Vollständige Version anzeigen : Trainerfrage: Verändert sich das Klientel / Kunden / Schüler?
@kelte
Der rambat hat dich mit seinem obigen Text gerade so"abgewatscht", wie man bei uns in Bayern sagen würde....
Jetzt stellt sich die Frage ob du so klug bist, hier das Feld zu räumen, oder nochmals wütend aufstampfend in den Kampf ziehst... :) :) :)
Daran kann wirklich restlos jeder erkennen, ob du die Fähigkeit zur selbsteinsicht besitzt oder nicht....
It s your choice :)
Gruss1789
Antikörper
19-08-2019, 16:25
@kelte
Der rambat hat dich mit seinem obigen Text gerade so"abgewatscht", wie man bei uns in Bayern sagen würde....
Jetzt stellt sich die Frage ob du so klug bist, hier das Feld zu räumen, oder nochmals wütend aufstampfend in den Kampf ziehst... :) :) :)
Daran kann wirklich restlos jeder erkennen, ob du die Fähigkeit zu selbsteinsicht hast oder nicht....
It s your choice :)
Gruss1789
Auftritt in 3... 2... 1...
ich bin zu höflich, um im training ein häschen oder schneeflöckchen als solches anzusprechen, erlaube mir aber hier in dieser diskussion, in der es um eine bestimmte klientel geht, klartext zu reden.
Leuten gegenüber freundlich zu tun aber diese in Abwesenheit zu verhöhnen - das nennt man nicht Höflichkeit.
du bist übrigens, so wie du hier auftrittst, meiner meinung nach die personifizierung all der häschen und schneeflöckchen...
Gib dir keine Mühe. Du bist niemand, der mich beleidigen könnte.
Wenn ich dich hier so schön primitiv, seicht und selbstgefällig agieren sehe frage ich mich doch, ob das Problem mit den Schülern, welches der Threadersteller hier angesprochen hat, unter Umständen nur in den Köpfen von Leuten deines Types existiert.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen das Leute wie du überhaupt nicht damit klarkommen, wenn jemand sagt: das ist für mich uninteressant, diese Sache trainiere ich nicht. Das ist schlicht eine Frage des Egos, stimmt's?
Schon mal darüber nachgedacht, dass vielleicht nicht die Schüler immer schlechter werden, sondern die Trainer?
Ich denke, Du theoretisiert Dir Dein Ideal zusammen.
Ein Lehrer-Schüler-Verhältnis basiert auch -und recht schnell sogar- auf gegenseitigem Vertrauen. Das ist in aller Regel ein Verhältnis auf Augenhöhe...
Davon abgesehen lernt man eine Menge über sich selber und entwickelt sich insbesondere dann weiter, wenn man selber lehrt. Wir arbeiten miteinander. Ein Schüler ist irgendwo immer ein Spiegelbild und ein guter Lehrer legt viel Wert auf Feedback.
...Ein Trainingsgrundsatz lautet, dass Trainingspartner und Schüler ein kostbares Gut sind.
Das ist eine Ansammlung von Phrasen und Idealen. Schau dir exemplarisch die Kommentare von rambat an. Da kannst du erahnen, wie weit deine Ideale und Realität voneinander abweichen.
Hi rambat,
naja, bin ja nie gänzlich weg. Aber Kelte hat auf seiner Bootstour mit Greta offensichtlich wieder aufmunitioniert, das muss man doch manchmal kommentieren.
Gibt half den Trainerweg, satt und eingestaubt zu werden und das ganze als Wohlfühloase mit Kaffeeklatschintention fortzuführen. Da kann man sich auch mit der Hausmeister-Krause-Mentalität eines Kelte zurecht finden.
Die wirklich guten Trainings sind imho eben genau die mit Ecken und Kanten, wo man sich stetig entwickelt und gepusht wird. Dafür fahren viele -u.a. ich- auch gerne mehrfach wöchentlich weitere Strecken. Weil's das eben nicht an jeder Ecke gibt. Aber gut, das sprengt bei manchen -zum Glück sind es wenige- halt die Vorstellungsgrenze. Oder besser gesagt, die Toleranzgrenze.
Schon mal darüber nachgedacht, dass vielleicht nicht die Schüler immer schlechter werden, sondern die Trainer?
Da ich zu 98% Schüler bin und nur ab und zu Training übernehme kann ich dir sagen, dass es auch aus der Schülerperspektive so ist.
Schnueffler
19-08-2019, 16:52
Zum einen unterschreibt kein Schüler in seinem Gym irgendeine Verpflichtung, ein bestimmtes Trainingsziel erreichen zu müssen, zum anderen ist es seine eigene, freie Entscheidung, wie weit er geht und welche Risiken er dabei in Kauf nimmt.
Das grundlegende Übel ist darin begründet, dass Trainer in ihrer Arroganz verwechseln, dass sie für die Schüler da sind - und nicht umgekehrt.
Die Hauptaufgabe eines Trainers ist es, Wissen zu vermitteln und dabei ein möglichst sicheres Trainingsumfeld zu garantieren - keinesfalls um Schüler gegen deren Willen und Überzeugung zu unter Umständen riskanten Partnerübungen etc. zu drängen.
Wenn ich die selbstgefälligen Postings der Trainer hier lese wird mir übel. Ich finde es eine riesen Sauerei, dass Schüler, die vielleicht vor bestimmten Übungen Angst haben, unsicher sind oder diese einfach nicht wollen, sozusagen vor der Gruppe als Versager bloßgestellt und aus dem Training geworfen werden.
Wenn ich mich für einen Verein entscheide, in dem von Anfang an klar ist, das dort im Bereich mit VK gearbeitet wird, dann kann ich nicht hinterher sageen: Ich will das nicht, das ist mir zu hart. Dann muss man sich ne Balettschule aussuchen.
Schnueffler
19-08-2019, 16:54
Deine Vergleiche werden von mal zu mal unsinniger.
Sie passen sich nur deinem Niveau an.
Das ist eine Ansammlung von Phrasen und Idealen. Schau dir exemplarisch die Kommentare von rambat an. Da kannst du erahnen, wie weit deine Ideale und Realität voneinander abweichen.
Dir mag entgangen sein, dass ich selber Unterricht gebe. Wenn auch auf einem anderen qualitativen Niveau als rambat oder manch anderer, aber ich bin zufrieden und meine Schüler auch. Rambat entspricht genau dem Trainertypus, bei dem ich eben mehrfach pro Woche trainieren gehe. Das ist zugegeben nicht für jeden etwas, da muss man nämlich einfach Einsatz, Leidenschaft und eine gehörige Portion an Selbstreflexion mitbringen. Aber deswegen setzen solche Einheiten auch dort an, wo andere an Grenzen stoßen. Du kannst das für Dich missbilligen, aber die Art und Weise, in der Du über so eine Koryphäe urteilst, ist halt alles andere als repräsentativ.
Und ja, ich habe das vor -ach Gott, rambat war da noch als John Doe unterwegs- vielen Jahren selber auch für mich korrigiert. Damals ging es um eine rein fachliche Differenz zum Thema Selbstfallwürfe. Rambat hat sich in der Folge telefonisch mit mir ausgetauscht, ich hab ihn auch schon erlebt. Das ist mehr, als ich von den meisten hier erwarten würde. Aber tut nichts zur Sache.
Bin auch in unserer Diskussion fertig, Du bist nicht zugänglich für Argumente und weit davon entfernt, mich bei irgend etwas zu überzeugen. Also: "Guten Tag, guten Abend und gute Nacht." :)
Wenn ich mich für einen Verein entscheide, in dem von Anfang an klar ist, das dort im Bereich mit VK gearbeitet wird, dann kann ich nicht hinterher sageen: Ich will das nicht, das ist mir zu hart.
Das ist dummes Geschwätz.
Wenn ich dir als Schüler sage, dass ich kein Sparring mag und du mich trotzdem dazu zwingst, indem du mich vor der Gruppe vor die Wahl stellst in den Ring zu steigen oder abzuhauen, dann ist das schlicht Bullshit von dir.
Zumal ich mir sicher bin das du der erste wärst, der dann bei ernsthaften Verletzungen die Hände hebt und für nichts die Verantwortung tragen will.
Little Green Dragon
19-08-2019, 17:04
Ich könnte mir sehr gut vorstellen das Leute wie du überhaupt nicht damit klarkommen, wenn jemand sagt: das ist für mich uninteressant, diese Sache trainiere ich nicht.
Was Du Dir nicht alles so vorstellen kannst..
Sofern Du die Beiträge hier von rambat in anderen Themen verfolgt haben solltest, so hätte Dir auffallen können das es ihm ziemlich egal ist, ob jemand sein Trainingsangebot für interessant hält oder nicht. Eher im Gegenteil: Da er nicht kommerziell an das Training gebunden ist, ist es ihm daher herzlich egal was andere (oder auch Verbände) von "seinem" Judo halten. Er hat immer sehr offen und klar kommuniziert was er anbietet (und was eben auch nicht) und was er im Gegenzug von seinen Schülern erwartet. Das dies logischerweise nicht dazu führt, dass ihm die Massen die Bude einrennen sollte eigentlich auch klar sein. Hm komisch - eigentlich müssten KK Lehrer doch gesteigerten Wert darauf legen von möglichst vielen Schülern "verehrt" zu werden - von wegen Ego und so. Da kann man mit einer Handvoll Leute jetzt aber nicht wirklich so viel reißen...
Aber musst Du ihm vielleicht noch mal erklären, dass er die ganze Sache diesbezüglich einfach komplett falsch angeht.
Wenn ich dir als Schüler sage, dass ich kein Sparring mag und du mich trotzdem dazu zwingst...
Warum melde ich mich aber dann gleich noch mal bei einem Verein an, bei dem es offensichtlich ist das Sparring ein nicht unerheblicher Teil des Trainingsangebotes ist?
P.S.
Ich warte immer noch auf Deine Ausführungen zu dem Fußballer mit Kopfballallergie...
Du kannst das für Dich Missbilligung, aber die Art und Weise, in der Du über so eine Koryphäe urteilst....
Tue mir bitte einen Gefallen und verschone mich mit irgendwelchen Koryphäen. Die werden praktisch niemals dem eigenen Anspruch gerecht.
@mcfly:
na ja, der typ ist unwichtig.
er erfindet ein doch arg konstruiertes problem und zetert dann so lange rum, bis ihm irgendwer widerspricht, und dann "empört" er sich.
kann man so machen.
muss man aber nicht.
im grunde betreibt er missionarisches zeitgeistsurfen ...
er versteht ja noch nicht mal (oder will es nicht verstehen), dass es ein unterschied ist, ob ich von meinen schülern / trainingsteilnehmern spreche (schon da gibt es feine, aber wichtige unterschiede), oder ob ich von prospektiven trainingsteilnehmern spreche.
von aspiranten also, die sich erst noch in die rolle eines trainingsteilnehmers hineintasten müssen.
ich finde es bedauerlich, dass ein meiner meinung nach wichtiges thema (wie gehen wir damit um, dass nunmehr eine gewisse anzahl der leute, die zu uns ins trainig kommen wollen, nicht mehr so belastbar sind, wie wir das gewöhnt sind?) durch einen einzelnen, selbstgerecht dauerempörten user wieder mal in eine richtung gedrängt wird, die nur dazu führen kann, dass ein mod das ganze schließt.
ich hab ihn nun doch wieder auf meine ignore-liste gesetzt und hoffe, ihm keine aufmerksamkeit mehr zuteil werden zu lassen.
aber konkret zurück zum thema:
wie vermittelst du einer gewissen klientel, dass dein training nicht das richtige für sie ist?
wie gehst du konkret damit um, wenn dir ein probetrainierender vorschriften zu machen versucht bezüglich deiner trainingsinhalte?
ich hab sowas (und auch das nur sehr selten) bislang ausschließlich bei "neuen" erlebt.
leute, die schon 'ne weile dabei sind, zeigen solche verhaltensweisen erstaunlicherweise nicht ...
