Abgöttische liebe, je nachdem wie das Elternteil grade erlebt wird.
richtig, das kenne ich, zumindest zum teil.
ist definitiv ein dissoziativer prozeß.
ich persönlich würde das aber trotzdem nicht als "liebe" des kindes zu seinem peiniger bezeichnen. dissoziieren ist nicht dasselbe wie "liebe", finde ich.
unter "liebe" verstehe ich etwas ganz anderes, und vielleicht reden wir in diesem punkt aneinander vorbei.
liebe ist für MICH nicht vorstellbar ohne vertrauen, und ich bezweifle aus eigenem trüben erleben, daß ein regelmäßig und über viele jahre hinweg mißhandeltes kind seinen peinigern gegenüber noch irgendwelches vertrauen an den tag legt.

ich gehe davon aus, daß das, was du da beschreibst, teil des anpassungsprozesses ist, den das kind durchlaufen muß, wenn es überleben will.
nochmal - amasbaal sprach vom "innerfamiliären stockholm-syndrom", und ich habe bislang keinen passenderen begriff finden können ...

bei mir war's jedenfalls so.
ohne daß ich da nun anspruch darauf erhebe, daß meine sicht dieser erlebnisse allgemeingültigen charakter hätte ...

Power of will
10-08-2015, 20:27
Spaltung und Dissoziation sind wieder zwei andere Sachen. Hatte grade einen Längeren Text verfasst aber darin zusehr vorbeigeredet. Für mich hat es mehr sinn gemacht die Dinge zu verstehen als einfach nur zu hassen.

Ousi
10-08-2015, 20:54
Ein Kind liebt seine Eltern, egal was sie ihm antun.
Nein, ein Kind weiss idR wann es in der Lage ist zurückzuschlagen...
Es nimmt allerdings Sachen wie bsp. Schläge auch schnell mal als normal hin.
Heisst ein Schlagen wird nicht als etwas falsches betrachtet sondern als eine normale Reaktion auf ein eigenes "falsches" Verhalten.

Alex R.
10-08-2015, 22:43
Habe die Diskussion um Kinder und familiäre Gewalt mal ausgelagert, da es im anderen Thread zu weit vom eigentlichen Thema wegführt.

Nohands
10-08-2015, 23:29
...glauben hier wirklich einige, daß man ein (regelmäßig) geschlagenes kind mit so etwas "schocken" könne?!

ich wiederhole es, auch wenn#s keinen interessiert und offenbar völlig untergegangen ist - ich hätte mir als kind gewünscht, daß ein erwachsener meinem stiefvater, wenn der mich mal wieder verdroschen hat, bis ich mich vor schmerz bep*ßt habe (denn das gefiel ihm ganz besonders!) mal so richtig was auf die fresse gehauen hätte.
ich hätte laut gejubelt, ungeachtet der späteren, möglichen folgen für mich, denn schlimmer konnte es sowieso nicht mehr werden.
außer vielleicht, wenn er mich totgeschlagen hätte.
...
Hi rambat,
ich seh' das genauso.
Da du diese Sache am eigenen Leib erfahren hast, bist du auch derjenige, der wirklich eine reale Aussage dazu machen kann.
Alles andere wäre reine Spekulation.
Ich finde es auch richtig, dass du die Dinge beim Namen nennst in einer Zeit, wo scheinbar alles irgendwie "verharmlost" wird.
Deinen Aussagen zu folge, bleibt aber eine wichtige Frage noch zu klären:
"Wie sollte ich mich verhalten, damit das Kind am Ende nicht den "Schwarzen Peter" hat?

:gnacht:
Nohands
.

Gast
11-08-2015, 08:21
@nohands:


"Wie sollte ich mich verhalten, damit das Kind am Ende nicht den "Schwarzen Peter" hat?

das ist die entscheidende frage.
leider hab ich kein patentrezept, kann also deine frage nicht zufriedenstellend beantworten.

ich persönlich glaube, daß es durchaus möglich ist, beim peiniger des kindes durch eine "körperliche ermahnung" einen nachhaltigen eindruck zu hinterlassen.
wenn man denjenigen kennt, kann man auch darauf verweisen, daß einer wiederholung dieser pädagogischen maßnahme nichts im wege steht ...
und JA ... manchmal ist der schnellste und sinnvollste weg tatsächlich der, dem täter gewaltig eine zu semmeln.
denn das kind muß aus der situation, in der es geschlagen wird, UNMITTELBAR befreit werden.
wie einige hier bereits schrieben, hilft es da oft nicht, den täter "zur rede zu stellen".
wenn man ihm aber eine drankracht, hört er damit erstmal auf ...

schwierig wird es, wenn man denjenigen nicht kennt und ihn noch nie gesehen hat.
es ist auch - da muß man ehrlich sein - nicht möglich, zu verhindern, daß der täter sich später an dem kind "rächt".
nur ... wenn er es sowieso schlägt, sobald er mit dem kind wieder allein ist ... also dann kann man ja selbst auch mal ein wenig länger "erzieherisch auf den täter einwirken", wenn's die situation hergibt. ich persönlich hab in einer solchen situation immer wieder gebrüllt: "so ist das, wenn man schwächer ist! so fühlt sich das an, du a*sch!"
und hab eifrig hingelangt.
und dafür schäme ich mich kein bißchen.

leider kommt oft auch das "innerfamiliäre stockholm-syndrom" zum tragen.
kleinere kinder solidarisieren sich oft AUS ANGST VOR VERGELTUNG demonstrativ mit ihrem peiniger.
dieses verhalten (anpassung) hält etwa bis zu einem alter von 12/13 vor.
dann, so jedenfalls meine erfahrung, hat das kind das sogenannte "kindchen-schema" so weit abgelegt, daß es ernsthaft widerstand zu leisten beginnt ... wobei ich das nicht unebdingt verallgemeinern möchte. es mag da durchaus gegenbeispiele geben ...


da heute im grunde jedes mobiltelefon mit einer kamera ausgestattet ist, könnte man die prügelszene aufnehmen (so sie denn in der öffentlichkeit stattfindet) und den täter dann "körperlich verwarnen" (= nothilfe).
und ihm mitteilen, daß man alles gefilmt hat und das der polizei/staatsanwaltschaft im rahmen einer anzeige zugänglich machen wird.
denn auch, wenn viele es nicht glauben: es gibt in deutschland inzwischen ein gesetz, welches die körperliche züchtigung von kindern ausdrücklich verbietet.
der täter macht sich also strafbar, wenn er (s)ein kind schlägt.
auch eine ohrfeige ist ein schlag und somit strafbar!


Durch die Verschärfung des § 1631 BGB (Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung) haben Kinder das ausdrückliche „Recht auf gewaltfreie Erziehung“: „Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig“.
scheint sich in manchen kreisen nicht runmgesprochen zu haben.
na ja, wurde ja auch erst vor 15 jahren in gesetzesfrom gegossen ...

Ryu23
11-08-2015, 08:37
Also ich für meinen Teil kann nur folgendes sagen:

Ich bin ein sehr, seehr ruhiger Zeitgenosse und komme nicht schnell auf 180. Ich habe bis heute, im Alter von 24 Jahren, 99% aller "gefährlichen" Situationen deeskalieren oder sogar im Voraus erahnen und vermeiden können. Das liegt jetzt nicht daran, dass ich sogut wie immer einen kühlen Kopf bewahren kann. Ich habe bei manchen Situationen durchaus mal eine Art Furcht gespürt bzw. Anspannung. Trotzdem habe ich es glücklicherweise oft geschafft, mich, meinen kleinen hitzköpfigen Bruder und/oder Freunde aus "noch-nicht-eskalierten-Situationen" zu "befreien".

Trotz meines kühlen Kopfes, könnte ich in aller Wahrscheinlichkeit, nicht einfach so da stehen und über die psychologischen Folgen für ein Kind nachdenken, was gerade vor meinen Augen geschlagen wird, wenn ich sein Peiniger auseinander nehme. Also bei sowas gehe ich in tilt. Es gibt einfach Dinge, die mich direkt, auch unerwünscht, ins Beastmode bringen, wie Frauen, Kinder oder Tiere schlagen/missbrauchen.

Das ist mir schonmal mit einer Frau passiert, die von ihrem besoffenen Freund verprügelt wurde. Den habe ich mitten auf dem Kirchplatz drei, vier geballert. Und das gleiche mit einem Hund in meinem Heimatdorf in Italien. Da meinte irgend so ein Wannabe-Gott-auf-erden diesen (angeleiten, wohlbemerkt) Hund übelst zu treten. Auf mein Hinweis hin, es gäbe Saures wenn er dies nochmal täte, reagierte er nicht. Wer nicht hören will, muss halt fühlen.

Und das passiert mir, jemanden der sich eigentlich NIE sinnlos in irgendwelchen Schlägereien reinwirft.

Da frage ich mich einfach: wie soll man, laut den Leuten hier im Forum, in Angesicht einer solchen Situation (Vater/Erwachsener vermöbelt Kind) die Ruhe bewahren und erstmal über den Sinn oder Unsinn des Eingreifens, die Gefühle des Kindes, des Erwachsenen, die juristischen Konsequenzen und und und reflektieren?

An sowas denke ich erst später. Als wäre das arme Kind nicht schon genug geschädigt worden. Soll ich mir dann auch sagen "Ja komm, wenn ich den jetzt davon abhalte blutend auf den Boden zu liegen und seinen Vater hochnehme, verliert er noch den Respekt und die Anerkennung für sein liebevollen Daddy"?

PS: Rambat, Respekt für das Teilen deiner Geschichte. Ich kannte sie noch nicht und muss sagen, dass sie mich echt berührt hat und ich auch durchaus eine gewisse Wut verspürte. Sowas geht einfach gar nicht.

Alex R.
11-08-2015, 08:51
Deinen Aussagen zu folge, bleibt aber eine wichtige Frage noch zu klären:
"Wie sollte ich mich verhalten, damit das Kind am Ende nicht den "Schwarzen Peter" hat?

Aus eigener Erfahrung (als Ladendetektiv):
Es gibt Fälle, da kann das Jugendamt unglaublich schnell sein. In meinem Fall war es so, dass der Junge geklaut hatte. Nachdem ich ihn dann im Büro hatte, Anruf beim Vater. Als der auftauchte und anfing, seinen Sohnemann zu verkloppen, habe ich ihn verkloppt. Die gerufene Polizei nahm dann den Vater und den Junior mit, Junior wurde schnurstracks im Heim abgeliefert wegen Kindeswohlgefährdung (die Untertreibung des Jahrhunderts!). Letzteres geschah auf Weisung des Jugendamtes, nachdem das Krankenhaus fortlaufende körperliche Züchtigung diagnostiziert hatte. (Knochenbrüche teilweise aus dem Baby-Alter etc).
Abschließendes Urteil war entsprechend hart (nein, ich habe kein Az und auch das Strafmaß nicht mehr im Kopf, ist ja auch schon ein paar Jahre her).

Und nur um das klarzustellen:
Das war kein bildungsferner Typ, sondern jemand mit Kohle auf der Naht. Das verfügte Schmerzensgeld an seinen Sohn hat er jedenfalls ohne mit der Wimper zu zucken bezahlt (mehrere Tsd. Euro).

So nach dieser Exkursion b2t:
Das Kind hat so oder so den schwarzen Peter. Entweder wird es verprügelt, weil der Alte verprügelt wurde oder es wird verprügelt, weil ... (<-- beliebigen Grund einfügen).
Wenn der Alte aber so auf das Maul bekommen hat, das er selbst Wunden lecken muss, so ist zumindest halbwegs gesichert, dass das Kind ein, zwei Tage mal Ruhe hat. Evtl. liegt er im KH, dann haben Kind und Mutter (sie optional) die Chance zu verschwinden.
Im Normalfall sind bei solchen Fällen die Ämter aber schnell. Gerade wenn die familiäre Situation soweit außer Kontrolle ist, dass sogar in der Öffentlichkeit geprügelt wird.

Das Problem dabei bleibt für die Ämter aber immer das gleiche. Wo keine Anklage, da kann auch nicht reagiert werden. So ein Kind rennt nun mal nicht zum Jugendamt und erzählt von sich aus, was da abgeht. Wahrscheinlich wegen dem "innerfamiliären stockholm-syndrom" wie es hier so schön ausgedrückt wurde. Wenn also keiner hingeht und da mit dem Finger drauf zeigt, dann kann auch keiner helfen.

gast
11-08-2015, 10:30
Puh, da sind ja jetzt die Verfechter von Lynchjustiz und Faustrecht ganz ordentlich unterwegs mal wieder.

Ich kann die Emotion durchaus verstehen - hatte auch schon mehrmals eine Begegnung mit Zeitgenossen die Schläge verdient hätten.

Was mir garnicht daran gefällt - es reduziert sich ja in jedem Fall wieder darauf, dass der Stärkere immer im Recht ist - Faustrecht par excellence.

Heutzutage kann man doch wunderbar Handy-Videos machen und eine Anzeige vornehmen.

Kensei
11-08-2015, 10:58
Danke Chris, sowas ähnliches wollte ich auch gerade schreiben.

Einigen usern scheint hier nicht ganz klar zu sein, was unser Rechtsstaat von Selbstjustiz hält. Ihr könnt dann gerne mal posten, zu wievielen Jahren ihr verknackt wurdet, sollte der Fall der Fälle mal eingetreten sein, einen Vater, der seinen Sohn auf der Straße ohrfeigte, mit Ankündigung ins Krankenhaus geschickt zu haben. Ich bin gespannt. :rolleyes:

Sollte eine Person oder ein Tier vor meinen Augen geprügelt werden, gehe ich dazwischen um die "Handlung" zu beenden. Aus jeder erzieherischen Backpfeife aber eine Nothilfesituation zu konstruieren, samt Gewaltandrohung und Tätlichen Übergriffen, ist schon 'ne ganz schöne Nummer.

Rechtlich sicherer und auch sinnvoller dürfte im Normalfall sein, Ansage machen, Ordnungsamt/Polizei verständigen, Handy zücken um mittels Aufnahme oder Fotos Beweise zu sichern sowie Zeugen für selbigen Zweck suchen.

Alles andere ist Lynchjustiz und bringt einen schnell in Teufelsküche.

Und bevor jetzt weiter irgendwelchen Gewaltfantasien gehuldigt wird, zunächst mal Amasbaals Rat beherzigen und sich vergegenwärtigen, von welcher Art von Gewalt gegen andere Menschen wir hier überhaupt reden.

Alles mögliche in einen Topf werfen und dreimal umrühren, bringt solche Diskussion selten auf ein konstruktives Niveau.

Gast
11-08-2015, 13:00
@kensei:


Aus jeder erzieherischen Backpfeife aber eine Nothilfesituation zu konstruieren, samt Gewaltandrohung und Tätlichen Übergriffen, ist schon 'ne ganz schöne Nummer.
du bist doch lehrer ... richtig?
und billigst backpfeifen (also schlägen ins gesicht!) einen "erzieherischen wert" zu ...?
ah ja ... interessant ...
:rolleyes:

backpfeifen SIND schläge.
und zwar schläge ins gesicht.
ob das einem kind nun große oder weniger große schmerzen zufügt, ist meiner meinung nach dabei nicht die frage. es geht meiner meinung nach darum, daß schläge ins gesicht entwürdigend, erniedrigend sind, denn sie sind eine geste der macht.
zum physischen schmerz im gesicht kommt also auch noch eine seelische verletzung ...

schläge ins gesicht eines kindes zeigen: ich muß dich nicht ernst nehmen, ich muß auch keine vergeltung befürchten, ich habe macht über dich und verdeutliche dir das durch die backpfeife, damit du tust, was ich will.
DAS also wird mit einer "erziehrischen backpfeife" ausgedrückt, und das findest du in ordnung, ja?

wie war das doch mit § 1631 BGB (Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung) ...?
oder ist eine backpfeife "ja nicht so schlimm ..." ...?




Rechtlich sicherer und auch sinnvoller dürfte im Normalfall sein, Ansage machen, Ordnungsamt/Polizei verständigen, Handy zücken um mittels Aufnahme oder Fotos Beweise zu sichern sowie Zeugen für selbigen Zweck suchen.

sicher.
hilft dem kind jedoch nicht unmittelbar.



Alles andere ist Lynchjustiz und bringt einen schnell in Teufelsküche.
sind uns da die metaphern ein wenig durcheinandergeraten, herr lehrer?

selbstjustiz und lynchjustiz sollte man doch ab und zu ein wenig unterscheiden, denke ich ...

Mit Lynchjustiz wird die eigenmächtige, illegale Exekution tatsächlicher oder vermeintlicher Verbrecher oder unliebsamer Personen ohne anerkanntes richterliches Verfahren bezeichnet.
jemandem eine reinzusemmeln, der ein kind schlägt, mag ja selbstjustiz und in den augen des deutschen homo politicorrectus eine erschreckende straftat sein, aber es ist nun mal nicht dasselbe wie lynchjustiz.


Ihr könnt dann gerne mal posten, zu wievielen Jahren ihr verknackt wurdet, sollte der Fall der Fälle mal eingetreten sein, einen Vater, der seinen Sohn auf der Straße ohrfeigte, mit Ankündigung ins Krankenhaus geschickt zu haben. Ich bin gespannt.
ich find's ja schön, daß du dir um uns solche sorgen machst ...
aber überlaß das doch einfach uns, ja?
ich hatte schon zweimal einen fall, daß ich einem a*sch, der sein kind öffentlich verdroschen hat, eine (oder auch zwei, drei) reingedrückt habe, damit er aufhört, weil gutes zureden nichts bewirkte.
dann kamen die genossen in grün bzw. schwarz, und die müssen dann doch irgendwie vergessen haben, mich als straftäter zu betrachten ...
kam nie was, weder von der polizei noch von der staatsanwaltschaft.

und nein, um das nochmal klarzustellen - im gegensatz zu dem, was du zu meinen scheinst, hat keiner von uns die absicht, einen solchen täter "an ort und stelle zu exekutieren".
soweit ich mich mit klaus und alex und einigen anderen einig weiß, ging und geht es nur darum, an ort und stelle weitere schläge gegen das kind wirksam zu unterbinden. und dazu werde ich eben "körperlich aktiv", wenn's sein muß.

amasbaal
11-08-2015, 13:17
soweit ich mich mit klaus und alex und einigen anderen einig weiß, ging und geht es nur darum, an ort und stelle weitere schläge gegen das kind wirksam zu unterbinden. und dazu werde ich eben "körperlich aktiv", wenn's sein muß.

so sehe ich das auch.
keine lynchjustiz und auch keine selbstjustiz, sondern angemessene nothilfe.
dh. auch: kein verprügeln des vaters (oder der mutter. die können auch kinder prügeln...), wenn der "nur" ne watsche gibt, sondern dann, wenn er das kind grün und blau schlägt oder im begriff ist, das zu tun. ansonsten: 1. ansprache (kräftig), wenn's keine reaktion darauf gibt 2. körperlich "dazwischengehen", wenn's dann immer noch nicht reicht, 3. der situation entsprechende formen körperlicher gewalt. sollte der vater bei einer der "eskalationsstufen" zum angriff auf mich übergehen: bareknuckleboxing (und/oder "straßenjudo" ;))

Klaus
11-08-2015, 13:22
Möglichkeit a) Vater schlägt ein mal, reagiert auf Ansprache mit Wut und geht auf einen los -> Notwehr
Möglichkeit b) Vater schlägt nicht nur einmal, sondern wieder und wieder auf das Kind ein, kombiniert mit Schimpftiraden, während er seine Wurst in der Imbissbude isst, wird gebeten damit aufzuhören, und macht demonstrativ weiter (der Fall den ich erwähnt habe) -> schwere Körperverletzung die akut fortgesetzt wird, Nothilfe

Im Fall b) kann man als hochgradig korrekter Mensch, oder wenn man Angst vor der juristischen Auseinandersetzung hat, noch die Polizei rufen, den Fall schildern, und am Telefon erklären dass man zum Schutz des Kindes jetzt einschreiten wird. Der eine oder andere Lehrer würde zwar jetzt in einen Sitzstreik treten und eine Lichterkette vor dem Mahnmal des geschundenen Kindes in Berlin organisieren, 2 Jahre später, ich halte es für gerechtfertigt da sofort einzugreifen. Der eine oder andere emotional stark beteiligte Mensch würde da vielleicht etwas übertreiben, aber wenn man selbst genug Kampfspuren im Gesicht hat wird einem da niemand nachweisen können dass man da exzessiv gehandelt hat.

Was ich von jemandem halte der daraus "nur eine erzieherische Backpfeife" und "Lynchjustiz" macht, behalte ich mal lieber für mich.

F3NR1R
11-08-2015, 13:23
Puh, da sind ja jetzt die Verfechter von Lynchjustiz und Faustrecht ganz ordentlich unterwegs mal wieder.

Ich kann die Emotion durchaus verstehen - hatte auch schon mehrmals eine Begegnung mit Zeitgenossen die Schläge verdient hätten.

Was mir garnicht daran gefällt - es reduziert sich ja in jedem Fall wieder darauf, dass der Stärkere immer im Recht ist - Faustrecht par excellence.

Heutzutage kann man doch wunderbar Handy-Videos machen und eine Anzeige vornehmen.

Naja es ist doch eher "wo zieht man die Grenze für Nothilfe"
und manche gehen dann halt die extra Meile für die Gerechtigkeit ala "Keine Gnade für Dad"

BloodRage
11-08-2015, 13:50
Möglichkeit a) Vater schlägt ein mal, reagiert auf Ansprache mit Wut und geht auf einen los -> Notwehr
Möglichkeit b) Vater schlägt nicht nur einmal, sondern wieder und wieder auf das Kind ein, kombiniert mit Schimpftiraden, während er seine Wurst in der Imbissbude isst, wird gebeten damit aufzuhören, und macht demonstrativ weiter (der Fall den ich erwähnt habe) -> schwere Körperverletzung die akut fortgesetzt wird, Nothilfe

Im Fall b) kann man als hochgradig korrekter Mensch, oder wenn man Angst vor der juristischen Auseinandersetzung hat, noch die Polizei rufen, den Fall schildern, und am Telefon erklären dass man zum Schutz des Kindes jetzt einschreiten wird. Der eine oder andere Lehrer würde zwar jetzt in einen Sitzstreik treten und eine Lichterkette vor dem Mahnmal des geschundenen Kindes in Berlin organisieren, 2 Jahre später, ich halte es für gerechtfertigt da sofort einzugreifen. Der eine oder andere emotional stark beteiligte Mensch würde da vielleicht etwas übertreiben, aber wenn man selbst genug Kampfspuren im Gesicht hat wird einem da niemand nachweisen können dass man da exzessiv gehandelt hat.

Was ich von jemandem halte der daraus "nur eine erzieherische Backpfeife" und "Lynchjustiz" macht, behalte ich mal lieber für mich.

+1 :halbyeaha

Alex R.
11-08-2015, 14:16
Puh, da sind ja jetzt die Verfechter von Lynchjustiz und Faustrecht ganz ordentlich unterwegs mal wieder.

Ich kann die Emotion durchaus verstehen - hatte auch schon mehrmals eine Begegnung mit Zeitgenossen die Schläge verdient hätten.

Was mir garnicht daran gefällt - es reduziert sich ja in jedem Fall wieder darauf, dass der Stärkere immer im Recht ist - Faustrecht par excellence.

Heutzutage kann man doch wunderbar Handy-Videos machen und eine Anzeige vornehmen.
Und dabei zuschauen, wie das Kind weiter verdroschen wird? Nein danke. Solche Sprüche können nur von jemandem kommen, der kein eigenes Kind hat. Was nützt dem Kind die Anzeige, wenn es blutend am Boden liegt?
Und vom Faustrecht hat niemand gesprochen. Nur von gerechtfertigter Nothilfe!


Einigen usern scheint hier nicht ganz klar zu sein, was unser Rechtsstaat von Selbstjustiz hält. Ihr könnt dann gerne mal posten, zu wievielen Jahren ihr verknackt wurdet, sollte der Fall der Fälle mal eingetreten sein, einen Vater, der seinen Sohn auf der Straße ohrfeigte, mit Ankündigung ins Krankenhaus geschickt zu haben. Ich bin gespannt. :rolleyes: In meinem Fall kam exakt gar nichts. Die Polizei kam rein, sah mich auf dem sitzen (als Fixierung), sah das Kind und fertig.


Sollte eine Person oder ein Tier vor meinen Augen geprügelt werden, gehe ich dazwischen um die "Handlung" zu beenden. Aus jeder erzieherischen Backpfeife aber eine Nothilfesituation zu konstruieren, samt Gewaltandrohung und Tätlichen Übergriffen, ist schon 'ne ganz schöne Nummer.

Sind Backpfeifen keineswegs erzieherisch wertvoll.
Wenn diese schon in der Öffentlichkeit passiert, was passiert dann wohl Zuhause?

Gewalt gegen Kinder zu verharmlosen (erzieherisch wertvoll!?:confused:) ist 'ne ganz schön große Nummer. Wird ein Kind verdroschen, ist es Nothilfe. So steht es im Gesetzestext.

§ 32 des Strafgesetzbuches (StGB)
§ 227 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)
§ 15 (OWiG)
Damit ist der rechtliche Rahmen gesteckt. Innerhalb von diesem kann eine Menge passieren.
@Fenrir: Nicht ich ziehe die Grenze der Notwehr/Nothilfe, sondern der Gesetzgeber. Und wenn der Angreifer nach der ersten Schelle keine Ruhe gibt (= Unterbindung des rechtswidrigen Angriffs auf das rechtlich geschützte Interesse des Kindes), dann gibt es eben solange, bis eingesehen wird, dass weitere Angriffe auf mich oder das Kind höchstens zu noch mehr Schmerzen führen.



Rechtlich sicherer und auch sinnvoller dürfte im Normalfall sein, Ansage machen, Ordnungsamt/Polizei verständigen, Handy zücken um mittels Aufnahme oder Fotos Beweise zu sichern sowie Zeugen für selbigen Zweck suchen. Siehe oben. Hochgradig wahrscheinlich dürfte eher sein, dass sich seine Aggression nach der Ansage gegen dich wendet und du dich schlagartig (und nicht gewollt!) in einer SV-Situation befindest. Ob du dann noch die Zeit für Fotos/Videos findest, sehen wir dann.


Und bevor jetzt weiter irgendwelchen Gewaltfantasien gehuldigt wird, zunächst mal Amasbaals Rat beherzigen und sich vergegenwärtigen, von welcher Art von Gewalt gegen andere Menschen wir hier überhaupt reden.
Dito für dich. Anstelle gleich wutschnaubend was von Gewaltfantasien zu tippen, erstmal nachdenken und dir darüber klar werden, dass es hier nicht ums killen, sondern um das richtige Eingreifen geht. Ebenfalls solltest du dir klar darüber sein, dass es nicht deine Aufgabe ist, mein Leben zu leben und meine Entscheidungen zu treffen.
Ansonsten hat amaasbaal das recht gut auf den Punkt gebracht.

Kensei
11-08-2015, 14:29
Klaus, Alter... spar dir die billige Polemik Marke "Lichterkette" und "Sitzstreik" und lies nochmal genau was ich schrieb.

Du willst hier undifferenziert mit Kanonen auf Spatzen schießen, nur weil ein Elternteil dem Kind mal 'ne Ohrfeige verpasst. Sowas finde ich lächerlich und das meinte ich mit "in Teufelsküche bringen".

Und damit es auch der letzte Moralapostel hier kapiert, JA, ich stehe zu einer wohl dosierten Ohrfeige, Backpfeife, Watschen oder wie auch sonst man das bezeichnen will als Erziehungsmittel. Kann im richtigen Moment mehr bewirken als der verständnisvolle erhobene Zeigefinger. Natürlich nicht in der Schule und nicht von mir als Lehrer, keine Frage. Dem Erziehungsberechtigten billige ich dieses Erziehungsmittel aber zu. Und NEIN, eine gelegentliche Backpfeife heißt nicht grün und blau prügeln, bevor sich jetzt wieder einige empören.

Hab ich als Kind selber ab und an bekommen, wenn ich mal zu übermütig wurde. Etwaige körperliche, psychische oder seelische Schäden kann ich beim besten Willen keine feststellen. Und das waren auch wahrlich keine Vorstufen zur ausgiebigen Tracht Prügel, die dann zuhause gewartet hätte, meine Güte :rolleyes:

Und das was Amasbaal "auf den Punkt" brachte, schrieb ich haargenauso. Denken, Drücken, Sprechen Freunde...

F3NR1R
11-08-2015, 14:31
@Fenrir: Nicht ich ziehe die Grenze der Notwehr/Nothilfe, sondern der Gesetzgeber. Und wenn der Angreifer nach der ersten Schelle keine Ruhe gibt (= Unterbindung des rechtswidrigen Angriffs auf das rechtlich geschützte Interesse des Kindes), dann gibt es eben solange, bis eingesehen wird, dass weitere Angriffe auf mich oder das Kind höchstens zu noch mehr Schmerzen führen.


Womit du wieder selbst die Grenze gezogen hast,
ich mein, deine Auffassung der Situation und der gesetzlichen Lage ist es, die entscheidet wann aller Wahrscheinlichkeit nach rechtmäßig freigegeben für Haueblau und wenn es ein extra böser Mensch ist, hält man sich eben weniger zurück
(Ja ich weiß, im Zweifelsfall ist das alles nur Wortklauberei)

Gast
11-08-2015, 14:49
es ist doch erstaunlich ...
user, die - soweit ich mich erinnnere - gern mal anderen "gewaltfantasien" unterstellen, äußern, wenn's um KINDER geht, sowas:


Und damit es auch der letzte Moralapostel hier kapiert, JA, ich stehe zu einer wohl dosierten Ohrfeige, Backpfeife, Watschen oder wie auch sonst man das bezeichnen will als Erziehungsmittel. Kann im richtigen Moment mehr bewirken als der verständnisvolle erhobene Zeigefinger. Natürlich nicht in der Schule und nicht von mir als Lehrer, keine Frage. Dem Erziehungsberechtigten billige ich dieses Erziehungsmittel aber zu.

soweit ich den gesetzgeber verstanden habe, ist auch die ohrfeige, backpfeife, watschen ein schlag.
mithin eine "körperliche bestrafung", die - wie ich bereits auführte - durchaus auch als entwürdigend gelten darf.
und die damit eindeutig unter § 1631 BGB (Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung) fällt!

da unser herr lehrer das offenbar anders sieht, hier nochmal die grundlegende formulierung des entsprechenden gesetzes:

Kinder haben das ausdrückliche „Recht auf gewaltfreie Erziehung“: „Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig“.

ich bin doch eingermaßen entsetzt, daß ein lehrer hier zu körperlicher züchtigung regelrecht aufruft und das "recht" der eltern verteidigt, ihren nachwuchs zu schlagen ...

Und damit es auch der letzte Moralapostel hier kapiert, JA, ich stehe zu einer wohl dosierten Ohrfeige, Backpfeife, Watschen oder wie auch sonst man das bezeichnen will als Erziehungsmittel. Kann im richtigen Moment mehr bewirken als der verständnisvolle erhobene Zeigefinger. Natürlich nicht in der Schule und nicht von mir als Lehrer, keine Frage. Dem Erziehungsberechtigten billige ich dieses Erziehungsmittel aber zu. Und NEIN, eine gelegentliche Backpfeife heißt nicht grün und blau prügeln, bevor sich jetzt wieder einige empören.
wer also dagegen ist, daß kinder geschlagen werden - und auch ohrfeigen SIND schläge! - der ist also ein "moralapostel" ...?
junge, junge, da bekennt aber jemand farbe ...
widerlich.
:wuerg:

und das hier ist absolut indiskutabel:

Hab ich als Kind selber ab und an bekommen, wenn ich mal zu übermütig wurde. Etwaige körperliche, psychische oder seelische Schäden kann ich beim besten Willen keine feststellen.
ist ja ekelhaft ... das übliche täter-argument: "MIR hat's ja schließlich auch nicht geschadet ...!"
klar.
und genau deshalb schließt man messerscharf, daß es einem kind grundsätzlich nicht schadet, wenn es ins gesicht geschlagen wird.
dient ja schließlich nur der "erziehung" ...

vielleicht darf ich extra für den herrn lehrer nochmal alice miller zitieren ...

Wenn von Misshandlungen an Kindern wie Schläge und Ohrfeigen berichtet wird, lässt sich im allgemeinen eine auffallende Gleichgültigkeit feststellen, weil die meisten Menschen nach wie vor überzeugt sind, das Schlagen der Kinder sei notwendig und auch harmlos.

Wie kann man glauben, dass es für irgendeinen Menschen gut sei, geschlagen zu werden, und dies noch zur Zeit seines Wachstums, der Ausformung seines Gehirns?


und JA - auch ohrfeigen SIND schläge, und damit erstens mißhandlungen und zweitens verboten.
vielleicht einfach mal drüber nachdenken, herr lehrer?

JA, ich stehe zu einer wohl dosierten Ohrfeige, Backpfeife, Watschen oder wie auch sonst man das bezeichnen will als Erziehungsmittel. Kann im richtigen Moment mehr bewirken als der verständnisvolle erhobene Zeigefinger. Natürlich nicht in der Schule und nicht von mir als Lehrer, keine Frage.
na so ein glück ...

ich glaube nicht, daß du geeignet bist, mit kindern umzugehen.
hast dir hier ein gewaltiges armutszeugnis ausgestellt.
nochmal: widerlich.

Gast
11-08-2015, 14:54
nochmal alice miller (2005):

Ich frage mich immer wieder, weshalb es so schwer ist, dieses Wissen zu vermitteln und weshalb die normale Reaktion der Empörung nur dann ausbleibt, wenn es sich um das Schlagen der kleinen Kinder handelt? Eigentlich kenne ich die Antwort auf diese Frage, aber ich hoffe immer wieder, dass ich mich täusche. Die Antwort, die ich gefunden habe, lautet: Die meisten von uns waren misshandelte Kinder und haben sehr früh lernen müssen, dies zu verleugnen, um zu überleben.
Wir waren gezwungen zu glauben,

dass wir "zu unserem Besten" gedemütigt und gequält wurden,
dass die Schläge nicht weh taten und harmlos seien,
dass sie dem Wohl der Allgemeinheit dienen (sonst wären wir angeblich zu gefährlichen Monstern heran gewachsen).

Wenn unser Gehirn diese irreführenden Informationen sehr früh gespeichert hat, dann bleiben sie gewöhnlich ein Leben lang wirksam, d. h. sie bilden dauerhafte Denkblockaden. Es sei denn, diese würden - eventuell in einer Therapie - aufgelöst werden. Doch gewöhnlich lassen sich die meisten Menschen nicht darauf ein, ihre Denkblockaden aufzugeben. Sie wiederholen immer wieder wie im Chor: "Meine Eltern taten das Beste, um mich gut zu erziehen, ich war ein schwieriges Kind und brauchte strenge Disziplin."
Wie soll es diesen Menschen möglich sein, sich angesichts der Kindesmisshandlung zu empören? Sie sind ja seit ihrer Kindheit von ihren wahren Gefühlen, von ihren Schmerzen der Demütigung und Qual getrennt. Um ihre Empörung zu spüren, müssten sie an diese alten Schmerzen herankommen. Doch wer will das schon?


können wir hier im thread sehen ...

Antikörper
11-08-2015, 14:56
Sollte eine Person oder ein Tier vor meinen Augen geprügelt werden, gehe ich dazwischen um die "Handlung" zu beenden. Aus jeder erzieherischen Backpfeife aber eine Nothilfesituation zu konstruieren, samt Gewaltandrohung und Tätlichen Übergriffen, ist schon 'ne ganz schöne Nummer.

