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Vollständige Version anzeigen : Outdoor Werkzeug



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ThomasL
03-01-2021, 10:15
Morsche,

so, um den Ausgangsthread nicht weiter OT zu ziehen jetzt hier ein eigener Thread zum Thema Outdoorwerkzeug.
Zum Einstieg das Thema „Spaten“, darf gerne aber auch zur Diskussion (Modelle, Vor- und Nachteile, Einsatzzwecke, etc...) von weiteren Werkzeugen (Sägen, Äxte) genutzt werden (wobei es schön wäre immer erst ein Werkzeug fertig zu diskutieren).
Unter Outdoorwerkzeuge verstehe ich Werkzeuge für „draußen“ die gut transportable (Größe, Gewicht) und gleichzeitig zuverlässig, stabil und für robustere Arbeiten geeignet sind (draußen kann man nicht schnell mal Ersatz besorgen).

Als Einstieg das Feedback von Period zum Spaten. Wenn er es erlaubt poste ich auch noch seine sehr informativen und ausführlichen PMs:


Jetzt wirds off- topic ;) Es gibt eine Titan-Version des MPL-50 (der alte russische Feldspaten, auf dem die Coldsteel-Variante beruht und der im russischen Heer erst kürzlich durch den Ratnik 6E5 abgelöst wurde), der knapp 500 Gramm wiegt. Findet man auf Ebay zu durchaus vertretbaren Preisen, in etwa gleich teuer wie der CS + Versand. Ich hab kürzlich einen bekommen, allerdings noch nicht getestet. Meiner ersten Einschätzung nach ist er tatsächlich stabiler als der MPL-50 mit seinem praktisch ungehärteten Blatt, aber weniger stabil als der CS oder der Ratnik - dafür aber auch nur etwa halb so schwer.
Bezüglich Klappspaten hat Thomas inzwischen eine ausführliche Kaufberatung als PN von mir. Wen es interessieren sollte: ich habe bisher unter allen Klappspaten, die ich in die Finger gekriegt habe erst einen getestet, der mir wirklich zugesagt hat, das ist lustigerweise der seinerzeit recht stark gehypte chinesische WJQ-308, den ich seit 2008 oder 09 im Einsatz habe. Wenn ich damit rechne, den Feldspaten länger zum Graben zu brauchen, aber grosses Werkzeug zu schwer ist, ziehe ich den tatsächlich den nicht-klappbaren in der Regel vor. Der Verschluss hat nie Probleme gemacht, und es gibt tatsächlich nicht wenige Situationen, wo die Hackenfunktion viel Arbeit erspart. Klar kann der Stiel brechen wie überall, bei meinem war das aber trotz Missbrauch nie der Fall, obwohl das Ende hohl ist. Bei meinem ist irgendein sehr leichtes, langfaseriges Hartholz verbaut - könnte eine Birkenart sein, bin mir da aber nicht sicher.

Beste Grüsse
Period.

Nachtrag: Gestern beim Holzmachen hatte zufälligerweise gleich eine Situation die mir zeigte, dass ein Spaten in Zukunft immer im Auto liegen wird (ein dicker Findling der sich ohne Spaten nicht entfernen ließ, zwang mich einen steileren Weg zu nehmen, wo sich dann ein unter Laub versteckter Findling unter dem Auto verkeilte. Ich kam nur mit Mühe wieder raus (danke an den Schieber und sorry für die Fr… voll schlamm). Ironischerweise hatte ich die Originalfrage gestellt weil ich nicht jedes Mal wenn ich in den Wald fahren daran denken möchten den großen, sperrigen Spaten ins Auto zu legen (und gestern hatte ich mich auch noch bewusst stattdessen für eine Hacke zum Pflanzen entschieden :mad:).

Alfons Heck
03-01-2021, 11:55
Hallo Thomas,
zu dem von mir verlinkten Klappspaten (https://www.fiskars.com/de-de/garten/produkte/schaufeln-spaten/klappspaten-1000621) kann ich nicht direkt etwas sagen.
Aber ich habe vom Kochlöffel, Pfannwender über Besen, Laubrechen, Schneeschaufel, Mistgabel bis hin zu Heckenscheren, Teloskopsägen und Axt, Beil viele Werkzeuge von Fiskars im Einsatz und bin mit der Qualität sehr zufrieden.