Tue mir bitte einen Gefallen...
Nein :D
Schnueffler
19-08-2019, 17:15
Das ist dummes Geschwätz.
Wenn ich dir als Schüler sage, dass ich kein Sparring mag und du mich trotzdem dazu zwingst, indem du mich vor der Gruppe vor die Wahl stellst in den Ring zu steigen oder abzuhauen, dann ist das schlicht Bullshit von dir.
Zumal ich mir sicher bin das du der erste wärst, der dann bei ernsthaften Verletzungen die Hände hebt und für nichts die Verantwortung tragen will.
Bist du geistig zu arm dran?
Wenn du zum Probtraining kommst, bekommst du einen Zettel mit der Monatsplanung jedes einzelnen Trainers. Und wenn da nun mal Sparring drauf steht, wird es in dieser Einheit Sparring geben.
Soviel geistiges Niveau traue ich selbst dir zu, das man mit den Anfängern nicht gleich das VK-Allkampfsparring betreibt, sondern sie dahin führt.
Wenn SV-Stresstraining auf dem Plan steht, dann wird das auch gemacht. Immer dem Niveau seines Gegenübers angepasst. Es sollte selbst dir klar sein, dass sich zwei 100kg Schwarzgurte, die beide Wettkampferfahrung haben, jeder über 15 Jahre trainiert, sich untereinander anders schwarten, als wenn einer von den Beiden mit dem neuen Mädel mit 50kg Gewicht und Null Erfahrung das Stresstraining durchführt. Sie wird bestimmt an ihre Grenzen kommen, während er wohl eher entspannt und gelangweilt ist.
Aber ich als Trainer sage klipp und klar an, was gemacht wird.
wie vermittelst du einer gewissen klientel, dass dein training nicht das richtige für sie ist?
Freundlich sagen? Was erscheint dir daran kompliziert?
wie gehst du konkret damit um, wenn dir ein probetrainierender vorschriften zu machen versucht bezüglich deiner trainingsinhalte?
ich hab sowas (und auch das nur sehr selten) bislang ausschließlich bei "neuen" erlebt.
Es mag dich verblüffen: typischerweise kommen nur neue Leute zum Probetraining.
Und wenn da nun mal Sparring drauf steht, wird es in dieser Einheit Sparring geben.
Das hattest du schon mehrfach gesagt. Und wenn ein Schüler das gesundheitliche Risiko für sich nicht eingehen will zwingst du ihn trotzdem dazu, indem du ihn sonst androhst, ihn rauszuschmeissen. Hatten wir auch schon festgehalten.
Ich bin mir auch sicher dass du im Falle einer schweren Verletzung der letzte bist der eingesteht, den Sparringskampf erzwungen zu haben.
Little Green Dragon
19-08-2019, 17:26
wie vermittelst du einer gewissen klientel, dass dein training nicht das richtige für sie ist?
Das ist wohl eine ziemlich schwierige Kiste, zumal dem entsprechenden Klientel ja oft weder mit normaler Freundlichkeit als auch nicht mit dem Wink mit dem Zaunpfahl beizukommen ist.
Wir hatten da mal so einen Kandidaten, dessen Trainingsleistungen jetzt nicht gerade auf brennenden Eifer schließen ließen, dazu war er auch eher etwas grobmotorisch veranlagt. Trotzdem hatte er wohl die Vorstellung er sei jetzt ein angehender Kämpfer und müsse unbedingt in den Ring und wollte vom Trainer wissen wie lange er noch braucht um kämpfen zu dürfen. Da er auch die dezenten Andeutungen seitens der Trainer nicht verstanden hat bekam er dann letztendlich die ganz klare Ansage: "Du kannst gern mit trainieren, aber das mit dem kämpfen kannst Du Dir abschminken - Nein auch nicht in 1 oder 2 Jahren..."
Das hat er dann verstanden.
Schnueffler
19-08-2019, 17:27
Freundlich sagen? Was erscheint dir daran kompliziert?
Es mag dich verblüffen: typischerweise kommen nur neue Leute zum Probetraining.
Es soll auch Leute gegeben, die einen neuen Verein suchen, weil sie umgezogen sin.
Little Green Dragon
19-08-2019, 17:27
Und wenn ein Schüler das gesundheitliche Risiko für sich nicht eingehen will...
Auch schon mehrfach gefragt:
Warum geht jemand zu einer Sparringseinheit wenn er doch eigentlich gar kein Sparring machen will? Ist ja nun nicht so als wüsste er nicht was an dem Tag auf dem Programm steht?
Das hattest du schon mehrfach gesagt. Und wenn ein Schüler das gesundheitliche Risiko für sich nicht eingehen will zwingst du ihn trotzdem dazu, indem du ihn sonst androhst, ihn rauszuschmeissen. Hatten wir auch schon festgehalten.
Wenn jemand kein Sparring machen möchte ist er in einer Trainingseinheit mit Sparring falsch.
Schnueffler
19-08-2019, 17:29
Das hattest du schon mehrfach gesagt. Und wenn ein Schüler das gesundheitliche Risiko für sich nicht eingehen will zwingst du ihn trotzdem dazu, indem du ihn sonst androhst, ihn rauszuschmeissen. Hatten wir auch schon festgehalten.
Ich bin mir auch sicher dass du im Falle einer schweren Verletzung der letzte bist der eingesteht, den Sparringskampf erzwungen zu haben.
Wenn er nicht sparren will, dann geht er. Fertig. Oder setzt sich auf die Bank und spielt sich an den Füßen.
Was ist daran so schwer zu verstehen?
Und was du mir unterstellst, ist eine eindeutige Frechheit.
Zum einen zwinge ich niemanden zu was, noch werde ich bei von mir verursachten Dingen nichts nicht eingestehen.
Du kennst keinen Tacken von mir, erlaubst dir aber das große Urteil.
Komm in mein Training und mache mit.
aber konkret zurück zum thema:
wie vermittelst du einer gewissen kleintel, dass dein training nicht das richtige für sie ist?
wie gehst du konkret damit um, wenn dir ein probetrainierender vorschriften zu machen versucht bezüglich deiner trainingsinhalte?
ich hab sowas (und auch das nur sehr selten) bislang ausschließlich bei "neuen" erlebt.
leute, die schon 'ne weile dabei sind, zeigen solche verhaltensweisen erstaunlicherweise nicht ...
Ehrlich? Intuitiv. Situativ. Das ist ja wirklich selten. Meistens reguliert sich eine Gruppe von alleine, so eine Art Selbstheilungsprozess.
Die Leute "scheitern" ja meist aus zwei Gründen. Entweder sie haben falsche Vorstellungen. Das passiert ab und an. Kam schon vor, dass ne Truppe Halbstarker nach 10min ankam "Alter, wann lern ich denn, wie ich einen zusammenschlage". Das hat wenig Wert, da sagte ich dann klipp und klar, dass sie nicht reinpassen. Die zogen dann friedlich ab und ich kann damit leben, ausnahmsweise nicht als ultra krass und absolut tödlich in die Geschichte einzugehen. Öfters sind es aber auch völlig normale Leute, die sich anderes erhofft haben, anständig mitmachen und dann halt nicht mehr kommen.
Die zweite Kategorie sind Leute, die sich nicht in die Gruppe integrieren können. Das reguliert sich eigentlich von selbst im Training. Die kommen dann auch nicht wieder und ich passe nur auf, dass da nichts eskaliert. Das war bisher aber eigentlich auch nur ein Mal richtig merkwürdig, als ein älterer Mann im Poloshirt ankam, sich darüber nen schwarzen Gürtel gebunden hat (angeblich Karate) und unbedingt in der Gegend und an allen Leuten herumtreten wollte. Was macht man da? Na, ich musste ihn rausschmeißen. Das hat auch auf eine nette aber bestimmte Art geklappt.
Kommt auch schon mal vor, dass Leute aus nem anderen Stil einfach so eine Stunde mitmachen wollen. Wir hatten WTler hier, Karateka, aber auch schon mal Ringer. Ist eigentlich super, man trainiert miteinander und rollt nachher nochwas auf der Matte. Meist ist das ein einfacher Austausch, sind aber auch schon Leute bei uns geblieben.
Eigentlich ist das alles vollkommen normal. Wir sind eine interessante Truppe, da gibt's ganz unterschiedliche Charaktere. Aber es ist halt Breitensport und auf dem Level bewegen wir uns. Da sind Leute, die Probleme machen, einfach eine kleine Randerscheinung ;)
Zum einen zwinge ich niemanden zu was...
Das hat sich gestern aber noch ganz anders angehört:
Wenn bei mir ein Schüler sagt, das will ich nicht, das mache ich nicht, etc. ist das sein gutes Recht. Aber dann kann er oder sie sich auch umziehen gehen und wird vom Training ausgeschlossen.
noch werde ich bei von mir verursachten Dingen nichts nicht eingestehen.
Du wärst der erste mir bekannte Trainer, der bei einer schweren Verletzung die Schuld nicht auf die Schüler abwälzt.
Obermacker spielen, die Leute zum Sparring drängen, und wenns dann kracht sind die Schüler selber schuld.
Genauso habe ich es auch erlebt.
Little Green Dragon
19-08-2019, 17:52
nur ein Mal richtig merkwürdig, als ein älterer Mann im Poloshirt ankam, sich darüber nen schwarzen Gürtel gebunden hat (angeblich Karate) und unbedingt in der Gegend und an allen Leuten herumtreten wollte.
Wie ist der mittlerweile auf Deutschlandtournee? [emoji6]
So einer war bei uns auch mal. Hat wohl sogar eine Anmeldung ausgefüllt, aber ward danach nie mehr gesehen.
wie wenig ahnung unser dauerquerulant vom thema hat, zeigt sich auch an diesem beitrag:
Zitat von rambat
wie gehst du konkret damit um, wenn dir ein probetrainierender vorschriften zu machen versucht bezüglich deiner trainingsinhalte?
ich hab sowas (und auch das nur sehr selten) bislang ausschließlich bei "neuen" erlebt.
Es mag dich verblüffen: typischerweise kommen nur neue Leute zum Probetraining.
ich hatte ausdrücklich den user mcfly gefragt ...
aber nun gut.
was die unerbetene antwort angeht: manches ist so falsch, das noch nicht einmal das gegenteil richtig ist.
nein, es kommen eben nicht "nur neue leute" zum probetraining.
ich hab es oft erlebt, dass leute kamen, die in anderen kk/ks bereits blackbelts waren, mithin also einiges an erfahrung mitbrachten und auch wussten, was trainingsdisziplin heißt.
von solchen aspiranten hab ich nie dämliche sprüche oder absurde forderungen zu hören bekommen.
ich habe es auch schon erlebt, dass leute zu uns ins probetraining kamen, die zwar (noch) keine blackbelts waren, aber im judo oder im bjj jahrelange erfahrung mitbrachten.
auch von denen hab ich nie dämliche sprüche oder absurde forderungen hören müssen, und auch diese leute haben sich problemlos in die gruppe eingefügt.
dümmliche forderungen und absurde ansprüche geäußert haben bislang immer nur jene (und diese klientel findet sehr selten den weg in unsere trainingsgruppe), die über keinerlei erfahrung in kk/ks verfügen, und die den trainingsanforderungen, wie ich sie stelle, ohnehin nicht gewachsen sind.
ich hab immer den eindruck, solche leute kommen ins probetraining, weil sie sich langweilen und weil sie stören wollen.
manche kriegen aber noch nicht einmal das hin.
die treiben sich dann in kampfsportforen rum und belästigen andere user mit wirren thesen ...