Rechtlich sicherer und auch sinnvoller dürfte im Normalfall sein, Ansage machen, Ordnungsamt/Polizei verständigen, Handy zücken um mittels Aufnahme oder Fotos Beweise zu sichern sowie Zeugen für selbigen Zweck suchen.

Na klar :rolleyes: wenn du die Situation beendest kannst aber keine Aufnahme mehr von machen ;)

Cam67
11-08-2015, 15:24
Na klar :rolleyes: wenn du die Situation beendest kannst aber keine Aufnahme mehr von machen ;)

vll. eine vorher - nachher aufnahme ^^ (ich mach manchmal auch gern videoanalyse von mir)

amasbaal
11-08-2015, 15:24
außerdem: ich will keine beweise sichern, sondern dazu beitragen, dass es da nichts zu sichern gibt. die situation muss gestoppt werden, nicht dokumentiert.

Judoka70
11-08-2015, 16:55
Hab ich als Kind selber ab und an bekommen, wenn ich mal zu übermütig wurde. Etwaige körperliche, psychische oder seelische Schäden kann ich beim besten Willen keine feststellen.

Hast Du wirklich vergessen, wie verletzt, wütend und tieftraurig man sich als Kind dabei fühlt? Das kann zu nichts Gutem führen.

Außerdem kann "die Dosierung" einer Ohrfeige auch mal daneben gehen. Der Schläger ist ja meist wütend. Ich kenne persönlich einen Fall bei dem Ohrfeigen ( bei einer Erwachsenen ) zu Netzhautablösungen und Sehfehlern geführt haben.

Klaus
11-08-2015, 16:59
Du willst hier undifferenziert mit Kanonen auf Spatzen schießen, nur weil ein Elternteil dem Kind mal 'ne Ohrfeige verpasst.

Bullsh*t (<- Wiedeo-Link, voll echt und so!) (https://www.youtube.com/watch?v=BxkS3z4gBKY). Vielleicht sollte ich mal Trollspray nachkaufen.



Etwaige körperliche, psychische oder seelische Schäden kann ich beim besten Willen keine feststellen.


Klar, sicher. Trollen ist ja eher als Sport zu betrachten.

Kensei
11-08-2015, 17:07
Mehr hast du nicht zu bieten Klausi? Da könntest du auch freundlicher kapitulieren... :rolleyes:

@Antikörper und Co.
Ich schrieb doch bereits: "Denken, Drücken, Sprechen..." Freunde. Dann könnte man sich so manches sinnlose Statement hier sparen.
Wenns Schläge hagelt die ich als zu heftig empfinde, und eine einzelne Ohrfeige gehört da beileibe nicht zu, dann spreche ich den oder die an, interveniere wenn nötig, und verständige ansonsten Polizei oder Ordnungsbehörden. Fotos, lautstark Zeugen herbeirufen oder Handyaufnahmen machen sollte zumeist abschreckend genug wirken, auch ohne das ich den Papa oder die Mutti wegboxe. Aber jeder kann das natürlich so handhaben wie er es für richtig hält.

@rambat
Wollen wir uns jetzt wirklich wieder die nächsten 20 Seiten hier persönlich angehen wie in dem Lehrer-Thread Ende des Jahres? Ich hab noch zwei Wochen Ferien, kannste gerne haben.
Ich weiß nur nicht, ob uns das im Thema weiter bringt, und eigentlich würde ich lieber auf dem vernünftigen Kommunikationslevel bleiben, den wir in den letzten Themen hatten.

Aber mit verlaub, du bist manchmal ein ganz schöner Meinungsfaschist. Solange dir die Leute nach dem Mund reden, ist alles tuti. Aber wehe hier stellt mal einer was in Frage, was mit deinem Weltbild nicht konform geht, dann gehn gleich wieder die Polemik-Tiraden los. Und ob ich als Lehrer geeignet bin oder nicht, hat hier in dem Thread nichts zu suchen und haben sowieso ganz andere Instanzen entschieden. Da interessiert mich die Meinung von irgendeinem dahergelaufenen Hinz und Kunz mit lustigem Nickname ungefähr soviel, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.

Alice Miller, schön und gut. Ich halte es da eher mit Pestalozzi; Erziehen mit Herz, Hand und Verstand.

Nachtrag:
Der Begriff "Lynchjustiz" war in der Tat falsch gewählt und auch so nicht gemeint. Habe ich unreflektiert von meinem Vorposter übernommen und nehme ich hiermit zurück.

Klaus
11-08-2015, 19:02
Vor totaler Blödheit kann man auch nur kapitulieren. Wir haben hier von einem konkreten Fall gesprochen in dem ein Vater minutenlang auf einen Jungen unter 10 Jahren einprügelt, und Du edit by Mod machst daraus "nur ne erzieherische Backpfeife" weil Du mir und dem rambat ja schon immer mal einen reindrücken wolltest. Ganz grosses Pädagogenkino.

Ich gehe immer noch von einem Troll aus, der im Nebenberuf möglicherweise sogar Lehrer ist. Arme Kinder.

P.S.: Das war ein LINK. Klick ihn einfach mal an, Pädagoge. Hast Du eigentlich sowas ähnliches wie Empathie, oder was das von weitem bei einbrechender Dunkelheit damit verwechselt werden könnte ?

gast
11-08-2015, 19:03
Und dabei zuschauen, wie das Kind weiter verdroschen wird? Nein danke. Solche Sprüche können nur von jemandem kommen, der kein eigenes Kind hat. Was nützt dem Kind die Anzeige, wenn es blutend am Boden liegt?
Und vom Faustrecht hat niemand gesprochen. Nur von gerechtfertigter Nothilfe!


Hat irgendwer gesagt, dass man nichts tun soll?

Eingreifen ja gern, aber den Mann halb totschlagen ist keine Nothilfe - gerechtfertigt schon garnicht.

Aber ich weiß eh, wenn man so denkt ist man gleich ein Hippie-Gutmensch.

gast
11-08-2015, 19:10
Vor totaler Blödheit kann man auch nur kapitulieren. Wir haben hier von einem konkreten Fall gesprochen in dem ein Vater minutenlang auf einen Jungen unter 10 Jahren einprügelt, und Du Vollpfosten machst daraus "nur ne erzieherische Backpfeife" weil Du mir und dem rambat ja schon immer mal einen reindrücken wolltest. Ganz grosses Pädagogenkino.

Ich gehe immer noch von einem Troll aus, der im Nebenberuf möglicherweise sogar Lehrer ist.

Jetzt ist es schon minutenlang? Auf offener Strasse? Und dein Kumpel hat minutenlang zusgeschaut? Oder hat er es erst später gesehen? Dann wusste er nicht dass es minutenlang war.

Kam das eigentlich in der Zeitung? Klingt so, als würde sich die Bild drauf stürzen so es denn wahr ist...

gast
11-08-2015, 19:13
Danke Chris, sowas ähnliches wollte ich auch gerade schreiben.

Einigen usern scheint hier nicht ganz klar zu sein, was unser Rechtsstaat von Selbstjustiz hält.


Ich glaube Folgendes:
- Viele quatschen hier größer als sie es in der Realität handbhaben würden (lese auf FB auch von Leuten die andere am liebsten töten würden weil sie Fleisch essen etc.)
- Natürlich gibt es bei der KK auch viele, die körperlich überlegen sein wollen um genau ihr Umfeld bei Bedarf körperlich bestrafen zu können (gibt ja ein Wahnsinnsmachtgefühl - das ist besonders wichtig wenn man selber früher oft der Schwächere war)

Gast
11-08-2015, 20:00
@kensei:


Wollen wir uns jetzt wirklich wieder die nächsten 20 Seiten hier persönlich angehen wie in dem Lehrer-Thread Ende des Jahres? Ich hab noch zwei Wochen Ferien, kannste gerne haben.
warum sollte ich mit jemandem diskutieren wollen, der es ausdrücklich befürwortet, ein kind zu schlagen?

meine meinung dazu hab ich deutlich gesagt.
diskussionsbedarf besteht da von meiner seite aus nicht.
ich finde es nur, gelinde gesagt, extrem seltsam, daß jemand, der sich sonst so "politisch korrekt" gebärdet wie du und der anderen genr "gewaltfantasien" unterstellt, kein problem damit hat, wenn kinder geschlagen werden.


Und damit es auch der letzte Moralapostel hier kapiert, JA, ich stehe zu einer wohl dosierten Ohrfeige, Backpfeife, Watschen oder wie auch sonst man das bezeichnen will als Erziehungsmittel.
ich zitiere es nochmal ...
und frage mich, was "wohldosiert" bedeuten soll.
ist eine "wohldosierte" ohrfeige nicht schlimm?
weil sie nach meinung dessen, der sie austeilt, "nicht so weh tut" oder was?
mit der gleichen begründung kann man auch für die verwendung des rohrstocks bei kindern sein. solange es nur "wohldosiert" geschieht, nicht wahr ... und es hätte ja sogar noch den vorteil, daß der hintern weniger verletztbar ist als das gesicht ...

nein, bitte, antworte mir nicht. ich lege keinerlei wert auf deine meinung. und ich werde es mir verkneifen, dich einer weiteren antwort zu würdigen.
aber ich erlaube mir, hier zu sagen, was ich von jemandem halte, der es als "erzieherisches mittel" bezeichnet, kinder zu schlagen:
:wuerg:

Gast
11-08-2015, 20:25
hier regen sich doch in schöner regelmäßigkeit einige user darüber auf, daß in threads zur "sv" erschröcklicherweise die böse gewalt verherrlicht würde ... und daß das, was da so an handlungen beschrieben oder empfohlen würde, ja justitiable folgen haben könnte ... und überhaupt ...

wie sieht es denn mit den folgen von ohrfeigen aus, die man kindern angedeihen läßt?
wohlgemerkt - wir sprechen von kindern.
sehr viel kleiner, sehr viel schwächer als ein erwachsener.

ist es tatsächlich so, daß man eine ohrfeige so "dosieren" kann, daß sie keinerlei schaden anrichtet?

Nicht immer treffen Ohrfeigen ihr eigentliches Ziel, was einige Risiken mit sich bringt. In Extremfällen können Ohrfeigen bei Kindern zu einer traumatischen Rotationsbewegung des Kopfes und zum Tode führen.
(„Ohrfeigen müssen zum Tabu werden“, Interview mit Manfred Karremann im Stern, 11. März 2008)

sicher, das sind extremfälle.
und? wie kann man denn eigentlich sicher sein, daß man selbst nicht einen solchen "extremfall" herbeiführt, wenn man (s)ein kind ohrfeigt?
ohrfeigen gegen kinder werden doch mit einiger sicherheit in einem zustand des ärgers, wenn nicht der wut ausgeteilt. und in einem solchen zustand will man angeblich noch "wohldosiert" zuschlagen ...?

ziemlich häufig dürfte das hier passieren:

Relativ häufig können Ohrfeigen zur Verletzung des Trommelfells führen. Wird ein Ohr getroffen, so kann die Wirkung der Hand zu einem Überdruck im Ohr führen. Dadurch wird die Luft gegen das Trommelfell gepresst, was zur Verletzung führt.[3] Dabei kommt es häufig zu einem Riss in den beiden unteren Quadranten des Trommelfells.
es gibt auch andere verletzungen, die entstehen können ...

was passiert eigentlich, wenn das geohrfeigte kind, das ja wesentlich leichter und kleiner ist als der ohrfeigende erwachsene, durch die wucht des "wohldosierten" schlages gegen eine hartes hindernis knallt? also gegen einen türrahmen, eine wand, eine möbelkante ...
ich frage, weil mir das öfter passiert ist als kind, stark blutende platzwunden inklusive, mehrfach auch ärztlich festgestellte gehirnerschütterung ... und einige narben an stirn und hinterkopf, auch wenn die mit den jahren verblaßt sind.
und sowas will man also ausschließen, weil man ja "wohldosiert" zuschlägt?
wer's glaubt ...

für alle, die erklären "MIR hats ja auch nicht geschadet":
Gewalt in der Erziehung: Wie schlimm ist eine Ohrfeige? | Baby und Familie (http://www.baby-und-familie.de/Erziehung/Gewalt-in-der-Erziehung-Wie-schlimm-ist-eine-Ohrfeige-163317.html)


Frau Pankofer, welche psychischen Schäden drohen einem Kind bei einer Ohrfeige?

Jede Ohrfeige ist Gewalt und hat Auswirkungen auf die Psyche. Ob im Einzelfall ein dauerhafter psychischer Schaden zurückbleibt, lässt sich nicht sagen. Fakt ist aber: Gewalt ist schädlich. Und eine Ohrfeige ist Gewalt.


Und was ist mit der körperlichen Gesundheit des Kindes?

Das hängt vom Alter ab. Bei Babys kann schon leichtes Schütteln zu tödlichen Verletzungen an der Wirbelsäule führen. Bei einer Ohrfeige kommt es darauf an, wie stark sie ist und wie sie auftrifft. Sie kann das Ohr schädigen, die Drehbewegung könnte die Halswirbelsäule verletzen. Bei kleinen Kindern kann das lebensgefährlich sein.


Welche rechtlichen Konsequenzen drohen ohrfeigenden Eltern?

Eine Ohrfeige ist strafbar. Bei vielen Menschen ist die Toleranzgrenze leider hoch. Ich höre oft: „Ich hab's auch erlebt, und mir hat's nicht geschadet.“ Deshalb werden Ohrfeigen selten angezeigt – was aber vollkommen gerechtfertigt wäre.


eins noch dazu ... in meiner schule, in der parallelklasse, hat ein gleichaltriger junge durch eine ohrfeige seines vaters ein auge verloren. der junge war brillenträger, und durch die ohrfeige brach der brillenbügel (ddr-plastik) ab und drang in sein linkes auge ein.
das auge war damals, anfang der 80er jahre, nicht mehr zu retten.
und nun dürft ihr dreimal raten, wie sehr dieser junge (der damals 14 war und die 8. klasse besuchte) seinen vater danach noch "geliebt" hat ...
was hatte der junge davon, daß der vater sehr wahrscheinlich nicht wollte, daß sein sohn das linke auge verliert?
was hatte er davon, daß es seinem vater "leid tat"?
nee, das ist keine "schdorrie", das ist tatsächlich passiert und war lange gesprächsthema an unserer schule ...

klar, wieder nur ein extremfall, nur ein einzelfall, brauchen wir im grunde gar nicht drüber zu reden ...
sowas passiert ja nicht, wenn man "wohldosiert" zuschlägt.

:rolleyes:

Kensei
11-08-2015, 20:47
...und Du Vollpfosten machst daraus "nur ne erzieherische Backpfeife" weil Du mir und dem rambat ja schon immer mal einen reindrücken wolltest. Ganz grosses Pädagogenkino...

"edit by Mod"?! Ist das dein Ernst? Wie alt bist du eigentlich, 14? Und warum sollte ich euch "schon immer mal einen reindrücken" wollen? Nimm dich mal nicht so wichtig du edit by Mod.
Hier gibts nur einen Troll in dem Thread, und dessen Name fängt mit "K" an und hört mit "laus" auf. Komm' mal klar in deiner Kasperwelt, ich bezog mich überhaupt nicht auf einen konkreten Fall, sondern schrieb dass man differenzieren müsse. Hast du mit deiner selektiven Lese aber nicht gerafft und ballerst wieder mit Kanonen auf Spatzen. Geh' du mal ruhig weiter Mütter und Väter auf offener Straße umboxen, du Held. Jeder blamiert sich hier selbst so gut er kann.

@rambat
Dass wir dsbzgl. auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, kann ich akzeptieren. Deine persönlichen Angriffe halte ich trotzdem für überzogen. Schade das du wieder auf die Tour kommst.
Und dafür, dass du an einer Diskussion mit mir nicht interessiert bist, verwundern mich dann doch die umfangreichen Statements, die du einem widmest, dessen Meinung dir ja eigentlich am Ar*** vorbeigeht.
Aber das hatten wir ja schon in dem anderen Thread, da wurdest du ja auch nicht müde dauernd zu betonen, wie wenig du von mir hälst, und trotzdem kamen dann die Tiraden im Herr der Ringe-Format. Nicht gerade sehr glaubwürdig, aber vielleicht ziehst dus ja jetzt mal durch und setzt mich endlich auf ignore... :rolleyes:
Übrigens, beim Fußball- und beim Judotraining habe ich mir als Kind weit schlimmere Verletzungen zugezogen als durch 'ne Watschen, die ich mal von meinen Eltern gefangen hatte. Wenn du in der "Gewalt" einer Ohrfeige schon den Untergang des Abendlandes kommen siehst, dann aber mit allen Konsequenzen. Wer A sagt muss auch B sagen.


@Chris
So wirds sein. In der Kampfkunstwelt sind eben einfach viele Maulhelden unterwegs ;)

Alex R.
11-08-2015, 20:56
Eingreifen ja gern, aber den Mann halb totschlagen ist keine Nothilfe - gerechtfertigt schon garnicht.

Einerseits hast du recht, andererseits aber auch nicht.
Wenn das Dazwischengehen dafür sorgt, dass Ruhe herrscht, dann ist doch alles in Ordnung.
Sofern sich daraus allerdings eine Notwehrsituation für mich ergibt (das Elternteil geht auf mich los) oder er einfach weiter macht, dann stellt mir der Notwehrparagraf jedes Mittel zur Verfügung, diesen rechtswidrigen Angriff auf mein schützenswertes Gut (mein Leben) zu unterbinden. Wenn dies in einem KH-Aufenthalt für den Angreifer endet, dann ist das so. Muss nicht sein, zugegeben, aber wenn er mir keine andere Wahl lässt, dann soll es eben so sein.
Um es mal rein rechtlich zu betrachten:
§ 32 StGB Notwehr - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/32.html) besagt im Absatz 2:

Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
Da steht nirgends was von eingeschränkten Mitteln oder erforderlicher Rücksicht. Im Gegenteil, denn Absatz 1 sagt:

Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
Nun bin ich gezwungen, ihm nicht nur eine zu plätten, sondern eben auch noch ein, zwei Knochen zu brechen, weil er einfach keine Ruhe gibt. Alternativ wäre ein Bruch, weil der Täter sich im Griff hin und her windet.
Rein rechtlich begehe ich damit zuerst eine Körperverletzung, die in eine schwere Körperverletzung mündet. Trotzdem gehe ich unbestraft nach Hause, da ich in Notwehr gehandelt habe.
Im Zweifel greift dieser Paragraf: § 35 StGB Entschuldigender Notstand - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/35.html)
Und selbst für den Fall eines Irrtums gibt es rechtliche Wege, wie z.B. § 33 StGB Überschreitung der Notwehr - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/33.html)
Überall steht mehr oder weniger das gleiche, ich übersetze sinngemäß:
Wer hilft, darf für die Hilfe nicht bestraft werden, selbst wenn sie irrtümlich erfolgt.

Kensei
11-08-2015, 21:52
Jau, rein rechtlich alles super wasserdicht. Dann hoffe ich mal, dass du auch genügend Zeugen hast, wenn du den Vater wegklatscht. Wenn der am Ende nämlich behauptet er habe garnicht geschlagen, sondern nur rumgeschriehen, und der Filius auch eher für seinen Dad als für einen Wildfremden in die Bresche springt, dann hast du u.U. mal schnell die A.-Karte gezogen. Kann man so machen, wenn die eigenen Angehörigen nicht auf dich als Ernährer angewiesen sind.

Ich würde laut drauf aufmerksam machen, dass ich die Polente rufe und alles weitere mit dem Handy mitfilme. :rolleyes:

Gast
11-08-2015, 21:58
Überall steht mehr oder weniger das gleiche, ich übersetze sinngemäß:
Wer hilft, darf für die Hilfe nicht bestraft werden, selbst wenn sie irrtümlich erfolgt.

doch er darf und wird bestraft werden, wenn der Richter zur Auffassung gelangt, dass der Irrtum zu vermeiden war oder die Grenzen der Notwehr aus anderen Gründen als Verwirrung, Furcht oder Schrecken überschritten wurden.

amasbaal
11-08-2015, 22:07
was ich nicht verstehe, ist, wie sich ansonsten doch recht "vernünftige" und von meiner seite aus allesamt ernstgenommene user hier derart gegenseitige ohrfeigen verteilen...

meine erfahrung mit - ich betone - sehr seltenen und nicht sehr wuchtigen schlägen ist die: wenn das dafür sorgte, dass die eltern dann ruhe gaben, hab ich das lieber gehabt als stundenlangen psychoterror mit immer wieder ins zimmer platzen und von neuem rumschreien.
wer allerdings ohrfeigen verteilt, die mehr als "klaps" und so stark sind, dass tatsächliches verletzungsrisiko besteht, ist ohne jedes wenn und aber ein schläger. wir alle wissen, was "offene hände" / slaps alles anrichten können.

ich persönlich bin mir nicht sicher, was demütigender ist: der klaps (der einem kind ja durchaus auch wehtun kann und ohne zweifel eine demütigung ist) oder psychoterror.
beides ist sch... ! aber wie gesagt, ICH PERSÖNLICH hab zb. lieber von mama mehrere schläge auf den hintern bekommen (ein paar mal auch mit kochlöffel), als den ganzen tag demonstrativen liebesentzug, rumschreierei und kontinuierliches meckern über angebliche "unfähigkeiten" und "schlechtigkeiten".

mehr kann ich dazu nicht sagen. außer vielleicht: ich hab noch nie ein kind auch nur ansatzweise geschlagen und würde mir lieber die hand brechen, als dass ich kindern absichtlich schmerzen zufüge.

edit: und würde jemanden der das tut auch gerne die hand brechen. was ich ja nicht in jedem fall tun sollte und wahrscheinlich auch nicht tun werde... wenn ein kind aber so richtig zusammengeschlagen wird... ich weiß auch nicht. könnte mich da nicht zurückhalten... mehr hab ich zum thema nun wirklich nicht mehr zu sagen.

OliverT
12-08-2015, 00:00
der Filius auch eher für seinen Dad als für einen Wildfremden in die Bresche springt, dann hast du u.U. mal schnell die A.-Karte gezogen.

Eben. Kommt ja auch gerne mal bei Frauen die gerade von ihrem Mann/Freund verprügelt wurden vor, dass sie anstatt ihrem Retter lieber ihrem Peiniger beistehen.


..

meine erfahrung mit - ich betone - sehr seltenen und nicht sehr wuchtigen schlägen ist die: wenn das dafür sorgte, dass die eltern dann ruhe gaben, hab ich das lieber gehabt als stundenlangen psychoterror mit immer wieder ins zimmer platzen und von neuem rumschreien.

...

ich persönlich bin mir nicht sicher, was demütigender ist: der klaps (der einem kind ja durchaus auch wehtun kann und ohne zweifel eine demütigung ist) oder psychoterror.
beides ist sch... ! aber wie gesagt, ICH PERSÖNLICH hab zb. lieber von mama mehrere schläge auf den hintern bekommen (ein paar mal auch mit kochlöffel), als den ganzen tag demonstrativen liebesentzug, rumschreierei und kontinuierliches meckern über angebliche "unfähigkeiten" und "schlechtigkeiten".

Das deckt sich eigentlich mit meinen Erfahrungen. Wobei ich auch ziemlich selten geschlagen wurde.
Psychische Schäden hat eher meine Mutter davon getragen. Zumindest hat sie letztens noch beteuert wie Leid es ihr immer noch tut, dass sie mich einmal geschlagen hat, während ich mich da nicht mehr dran erinnern kann.
Da haben die Hausarreste und sonstigen Verbote mir jedenfalls mehr weh getan und in mir auch länger Wut auf meine Eltern ausgelöst.
Ich bin mir aber auch nicht sicher ob ich die für diewenigen Male mehr als eine Hand zum Zählen brauche. Und ich weiß auch nicht ob ich ab meiner Realschulzeit was auf den Hintern bekommen habe. Allerdings habe ich aus Angst vor Strafe auch nie was wirklich Schlimmes angestellt. Zumindest nichts was meine Eltern erfahren haben.

Mit dem Text will ich nicht verharmlosen was anderen Kindern wie zum Beispiel rambat widerfahren ist und auch kein minutenlanges Verprügeln für einen Fehler rechtfertigen. Und wenn ich sowas miterleben würde, dann würde ich auch einschreiten. Aber ob ich wegen einem Klaps auf den Hintern einschreiten würde kann ich nicht sagen. Und ich würde auch niemals schwören das ich eigene Kinder nicht schlagen würde.

Natürlich wäre es besser wenn man in der Erziehung ohne Schläge auskommt, aber ich denke dass einige Kinder diese Erfahrung brauchen, wie sie auch erst auf eine Herdplatte fassen müssen um zu begreifen was heiß bedeutet. Da zähle ich mich selbst auch zu. Allerdings weiß ich auch nicht wie viele Schläge ich noch auf den Hintern gebraucht hätte um jetzt anders zu denken.

Gast
12-08-2015, 00:15
Natürlich wäre es besser wenn man in der Erziehung ohne Schläge auskommt, aber ich denke dass einige Kinder diese Erfahrung brauchen, wie sie auch erst auf eine Herdplatte fassen müssen um zu begreifen was heiß bedeutet.

wie erklärt man solchen Kindern denn die Gefährlichkeit von elektrischem Strom oder dass sie bei rot an der Ampel stehen bleiben sollen?

Terao
12-08-2015, 08:19
Natürlich wäre es besser wenn man in der Erziehung ohne Schläge auskommt, aber ich denke dass einige Kinder diese Erfahrung brauchen, wie sie auch erst auf eine Herdplatte fassen müssen um zu begreifen was heiß bedeutet.Was lernen Kinder denn daraus, außer, dass man, wenn man stärker ist, seinen Willen auch mit Gewalt durchsetzen kann, und dass das völlig ok ist?

Ousi
12-08-2015, 08:32
Was lernen Kinder denn daraus, außer, dass man, wenn man stärker ist, seinen Willen auch mit Gewalt durchsetzen kann, und dass das völlig ok ist?
Das wenn leute vor einem stehen und schreien man entweder schnell laufen oder schnell schlagen sollte? :ups:
Ist das nicht pädagogisch wertvoll?

Bezüglich schlagen, es macht imho einen Unterschied wie das abläuft.
Wenn dir jemand "überaschend" eine langt nachdem du etwas enorm unpassendes gesagt oder getan hast ist das vielleicht nicht allzu sozialkonform, aber imho weit weniger schlimm als wenn die Situation vorhersehbar ist (und ich meine jetzt nicht weil man etwas schlimmes getan ha) aber man selbst keine Chance hat etwas daran zu ändern.

Kensei
12-08-2015, 08:39
Eure Fragen suggerieren, dass Kinder kleine Erwachsene wären, die immer sofort einsichtig sind, wenn man ihnen etwas erklärt. Dem ist aber nicht so. Je nach Verhältnis zwischen Erziehungsberechtigtem und Kind kann das funktionieren, wenn die Mutti sagt: "Du, Strom ist gefährlich, spiel mal nicht an der Steckdose rum!". Kann aber auch einfach garnichts bewirken, oder zum genauen Gegenteil führen, weil ein Verbot sowas eben noch reizvoller macht. Ich kann dem Kind dann verständnisvoll erklären, was ein Stromschlag mit seinem Körper macht, wird meistens aber auch nicht viel bringen, weil die Erfahrungswelt dafür nicht ausreichend ist. Eine Ohrfeige anzukündigen kann dagegen schon dazu führen, das mit dem abstrakten Begriff "Strom" ganz realer Schmerz verbunden wird. Auch wenn der in dem Fall nicht aus der Steckdose kommt.

Bei welchem Kind und unter welchen Umständen sowas nötig ist oder nicht, würde ich dann situativ entscheiden. Hängt wie gesagt auch von der bisherigen Erziehung und vom Verhältnis Kind/Erzieher ab.

Ich weiß, ist wieder absolut pervers und grauenvoll, und lässt an meiner pädagogischen Eignung zweifeln. Seis drum. :rolleyes:

Terao
12-08-2015, 08:51
Eure Fragen suggerieren, dass Kinder kleine Erwachsene wären, die immer sofort einsichtig sind, wenn man ihnen etwas erklärt. Dem ist aber nicht so. Deine Antwort suggeriert, dass Erwachsene immer sofort einsichtig sind, wenn man ihnen etwas erklärt. Dem ist auch nicht so.
Soll man dann denen dann auch`n paar scheuern?

Im Gegenteil scheinen mir Kinder im allgemeinen sogar erheblich lernbegieriger als die meisten Erwachsenen, lassen sich weit lieber etwas erklären als Erwachsene, die oft eh glauben, bereits das meiste besser zu wissen, und sie neigen dazu, ihren signifikanten Erwachsenen ziemlich blind zu vertrauen, ihre Worte zu behalten und ihnen Glauben zu schenken. Da muss man andocken.
Voraussetzung ist natürlich, dass man Kinder ernst nimmt. Das hat nix mit der Verwechslung mit kleinen Erwachsenen zu tun. Mit vier Jahren haben Kinder den Verstand auch des cleversten Schimpansen weit hinter sich gelassen. Trotzdem versuchen manche, die wie Hunde zu erziehen. Das kann natürlich net klappen, und da fühlen sich auch die Kinder veräppelt.

Alex R.
12-08-2015, 08:58
Jau, rein rechtlich alles super wasserdicht. Dann hoffe ich mal, dass du auch genügend Zeugen hast, wenn du den Vater wegklatscht. Wenn der am Ende nämlich behauptet er habe garnicht geschlagen, sondern nur rumgeschriehen, und der Filius auch eher für seinen Dad als für einen Wildfremden in die Bresche springt, dann hast du u.U. mal schnell die A.-Karte gezogen. Kann man so machen, wenn die eigenen Angehörigen nicht auf dich als Ernährer angewiesen sind.

Ich würde laut drauf aufmerksam machen, dass ich die Polente rufe und alles weitere mit dem Handy mitfilme. :rolleyes:
Nur mal so am Rande: Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass
Nun bin ich gezwungen, ihm nicht nur eine zu plätten, sondern eben auch noch ein, zwei Knochen zu brechen, weil er einfach keine Ruhe gibt. Alternativ wäre ein Bruch, weil der Täter sich im Griff hin und her windet. wegklatschen heißt?
Vereinfacht gesagt:
Soviel wie nötig, so wenig wie möglich.

Glaubt hier eigentlich irgendjemand ernsthaft, dass ein in der Öffentlichkeit prügelnder Elternteil auf den Zuruf "Ich ruf die Polizei" in völliger Ruhe wartet?
Er wird versuchen zu flüchten. Daran darf ich ihn hindern, ja sogar bis zum Eintreffen der Polizei festhalten, notfalls mit Gewalt. Und diese Grenze habe ich bis zum Erbrechen durch dank meiner Ex-Tätigkeit als Ladendetektiv.
Ich weiß, wie weit ich gehen darf ohne rechtlichen Ärger.

Und du glaubst allen Ernstes, dass sich ein Kind für sein Elternteil einsetzt, wenn es ernsthafte Verletzungen davon trägt durch die "liebevolle", elterliche Behandlung?
Spätestens im Krankenhaus kommt die Wahrheit ans Tageslicht. Und spätestens da wird auch das Jugendamt eingeschaltet. Und allerspätestens da hat das Elternteil die A-Karte.
Nochmal:
Ich rede hier nicht von Schlägen ohne Wirkung. Ich rede von Fäusten die Kindergesichter zertrümmern oder kleine Ärmchen brechen.

Sollen sie gegen mich ermitteln soviel sie wollen. Wenn ich zuschlage, dann ist es rechtlich immer wasserdicht und beweisbar! Nach 14 Jahren Sicherheitsdienst mit einer(!) Anzeige (und die ging gegen die gesamte Mannschaft!) wg. KV sollte ich wohl wissen, was ich wann wie tun darf.

Warum also konstruierst du immer mehr Fallstricke? Nur um mir zu beweisen, dass ich falsch liege? Vergiss es. Mein Leben, meine Entscheidung.
Oder um dein eigenes Verhalten zu rechtfertigen (lieber filmen als eingreifen)?

Wer, wenn nicht Umstehende, soll so einem Kind denn beistehen? Wenn alle wegschauen, passieren schlimme Dinge. Solche zum Beispiel: Stendal: Landgericht arbeitet Fall der kleinen Emily auf - DIE WELT (http://www.welt.de/regionales/sachsen-anhalt/article144515295/Landgericht-arbeitet-Fall-der-kleinen-Emily-auf.html)

Ich bin ja sonst durchaus auf Konsens aus, aber nicht bei diesem Thema.
Wenn ich sehe, wie jemand (geschlechtsunabhängig) ein Kind verprügelt(<- mit Verletzungen!), bekommt mit gleicher Münze zurück. Egal, ob ich danach dafür einsitze oder nicht.

Kensei
12-08-2015, 09:00
Wie ich schrieb, es gibt nicht "die Kinder", genausowenig wie es "die Erwachsenen" gibt. Jeder ist Individuum und jeder lernt anders.

Bei dem einen komme ich mit jener Methode zum Erfolg, bei dem anderen muss ich mir Alternativen überlegen.

Ich sage ja auch nicht, das sich alle Probleme der Kinder- und Jugenderziehung "wegwatschen" lassen. Es ist für mich ein Mittel unter vielen anderen, und ich kann auf die "Anwendung" auch gerne verzichten, wenn Alternativen fruchtbarer sind.

Und "Lernbegierigen" was "erklären" ist nochmal etwas anderes, als Verbote auszusprechen. Die Erfahrungswelt eines Kindes kann eben an gewissen abstrakten Begrifflichkeiten wie "Elektrizität" scheitern, um bei meinem Beispiel zu bleiben. Muss nicht, kann aber.

@Alex
Wir reden halt aneinander vorbei. Du kommst schon wieder mit Krankenhaus, während ich schon dreimal schrieb, dass ich das Einschreiten von der Art der Gewaltanwendung abhängig machen würde. Lies meine Beiträge vielleicht nochmal genauer.
Aber um nochmal auf eine deiner Fragen einzugehen, ja, ich glaube das ein Kind eher zu seinem Elternteil stehen wird, als zu irgendeinem Wildfremden. Natürlich nicht, wenn es gerade halb totgeprügelt wurde. Darum ging es mir aber auch nicht.

Terao
12-08-2015, 09:01
Und du glaubst allen Ernstes, dass sich ein Kind für sein Elternteil einsetzt, wenn es ernsthafte Verletzungen davon trägt durch die "liebevolle", elterliche Behandlung?Leider ja. Kinder haben ein ungeheures Vertrauen, dass das schon irgendwie richtig sein wird, was die Erwachsenen machen. Ebendas macht gewaltfreie Erziehung ja erst möglich. Und, leider, auch Gewaltexzesse.


Und "Lernbegierigen" was "erklären" ist nochmal etwas anderes, als Verbote auszusprechen. Die Erfahrungswelt eines Kindes kann eben an gewissen abstrakten Begrifflichkeiten wie "Elektrizität" scheitern, um bei meinem Beispiel zu bleiben. Muss nicht, kann aber.Ich hatte keine Probleme, meinen Neffen sehr lebhaft zu schildern, wie sich das anfühlt. Hab mal 220 v bekommen (da war ich allerdings schon erwachsen). Brauch ich nie wieder. :o

Alex R.
12-08-2015, 09:07
Eure Fragen suggerieren, dass Kinder kleine Erwachsene wären, die immer sofort einsichtig sind, wenn man ihnen etwas erklärt. Dem ist aber nicht so. Je nach Verhältnis zwischen Erziehungsberechtigtem und Kind kann das funktionieren, wenn die Mutti sagt: "Du, Strom ist gefährlich, spiel mal nicht an der Steckdose rum!". Kann aber auch einfach garnichts bewirken, oder zum genauen Gegenteil führen, weil ein Verbot sowas eben noch reizvoller macht. Ich kann dem Kind dann verständnisvoll erklären, was ein Stromschlag mit seinem Körper macht, wird meistens aber auch nicht viel bringen, weil die Erfahrungswelt dafür nicht ausreichend ist. Eine Ohrfeige anzukündigen kann dagegen schon dazu führen, das mit dem abstrakten Begriff "Strom" ganz realer Schmerz verbunden wird. Auch wenn der in dem Fall nicht aus der Steckdose kommt.