Eskrima-Düsseldorf
19-08-2019, 17:54
Können wir den bitte einfach ignorieren? Der trollt doch nur. So blöd kann doch keiner sein.
Gesendet von meinem moto g(6) play mit Tapatalk
Little Green Dragon
19-08-2019, 17:55
Worin genau besteht jetzt eigentlich noch mal der Zwang wenn jemand zu einer Sparringseinheit geht aber kein Sparring machen will und er dann vor die Wahl gestellt wird mitzumachen oder zu gehen?
Worin genau besteht jetzt eigentlich noch mal der Zwang wenn jemand zu einer Sparringseinheit geht aber kein Sparring machen will und er dann vor die Wahl gestellt wird mitzumachen oder zu gehen?
Du zwingst ihn halt dazu an menschenunwürdigen Trainingsmethoden teilzunehmen oder auf sein gutes Recht zu verzichten, jederzeit an jedem Ort das machen zu können was er will und dabei auch noch von allen zu 150% unterstützt zu werden.
Oder so ähnlich.
Worin genau besteht jetzt eigentlich noch mal der Zwang wenn jemand zu einer Sparringseinheit geht aber kein Sparring machen will und er dann vor die Wahl gestellt wird mitzumachen oder zu gehen?
Genau!
Wenn ich jemandem sage, dass er halt dann gehen solle,
zu was genau Zwinge ich denjenigen dann?
Gruss1789
das gute in der realität mit leuten wie kelte ist, dass sie schnell von selbst die lust verlieren, wenn man sie so trainieren lässt wie sie es wollen. das problem löst sich 100 % von selbst.
vermutlich würde er dann noch den trainer für sein schlechteren trainingsfortschritt im vergleich zu denjenigen, die anweisungsgemäß trainiert haben, verantworttlich machen und dem trainer die schuld dafür geben ...
Schnueffler
19-08-2019, 19:00
Das hat sich gestern aber noch ganz anders angehört:
Du wärst der erste mir bekannte Trainer, der bei einer schweren Verletzung die Schuld nicht auf die Schüler abwälzt.
Obermacker spielen, die Leute zum Sparring drängen, und wenns dann kracht sind die Schüler selber schuld.
Genauso habe ich es auch erlebt.
Dann solltest du mal nicht lernen selektiv zu lesen. Wen ein Schüler was micht will, dann kann er gehen, der wird dann nicht anders bespaßt.
Und nichts anderes habe ich gestern geschrieben.
Und es geht darum, was und wie es passiert ist.
Wenn man sich an meine Anweisung hält, trage ich die Verantwortung.
Wenn ich was von "VK-Allkampf-Sparring" und "SV-Stresstraining" lese und von Schwarzgurten, die sich "schwarten", klingt das verdächtig nach Budo. Ich tippe aus Erfahrung auf DJJV.
Dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Alles voll straßentauglich und ganz gefährlich. Die härtesten Stand Up-Fighter. :halbyeaha
Ehrlich? Intuitiv. Situativ. Das ist ja wirklich selten. Meistens reguliert sich eine Gruppe von alleine, so eine Art Selbstheilungsprozess.
Die Leute "scheitern" ja meist aus zwei Gründen. Entweder sie haben falsche Vorstellungen. Das passiert ab und an. Kam schon vor, dass ne Truppe Halbstarker nach 10min ankam "Alter, wann lern ich denn, wie ich einen zusammenschlage". Das hat wenig Wert, da sagte ich dann klipp und klar, dass sie nicht reinpassen. Die zogen dann friedlich ab und ich kann damit leben, ausnahmsweise nicht als ultra krass und absolut tödlich in die Geschichte einzugehen. Öfters sind es aber auch völlig normale Leute, die sich anderes erhofft haben, anständig mitmachen und dann halt nicht mehr kommen.
Die zweite Kategorie sind Leute, die sich nicht in die Gruppe integrieren können. Das reguliert sich eigentlich von selbst im Training. Die kommen dann auch nicht wieder und ich passe nur auf, dass da nichts eskaliert. Das war bisher aber eigentlich auch nur ein Mal richtig merkwürdig, als ein älterer Mann im Poloshirt ankam, sich darüber nen schwarzen Gürtel gebunden hat (angeblich Karate) und unbedingt in der Gegend und an allen Leuten herumtreten wollte. Was macht man da? Na, ich musste ihn rausschmeißen. Das hat auch auf eine nette aber bestimmte Art geklappt.
Kommt auch schon mal vor, dass Leute aus nem anderen Stil einfach so eine Stunde mitmachen wollen. Wir hatten WTler hier, Karateka, aber auch schon mal Ringer. Ist eigentlich super, man trainiert miteinander und rollt nachher nochwas auf der Matte. Meist ist das ein einfacher Austausch, sind aber auch schon Leute bei uns geblieben.
Eigentlich ist das alles vollkommen normal. Wir sind eine interessante Truppe, da gibt's ganz unterschiedliche Charaktere. Aber es ist halt Breitensport und auf dem Level bewegen wir uns. Da sind Leute, die Probleme machen, einfach eine kleine Randerscheinung ;)
:halbyeaha Ich sehe da viele Parallelen zu meiner Gruppe und mir. Finde ich gut, wie du das machst. Ich finde mich da wieder.
Unsere Gruppe ist klein und fest zusammengewachsen und die Geschichte der "Selbstregulierung" kann ich auch so bestätigen.
Die Klientel, die "krass UFC" oder "Streetfighting" lernen will, kommt meist nur 1-2 Mal...dann hat sich das meist erledigt...passen halt nicht und haben falsche Erwartungen.
Erledigt sich wirklich meist alles von selbst und ist sonst echt familiär und harmonisch :)
Mir fällt auf, dass ich mich einfach nicht mehr in Antworten verlieren sollte, wenn ich quasi auf dem Weg zum Training bin. Jetzt bin ich zurück und habe gesehen, dass ich auf einen Kern von rambats Frage nur oberflächlich eingegangen bin. Ich hole es hiermit nach, nochmals konkreter zu antworten :)
Also, wie gehe ich damit um, wenn mir ein Probetrainierender vorschreiben möchte, wie ich mein Training zu gestalten habe?
Das wäre ein Spezialfall der Kategorie von Leuten, die sich nicht in ein Training und eine Gruppe integrieren lassen. Es kommt immer darauf an. Bei Vorschriften hört gewöhnlich mein Verständnis auf. Wie bereits geschrieben, hat es für alle drei Seiten (mich, den Trainierenden und die Gruppe) keinen Sinn, unsere kostbare Zeit mit der Erkenntnis zu blockieren, dass wir nicht voneinander profitieren werden. Die Bereitschaft zum Lernen ist eine elementare Voraussetzung. Als Blinder steuere ich auch kein Auto. Das ist ein harter Vergleich. Aber jeder mag sich gewissen Inhalten verweigern, das kann ich akzeptieren und lenken. Wenn es aber darum geht, mir meine Aufgabe als Lehrer zu erklären, sind wir bei dem genannten Punkt: hier ist dann eben Endstation. Das geht ja nicht von meiner Seite aus. Aber ich habe eine Aufgabe wahrzunehmen und wenn ich daran massiv gehindert werde, kann ein Kollektiv nicht zugunsten eines Einzelnen belastet werden. Kelte würde das sicher verstehen, es geht schließlich um eine Dienstleistung und die möchte ich allen gewährleisten können :D
Machen wir es kurz: wenn einer offensichtlich nicht meinem Training folgen möchte, dann ist er fehlt am Platz. Ich kann auf der Matte dann auch nicht ewig rumdiskutieren, dann muss der-/diejenige gehen. Und ja: ich darf das, ich mache das auch und auf meine Art geht das auch gut. Kam ja schon vor und von mir aus kann sich die Person dann gerne hinterher an anderer Stelle beschweren. Ist aber noch nicht geschehen :)
Im Zweifel geht es immer um die Harmonie und den Fortschritt in der Gruppe. Auch gute Leute ragen vielleicht heraus, tragen mit ihrem Können aber die Gruppe mit. Und wer sich daran stört und die Gruppe stört, muss sich einen Personal-Trainer suchen.
Das ist eigentlich eine einfache Ansicht. Und hoffentlich genauso logisch...
Stixandmore
19-08-2019, 23:57
Um dem ganzen Mist vorzubeugen, lade ich Kandidaten erstmal zu einem Interview ein; da lässt sich dann ganz schnell klären, was sie vom Training erwarten und was sie zum Wohle der Gruppe beitragen können
Die wenigsten erfüllen die Ansprüche und werden dem entsprechend gar nicht erst zum Probetraining eingeladen:p
Hat halt Vorteile, wen man das ganze nicht kommerziell macht und keinem Verein angeschlossen ist
jkdberlin
20-08-2019, 07:27
Das ist wohl eine ziemlich schwierige Kiste, zumal dem entsprechenden Klientel ja oft weder mit normaler Freundlichkeit als auch nicht mit dem Wink mit dem Zaunpfahl beizukommen ist.
Wir hatten da mal so einen Kandidaten, dessen Trainingsleistungen jetzt nicht gerade auf brennenden Eifer schließen ließen, dazu war er auch eher etwas grobmotorisch veranlagt. Trotzdem hatte er wohl die Vorstellung er sei jetzt ein angehender Kämpfer und müsse unbedingt in den Ring und wollte vom Trainer wissen wie lange er noch braucht um kämpfen zu dürfen. Da er auch die dezenten Andeutungen seitens der Trainer nicht verstanden hat bekam er dann letztendlich die ganz klare Ansage: "Du kannst gern mit trainieren, aber das mit dem kämpfen kannst Du Dir abschminken - Nein auch nicht in 1 oder 2 Jahren..."
Das hat er dann verstanden.
Tatsächlich scheint das auch ein Problem zu sein, nicht derjenige der kein Sparring machen will, sondern derjenige, der trotz mangelnder Fähigkeiten eine falsche Selbsteinschätzung hat und schon nach den ersten 3 Trainings am besten "UFC" kämpfen will.
jkdberlin
20-08-2019, 07:34
Du wärst der erste mir bekannte Trainer, der bei einer schweren Verletzung die Schuld nicht auf die Schüler abwälzt.
Obermacker spielen, die Leute zum Sparring drängen, und wenns dann kracht sind die Schüler selber schuld.
Genauso habe ich es auch erlebt.
Boah, ist das eine dämliche Leier. Du versuchst das jetzt wie ein Zwang bei jedem Posting drunter zu setzen?
variable
20-08-2019, 17:00
Boah, ist das eine dämliche Leier. Du versuchst das jetzt wie ein Zwang bei jedem Posting drunter zu setzen?
:yeaha:
Tatsächlich scheint das auch ein Problem zu sein, nicht derjenige der kein Sparring machen will, sondern derjenige, der trotz mangelnder Fähigkeiten eine falsche Selbsteinschätzung hat und schon nach den ersten 3 Trainings am besten "UFC" kämpfen will.
Ist das so häufig ein Problem? Ich denke, man bekommt solche Leute ganz gut eingenordet. Problematisch wird es nur, wenn falscher Eifer die eigene Gesundheit und die der Trainingsgruppe gefährdet.
Was ich viel problematischer finde, ist die falsche Selbsteinschätzung von manchem Trainer. Die eigene Unantastbarkeit steht über Allem, Fortbildungen werden seit Jahren als überflüssig angesehen, man baut sich seine eigene (sehr) kleine Welt auf. Passiert leider auch häufig und da "leidet" dann direkt eine ganze Gruppe drunter.
Little Green Dragon
20-08-2019, 17:21
Was ich viel problematischer finde, ist die falsche Selbsteinschätzung von manchem Trainer.
Sehe ich bei WK orientierten Gyms jetzt eher weniger als Problem - wenn die eigenen Leute im Vergleich mit anderen Gyms oder bei Wettkämpfe regelmäßig auf die Mappe bekommen, sollte spätestens dann (ok nicht bei den Merkbefreiten...) doch mal registriert werden das da war nicht passt. Insofern bleibt es ja nicht auf die "kleine" Welt beschränkt. Auf der anderen Seite, wenn die eigenen Leuten bei Wettkämpfen gut bis sehr gut abschneiden, dann kann (zumindest im direkten Vergleich) ja nicht alles schlecht sein.
variable
20-08-2019, 17:23
Moin Klaus,
das ist auch mein Eindruck, wobei ich noch nicht seit den 90ern unterrichte. Wie Du richtig andeutest, ist das wohl ein gesellschaftliches Problem, hierauf näher einzugehen, würde das Thema verlassen. Wir als Trainer sind natürlich gefragt, uns mit diesen "äußeren" Bedingungen zu arrangieren.
:yeaha: Und genau darum ging es mir mit der Threaderöffnung: Mit Kollegen in den Austausch kommen, wie man sich mit diesen "äußeren" Bedingungen arrangieren kann …
Wie gehen wir/ich damit um?
Es gibt mehrere Wege. Grundsätzlich steht und fällt erst einmal alles mit der Größe des Vereins, den Trainingsmöglichkeiten und der Ausrichtung. Wir können glücklicherweise Anfänger- und Fortgeschrittenentraining auf Breitensportbasis anbieten und sogar unter einzelnen Gruppen ein wenig "kanalisieren".
Das ist natürlich super, wenn solche Möglichkeiten bestehen. Dieser Ansatz, die Leute entsprechend zu "kanalisieren" wurde ja so schon in ähnlicher Weise von anderen Trainern auch benannt und scheint mir auf jeden Fall ein guter Weg zu sein. Ich persönlich muss mir da noch ein bisschen Gedanken machen, wie ich das bei mir am besten umsetzen kann.
Grundsätzlich begreifen wir uns als Dienstleister, meine Aufgabe ist es, unseren Sport anderen Menschen zu vermitteln und mit deren Vorstellungen einer Freizeitbeschäftigung in Einklang zu bringen. Dazu gehört ein ehrlicher und flexibler Umgang, das gelingt eigentlich ganz gut. Ich muss sagen, dass sich sicherlich auch Inhalte verschieben, dennoch ist es möglich, alle Facetten anzubieten und die Leute so "auszubilden", dass es jedem möglich ist, sich auf Basis seiner Vorstellungen in unserem Sport zu verwirklichen. Wir haben in unsere Gestaltung und Entwicklung ein gutes Gefühl, es macht Spaß und das Feedback ist toll. Aber ja - einiges hat sich verändert. Es ist einfach anders.
Ja, das hört sich echt super an! Eine Frage: Bietet Ihr ein System (KK, KS, SV) sehr "breitgefächert" an, oder sind das mehrere verschiedene?
Das ganze ändert sich imho, wenn die Grenze nach oben geht. Soweit ich kann, trainiere ich selber noch 4 Stunden pro Woche. Dieser Verein hat dann eine andere Ausrichtung, dort kommen die Leute hin, weil sie ackern, schwitzen und an ihre Grenzen gehen möchten. Die Frage nach Dienstleistung sieht hier ganz anders aus. Wenn ich meinen Trainer fragen würde, ob er sich als Dienstleister begreift, müsste ich wohl erstmal 90 LS extra pumpen :D
:D :yeaha:
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Gruss
Klaus
Eskrima-Düsseldorf
20-08-2019, 18:06
:yeaha: Und genau darum ging es mir mit der Threaderöffnung: Mit Kollegen in den Austausch kommen, wie man sich mit diesen "äußeren" Bedingungen arrangieren kann …
Mir hat es schon sehr geholfen zu sehen, dass es nicht nur mit so geht. Ich werde - wie bisher - die "richtigen" Schülerinnen und Schüler fördern und die Touristen mitschleifen ohne mir zu sehr Gedanken darüber zu machen warum sie so sind wie sie sind.
Finanziell gesehen, ermöglichen die Touristen den richtigen Teilnehmern das Training in einer exklusiven Kleingruppe ;)
Gesendet von meinem moto g(6) play mit Tapatalk
Ja, das hört sich echt super an! Eine Frage: Bietet Ihr ein System (KK, KS, SV) sehr "breitgefächert" an, oder sind das mehrere verschiedene?
Wir sind in einem gesamten Verein die Ju-Jutsu-Gruppe. An Kampfsport gibt es da sonst noch Karate, Taekwondo und Judo sowie verschiedene andere Sportarten. Die Gruppen sind alle eigenständige Abteilungen, wobei man sich untereinander austauscht und ein Teil der Leute auch in mehreren Gruppen trainiert.
In unserer Gruppe gibt es das klassische Ju-Justu, also mit allen Elementen und Prüfungstraining, sowie eine SV-Gruppe. In letzterer wird auch nicht im Gi, sondern in normalen Sportklamotten trainiert.
Der Unterricht erfolgt also breitgefächert, wobei wir im Ju-Jutsu kein Wettkampftraining anbieten, in den anderen Gruppen schon.
variable
20-08-2019, 21:56
Spielt das bei unserer Thematik vielleicht auch eine Rolle? Also ernst gemeinte Frage!
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/hormonstoerungen/testosteron-mangel/article/847771/deutsche-daten-viele-maenner-mangel-testosteron.html?fbclid=IwAR0tFCWepgCdxWypGu7ioscc yGfCWbhfYb9G1AflnGH_CjzxJ_q7FwsIeUc
variable
20-08-2019, 21:59
Mir hat es schon sehr geholfen zu sehen, dass es nicht nur mit so geht.
Ja, das stimmt, ging mir genauso
Schnueffler
20-08-2019, 22:07
Spielt das bei unserer Thematik vielleicht auch eine Rolle? Also ernst gemeinte Frage!
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/hormonstoerungen/testosteron-mangel/article/847771/deutsche-daten-viele-maenner-mangel-testosteron.html?fbclid=IwAR0tFCWepgCdxWypGu7ioscc yGfCWbhfYb9G1AflnGH_CjzxJ_q7FwsIeUc
Definitiv.
So doof es klingt, anhand des äußeren Erscheiningsbild hast du bei Männern oftmals direkt das Bewußtsein: Das sind Leute die sich selbst quälen wollen, die bis zur Kotzgrenze gehen wollen.
Die Testo-Konzentration schlägt sich dann auch im DHEA als Umwandlungsprzess nieder, welcher bei Alphatieren hoch ist, inkl. der Nebenwirkungen.
variable
20-08-2019, 22:40
Definitiv.
So doof es klingt, anhand des äußeren Erscheiningsbild hast du bei Männern oftmals direkt das Bewußtsein: Das sind Leute die sich selbst quälen wollen, die bis zur Kotzgrenze gehen wollen.
Die Testo-Konzentration schlägt sich dann auch im DHEA als Umwandlungsprzess nieder, welcher bei Alphatieren hoch ist, inkl. der Nebenwirkungen.
Ja, das möchte ich auch meinen - man kann es manchen Jungs / Männern tatsächlich ansehen.
Und bei mir tauchen eben vermehrt Jungs / Männer auf, denen man (leider) einen gewissen "Opferstatus" ebenfalls tatsächlich ansieht …
Schnueffler
20-08-2019, 22:58
Du kannst auf keinem Schaf einen Wolf machen, aber eine Schaf im Wolfspelz.
Ja, das möchte ich auch meinen - man kann es manchen Jungs / Männern tatsächlich ansehen.
Und bei mir tauchen eben vermehrt Jungs / Männer auf, denen man (leider) einen gewissen "Opferstatus" ebenfalls tatsächlich ansieht …
Ist schon richtig. Manchmal vertut man sich allerdings auch gerne :)
Bei uns ist das ganz entspannt. Klar kann ich mittlerweile auch sagen "der wäre vor 1.000 Jahren vielleicht Krieger geworden, ein anderer Schreiberling" :)
Das ist bei Schülern, wie auch Trainern so. Trotzdem ist es nicht das Hauptkriterium, da wir einen Rahmen bieten, der jedem -früher oder später- die Möglichkeit bietet, außerhalb der eigenen Kompfortzone neue Fähigkeiten zu entdecken und das, ohne mit gebrochener Nase heimzukommen ;)
Habe schon in anderen Diskussionen geschrieben, dass es nicht jedem vergönnt ist, Deeskalationsexperte zu werden oder in den Ring zu steigen. Aber man kann Tendenzen entwickeln und andere auf ein neues, für sie unbekanntes Level heben. Wolf oder Schaf... manchmal reicht auch die Ziege :)
Schnueffler
21-08-2019, 00:19
Da nehme ich mih mal als Beispiel. Die Jugend trainiert es sind ein paar Neue Mitglieder für die Erwachsenen da. Der Jugendtrainer: Ach, das hier ist übrigeds der MArkus, der das Training leiten wird. Du glaubst gar niht, wie viele abgesxhrocken waren. Blaues Auge vom Sparring, gerade mal 180cm groß aber 100kg schwer, Glatze, braun gebrannt und DHEA mäßig Haarwuchs, wie ihn keiner möchte. Angeblich immer einen bösen Blick und an dem Tag habe ich mich vorm Training mit jemandem über Kampfmesser unterhslten und vorgeführt.
Von den 7 potsnzirllen Neuteilnehmern sind drei gblieben und die lieben das mittlerweile.
variable
21-08-2019, 09:07
Du kannst auf keinem Schaf einen Wolf machen, aber eine Schaf im Wolfspelz.
Es gab eine Zeit, da hätte ich Dir hier widersprochen … Aber die Erfahrungen der letzten Jahre lassen mich befürchten, dass Du recht hast …
Der Mensch ist ein Raubtier. Ich dachte immer, das steckt irgendwie noch in jedem von uns. Zugegeben, manchmal sehr tief im Verborgenen, aber dennoch vorhanden. Ich dachte immer, dieses "Tier" könnte jeder (wieder) in sich finden, wenn er es nur wirklich wollte. Die Erfahrungen in meiner Anfangszeit als Trainer bestärkten mich eigentlich ständig in dieser Einstellung.