Bei welchem Kind und unter welchen Umständen sowas nötig ist oder nicht, würde ich dann situativ entscheiden. Hängt wie gesagt auch von der bisherigen Erziehung und vom Verhältnis Kind/Erzieher ab.

Ich weiß, ist wieder absolut pervers und grauenvoll, und lässt an meiner pädagogischen Eignung zweifeln. Seis drum. :rolleyes:
Hey, ich hab selbst 5 Kinder. Und denen kann man durchaus erklären, das bestimmte Dinge einfach nicht gesund sind. Und sei es durch einen Klaps(!) auf die Finger. Dagegen sage ich nichts.
Teilweise ist es ja richtig. Kinder lernen eben auch durch Schmerzen. Wenn es weh tut, war es falsch. Versuch und Irrtum eben.
ABER:
Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen einem Klaps auf die Finger (den ich nicht als Gewalt ansehe!) und dem brutalen Verprügeln wie z.B. rambat es hier andeutet.
Ich weiß einfach nicht, wie ich es noch deutlicher machen soll. Vllt. ziehe ich die Grenze zur Gewalt einfach an einer anderen, deutlich späteren Stelle als ihr.
Ich rede vom Verprügeln(= blaue Flecken, Blut, evtl. Brüche) und ihr vom Klaps auf die Finger(= tut weh, ist nach 2 Minuten vergessen). Passt nicht ganz, oder?

@amaasbaal:
Psychoterror ist nochmal ne ganz andere Schiene. Nur da kann man schlecht mit körperlicher Gewalt rangehen.

Alex R.
12-08-2015, 09:10
@Alex
Wir reden halt aneinander vorbei. Du kommst schon wieder mit Krankenhaus, während ich schon dreimal schrieb, dass ich das Einschreiten von der Art der Gewaltanwendung abhängig machen würde. Lies meine Beiträge vielleicht nochmal genauer.
Aber um nochmal auf eine deiner Fragen einzugehen, ja, ich glaube das ein Kind eher zu seinem Elternteil stehen wird, als zu irgendeinem Wildfremden. Natürlich nicht, wenn es gerade halb totgeprügelt wurde. Darum ging es mir aber auch nicht.

Und genau das ist das Problem. Ich habe von Anfang an deutlich gemacht, dass ich von genau dem schreibe. Also solltest du evtl. auch nochmal aufmerksam lesen.
Denn nichts anderes schreibe ich doch auch.

Kensei
12-08-2015, 09:14
...Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen einem Klaps auf die Finger (den ich nicht als Gewalt ansehe!) und dem brutalen Verprügeln wie z.B. rambat es hier andeutet.
Ich weiß einfach nicht, wie ich es noch deutlicher machen soll. Vllt. ziehe ich die Grenze zur Gewalt einfach an einer anderen, deutlich späteren Stelle als ihr.
Ich rede vom Verprügeln(= blaue Flecken, Blut, evtl. Brüche) und ihr vom Klaps auf die Finger(= tut weh, ist nach 2 Minuten vergessen). Passt nicht ganz, oder?
...

Ich schrieb doch nichts anderes. Dann sind wir absolut auf einem Nenner. Der Streit entbrannte auch eher mit denen, die vertraten, dass der "Klaps" auf die Hände oder den Hintern bzw. die (dosierte) Ohrfeige schon an Kindesmissbrauch grenze. Und die meinten mir hier großspurig pädagogische Nichteignung attestieren zu müssen.

Gast
12-08-2015, 09:17
@terao:


Was lernen Kinder denn daraus, außer, dass man, wenn man stärker ist, seinen Willen auch mit Gewalt durchsetzen kann, und dass das völlig ok ist?
das nennt sich dann "pädagogik" und ist äußerst wertvoll!

ich halte es übrigens für eine moralische und erzieherische bankrotterklärung, wenn ein erwachsener seinem sprößling eine scheuert, weil er (also der erwachsene) das angeblich "muß".
"müssen" heißt: "es geht nicht anders!"

das suggeriert, daß das KIND selbst schuld daran ist, daß der erwachsene es ins gesicht schlägt.
weil das kind ja (hier beliebigen grund einsetzen), und das ERFORDERT ja "wohldosierte" schläge ins gesicht.

die üblichen argumente derer, die selbst zu tätern werden und/oder sich als täterlobbyisten gefallen, sind auf zwei grundlegende aussagen einzugrenzen:
1.) "es war nötig und ging nicht anders!"

2.) "ich hab auch ohrfeigen von meinen eltern gekriegt, und es hat mir nicht geschadet!"

wer sich das mal in ruhe ansieht, wird erkennen müssen, daß das keine validen argumente sind, um ein kind ins gesicht zu schlagen.

zu aussage 1 läßt sich nur anmerken, daß da ein erwachsener, der einem kind haushoch überlegen ist, entweder die beherrschung verloren hat (also ein verhalten, welches er dem kind übelnimmt und welches er bestraft, wenn das kind die beherrschung verliert!) ODER daß da ein erwachsener ganz beherrscht und vorsätzlich ein kind ins gesicht schlägt, um sich durchzusetzen. und zwar mit gewalt durchzusetzen. gegen einen schwächeren menschen, der ihm anvertraut ist ...

zu aussage 2 läßt sich anmerken, daß zu bezweiflen sein dürfte, daß da "kein schaden" angerichtet wurde. ich persönlich sehe die folgen der ohrfeigen, wenn ich höre, daß da jemand das, was ihm selbst angetan wurde, einfach weiterträgt und auf die eigenen kinder projiziert. um ein kind ins gesicht zu schlagen, muß man eine hemmschwelle überwinden, die eigentlich recht groß ist (eben weil ein kind noch so klein und wehrlos ist) - ES SEI DENN, man selbst hat als kind wiederholt ohrfeigen abbekommen und hat durch einen konditionierungsprozeß diese ohrfeigen irgendwann für "normal" gehalten.
was dann dazu führt, daß man selbst ebenfalls zuschlägt, wenn das eigene kind sich nicht so verhält, wie man das gern haben möchte ...


es gibt noch einen dritten punkt:
es ist IMMER der täter, der zuschlägt und der aus eigener machtvollkommenheit und grenzenloser überlegenheit heraus SELBST festlegt, welches verhalten seines kindes er für züchtigungswürdig hält.
der täter legt fest, wofür er das kind ohrfeigt.
und das wiederum bedingt, daß der täter sich selbst immer im recht fühlt.
es gelten ausschließlich SEINE maßstäbe.
das kind wird auf diese weise zum objekt degradiert.

und genau deshalb ist es so gut wie aussichtslos, mit jemandem diskutieren zu wollen, der es befürwortet, kinder ins gesicht zu schlagen.
er wird nicht zuhören und er wird schon gar nicht einsehen, was er da eigentlich anrichtet.


übrgens ...
die ohrfeige gilt nicht zufällig als mittel der ehrbeleidigung.
unter erwachsenen.

Obwohl sie weder der verletzendste noch der schmerzhafteste Schlag ins Gesicht ist, gilt die Ohrfeige unter Erwachsenen als besonders ehrenrührig.

Nach der eigentlichen Handlung oder der Aussprache des Satzes galt der Geohrfeigte als in seiner Ehre eingeschränkt (...)

soweit ich das beurteilen kann, fühlt sich noch heute jeder erwachsene, der von einem anderen erwachsenen geohrfeigt wird, in seiner ehre gekränkt.
und ist zu recht empört.
aber wenn es um kinder geht ...
kinder können offenbar nicht in ihrer ehre gekränkt oder besser gesagt in ihrer würde angetastet werden.
kinder darf man ohrfeigen - sind ja irgendwie noch keine richtigen menschen, nicht wahr?


Deine Antwort suggeriert, dass Erwachsene immer sofort einsichtig sind, wenn man ihnen etwas erklärt. Dem ist auch nicht so.
Soll man dann denen dann auch`n paar scheuern?
um himmels willen, terao!
niemals! das ist strafbar! man kommt jahrelang in den knast!
ins gesicht schlagen darf man NUR kinder ...
jetzt kapiert?

Kensei
12-08-2015, 09:31
Netter rhetorischer Kniff rambat, mit mir nicht diskutieren wollen, aber in allgemeiner Ansprache jedes meiner Argumente zerpflücken. Ich sehe, ein Mann der zu seinem Wort steht. Dazu wieder die klassische Polemik mit "Kinder sind ja keine Menschen..." :rolleyes:

Du machst dir Gedanken um Ehrverletzung bei Erwachsenen, wolltest aber noch einige Beiträge weiter oben deinen alten Herren vermöbeln, wenn du ihn nur mal "eine Viertelstunde für dich allein..." gehabt hättest. Klassischer Fall von Doppelmoral. Gewalt ist dann moralisch gerechtfertigt, wenn es dir in den Kram passt.

Aber ich mach mir dazu ja auch ganz pragmatische Gedanken. So frage ich mich bspw., wie Jemand der sich nichtmal im Stande sieht eine Ohrfeige zu "dosieren", Kampfsporttraining für Kinder und Jugendliche geben will?
Könnte es vielleicht doch ein bisschen überzogen sein, von einer "Watschen" auf "verprügeln" zu schließen und deshalb den Untergang des Abendlandes herbeizureden?

Ich denke die Argumente liegen auf dem Tisch, du mit Alice Miller, ich bleibe bei Pestalozzi und Co. Und ich bin ja auch nicht der einzige hier, der sich für dieses Erziehungsmittel (in begründeten Fällen!) ausgesprochen hat.
Aber polter du nur weiter von einer Entmenschlichung der Kinder durch eine Ohrfeige oder einen Klaps auf die Finger. Ist halt so, wenn man nur in Extremen denken kann.

Gast
12-08-2015, 10:05
Was lernen Kinder denn daraus, außer, dass man, wenn man stärker ist, seinen Willen auch mit Gewalt durchsetzen kann, und dass das völlig ok ist?

Du verwechselst Erziehungsmittel und Ziel.
Das Mittel soll eine Verhaltensänderung bewirken.

Was lernen denn Kinder, wenn die Fernsehverbot kriegen, weil sie X getan haben?
1.) dass die Eltern ihren Willen mit Gewalt durchsetzen können
2.) dass es unerwünscht ist, dass sie X tun und sie dafür Fernsehverbot kriegen können



Nur mal so am Rande: Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass wegklatschen heißt?
.

Erstens geht nicht jeder davon aus und zweitens ist klar warum einige davon ausgehen:



Wenn ich sehe, wie jemand (geschlechtsunabhängig) ein Kind verprügelt(<- mit Verletzungen!), bekommt mit gleicher Münze zurück. Egal, ob ich danach dafür einsitze oder nicht.

da ist klar dass es nicht nur darum geht, gemäß der gebotenen Notwehr, den
Angriff zu beenden, sondern um Rache/Vergeltung/Bestrafung.

Genauso wie hier tatsächlich die Möglichkeit einer Lynchjustiz in den Raum gestellt wurde:


Nein, er hat erst mit dem Vater gesprochen ob er das nicht sein lassen möchte seinen Sohn "aus Spass" zu schlagen. Als der dann mit "nö" geantwortet und grinsend plakativ seinem Sohn nochmal einfach so eine reingehauen hat, hat er ihn wortwörtlich vollkommen zerlegt. Also so dass er nicht möchte dass der das nochmal von weitem sieht dass er seinen Sohn malträtiert. Ich finde diese Vorgehensweise bewundernswert und korrekt. Er lernt daraus wenn er nochmal die Hand gegen seinen Sohn oder seine Frau erhebt und das der Falsche sieht, landet er im Leichenschauhaus, da wo er hingehört.

Das Urteil Todesstrafe ist gesprochen und wird vollstreckt, sobald er die Hand gegen seinen Sohn erhebt.


Mit Lynchjustiz wird die eigenmächtige, illegale Exekution tatsächlicher oder vermeintlicher Verbrecher oder unliebsamer Personen ohne anerkanntes richterliches Verfahren bezeichnet.

amasbaal
12-08-2015, 10:15
man kann es auch übertreiben.
die kernaussage ist: wird ein kind zusammengeschlagen, gibt es nothilfe in der form, dass der schläger eine oder mehrere aufs maul bekommt - so viel und so heftig, dass es den gegenwärtigen und rechtswidrigen angriff auf das kind stoppt.

regt euch mal wieder ab.
da ich kein pädagoge bin, interessiert mich der pädagogische diskurs hier ansonsten nicht besonders.
rechtlich ist das mit der nothilfe ja einigermaßen klar.
moralisch doch auch, oder etwa nicht?

Kensei
12-08-2015, 10:58
Den Passus von Klausi hatte ich glatt überlesen. Dann passt "Lynchjustiz" ja doch wie Faust aufs Auge. Zumindest für einige.

Moralisch und rechtlich wird es eben dann fragwürdig, wenn Kraft der eigenen Wassersuppe Leute die ihr Kind Ohrfeigen ins "Leichenschauhaus" befördert werden sollen, "wo sie hingehören...".

Alex R.
12-08-2015, 11:07
Erstens geht nicht jeder davon aus und zweitens ist klar warum einige davon ausgehen:



da ist klar dass es nicht nur darum geht, gemäß der gebotenen Notwehr, den
Angriff zu beenden, sondern um Rache/Vergeltung/Bestrafung. Ähh nein. Es bedeutet, zumindest für mich(!): Haust du ihn, hau ich dich. Wie weit ich dabei gehe, entscheidet einzig und allein der Täter. Rache ist etwas für Personen aus anderen Kulturkreisen. Und die Möglichkeit des Einsitzens besteht bei Kloppereien immer. Und sie ist mir in diesem speziellen Fall genauso egal wie bei einem Angriff auf mich selbst.

Wir reden hier prinzipiell über 2 Tatbestände:
Nothilfe: Ich schreite ein um dem Kind zu helfen.
Notwehr: Der Aggressor greift mich an.

Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe aus der gleichen Situation heraus. Würdest du dich zusammenschlagen lassen, nur um ja keinen Ärger mit Recht und Gesetz zu bekommen?
Recht und Gesetz geben mir die Möglichkeit, im Notfall bis ans Äußerste zu gehen. Sofern mir keine andere Möglichkeit bleibt, weil der Täter anders nicht aufzuhalten ist.


Genauso wie hier tatsächlich die Möglichkeit einer Lynchjustiz in den Raum gestellt wurde:
Nope. Klaus erzählt eine passierte Geschichte.


Das Urteil Todesstrafe ist gesprochen und wird vollstreckt, sobald er die Hand gegen seinen Sohn erhebt.
Steht da nirgends. Du markierst einen Nebensatz. Im ganzen gelesen ergibt sich ein anderer Sinn. Klaus spricht da vom Lerneffekt. Und er stellt seine Meinung dar. Meiner Meinung nach gehören Kinderschänder/-missbraucher in die Holzkiste. Muss ich sie deswegen selbst dorthin bringen? Oder reicht es, wenn ich dafür Sorge trage, dass er an einen Ort kommt, wo er tatsächlich so behandelt wird (im Knast stehen Kindesmissbraucher sehr weit unten auf der Leiter)?

Mir stellt sich allerdings die Frage, ob du (und einige andere hier) wirklich so gefühlskalt sein könnt, ein Kind (= jemand Schwächeres) bluten und leiden zu lassen, nur weil die eigene Rechtssicherheit vorgeht? Das wäre (Achtung Konjunktiv!) hochgradig unmenschlich und verachtenswert.

Wobei das wahrscheinlich eher daran liegt, dass sowohl dir als auch den anderen offensichtlich der Einblick in die Materie fehlt.
Ich habe ein Kind erlebt, was unter solchen Verletzungen gelitten hat und ich habe den entsprechenden Vater hinter Schloss und Riegel gebracht (ohne eigene Strafe!). rambat war so ein Kind.
Das wir da ein wenig radikaler denken als andere sollte wohl klar sein. In meinem Fall kommt erweitert hinzu, dass ich selbst Vater bin. Und genauso wie ich meine eigenen Kinder nicht leiden lasse, lasse ich nicht zu, dass andere Eltern ihre Kinder leiden lassen.
Oder vereinfacht und verallgemeinert ausgedrückt: Sehe ich wie jemand schwächeres (Kind, Frau, Tiere) angegangen wird, schreite ich ein. So hart wie nötig, so wenig wie möglich.

@Kensei:
Ich denke, es liegt wirklich am Ziehen der Grenze zwischen "geht klar" und "geht gar nicht".
Allerdings sehe ich die Ohrfeige schon als Gewaltmittel an. Nichts gegen einen Klaps auf die Finger oder den Hintern, aber ins Gesicht geht gar nicht.

Alex R.
12-08-2015, 11:14
Den Passus von Klausi hatte ich glatt überlesen. Dann passt "Lynchjustiz" ja doch wie Faust aufs Auge. Zumindest für einige.

Moralisch und rechtlich wird es eben dann fragwürdig, wenn Kraft der eigenen Wassersuppe Leute die ihr Kind Ohrfeigen ins "Leichenschauhaus" befördert werden sollen, "wo sie hingehören...".

Moralisch und rechtlich fragwürdig ist höchstens, dass hier einige des Kindes Recht auf eine gewaltfreie Erziehung dadurch negieren, dass es "ja nicht so schlimm sei" oder "ist doch nur eine Ohrfeige". Anscheinend hielt unsere Regierung es eben nicht so, sondern sah sich genötigt, einen gesetzlichen Passus dafür herzustellen. Hier mal der Text zum Lesen:
§ 1631 BGB Inhalt und Grenzen der Personensorge - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/BGB/1631.html)
Abs. 2 macht es sehr deutlich:

(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.
Und nun?
Bedeutet immer noch keinen Freibrief, den will hier auch keiner. Wie ihr immer auf Lynchjustiz kommt, ist mir schleierhaft.

Klaus
12-08-2015, 11:18
Kensei, Leute wie Du sind weder einer Antwort noch einer Diskussion würdig. Das Wort "Menschen" habe ich bewusst nicht verwendet. Da ich nicht davon ausgehe dass Du in absehbarer Zukunft was anderes als Provokation betreiben wirst, verwende ich mal die Ignore-Funktion. Solltest Du tatsächlich Lehrer sein, bedaure ich ausdrücklich Deine Schüler, und jedes Kind das jemals mit Dir zu tun haben wird oder hatte.

Wer das auch so sieht: Klick mich ich bin ein verwunschener Link (www.kampfkunst-board.info/forum/profile.php?do=addlist&userlist=ignore&u=6226)

Klaus
12-08-2015, 11:26
Jetzt ist es schon minutenlang? Auf offener Strasse? Und dein Kumpel hat minutenlang zusgeschaut? Oder hat er es erst später gesehen? Dann wusste er nicht dass es minutenlang war.


Ja, hat er. Der Typ hat in dem Laden gegessen, und dabei fortwährend seinen Sohn angeschnauzt, und ihn immer wieder malträtiert. Nicht im Sinne von MMA-GnP, aber beständig und sich immer weiter in Rage redend. Irgendwann ist meinem Freund dann der Kragen geplatzt und er hat ihn zur Rede gestellt. Das Video gesehen, wie sowas aussieht ? Als Antwort hat er seinem Sohn dann grinsend einfach nochmal eine reingehauen. Klar, solche Leute wollen ihre Kinder ja nur erziehen, da ist das in Ordnung. Wenn es nicht extrem gewesen wäre, hätte er den Mann sicher nicht so zerlegt. Sein Vater war genau der gleiche Typus. Und jetzt nehme ich mir das Recht heraus, mit Typen die das einfach mal "lustig" anzweifeln, weil <insert your stupid excuse here>, nicht darüber zu diskutieren ob das stattgefunden hat, und ob das überhaupt schlimm war für den Jungen. Kinderhasser nerven mich.

Kensei
12-08-2015, 11:48
...Da ich nicht davon ausgehe dass Du in absehbarer Zukunft was anderes als Provokation betreiben wirst...

Du betitelst mich hier öffentlich als "Troll" und "Vollpfosten", und wirfst mir im selben Atemzug vor provozieren zu wollen?!?
Alter... leidest du irgendwie an Realitätsverlust oder sowas? Und wenn das entsprechende Echo kommt, schmollen, Kopf in den Sand und auf Ignore drücken.
Da ist wohl einer argumentativ in der Grundschule steckengeblieben. Diskussionsniveau auf Höhe einer knienden Ameise... :rolleyes:

Gast
12-08-2015, 11:58
@klaus:

ich bin einigermaßen beruhigt, daß es noch menschen gibt wie dich und alex, die das ganze nicht aus einer kalten, und wie ich finde: herzlosen position sehen.
ich werde nie verstehen, wie man ausdrücklich befürworten kann, ein kind zu schlagen ... noch dazu ins gesicht ...

unverständlich ist mir auch, wie einige hier zu klarer und eindeutiger verletzung geltender gesetze aufrufen können (§ 1631), an anderer stelle und in anderen diskussionen aber vehement gegen "rechtsverletzungen" polemisieren und auf "die schlimmen juristischen folgen" aufmerksam machen.
irgendwie seltsam ...

ich weiß, daß du auf dieses thema (kinder schlagen) ebenso emotional und wütend reagierst wie ich.
der eine oder andere troll findet das lustig und versucht, immer weiter und weiter zu provozieren.
geh nicht drauf ein, es lohnt sich nicht.

beim theoretisieren über "gewalt gegen kinder" oder beim theoretisieren über gewalt ganz allgemein stören menschen wie du und ich, denn sobald wir unsere eigenen erfahrungen einbringen, stehen die ganzen theoretiker ziemlich dumm da. im grunde können sie in ermangelung eigener signifikater erfahrung nämlich nicht wirklich mitreden; außer kruden theorien haben sie nichts anzubieten. und das verkraften sie nicht, also kreischen sie los ...
:D
ist irgendwie lustig, weil's immer der gleiche mechanismus ist, aber eben auch lästig.
das thema an sich ist wichtig, kann aber mit derlei leuten nicht diskutiert werden. ich vergeude meine zeit nicht länger damit.
alles weitere per pn, wenn du magst.
:)

Kensei
12-08-2015, 12:19
Amen.

So, hätte dann jemand abseits der Traumataverarbeitung noch irgendwas konstruktives zum Thema beizutragen, oder sind wir hier soweit durch?

Terao
12-08-2015, 12:41
Du verwechselst Erziehungsmittel und Ziel.
Das Mittel soll eine Verhaltensänderung bewirken.Was genau das Kind davon behält, kann man sich nicht aussuchen. Ich tipp aber darauf, dass es sich eher Verhalten von den Eltern abschaut, und darauf reagiert, wie sie die Kommunikation mit dem Kind gestalten. Wenn zur Kommunikation eben auch der Klaps auf den Finger (oder mehr) ganz normal dazugehört, wird das Kind das als normale Umgangsform lernen. Ob man will oder nicht.


übrgens ...
die ohrfeige gilt nicht zufällig als mittel der ehrbeleidigung.
unter erwachsenen.

das ist strafbar! man kommt jahrelang in den knast!
ins gesicht schlagen darf man NUR kinder ...Wie ichs auch drehe und wende, für mich bleibt das völlig gaga. Als hätten Kinder noch gar keine Würde (immerhin das in unserem Grundgesetz höchststehende Rechtsgut, die raison d'ètre unseres Rechtsstaates), die man verletzen könnte.

fujikomma
12-08-2015, 12:53
Ganz simpel:
Ein Kind ist in einem Abhängigkeitsverhältnis zu seinem Erziehungsberechtigten.
Das ist "gott"gegeben und Fremde haben sich gefälligst nicht einzumischen.
Und sowieso-ein Klaps hat noch niemanden geschadet.
Gelobt sei was hart macht.
ABER wenn man ein mitfühlendes menschliches Wesen ist wird man bei Gewalt gegen Kinder dazwischengrätschen wollen und müssen.
Je smarter man dabei vorgeht und sich nicht von Gefühlen überrumpeln lässt desto besser..
Manchen aggressive Mitmenschen macht man eine Freude wenn gefühlsbetont reagiert...

Kensei
12-08-2015, 12:57
Ist halt 'ne Grundsatzfrage. Millionen von Eltern und Kindern haben damit keine wirklichen Probleme, Terao, Rambat und andere sehen im Klaps auf den Hintern dagegen den Untergang des Abendlandes nahen... :rolleyes:

Wir werden das hier wohl nicht abschließend klären können.

amasbaal
12-08-2015, 13:06
sind wir hier soweit durch?

hoffentlich.

Terao
12-08-2015, 13:39
Ist halt 'ne Grundsatzfrage. Millionen von Eltern und Kindern haben damit keine wirklichen Probleme, Terao, Rambat und andere sehen im Klaps auf den Hintern dagegen den Untergang des Abendlandes nahen... :rolleyes:

Wir werden das hier wohl nicht abschließend klären können.Sonderlich konstruktiv ist das ja jetzt auch nicht.

Im GG steht ganz bewusst ohne einzugrenzen "die Würde des Menschen". Da können sich die "Millionen", die das voll doof finden, von mir aus auf den Kopf stellen.
Und, ja, aus meiner Sicht steht und fällt mit diesem Paragrafen das Abendland.

Syron
12-08-2015, 13:41
Auch wenn ich das Glück hatte an sich nicht verdroschen worden zu sein als Kind, würde ich gerne noch mal das "dosierte schlagen" aufgreifen.

Meine Mutter hat mich einmal(!) in meinem Leben richtig geschlagen.

Ich erinnere mich da nur noch sehr schwach dran, war verdammt klein und habe sie scheinbar in die Brust gebissen.
Danach gab es dann eine richtige Watsche auf den Hintern.

Als ich dann irgendwann ins Wohnzimmer geschlichen kam, um mich zu entschuldigen kam dann auch raus, das mit der Hintern noch weh tat.
Sie hat sich gewundert, denn es war ja nicht feste gewesen und nachgesehen.

Und tadaa - auf meinem Kinderpo war ein fetter Handabdruck.

So viel also zu "wohldosiert" wenn die Eltern aufgebracht sind.
Meine Ma war geschockt von sich selbst, als sie da gesehen hatte wie sehr sie sich mit der Kraft in ihren Armen verschätzt hatte und es eben doch mehr als nur ein Klaps war.
War das so geplant? Nö!
Ist es dennoch passiert, weil man in Rage einfach dazu neigt sich zu verschätzen? Ja!

Wenn ich mir einen "Klaps" dieser Art dann noch ins Gesicht vorstelle - geht mal gar nicht.
Was ist denn, wenn man da genauso "wohldosiert" zulangt?

Dazu sei gleich gesagt, daß sie an sich immer ziemlich ruhig geblieben war, wenn was vorgefallen ist und mich danach auch nie wieder geschlagen hat.
Da hatte sie nämlich einen Heidenrespekt vor bekommen; und es war auch so nicht ihr Lösungsweg.
Sie hat da eher mehr mit Reden gelöst; funktionierte ganz gut denke ich.

Terao
12-08-2015, 13:51
Frag mich gerade, ob der Klaps auf den Hintern, wenn man gar zu begriffsstutzig ist oder nicht pariert, unter Erwachsenen ebenfalls nicht als unwürdig betrachtet werden würde.
Millionen fanden ja auch mal das (natürlich wohldosierte) Züchtigen der Gattin völlig in Ordnung, als ein unverzichtbares Mittel, um in der Familie Ordnung aufrecht zu erhalten. Zum allgemeinen Erstaunen geht es offensichtlich auch anders.

BloodRage
12-08-2015, 13:56
sonderlich konstruktiv ist das ja jetzt auch nicht.

Im gg steht ganz bewusst ohne einzugrenzen "die würde des menschen". Da können sich die "millionen", die das voll doof finden, von mir aus auf den kopf stellen.
Und, ja, aus meiner sicht steht und fällt mit diesem paragrafen das abendland.

+1

Gast
12-08-2015, 13:59
+1

+2

gast
12-08-2015, 14:20
Kinderhasser nerven mich.

Verdammt, dann bin ich wenn ich keine Leute halb totprügle (oder es zumindest angebe vorzuhaben) leider
- Kinderhasser
- Frauenhasser
- Tierhasser

Werd ich wohl damit leben müssen.

gast
12-08-2015, 14:24
Rache ist etwas für Personen aus anderen Kulturkreisen.

Hm, DAS kann ich wirklich nicht glauben bei der Argumentation von Klaus und dir. Das ist dann eher die Story wenn man vor dem Richter steht.

Passt nämlich hinten und vorne nicht zusammen.

Was ich dir schon glaube ist dass alles getan wird, dass es so gut wie möglich wie Nothilfe & Notwehr aussieht, aber dass hier überhaupt kein Bestrafungsgedanke vorhanden ist kaufe ich dir / euch überhaupt nicht ab.

OliverT
12-08-2015, 14:31
wie erklärt man solchen Kindern denn die Gefährlichkeit von elektrischem Strom oder dass sie bei rot an der Ampel stehen bleiben sollen?
Aussagen wie von Strom stirbst du oder wenn du bei Rot über die Straße gehst wirst du von einem Auto überfahren dürften eine andere Wirkung haben als Aussagen wie wenn du deinen kleinen Bruder ärgerst dann wird er ganz traurig und wenn du immer Scheiben von den Nachbarn kaputt machst müssen Mama und Papa ganz viel Geld bezahlen.
Nein das sind keine Begebenheiten aus meiner Kindheit.


Was lernen Kinder denn daraus, außer, dass man, wenn man stärker ist, seinen Willen auch mit Gewalt durchsetzen kann, und dass das völlig ok ist?
So funktioniert die ganze Welt. Wobei es bei uns seltener die physische Gewalt ist.
Selbst Demokratie funktioniert nach diesem Prinzip. Die größere Gruppe ist die stärkere Gruppe und setzt sich durch. Und wenn das einigen Leuten nicht gefällt und die randalieren dann hat man ja noch die Polizei.

Terao
12-08-2015, 14:37
So funktioniert die ganze Welt. Seh ich nicht so. Viele haben dann doch irgendwie manchmal das Gefühl, dass das eigentlich nicht so ganz in Ordnung ist. Dass Recht irgendwie doch mehr sein muss als die Durchsetzung des eigenen Willens seitens des Stärkeren. Und dass Vernunft auch mehr sein muss als die Unterwerfung unter den Stärkeren aus Angst vor Schmerzen.
Kann man ihnen natürlich auch wegerziehen.



Selbst Demokratie funktioniert nach diesem Prinzip. Die größere Gruppe ist die stärkere Gruppe und setzt sich durch. Und wenn das einigen Leuten nicht gefällt und die randalieren dann hat man ja noch die Polizei. In der Demokratie versucht man (faktisch muss man das mangels absoluter Mehrheit sogar meistens), einen Konsens zu finden, mit dem zumindest jeder leben kann. Und es gibt eben auch Sachen, die überhaupt nicht gehen auf dem Weg der Willensdurchsetzung. Demokratie ist ein Spiel nach Regeln, keine Diktatur der Mehrheit. Zumindest da, wo sie funktioniert.

OliverT
12-08-2015, 14:49
Viele haben dann doch irgendwie manchmal das Gefühl, dass das eigentlich nicht so ganz in Ordnung ist. Dass Recht irgendwie doch mehr sein muss als die Durchsetzung des eigenen Willens seitens des Stärkeren. Das ist meiner Meinung nach ein Naturgesetz. So lange es dem Menschen gut geht kann er sich drüber hinweg setzen. Sobald es aber ans Eingemachte geht wird der Mensch aber wieder der Egoist der sich nur um sich und höchstens noch seinem engeren Familienkreis kümmert.


Demokratie ist ein Spiel nach Regeln, keine Diktatur der Mehrheit. Zumindest da, wo sie funktioniert.
Dann versuch mal was durchzusetzen was wirklich nur eine Minderheit will. Die meisten Sachen die Minderheiten betreffen werden doch nur beschloßen weil es der Mehrheit in dem Fall egal ist, oder weil sie auch einen Vorteil davon haben.

Kensei
12-08-2015, 15:04
@Terao
Der Fehler in deiner Argumentation ist immernoch derselbe. Du unterstellst einem Kind die selbe "Vernunft" und "Einsicht" wie einem Erwachsenen. Ich tippe mal drauf, dass du a) selber keine Kinder hast und b) auch im Alltag nicht viel mit Kindern zu tun hast. Oder zumindest nicht erzieherisch tätig bist.

Ich schrieb es an anderer Stelle und auch hier bereits, Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, denen man immer und überall auf Augenhöhe begegnen kann. Kinder testen regelmäßig ihre Grenzen aus und haben dabei weder den Erfahrungsschatz noch die Weitsicht eines Erwachsenen. Und letztlich ist jedes Kind Individuum mit einem ganz eigenen Charakter.

Oogway
12-08-2015, 15:15
Ähh nein. Es bedeutet, zumindest für mich(!): Haust du ihn, hau ich dich. Wie weit ich dabei gehe, entscheidet einzig und allein der Täter. Rache ist etwas für Personen aus anderen Kulturkreisen...

Aha, wenn das die aus den anderen Kulturkreisen machen, dann ist es Rache und daher böse...du sorgst nur für Gerechtigkeit...schön, schön...und dieser Schwachsinn von wegen "entscheidet einzig und allein der Täter", damit kann man natürlich die Verantwortung für die eigenen aggressiven Gewalttaten schön auf andere abwälzen...Also bist du gerecht und unschuldig...quasi einer der guten Superhelden...

Aber interessant zu sehen, dass hier doch einige die in ihnen aufgestaute Wut sich selbst und anderen gegenüber einfach als gerechtes Urteil verkaufen wollen, dass den Täter dann (mit Gottes Segen) endlich in die Hölle schickt...(die sie mal erfahren hatten...)

Klaus
12-08-2015, 15:26
Rache ist, wenn man hinterher dem Vater nachgeht und in seiner Wohnung verprügelt. Im Normalfall nimmt man auch Rache für sich oder seine Familie, und nicht bei Wildfremden weil die gegen ihre eigene Familie vorgegangen sind. Aber, Rache ist halt ein schön plakatives Wort das Nothilfe automatisch böse macht, und der Vater hatte sicherlich irgendwie recht.

Das Video hat sich offenbar niemand angesehen, da schimpft ein Vater 45 Sekunden lang auf einen kleinen Jungen ein weil der einen Ball nicht gefangen hat. Und schlägt ihn mehrfach mit einem Gegenstand, und schwafelt munter weiter auf ihn ein. So sehr dass das Kind emotionale Ausfallerscheinungen bekommt, starr wird, und Regressionssymptome zeigt. Ich finde es schon bösartig, sowas immer wieder zu "nur ein Klaps, und das zurecht!" umzudeklarieren, aber "schelmisch" bösartigen und von keinerlei fairnessähnlichen Empfindungen oder gar Mitgefühl bewohnten Menschen gehört eben leider das Internet.

"Du bist Deutschland" :wuerg:

Terao
12-08-2015, 15:56
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, denen man immer und überall auf Augenhöhe begegnen kann. Kinder testen regelmäßig ihre Grenzen aus und haben dabei weder den Erfahrungsschatz noch die Weitsicht eines Erwachsenen.So what? Muss man die deshalb klapsen?

Alex R.
12-08-2015, 16:06
Hm, DAS kann ich wirklich nicht glauben bei der Argumentation von Klaus und dir. Das ist dann eher die Story wenn man vor dem Richter steht. Und damit die einzige, die rechtlich zählt.


Was ich dir schon glaube ist dass alles getan wird, dass es so gut wie möglich wie Nothilfe & Notwehr aussieht, aber dass hier überhaupt kein Bestrafungsgedanke vorhanden ist kaufe ich dir / euch überhaupt nicht ab.
Musst du auch nicht. Notwehr ist eben die Bestrafung für den Angriff auf den Falschen. Und solange ein Richter das genauso sieht, ist mir die Meinung anderer herzlich egal.

@Oogway:

Aha, wenn das die aus den anderen Kulturkreisen machen, dann ist es Rache und daher böse...du sorgst nur für Gerechtigkeit...schön, schön...und dieser Schwachsinn von wegen "entscheidet einzig und allein der Täter", damit kann man natürlich die Verantwortung für die eigenen aggressiven Gewalttaten schön auf andere abwälzen...Also bist du gerecht und unschuldig...quasi einer der guten Superhelden...
Weder bin ich gerecht noch unschuldig. Und ein Superheld schon gar nicht. Nur jemand, der den Mumm hat, gegen das Falsche aufzustehen und etwas zu unternehmen. Und wenn der Aggressor nun mal keine Ruhe gibt und immer wieder angreift, dann kriegt er eben solange, bis er es lässt (auf die eine oder andere Art und Weise). Das ist gemeint mit "entscheidet einzig und allein der Täter". Wenn du das für Schwachsinn hältst und dich lieber verprügeln lässt, weil ja evtl. die Notwehr überschritten werden könnte, viel Spaß.


Aber interessant zu sehen, dass hier doch einige die in ihnen aufgestaute Wut sich selbst und anderen gegenüber einfach als gerechtes Urteil verkaufen wollen, dass den Täter dann (mit Gottes Segen) endlich in die Hölle schickt...(die sie mal erfahren hatten...)
Wie kommst du denn jetzt auf den Dreh? Sind Menschen, die anderen helfen nun schon psychisch im Eimer? Mal ernsthaft, was war heute in deinem Kaffee?
Und Gott lass mal fein aus dem Spiel. Den gibt's nämlich nicht. Und was nicht existiert, kann keinen Segen verteilen.

Alex R.
12-08-2015, 16:14
So what? Muss man die deshalb klapsen?

Müssen nicht. Aber, und da hat er recht, es gibt einfach Kinder (habe davon selbst 2), die brauchen eben den Klaps auf den Hintern um zu realisieren, dass sie eine Grenze erreicht haben. Sei es beim 34572. Umwerfen der vollen Flaschen Saft, sei es beim tausendsten Türknallen.
Das kannst mit denen tausend Mal diskutieren, sie machen es immer noch. Einen Klaps und der Krümel merkt sich, dass das keine so gute Idee ist.
Und bevor jemand auf blöde Ideen kommt:
Eine PN und derjenige wird gerne eingeladen, jederzeit auf eine Tasse Kaffee vorbeizukommen und sich vom geistigen und körperlichen Zustand meiner Kinder zu überzeugen.
Also wer von euch hat die Traute?

Kensei
12-08-2015, 17:16
...Ich finde es schon bösartig, sowas immer wieder zu "nur ein Klaps, und das zurecht!" umzudeklarieren, aber "schelmisch" bösartigen und von keinerlei fairnessähnlichen Empfindungen oder gar Mitgefühl bewohnten Menschen gehört eben leider das Internet...

Wer hat das denn getan? Ich habe mir dein komisches Video nicht angesehen und auch mit keiner Zeile Bezug darauf genommen. Warum auch, da war irgendwas mit "Bullsh*t" tituliert und "Bullsh*t" links klicke ich prinzipiell nicht.
Aber schön dass du meine Beiträge hier ohne Sinn und Verstand proforma mit irgendwelchen dahergeholten Youtube-Clips in Verbindung bringst... :rolleyes:

@Alex
Danke für das Statement!

Oogway
12-08-2015, 17:23
@Oogway:

Weder bin ich gerecht noch unschuldig.

Aha, also verhältst du dich schuldhaft ungerecht?



Und ein Superheld schon gar nicht. Nur jemand, der den Mumm hat, gegen das Falsche aufzustehen und etwas zu unternehmen. Und wenn der Aggressor nun mal keine Ruhe gibt und immer wieder angreift, dann kriegt er eben solange, bis er es lässt (auf die eine oder andere Art und Weise). Das ist gemeint mit "entscheidet einzig und allein der Täter". Wenn du das für Schwachsinn hältst und dich lieber verprügeln lässt, weil ja evtl. die Notwehr überschritten werden könnte, viel Spaß.
Wo habe ich gesagt, dass ich was gegen Notwehr habe...? Ich habe auch nichts gegen Nothilfe...Aber was ihr hier feiert, ist teilweise etwas anderes, aber das werdet ihr (du und die ähnlich Gesinnten) wohl nicht mehr verstehen, deshalb werde ich es auch nicht weiter erklären. :cool:




Wie kommst du denn jetzt auf den Dreh? Sind Menschen, die anderen helfen nun schon psychisch im Eimer? Mal ernsthaft, was war heute in deinem Kaffee?
Und Gott lass mal fein aus dem Spiel. Den gibt's nämlich nicht. Und was nicht existiert, kann keinen Segen verteilen.

Na, sag ich doch, verstehst es einfach nicht, ist aber auch egal.

gast
12-08-2015, 18:37
Und damit die einzige, die rechtlich zählt.

Musst du auch nicht. Notwehr ist eben die Bestrafung für den Angriff auf den Falschen. Und solange ein Richter das genauso sieht, ist mir die Meinung anderer herzlich egal.


Schön, dass du dir da so sicher bist.

Klaust du auch Sachen wenn du sicher bist dass dich keiner erwischt oder machst du das nur bei schwerer Körperverletzung?

Alex R.
12-08-2015, 21:49
Schön, dass du dir da so sicher bist.

Klaust du auch Sachen wenn du sicher bist dass dich keiner erwischt oder machst du das nur bei schwerer Körperverletzung?

Sach mal, was soll denn die persönliche Anmache jetzt?
Es gibt ein paar wenige Dinge, die mich wirklich fuchsig machen. Und mir Diebstahl zu unterstellen ist eins davon. Habe ich nie, werde ich nie. Im Gegenteil und ich habe dies ja auch schon hier in diesem Thread geschrieben, habe ich (im Gegensatz zu dir) aktiv dagegen gearbeitet. Ladendetektiv falls du dich erinnerst.
Aber ist schon klar, wenn einem sonst nix mehr einfällt, dann wird man halt persönlich. Dir ist schon klar, das diese Unterstellung strafbewehrt ist? Zur Erinnerung: § 187 StGB Verleumdung - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/187.html)
Hast du Beweise für deine Unterstellung? Ansonsten erwarte ich eine öffentliche Entschuldigung.
Diskutieren können wir gerne, auch gerne kontrovers. Aber nicht auf dem Level. Da werd ich stinkig drauf. :mad:

@Oogway:
Der einzige der hier nicht versteht (oder verstehen will) bist du.
Nirgends in den Paragrafen steht was von "du darfst nur dies oder das". Da steht:
(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden. § 32 StGB Notwehr - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/32.html)
Erforderlich ist, was notwendig ist. Gibt er keine Ruhe, bekommt er weiter. Bleibt er ruhig, bleibe ich ruhig. Keine Rache, keine Bestrafung, nichts anderes. War das jetzt verständlich genug für dich?

Tierce
12-08-2015, 22:48
Sehr interessanter Thread. Hoffe auf noch weitere Antworten.

Ich kann leider nicht so viel beitragen wie andere hier, aber ich wurde als Kind einige Male geohrfeigt. Einmal auch 20 Stück nacheinander auf jede Backe. :(
Hat es mir geschadet? Keine Ahnung, aber ich hätte mir gewünscht es wäre nie geschehen. Bei der 20er Kombination erinnere ich mich aber noch an die Schmerzen, die Angst und dass ich als Kind geweint habe. Kann das auch nie vergessen. Finde das auch gar nicht vergleichbar mit Verletzungen oder Schlägen im Sport. Im Ring steh ich als Schwergewicht und als ausgewachsener Mann, der sich in einem Wettkampf misst.

Habe zwar leider noch keine Kinder, aber einen 14 Jahre jüngeren Bruder. Es kam mir nie in den Sinn ihn zu Ohrfeigen nur weil er etwas falsch gemacht. Völlig unverständlich für mich, wie man es rechtfertigen kann, jemanden zu schlagen, der auch noch komplett abhängig von einem ist.

Und bezüglich der Heftigkeit eines Klaps, sehe ich da auch große Risiken, wie hier ja schon einige Male erwähnt worden ist. Kinder sind so klein und zerbrechlich.
Ich hab einmal aus Versehen meiner Freundin eine Zuhälterschelle gegeben als ich mich mit ausgestrecktem Arm umgedreht habe und nicht wusste dass sie dort steht. Das hat ihr auch ordentlich weh getan. Und das war schon eine junge Frau. Wenn sich ein Vater dann in Rage redet und eine Ohrfeige verpasst, kann das bestimmt schnell ein festerer Schlag werden als man denkt.

Viel unnötiger Text, Zusammenfassung: bin eindeutig gegen erzieherische Ohrfeigen.


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Gast
13-08-2015, 01:01
Aussagen wie von Strom stirbst du oder wenn du bei Rot über die Straße gehst wirst du von einem Auto überfahren dürften eine andere Wirkung haben als Aussagen wie wenn du deinen kleinen Bruder ärgerst dann wird er ganz traurig und wenn du immer Scheiben von den Nachbarn kaputt machst müssen Mama und Papa ganz viel Geld bezahlen.


Bei einer Herdplatte könnte man allerdings sagen, dass das ganz doll wehtut.
Hängt wohl vom Einsichtsvermögen des Kindes ab.
Bei ganz kleinen Kindern erklärt man ja nix, sondern schließt die gefährlichen Sachen weg.



Mir stellt sich allerdings die Frage, ob du (und einige andere hier) wirklich so gefühlskalt sein könnt, ein Kind (= jemand Schwächeres) bluten und leiden zu lassen, nur weil die eigene Rechtssicherheit vorgeht? Das wäre (Achtung Konjunktiv!) hochgradig unmenschlich und verachtenswert.


Ich kann zumindest so gefühlskalt sein, sachlich über den rechtlichen Aspekt von Nothilfe zu diskutieren, auch wenn es sich um kleine Kinder handelt.

Naja, es scheint einen Konsens zu geben, dass Nothilfe im Sinne des Gesetzes o.k. ist.
Zu Rache oder Bestrafung gegenüber dem Täter bekennt sich niemand öffentlich.
Ebenso befürwortet keiner das Zusammenschlagen von Kindern.
Bei Klapsen und Ohrfeigen gehen dann die Meinungen auseinander.
Nach der Rambat-Hypothese, dass sich nur der äußern darf, der entsprechende Erfahrungen hat, steht natürlich die Meinung des mit Ohrfeigen erzogenen Kensei über irgendwelchen Theorien.
Desgleichen gilt allerdings für die Meinung von Tierce.

Zwischen Ideal und Wirklichkeit gab es laut einer Studie 2005 noch Unterschiede:
95% fanden das Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung gut:


Das Gewaltverbot hat laut Studie große Akzeptanz erfahren und das ist besonders erfreulich. Die Ergebnisse zeigen, dass diejenigen, die das Gewaltverbot kennen, es fast ausnahmslos positiv billigen. 95% der Eltern, die das gesetzliche Verbot kennen, halten auch eine gewaltfreie Erziehung für das erstrebenswerte Ideal.

Da ist natürlich entscheidend, was die Leute überhaupt unter Gewalt verstehen:


Während 1996 noch über 80% der Eltern überzeugt waren, ihre Kinder mit einer leichten Ohrfeige maßregeln zu dürfen, sind dies mittlerweile nur noch etwa 50% der Eltern. Gravierende Körperstrafen halten nur noch 9% der Eltern für zulässig. Das Schlagen mit Gegenständen hält praktisch niemand mehr für zulässig.

und wie sie sich tatsächlich verhalten:


Beim tatsächlichen Erziehungsverhalten der Eltern im Jahr 2005 hat sich allerdings im Vergleich zu 2001 laut der Studie wenig verändert. Die Eltern greifen zwar mittlerweile etwas häufiger zu alternativen Erziehungsmaßnahmen. Aber die leichten Körperstrafen werden immer noch ähnlich häufig wie vor 4 Jahren angewandt: so rangiert der Klaps auf den Po nach wie vor bei 76 % - übrigens auf ähnlich hohem Niveau wie das Fernsehverbot. Die Ohrfeige Veränderung von 58 % (2001) kommt mit 53% - sogar noch etwas häufiger vor als Taschengeldkürzungen. Deutlicher ist der Rückgang bei den mittelschweren Körperstrafen wie dem "Po versohlen" oder der "schallenden Ohrfeige?. Die schweren Körperstrafen werden bereits seit 2001 sehr selten angewandt und verharren auf einem Niveau von etwa 2%.

https://web.archive.org/web/20071123124701/http://www.kinderschutz.at/zeitung/zypries.htm

Thjr
13-08-2015, 06:35
Umwerfen der vollen Flaschen Saft, sei es beim tausendsten Türknallen.
Das kannst mit denen tausend Mal diskutieren, sie machen es immer noch. Einen Klaps und der Krümel merkt sich, dass das keine so gute Idee ist.


Also ICH stelle die Flasche dann einfach so hin, dass die Krümel nicht mehr ankommen. Das Türknallspiel hatten wir auch schon. Wenn es ignoriert wird ist meist nach 3 mal knallen Schluss. Ich habe aber auch schon die Kinderzimmertür aus den Angeln gehoben und ins Treppenhaus gestellt. Junior 1 fand das total doof weil er jetzt nicht mehr seine Ruhe im Zimmer haben konnte. Junior 2 fand das prinzip der "offenen Raumgestaltung" total toll :D

Kensei
13-08-2015, 07:02
...steht natürlich die Meinung des mit Ohrfeigen erzogenen Kensei über irgendwelchen Theorien...

Wenn das ein Vorwurf sein soll, verstehe ich ihn nicht so ganz.
Ich schrieb nie, dass ich die Meinung der Leute, die sich für eine völlig Gewaltfreie Erziehung, ohne Ohrfeigen, Klapse oder sonstwas entscheiden, nicht akzeptiere.
Lediglich, dass meine Ansichten dsbzgl. andere sind.

Ich plädiere ja für pädagogisches leben und leben lassen, was im Thread hier aber nicht möglich war, weil einige user einem beim Klaps auf den Hinter oder der Backpfeife gleich Kindesmissbrauch und pädagogische Uneignung vorwerfen. :rolleyes:

Bodenknuddler
13-08-2015, 07:36
Ich plädiere ja für pädagogisches leben und leben lassen, was im Thread hier aber nicht möglich war, weil einige user einem beim Klaps auf den Hinter oder der Backpfeife gleich Kindesmissbrauch und pädagogische Uneignung vorwerfen. :rolleyes:

DU verstehst immernoch nicht, dass eine Backpfeife eine Körperverletzung und damit in unserem deutschen Rechtssystem strafbar ist.
Dass du das ganze auch noch ins lächerliche ziehst, spricht für dich, und wenn für dich Kindesmisshandlung StGB - Einzelnorm (http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__225.html) keine pädagogische Uneignung ist, ist dir wohl auch nichtmehr zu helfen.

Deine Meinung widerspricht der deutschen Gesetzgebung.

tempestas
13-08-2015, 07:41
Deine Meinung widerspricht der deutschen Gesetzgebung.

Mal unabhängig vom ganzen übrigen Kladderatasch, aber das hier ist mal ein argumentativer Knaller der Extraklasse :p

:o

Ryu23
13-08-2015, 07:57
Guten morgen an alle,

also mein Bruder und ich wurden in unserer Kindheit ab und an mal von unserer Mutter geohrfeigt. Jetzt nicht denken, dass wir tagtäglich für jeden Blödsinn eine gepfeffert bekommen haben. Wenn wir etwas ziemlich blödes getan haben aber schon.

Ob mich das jetzt im Nachhinein geprägt hat? Das kann ich nicht genau sagen. Ich denke das hängt immer von jeden einzelnen ab. Jeder kann das anders aufnehmen und es hat auf jeden einen verschiedenen Effekt. Einen nennenswerten Effekt auf mich und meinem Bruder hatte dies, soweit ich beurteilen kann und zum Glück, nicht wirklich.

Ich kann mich aber durchaus noch an die Tage erinnern als es son Ärger gab und kann mit 100% Sicherheit sagen, dass das kein tolles Gefühl war.
Wir hatten trotzdem eine wunderschöne Kindheit und eine, auch heute noch, tiefe Beziehung zu unseren Eltern. Also so schlimm wie bei rambat (leider gibt es sowas noch heute), war es Gott sei dank nicht. Ich hatte aber Freunde, die das selbe erlebt haben.
Mit 10 Jahren vom betrunkenen Vater in den Bauch geboxt werden etc etc. Er hatte auch einen immensen Hass auf seinen Vater und keine tolle Kindheit.

Obwohl eine negative Sache kommt mir da schon in den Sinn: das Lügen. Mittlerweile bin ich davon losgekommen, auch dank meiner Frau, aber früher habe ich ständig irgendwelche Notlügen erfunden, erst bei meiner Mutter, um kein Ärger zu bekomen, dann später übertrug sich dieses Verhalten aber auch auf andere Mitmenschen. Ich habe es gehasst, wirklich, aber ich konnte nicht anders. Es saß tief in mir verankert und es hätte fast meine Beziehung zerstört. Jetzt habe ich dran gearbeitet und habe dieses Verhalten ablegen können, obwohl es mir heute noch schwerfällt, immer ehrlich zu sein, da da so ein mulmiges Gefühl ist.

Dieses Thema hat mir viel zu denken gegeben, auch da ich im Dez selbst Papa werde. Da fragt man sich natürlich, wie wirst du bei der Erziehung vorgehen. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, mein Sohn auch den geringsten Schmerz zuzufügen. Ich möchte auch nicht, dass es sich eine, auch wenn nicht persönlich gewollt, unehrliche Art aneignet so wie wir damals.

Ich bin schon immer sehr Konsequent (auch auf der Arbeit) und mir wird oft gesagt, dass ich bestimmt ein "ab und an strenger aber fairer und toller" Vater werde (O-ton, meine Frau :D). Aber ich denke mal, das wenn der Knirps mist bauen wird, ich erstmal zu anderen Mittel greifen werde und möchte.

Was das Thema angeht "Fremdes Kind wird vom Vater/von der Mutter heftig auf offener Straße geschlagen - Was tun?" kann ich mich nur rambat, Alex und den anderen anschließen, egal, was man dann vor Gericht oder sonst wo von mir hält.

Wenn ich sowas sehe, schreite ich ein. Ohne wenn und aber.

Gast
13-08-2015, 08:35
Wenn das ein Vorwurf sein soll

Nein, das war nur die konsequente Anwendung der These, dass signifikante Eigenerfahrungen eine notwendige Bedingung zum Mitreden über ein Thema sind.

gast
13-08-2015, 08:54
Sach mal, was soll denn die persönliche Anmache jetzt?
Es gibt ein paar wenige Dinge, die mich wirklich fuchsig machen. Und mir Diebstahl zu unterstellen ist eins davon. Habe ich nie, werde ich nie. Im Gegenteil und ich habe dies ja auch schon hier in diesem Thread geschrieben, habe ich (im Gegensatz zu dir) aktiv dagegen gearbeitet. Ladendetektiv falls du dich erinnerst.
Aber ist schon klar, wenn einem sonst nix mehr einfällt, dann wird man halt persönlich. Dir ist schon klar, das diese Unterstellung strafbewehrt ist? Zur Erinnerung: § 187 StGB Verleumdung - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/187.html)
Hast du Beweise für deine Unterstellung? Ansonsten erwarte ich eine öffentliche Entschuldigung.
Diskutieren können wir gerne, auch gerne kontrovers. Aber nicht auf dem Level. Da werd ich stinkig drauf. :mad:


Hi Alex,
Ich habe nirgends behauptet, dass du klaust sondern gefragt ob du klaust wenn du sicher bist nicht erwischt zu werden. Die Frage hast du mit nein beantwortet.
Eine Unterstellung bedeutet, dass ich behaupten würde du klaust.

Ich wollte auch garnicht persönlich werden - die Schlussfolgerung liegt aber auf der Hand: Wenn es nur wichtig ist ob der Richter einen am Ende verurteilt oder eben nicht, dann wird unrechtmäßiges und/oder unmoralisches Handeln von der Angst vor Strafe und nicht der moralischen Ablehnung verhindert.

Wenn du das aber wirklich für dich persönlich genommen hast dann entschuldige ich mich - will ja hier diskutieren und keine Leute beleidigen. :)

Kensei
13-08-2015, 08:59
DU verstehst immernoch nicht, dass eine Backpfeife eine Körperverletzung und damit in unserem deutschen Rechtssystem strafbar ist...

Verstehen tu ich das schon. Einem Kind - auch gegen seinen Willen - mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten eine Impfung zu geben, oder beim Zahnarzt mit dem Bohrer behandeln zu lassen, ist streng genommen auch eine Körperverletzung, manchmal aber eben notwendig.

jkdberlin
13-08-2015, 09:09
Einem Kind eine Backpfeiffe zu geben ist niemals notwendig.

Terao
13-08-2015, 09:11
Dieses Thema hat mir viel zu denken gegeben, auch da ich im Dez selbst Papa werde. Da fragt man sich natürlich, wie wirst du bei der Erziehung vorgehen. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, mein Sohn auch den geringsten Schmerz zuzufügen.Mein Vater hat unter den Schlägen seines Vaters so gelitten, dass er sich bereits als Kind geschworen hat, dass er, wenn er mal Kinder hätte, die nie schlagen würde. Hat er auch nie getan.
Vor ein paar Jahren wurde mein Opa beerdigt. Auf dem Nachhauseweg sagte mein Vater zu mir, dass er erst eben, am Grab, seinem Vater die Schläge habe verzeihen können. Da wurde mir erst klar, wie anders deren Verhältnis verglichen zu unserm war. Und umso mehr respektiere ich seine Entscheidung, es konsequent anders zu machen.
Als Eltern hat man`s in der Hand, wie die Kinder später über einen denken.

Kensei
13-08-2015, 10:48
Einem Kind eine Backpfeiffe zu geben ist niemals notwendig.

Sehe ich anders, aber wird drehen uns hier im Kreis.

@Terao
Es gibt millionen von Kindern die mit Klaps oder Ohrfeige aufgewachsen sind, ohne ein gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern zu haben. Mich eingeschlossen. Was also soll dieses Beispiel? Du suggeierst hier wieder, dass jede Backpfeiffe zu einem Trauma beim Kind führen würde. Wäre es so, hätten wir Generationen Traumatisierter in unserer Gesellschaft zu beklagen.

Terao
13-08-2015, 11:10
Was also soll dieses Beispiel?Was wohl? Ich bringe halt meine Erfahrungen, bzw. die aus meinem Umfeld ein. Ist das falsch?


Wäre es so, hätten wir Generationen Traumatisierter in unserer Gesellschaft zu beklagen.Selten zumindest scheinen entsprechende Probleme, gerade in der Nachkriegsgeneration, nicht gewesen zu sein: Das Buch hier (http://www.amazon.de/Die-gepr%C3%BCgelte-Generation-Kochl%C3%B6ffel-Rohrstock/dp/3608946802) hat mächtig Furore gemacht, weil viele sich darin erkannt haben. Willst Du denen auch allen ihre Erfahrungen absprechen? Wenn Du andere gemacht hast, ist doch prima.

Kensei
13-08-2015, 12:05
Ich kenne das Buch mein Freund. Da geht es aber nicht um die wohl dosierte Ohrfeige oder den Klaps auf den Hintern, sondern um althergebrachtes Prügeln mit Riemen und Rohrstock. Und um Misshandlungen in Heimen und Internaten.

Äpfel und Birnen und so... :rolleyes:

Ich spreche übrigens niemandem seine Erfahrungen ab. Nur die pauschale Verdammung die aus selbigen konstruiert werden soll.

jkdberlin
13-08-2015, 12:20
Sehe ich anders, aber wird drehen uns hier im Kreis.

@Terao
Es gibt millionen von Kindern die mit Klaps oder Ohrfeige aufgewachsen sind, ohne ein gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern zu haben. Mich eingeschlossen. Was also soll dieses Beispiel? Du suggeierst hier wieder, dass jede Backpfeiffe zu einem Trauma beim Kind führen würde. Wäre es so, hätten wir Generationen Traumatisierter in unserer Gesellschaft zu beklagen.

wir sind uns über die Definition "Kind" und "notwendig" einig? Wenn ja dann sehe ich deine Aussage als Armutszeugnis für deine soziale Intelligenz, Pädagogik und Empathiefähigkeit...

Kensei
13-08-2015, 12:28
Danke für deine Meinung.

Um mir das ins Gesicht zu sagen, müsstest du dich aber hinten anstellen. Gab hier im Thread schon einige user die mit ihrer Beurteilung meiner Person schneller waren.

jkdberlin
13-08-2015, 12:36
Bitte. Keine Ursache und kein Problem. Ich beurteile nicht deine Person, sondern die Auswirkung, die diese Aussage (Kind + Notwendig) für mich auf meine Sicht deiner genannten Attribute hat. Macht aber nichts...

Eskrima-Düsseldorf
13-08-2015, 12:49
Also ich bin nie geschlagen worden, habe aber die damals "normalen" Prügelstrafen in den Elternhäuser meiner Freunde mitbekommen. Da haben sich einige Bilder und Szenen eingebrannt.

Alleine die Vorstellung meinem Sohn "eine zu Kleben" verursacht mir ein schlechtes Gefühl; ich würde mich vor mir selber ekeln.

Vor allen Dingen weiß ich halt auch aus eigener Erfahrung dass es auch ohne Schläge geht und das alleine zählt. Auch wenn eine Ohrfeige einem Kind nicht schaden würde, würde ich darauf verzichten, alleine schon weil ich darauf verzichten kann.

Wer hier sagt er hätte als Kind Ohrfeigen bekommen und sagt sie hätten ihm nicht geschadet, weiß ja nicht wie er sich ohne Ohrfeigen entwickelt hätte. Ich finde man gibt einem Kind durch Schläge auf so vielen Ebenen falsche Signale.. man sollte sie einfach aus seinem "Erziehungsrepertoire" streichen.

Terao
13-08-2015, 12:49
Äpfel und Birnen und so... :rolleyes:

Sagt der, der ne Schelle bei Unbotmäßigkeit mit ner notwendigen Zahnbehandlung vergleicht?


Also ich bin nie geschlagen worden, habe aber die damals "normalen" Prügelstrafen in den Elternhäuser meiner Freunde mitbekommen. Da haben sich einige Bilder und Szenen eingebrannt.Das hab ich auch ein paarmal mitbekommen. Natürlich wurden sie dafür meist in den Nebenraum beordert. Wenn sie dann rauskamen und vor mir natürlich versuchten, sich die Tränen zu verkneifen, fand ich das furchtbar demütigend für sie. Eine widerwärtige Situation, vor allem, wenn man gemeinsam was "bugsiert" (meistens gings, rückblickend, um Kleinigkeiten, irgendwas dreckig oder kaputt gemacht, wie das halt so passiert bei kleinen Jungs) hatte. Kann natürlich auch daran gelegen haben, dass ich sowas von zuhause nicht gewohnt war.

ebrenndouar
13-08-2015, 12:57
Wäre es so, hätten wir Generationen Traumatisierter in unserer Gesellschaft zu beklagen.

Und genau die haben wir.
Alleine die Kriegstraumata aufzuarbeiten dauert mindestens 3 Generationen, und wer durch Gewalt traumatisiert wurde, gibt diese oft weiter.
Es ist leider so, unsere Gesellschaft leidet immer noch in großen Teilen an unverarbeiteten Traumata.

Terao
13-08-2015, 12:59
Man muss auch nicht immer gleich die volle Traumatisierungskeule schwingen, wenns darum geht, dass demütigende Handlungen net so das wahre sind in der Kindererziehung. Finde ich.

Wobei man sich aber durchaus sinnvoll fragen kann, ob es überhaupt "ein bißchen" Schlagen gibt, oder ob das ebensowenig Sinn ergibt wie "ein bißchen foltern" oder "ein bißchen schwanger". Zumal Kinder da sicher höchst unterschiedlich sensibel drauf reagieren, und es in der Situation oft weder für sie selbst, noch für die Eltern unmittelbar erkennbar ist, ob sie`s verfolgen wird oder nicht.

Bei Erwachsenen zumindest gilt eine Ohrfeige völlig unabhängig von ihrer Stärke als ehrenrührig.

Eskrima-Düsseldorf
13-08-2015, 13:00
Das hab ich auch ein paarmal mitbekommen. Natürlich wurden sie dafür meist in den Nebenraum beordert. Wenn sie dann rauskamen und vor mir natürlich versuchten, sich die Tränen zu verkneifen, fand ich das furchtbar demütigend für sie.

Einmal musste ich zwangsläufig zusehen, weil der Mutter "die Hand ausgerutscht ist" bzw. hat sie meinen Kumpel aus dem Affekt mit dem Kleiderbügel verprügelt und ansonsten hörte man die Schreie halt ganz gut durch das Treppenhaus...

Besonders demütigend fand ich einen Vater der seinen Sohn in der Grundschule auf dem Schulhof "übers Knie gelegt" hat - heute kaum vorstellbar dass das mal als normal gegolten hat.

Eskrima-Düsseldorf
13-08-2015, 13:04
Man muss auch nicht immer gleich die volle Traumatisierungskeule schwingen, wenns darum geht, dass demütigende Handlungen net so das wahre sind in der Kindererziehung. Finde ich.


Eben, gerade weil man auch einfach darauf verzichten kann. Niemand "muss" ein Kind schlagen.

Ryu23
13-08-2015, 13:23
Es gibt millionen von Kindern die mit Klaps oder Ohrfeige aufgewachsen sind, ohne ein gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern zu haben. Mich eingeschlossen. Was also soll dieses Beispiel? Du suggeierst hier wieder, dass jede Backpfeiffe zu einem Trauma beim Kind führen würde. Wäre es so, hätten wir Generationen Traumatisierter in unserer Gesellschaft zu beklagen.

Kensei, ohne dich persönlich jetzt angreifen zu wollen: bei der gesamten Diskussion wurden mehrere Geschichten bzw. Erfahrungen der User hier erzählt und die allgemeine Resonanz derer, die diese Erfahrung gemacht haben war/ist: Kinder in jeglicher Form schlagen (Po, Backpfeife) = Nicht gut.

Was sollen dann deine Sätze a la "es gibt millionen Kinder wo das nicht so ist.....was soll dieses Beispiel"? Wir nenen hier KONKRETE Beispiele und Erfahrungen, welche die Basis für eine konstruktive Diskussion bieten. Das einzige was du machst ist Kontern mit Aussagen wie die oben zitierte.
"Es gibt millionen...." Woher willst du das wissen? Wo steht das?

Außerdem "suggeriert" hier Niemand, dass JEDER Schlag, entschuldige, jede dosierte Backpfeife bei einem Kind zu einem Trauma füren würde.

Allerdings KANN dies zu sowas führen. Wieso sollte man dieses Risiko bei den eigenen geliebten Kindern überhaupt erst eingehen und dann womöglich auch noch für Schwachsinn, wie das kaputt machen von irgendnem Gegenstand?

In meinem Heimatort, kleines Kaff wo sich jeder kennt, gibt es einen Jungen in meinem Alter, der geistig und körperlich zurückgeblieben ist. Als Baby war bei ihm alles in Ordnung bis sein ach so toller Vater meinte ihn eine oder zwei zu geben. Er geriet in Rage weil das Kind "zu sehr weinte und sich nicht beruhigte". Du siehst, das Xte Beispiel, dass sowas schnell in die Hose gehen kann.

Ich werde mein Kind jedenfalls NIEMALS Ohrfeigen. Ich könnte es einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

Alex R.
13-08-2015, 13:39
Also ICH stelle die Flasche dann einfach so hin, dass die Krümel nicht mehr ankommen. Das Türknallspiel hatten wir auch schon. Wenn es ignoriert wird ist meist nach 3 mal knallen Schluss. Ich habe aber auch schon die Kinderzimmertür aus den Angeln gehoben und ins Treppenhaus gestellt. Junior 1 fand das total doof weil er jetzt nicht mehr seine Ruhe im Zimmer haben konnte. Junior 2 fand das prinzip der "offenen Raumgestaltung" total toll :D

Ich entnehme deiner Aussage, dass du mehrere Kinder hast, die alterstechnisch relativ dicht beieinander sind. Soweit korrekt?
Ich habe 5 und soviele Regale kannst du gar nicht an die Wand schrauben, wie die 3 Großen (12,11,6) an Flaschen auf dem Tisch vergessen. :D Und der vierte (3) macht sich einen Spaß daraus solange zu warten, bis alle aus dem Raum sind, kriecht dann (unter Zuhilfenahme von Stühlen, Bänken, Rutsch-Autos, etc) auf den Tisch und schüttet sich was zu Trinken ein. Soweit kein Problem nur vergisst er gerne mal das rechtzeitige absetzen. Ergebnis: ein handelsüblicher kleiner Plastikbecher gefüllt(Füllmenge ca 200 ml), eine 1l-Flasche Apfelsaft leer, der Rest auf dem Tisch.
Die kleinste macht das (noch) nicht, aber die ist ja auch erst ein Jahr alt.
Und ja, meine Kinder dürfen sich ihr Trinken selbst eingießen. Beschwere ich mich? Nein. Bekomme ich es mit, bekommt er einen Klaps auf den (mit Windel gepolsterten) Hintern und dann ist für ein paar Tage auch gut.

Türe knallen wird auch ignoriert. Immerhin machen sie die Türen zu, damit die kleinste nicht die Kellertreppe runterfällt (massiv Stein plus Fliesen).

Das waren eigentlich auch eher symbolische Beispiele, die wohl jeder nachvollziehen kann (du bist der lebendige Beweis :D).
Es gibt einfach Dinge, die verstehen Kinder nicht. Einige davon kann man ihnen per Diskussion beibringen, andere müssen eben ein bisschen wehtun.
Das zum Beispiel Heisses (Herdplatte, Tasse Kaffee, Töpfe, etc) Aua macht, kann man ihnen zwar erklären, aber raffen tun die Krümel das erst, nachdem sie dran oder drauf gepackt haben. Weil erst dann der Kontext heiß = Aua entsteht.

Ryu23
13-08-2015, 13:42
Ich hab als Kind auch mal die Bekanntschaft gemacht mit dem Kontext heiß = Aua

War nicht toll. Gar nicht toll :D

ebrenndouar
13-08-2015, 13:51
Das zum Beispiel Heisses (Herdplatte, Tasse Kaffee, Töpfe, etc) Aua macht, kann man ihnen zwar erklären, aber raffen tun die Krümel das erst, nachdem sie dran oder drauf gepackt haben. Weil erst dann der Kontext heiß = Aua entsteht.

Ich hab's bis heute nicht kapiert, packe immer wieder heiße Töpfe an, gerne frisch aus dem Ofen.
Aua.