Um bei der "Schaf-Metapher" zu bleiben: Ich habe subjektiv das Gefühl, dass es gerade in meiner Anfangszeit als Trainer noch mehr "Schafe" gab, die den echten Willen hatten, ein "Wolf" zu werden (oder vielleicht auch den in ihnen steckenden Wolf zu entwickeln) - heute hatte ich erst den Gedanken, dass es den "Schafen" schlichtweg egal ist, dass sie "Schafe" sind. Hey, wenn man als "Schaf" glücklich ist, dann ist ja alles gut! Jeder kann das Leben leben, das er möchte. Aber dann musste ich erkennen, dass dem nicht zwangsläufig so ist. Nicht wenig "Schafe" kamen zu mir mit wirklich schlechten Erfahrungen mit "Wölfen". So wurde z.B. ein weibliches "Schaf" von ihrer Internetbekanntschaft (ein "Wolf im Schafspelz") fast erwürgt, ein männliches "Schaf" wurde erst beraubt und dann ins Koma geschlagen, usw. usw. mit den Geschichten der Jahrzehnte könnte ich ein Buch füllen … Also - nach wie vor - gibt es eine nicht unbeachtliche Zahl von "Schafen" die tatsächlich mit ihrem "Schafsein" gar nicht so glücklich sind … Und das hat auch nicht immer was mit Gewalterfahrung zu tun. Aber der Wille, daran irgendetwas zu ändern, ist häufig trotz krasser Erfahrungen, zu schwach … Haben die "Schafe" heute ihr "Schafsein" mehr akzeptiert als früher? Akzeptanz im Sinn von Resignation (kann ich eh nicht ändern)? Wurde die Komfortzone der Schafe so groß und stark, dass jegliche Form von "Power" verloren ging? Fehlt es heute mehr an "Vorbild-Schafen", die den anderen "Schafen" zeigen, was man aus sich machen könnte?
So ganz bin ich noch nicht bereit, die "Schafe" aufzugeben … Idealismus … Eine meiner größten Schwächen … ;)
variable
21-08-2019, 09:16
Ist schon richtig. Manchmal vertut man sich allerdings auch gerne :)
Ja, keine Frage, das stimmt!
Bei uns ist das ganz entspannt. Klar kann ich mittlerweile auch sagen "der wäre vor 1.000 Jahren vielleicht Krieger geworden, ein anderer Schreiberling" :)
Das ist bei Schülern, wie auch Trainern so. Trotzdem ist es nicht das Hauptkriterium, da wir einen Rahmen bieten, der jedem -früher oder später- die Möglichkeit bietet, außerhalb der eigenen Kompfortzone neue Fähigkeiten zu entdecken und das, ohne mit gebrochener Nase heimzukommen ;)
:halbyeaha Top! So sollte das sein!
Habe schon in anderen Diskussionen geschrieben, dass es nicht jedem vergönnt ist, Deeskalationsexperte zu werden oder in den Ring zu steigen. Aber man kann Tendenzen entwickeln und andere auf ein neues, für sie unbekanntes Level heben. Wolf oder Schaf... manchmal reicht auch die Ziege :)
Also eine "Ziege" ist ja nicht wirklich viel "besser" als ein "Schaf" :D;) Aber vielleicht ginge ja doch noch mehr … wenn die "Schafe" es eben wirklich wollten …
Was ein Training leistet und was ein Training leisten kann, sind manchmal verschiedene Dinge. Zumindest wenn das Training gut ist.
Man sollte einfach mit den Menschen arbeiten. Klar, dazu gehört auch (Achtung!), diese gerade anfangs das eigene Training zu "zwingen", also mal mehr und mal weniger sanft anzutreiben. Die Arbeit fängt da an, wo die Leute aus ihren eigenen Komfortzonen und Vorstellungen bewegt werden. Und ab dann beginnt erst das wirkliche Lernen.
Unbedingt auf eine spezielle Eigenschaft hinarbeiten (z.B. Stressabbau) - das mache ich schon sehr lange nicht mehr. Mit der Zeit entwickeln sich die Leute in das gewünschte Muster. Deswegen halte ich wenig davon, irgendwelche Zeitrahmen anzubieten. "In 6 Monaten SV-Fähig" ist nichtssagend, bestenfalls reißerisch, oft unseriös.
Meine Erfahrung ist, dass sich die Leute, die Spaß am Training entwickeln auch gute Attribute aneignen.
Ansonsten: herrje, ich bin kein Psychologe ;)
Also eine "Ziege" ist ja nicht wirklich viel "besser" als ein "Schaf" :D;) Aber vielleicht ginge ja doch noch mehr … wenn die "Schafe" es eben wirklich wollten …
Das kommt alles mit der Zeit. Wobei ich nicht -oder nicht primär- in der SV-Ecke unterwegs bin, das reizt mich einfach nicht mehr wirklich.
Natürlich -ich wiederhole mich- filtert sich eine Gruppe und Du hast irgendwann "Deine" Wunschteilnehmer. Von daher ist das eine Mischung aus Selektion und Entwicklung durch Training. Aber gezielt einen Charakter umbiegen ist nicht mein Ziel und ich halte uns auch nicht für fähig, das zu leisten.
variable
21-08-2019, 10:45
Aber gezielt einen Charakter umbiegen ist nicht mein Ziel und ich halte uns auch nicht für fähig, das zu leisten.
Das sehe ich genauso! Aber an der Einstellung, der Sichtweise und dem damit verbundenen Verhalten könnte man (so dachte ich zumindest bisher immer) schon etwas ändern - wie gesagt - vorausgesetzt derjenige / diejenige will das von sich heraus überhaupt. Wenn die betreffende Person keinen (echten) Wunsch / Wille zur Veränderung hat, geht gar nichts … Irgendwo las ich mal etwas von der "Intensität der Absicht" - wie stark will jemand etwas … und wo anders las was ich vom "AWAHANDT-Virus" = Alle wollen alles haben, aber nichts dafür tun … "Lieber Trainer mach mich fit und sicher - aber bitte ohne größeren Aufwand" …
Siehe die linke untere Ecke.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f6/Challenge_vs_skill.svg/472px-Challenge_vs_skill.svg.png
Danach zu urteilen könnte man vielleicht sagen, dass man das Training soweit anziehen muss, bis die Anfänger aus ihrer Apathie gerissen werden und anfangen sich leicht zu sorgen :)
Schwierig ist es doch immer dann, wenn Ansprüche und Realität nicht zusammen passen. Ich sehe da letztendlich die Hauptaufgabe für uns Trainer, diese beiden Pole zusammen zu führen. Die Wege sind dabei unterschiedlich. Ob ich nun eine Gruppe nach meinen Ansprüchen betreibe oder mich an die Ansprüche der Schüler anpasse, bleibt mir selbst überlassen, auch in welchem Maße oder mit welcher Methode (z.B. Trainingsplan mit entsprechenden, sich abwechselnden Inhalten; unterschiedlich ausgerichtete Zielsetzungen und entsprechende Gruppen; oder - mehr oder weniger stur - seine Ideale als Standard nehmen, mit der Folge einer übersichtlichen, exklusiven Gruppe).
Auch wenn vieles von (einem) bestimmten Forenmitglied(ern) hier zu einer nachvollziehbaren Abwehrhaltung geführt hat, steht für mich dennoch eine Sache im Kern dahinter, die man sich bewusst machen sollte:
Welches Ziel verfolge ich als Trainer?
Und da mag es welche geben, die ein Training benötigen, um sich und das eigene Ego zu pushen -> hier bleibt der Schüler auf der Strecke
Es mag da welche geben, die ihre Passion zum Beruf machen, dann aber Abstriche an die eigenen Ansprüche in Kauf nehmen müssen, wenn sie ihre "Dienstleistung" verkaufen wollen -> Hier bleibt das eigene Ideal möglicherweise auf der Strecke
Und dann mag es diejenigen geben, die die Ideale ihrer Trainer/ihres Trainings weitergeben und -leben wollen -> hier bleibt womöglich die große Nachfrage auf der Strecke
Mag vielleicht etwas vereinfacht runtergebrochen und in sich nochmals differenzierter zu betrachten sein, aber das wäre so mein Fazit der bisherigen Diskussion (bei Ausklammerung nicht relevanter "Nebenkriegsschauplätzen").
variable
21-08-2019, 13:04
Schwierig ist es doch immer dann, wenn Ansprüche und Realität nicht zusammen passen. Ich sehe da letztendlich die Hauptaufgabe für uns Trainer, diese beiden Pole zusammen zu führen. Die Wege sind dabei unterschiedlich. Ob ich nun eine Gruppe nach meinen Ansprüchen betreibe oder mich an die Ansprüche der Schüler anpasse, bleibt mir selbst überlassen, auch in welchem Maße oder mit welcher Methode (z.B. Trainingsplan mit entsprechenden, sich abwechselnden Inhalten; unterschiedlich ausgerichtete Zielsetzungen und entsprechende Gruppen; oder - mehr oder weniger stur - seine Ideale als Standard nehmen, mit der Folge einer übersichtlichen, exklusiven Gruppe).
Auch wenn vieles von (einem) bestimmten Forenmitglied(ern) hier zu einer nachvollziehbaren Abwehrhaltung geführt hat, steht für mich dennoch eine Sache im Kern dahinter, die man sich bewusst machen sollte:
Welches Ziel verfolge ich als Trainer?
Und da mag es welche geben, die ein Training benötigen, um sich und das eigene Ego zu pushen -> hier bleibt der Schüler auf der Strecke
Es mag da welche geben, die ihre Passion zum Beruf machen, dann aber Abstriche an die eigenen Ansprüche in Kauf nehmen müssen, wenn sie ihre "Dienstleistung" verkaufen wollen -> Hier bleibt das eigene Ideal möglicherweise auf der Strecke
Und dann mag es diejenigen geben, die die Ideale ihrer Trainer/ihres Trainings weitergeben und -leben wollen -> hier bleibt womöglich die große Nachfrage auf der Strecke
Mag vielleicht etwas vereinfacht runtergebrochen und in sich nochmals differenzierter zu betrachten sein, aber das wäre so mein Fazit der bisherigen Diskussion (bei Ausklammerung nicht relevanter "Nebenkriegsschauplätzen").
:yeaha: Finde ich sehr gut formuliert und zusammengefasst, Bärchen!
variable
21-08-2019, 13:10
Siehe die linke untere Ecke.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f6/Challenge_vs_skill.svg/472px-Challenge_vs_skill.svg.png
Danach zu urteilen könnte man vielleicht sagen, dass man das Training soweit anziehen muss, bis die Anfänger aus ihrer Apathie gerissen werden und anfangen sich leicht zu sorgen :)
Was mitunter sehr schnell passiert … ;)
Schnueffler
21-08-2019, 20:56
Hallo Bärchen, da muss und möchte ich dir ein wenig widersprechen.
Bei uns in der Abteilung haben wir insgesamt 5 Haupttrainer und drei Trainingstage für die Erwachsenen. Einen Tag haben 2 Haupttrainer zusammen, die ein verspieltes, leicht realitätsbezogenes Jiu Jitsu anbieten. Einen Tag hat ein Haupttrainer mit einem Hilfstrainer, wo es mehr um die Knick-Knack-Kaputt-Techniken gehen oder um Kontrolle für Teilnehmer wie Polizei, Rettungsdienst, Pflegepersonal auf der Geschlossenen. Der dritte Tag wird von 2 Haupttrainern geleitet, bei denen der eine in "Budo-Romantik" schwebt und so 45 min verbringt und der andere der Knick-Knack-Techniken 45 min mit Straßenanwendung der budo-Romantik verbringt (Ganz gant grobe Aufteilung). Der letzte Haupttrainer trainiert nur die Kinder.
Für alle Einheiten gibt es am Anfang des Monats einen Trainingsplan und die Leute können entscheiden, ob das ihr Ding ist und sie mitmachen wollen.
Dementsprechend geben die Trainer das Ding und die Gestaltung vor und die Schüler entscheiden sich, zu wem und wann sie gehen. Ist also eher einseitig, aus Sicht der jeweiligen Trainer.
Als Schüler hast du die volle Bandbreite, sprich es wird dir alles geboten, was diese Sparte hergibt.
Für alle ist es aber immer ersichtlich, was der Plan ist und was ansteht.
Guten Morgen Schnueffler,
wow, das klingt toll, was Ihr bei Euch anbietet. Das freut mich sehr für Eure Schüler.
Aber ich sehe hier tatsächlich keinen Widerspruch, da es bei Euch die Schwierigkeit bzgl. Anspruch und Realität nicht zu geben scheint :-)
Gruß vom Bärchen
Schwierig ist es doch immer dann, wenn Ansprüche und Realität nicht zusammen passen. Ich sehe da letztendlich die Hauptaufgabe für uns Trainer, diese beiden Pole zusammen zu führen.
Ich bin da eher auf Schnüfflers Wellenlänge. Bei uns ist das ähnlich geartet.
Gerade das Ju-Justu hat bekanntermaßen eine sehr große Varianz an Vorstellungen und damit auch an Trainingsgestaltungen und - man muss es so sagen - an Qualität! Wir merken dies mehr oder weniger deutlich, wenn Leute aus anderen Vereinen zu uns wechseln und sicherlich auch umgekehrt.
Es ist so, dass wir ebenfalls mehrere Möglichkeiten anbieten und man bei uns über Prüfungen, aber auch ohne selbige seinen Weg gehen kann. Da wird dem Schüler keine Auflage diktiert, die Erfahrung zeigt allerdings, dass es auf Dauer die Entwicklung fördert, sinnvoll und leistungsorientiert die Prüfungen zu durchlaufen.
Was ich insbesondere erwarte, ist, dass ein Schüler, der sich wirklich entwickeln möchte, Eigeninitiative an den Tag legt. Wir weisen z.B. auf übergeordnete Lehrgänge und Seminare hin, hier besteht kein Zwang. Aber ich setze voraus, dass diese Möglichkeiten wahrgenommen werden. Ebenso gehört es für mich ganz klar zur Aufgabe des Schülers, sich z.B. bei einer Vorbereitung zur Dan-Prüfung entsprechend zusätzliche Trainingseinheiten zu suchen oder frei zu trainieren, da wir speziell hierfür nur bedingt Zeit anbieten können. Hier bestehen unter bestimmten Vereinen gute Beziehungen, so dass ein gegenseitiger Austausch möglich ist. Das wissen unsere Schüler. Manchmal -wenn mehrere Anwärter im Verein sind- werden wir auch wegen zusätzlichen Vorbereitungsstunden gefragt. Das macht jeder Trainer gerne, in den letzten Wochen vor der Prüfung sowieso automatisch.
Meine Aufgabe sehe ich natürlich darin, einen Schüler entsprechend seiner Ziele und Möglichkeiten zu motivieren und zu fördern. Aber ohne ein ordentliches Maß an Eigenverantwortung geht es eben nur bedingt weit. Was auch ok ist. Meine Erfahrung und auch mein Ziel ist, dass die Schüler die Begeisterung für die Sache mitbringen und die Initiative zeigen, insbesondere auch, weil das Gruppengefüge hier Einzelne schlichtweg mitzieht. Sicher mag es ab und an auch mal nen "Ar.schtritt" geben. Aber im Grunde läuft das ganz gut. Nun leite ich fast ausschließlich Erwachsenentrainings, da kann man diese Verhaltensweisen erwarten. Im Kinder- und Jugendbereich ist das natürlich anders...
Begeisterung und Initiative muss ja nicht gleich da sein, die kann mit der Zeit wachsen. Ich finde es aber vollkommen in Ordnung wenn Leute die keine Freude am Sport finden wieder gehen. Wenn man motivierte Leute möchte muss man vielleicht einen gewissen Durchgang akzeptieren.
variable
22-08-2019, 09:41
Begeisterung und Initiative muss ja nicht gleich da sein, die kann mit der Zeit wachsen.
Theoretisch ja. Praktisch ergibt sich aber leider ohne eine gewisse Begeisterung und Initiative kein "mit der Zeit", weil die Leute leider viel zu früh "die Segel streichen" … Die Phase, wo egal welche Sportart, erst so richtig Spaß macht, ist die Phase, in der zumindest grundlegende "Skills" entwickelt wurden. Also Skifahren macht keinen Spaß, solange ich noch recht unsicher auf den Skiern stehe und alle paar Meter im Schnee liege, Tennis macht am Anfang auch nicht wirklich Spaß, wenn mir noch nicht einmal der Aufschlag einigermaßen gelingt und ich mehr am Bälle aufsammeln bin, als am Spielen … Und genau das ist eines der von mir benannten Probleme: Die Leute halten einfach nicht mehr lange genug durch …
Ich finde es aber vollkommen in Ordnung wenn Leute die keine Freude am Sport finden wieder gehen.
Das finde ich nicht nur in Ordnung, das finde ich sogar super!
Wenn man motivierte Leute möchte muss man vielleicht einen gewissen Durchgang akzeptieren.
Ja, das stimmt und das war auch schon immer so. Nur wird dieser "Durchgang" im größer und die Menschen, die zum "Stamm" werden immer weniger … Was ich (nicht nur geschäftlich) sehr traurig finde!
Little Green Dragon
22-08-2019, 10:24
Die Phase, wo egal welche Sportart, erst so richtig Spaß macht, ist die Phase, in der zumindest grundlegende "Skills" entwickelt wurden.
Die entwickeln sich aber auch nur wenn man - gerade am Anfang - regelmäßig und kontinuierlich zum Training geht und da schließt sich der Kreis dann auch schon wieder etwas.
Da gibt es des Öfteren Leute die jetzt gar nicht mal so schlechte Anlagen haben, die kommen 3 Monate um danach für 4 - 8 Wochen (oder länger) komplett abzutauchen bevor sie sich wieder blicken
lassen.
Die fangen dann zwar nicht wieder komplett bei 0 an, aber doch deutlich unter dem Niveau auf dem sie waren. Zusätzlich sind sie dann gefrustet, wenn sie dann sehen wie sich die Leute entwickelt haben die bei der Stange geblieben sind.
Gefühlt sind in meinem jetzigen Gym zumindest in der Allgemeinen Gruppe kaum noch Leute von vor 2 oder 3 Jahren anzutreffen. Eine Handvoll von denen die dort waren als ich gewechselt sind haben sich "hochgearbeitet", ein paar sind immer noch geblieben aber viele haben sich dann irgendwann auch einfach abgemeldet. Ist für mich etwas schwer nachzuvollziehen. Ob mir eine Sache längerfristig Spaß macht sollte man doch relativ schnell merken. Wieso man dann aber 1 - 1,5 Jahre angemeldet ist (die Basics hat man dann ja drauf) um dann komplett aufzuhören erschließt sich mir nicht.
Begeisterung und Initiative muss ja nicht gleich da sein, die kann mit der Zeit wachsen.
Nichts anderes ist ja auch Realität. Am Anfang hast Du vielleicht noch die 18jährigen Idealisten, die irgendwem nacheifern wollen. Wenn sich das gelegt hat, fängt man an, sich mit dem Trainingsinhalt zu identifizieren. Und der Rest ist dann eine persönliche Einstellung. Wir haben Gruppen, in denen trainieren auch Leute seit Jahren begeistert mit, die für sich entschieden haben, dass 1x Training pro Woche reicht. Andere trainieren 4x wöchentlich und zusätzlich im Gym. Da ist dann die Motivation eine ganz andere, man hat feste Ziele. Und diese Sichtweise meinte ich. Soll nicht heißen, dass nicht jeder Schüler gleichermaßen wichtig ist, aber es ist doch klar, dass man von manchen mehr Einsatz/Initiative erwartet, als von anderen. Völlig normal.
Dass viele abtrünnig werden und nicht mehr kommen, hat mit dem Breitensport-Budo wie JJ und ähnlichem an sich zu tun.
Die meisten kommen dahin in der Meinung was zu machen, dass sie schnell verteidigungsfähig für die Straße macht und erkennen nach einigen Trainingseinheiten, dass jeder Boxer oder Kickboxer sie ohne Mühen von der Platte räumt.
Mit dem Breitensport-Etikett lassen sich halt nur wenige fangen und so erzählt man lieber was von moderner Hybrid-Selbstverteidigung, obwohl die meisten Trainer keine Minute in einem Ring oder Käfig gegen einen klassischen Boxer überstehen würden, weil in den meisten Vereinen viel zu selten oder gar nicht hart gesparrt wird.
Das ist sicherlich ein Grund, womit wir wieder bei "Anspruch" und "Realität" wären :-)
...obwohl die meisten Trainer keine Minute in einem Ring oder Käfig gegen einen klassischen Boxer überstehen würden, weil in den meisten Vereinen viel zu selten oder gar nicht hart gesparrt wird.
halte ich für eine gewagte Behauptung, bei der Masse an Trainern, die es landes-/bundes-/europa-/weltweit gibt.
Wobei ich selbst leider auch schon ein paar dieser Menschen kennengelernt habe :-(
Hat er doch vollkommen Recht. Trifft auf die meisten Trainer bestimmt zu. Was die Abwanderungen abgeht, gibt es verschiedene Gründe. Damiano ist sicherlich nicht in der Position, dass für unseren Verein beurteilen zu können.
Natürlich ist JJ sehr "wässrig" organisiert, weswegen es schwierig ist, eine verlässliche Aussage über Qualität und Ausrichtung zu geben. Ich lasse mich da schon lange auf keine Diskussion mehr ein, das kann jeder für sich selbst entscheiden, der bei uns oder anderen Vereinen trainiert. Können uns nicht über sinkende Mitgliederzahlen beschweren :)
Schnueffler
22-08-2019, 20:36
...
Mit dem Breitensport-Etikett lassen sich halt nur wenige fangen und so erzählt man lieber was von moderner Hybrid-Selbstverteidigung, obwohl die meisten Trainer keine Minute in einem Ring oder Käfig gegen einen klassischen Boxer überstehen würden, weil in den meisten Vereinen viel zu selten oder gar nicht hart gesparrt wird.
Gewagte Theorie!
Gewagte Theorie!
:)
Naja, wenn ich mich recht entsinne, beruht irgendeine gewaltsame Vergangenheitserfahrung seiner früheren Accounts darauf, dass er irgendwann mal im Budo unterwegs war und das ganze dann im Ernstfall verhängnisvoll versagt hat. Er wird mich im Zweifel unter Protest korrigieren ;)
Man muss aber einfach bestätigen, dass es schwierig wird, ein "System" zu klassifizieren, das eigentlich keinen wirklichen Prüfkriterien ausgesetzt wird. Im JJ ist die Wettkampfgestaltung wirklich speziell und insofern nur für manche reizvoll. Vom Prüfungswesen möchte ich gar nicht sprechen. Entweder man findet für sich persönlich einen Weg, daran zu wachsen und zu lernen oder man studiert Bewegungen mehr schlecht als recht ein. Ganz klar, dass es also vielfältige Ausprägungen gibt. Und wenn ich dann die Darstellung zum Thema "modernes System" und "Selbstverteidigung" lese, muss ich schmunzeln. Aber das ist natürlich nicht nur im JJ so. Und jeder, der sich länger mit unserer Materie beschäftigt, wird einen guten Weg finden, sich und seine Ansprüche zu verwirklichen. Da bin ich ganz ehrlich und schaue auf mich und mein Trainingsumfeld. Alles weitere ist mir im Grunde egal.