OliverT
13-08-2015, 14:02
Es gibt einfach Dinge, die verstehen Kinder nicht. Einige davon kann man ihnen per Diskussion beibringen, andere müssen eben ein bisschen wehtun.
Das zum Beispiel Heisses (Herdplatte, Tasse Kaffee, Töpfe, etc) Aua macht, kann man ihnen zwar erklären,
Das hat meine Mutter scheinbar so exzessiv versucht das mein erstes Wort heiß war. Der Backofen konnte das Konzept aber scheinbar besser vermitteln, jedenfalls musste sie mich danach nicht mehr davon fern halten.

Thjr
13-08-2015, 14:14
Ich entnehme deiner Aussage, dass du mehrere Kinder hast, die alterstechnisch relativ dicht beieinander sind. Soweit korrekt?

Korrekt.


Ich habe 5 und soviele Regale kannst du gar nicht an die Wand schrauben, wie die 3 Großen (12,11,6) an Flaschen auf dem Tisch vergessen. :D Und der vierte (3) macht sich einen Spaß daraus solange zu warten, bis alle aus dem Raum sind, kriecht dann (unter Zuhilfenahme von Stühlen, Bänken, Rutsch-Autos, etc) auf den Tisch und schüttet sich was zu Trinken ein. Soweit kein Problem nur vergisst er gerne mal das rechtzeitige absetzen. Ergebnis: ein handelsüblicher kleiner Plastikbecher gefüllt(Füllmenge ca 200 ml), eine 1l-Flasche Apfelsaft leer, der Rest auf dem Tisch.
Die kleinste macht das (noch) nicht, aber die ist ja auch erst ein Jahr alt.
Und ja, meine Kinder dürfen sich ihr Trinken selbst eingießen. Beschwere ich mich? Nein. Bekomme ich es mit, bekommt er einen Klaps auf den (mit Windel gepolsterten) Hintern und dann ist für ein paar Tage auch gut.

Hier wird jemand bestraft, der motorisch noch nicht richtig gelernt hat rechtzeitig abzusetzen und auch nicht das nötige Verständnis hat, dass das Verschwendung und ne Riesensauerei ist.
Warum werden nicht die Bestraft, die die Flaschen da rumstehen lassen?


Türe knallen wird auch ignoriert. Immerhin machen sie die Türen zu, damit die kleinste nicht die Kellertreppe runterfällt (massiv Stein plus Fliesen).

Wie hast du ihnen denn das beigebracht? :D


Das waren eigentlich auch eher symbolische Beispiele, die wohl jeder nachvollziehen kann (du bist der lebendige Beweis :D).

Quicklebendig sogar :D

Ich bin nur leicht irritiert, dass man für so nen mickrigen Pipifax gleich nen Klaps kassiert (und dann wird noch der Falsche bestraft, meiner Meinung nach).


Es gibt einfach Dinge, die verstehen Kinder nicht. Einige davon kann man ihnen per Diskussion beibringen, andere müssen eben ein bisschen wehtun.
Das zum Beispiel Heisses (Herdplatte, Tasse Kaffee, Töpfe, etc) Aua macht, kann man ihnen zwar erklären, aber raffen tun die Krümel das erst, nachdem sie dran oder drauf gepackt haben. Weil erst dann der Kontext heiß = Aua entsteht.

Heiss = Aua haben meine auch schon hinter sich.

Gast
13-08-2015, 14:24
Wobei man sich aber durchaus sinnvoll fragen kann, ob es überhaupt "ein bißchen" Schlagen gibt, oder ob das ebensowenig Sinn ergibt wie "ein bißchen foltern" oder "ein bißchen schwanger".

Natürlich ergibt "ein bisschen Schlagen" oder "ein bisschen Foltern" Sinn.
Da gibt es klare Abstufungen in der Intensität und der Quantität.

Terao
13-08-2015, 14:31
Natürlich ergibt "ein bisschen Schlagen" oder "ein bisschen Foltern" Sinn.
Da gibt es klare Abstufungen in der Intensität und der Quantität.OK, extra für Dich nochmal:


Bei Erwachsenen zumindest gilt eine Ohrfeige völlig unabhängig von ihrer Stärke als ehrenrührig.


Wenn Du`s jetzt immer noch nicht kapierst, setzt es einen Klaps. Dann ist vielleicht wenigstens mal für`n paar Tage gut. :mad:

gast
13-08-2015, 14:59
Bekomme ich es mit, bekommt er einen Klaps auf den (mit Windel gepolsterten) Hintern und dann ist für ein paar Tage auch gut.


Du schlägst deine Kinder wenn sie Saft verschütten? :ups:
(Ja, nur ein Klaps)

Gast
13-08-2015, 15:04
OK, extra für Dich nochmal:



Wenn Du`s jetzt immer noch nicht kapierst, setzt es einen Klaps. Dann ist vielleicht wenigstens mal für`n paar Tage gut. :mad:

ja, ja, terao ... aber hast du denn hier nicht schon ausführlich gesagt bekommen, daß man kinder nicht wie "kleine erwachsene" behandeln darf?
wer darauf hinweist, daß ohrfeigen, die ein erwachsener erhält, ehrenrührig, beleidigend und entwürdigend sind, der hat recht.
wer aber die gleichen gefühle einem kind zubilligen will, der ... also der ... ja, der macht den fehler, das kind als "kleinen erwachsenen" zu sehen, hab ich hier im thread gelernt.


@jkdberlin:





Zitat von Kensei
Sehe ich anders, aber wird drehen uns hier im Kreis.

@Terao
Es gibt millionen von Kindern die mit Klaps oder Ohrfeige aufgewachsen sind, ohne ein gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern zu haben. Mich eingeschlossen. Was also soll dieses Beispiel? Du suggeierst hier wieder, dass jede Backpfeiffe zu einem Trauma beim Kind führen würde. Wäre es so, hätten wir Generationen Traumatisierter in unserer Gesellschaft zu beklagen.

wir sind uns über die Definition "Kind" und "notwendig" einig? Wenn ja dann sehe ich deine Aussage als Armutszeugnis für deine soziale Intelligenz, Pädagogik und Empathiefähigkeit...

ganz großes dankeschön für deine klaren, deutlichen worte!
:yeaha:

Terao
13-08-2015, 15:11
ja, ja, terao ... aber hast du denn hier nicht schon ausführlich gesagt bekommen, daß man kinder nicht wie "kleine erwachsene" behandeln darf?
wer darauf hinweist, daß ohrfeigen, die ein erwachsener erhält, ehrenrührig, beleidigend und entwürdigend sind, der hat recht.
wer aber die gleichen gefühle einem kind zubilligen will, der ... also der ... ja, der macht den fehler, das kind als "kleinen erwachsenen" zu sehen, hab ich hier im thread gelernt.
Was ich jetzt nur noch nicht verstanden habe: Hat so`n Kind solche Gefühle noch gar nicht? Oder sind die irrelevant, angesichts der Notwendigkeit, es mittels Kläpsen zu erziehen?
Ich zumindest meine mich zu erinnern, dass mein emotionales Erleben als Kind sehr viel ausgeprägter war, bzw. ich diesem noch sehr viel hilfloser ausgeliefert war als heute. Und das betrifft gerade Scham und Demütigung. Aber vielleicht täusch ich mich da ja.

Wie stehts eigentlich mit geistig Behinderten? Die bleiben ja auch häufig im einen oder anderen kognitiven/emotionalen Aspekt auf dem Niveau eines Kindes stehen. Gibts da auch welche drunter, bei denen der Klaps nun mal leider notwendig ist? Zeitlebens?

F3NR1R
13-08-2015, 15:37
ja, ja, terao ... aber hast du denn hier nicht schon ausführlich gesagt bekommen, daß man kinder nicht wie "kleine erwachsene" behandeln darf?
wer darauf hinweist, daß ohrfeigen, die ein erwachsener erhält, ehrenrührig, beleidigend und entwürdigend sind, der hat recht.
wer aber die gleichen gefühle einem kind zubilligen will, der ... also der ... ja, der macht den fehler, das kind als "kleinen erwachsenen" zu sehen, hab ich hier im thread gelernt.





ja und ?

Wenn ein Kind Stubenarrest bekommt ist das auch beleidigend und entwürdigend, soll dann jede erzieherische Maßnahme vorher mit dem Anwalt des Kindes abgeklärt werden ?

Eskrima-Düsseldorf
13-08-2015, 15:44
ja und ?

Wenn ein Kind Stubenarrest bekommt ist das auch beleidigend und entwürdigend, soll dann jede erzieherische Maßnahme vorher mit dem Anwalt des Kindes abgeklärt werden ?

Nein, ist es nicht. Man wird das Kind ja nicht in einen dunklen Keller sperren oder an den Pranger stellen.

F3NR1R
13-08-2015, 15:49
Nein, ist es nicht. Man wird das Kind ja nicht in einen dunklen Keller sperren oder an den Pranger stellen.

Also kann man das auch abstufen "ein bisschen Stubenarrest" ?

Ja gut, heute unvorstellbar das Kinder abkotzen, wenn sie Zuhause bleiben müssen :o

Cam67
13-08-2015, 15:55
ohne hier weiteren zwist erzeugen zu wollen

sollte nicht jede erzieherische maßnahme einen erkenntnisgewinn bei dem schutzbefohlenen erzeugen ? unter dieser prämisse erklären sich viele sachen fast schon von selbst. ist das kind reif genug die handlung und v.a. die aussage der maßnahme zu verstehen und ist diese angemessen.
trifft das nicht zu , war es unnötig und damit physische gewalt, auch wenn es "nur" ein klaps war .punkt .

wird eine situation der hilflosigkeit und ausgeliefert sein erzeugt, ist es gewalt.

maßnahmen ohne lösungsansatz, sind nur bestrafung und haben mit erziehung in meinen augen nix zu tun.
es muss/sollte also immer eine lösung mit angeboten werden. und wege um diese angebot überhaupt annehmen zu können.
und die wiederum richten sich eben nach der fähigkeit des kleinen, dies überhaupt zu erkennen.

Gast
13-08-2015, 18:38
Wenn Du`s jetzt immer noch nicht kapierst, setzt es einen Klaps. Dann ist vielleicht wenigstens mal für`n paar Tage gut. :mad:

Ach so, beim Schlagen und beim Foltern geht es nicht um die körperlichen Schmerzen und Schäden, sondern nur um die Demütigung.
Und ein bisschen Demütigen gibt es nicht, der kleine Schlag auf die Finger, die nach den Plätzchen greifen, ist genauso demütigend wie das, was man in Abu-Ghuraib so veranstaltet hat.

Naja, selbst Jesus hat bei den Demütigungsgrad zwischen Rückhand und Vorhand unterschieden.

Little Green Dragon
13-08-2015, 19:21
Schwieriges Thema - ich denke es herrscht weitestgehend Konsens darüber das körperliche Gewalt (insbesondere Schläge ins Gesicht) gegen Kinder nicht akzeptabel ist.

Aber ist es in der Realität wirklich so ein schwarz-weiß Bild?
Wo fängt körperliche Gewalt an? Muss sich die Mutter vom 5 jährigen Kevin auf dem Spielplatz hauen und treten lassen weil er jetzt gerade seinen Willen nicht bekommt? Und JA alle Kinder kommen irgendwann in eine Phase in denen sie mal austesten wie weit man mit hauen kommt.

Oder darf sie ihn festhalten?

Muss der Vater von Justin im Supermarkt daneben stehen wenn der Sprößling sich schreiend auf den Boden wirft oder Regale ausräumt weil er kein Eis bekommt?

Oder darf er ihn sich unter den Arm klemmen und ins Auto verfrachten? Im Ergebnis ist das ja auch eine Form der Gewaltanwendung da man die körperliche Überlegenheit ausnutzt ohne dabei aber direkt zu schlagen.

Der Filius der Nachbarn ein paar Häuser weiter hat nie einen Klaps kassiert, da wurde immer alles schön ausdiskutiert "Du das finde ich jetzt aber echt nicht so toll von Dir das Du dieses oder jenes gemacht hast..." (Mit solchen Aussagen können Kinder in einem gewissen Alter nichts anfangen bzw. sie können das gar nicht sinnvoll verarbeiten.) Mittlerweile ist der Bursche 12 Jahre alt und geht auch schon mal in die Küche um ein Messer als Meinungsverstärker zu holen wenn es gerade nicht so läuft wie er sich das vorstellt. Und das obwohl (oder gerade weil?) er nie in irgendeiner Form mit "Gewalt" in seiner Erziehung konfrontiert gewesen ist.

Willi von der Heide
13-08-2015, 20:07
Wir wurden damals mit Gürteln, Besenstielen und was nicht alles vertrimmt und es hat uns auch nicht geschadet.

Da wächst doch eine Heulsusengeneration heran !

Um mal ein bißchen Öl ins Feuer zu gießen.

amasbaal
13-08-2015, 20:16
Um mal ein bißchen Öl ins Feuer zu gießen.

nicht, dass du deshalb in kochendes öl geklapst wirst :mad:

dass da nur noch heulsusen unterwegs sind, hat ja wohl andere ursachen (helikopter, bloß nicht schmutzig machen, bloß nichts tun, was evtl. schmerzen könnte, wenns daneben geht usw.)

edit: einfach keine frustrationstoleranz mehr, weil frustrierendes künstlich aus dem leben der kleinen rausgehalten wird.

Little Green Dragon
13-08-2015, 20:43
Wir wurden damals mit Gürteln, Besenstielen und was nicht alles vertrimmt und es hat uns auch nicht geschadet.



Da wächst doch eine Heulsusengeneration heran !



Um mal ein bißchen Öl ins Feuer zu gießen.


Sagte der der sich vor dem Knochenmann fürchtete oder wie?

Man muss auch nicht jedes Thema zwanghaft ins lächerliche ziehen...

Willi von der Heide
13-08-2015, 20:47
dass da nur noch heulsusen unterwegs sind, hat ja wohl andere ursachen (helikopter, bloß nicht schmutzig machen, bloß nichts tun, was evtl. schmerzen könnte, wenns daneben geht usw.)

edit: einfach keine frustrationstoleranz mehr, weil frustrierendes künstlich aus dem leben der kleinen rausgehalten wird.

:) Ich gebe ja zu, daß ich eine Midlife Crisis habe ... :D

ABER

Wir waren damals als Kinder stundenlang draußen ohne das unsere Mütter wußten wo wir waren. Wir haben unsere Streitigkeiten selber geregelt, ohne Erwachsene oder sogar einen Anwalt ( Gibt es heutzutage ! )
Wenn wir einen Platten am Fahrrad hatte, lernte man von den Älteren wie man den flickt.
Wir hatten Messer, Erbsenpistolen und Federdruckgewehre ohne daß wir zu Amokläufern wurden. Wir haben Pflaumen und Kirschen gegessen die voller Würmer waren - kleine Anekdote von früher:

Opa hat immer die Kirschen eingekocht. Wenn ich bei ihm war um Kirschen aus dem Glas zu essen, dann machte er das auf und die Maden schwammen alle obenauf. Die brauchte man nur noch abfischen und gut wars.

Wir haben heimlich geraucht, haben uns geprügelt und denn Mädchen an den Zöpfen gezogen. Und wenn das Knie blutig war, kam da Jod drauf und kein Pflaster. Heute rasen die Eltern ins Krankenhaus wegen sowas :D

Und als wir beim alten Willem auf dem Heuboden geraucht hatten, hat der von einem alten Gartenschlauch ein Stück abgeschnitten und das tanzte dann auf dem bloßen Hintern. Heute liefe eine Sondersendung bei N24: " Schwerer Fall von Kindesmißhandlung ! " :rolleyes:

... Und Opa hat mir gezeigt, wie man Kaninchen schlachtet - Heute würde man wegen der Methode Probleme mit dem Tierschutz bekommen ... ;)

Gast
13-08-2015, 20:52
Oder darf sie ihn festhalten?

Muss der Vater von Justin im Supermarkt daneben stehen wenn der Sprößling sich schreiend auf den Boden wirft oder Regale ausräumt weil er kein Eis bekommt?

Oder darf er ihn sich unter den Arm klemmen und ins Auto verfrachten? Im Ergebnis ist das ja auch eine Form der Gewaltanwendung da man die körperliche Überlegenheit ausnutzt ohne dabei aber direkt zu schlagen.


Dabei geht es ja nicht um Bestrafung/Erziehung, sondern um unmittelbaren Zwang.
Darf die Polizei ja auch, wenn Du Dich bei der Verkehrskontrolle schreiend auf die Straße wirfst.
Ich kam mir auch schon von Polizisten verarscht vor, aber den Hintern hat mir noch keiner versohlt.

Nymphaea Alba
13-08-2015, 21:23
Gestern gab es in einer Psychologen-Gruppe erst eine ähnliche und sehr hitzige Diskussion. Ausgelöst durch folgenden geschilderten Vorfall: ein Vater gab seinem älteren Sohn in einem Zugabteil eine Ohrfeige, weil er nicht aufhörte den deutlich jüngeren Bruder zu drangsalieren. Die Beobachterin sprach die Eltern daraufhin an, dass dies nicht in Ordnung sei (aufgrund der Vorbildfunktion der Eltern, aufgrund dessen was Gewalt bei Kindern anrichten kann, Gesetzeslage etc.), woraufhin sie angehalten wurde sich nicht einzumischen. Im Verlauf des Gesprächs wurde der Vater scheinbar immer zynischer und rechtfertigte die Gewalt u.a. mit einer Bibelpassage. In jedem Fall waren sich die Eltern einig, dass es sie nichts angehe. Sie wollte nun von den anderen wissen, was sie hätte tun können, da sie ja den Mann nicht kannte (um selbst Anzeige zu erstatten) und sich nicht sicher war, ob sie in einem solchen Fall die Polizei hätte rufen sollen / dürfen.

Die Psychos waren sich extrem uneins. Einig waren sich alle aber dahingehend, dass die Erziehung von Kindern ( sowie Schutzbefohlenen und Tieren) möglichst gewaltarm zu gestalten ist. Viele (aber bei weitem nicht alle) waren sich darin einig, dass Erziehung per se jedoch gar nicht gewaltfrei erfolgen kann. Gewalt ist im weiteren Sinne alles, womit sich ein Erwachsener gegenüber dem Kind gegen dessen Willen durchsetzt. Darunter fällt also auch z.B.. dem Kind Liebe zu entziehen, es zu ignorieren, es in seinen Aktivitäten einzuschränken oder zu behindern, den Aktionsradius zu begrenzen, es aufzuheben und einfach wegzutragen…etc. pp. Um eine Verhaltensänderung oder -beendigung zu erreichen, übt man eine bestimmte Form von Gewalt aus, wenn das Gegenüber nicht einsichtig ist und kooperiert. Denn tatsächlich kommt man mit Erklärungen je nach Status des Kindes einfach nicht weiter, das wäre dem Kind und seinem Entwicklungsstand auch nicht fair gegenüber. Neben der Form der Gewalt, kann dann auch noch mal unterschieden werden nach Quantität und Intensität.

Gewalt wird aber nicht nur von den Erziehungsagenten ausgeübt, sondern, und das ganz natürlich, auch von den kleinen Menschen. Es geht also im Erziehungsalltag oft um einen Machtkampf, die Aufgabe der Erwachsenen ist es (aufgrund ihrer körperlichen wie meist kognitiven Überlegenheit) diesen „Kampf“ fair, angemessen und schadensfrei zu gestalten. Aber was heißt das im Einzelnen?

Das Problem ist: ab wann ist welche Form von Gewalt wirklich nachhaltig schädigend? Im Sinne von physischen und psychischen Schäden, unangemessenen Modelllernen und –übernahmen, Traumatisierungen usw. usf. Die Studien, die gerne herangezogen werden (so auch in der Psychologen-Diskussion), geben da leider nicht so viel Aufschluss, wie gerne mal formal argumentiert wird. Man muss es schon differenzierter betrachten. Was man weiß, ist, dass dauerhafte / wiederholte, v.a.D. willkürliche und weitgehend situationsunabhängige Formen von starker Gewaltausübung (emotionale Erpressung und Ausbeutung, massive körperliche Gewalt, massive Freiheitseinschränkung) nachhaltig Schäden jedweder Art verursachen. Die Studien weisen aber meistens ebenfalls daraufhin, dass zum einen irreguläre, stark kontextabhängige und schwache Formen von Gewalt überwiegend nicht erhoben werden in den Studien (weil sie z.B. weder von den Agierenden noch den Betroffenen als Form von (ungerechtfertigter)Gewalt erlebt werden). Zum anderen wenn sie erhoben werden, diese nicht zu den genannten Schädigungen führen. Soll heißen – ja, es macht einen Unterschied, in welcher Form, warum und in welcher Intensität ein Kind gemaßregelt wird. Demütigend und ich-bedrohlich kann jede Form von "Ich lass dir deinen Willen nicht durchgehen und setze meinen über deinen" sein.

Beispiel 1 wäre ein Kind, welchem mit dem Handrücken leicht auf den Mund geschlagen wird, weil es nach Passanten spuckt, auf verbale Ermahnungen nicht hört, lacht, die Handlung wiederholt und auch trifft. Beispiel 2 wäre ein Kind, das kräftig geohrfeigt wird, weil es zu spät zum Essen kommt, das Sonntagskleid beschmutzt hat, sich zu laut mit dem Bruder gestritten hat, widersprochen hat etc. pp.
Lernerfahrungen sind ja auch nicht schwarz-weiß – ein Kind, dass die Reaktion seines Elternteils auf seine als unerwünscht benannte und im Vorfeld bereits gemahnte Handlung beziehen kann, deren Lernhintergrund auch ersichtlich ist (ich soll andere nicht verletzen / demütigen / drangsalieren) und dem es ermöglicht wird hinterher wieder eine liebevolle / beständige Eltern-Kind-Beziehung aufzunehmen, wird eine entsprechend spezifische Verknüpfung herstellen zwischen seinem Verhalten und der Sanktion und daran nicht zerbrechen. Denn man muss den Kindern auch fairerweise ein bisschen Intelligenz zugestehen – sie wissen, dass andere Kinder oder Menschen hauen, anspucken, ärgern etc. nicht richtig ist. Man muss ihnen das ab einem bestimmten, aber recht frühen Alter eigentlich nicht mehr großartig auseinandersetzen. Es gibt einfach Grenzüberschreitungen aus purer Lust und Laune und Übermut heraus.
Die große Verantwortung der Erwachsenen liegt in meinen Augen darin, sehr schnell zu entscheiden, welche Reaktion auf welches Verhalten hin angemessen ist und zu prüfen, welche Alternativen es mit welchen möglichen Konsequenzen gibt. Man muss natürlich dem spuckenden Kind keinen Slap auf den Mund geben, es gäbe zig Alternativen ohne in die Nähe des Gesichtes des Kindes zu kommen. Nur sollte man nicht davon ausgehen, dass, wenn erstere Variante gewählt wird, dies eine nicht zu verzeihende und wiedergutzumachende Handlung sei, bei der schon von Kindesmisshandlung oder Kindeswohlgefährdung ausgegangen werden muss.

Der angesprochene Paragraph ist in jedem Fall richtig und wichtig dafür, dass Gewalt per se nicht mehr als legitimes Mittel in der Erziehung angesehen wird und einen gewissen Zwang auf die Erziehungsbeauftragten ausübt, Alternativen zu ersinnen. Wer stärker / überlegen ist, macht es sich gerne mal einfach und kann schnell unfair und willkürlich werden. Und natürlich ist der Paragraph auch wichtig, um Interventionen von Außen einfacher zu gestalten. Gleichzeitig wäre es aber unsinnig zu glauben, dass Jugendämter und Polizei Faktoren wie Kontext, Häufigkeit und Intensität nicht berücksichtigen würden in ihrer Beurteilung, ob es sich bei einer Ohrfeige bspw. schon um eine Straftat handelt oder nicht. Laut dem Gesetz ist sie es zwar, aber das kennt man ja auch aus den anderen juristischen Bereichen – wir haben nicht nur Paragraphen, sondern auch weiterführende Stellen und Gerichte, die prüfen ob eine spezifische Handlung in einer bestimmten Situation tatsächlich im Widerspruch zum geltenden Recht stand oder steht.

Ich denke, wenn hier der ein oder andere extreme Erfahrungen gemacht hat, ist es verständlich, dass da eine Null-Toleranz-Sicht aufkommt. Und ich bin mir sicher, dass man Kinder ohne körperliche Züchtigungsmaßnahmen erziehen kann. Aber ich glaube z.B. auch nicht an gewaltfreie Erziehung. Auf irgendeiner Ebene spielt sich dann eben der Machtkampf ab. Und man sollte nicht vergessen, dass körperliche Gewalt nicht zwingend die schlimmste Form von Gewaltausübung kleinen Menschen gegenüber sein muss. Da muss man sich nur mal in Kinder- und Jugendpsychiatrien oder Heimen umsehen…

Wie ein Mensch extreme Gewalterfahrungen aus der Kindheit verarbeitet, hängt übrigens nicht nur stark von der Gewalt und seinen assoziierten Faktoren ab, sondern auch von der Persönlichkeit der Person, der Verfügbarkeit anderer Bezugspersonen und weiteren Erfahrungen im sozialen Umfeld. Zu sagen, dass Kinder ihre Eltern nach solchen Erfahrungen stets nicht mehr lieben oder stets trotzdem lieben, ist daher in beide Richtungen zu pauschal. Richtig ist, dass manche Kinder unglaublich froh wären über jedwede Form von Einmischung und andere Kinder nichts mehr fürchten, als die Einmischung von Außen wenn sie langfristig nicht zu einer Veränderung der häuslichen Situation führt.

Nymphaea Alba
13-08-2015, 21:42
ohne hier weiteren zwist erzeugen zu wollen

sollte nicht jede erzieherische maßnahme einen erkenntnisgewinn bei dem schutzbefohlenen erzeugen ? unter dieser prämisse erklären sich viele sachen fast schon von selbst. ist das kind reif genug die handlung und v.a. die aussage der maßnahme zu verstehen und ist diese angemessen.
trifft das nicht zu , war es unnötig und damit physische gewalt, auch wenn es "nur" ein klaps war .punkt .

wird eine situation der hilflosigkeit und ausgeliefert sein erzeugt, ist es gewalt.

maßnahmen ohne lösungsansatz, sind nur bestrafung und haben mit erziehung in meinen augen nix zu tun.
es muss/sollte also immer eine lösung mit angeboten werden. und wege um diese angebot überhaupt annehmen zu können.
und die wiederum richten sich eben nach der fähigkeit des kleinen, dies überhaupt zu erkennen.

Eine Mutter schilderte in dem Zusammenhang, dass sie ihre 2-Jährige Tochter beobachtete, wie sie auf eine Steckdose zukrabbelte. Die Mutter setzte sie wieder in eine andere Ecke des Wohnzimmers und zeigte ihr Spielsachen. Das Kind krabbelte wieder zügig Richtung Steckdose, hielt inne, schaute zur Mutter,lachte, zögerte aber. Die Mutter setzte sie erneute woanders ab. Kind grummelte nun bereits, krabbelte wieder zur Steckdose, streckte dieses mal relativ schnell ihre Finger aus und lachte, Mutter hetzte hin und schlug die Hand nach unten, von der Steckdose weg, scheinbar nicht fest - sie nannte es Klaps. Kind erschrickt sich und weint bitterlich.

Ob alle von dir angeführten Voraussetzungen erfüllt waren, könnte man jetzt unterschiedlich beantworten. In jedem Fall hat das Kind sich sehr erschrocken und war von den aufgezeigten Alternativen (was anderes spielen, da nicht hinfassen) nicht angetan. Gleichzeitig wird vermutlich definitiv eine zaghaftere Haltung das nächste Mal zu beobachten sein im Umgang mit Steckdosen, zumindest solange die Mutter gegenwärtig ist. Hier kommt eben der Stand des Kindes ins Spiel.
Fraglich ist dennoch, ob man der Mutter nun grobe Vorwürfe machen kann / darf / sollte und welche Alternative demgegenüber tatsächlich wirkungsvoller oder weniger schädigend (wenn man davon ausgehen möchte) für das Kind sind.
Alltagssituationen sind eben ziemlich komplex, sie hätte das Kind auf viele andere denkbare Möglichkeiten davon abhalten können, sich der Steckdose zu nähern. Vielleicht mit der Konsequenz, dass sie einen Trotzanfall auslöst oder oder oder.. Aber im Alltag spielen sich zwischen Eltern und Kindern ja solche Situationen gehäuft ab.
Eltern sind wie Kinder auch nur Menschen - sie reagieren nicht immer schlau, umsichtig und perfekt.
Ich finde, aus diesem Umstand muss man dann kein Drama machen (meine jetzt nicht dich Cam67), sondern auch mal Fünfe gerade sein lassen.

amasbaal
13-08-2015, 21:52
:

... Und Opa hat mir gezeigt, wie man Kaninchen schlachtet - Heute würde man wegen der Methode Probleme mit dem Tierschutz bekommen ... ;)

ich könnt ja nen schwank erzählen von gelangweilten kölner ethnologen, die einen öden kongress verließen, sich die hucke vollsoffen und beim nächsten bauern in den hühnerstall einbrachen, um sich gegenseitig zu zeigen, wie man in brasilien (amazonas), indonesien und ... weiß nicht mehr.... rituell hühner schlachtet. das wäre aber hier ebenso ein wenig am thema vorbei. außer: ist alles die selbe "kindergeneration" ;).

ich bin hiermit endgültig raus aus dem pädagogenthread. :)

Cam67
13-08-2015, 22:05
a
Eltern sind wie Kinder auch nur Menschen - sie reagieren nicht immer schlau, umsichtig und perfekt.
Ich finde, aus diesem Umstand muss man dann kein Drama machen (meine jetzt nicht dich Cam67), sondern auch mal Fünfe gerade sein lassen.

bin ich voll bei dir ^^

das die 2 jährige kapiert hat was es mit der steckdose auf sich hat, bezweifle ich und die reaktion der mutter war am schluss wohl eher panik als erzieherisch überlegt. und wahrscheinlich tut in solchen situation der mutter das ganze geschehen meist seelisch mehr weh als dem kind, sag ich mal so frei.

kindersicherer deckel für die steckdosen wäre wohl sinnvoller bis das kind versteht worum es geht. als idee

Nymphaea Alba
13-08-2015, 22:18
bin ich voll bei dir ^^

das die 2 jährige kapiert hat was es mit der steckdose auf sich hat, bezweifle ich und die reaktion der mutter war am schluss wohl eher panik als erzieherisch überlegt. und wahrscheinlich tut in solchen situation der mutter das ganze geschehen meist seelisch mehr weh als dem kind, sag ich mal so frei.

kindersicherer deckel für die steckdosen wäre wohl sinnvoller bis das kind versteht worum es geht. als idee

Ja richtig (so viele Alternativen...Steckdosen mit Kindersicherung, das Kind längerfristig anders beschäftigen, anderes Zimmer aufsuchen, etc.), da bin ich auch ganz bei dir ;)

Finde sowieso, du hast es eigentlich recht übersichtlich zusammengefasst.

Ich wollte damit nur noch mal veranschaulichen, dass es, wie hier viele schon oft geschrieben haben, sehr wohl Situationen und Abstufungen in allen Formen und Varianten gibt und eine schnell einseitige, moralisch überlegene Verurteilung in meinen Augen nicht angemessen ist. Das empfinde ich dann auch schnell als weltfremd und überzogen.

Alex R.
14-08-2015, 09:01
Hier wird jemand bestraft, der motorisch noch nicht richtig gelernt hat rechtzeitig abzusetzen und auch nicht das nötige Verständnis hat, dass das Verschwendung und ne Riesensauerei ist.
Warum werden nicht die Bestraft, die die Flaschen da rumstehen lassen?Nicht ganz. Er kann rechtzeitig absetzen, aber er will einfach nicht. Er findet das total lustig, wenn der Tisch schwimmt. Wobei es eigentlich nicht mal um den Saft an sich geht. Vielmehr um die Tatsache, dass er dafür auf den Tisch krabbelt (Höhe ca 80 cm), Und dann natürlich bevorzugt an der äußersten Kante. Der Tisch steht auf Laminat. Und einen Kind, was kopfüber auf Laminat fällt, muss ich nicht haben. Verhindern kann ich es nicht, da wir ein Wohn-/Esszimmer haben. Schrieb ich Wohn-/Esszimmer? Ich meinte natürlich den riesigen Abenteuerspielplatz mit Springecken (Couch), Klettergerüsten (Tische, Bänke, Regale) und selbstgebauter Rutsche (Polsterunterlage der Sitzbank) und Kino. :D Nicht zu vergessen die Versteckmöglichkeiten (in den Kommoden).

Die Großen stellen das alles schon so, dass er eigentlich nicht dran kommt. Klappt auch meist. Nur eben genau dieses eine Mal, wenn man nicht daran denkt,.... du kennst das.
Oder wenn er aus dem (seltenen) Mittagsschlaf kommt, und keiner mehr an die Flaschen gedacht hat.



Wie hast du ihnen denn das beigebracht? :D Gar nicht. Das haben die sich bei uns abgeschaut.


Ich bin nur leicht irritiert, dass man für so nen mickrigen Pipifax gleich nen Klaps kassiert (und dann wird noch der Falsche bestraft, meiner Meinung nach). Nicht sofort. Und auch nicht immer. Hängt von den restlichen Umständen ab, also wie er den Tag über so drauf war und so. Es gibt einfach Tage, da versteht er es so am schnellsten. Und es wird ja auch schon weniger.

Du schlägst deine Kinder wenn sie Saft verschütten? :ups:
(Ja, nur ein Klaps)
Siehe oben. Das Gesamtpaket ist es, was die Art der "Bestrafung" ausmacht. Und extra für dich noch einmal:
Ein Klaps ist kein Schlagen. Eine schlagende Bewegung ja, aber eben kein Schlag. Dafür steckt (in meinem Fall zumindest) viel zu wenig Kraft hinter. Die Wucht kommt ja nicht mal wirklich durch die Polsterung (aka Windel).
Aber zu deiner Beruhigung, mittlerweile habe ich es aufgegeben. Ich hole das Handtuch und mach es weg.


Ja richtig (so viele Alternativen...Steckdosen mit Kindersicherung, das Kind längerfristig anders beschäftigen, anderes Zimmer aufsuchen, etc.), da bin ich auch ganz bei dir ;) Deckel für die Steckdose habe ich überall drin, trotzdem haben sie beim ersten Mal einen auf die Finger bekommen.[/QUOTE]


Ich wollte damit nur noch mal veranschaulichen, dass es, wie hier viele schon oft geschrieben haben, sehr wohl Situationen und Abstufungen in allen Formen und Varianten gibt und eine schnell einseitige, moralisch überlegene Verurteilung in meinen Augen nicht angemessen ist. Das empfinde ich dann auch schnell als weltfremd und überzogen.
Kurioserweise kommen solche Verurteilungen nur von Leuten, die selbst noch keine Kinder haben.
Wer solche Situationen schon mal erlebt hat inkl. der Angst um das Kind, der denkt schnell ein wenig anders darüber.
Was ihre eigenen Kinder betrifft, sind Eltern niemals rational.
Ich für meinen Teil bin nicht perfekt, erhebe aber auch gar nicht den Anspruch darauf. Ich mache Fehler, das ist mir klar. Ich versuche nur, so wenig wie möglich zu machen und meinen Kindern einige Dinge für das Leben mitzugeben. Die größten und schwierigsten Teile machen sie eh alleine (laufen lernen, reden lernen, soziale Interaktion), die Aufgabe als Vater besteht meiner Meinung nach im Grenzen zeigen (beim Erreichen derselben), Liebe und Vertrauen geben, Taxi und Koch. Nicht mehr oder weniger.

Watt
14-08-2015, 09:54
Jetzt mal ganz im Ernst: Sein Kind zu "Klappsen" wegen so einer Lächerlichkeit wie Saft verschütten, zeigt einfach nur das du mit der Erziehung bisweilen überfordert bist und die Kontrolle verlierst. Vielleicht doch nochmal einen Elternkurs machen? Was machst du denn wenn die Kids mal richtig Scheisse bauen, z.B verhaftet werden, jemanden mi 14 schwängern oder von der Schule fliegen weil sie Drogen verkaufen? Gibts dann richtig eins in die Fresse?

Egal wie du es drehst und dich rechtfertigst. Kinder zu Züchtigen ist immer Quatsch. Wie empört wärst du denn ,wenn dich dein Chef oder ein Kunde ohrfeigst nur weil du auf der Arbeit was falsch gemacht hast?

Und dss sage ich als Vater von zwei wahrlichen Satansbraten...

Nymphaea Alba
14-08-2015, 10:38
Jetzt mal ganz im Ernst: Sein Kind zu "Klappsen" wegen so einer Lächerlichkeit wie Saft verschütten, zeigt einfach nur das du mit der Erziehung bisweilen überfordert bist und die Kontrolle verlierst. Vielleicht doch nochmal einen Elternkurs machen? Was machst du denn wenn die Kids mal richtig Scheisse bauen, z.B verhaftet werden, jemanden mi 14 schwängern oder von der Schule fliegen weil sie Drogen verkaufen? Gibts dann richtig eins in die Fresse?

Und dss sage ich als Vater von zwei wahrlichen Satansbraten...


Keine Ahnung wie das Beispiel von Alex jetzt konkret gemeint war.
Dass eine 1l-Flasche in dem Alter zu schwer ist, um akurat einzuschenken sollte nachvollziehbar sein und dann sollte man nicht erwarten, dass das Kind das perfekt leisten kann.

Aber: Die Frage ist, ob dem Kind nicht schon wiederholt gesagt wurde - "Wenn du was davon haben willst, komm mit der Flasche zu uns, wir schenken dir was ein, mach das nicht alleine, sonst gibt es eine Sauerei und da haben wir keinen Bock drauf." Das Kind wird den Zusammenhang mit der Überschwemmung und dem genervten Gesicht der Eltern dann schon kennen. Und auch das, was Alex beschreibt - dass der Sohn tierischen Spaß an der Übeschwemmung hat, ist ja nicht selten verbreitet. So ein Verbot oder eine Bitte sich Hilfe dabei zu holen (könnte man auch als aufgezeigten Lösungsweg bezeichnen) kann das diebische Vergnügen der selbst erzeugten Überschwemmung natürlich auch noch anheizen. Plus wenn die Aktion eben auf wackligen Beinen steht und man dann auch noch Sorge haben muss, dass sich wegen dem Starrsinn des Löffels mal irgendwann ne größere Verletzung einstellt...ist halt auch nicht prickelnd.

Wenn auch alle anderen Familienmitglieder den Saft außer Reichweite stellen, wird dem Kind ja zudem eigentlich immer wieder vermittelt - der ist für dich alleine tabu, wenn du davon was willst, sollst du fragen / dich bei uns melden. Von einem Kind in dem Alter kann man durchaus erwarten, dass es sich an eine solche Vorgabe hält. Man muss fairerweise aber auch zugestehen, dass Kinder in dem Alter einfach trottelartige Clowns sind, deren Freude sich aus solchen Begebenheiten speist. Da muss man nicht gleich den Hintern ver"klapsen". Man könnte z.B. auch den Saft für die nächste Zeit komplett entziehen und ihn die Sauerei akribisch und langatmig weg machen lassen...etc.

Finde jedoch nachvollziehbar, dass man als Eltern dann recht genervt in einem Alltag mit 4 (und nicht nur 2 :p ) Kindern reagiert.
Ob man dafür einen Klaps auf den Hintern verteilt, ist streitbar, aber in meinen Augen auch nur dann ein Drama, wenn der Klaps zu stark ist und das Kind überhaupt nicht in der Lage ist, einen Sinn und Zweck hinter dem Ganzen zu erkennen.
Ansonsten würde ich hier nicht gleich eine Traumatisierung oder Gewaltübernahme-Generalisierung vermuten.
Auch wenn Alex Kampfsportler ist :D

miskotty
14-08-2015, 10:41
Jetzt mal ganz im Ernst: Sein Kind zu "Klappsen" wegen so einer Lächerlichkeit wie Saft verschütten, zeigt einfach nur das du mit der Erziehung bisweilen überfordert bist und die Kontrolle verlierst. Vielleicht doch nochmal einen Elternkurs machen? Was machst du denn wenn die Kids mal richtig Scheisse bauen, z.B verhaftet werden, jemanden mi 14 schwängern oder von der Schule fliegen weil sie Drogen verkaufen? Gibts dann richtig eins in die Fresse?

Egal wie du es drehst und dich rechtfertigst. Kinder zu Züchtigen ist immer Quatsch. Wie empört wärst du denn ,wenn dich dein Chef oder ein Kunde ohrfeigst nur weil du auf der Arbeit was falsch gemacht hast?

Und dss sage ich als Vater von zwei wahrlichen Satansbraten...

Mit verlaub... sonst geht es dir aber gut?

Ryu23
14-08-2015, 10:45
Jetzt mal ganz im Ernst: Sein Kind zu "Klappsen" wegen so einer Lächerlichkeit wie Saft verschütten, zeigt einfach nur das du mit der Erziehung bisweilen überfordert bist und die Kontrolle verlierst. Vielleicht doch nochmal einen Elternkurs machen? Was machst du denn wenn die Kids mal richtig Scheisse bauen, z.B verhaftet werden, jemanden mi 14 schwängern oder von der Schule fliegen weil sie Drogen verkaufen? Gibts dann richtig eins in die Fresse?

Egal wie du es drehst und dich rechtfertigst. Kinder zu Züchtigen ist immer Quatsch. Wie empört wärst du denn ,wenn dich dein Chef oder ein Kunde ohrfeigst nur weil du auf der Arbeit was falsch gemacht hast?

Und dss sage ich als Vater von zwei wahrlichen Satansbraten...

Ist es hier in diesem Forum, dass ich beim besten Willen nicht so lange "besuche" wie ein paar andere, mittlerweile eigentlich zum Volkssport geworden, irgendwelche Aussagen von den Usern hier so zu drehen, sodass man für sich selbst eine perfekte Angriffsfläche schafft, ohne den jenigen den man harsch kritisiert auch nur im geringsten zu kennen, genau so wenig wie die Dynamiken/Details der beschriebenen Situation?

Er schrieb doch, es ging ihm darum, dass der kleine ABSICHTLICH auf den Esstisch klettert und somit, ich wiederhole, ABSICHTLICH, Gefahr läuft, sich das Genick zu brechen, wenn dieser, Gott bewahre, versehentlich vom Tisch fallen würde. Wen wunderts, dass er dann Ärger bekommt? Und wenn es ein Klapps auf die Windel gibt, na und? Weißt du, wie "hart" dieser Klapps ist, dass du hier sofort solche, in meinen Augen, Beleidigungen raushaust a la "du kannst deine Kinder nicht richtig großziehen"?

Und wenns dann passieren würde, weil der Bube es anders nicht lernt und er plötzlich fällt und für sein Leben gezeichnet wird durch beispielsweise, im schlimmsten Fall, eine Querschnittlähmung oder so, was würdest du dann über dich denken?

"Ja ok, er ist halt vom Tisch gefallen und muss jetzt mit diesen immensen Konsequenzen leben und das vom Babyalter an, aber wenigstens habe ich seine Windel nicht zu hart verletzt".

PS: Ja, wenn mein 16/17/18 Jahre alter Sohn Drogen verkaufen/konsumieren würde, welches auf direktem Wege sein Leben verschei*en wird, kriegt er eine gesemmelt, wenn es sein muss.

PPS: Nein, ich bin 100% nicht für das züchtigen von kleinkindern/Kindern an sich, falls hier das wieder irgendeiner falsch intepretiert (keine Seltenheit mittlerweile). Aber ich kann durchaus verstehen, dass man so wie Alex reagiert, allein schon aus purer Angst um sein eigen Fleisch und Blut.

Mein Bruder hat es als 4 Jähriger nach 500 Ermahnungen auch nicht gelernt, die Steckdose sein zu lassen. Irgendwann hat er dann mit nem Schraubendreher daran gespielt, den er sich selbst aus der Garage geholt hat und hat übelst eine Gewischt bekommen, vom Strom versteht sich. Meine Mutter WAR GOTT SEI DANK nur kurz weg, hat es gesehen und hat ihn dann weggezogen, wobei sie selbst vom Strom erwischt wurde. Der rechte Arm war fast schwarz. Laut den Ärzten damals: es war schlicht und ergreifend ein WUNDER, dass ein Kind dieses Alters nicht daran gestorben ist.

500 Ermahnungen und Erklärungen, keine einzige Ohrfeige oder ein Popoklapps und ein Kind wäre fast draufgegangen. Du merkst (hoffentlich), man kann nicht alle Situationen einfach pauschalisieren, so wie es einem passt.

Nymphaea Alba
14-08-2015, 11:02
Kurioserweise kommen solche Verurteilungen nur von Leuten, die selbst noch keine Kinder haben.
Wer solche Situationen schon mal erlebt hat inkl. der Angst um das Kind, der denkt schnell ein wenig anders darüber.
Was ihre eigenen Kinder betrifft, sind Eltern niemals rational.
Ich für meinen Teil bin nicht perfekt, erhebe aber auch gar nicht den Anspruch darauf. Ich mache Fehler, das ist mir klar. Ich versuche nur, so wenig wie möglich zu machen und meinen Kindern einige Dinge für das Leben mitzugeben. Die größten und schwierigsten Teile machen sie eh alleine (laufen lernen, reden lernen, soziale Interaktion), die Aufgabe als Vater besteht meiner Meinung nach im Grenzen zeigen (beim Erreichen derselben), Liebe und Vertrauen geben, Taxi und Koch. Nicht mehr oder weniger.

Ich denke auch, dass viele (aber sicherlich nicht alle) manchmal mit einem sehr eingeschränkten Erfahrungshintergrund aburteilen / beurteilen. Sei es, dass sie selbst noch keine Kinder haben oder Kinder haben, die einfach anders gelagert sind (Kinder sind ja beleibe nicht alle gleich, was man auch überdeutlich an Geschwisterkindern erkennt...dem einen muss man Dinge wiederholt erklären, durchsetzen oder sonstiges, bei dem anderen überhaupt nicht). Außerdem gibt es ja auch Eltern, die überfordert sind, ohne "Züchtigungsmaßnahmen" einzusetzen, aber sich dennoch nicht die Blöße geben wollen.

Das andere ist, dass es sehr viele Eltern gibt, die bewusst und ausnahmslos auf körperliche Sanktionen verzichten und die Aufzucht auch recht erfolgreich bewältigen.
Die schwierige Frage ist aber (und sie wird sich nicht objektiv beantworten lassen), ob Kinder, die nie körperlich sanktioniert wurden, in psychischer, sozialer und körperlicher Hinsicht Kindern überlegen sind, die hin und wieder schwache Formen körperlicher Sanktionen (in einem bestimmten Kontext...[...] etc. pp.) erfahren haben.
Ich glaube das z.B. nicht.

Gast
14-08-2015, 11:25
Die schwierige Frage ist aber (und sie wird sich nicht objektiv beantworten lassen), ob Kinder, die nie körperlich sanktioniert wurden, in psychischer, sozialer und körperlicher Hinsicht Kindern überlegen sind, die hin und wieder schwache Formen körperlicher Sanktionen (in einem bestimmten Kontext...[...] etc. pp.) erfahren haben.
Ich glaube das z.B. nicht.


da bieten sich doch Zwillingsexperimente an :hehehe:

Ich kann mich an keine vollzogenen erzieherischen Schläge durch Erwachsene erinnern und bin offensichtlich psychisch und sozial den meisten anderen überlegen.
Sagen auch mein Therapeut und mein Bewährungshelfer. :cool:
Es kann natürlich sein, dass die Kausalitäsrichtung umgekehrt ist und ich aufgrund meines überlegenen Einsichtsvermögens und meiner Empathie keiner Körperstrafen bedurfte.

Nymphaea Alba
14-08-2015, 12:29
das die 2 jährige kapiert hat was es mit der steckdose auf sich hat, bezweifle ich[...]


Den Punkt halte ich übrigens auch nicht zwangsläufig für wichtig. Die Zwerge haben ja gefühlt unendlich lange ein Alter inne, indem sie viele viele Hintergründe eines Verbotes noch nicht begreifen. Da bleibt eigentlich ohnehin nur die Verbotsebene untermalt von "sonst macht dir das furchtbar AUA".
Insofern reicht es für bestimmte Situationen, wenn das Kind weiß --> darf ich nicht, soll ich nicht, ist verboten. Inwiefern das Kind das als fair erlebt, kann man abmildernd dadurch gestalten, dass man eben Ablenkung / Alternativen zum Verbot schafft. Aber unfair bleibt es wohl aus der impulsiven Sicht immer. Nur muss man sich deswegen als Elternteil, in meinen Augen, auch nicht zum Clown machen. Im Hinblick auf Steckdosen (ohne Sicherung z.B. außerhalb des elterlichen Gefildes), Straßen, bissige Hunde, ansteckende Kothaufen, tiefe Gewässer, hohe Brücken...weiß Mama / Papa es halt einfach besser und das muss nicht ständig gerechtfertigt oder erklärt werden (oder aus Sicht des Kindes infrage gestellt werden).


da bieten sich doch Zwillingsexperimente an :hehehe:


Leider sind sie ja nicht eineiig, daher bleibt dann nur die profane Wiederholung des Klassikers: eines wird mit Liebe, das andere mit Abscheu und Missbilligung überschüttet. :engel_3:


Ich kann mich an keine vollzogenen erzieherischen Schläge durch Erwachsene erinnern und bin offensichtlich psychisch und sozial den meisten anderen überlegen.
Sagen auch mein Therapeut und mein Bewährungshelfer. :cool:
Es kann natürlich sein, dass die Kausalitäsrichtung umgekehrt ist und ich aufgrund meines überlegenen Einsichtsvermögens und meiner Empathie keiner Körperstrafen bedurfte.

Als ob es jemanden gegeben hätte, der sich der Erziehungsaufgabe bei dir hätte widmen wollen. Du bist bestimmt die männliche Ausgabe von Pipi Langstrumpf :p

Terao
14-08-2015, 12:33
da bieten sich doch Zwillingsexperimente an :hehehe:

Ich kann mich an keine vollzogenen erzieherischen Schläge durch Erwachsene erinnern und bin offensichtlich psychisch und sozial den meisten anderen überlegen.
Sagen auch mein Therapeut und mein Bewährungshelfer. :cool:
Es kann natürlich sein, dass die Kausalitäsrichtung umgekehrt ist und ich aufgrund meines überlegenen Einsichtsvermögens und meiner Empathie keiner Körperstrafen bedurfte.Also, bei Dir hätt ich glaub ich ne Ausnahme gemacht. :cool::p

KAJIHEI
14-08-2015, 13:10
Frag mich gerade, ob der Klaps auf den Hintern, wenn man gar zu begriffsstutzig ist oder nicht pariert, unter Erwachsenen ebenfalls nicht als unwürdig betrachtet werden würde.
Millionen fanden ja auch mal das (natürlich wohldosierte) Züchtigen der Gattin völlig in Ordnung, als ein unverzichtbares Mittel, um in der Familie Ordnung aufrecht zu erhalten. Zum allgemeinen Erstaunen geht es offensichtlich auch anders.

Prinzipiell hast du recht.
Aber ich schätze das ein großer Teil der Klapse aus dem Affekt heraus geschieht, also nicht aus Prinzip heraus.
Was macht denn damit ?
Jeden mal in irgend einem Zeitpunkt überforderten Menschen ein Therapie verpassen ?

Terao
14-08-2015, 13:46
Prinzipiell hast du recht.
Aber ich schätze das ein großer Teil der Klapse aus dem Affekt heraus geschieht, also nicht aus Prinzip heraus.
Was macht denn damit ?
Jeden mal in irgend einem Zeitpunkt überforderten Menschen ein Therapie verpassen ?
Wenn dem so wäre, würde man`s zumindest nicht im Nachhinein rechtfertigen. Sondern sich um Reflexion und künftig größere Affektkontrolle bemühen. Das geht auch ohne Therapeuten, sollte man meinen. Wo doch Erwachsene da so überlegen sind.

Gürteltier
14-08-2015, 15:47
Das andere ist, dass es sehr viele Eltern gibt, die bewusst und ausnahmslos auf körperliche Sanktionen verzichten und die Aufzucht auch recht erfolgreich bewältigen.
Die schwierige Frage ist aber (und sie wird sich nicht objektiv beantworten lassen), ob Kinder, die nie körperlich sanktioniert wurden, in psychischer, sozialer und körperlicher Hinsicht Kindern überlegen sind, die hin und wieder schwache Formen körperlicher Sanktionen (in einem bestimmten Kontext...[...] etc. pp.) erfahren haben.
Ich glaube das z.B. nicht.

Oder gar unterlegen ?

Schöne posts. Danke für die Mühe.

Ich glaube, die grundsätzliche Beziehung bestimmt, wie Gewalt wirkt. Und kann auch kleine Ausrutscher ungerechtfertigter Gewalt abpuffern.
Besonders, wenn es in der Familie die Gewohnheit der Nachbesprechung gibt.

Mein Vater hat mir genau einmal den Hintern versohlt und meine Mutter mich genau einmal hart zu Boden geschubst.
Für's Schubsen hätte sie sich später entschuldigen sollen, der Arschvoll war okay.

Meine Eltern haben mir bei Fehlverhalten länger die Achtung entzogen.
Ich hätte eine gelegentliche körperliche Entladung damals öfter bevorzugt.

Eltern sind stärker.
Das sie einen das hin- und wieder körperlich spüren lassen, ist direkter... und bisweilen ehrlicher und zeigt " pack schlägt sich, pack verträgt sich " in meinem Idealdenken.

Und das sie meist darauf verzichten, ist m.E. lehrreicher für Machtgebrauch und Vertrauen, als ein bloßes Dogma, das dann eventuell mit psychischer Gewalt umgangen wird.

Gürteltier
14-08-2015, 15:49
Es kann natürlich sein, dass die Kausalitäsrichtung umgekehrt ist und ich aufgrund meines überlegenen Einsichtsvermögens und meiner Empathie keiner Körperstrafen bedurfte.

Ah, hier trauste Dich noch.
Komm Du mir nach Hause, Freundchen.

Alex R.
14-08-2015, 15:57
Jetzt mal ganz im Ernst: Sein Kind zu "Klappsen" wegen so einer Lächerlichkeit wie Saft verschütten, zeigt einfach nur das du mit der Erziehung bisweilen überfordert bist und die Kontrolle verlierst. Vielleicht doch nochmal einen Elternkurs machen? Was machst du denn wenn die Kids mal richtig Scheisse bauen, z.B verhaftet werden, jemanden mi 14 schwängern oder von der Schule fliegen weil sie Drogen verkaufen? Gibts dann richtig eins in die Fresse? Warum haltet ihr euch alle an dem (zugegeben dummen) "Saft auf Tisch"? Hatte ich nicht weiter oben geschrieben, dass dies als Beispiel zu sehen ist? Eins, welches jedes Elternteil kennt? Und welchen Teil von "Die Wucht kommt ja nicht mal wirklich durch die Polsterung (aka Windel)." verstehst du nicht?
Zum Rest würde ich gerne schreiben, meine machen das nicht, aber soweit lehne ich mich nicht aus dem Fenster. Ergo werde ich sehen, was passiert, wenn es soweit ist.
Aber eins weiß ich jetzt schon: Sollten Drogen im Spiel sein, fliegen sie achtkantig aus der Wohnung. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Alles andere ist gewaltfrei regelbar.


Egal wie du es drehst und dich rechtfertigst. Kinder zu Züchtigen ist immer Quatsch. Wie empört wärst du denn ,wenn dich dein Chef oder ein Kunde ohrfeigst nur weil du auf der Arbeit was falsch gemacht hast? Meine Kinder sind meine Chefs. Und meine früheren Kunden haben mehr wie einmal versucht, mich zu ohrfeigen. Da war ich aber nicht empört, sondern da hat es "bäm" gemacht.
Und nochmal: Ein Klaps ist keine Züchtigung. Kannst du gerne anders sehen. Nur mal so als Info: An meiner Variante haben sich vor nicht allzu langer Zeit mal Nachbarn gestört. Also hatte ich das Jugendamt vor der Tür. Nachdem die sich umgesehen haben und Gespräche alleine(!) mit den beiden Großen geführt haben, sowie sich die Daten der Kinder (Mutterpass, Impfstatus, etc) angesehen haben, waren sie wieder weg und seitdem nicht mehr da. Meine Kinder sind aber noch hier und der Fall ist beim Jugendamt abgeschlossen. Nur die Nachbarn grüßen uns nicht mehr. Soll mir recht sein. :D Willst Daten? Schreib mich per PN an, dann gebe ich dir Kopien davon. Gerne sogar.
Im Gegensatz zu vielen anderen hier habe ich nichts zu verbergen.

@Nymphea:
Es sind derer sogar 5 und nicht 4. 2 Mädchen am Beginn der Pubertät, 2 Jungs (Schule, Kita) ein Mädchen (Baby).

Klaus
14-08-2015, 21:39
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass kleinere Kinder es stark mitbekommen wenn mich die Angst wie ein Blitz trifft wenn die sich in Gefahr begeben, Finger im Türspalt und so. Da muss ich gar nicht schimpfen, beim nächsten Mal wo die in der Nähe vom Türspalt ihre Hände hatte, hat die die zurück an den Körper gezogen und mich angesehen. So muss das sein. :)

Gast
14-08-2015, 22:07
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass kleinere Kinder es stark mitbekommen wenn mich die Angst wie ein Blitz trifft wenn die sich in Gefahr begeben, Finger im Türspalt und so. Da muss ich gar nicht schimpfen, beim nächsten Mal wo die in der Nähe vom Türspalt ihre Hände hatte, hat die die zurück an den Körper gezogen und mich angesehen. So muss das sein. :)

Ich erinnere mich an einen Dokumentarfilm, da lief eine Gorillamutter mit einem kleinen Gorillakind durch den Urwald.
Plötzlich rannte das Kleine auf eine größere Spinne zu.
Die Mutter sieß einen lauten Warnschrei aus, worauf das Kleine zurück zur Mutter düste.
Laut dem Sprecher hätte das Kind durch die Aktion dauerhaft gelernt, dass solche Spinnen gefährlich sind.
Keine Ahnung ob das stimmt.
Falls ja, wäre es interessant, ob es eine derartige Veranlagung zum raschen Gefahrenlernen über die Reaktion der Mutter/erwachsener Bezugspersonen auch bei Menschenkindern gibt.
Dein Bericht deutet darauf hin.

Terao
14-08-2015, 22:10
Schlagen eigentlich Gorillamütter ihre Kinder zu Erziehungszwecken?

Gast
14-08-2015, 22:23
Schlagen eigentlich Gorillamütter ihre Kinder zu Erziehungszwecken?

zur Verhaltenskorrektur (https://www.youtube.com/watch?v=IqEeUkuhirQ&feature=youtu.be&t=2m46s)

Little Green Dragon
14-08-2015, 22:24
Nein - die überlassen solche niederen Arbeiten den älteren Brüdern optional auch dem Silberrücken nur muss man im letzten Fall eben auch davon ausgehen, dass der Nachwuchs danach nicht mehr aufsteht...

Gürteltier
14-08-2015, 22:25
Falls ja, wäre es interessant, ob es eine derartige Veranlagung zum raschen Gefahrenlernen über die Reaktion der Mutter/erwachsener Bezugspersonen auch bei Menschenkindern gibt.
Dein Bericht deutet darauf hin.

Mein Vater hat Angst vor Hunden. Die hatte ich dann auch schon im Kindergarten voll fett.
Das ging zwar nicht ganz so schnell, aber dafür hat er sie auch nur ausgestrahlt und gar zu unterdrücken versucht.

Als ich mit ca. 3 Jahren beim Lampen reparieren mit Streichhölzern - war unten offen, das Nachttischteil - einen gewischt gekriegt habe und schrie, kamen meine Eltern gleich aus dem Nebenzimmer herbeigelaufen.
Leider durch die ins Zimmer aufgehende Tür, die ich gerade - auch sehr in Eile - von innen öffnen wollte.
Ich glaube, mit diesem ungerechtfertigten Mörder-Kopftreffer war der Samen für meine spätere mediocre Gewaltproblematik gelegt.

Gast
14-08-2015, 22:35
Ich glaube, mit diesem ungerechtfertigten Mörder-Kopftreffer war der Samen für meine spätere mediocre Gewaltproblematik gelegt.

Beeinträchtigung des Präfrontalen Cortex?

Gürteltier
14-08-2015, 22:42
Beeinträchtigung des Präfrontalen Cortex?

Soweit hatte ich gar nicht gedacht. Stimmt, Phineas hat sich ja danach auch ziemlich gehen lassen, was man so liest.

Ich ging bisher von einem erzieherischen Fauxpas aus.

Gast
14-08-2015, 22:45
Ich ging bisher von einem erzieherischen Fauxpas aus.

Du fühltest Dich ungerecht behandelt?
Die waren doch sicher erschrocken?

Syron
14-08-2015, 23:13
Mein Vater hat Angst vor Hunden. Die hatte ich dann auch schon im Kindergarten voll fett.
Das ging zwar nicht ganz so schnell, aber dafür hat er sie auch nur ausgestrahlt und gar zu unterdrücken versucht.
Ich denke auch, das Kinder das ganz schnell übernehmen können.

Unsere ehemalige Nachbarin hatte eine Heidenangst vor Krabbeltierchen.
Jedes mal, wenn die eine kleine Spinne in der Wohnung hatte, hatte sie uns gebeten, die rauszusetzen.
Einmal hatte sie sehr spät abends angeschellt, weil ich sie nicht in die Wohnung kam - auf der Tür saß eine Spinne :D

Der Sohnemann hat das ganze übernommen.
Einmal (da war er anfang/ mitte 20) hatte er bei uns angeklopft, da hatte er einen Eimer über eine Spinne gestülpt und kam ab da nicht weiter (und wollte sicher gehen, daß es keine von meinen Vogelspinnen war; fand ich also gut!).

Er weiß auch, daß die ihm nichts tun können.
Ändert aber natürlich nichts in an der "vererbten" Angst.

Gast
15-08-2015, 10:53
ich weiß, ich weiß ...
niemand mag es hören.
ich sage es trotzdem:

familiäre gewalt IST ein riesengroßes problem in deutschland.
und um diese familiäre gewalt ging es ja hier im thread.

nachdem nun behauptet wurde (natürlich ohne jeden beleg), daß "millionen" von eltern UND kindern keinerlei probleme damit hätten, wenn die eltern ihr kind schlagen (und auch ohrfeigen sind schläge), möchte ich zu dieser demnach beinahe idyllischen situation noch zwei kleine denkanstöße geben.

mir ist klar, das dieselben wahrscheinlich im geschrei derer untergehen werden, die für das "recht" der eltern auf körperliche züchtigung ihrer kinder eintreten.
dennoch ...

zunächst möchte ich auf dieses buch verweisen:

"deutschland mißhandelt seine kinder", ISBN: 978-3-426-27616-7
droemer hc verlag

über die autoren:

Saskia Guddat, 1980 geboren, ist Fachärztin am Institut für Rechtsmedizin der Charité. Sie ist Mitglied mehrerer Berliner Kinderschutzgruppen und berät die Berliner Kinderkliniken, den Berliner Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sowie die Ermittlungsbehörden, Gerichte und Jugendämter.

Saskia Guddat und Michael Tsokos haben anhand zahlreicher Fallbeispiele eine sehr plastische Bestandsaufnahme des Kinderschutzes gemacht und erheben schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Das Versagen des Kinderschutzes, so die Autoren, habe System bzw. ihm liege ein Systemversagen zugrunde. Sie benennen die für diesen Missstand Verantwortlichen und geben konkrete Vorschläge, wie sich die Situation verbessern ließe.


inhalt:

Jeden Tag werden in Deutschland mehr als 500 Kinder von Erwachsenen aus ihrem familiären Umfeld misshandelt. Fast jeden Tag wird ein Kind durch körperliche Gewalt getötet. Und erschreckend hoch ist die Zahl der Opfer, die später selbst zu Tätern werden.
Michael Tsokos und Saskia Guddat schildern aus ihrer rechtsmedizinischen Praxis die dramatischen Gewalterfahrungen von Kindern in ihren Familien. Und sie unterbreiten Vorschläge, wie das deutsche Kinder- und Jugendschutzsystem verbessert werden kann, um das gesetzlich verankerte Recht der Kinder auf gewaltfreie Erziehung zu sichern.
Vor allem aber fordern sie beherztes Einschreiten gegen Kindesmisshandler – und gegen all jene, die die alltägliche Misshandlung von Kindern durch Wegschauen, Verharmlosen und Tabuisieren begünstigen.
richtig.
tabuisieren, verharmlosen ...
das kam ja auch hier im thread sehr deutlich zum ausdruck.

wenn die autoren erklären, daß jeden tag mehr als 500 kinder mißhandelt werden, dann sind das etwa 200.000 kinder im jahr.
und das sind nur die schweren fälle.
soweit mir bekannt, beginnt die mißhandlung von kindern äußerst selten mit wirklich schweren verletzungen. es schaukelt sich eher auf, beginnt mit den ach so harmlosen ohrfeigen ... und steigert sich dann.
und NEIN, es ist NICHT zwangsläufig so, daß es sich steigern MUSS - aber mit dem austeilen von ohrfeigen an kinder wird eine grenze überschritten, und es gibt offensichtlich genügend eltern, die dann immer weiter in die einmal gewählte richtung gehen.
denn es ist eine bewußte entscheidung, ein kind zu schlagen. das passiert niemandem "aus versehen" - auch wenn situativ ein "ausrutschen der hand" gegeben sein mag, bedarf es doch einer GRUNDLEGENDEN einstellung, die es ermöglicht ein kind zu schlagen. UND es bedarf der bereitschaft zur verharmlosung.



der zweiten denkanstoß:

suizid ist die zweithäufigste todesursache bei kindern (!) und jugendlichen in deutschland.
die gesellschaft für suizidprävention und andere institutionen, die auf diesem gebiet forschen, machen dafür nicht zuletzt "desolate familiäre strukturen" verantwortlich, in denen kinder und jugendliche "nicht mehr aufgefangen werden können".

Suizide sind neben Verkehrsunfällen die häufigste Todesursache bei jungen Menschen, sagt Prof. Gerd Lehmkuhl, Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Köln. Viele Verzweifelte landen bei ihm: «Jede Nacht kommen Kinder und Jugendliche zu uns in die Klinik in die Notaufnahme, die sich umbringen wollten. 50 bis 60 sind es im Monat - vor 20 Jahren hatten wir drei, vier Fälle im Monat.» Auch die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) ist besorgt: Bei den Selbsttötungsversuchen sei der Anteil junger Menschen besonders hoch.

Laut Statistischem Bundesamt nahmen sich nach den jüngsten Zahlen (2008) 9451 Menschen das Leben, 603 waren 10 bis 24 Jahre jung, mehr als drei Viertel von ihnen männlich. Bei den Suizidversuchen gibt es lediglich Schätzungen. Michael Witte von der DGS geht davon aus, dass es zehnmal so viele Versuche gibt wie vollendete Selbstmorde. Einig sind sich die Experten, dass Jugendliche besonders verletzlich und gefährdet sind - und dass dieses dramatische Problem viel ernster genommen werden müsste.
nein, man muß nun nicht einen zwangsläufigen zusammenhang von "ein paar ohrfeigen, die noch niemandem geschadet haben" und einem seit 2010 beobachteten wiederanstieg der suizidrate bei kindern und jugendlichen postulieren.
man muß es aber auch nicht ins lächerliche ziehen.


Hinter solchen Gedanken und Suizidversuchen muss auch nicht immer eine psychische Erkrankung stehen. Schon Sinnkrisen, erste Erfahrung mit zerbrechenden Beziehungen oder familiäre Probleme können ausschlaggebend sein für Lebensmüdigkeit im jungen Alter. "Jedes Kind in Belastungssituationen kann suizidal werden", sagt Braun-Scharm.

klar, millionen von eltern (DAS will ich gern glauben!) haben, wie hier erklärt wurde, KEIN problem damit, ihrem kind eine zu semmeln.
wenn's denn der erziehung nützt ... und angeblich unvermeidlich ist ... weil das kind ja so unvernünftig ist ...
ob "millionen von kindern" damit AUCH "kein problem" haben, wäre noch zu untersuchen.
denn behauptet ist sowas ja schnell ... und ich frage mich immer, woher jemand, der so etwas postuliert, das so genau weiß ...
und gewiß sind nun auch nicht "millionen von kinder" suizidal, weil sie von ihren eltern geohrfeigt werden.
allerdings GIBT es solche fälle, gab es auch früher - ein klassenkamerad von mir hat sich mit 14 das leben genommen, weil er es einfach nicht mehr ausgehalten hat, von seinem vater geschlagen und gedemütigt zu werden (auf kanthölzern knie u.ä.).
sage also keiner, so etwas gäbe es nicht ...

und nun: feuer frei für die verharmloser und bagatellisierer ...
tip: ich würde erwarten, daß mir "panikmache" vorgeworfen wird.

Gast
15-08-2015, 11:28
"so'n kleiner klaps oder 'ne ohrfeige haben noch keinem kind geschadet!"

dazu dies:

Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) steht: "Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."
Allerdings wird auch in Deutschland erst seit der Gesetzesänderung der rot-grünen Bundesregierung im Jahr 2000 grundsätzlich jede Körperstrafe, unabhängig von ihrer Härte, gesetzlich als Misshandlung angesehen.
Es ging beim Paragraph 1631 Abs. 2 BGB inhaltlich um die Abschaffung des elterlichen Züchtigungsrechts in jeder Form. Davor war schon die Gewaltausübung in Schulen und Heimen per Gesetz untersag worden.
der gesetzgeber sieht als GRUNDSÄTZLICH JEDE KÖRPERSTRAFE als mißhandlung an, und zwar UNABHÄNGIG VON IHRER HÄRTE.

das sei einigen hier mal in erinnerung gerufen.


ich weiß ja, daß ich ein alter schwarzmaler bin, aber hier mal ein statement zum bundesweiten anstieg der zahl der kindesmißhandlungen:

108 Kinder wurden laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik (PKS) 2014 durch Gewalt getötet. Weitere 4.204 wurden Opfer von Misshandlungen. Und während die Zahl der getöteten Kinder sinkt, steigt die Zahl derer, die zu Hause misshandelt werden, aber überleben. Im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent, laut PKS.
http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2015-05/kindesmisshandlung-statistik-gewalt-tsokos



Ein Wert, der viel zu gering angesetzt ist, sagt Michael Tsokos. Denn die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik arbeitet mit absoluten Zahlen. Die seien zwar korrekt – doch ließen sie außer Acht, dass die Zahl der Kinder in Deutschland stetig sinke: Die absolute Zahl der Fälle verteilt sich auf immer weniger Kinder.
Die Gefahr für ein Kind, misshandelt zu werden, ist demnach sehr viel größer, als die Zahlen der PKS vermuten lassen. Für den Zeitraum von 1995 bis 2010 haben Tsokos und sein Team einen Anstieg der Gefährdung für unter 14-Jährige von 153 Prozent errechnet. Zum Vergleich: Die absoluten Zahlen zeigen für diesen Zeitraum "nur" eine Steigerung um 108 Prozent.

scheint aber hoffnung zu geben:

Die Zwischenbilanz der beiden Autoren ist nun vorsichtig optimistisch. Die steigenden Zahlen, davon ist Tsokos überzeugt, bedeuten keineswegs, dass mehr Kinder misshandelt werden, sondern, dass mehr dieser Fälle bekannt werden. Das könnte auf eine größere Sensibilisierung hindeuten.
... und eine größere sensibilisierung könnte endlich auch dazu beitragen, daß die verharmlosung, bagatellisierung und das verleugnen ein ende haben.