Du wirst mir beipflichten, dass wir alle im Grunde eine große Familie sind. Und wenn man über den Tellerrand sieht, trifft man regelmäßig die gleichen"Verrückten" :)
Und was Damiano und seinen Drang, nach meinen Beiträgen hier nochmals ins Gespräch zu kommen, betrifft: soll er reden ;)
Was die Abwanderungen abgeht, gibt es verschiedene Gründe. Damiano ist sicherlich nicht in der Position, dass für unseren Verein beurteilen zu können.
Von einem konkreten Verein war keine Rede, aber:
Du selbst hast mir doch mal in einer PN geschrieben, dass Du kein guter Stand Up-Fighter bist. Wieso soll ich nun davon ausgehen, dass andere Trainer in eurer Schule einem versierten Vollkontakt-Kämpfer Stand halten würden?
Natürlich ist JJ sehr "wässrig" organisiert, weswegen es schwierig ist, eine verlässliche Aussage über Qualität und Ausrichtung zu geben.
Das maße ich mir auch nicht an. Deshalb auch "meistens" und nicht "immer" in meiner Wortwahl. Es gibt nicht DAS Ju-Jutsu, das ist mir klar. Das war zu meiner aktiven Zeit auch schon nicht anders... aber es gab und gibt klare Tendenzen.
Naja, wenn ich mich recht entsinne, beruht irgendeine gewaltsame Vergangenheitserfahrung seiner früheren Accounts darauf, dass er irgendwann mal im Budo unterwegs war und das ganze dann im Ernstfall verhängnisvoll versagt hat. Er wird mich im Zweifel unter Protest korrigieren ;)
Das hast Du richtig erinnert. Ich war einige Jahre im Ju-Jutsu aktiv und es hat mir damals auch Spaß gemacht.
Leider war ich zu jung und zu doof, um einen technik-orientierten Budo-Breitensport mit sporadischen Sparrings, von einer wirklich straßentauglichen Kampfkunst unterscheiden zu können und es mussten mich erst zwei angetrunkene Boxer fast totschlagen, um mir ein Erweckungserlebnis zu bescheren.
In der Breite hat das Ju-Jutsu leider keine gute Entwicklung genommen in den letzten 30 Jahren. Ende der 80er wurde im DJJV intensiv diskutiert, sich mehr am Boxen/ Kickboxen zu orientieren, so u.a. auch die Faust nicht mehr in die Hüfte zurückzuziehen; es sollte mehr und härter gesparrt werden; die Messerabwehr sollte durch mehr FMA-Input aufgemotzt werden und und und…
Was wurde daraus? Nichts. Es wird im Jahre 2019 original herumgehüpft wie im Wettkampf-TKD, mit viel Gebrüll, wenig Kontakt, Faust in der Hüfte... und die lächerlichsten Selbstmord-Messerabwehren der Budo-Historie bekommen jetzt im JJ-Duo auch noch die große Bühne auf Meisterschaften. :rolleyes:
Es geht hier nicht um Dich oder mich. Ich bin schon sehr kein reiner Stand-UP-Kämpfer mehr, es wäre daher vermessen, zu behaupten, ich wäre in diesem Bereich gut. Alles andere tut hier nichts zur Sache.
Es wäre nie die Intention unseres Vereins, JJ als "straßentaugliche Kampfkunst" anzupreisen. Und wenn Du -wie Du behauptest- von zwei Boxern verprügelt wurdest, hat das weniger mit der Kampfkunst als solches, als mit dem Hintergrund zu tun, wie Du in so eine Situation geraten konntest. Das alles ist aber ja hier kein Thema.
Aus einem Training kann man eine Menge machen. Ein gutes Training -wie ich finde- setzt Schwerpunkte. Und daran sollten sich Aufbau, Techniken und eben auch die Teilnehmer orientieren. Ich sehe uns da auf einem guten Weg.
Eisenhart
23-08-2019, 10:14
Kann es evtl auch daran liegen das KK/KS/SV im allgemeinen mainstreamtauglicher geworden ist und sich das Angebot vervielfacht hat während die Anzahl an Leuten, die wirklich KS/KK/SV orientiert trainieren möchte Pi mal Daumen gleich geblieben ist und so das Niveau extrem verwässert wird?
Wäre so ein Gedanke von mir. Das sich der Zeitgeist geändert hat und evtl die Grundvorraussetzungen im Vergleich zu vor 20-30 oder mehr Jahren geändert hat kommt dann erschwerend oben drauf.
Keine Kritik an euch oder sonst wen im Thread, aber mittlerweile denke ich wirklich gutes Training deckt einmal die Grundlagen ab und ist darüber hinaus aufklärerisch. In dem Sinne, dass die jeweiligen Schüler lernen sich selber zu informieren, weiter zu bilden, und auch mal kritisch zu hinterfragen. Ich glaube ein Fehler heutzutage besteht darin, dass da manche erwarten alles auf einem Silberteller präsentiert zu bekommen und sich zu sehr auf ihre Trainer verlassen. Halt so eine Ewartungshaltung wo man denkt der Club/Verein müsste jedes Detail micromanagen und wo man dann alles so passiv über sich ergehen lässt. Idealer Weise müsste ein Schüler irgendwann selber darauf kommen, dass da was mit der Motivation nicht stimmt und sich dann entweder abmelden oder eigenständig Wege finden um den Mangel abzustellen.
Ich finde sowas tut auch der ganzen Vereinskultur gut, wenn die Leute ermuntert werden andere Sachen auszuprobieren und das Wissen dann nach Hause tragen und das Training bereichern.
Bei der Selbstverteidigung zum Beispiel sollte finde ich ein Themenschwerpunkt gesunder Menschenverstand sein. Da sollte man nicht jede einzelne Eventualität individuell ansprechen müssen, sondern die Schüler so ausbilden, dass die von selber drauf kommen nicht unbedingt im Minirock nachts am Hauptbahnhof abzuhängen. Pauschal gesagt.
So gesehen kann man das imho auch auf andere Sachen erweitern. Meintwegen sich selber ein bisschen aufzuwärmen, damit man im Training mehr Zeit für andere Sachen hat. Oder halt im Bezug auf Ernährung oder was weiß ich. Soll nicht heißen der Trainer hätte keine Verantwortung, aber der Sweetspot ist glaube ich dort wo sich eigenverantwortliche Schüler und gute Trainer die Hand reichen.
Vergangene Woche wurde ich aufgefordert, mein Training dem eines anderen Vereins anzupassen, der folgendermaßen Werbung macht: "Bei uns werden Sie fit, ohne sich mit komplexen Bewegungen abmühen zu müssen!"
Als wir das dann besprochen haben, kam heraus, dass derjenige, der diese Aufforderung aussprach, sich abends nur noch etwas auspowern, aber den Kopf nicht mehr einsetzen möchte. Denken müsste er schon den ganzen Tag. Eine andere Dame hat vor zwei oder drei Jahren auch mein Training verlassen, da sie als Steuerberaterin den ganzen Tag auf Details achten und viel denken müsste, das könne sie im Training nicht auch noch gebrauchen.
Ehrlich gesagt finde ich das völlig in Ordnung. Allerdings sollten es die anderen auch in Ordnung finden, dass ich nicht bereit bin, ein reines Fitnesstraining "ohne komplexe Bewegungen" anzubieten. Meines Erachtens kann man sich bei Grundschule, Partnerübungen, Drills und auch bei Katas durchaus auspowern. Man muss nur wollen.
Da viele Menschen heute im Job ziemlich an die Grenzen gebracht werden, verstehe ich auch, dass es vielen Leuten so geht. Und angesichts der vielen Fitnessstudios, bei denen kaum eine Verpflichtung zum Hingehen besteht, sind die Alternativen natürlich groß. Und wenn man ein paar Wochen nicht ins Karate geht, merkt man das eben sofort, insbesondere als Anfänger. Im Fitnesstraining stellt man sich eben einfach etwas weiter hinten hin oder nimmt ein paar Kilo weniger auf die Hantel.
Ich für mich belasse es beim Karate "mit komplexen Bewegungen" und verzichte dann eben auf die TeilnehmerInnen, die StepAerobic, TaeBo, oder oder suchen.
Die entwickeln sich aber auch nur wenn man - gerade am Anfang - regelmäßig und kontinuierlich zum Training geht und da schließt sich der Kreis dann auch schon wieder etwas.
Da gibt es des Öfteren Leute die jetzt gar nicht mal so schlechte Anlagen haben, die kommen 3 Monate um danach für 4 - 8 Wochen (oder länger) komplett abzutauchen bevor sie sich wieder blicken
lassen. Die fangen dann zwar nicht wieder komplett bei 0 an, aber doch deutlich unter demNiveau auf dem sie waren. Zusätzlich sind sie dann gefrustet, wenn sie dann sehen wie sich die Leute entwickelt haben die bei der Stange geblieben sind.
Gefühlt sind in meinem jetzigen Gym zumindest in der Allgemeinen Gruppe kaum noch Leute von vor 2 oder 3 Jahren anzutreffen. Eine Handvoll von denen die dort waren als ich gewechselt sind haben sich "hochgearbeitet", ein paar sind immer noch geblieben aber viele haben sich dann irgendwann auch einfach abgemeldet. Ist für mich etwas schwer nachzuvollziehen.
wenn ich den threat ersteller richtig verstehe, sind gerade dies die punkte:
Leute , die im anfängerstadium aufhören und leute, die durch unreglmässiges training dieses nie verlassen.
aber auch die gruppe, die das anfängerstatium überschreitet, wird immer kleiner, da die leute kaum noch durchhaltevermögen haben...
discipula
24-08-2019, 09:22
Vergangene Woche wurde ich aufgefordert, mein Training dem eines anderen Vereins anzupassen, der folgendermaßen Werbung macht: "Bei uns werden Sie fit, ohne sich mit komplexen Bewegungen abmühen zu müssen!"
Es gibt schon Unterricht, der zu viel Wert auf Technik (filigranes millimetergenaues Arbeiten, kein Schwitzen) legt - andererseits, auch Auspowern macht doch erst dann richtig Freude, wenn die Bewegung stimmt. Egal ob es sich drum handelt, auf einen Sandsack zu schlagen, oder auch sowas anscheinend Simples wie ein Kraft- oder Ausdauergerät zu bedienen.
Eine Schule mit einer solchen Werbung wäre für mich keine Option, da müsste das sonstige Angebot schon sehr sehr mager sein, damit ich da nur eine Probelektion besuchen würde.
Meines Erachtens kann man sich bei Grundschule, Partnerübungen, Drills und auch bei Katas durchaus auspowern. Man muss nur wollen.
Es muss schon auch vom Lehrer vorgegeben werden, vorgezeigt werden, die entsprechenden Möglichkeiten geschaffen werden.
Im Wing Tsun, woher ich komme, gibt es ja genug Möglichkeiten zum Auspowern - aber die Schule, die ich besuchte, machte das selten bis gar nicht. mal ein oder zwei Minuten auf den Pratzen waren das Höchste der Gefühle, und auch da blieb ich auf meinem Bewegungshunger sitzen. Finde ich schade.
Viele Lehrer gehen zu sehr von sich selbst und ihren eigenen Bedürfnissen aus, und sehen zu wenig, wo die Schüler sind und was sie benötigen. Natürlich haben alle Lehrer ihre Lieblingsübungen und ihre Hassübungen, wer hat das nicht... aber die guten hinterfragen das und beobachten das und lehren auch, was sie selbst nicht am liebsten mögen oder am liebsten machen, sondern das, was (im Rahmen ihrer Kunst natürlich) das Richtige für die Schüler ist.
Gerade das Beherrschen komplexer Bewegungen ist ja auch ein Quell von Freude und Stolz und gibt ein gutes Gefühl. Dann ist es nicht ein Zwang oder ein "oh ich sollte wieder mal was für die Gesundheit tun grmpf", sondern dann ist Training etwas, worauf man sich freut und gerne geht und auch die Zeit gerne dafür frei hält.
Vergangene Woche wurde ich aufgefordert, mein Training dem eines anderen Vereins anzupassen, der folgendermaßen Werbung macht: "Bei uns werden Sie fit, ohne sich mit komplexen Bewegungen abmühen zu müssen!".
Also vor ein paar Jahren, wäre das eben noch absolute negativwerbung gewesen.
Da sieht man deutlich, dass sich auch die Anbieter schon verändern.
Problem ist und bleibt... Kampfkunst sind nunmal komplexe Bewegungen.
Gruss1789
kapiratzu92
15-09-2019, 12:48
Hallo Trainerkollegen und natuerlich auch alle Trainierenden,
ich wuerde gerne mein subjektives Empfinden mit den Erfahrungen anderer Trainer (alle Stielrichtungen) abgleichen.
Kurze Vorgeschichte: Ich unterrichte seit 1992 Selbstverteidigung und Kampfsport. In meinen Kursen befindet sich sozusagen immer ein recht netter Querschnitt der Gesellschaft - Schueler, Studenten, Hausfrau, Angestellte, Unternehmer, Lehrer, Polizist, usw. - wahrscheinlich wie bei den meisten von Euch auch. Ueber die Jahre moechte ich - zumindest subjektiv - feststellen, dass sich die Menschen, die in meine Kurse kommen veraendern. In den letzten Jahren sogar besonders stark. Ich moechte behaupten, die Menschen (und damit vielleicht auch die Gesellschaft) wird immer "schwaecher". Schwaecher im Sinne von "weniger belastbar", "empfindlicher", definitiv immer "unfitter", weniger "Durchhaltevermoegen", weniger "Biss", definitiv auch koordinativ immer schlechter, vielleicht auch "wehleidiger", "wehrloser" … Wie gesagt, vielleicht so als Oberbegriff einfach "schwaecher".
Als Trainer empfinde ich es als zunehmend schwerer, die Menschen in ein "gutes" Training zu fuehren und sie auch in einem solchen langfristig zu halten.
Vielleicht bin ich hier einfach noch von der "alten Schule", aber Kampfsport, Kampfkunst und Selbstverteidigung sollte im Training einfach eine gewisse "Intensitaet", ja vielleicht auch "Haerte" haben - ohne dies jetzt gleich zu uebertreiben. Aber ich habe das Gefuehl, dass ich diese Intensitaet staendig mehr nach unten schrauben muss, will ich die Menschen fuer das Training gewinnen und beim Training langfristig halten - also zumindest die "grosse Masse" - Ausnahmen gibt es natuerlich immer wieder.
Jetzt meine Fragen an die Kollegen:
1. Macht Ihr bei Eurem Training die gleiche / aehnliche Erfahrung?
2. Wenn ja, wie geht Ihr damit um?
Bin wirklich sehr gespannt auf Eure Antworten!
VG Klaus
Ich als Lernender finde deinen Post interessant da ich genau das in den meisten Kampfsportschulen erfahren durfte, dass Training war mir meistens zu " soft " und hatte zu wenig " Biss ".
Vielleicht liegt es ja daran das die Trainer dieses an das Klientel anpassen, was genau der Fehler ist! Da es dann eben auch nur das Klientel anzieht.
Es fehlen definitiv auch junge Männer im Alter von 16-30, die Masse scheint ältere Damen, Hausfrauen, Kinder und Rentner zu sein.
* Silverback
15-09-2019, 13:03
...
Es fehlen definitiv auch junge Männer im Alter von 16-30, die Masse scheint ältere Damen, Hausfrauen, Kinder und Rentner zu sein.
Vielleicht haben die "jungen Männer" heute schlicht was Anderes als Präferenz auserkoren?!
dies ist auch mein eindruck: junge leistungsbereite männer / jugendliche mit westeuropäischen background gibt ist nur nur selten, aber noch einige interessenten mit osteuropäischen bg, einwanderer aus der restlichen welt gibt es ausreichend.
dafür finden immer mehr frauen und mädchen heute den weg in das kampfsporttraining.
kapiratzu92
15-09-2019, 17:36
Vielleicht haben die "jungen Männer" heute schlicht was Anderes als Präferenz auserkoren?!
Fragt sich was?
Ich bin bald Ende 20, habe eine Familie und finde dennoch Zeit zum KK :-/
kapiratzu92
15-09-2019, 17:37
dies ist auch mein eindruck: junge leistungsbereite männer / jugendliche mit westeuropäischen background gibt ist nur nur selten, aber noch einige interessenten mit osteuropäischen bg, einwanderer aus der restlichen welt gibt es ausreichend.
dafür finden immer mehr frauen und mädchen heute den weg in das kampfsporttraining.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, da ich mit Osteuropäern deutlich besser klarkomme als mit den meisten Westeuropäern, stört mich das absolut nicht. Allerdings sind diese auch fast nur in VK Kampfsportarten anzufinden, im Kata orientierten Karate sieht man diese eher selten. Einfach mal als bsp.
* Silverback
15-09-2019, 18:16
Fragt sich was?
Ganz ohne Ironie gesprochen: Ich glaube, dass heute die Zewit vieler (jüngerer) Leute "aufgefressen" wird durch Handys/ ständig verfügbar sein ('müssen') u.W.m.
Und das gilt IMHO speziell, wenn man nicht schon in jüngeren Jahren bei irgendeiner Sportart Feuer gefangen hat ... und dann dabei bleibt. Aber neu anfangen so in den 20er/30er-Jahren ist glaube bei dem Überangebot, was es heute alles gibt, einerseits, und andererseits den (evtl. auch nur vermeintlichen) multiplen Belastungen recht schwer.
kapiratzu92
15-09-2019, 18:22
Ganz ohne Ironie gesprochen: Ich glaube, dass heute die Zewit vieler (jüngerer) Leute "aufgefressen" wird durch Handys/ ständig verfügbar sein ('müssen') u.W.m.
Und das gilt IMHO speziell, wenn man nicht schon in jüngeren Jahren bei irgendeiner Sportart Feuer gefangen hat ... und dann dabei bleibt. Aber neu anfangen so in den 20er/30er-Jahren ist glaube bei dem Überangebot, was es heute alles gibt, einerseits, und andererseits den (evtl. auch nur vermeintlichen) multiplen Belastungen recht schwer.
Mh, es gibt ein starkes Interesse an BJJ und MMA welches doch einige Jugendliche und junge Männer ( Jung ist für mich übrigens alles zwischen 16-33 ).
Ich selbst arbeite in der IT und bin den ganzen Tag verfügbar teils auch Nachts und ich sehe die KK als ausgleich zu meiner Büroarbeit, ich würde es im Büro gar nicht aushalten so ganz ohne Sport, so ganz ohne KK.
Sicherlich ist an deiner Aussage auch etwas wahres dran, Technologie so wie Handys und PCs halten Junge Menschen vom KK zurück, allerdings konnte ich das von mir nie behaupten. Bin jetzt 26 und habe auch mit 12-19 ( als Teenie ) immer interesse an KK gehabt weil nur rumsitzen eben nicht rausgehen und sparring und kämpfen ist.
Wenn dann würde ich sagen das die Faulheit Allgemein nach oben gegangen ist...
Aber das sind spekulationen, mir fehlte in vielen KK Vereinen auch einfach das Feuer, Leute gehen Abends nach der Arbeit dort hin, sind zum teil demotiviert und ziehen das eben so durch, aber das Feuer dahinter, die Leidenschaft an der KK, sozusagen den zweiten Lebensinhalt neben Arbeit und Familie, dass fehlt irgendwie.
Denke nicht das es da viele Vereine gibt die sowas bieten oder " haben ".
Weisst du was ich meine?
El Greco
16-09-2019, 10:12
Also dafür das ich kein Trainer bin und nun 24 Jahre Kampfsport mache kann ich sagen bezogen auf Boxen und Thaiboxen, dass das
Klientel viel jünger geworden ist als zu meiner Zeit wo ich in den 90ern begonnen habe.
In den 90ern waren viele Aktive Anfang bis Mitte 20 und heute sind viele Jugendliche und Heranwachsende bei diesen Sportarten anzutreffen.
Was das Training natürlicher härter macht da sich die Aktiven beweisen wollen und nicht miteinander trainieren wollen.
Was für mich kein guter Trend ist, obwohl die Trainer immer eingreifen.
Als Beispiel als ich mit meinen Stamm Sparringspartner hartes Sparring gemacht habe, weil wir uns kennen er 30 und ich bin 40.
Da wollte ein 19 Jähriger mit mir auch hartes Sparring machen , obwohl er Anfänger ist der seit 9 Monaten trainiert.
Ich habe davon abgeraten, aber der Junge wollte nicht hören also wollte er mich in Tysonmanier umhauen.
Blöd wenn man nur auf die Doppeldeckung kloppt und selber die Deckung vernachlässigt.
Da war der Leberhaken genau richtig, obwohl der Typ 1,95m groß ist und 100 Kg wog also ein richtiger Ochse.
Lag er da wie ein Häufchen Elend auf Boden und mein Trainer musste lachen.
Die Jugend von heute hat sich einfach nicht unter Kontrolle.
Da war der Leberhaken genau richtig, obwohl der Typ 1,95m groß ist und 100 Kg wog also ein richtiger Ochse.
Lag er da wie ein Häufchen Elend auf Boden und mein Trainer musste lachen.
Die Jugend von heute hat sich einfach nicht unter Kontrolle.
du tier ;)
* Silverback
16-09-2019, 14:58
...
Weisst du was ich meine?
Ansatzweise schon - nur bist Du aufgrund Deiner Beschreibung auch keiner, den ich persönlich zur "digitalen Jugend" zählen würde. Hab grad neulich ein Frau gesehen, die einen Kinderwagen vor sich herschob ... und rinnen ein vielleicht 3jähriges Kid, das mit Mamas Handy spielte. Solchermaßen "indoktriniert" nehmen Handies IMHO einen großen (und weiter zunehmenden) Stellenwert im Leben ein ... an den kaum etwas Reales mehr so richtig ranreichen kann; der Zug ist IMHO abgefahren (mal so Dinge wie freund/ Freundin, der/die das betreibt außen vor).
Und von dem Punkt zur (nicht so viel) späteren "digitalen Demenz" ist es IMHO auch kein großer Schritt mehr!
Just my 2 cents.
El Greco
17-09-2019, 19:44
du tier ;)
:cool:
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