Nohands
15-08-2015, 12:10
:halbyeaha, volle Zustimmung.

Gruß
Nohands
.

Klaus
15-08-2015, 13:27
Was Strom angeht, sollte man einfach mal ein längeres, ernstes Gespräch führen. Wenn man das kann verstehen das auch kleinere Kinder, sobald die in der Lage sind zu verstehen was man überhaupt sagt. Die WOLLEN Ja dass man ihnen die Welt erklärt. Wenn man über alles und jedes gleich laut und stark lamentiert, lernen die natürlich auf Durchzug zu schalten, und das Wichtige geht dabei mit unter.

Ich habe auch mal den Fehler gemacht, im Dunklen den Stecker einer Lampe einstecken zu wollen indem ich fühle wo die Löcher sind, und dann den Stecker da reinstopfe. Zum Glück bin ich vom Schlag weggeflogen. Sowas IST gefährlich, und da muss man seine Kinder auch frühzeitig norden.

Nagare
15-08-2015, 13:37
[...] ein längeres, ernstes Gespräch führen.

Da erinnere ich mich gerade an die Methode wie ich es beigebracht bekommen habe: Mir wurde kindlicher Unfug erzählt!
Finde ich persönlich eine schöne Art, da sich "der Erwachsene" auf die Sprache und Denkweise des Kindes einlässt. Sobald man alt genug ist die Dinge und ihre Konsequenzen zu begreifen, passt man sein Denkmodell sowieso an und verwirft diesen Unfug.
Ein (fiktives) Beispiel bezogen auf den Strom:
"Wenn Du in die Steckdose fasst platzt Du wie ein Luftballon."
Später weiß man, das geht nicht. Dennoch, als Kind glaubt man dran :D

Cam67
15-08-2015, 13:48
haha nagare

ja das funzt gut. letztens im studio, ein kind hört partout auf den vater nicht und will immer auf die couch mit offenen fenster kraxeln.
ich ruf von der bar aus rüber zum kleinen "hey , kein problem , mach einfach. gestern ist erst einer rausgefallen und dem fehlt nun ein arm. was solls er hat ja noch ein anderen. also los. viel spass"

der knirps guckt erschrocken - der vater irritiert. aber der kleine hat es nicht noch einmal mehr versucht ^^

Terao
15-08-2015, 14:39
wenn die autoren erklären, daß jeden tag mehr als 500 kinder mißhandelt werden, dann sind das etwa 200.000 kinder im jahr.
und das sind nur die schweren fälle.Nä. Sind ja wahrscheinlich immer dieselben. Dürfte ja selten bei einer Misshandlung pro Jahr bleiben.
Auch nicht besser, zugegeben. Und die Dunkelziffer dürfte gerade in diesem Bereich enorm sein. Welches Kind rennt schon zur Polizei und klagt seine Eltern an? Und Zeugen wirds auch selten geben. Aufgedeckt werden also wohl wirklich nur die seltenen Fälle, in denen Dritten auffällt, dass das Kind aber doch erstaunlich oft "die Treppe runterfällt", und die sich dann tatsächlich mit einem so ungeheuerlichen Vorwurf zur Polizei trauen. Würde mich wundern, wenn das mehr als 5% der tatsächlichen Fälle wären.



der gesetzgeber sieht als GRUNDSÄTZLICH JEDE KÖRPERSTRAFE als mißhandlung an, und zwar UNABHÄNGIG VON IHRER HÄRTE.Aruna sieht das aber anders. :-§


Was Strom angehtMeine ersten Erfahungen waren mit einem Weidezaun. Da war ich aber schon aus dem Steckdosenspielalter raus. Trotzdem, eindrücklich. Kein Problem, das gedanklich hochzuskalieren (und zu entscheiden, dass man das nicht braucht).


Die WOLLEN Ja dass man ihnen die Welt erklärt. Wenn man über alles und jedes gleich laut und stark lamentiert, lernen die natürlich auf Durchzug zu schalten, und das Wichtige geht dabei mit unter.Das trifft den Nagel exakt auf den Kopf. :halbyeaha
Deshalb ist das Helikopterelterntum auch eine Falle, ein Teufelskreis. Mir ist zudem auch schon öfter aufgefallen, dass Kinder, wenn sie sich unbeobachtet glauben, vorsichtiger sind, als wenn die Eltern zuschauen. Da müssen sie nämlich selber schauen, wo sie bleiben. Und können sich nicht darauf verlassen, dass die Eltern schon rechtzeitig eingreifen werden.

Gast
15-08-2015, 16:13
der gesetzgeber sieht als GRUNDSÄTZLICH JEDE KÖRPERSTRAFE als mißhandlung an, und zwar UNABHÄNGIG VON IHRER HÄRTE.

Aruna sieht das aber anders. :-§


Weil der Aruna meint, dass es unterschiedliche Schweregrade bei Schlägen, Körperstrafen und Misshandlungen gibt?

Terao
15-08-2015, 16:17
Weil der Aruna meint, dass es unterschiedliche Schweregrade bei Schlägen, Körperstrafen und Misshandlungen gibt?Laut Gesetzgeber ist das aber für das Thema, das wir hier besprechen, wurscht.
Ich weiß, das ist wahnsinnig schwer zu verstehen. Gib Dir halt mal Mühe. Oder brauchst Du erst`n Klaps?

Hafis
15-08-2015, 16:44
Laut Gesetzgeber ist das aber für das Thema, das wir hier besprechen, wurscht.
...

... na, so wurscht ist das nun auch wieder nicht,
immerhin ging es weiter oben darum, gewalttätigen Vätern mal ordentlich eins reinzusemmeln,
und da ist die Unterscheidung zwischen Selbstjustiz und Nothilfe schon sehr wichtig ...

gruß hafis

KAJIHEI
15-08-2015, 19:28
Wieso werden eigentlich seelische Misshandlungen immer so elegant ausgespart ?
Diese hinterlassen enfalls bleibende Schäden.
Was die Sache delikat macht : Die kommen besonders häufig in überstabilen Elternhäusern vor.

Hafis
15-08-2015, 20:08
Wieso werden eigentlich seelische Misshandlungen immer so elegant ausgespart ?
Diese hinterlassen enfalls bleibende Schäden.
Was die Sache delikat macht : Die kommen besonders häufig in überstabilen Elternhäusern vor.

ei ja, sie sind halt nicht offensichtlich,
und elegant möcht a jeder sein ...

gruß hafis

Gast
15-08-2015, 20:10
Laut Gesetzgeber ist das aber für das Thema, das wir hier besprechen, wurscht.


Es gibt ein Gesetz, das die Relevanz bei Internetdiskussionen regelt?

Gast
15-08-2015, 20:13
Wieso werden eigentlich seelische Misshandlungen immer so elegant ausgespart ?
Diese hinterlassen enfalls bleibende Schäden.
Was die Sache delikat macht : Die kommen besonders häufig in überstabilen Elternhäusern vor.

Seelische Mißhandlungen werden noch strikter geleugnet als körperliche.
Und das ist auch ganz einfach, denn sie hinterlassen ja erst mal keine sichtbaren Spuren ...

Während Schläge später nur schwer abzustreiten sind (obwohl ich selbst erlebt habe, daß Schläge angestritten wurden), können sich Täter ganz hervorragend dahinter verstecken, daß es eben keine sichtbaren Spuren ihrer Taten gibt, wenn sie ihr Kind seelisch mißhandeln.
Oder es emotional mißbrauchen.

Und es gibt viele, die offenbar einem Reflex erliegen und jeden, der davon spricht, daß seelische Mißhandlungen eines Kindes hierzulande nichts Seltenes ist, sofort verhöhnen. Sie ziehen das Ganze ins Lächerliche: "Jaaaa .... klar doch ... das arme Kind hat irgendwann mal Stubenarrest gekriegt und dadurch für's ganze Leben Schaden an seiner zarten Seele genommen, jaaaa is' klar ...!"
Wer so oder ähnlich reagiert, will bewußt verharmlosen, will bagatellisieren.
Und ich frage mich immer, warum ...

Es ist, wie ich aus eigenem Erleben weiß, für ein Kind überaus verstörend, seelisch mißhandelt zu werden, denn DAS kann ein Kind noch viel weniger einordnen oder begreifen als Schläge.

Und da nun mit hoher Wahrscheinlicheit gleich wieder eine Diskussion darüber entbrennt, was man denn nun genau unter "seelischer Grausamkeit" bzw. "seelischer Mißhandlung" zu verstehen hat, möchte ich den Verharmlosern, die hier so gern jedes Wort auf die Goldwaage legen, zuvorkommen:

Unter Kindesmisshandlung wird heute allgemein die psychische und physische Schädigung von Kindern oder Jugendlichen durch Eltern, Erziehungsberechtigte und andere nahe stehende Personen wie Nachbarn oder Verwandte verstanden.

Kindesmisshandlung kann bereits dort beginnen, wo Kinder durch Strafen, Klapse, Überforderung oder Liebesentzug geschädigt werden. Diese Schädigungen können sowohl durch Handlungen (wie bei körperlicher und seelischer Misshandlung) als auch durch Unterlassungen (wie bei Vernachlässigungen) zustande kommen und haben immer Langzeitfolgen. Sie ereignen sich überwiegend innerhalb der Familie oder der Lebensgemeinschaft, aber auch in Kindergärten, Schulen und ähnlichen Einrichtungen.



Psychische Misshandlungen ("seelische Gewalt") sind alle Äußerungen oder Verhaltensweisen, die Kinder und Jugendliche ängstigen, sie herabsetzen, terrorisieren, isolieren oder überfordern und ihnen das Gefühl eigener Wertlosigkeit vermitteln.

Hierzu gehören sadistische "Erziehungs"-Methoden (beispielsweise das Kind stundenlang in eine dunkle Kammer einsperren) und seelische Grausamkeit.

Ebenso sind aber auch scheinbar harmlosere Formen der Ablehnung und psychischen Bestrafung, etwa die ständige demütigende Bevorzugung eines Geschwisterkindes, die Isolierung des Kindes oder die Bestrafung mit andauerndem Liebesentzug Misshandlungen.
Seelische Gewalt ist ebenso grausam wie Schläge, wenn nicht schlimmer, da sie nicht so sichtbar ist und daher nicht so wahrgenommen werden kann wie andere Formen der Kindesmisshandlung. Außerdem ist sie Teil aller Misshandlungsformen und deshalb auch die häufigste Form von Gewalt gegen Kinder: Körperliche Gewalt und Vernachlässigung bedeuten immer auch seelische Gewalt!

Gast
15-08-2015, 20:17
als fortsetzung:


Unter den Begriff „seelische Misshandlung“ sind Haltungen, Äußerungen und Handlungen von Bezugspersonen zu fassen, welche das Kind bzw. den Jugendlichen überfordern und ihm das Gefühl von Ablehnung und eigener Wertlosigkeit vermitteln, die das Kind in zynischer oder auch sadistischer Weise herabsetzen oder das Kind bedrohen und terrorisieren. (vergleiche Engfer 1986).

Wesentliche Aspekte seelischer Misshandlung sind (Garbarino und Vondra 1986):
- Ablehnung: ständige Kritik am Kind, Herabsetzung, zum Sündenbock machen, ein Geschwisterkind ostentativ vorziehen.
- Terrorisieren: das Kind mit Drohungen ängstigen und einschüchtern.
- Isolieren: Das Kind von Außenkontakten abschneiden, das Gefühl von Einsamkeit und Verlassenheit vermitteln, einsperren.

... aber wer SCHLÄGE schon zu bagatellisieren bereit ist, der wird wohl erst recht alles verharmlosen, was mit seelischer gewalt gegen kinder zusammenhängt.

wie man übrigens bei einem solchen thema blöde witzchen machen oder sich von seiner kältesten und gleichgültigsten seite zeigen kann, werde ich ohnehin nie verstehen.

Hafis
15-08-2015, 20:37
...

wie man übrigens bei einem solchen thema blöde witzchen machen oder sich von seiner kältesten und gleichgültigsten seite zeigen kann, werde ich ohnehin nie verstehen.
sorry rambat,
das war wirklich nicht meine Absicht,
tut mir Leid, wenn's so rübergekommen ist ...

gruß hafis

F3NR1R
15-08-2015, 20:51
als fortsetzung:


... aber wer SCHLÄGE schon zu bagatellisieren bereit ist, der wird wohl erst recht alles verharmlosen, was mit seelischer gewalt gegen kinder zusammenhängt.



Hast du da ein paar Beispiele/Ausnahmen hier im Thread, nach deiner Verbrüderung mit Alex nehme ich an, das du ihn nicht dazuzählst ?


wie man übrigens bei einem solchen thema blöde witzchen machen oder sich von seiner kältesten und gleichgültigsten seite zeigen kann, werde ich ohnehin nie verstehen.

Witze macht man um sich zu erheitern und evtl um einen kühlen Kopf zu bewahren,
emotionale Distanz zu halten kann positiv in Richtung sachliche Diskussion/Betrachtung wirken

Gast
15-08-2015, 21:21
sorry rambat,
das war wirklich nicht meine Absicht,
tut mir Leid, wenn's so rübergekommen ist ...

gruß hafis

um himmels willen, hafis - DICH hab ich doch nun wirklich nicht gemeint!
deine sachlichen, ruhigen beiträge gefallen mir sogar ausgespochen gut.
ich selbst kann leider bei diesem thema nicht ruhig bleiben ...

Klaus
16-08-2015, 11:19
Witze macht man um sich zu erheitern und evtl um einen kühlen Kopf zu bewahren,
emotionale Distanz zu halten kann positiv in Richtung sachliche Diskussion/Betrachtung wirken

Oder zeigen dass man nicht in der Lage ist, mit Empathie zu dienen, überfordert mit der ehrlichen Auseinandersetzung mit Nicht-Ponyhöfen ist (oder mit Ehrlichkeit allgemein), oder einfach nur Penner. Wobei alle drei Kategorien das natürlich als lustig und total cool hinstellen, wäre ja peinlich wenn man sich mal mit der Wahrheit beschäftigen täte. Was "Witzchen" in Betroffenen auslösen ist solchen Typen ja eh egal.

Fazit: Diskutieren mit Leuten mit antisozialer Persönlichkeitsstruktur ist völlig sinnlos.

F3NR1R
16-08-2015, 17:24
Oder zeigen dass man nicht in der Lage ist, mit Empathie zu dienen, überfordert mit der ehrlichen Auseinandersetzung mit Nicht-Ponyhöfen ist (oder mit Ehrlichkeit allgemein), oder einfach nur Penner. Wobei alle drei Kategorien das natürlich als lustig und total cool hinstellen, wäre ja peinlich wenn man sich mal mit der Wahrheit beschäftigen täte.

Ja das ist ein oft gemachter Fehler Empathie mit Tränenausbruch gleichzusetzen, ein Sadist hat uU mehr Empathie als man denkt,
sonst würde er sich ja nicht so am Leid anderer ergötzen können

Die Überforderung zeigt sich im Interwebz auch meistens eher von der rage quit Seite " bin raus / ich setz dich auf ignore " usw


Was "Witzchen" in Betroffenen auslösen ist solchen Typen ja eh egal.


Ob du es glaubst oder nicht, manchen hilft es nicht soviel, wenn sie von allen Seiten zu hören bekommen, das sie am Αrsch sind :o


Fazit: Diskutieren mit Leuten mit antisozialer Persönlichkeitsstruktur ist völlig sinnlos.

Statt sich immer wieder von den immer selben Mist, immer aufs selbe triggern zu lassen,
könnte man auch anfangen daran zu arbeiten es irgendwie anders anzugehen .......

Hafis
16-08-2015, 19:21
...
Statt sich immer wieder von den immer selben Mist, immer aufs selbe triggern zu lassen,
könnte man auch anfangen daran zu arbeiten es irgendwie anders anzugehen .......

Beinahe hätte ich mich jetzt doch tatsächlich von Dir 'triggern' lassen,
aber Du hast Recht, das bringt überhaupt nichts,
man kann hier nämlich durchaus eine interessante Diskussion führen, ohne auf Deine 'Beiträge' einzugehen,
sind ja schließlich noch genug andere Leute hier ...

gruß hafis

F3NR1R
16-08-2015, 19:36
Beinahe hätte ich mich jetzt doch tatsächlich von Dir 'triggern' lassen,
aber Du hast Recht, das bringt überhaupt nichts,
man kann hier nämlich durchaus eine interessante Diskussion führen, ohne auf Deine 'Beiträge' einzugehen,
sind ja schließlich noch genug andere Leute hier ...

gruß hafis

"Beinahe" ?, ähem... du hast dich triggern lassen und offenbarst mir (dem bösen Provokateur) mehr als dir vlt lieb ist :p

Aber vielleicht möchte ich etwas beitragen, nur niemand versteht mich, als wäre ich so eine Art Kind
und werde von euch nur ausgegrenzt und geschlagen :(

Gast
16-08-2015, 19:40
Aber vielleicht möchte ich etwas beitragen, nur niemand versteht mich, als wäre ich so eine Art Kind

welche Erziehungsmittel hat man denn bei Dir angewendet und wie hast Du die empfunden bzw. wie bewertest Du die aus heutiger Sicht?

F3NR1R
16-08-2015, 20:02
welche Erziehungsmittel hat man denn bei Dir angewendet und wie hast Du die empfunden bzw. wie bewertest Du die aus heutiger Sicht?

Witziger weise die ganze Palette, von der Vertrauensebene(erklären und vertrauen das der Bub das versteht) über Prügel bis hin zu Psychoterror

früher habe ich es immer so aufgefasst" okay ich hab was falsch gemacht und sei es nur das -dabei erwischt worden zu sein- und kassiere jetzt die Quittung"

Als Erziehungsmittel war alles witzlos, denn mein Wesen wurde nicht verstanden bzw sich nicht wirklich damit auseinander gesetzt zzgl zu den innerfamilären Problemen/Defiziten,
als ich anfing meine Eltern zu verstehen konnte ich es auch nicht mehr persönlich nehmen (obwohl es auch da einen Zeitpunkt gab wo ich einen echt finsteren Schlußstrich ziehen wollte) da die Reaktionen nunmal retrospektiv vorhersehbar waren...

deswegen bin ich auch auf der Seite nicht alles pauschal abzuverurteilen, jede Eltern/Kind Beziehung ist eine Sache für sich, die einen vertragen "wohldosierte" Ohrfeigen (weil es die Umstände halt hergeben) und die anderen eben nicht, Resilienz gibt auch einiges vor ....

Der Königsweg ist natürlich das Kind davon zu überzeugen einem(Eltern) zu vertrauen, ohne Raum für Zweifel zu hinterlassen und nicht als Gegenspieler wahrgenommen zu werden,
aber nicht alle sind imstande diesen Weg zu beschreiten

Nymphaea Alba
16-08-2015, 20:25
Es ist also offensichtlich viel überlegter und differenzierter, die Dinge in "entweder - oder" einzuteilen und mitreden kann dann nur noch der, der hier die krassere Missbrauchsgeschichte offenlegt..?!

Geht es jetzt noch explizit um Klaus' Fallbeispiel der 1. (?) Seite oder bewegen wir uns tatsächlich in dem Kreis "nein nein, jede Ohrfeige, egal welcher Intensität, welchen Hintergrundes usw. ist eine Kindesmisshandlung mit Kindeswohlgefährdung?"
Wenn das so einfach wäre, bräuchten wir keine Gerichte oder beurteilenden Stellen mehr, sondern nur noch Vollstrecker. In der Praxis sieht das anders aus - gestützt auf eine sensibilisierte Ausbildung und Studien... die ebenfalls (auch die von rambat angeführten) aussagen "es kann bedeuten dass..." und nicht "es ist zweifelsohne immer davon auszugehen dass..."

Oder was krieg ich nicht mit?

Klaus
16-08-2015, 20:33
Statt sich immer wieder von den immer selben Mist, immer aufs selbe triggern zu lassen,
könnte man auch anfangen daran zu arbeiten es irgendwie anders anzugehen .......

Irgendwie doof wenn man keine Ahnung hat, und meint mit Küchenpsychologie und Tschakka könnte man schwerste Persönlichkeitsstörungen und traumatische Belastungsstörungen "behandeln". "Denk doch einfach positiv!" :rolleyes:

Oder anders ausgedrüclt, wenn Du in meiner Anwesenheit bei einer Bekannten aus einer britischen Gypsie-Familie die seit ihrem 13. Lebensjahr von ihren Cousins und Onkeln vergewaltigt wurde mit Witzen angekommen wärst und die bricht zusammen (mehrfach erlebt), hätte ich DIch zerfetzt. Schei$$egal was die politische Korrektheit dazu meint. Ich habe erlebt wie eine Freundin von mir Selbstmord begangen hat, weil ihr Therapeut meinte "Provokationstherapie" klappt ja immer und bei allen. Der hat auch besagte Zigeunerin öfter mal provoziert, und dabei Zusammenbrüche verursacht wo die Frau Wochen in der geschlossenen ruhiggestellt werden musste. Da kannst Du Dein "da muss man halt sich mal nicht triggern lassen und mal ganz anders darüber denken" mal ganz schnell stecken lassen. Das sind keine Mimimi-ich-habe-kein-Geld-Gestalten die nur den ***** hochkriegen müssten, das sind Leute die zusammenbrechen wenn nur ein Raum so riecht wie damals.

Damit da nichts triggert muss der Impuls weg, und das ist ein ganz langer Weg und eine spezielle Methodik über die man das wie Überdruck ablässt. Dabei treten die körperlichen Phänomene über einen längeren Zeitraum in schwächerer Form auf, die sonst bei den Zusammenbrüchen geballt und in ihrer vollen Stärke auftreten (inklusive Kreislaufkollaps und Co.). Ich fühle mich übrigens besch*ssen, weil ich einen Arbeitskollegen der eweig genervt hat auch mal "getriggert" habe indem ich ihm gesagt habe ich kann diesen Mist nicht mehr hören. Der hatte dann einen Schlaganfall und war klinisch tot, und sitzt jetzt in der Reha im Rollstuhl.

Gast
16-08-2015, 20:47
Witziger weise die ganze Palette, von der Vertrauensebene(erklären und vertrauen das der Bub das versteht) über Prügel bis hin zu Psychoterror


Danke.
Interessanterweise ordnest Du in der Eskalationsreihefolge den Psychoterror hinter den Schlägen ein.
War, wenn ich mich recht erinnere, ja auch für Ambasal die schlimmere Strafe.
Was verstehst Du unter "Prügel"?
Klaps, leichte Ohrfeige, Hintern versohlt, schallende Ohrfeige, Schläge mit Fäusten/Gegenständen...?
War das aus dem Affekt heraus, aus Wut oder wurde ein Urteil gesprochen und dann vollstreckt ("hol mal den Rohrstock")?

Ich kann mich, wie gesagt, nicht daran erinnern, von Erwachsenen geschlagen worden zu sein, aber einmal z.B. haben wir meine Mutter so sehr gereizt, dass wir es für besser hielten, uns dem direkten Zugriff so schnell wie möglich zu entziehen bis der Ausbruch vorüber ist.
Bei einer Tante war das bei einer anderen Gelegenheit anders, die hat wohl vorgeschlagen, mich explizit und überlegt zu Bestrafungszwecken zu verhauen. Das ist was anderes, denn das lässt sich schwer durch Aussitzen lösen.

F3NR1R
16-08-2015, 20:50
Oder anders ausgedrüclt, wenn Du in meiner Anwesenheit bei einer Bekannten aus einer britischen Gypsie-Familie die seit ihrem 13. Lebensjahr von ihren Cousins und Onkeln vergewaltigt wurde mit Witzen angekommen wärst und die bricht zusammen (mehrfach erlebt), hätte ich DIch zerfetzt. Schei$$egal was die politische Korrektheit dazu meint.

Und auf meinem Grabstein würde stehen "Applaus für Klaus. Das er sich nicht hat lumpen lassen, sein Weg geht und für seine Überzeugungen steht"
:beer:


Irgendwie doof wenn man keine Ahnung hat, und meint mit Küchenpsychologie und Tschakka könnte man schwerste Persönlichkeitsstörungen und traumatische Belastungsstörungen "behandeln". "Denk doch einfach positiv!" :rolleyes:

Ich habe erlebt wie eine Freundin von mir Selbstmord begangen hat, weil ihr Therapeut meinte "Provokationstherapie" klappt ja immer und bei allen. Der hat auch besagte Zigeunerin öfter mal provoziert, und dabei Zusammenbrüche verursacht wo die Frau Wochen in der geschlossenen ruhiggestellt werden musste. Da kannst Du Dein "da muss man halt sich mal nicht triggern lassen und mal ganz anders darüber denken" mal ganz schnell stecken lassen. Das sind keine Mimimi-ich-habe-kein-Geld-Gestalten die nur den ***** hochkriegen müssten, das sind Leute die zusammenbrechen wenn nur ein Raum so riecht wie damals.

Ist ja alles schön und gut,
nur stehst du dir desöfteren selbst im Weg, fasst eine Aussage auf erinnerst dich an etwas und verknüppfst es ohne wenn und aber,
und scherst erstmal alles über einen Kamm bis es kracht

Ich will lediglich ein paar Sichtweisen vermitteln bei den du evtl ein Hauch Erkenntnis konstruieren kannst(egal in welche Richtung) und sei es nur mit solchen Leuten möcht ich nix zu tun haben, weil nicht gut für mich und mein Weltbild
oder halt das du einen Weg findest deine Überzeugungen besser zu "schützen"

Motivation für diese Art Geplänkel ist natürlich, das du mit dein (über)Reaktionen mir etwas zurückgibst

KAJIHEI
16-08-2015, 20:58
Was die ganze Sache noch schlimmer macht : Unkenntniss.
Menschen die seelisch misshandeln sind sich dessen nicht einmal bewußt. Sie handeln nach Regelwerken die sie mal erlernt haben.
In diesem nicht mehr gültigem Kontext würde es Sinn ergeben, aber ebenen nicht mehr heute.
Das gleiche Spiel wie auch bei körperlicher Abhärtung : "Ein richtiger Mann"
ja schön, der sitzt irgendwann im Rollstuhl weil er immer so turbo hart war.
Das Üble an der Sache ?
Solche Dinge nützen heute eigentlich niemanden mehr etwas, geschweige denn dem getrietztem Kind.
Wen es alt genug ist : Ja toll , wozu war das Alles gut ?
Aus Sicht der Eltern : Die wollten wirklich nur das Beste.
Eine sehr unschöne, fast nicht knackbare Situation, die aber von Generation zu Generation immer wieder zu beobachten ist.:(

F3NR1R
16-08-2015, 21:04
Danke.
Interessanterweise ordnest Du in der Eskalationsreihefolge den Psychoterror hinter den Schlägen ein.
War, wenn ich mich recht erinnere, ja auch für Ambasal die schlimmere Strafe.



Für mich sind das im großen und ganzen auch nur "Zubringer-Handlungen" :o


Was verstehst Du unter "Prügel"?
Klaps, leichte Ohrfeige, Hintern versohlt, schallende Ohrfeige, Schläge mit Fäusten/Gegenständen...?
War das aus dem Affekt heraus, aus Wut oder wurde ein Urteil gesprochen und dann vollstreckt ("hol mal den Rohrstock")?
Unter anderem deftiger Klaps auf den Hinterkopf und an den Hals gehen,
da ich sehr nach meinen Vater komme, denke ich das sich die Empathie da gegenseitig potenziert hat, es da einfach zu emotionalen Überreaktion kam (auch heute gibt es noch Situationen, wo ich nicht weiß, ob das gerade meine Gefühle sind oder ich die meines Gegenübers spiegeln tue) ,
er kommt mit den Ziel zum mir, eine Standpauke zu halten und erkennt sofort das ich dafür nicht im mindesten empfänglich bin und schwupps hatten wir diese Art von Verzweiflungstat, durfte sich natürlich nie einen Fehler eingestehen, denn irgendjemand muss ja die nötige Autorität aufweisen mich an die Leine zu nehmen



Ich kann mich, wie gesagt, nicht daran erinnern, von Erwachsenen geschlagen worden zu sein, aber einmal z.B. haben wir meine Mutter so sehr gereizt, dass wir es für besser hielten, uns dem direkten Zugriff so schnell wie möglich zu entziehen bis der Ausbruch vorüber ist.
Bei einer Tante war das bei einer anderen Gelegenheit anders, die hat wohl vorgeschlagen, mich explizit und überlegt zu Bestrafungszwecken zu verhauen. Das ist was anderes, denn das lässt sich schwer durch Aussitzen lösen.

Ja ich manchen Fällen empfiehlt es sich Gras über Sache wachsen zu lassen, damit sich die Gemüter abgekühlt haben

Alex R.
17-08-2015, 07:55
Hast du da ein paar Beispiele/Ausnahmen hier im Thread, nach deiner Verbrüderung mit Alex nehme ich an, das du ihn nicht dazuzählst ?


Weder bagatellisiere ich noch verharmlose ich. Wenn du aus meinen Beiträgen immer noch nicht begriffen hast, was ich(!) unter einem Klaps verstehe, dann ist das erst mal dein Problem, nicht meins. Meine Kinder haben zumindest kein Problem mit dem, was ich tue. Auch für dich gilt die weiter vorne ausgesprochene Einladung. Komm vorbei, trink ne Tasse Kaffee und unterhalte dich mit meinen Kindern, gerne auch ohne mich. Aber es ist wohl einfacher, anonym zu polemisieren anstatt mal seinen Hintern hochzubekommen und seinen Eindruck korrigieren zu müssen. Wie schon gesagt, ich habe nix zu verbergen und erst recht habe ich mir nichts vorzuwerfen. Also lass ich mir auch nichts vorwerfen, so subtil es auch sein mag.

Und zum Thema Psychoterror:
So schlimm das auch ist, ist das hier definitiv der falsche Ort um darüber zu diskutieren. Lasst uns bei den körperlichen Auswirkungen bleiben, für die seelischen gibt es andere Orte. Seelische Grausamkeit gegenüber einem Kind geht ja noch weiter auseinander als die rein körperliche. Beides ist schlimm, untragbar und gehört verboten.

Aber da wir uns hier scheinbar nicht mal über die Definition von körperlicher Gewalt einig werden, wie sollen wir da je auf einen Nenner für die seelische Gewalt kommen? Ist es schon seelisch grausam, dem Kind im Supermarkt kein Eis(Kaugummi, Schokolade, etc) zu kaufen? Ist es schon seelisch grausam, einfach mal Nein zu sagen, obwohl das Kind das unbedingt haben/machen will?

Kensei
17-08-2015, 12:00
...Eltern sind stärker.
Das sie einen das hin- und wieder körperlich spüren lassen, ist direkter... und bisweilen ehrlicher und zeigt " pack schlägt sich, pack verträgt sich " in meinem Idealdenken...

:halbyeaha

@Nymphaea Alba
Danke für deine ausführlichen Beiträge!

Terao
17-08-2015, 12:07
Ist es schon seelisch grausam, dem Kind im Supermarkt kein Eis(Kaugummi, Schokolade, etc) zu kaufen? Ist es schon seelisch grausam, einfach mal Nein zu sagen, obwohl das Kind das unbedingt haben/machen will?Ich bin ziemlich sicher, dass das nicht unter die strafbaren Handlungen fällt.
Solche "Beispiele" hier anzuführen, scheint mir eher wieder eine Verharmlosungsstrategie zu sein.
Wie mir überhaupt die ganze Argumentationsrichtung gerade nicht recht in den Kopf will: Weil seelische Grausamkeiten schlimmer/genauso schlimm/auch schlimm sind, sind die Kläpse plötzlich wieder ok?

Gürteltier
17-08-2015, 12:42
Ich bin ziemlich sicher, dass das nicht unter die strafbaren Handlungen fällt.
Solche "Beispiele" hier anzuführen, scheint mir eher wieder eine Verharmlosungsstrategie zu sein.
Wie mir überhaupt die ganze Argumentationsrichtung gerade nicht recht in den Kopf will: Weil seelische Grausamkeiten schlimmer/genauso schlimm/auch schlimm sind, sind die Kläpse plötzlich wieder ok?

Hier geht halt viel von Hoch zu Tief.

Die mittleren Beispiele fallen viel weg.
Das wir auch Gegner unserer Meinungen brauchen, nicht nur Zustimmung zu guter Selbstdefiniton, wird hier halt noch verschärft.

Weil es ein tiefes Thema für uns alle ist.

Es gibt keine Wertigkeit von körperlicher contra seelischer Misshandlung.
Nur spezifische Probleme mit beidem.
Meist "wünscht " man sich das, was man weniger hatte.
Warum wünsche ich mir überhaupt eine Bestrafung ? Ich meine wirklich mich
persönlich.

Seelische Grausamkeiten machen es bisweilen schwerer, sich früh von ihnen als ungerecht zu distanzieren.

Ich musste von meinem Eltern eigentlich auch nie geschlagen werden.
Ihre Meinung über mich war mir wichtig und ich habe ihnen vertraut.
Ich bin aber auch Einzelkind.
2 gegen 1.

Später habe ich dann gemerkt, wie sie sich über den Vertrauenszugang auch bisweilen an mir ausgelassen haben.
Trotzdem war ihre Erziehung gut. Ich würde sie für bis zu einem Alter von 10 Jahren weiterempfehlen.
Meine Meinungen als gleichwertig und respektabel anzusehen, ist aber v.a. meiner Mutter nie gelungen.

Hafis
17-08-2015, 13:39
...
Eltern sind stärker.
Das sie einen das hin- und wieder körperlich spüren lassen, ... zeigt " pack schlägt sich, pack verträgt sich " ...
Mit Verlaub, diese 'Redensart' ist wohl doch etwas unglücklich gewählt, weil dazu eine gewisse Gleichberechtigung innerhalb des 'Packs' gehört ...

gruß hafis

Gürteltier
17-08-2015, 13:59
Mit Verlaub, diese 'Redensart' ist wohl doch etwas unglücklich gewählt, weil dazu eine gewisse Gleichberechtigung innerhalb des 'Packs' gehört ...

gruß hafis

Nee, die war Absicht. Das zentrale " in meinem IDEALdenken " hast Du beim Quote ja ausgespart.

Ich wollte nicht " die Wahrheit " beschreiben, sondern meine Phantasien, die mit dieser Meinung bei mir einhergehen.

Aber gut gesehen, dass ich gerade diese Gleichberechtigung vermisst habe.

Wenn meine Eltern ihre Wut an mir ausgelassen haben, haben sie das meist durchgängig als Erziehungsmaßnahme maskiert.
Hat mich hellhörig für Unter- und Zwischentöne gemacht.

Wenn sie sich aber körperlich Luft gemacht hätten - " Da bin ich gerade explodiert, ich hab nämlich auch Gefühle, ich hätte es gern anders gemacht, KONNTE aber gerade nicht - Entschuldigung, tut mir leid." - DAS wäre mir lieber gewesen.
Wenn ihnen öfter die Hand ausgerutscht wäre, wäre es für beide Seiten leichter als Fehler erkennbar gewesen.
Auch das ist meine PHANTASIE.
Defacto hätten sie dann vielleicht noch mehr gegen ihre eigenen Fehler zugemacht...

Ich hab mich schon dabei ertappt, dass ich mit rumbrüllen absichtlich dieses Gefühle zeigen immitiere. NAchdem es mir erst nur unabsichtlich passierte.
Mein Vater hat nämlich gerne gebrüllt.

Ist nur gaaaaaanz selten mal erfolgreich.


Edit : " Soweit hast Du mich durch Dein Verhalten gebracht - Du warst das. " war eher mal vager Untertext.

Konkretes auf mein Verhalten bezogenes Mehrfach-Zitat meiner Mutter . " Das Schlimme ist ja, dass wir Dich trotzdem lieb haben. "

Alex R.
17-08-2015, 15:00
Ich bin ziemlich sicher, dass das nicht unter die strafbaren Handlungen fällt.
Solche "Beispiele" hier anzuführen, scheint mir eher wieder eine Verharmlosungsstrategie zu sein.
Wie mir überhaupt die ganze Argumentationsrichtung gerade nicht recht in den Kopf will: Weil seelische Grausamkeiten schlimmer/genauso schlimm/auch schlimm sind, sind die Kläpse plötzlich wieder ok?


Aber da wir uns hier scheinbar nicht mal über die Definition von körperlicher Gewalt einig werden, wie sollen wir da je auf einen Nenner für die seelische Gewalt kommen? Ist es schon seelisch grausam, dem Kind im Supermarkt kein Eis(Kaugummi, Schokolade, etc) zu kaufen? Ist es schon seelisch grausam, einfach mal Nein zu sagen, obwohl das Kind das unbedingt haben/machen will? Wenn, dann nimm den Quote auch ganz bitte.
Und nun sag mir:
Wo steht da was von Verharmlosung?

Mir geht es da um die Definition der seelischen Gewalt. Und irgendwo muss doch angefangen werden. Und da hier ja der kleinste Klaps auf die Finger oder Windel schon als brutalste Gewalt gewertet wird, erschien mir dieser Einstieg als einzige Möglichkeit um überhaupt erstmal einen Nenner zu finden. Dann tasten wir uns eben von unten her vorwärts bis zu dem Punkt, wo sich alle einigermaßen einig sind.
Mal ganz davon ab, dass meiner Meinung nach seelische Grausamkeit hier in diesem Forum nix zu suchen hat. Dafür gibt es andere, qualifiziertere Foren als dieses hier.

Little Green Dragon
17-08-2015, 15:40
Ich bin ziemlich sicher, dass das nicht unter die strafbaren Handlungen fällt.


Na ob die Super-Nanny Dir da zustimmen würde?

Ich hatte das ja schon mal vor ein paar Seiten erwähnt:
Wie sieht es mit "festhalten" bzw. "wegtragen" aus? (Wo zieht man die Grenze zur "Gewalt"?)

Nach strenger Auslegung des Gesetzes gibt es nur 2 Situationen in denen Eltern ihre Kinder festhalten dürfen:

1. Wenn sie das Kind körperlich attackiert
2. Zur unmittelbaren Abwehr von Gefahren (Kind rennt bei rot über die Straße, Kind klettert am Geländer)

(Unmittelbarer Zwang wie hier eingeworfen wurde greift da nicht da Eltern keine hoheitlich tätigen Personen sind.)

Wenn sich der Dastin also im Supermarkt auf den Boden schmeißt und eine halbstündige Heulorgie anstimmt darf ihn der Vater nicht mal unter den Arm klemmen und ins Auto verfrachten, ja selbst anbrüllen dürfte man den Dastin nicht.

Gut in so einer Situation kommt hoffentlich jetzt keiner der Zuschauer auf die Idee das Elternteil anzuzeigen - aber wie gesagt, nach strenger Auslegung wäre das bereits "Gewalt" die gegenüber dem Kind ausgeübt wird.

Genauso wenn der kleine Kevin in seinem Zimmer bleiben soll aber vehement raus rennen will. Man dürfte sich ihm nicht in den Weg stellen bzw. diesen versperren und ihn körperlich am verlassen des Zimmers hindern.

Ist das dann wirklich zielführend bzw. will die Gesellschaft wirklich das in der Erziehung den Kindern keinerlei körperliche Grenzen aufgezeigt werden dürfen?

Mag ja sein, dass in der Theorie der Superpädagogen es möglich ist den randalierenden Kevin nur verbal davon zu überzeugen doch bitte jetzt in seinem Zimmer zu bleiben (oder aufzuräumen oder oder oder) - aber wer schon mal einen 4-6 jährigen im "Beast Mode" erlebt hat wird bei der Vorstellung das ganze jetzt mit dem Kind "auszudiskutieren" nur Müde lächeln...

Insofern ist es halt m.E. auch nicht wirklich sinnvoll jetzt hier so eine reine "schwarz-weiß" Mentalität an den Tag zu legen oder zu versuchen hier irgendwas gegeneinander aufzurechnen ala "Das ist jetzt aber noch viel schlimmer..." davon ab denke ich auch nicht, dass der Ausflug zu den psychischen/seelischen Bestrafungen jetzt als Rechtfertigungsgrund für (leichte) körperliche "Strafen" herangezogen werden soll.

Ich denke solange die Erziehungsberechtigten sich grds. darüber im klaren sind, dass Gewalt gegenüber Kindern nicht zum Alltag gehören sollte und sich auch entsprechend verhalten ist das schon mal eine gute Richtung.

Nur sollte man eben genauso wenig den Untergang des Abendlandes propagieren oder den entsprechenden User angehen wenn jemand berichtet, dass er/sie in bestimmten Situationen den nun schon viel zitierten "Klaps" einsetzt.

Und nur um das auch noch mal klar herauszustellen (nicht das ich mir dann jetzt hier gleich was anhören darf):

Gewalt in welcher Form oder "härte" auch immer gegenüber Kindern ist zu vermeiden. Wer sich in der Erziehung permanent durch den Tag "klapst" darf und sollte sich und sein Verhalten da bitte hinterfragen. Nur sollte man auch nicht jeden verurteilen der schon mal "geklapst" hat...

brandenburger
17-08-2015, 15:44
Genauso wenn der kleine Kevin in seinem Zimmer bleiben soll aber vehement raus rennen will.

Ich wurde gerufen. Wie kann ich helfen? :D

Little Green Dragon
17-08-2015, 15:47
Ich wurde gerufen. Wie kann ich helfen? :D

Darfst antreten und Dich "klapsen" lassen.

Und danach schreibst Du 100x:

"Es gibt keine Weltverschwörung und meine Alufolie auf dem Kopf ist nutzlos..."

Gast
17-08-2015, 16:35
Wenn sich der Dastin also im Supermarkt auf den Boden schmeißt und eine halbstündige Heulorgie anstimmt darf ihn der Vater nicht mal unter den Arm klemmen und ins Auto verfrachten, ja selbst anbrüllen dürfte man den Dastin nicht.
[...]
Genauso wenn der kleine Kevin in seinem Zimmer bleiben soll aber vehement raus rennen will. Man dürfte sich ihm nicht in den Weg stellen bzw. diesen versperren und ihn körperlich am verlassen des Zimmers hindern.


natürlich darf man das:



(1) Die Personensorge umfasst insbesondere die Pflicht und das Recht, das Kind zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichtigen und seinen [des Kindes] Aufenthalt zu bestimmen.
(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.
(3) Das Familiengericht hat die Eltern auf Antrag bei der Ausübung der Personensorge in geeigneten Fällen zu unterstützen.

BGB - Einzelnorm (http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1631.html)

Dass die Bestimmung des Aufenthalts gewaltfrei, im Sinne von kein Zwang geschehen soll, steht da nirgends, daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass schon mal eine Klage auf Freiheitsberaubung oder Entführung bei Stubenarrest oder dem Wegtragen aus dem Supermarkt erfolgreich war.

Hafis
17-08-2015, 16:49
...
Wenn meine Eltern ihre Wut an mir ausgelassen haben, haben sie das meist durchgängig als Erziehungsmaßnahme maskiert.
Hat mich hellhörig für Unter- und Zwischentöne gemacht.
...
... and that's the 'springing point' oder das 'hüpfende Komma' ...

gruß hafis

F3NR1R
17-08-2015, 17:17
Weder bagatellisiere ich noch verharmlose ich. Wenn du aus meinen Beiträgen immer noch nicht begriffen hast, was ich(!) unter einem Klaps verstehe, dann ist das erst mal dein Problem, nicht meins. Meine Kinder haben zumindest kein Problem mit dem, was ich tue. Auch für dich gilt die weiter vorne ausgesprochene Einladung. Komm vorbei, trink ne Tasse Kaffee und unterhalte dich mit meinen Kindern, gerne auch ohne mich. Aber es ist wohl einfacher, anonym zu polemisieren anstatt mal seinen Hintern hochzubekommen und seinen Eindruck korrigieren zu müssen. Wie schon gesagt, ich habe nix zu verbergen und erst recht habe ich mir nichts vorzuwerfen. Also lass ich mir auch nichts vorwerfen, so subtil es auch sein mag.


Und das ist dein Problem :p

Es ging mir darum
das ein gewisser jemand lang und breit erklärt,
wie schlimm körperliche Gewalt als Erziehungsmittel ist, sie unter Strafe steht und deswegen absolut Nulltoleranz angebracht ist
grundsätzlich jede Körperstrafe, unabhängig von ihrer Härte, gesetzlich als Misshandlung angesehen,
und dieser jemand aber offentsichtlich kein Problem mit deiner Geschichte hatte "Wenn das Kind Saft verschüttet, gibts aufn Аrsch"


kurzum
ich hab dich als Beispiel genannt, um rambat da einen Strick zu zaubern :blume:

Little Green Dragon
17-08-2015, 17:28
Dass die Bestimmung des Aufenthalts gewaltfrei, im Sinne von kein Zwang geschehen soll, steht da nirgends, daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass schon mal eine Klage auf Freiheitsberaubung oder Entführung bei Stubenarrest oder dem Wegtragen aus dem Supermarkt erfolgreich war.


Dann ließ Dir bitte auch mal die ausführliche Begründung durch die es zur Einführung dieser Vorschrift gab.

Nicht umsonst haben die da tierisch rumgeiert wie "Gewalt" denn nun bitte gemeint sein soll. Festhalten kann Gewalt sein - muss aber nicht...

Und das zeigt eben auch, dass es hier nicht so einfach ist hier zwischen Schwarz und Weiß zu unterscheiden bzw. das es eben keine glasklare Trennlinie gibt - mehr wollte ich ja auch gar nicht zum Ausdruck bringen.

Gast
17-08-2015, 17:37
@F3NR1R


kurzum
ich hab dich als Beispiel genannt, um rambat da einen Strick zu zaubern
danke, nicht nötig.
ich bin raus.
:)

und zwar deshalb, weil ich festgestellt habe, daß ich bei diesem thema nicht objektiv sein kann (wen man das überhaupt je sein kann: objektiv).
als betroffener / überlebender bin ich absolut unduldsam, wenn's um verharmlosungen geht. es gibt mir persönlich einfach zu viel verharmlosung in dieser diskussion, und manchmal hab ich den eindruck, daß diejenigen es noch nicht einmal merken ...

aber wie gesagt - ich bin da alles andere als objektiv, und deshalb steige ich hier jetzt aus.

Kensei
17-08-2015, 18:30
...Die Überforderung zeigt sich im Interwebz auch meistens eher von der rage quit Seite " bin raus / ich setz dich auf ignore " usw...


...Statt sich immer wieder von den immer selben Mist, immer aufs selbe triggern zu lassen,
könnte man auch anfangen daran zu arbeiten es irgendwie anders anzugehen ....

Klasse Statements! :halbyeaha

Hafis
17-08-2015, 18:51
ich bin raus.
:)
und zwar deshalb, weil ich festgestellt habe, daß ich bei diesem thema nicht objektiv sein kann (wen man das überhaupt je sein kann: objektiv).
als betroffener / überlebender bin ich absolut unduldsam, wenn's um verharmlosungen geht. ...


... also ich kann da wohl auch nicht 'objektiv' sein, weil ich sehr 'frei' aufgewachsen bin,
deshalb ärgert es mich ebenfalls, wenn die 'Einflussnahme' der 'Erziehungsberechtigten' in die falsche Richtung geht ...

gruß hafis

Alex R.
18-08-2015, 09:18
Und das ist dein Problem :p

Es ging mir darum
das ein gewisser jemand lang und breit erklärt,
wie schlimm körperliche Gewalt als Erziehungsmittel ist, sie unter Strafe steht und deswegen absolut Nulltoleranz angebracht ist ,
und dieser jemand aber offentsichtlich kein Problem mit deiner Geschichte hatte "Wenn das Kind Saft verschüttet, gibts aufn Аrsch"

Liegt vllt. daran, dass er im Gegensatz zu vielen anderen durchaus in der Lage ist zu erkennen, dass ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Klaps (als Grenzziehung) und echter Gewalt liegt.

Wenn du deinem Kind tausendmal erklärst, dass "auf den Tisch krabbeln und Saft verschütten" nicht so toll ist, dann gibts beim tausendundersten Mal eben einen leichten auf den Hintern. Selbes gilt für Schubladen, Türen, Katzenfutter, 250 Grad heiße Grills, Pools, etc. Das hat mit Gewalt nichts zu tun, sondern mit Grenzen setzen. Und es wird ja auch gesagt, was falsch war (zumindest bei mir). Also Klaps und dann "Weil man das *beliebigen Grund einfügen* nicht macht." Natürlich ausführlicher erklärt, wenn es geht. Macht aber bei einer 1-jährigen keinen Sinn, die versteht das noch nicht. Da reicht dann auch ein "Nein".
Kinder suchen Grenzen. Viele kann man erklären, aber viele eben auch nicht. Und lieber geb ich einen auf den Hintern, als mein Kind mit verbrannten Pfoten oder schlimmerem ins Krankenhaus bringen zu müssen.

Und nur mal am Rande erwähnt: Ich raufe mit meinen Kindern. Da geht es auch schon mal was härter zur Sache. Nein, keine Schlägereien, sondern das normale "mit Papa kämpfen will". Meine 3 Großen machen Karate (meine 2. sogar als Assistenz-Trainerin), der vierte macht einfach so mit (noch zu klein für Kindertraining, geht bei uns erst ab 3,5 Jahre) und die kleinste will zwar, kann aber noch nicht (ist ja auch erst 1). Das hindert sie aber nicht daran, auf dem Papa rumzuspringen, wenn er am Boden liegt.
Ich will nicht wissen, wieviele blaue Flecken ich durch meine Kids schon hatte. Das ist meinerseits sogar gewollt, sollen sie doch lernen sich zu wehren.
Im Gegensatz zu vielen anderen Eltern und sehr vielen Nicht-Eltern tabuisiere ich Gewalt nicht, denn sie existiert nun mal in der Welt da draußen. Und je besser ich meine Kinder auf die Welt vorbereiten kann, desto besser kommen sie damit zu recht. Es gibt einfach zuviele Ar***löcher da draußen bei denen man mit einer "Gewalt ist doof"-Attitüde einfach nicht weit kommt.
Das mag zwar einigen Gutmenschen nicht passen, aber so ist es halt. Und nein, meine Kinder sind keine Schläger, sondern sozial bestens verankert und in ihren Klassen sehr beliebt (Beweise lieferbar, falls gewünscht). An machen Tagen komm ich mir vor, als würde ich in einem Taubenschlag wohnen, soviele gehen hier teilweise ein und aus. :D Aber sie stehen für ihre Meinung ein und zeigen, wo es notwendig ist, auch eine klare Kante.

Gast
18-08-2015, 09:30
Liegt vllt. daran, dass er im Gegensatz zu vielen anderen durchaus in der Lage ist zu erkennen, dass ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Klaps (als Grenzziehung) und echter Gewalt liegt.


Darum schreibt er so etwas?


"so'n kleiner klaps oder 'ne ohrfeige haben noch keinem kind geschadet!"

dazu dies:

[Zeitzitat]

der gesetzgeber sieht als GRUNDSÄTZLICH JEDE KÖRPERSTRAFE als mißhandlung an, und zwar UNABHÄNGIG VON IHRER HÄRTE.

das sei einigen hier mal in erinnerung gerufen.

Kensei
18-08-2015, 10:25
Dass rambat nicht willens oder nicht in der Lage ist, an der Stelle zu differenzieren, sollte doch hinlänglich klar geworden sein.

Terao
18-08-2015, 10:36
Darum schreibt er so etwas?Weil er zitiert, was der Gesetzgeber dazu sagt?

Ryu23
18-08-2015, 10:45
Um mal ein bisschen Dampf aus der heißen Diskussion zu nehmen....:D

www.youtube.com/watch?v=mTWfqi3-3qU

Klaus
18-08-2015, 10:56
Konkretes auf mein Verhalten bezogenes Mehrfach-Zitat meiner Mutter . " Das Schlimme ist ja, dass wir Dich trotzdem lieb haben. "

Ich habe meiner Mutter kürzlich gesagt "Wir sind nicht mehr in Buchenwald, Du kannst diesen **** langsam mal lassen". Der ganze jämmerliche Hintergrund ihres Verhaltens war nämlich nur, dass sie meinen Vater "gnädig" stimmen und per vorauseilendem Gehorsam "Schlimmerem" entgehen wollte.

Kensei
18-08-2015, 11:24
Weil er zitiert, was der Gesetzgeber dazu sagt?

Bist du der Diskussion wirklich gefolgt?

Stell dich doch nicht so naiv...

Mr. Myagi
18-08-2015, 11:33
Weder bagatellisiere ich noch verharmlose ich. Wenn du aus meinen Beiträgen immer noch nicht begriffen hast, was ich(!) unter einem Klaps verstehe, dann ist das erst mal dein Problem, nicht meins. Meine Kinder haben zumindest kein Problem mit dem, was ich tue.

Die Zukunft wird zeigen, wie die Kinder von heute mit der Erfahrung eines Erwachsenen die Lage beurteilen.

Als Kind hatte ich oftmals auch keine Chance, als die Misshandlungen als "gerecht" zu sehen und den Fehler bei mir zu suchen.

Erst viel später erkannte ich, dass sie niemals das Recht hatten, mir das anzutun.

Und noch viel viel mehr Zeit dauerte es, bis ich verzeihen konnte und merkte, dass mir nur deshalb Gewalt angetan wurde, weil schon ihnen Gewalt angetan worden ist, und sie eben nicht die Kraft besassen, diese wirklich zu verarbeiten und zu vergeben.

Die kognitive Dissonanz zwischen "Papa hat mich lieb" und "Papa tut mir weh" führt dann bei manchen zu gestörtem Verhalten und bei wieder anderen zu Leugnungen und Selbstbelügen "geschlagen werden hat mir ja nicht geschadet"
DOCH! Geschlagen werden HAT denen geschadet... sonst würden sie nicht ihre eigenen Kinder schlagen.


Dass rambat nicht willens oder nicht in der Lage ist, an der Stelle zu differenzieren, sollte doch hinlänglich klar geworden sein.

Was differenzieren?

Zwischen einem "Klaps" und einem "Schlag" ?

Was ist denn der Unterschied?

Also ICH bin noch VIEL EHER damit fertiggeworden, wenn ich in heisser Wut geschlagen worden bin.

Das SCHLIMMSTE, aller-aller-allerschlimmste waren die "kalten" Bestrafungen und die ekelhafte Lüge "Es tut mir mehr weh, als dir" oder "Ich wills ja auch nicht" da könnte ich immernoch kotzen und läuft mir der kalte Schweiss den Rücken runter, wenn ich diese Sätze nur schon ins Gedächtnis rufe.

NICHTS ist schlimmer, als versachlichte Gewalt die "sein muss" und die dann einfach kalt und emotionslos ausgeteilt wird.

Gast
18-08-2015, 12:27
Weil er zitiert, was der Gesetzgeber dazu sagt?

Da steht Darum, mit "D" wie "Dödel", nicht warum.
Es ist also keine offene Frage, warum er das schreibt, sondern eine geschlossene Frage, ob Alex R. der Ansicht ist, dass seine angenommene Begründung für die Aussagen von Rambat zu den Aussagen passen.
Rambat zitiert auch nicht den Gesetzgeber, sondern einen Autor der Zeit, der behauptet, zu wissen, was der Geseztgeber als Misshandlung ansieht.
Es ist allerdings wahrscheinlicher, dass der Gesetzgeber unter Misshandlung
"jede üble unangemessene Behandlung" ansieht "die entweder das körperliche Wohlbefinden oder die körperliche Unversehrtheit nicht nur unerheblich beeinträchtigt."
Das ist bei einem sanften Klaps auf den bewindelten Popo IMO nicht gegeben, auch nicht bei einen symbolischen Schlag auf die Grabschfingerchen.
Sobald das gegeben ist (z.b. kräftige Ohrfeige), ist der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt und kann und konnte auch schon vor der expliziten Erwähnung des Rechts auf gewaltlose Erziehung, spätestens nach Aufhebung des Züchtigungsrechts, bestraft werden. Nach §§223 ff. StGB.

Gleichwohl ist IMO ein sanfter Klaps eine Körperstrafe, die nach §1631 Absatz 2 BGB untersagt ist.
Das BGB ist aber nicht das StGB, d.h. ein einzelner Klaps der keinen Straftatbestand des StGB erfüllt, wird keine strafrechtlichen Konsequenzen haben und auch keine zivilrechlichen, solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist.
Das Kind hat wohl auch keine Möglichkeit auf Unterlassung zu klagen.

Der Gesetzgeber wollte ausdrücklich nicht die sanft körperstrafenden Eltern kriminalisieren (50 bis 75%), sondern bei ernsthaften Problemen Hilfen zur Alternativen Konfliktlösung anbieten und für das Thema sensibilisieren.
Das scheint mir eine ganz andere Zielrichtung, als die hier zu lesende Polemik, ein Schlag wäre ein Schlag, der Klaps die Einstiegsdroge zur schweren KV und wer schon Schläge bagatellisiert, der wird wohl auch jegliche(!) Form der seelischen Grausamkeit verharmlosen.

MCFly
18-08-2015, 12:31
Einleitung, nachdem ich zunächst quergelesen habe:
Ich selber habe noch keine Kinder. Klar, ab einem gewissen Alter (der Kinder) kennt man das aus dem Kindertraining... ich bin mit einer jüngeren Schwester und einem älteren Bruder aufgewachsen... aber am Samstag waren Feeunde zu Besuch und ich durfte zum ersten Mal längere Zeit ein 7 Monate altes Baby im Arm bzw. längere Zeit auf dem Schoss halten. Es gibt wohl nichts hilfloseres als ein kleines Baby. Wenn man einen Menschen quasi von dieser Lebensphase an begleitet erscheint es mir abartig, jemals Hand (in Form von Gewalt & Misshandlung) bei diesen Menschen anzulegen. Ich denke -um dies beizusteuern- wenn ich eine Misshandlung sehen würde, würde ich auch eingreifen. Mal sehen, ob ich dann den Moment wahrnehme, in dem man aufhören sollte "einzugreifen". Es geht hier wohl um menschliches Verhalten. Natürlich kann ich eine akute Situation unterbinden, aber wahrscheinlich nicht zukünftig zur Stelle sein, sollte sich eine solche Tat wiederholen. Aber im Ernst: wer würde nicht handeln, wenn er es könnte...

Mal eine andere Überlegung: hier dreht sich sehr viel um Schläge. Im Kindertraining und leider auch Freundeskreis kenne ich Fälle von Kindesmisshandlung. Soweit ich das beurteilen kann (in einem Fall weiß ich es) leiden misshandelte Menschen noch als Erwachsene. Ein Punkt, der mir auffällt, ist ein gestörtes Verhältnis zu Gewalt, sprich: die Personen haben sich nicht unter Kontrolle. Das bricht bei bestimmten Situationen (bei meinem Bekannten z.B. durch Alkohol) aus und bahnt sich dann seinen Weg. Ein Punkt übrigens, weswegen ich ds richtig finde, wenn sich auch und gerade diese Menschen mit Kampfsport/-kunst beschäftigen möchten. Habe bisher wirklich positive Entwicklungen beobachten können... aber zurück zur Überlegung: mir berichteten Menschen, dass sie geschüttelt und gewürgt worden sind oder mit Gewalt festgehalten wurden, z.B. Arm verdreht. Schläge waren eher eine "Begleiterscheinung" und wurden im Vergleich eher als harmlos empfunden. Vielleicht habe ich das überlesen, aber ich könnte mir vorstellen, das trifft auch auf diejenigen hier im Forum zu. Ich persönlich halte absolut nichts von einem Klaps auf den Hintern, aber ich denke, man bewegt sich hier weit entfernt davon, ein Kind zu misshandeln...

Mal ehrlich: wenn mir als Kind Gewalt angetan wurde und ich das nicht verarbeiten könnte, würde ich mir helfen lassen. Niemals würde ich meine Kinder schlagen. Und im Übrigen würde ich als "Opfer" auch niemals meinen Eltern verzeihen. Ich weiß ich habe so etwas nicht selbst erlebt. Aber anderes und ich bin weit genug um zu wissen, dass man unschuldige andere für eigene Erlebnisse nicht strafen kann und darf. Da hat jeder Mensch die Pflicht, sein Leben zu meistern. Wer das nicht schafft, ist gescheitert...

Mr. Myagi
18-08-2015, 12:47
wenn mir als Kind Gewalt angetan wurde und ich das nicht verarbeiten könnte, würde ich mir helfen lassen.

Problem dabei: ALLES wird verarbeitet... fragt sich nur: wie?

Eine psychische Störung und gestörtes Verhalten sind oftmals die Reaktion af solche Erlebnisse.

Das führt zu festgefahrenen Verhaltensweisen (ungesunde Sache sowieso) die man als "Panzer" empfindet, der einen schützt und da man das "immer so gemacht hat" hat man auch Angst davor, das zu ändern.

Leugnen und verdrehen ist oftmals Mittel der Wahl um mit dem Trauma fertigzuwerden, dass einem die weh getan haben, die man am meisten liebt und dass diejenigen einem das Urvertrauen gestört haben.



Niemals würde ich meine Kinder schlagen.

:verbeug:

Ich auch nicht! Kann mir nicht vorstellen, dass mich ein KIND so überfordern würde, dass ich ihm körperlich weh tun würde, um meine Vorstellungen zu erzwingen.



Und im Übrigen würde ich als "Opfer" auch niemals meinen Eltern verzeihen.

Du MUSST verzeihen können... sonst hast du für immer den Groll in dir.



Aber anderes und ich bin weit genug um zu wissen, dass man unschuldige andere für eigene Erlebnisse nicht strafen kann und darf. Da hat jeder Mensch die Pflicht, sein Leben zu meistern. Wer das nicht schafft, ist gescheitert...

Noch einen Schritt weiter und man bestraft Menschen nicht für ihre Unzulänglichkeit. Sondern sieht ihre Schwäche mit Mitgefühl.

Ich habe heute Mitleid, wenn ich die Menschen erblicke, die mir früher schlimmes angetan haben, denn ich weiss: Was sie erlebt haben, hat sie so schlimm verletzt, dass sie den Schmerz nie vergessen konnten und es nie richtig verzeihen konnten.

So will wenigstens ICH ihnen verzeihen, um ihnen Last abzunehmen und zu zeigen: ICH bin stärker geworden.

Mr. Myagi
18-08-2015, 12:53
ein sanfter Klaps

"Sanfter Klaps" da könnt ich kotzen!

Wer sein Kind schlägt und ihn mit "sanften Klapsen" bestrafen will, will ihm weh tun. Das Kind soll ja merken, dass es falsch war... also ist es NICHT NICHT NICHT NICHT NICHT NICHT NICHT NICHT NICHT sanft!!!!!!!!!!

Das ist übelste Selbstbelügung! Der schönste Orwellsche-Neusprech macht aus einem schmerzhaften Schlag keinen "sanften Klaps"

Einen sanften Klaps gebe ich meiner Freundin auf den Popo, damits ihr gefällt.


Nur ein dreckiger verfluchter Lügner bezeichnet die Schläge, die er einem wehrlosen Kind aufzwingt als "sanfte Klapse" und wenn ich das live höre, kriegt der womöglich einen "sanften Klaps" von jemandem, der IHM körperlich überlegen ist, damit er sich erinnert, wie wertvoll dass das ist.




Der Gesetzgeber wollte ausdrücklich nicht die sanft körperstrafenden Eltern kriminalisieren (50 bis 75%), sondern bei ernsthaften Problemen Hilfen zur Alternativen Konfliktlösung anbieten

Wer Kinder schlägt, der hat selbst ernsthafte Probleme und sollte einen Psychologen aufsuchen, um seine Kindheitstraumata zu bewältigen.



Das scheint mir eine ganz andere Zielrichtung, als die hier zu lesende Polemik, ein Schlag wäre ein Schlag, der Klaps die Einstiegsdroge zur schweren KV und wer schon Schläge bagatellisiert, der wird wohl auch jegliche(!) Form der seelischen Grausamkeit verharmlosen.

Zumindest wird die Ähnlichkeit geleugnet ;)

Manche Formen der Gewalt werden als übersteigert schlimm dargestellt, während die weniger exzessiven einfach verharmlost werden.

Das Trauma der Verletzung durch einen "Schützer" ist bleibend und ernsthaft!

Wie viele Kinder kommen mit ernsten Sorgen nicht zu den Eltern, weil sie die Bestrafung fürchten?

Fry_
18-08-2015, 12:54
.....

Du MUSST verzeihen können... sonst hast du für immer den Groll in dir.
...


Noch einen Schritt weiter und man bestraft Menschen nicht für ihre Unzulänglichkeit. Sondern sieht ihre Schwäche mit Mitgefühl.

Ich habe heute Mitleid, wenn ich die Menschen erblicke, die mir früher schlimmes angetan haben, denn ich weiss: Was sie erlebt haben, hat sie so schlimm verletzt, dass sie den Schmerz nie vergessen konnten und es nie richtig verzeihen konnten.
.

Genau so siehts aus. Erst mal sich selber Klarheit verschaffen was man da eigentlich als Kind erlebt hat.
Danach muss irgendwann die Erkenntnis kommen, dass die Eltern so wie sie sind von ihren eigenen Eltern gemacht wurden. Nur so kommt man da raus.

Nagare
18-08-2015, 13:00
Danach muss irgendwann die Erkenntnis kommen, dass die Eltern so wie sie sind von ihren eigenen Eltern gemacht wurden.

Und dass man vor der eigenen Geburt niemals die Chance hatte sich die eigenen Eltern aussuchen zu können und vorab mal zu schauen, wie das Leben mit denen so verläuft.
Klingt banal, ist aber m.M.n. ein sehr wichtiger Gedanke.

Kensei
18-08-2015, 13:05
@Aruna
Lass doch gut sein, Perlen vor die Säue was du hier versuchst.
Die Polemiker hier wollen oder könnens nicht verstehen und sind sich auch nicht zu schade, jedem pauschal ein Trauma zu unterstellen, der in seiner Kindheit mal 'ne Ohrfeige kassiert hat.

Bestimmt allesamt Doctores der Psychologie, Pädagogik und Rechtswissenschaft, das die zu solch fundierten Aussagen befähigt sind. :rolleyes:

Mr. Myagi
18-08-2015, 13:11
@Aruna
Lass doch gut sein, Perlen vor die Säue was du hier versuchst.
Die Polemiker hier wollen oder könnens nicht verstehen und sind sich auch nicht zu schade, jedem pauschal ein Trauma zu unterstellen, der in seiner Kindheit mal 'ne Ohrfeige kassiert hat.

Bestimmt allesamt Doctores der Psychologie, Pädagogik und Rechtswissenschaft, das die zu solch fundierten Aussagen befähigt sind. :rolleyes:

Perlen und Säue? Geht's eigentlich noch du *edit by Mod*?

Vielleicht sollte man dir mal ein paar pädagogisch wertvolle "sanfte Klapse" verpassen. ;)

Wenn DU ein Dr. der Psychologie bist, dann lach ich mir einen ab.... hättest mal besser aufpassen sollen vielleicht.

Mr. Myagi
18-08-2015, 13:12
Genau so siehts aus. Erst mal sich selber Klarheit verschaffen was man da eigentlich als Kind erlebt hat.
Danach muss irgendwann die Erkenntnis kommen, dass die Eltern so wie sie sind von ihren eigenen Eltern gemacht wurden. Nur so kommt man da raus.

Jawohl. :)

Kensei
18-08-2015, 13:17
Jemand der so gebildet ist wie du Myagi, der sollte doch erkennen, wann etwas wortwörtlich und wann sprichwörtlich gemeint ist :rolleyes:

Oder hast du deinen Doctor in Kinder- und Jugendpsychologie nur h.c. halber erhalten?

Mr. Myagi
18-08-2015, 13:25
Jemand der so gebildet ist wie du Myagi, der sollte doch erkennen, wann etwas wortwörtlich und wann sprichwörtlich gemeint ist :rolleyes:

Oder hast du deinen Doctor in Kinder- und Jugendpsychologie nur h.c. halber erhalten?

Jemand der sich so viel einbildet auf seine pädagogischen Fähigkeiten wie du, der sollte erkennen, wann ein KLEIN wenig Sensibilität angebracht ist, und wann der Zeitpunkt gekommen ist, die anderen als Schweine zu bezeichnen und die eigene intellektuelle Herrlichkeit herauszustreichen, indem man die Ergüsse des eigenen Geistes als Perlen vorstellt.

Zum Beispiel: Wenn man von Misshandlungen in der Kindszeit durch Eltern und Erziehungsberechtigte spricht, dann sollte einem soooooo klugen Mann wie dir doch absolut klar sein, dass man seine Arroganz andernorts ausleben sollte, sofern man auf Applaus aus ist.

Wenn einem allerdings daran liegt, sich daran zu ergötzen wie blöd doch jene sind, die ihre Kindheitstraumata anders zu verarbeiten suchen, als durch das Weitergeben der Schläge an die eigenen Kinder, dann sollte man weiterhin auf jene herabblicken, die sich am Bodengrund des Leids suhlen.

Kensei
18-08-2015, 13:29
Also doch nur h.c. halber, alles klar.

Aber dass du's mit Sprichwörtern nicht so hast, hatten wir ja schon in dem anderen Thread festgestellt. ;)

Mr. Myagi
18-08-2015, 13:33
Also doch nur h.c. halber, alles klar.

Aber dass du's mit Sprichwörtern nicht so hast, hatten wir ja schon in dem anderen Thread festgestellt. ;)

Ich hoffe, dass einer von euch gefühlskalten, verkopften Intellektuellen einmal den MUT und die KRAFT findet, sich den eigenen Gefühlen zu stellen.

Dass er dann weiterhin die Kraft und den Mut findet, nicht alles danach zu betrachten, ob er selbst die Geisteskraft besitzt, um es derart zu drehen und wenden, dass es ins Loch passt und als "richtig" angesehen werden kann, sondern auch danach, wie sich die Mitmenschen dabei fühlen.

Wenn ich EINEN davon überzeugt kann, dass es eine Erziehung OHNE Gewalt braucht und EINER die Einsicht hat, was einem Kind angetan wird, dann hat sich das gelohnt.

Besitzt du diesen Mut? Oder kannst du nur festgefahrene, kalt-intellektuelle Muster abspulen?

Kensei
18-08-2015, 13:42
Letzteres.

Aber ich wünsche dir viel Erfolg auf deiner Queste. Ich bin sicher es gibt einige Intellektuelle wie mich, die nur darauf warten von dir "beglückt" zu werden.

(" " <-- bedeutet, nicht wortwörtlich verstehen...) ;)