Gruß
Alfons.

period
03-01-2021, 13:16
Wie ich Thomas geschrieben habe, werde ich die PNs hier selbst zusammenfassen. Ich habe beruflich häufig mit Klappspaten zu tun, und nachdem ich immer schon ein ziemliches Interesse an Werkzeug hatte – ich bin praktisch auf einem stillgelegten Bauernhof bzw. in dessen Werkzeugschuppen und Schmiede aufgewachsen – teste ich nach wie vor alle, die mir in die Finger kommen. Darüber hinaus habe ich selbst eine kleine Kollektion von Feldspaten, aus dem Stehgreif sinds sowas wie 13 Stück unterschiedlicher Herkunft für unterschiedliche Einsatzzwecke. Davon sind 11 feststehend bzw. «einteilig» (wie Suvorov schreibt: «monolithisch»), einer wird zusammengeschraubt, nur einer ist klappbar.

Letzteres war durchaus eine bewusste Entscheidung und hat durchaus auch damit zu tun, dass ich relativ viele Klappspaten auf dem Gewissen habe, angefangen mit ca. 12 Jahren, als ich das Blatt des unglaublich miesen No-Name Klappspaten meiner Eltern (irgendein Baumarkt-Billigteil) an der Schweissnaht einfach abgebrochen habe. Nachdem die Ausgangsfrage von Thomas ja dezidiert auf Klappspaten ausgerichtete war, werde ich kurz darauf eingehen. Bei den Klappspaten gibt es prinzipiell drei Probleme: Winkel Blatt : Stiel, Arretierungsmechanismus und generelle Haltbarkeit. Bei den Winkeln sieht man oft, dass das Blatt komplett parallel zum Stiel angebracht ist statt in einem leicht löffelartigen Winkel, damit kann man nicht anständig graben (ist aber bei der Mehrheit der Modelle so); auch bei der Arretierung als Hacke sind ca. 80-88° besser als 90°. Und bei der Haltbarkeit ist das Problem entweder, dass bei der Verbindung Blatt zu Verschluss schlampig geschweisst wurde oder man sonst im Interesse des Leichtbaus an der Stabilität gespart hat (den Stiel vom Glock kann ich glatt durchknicken, was mir auch schon bei zweien unabsichtlich passiert ist; siehe dazu auch das Fazi hier am Schluss https://www.youtube.com/watch?v=R3E-ZmOP8JY – mit dem Unterschied, dass meiner Erfahrung nach eben nichts erforderlich ist, das ich als «massive Gewalt» bezeichnen würde, aber ich bin halt auch nicht Reini und verwende meine Spaten wohl anders, von den physischen Unterschieden mal abgesehen). Ich bin auch der Meinung, dass die Platzersparnis generell eher überbewertet wird, die macht primär einen Unterschied, wenn man den Spaten IN (statt an) einem sehr kleinen Rucksack transportieren möchte. Ich würde eher nach Funktionalität entscheiden, nach dem Motto, was brauche ich, wie wichtig ist mir die Funktion, was kann ich anderweitig in mein modulares System einbringen etc. Es gibt durchaus Leute, die mit einem (Klapp-) Spaten wandern und/oder den beruflich brauchen, die für die Mehrheit der Anwender wird es aber eher was für den Kofferraum sein. Klappspaten mit quergestelltem Griff wie den Fiskars oder Gerber mag ich persönlich nicht so gern – zum Graben und auch als Hacke ist das mehrheitlich durchaus ok, allerdings kann man die weder sinnvoll einhändig als Hacke verwenden, was ich als essenziell betrachte wenn ich die Hackenfunktion brauche, und als Axt oder Macheten-Ersatz macht sie der Stiel aus meiner Sicht unbrauchbar.

Ich habe bisher nur einen einzigen Klappspaten gefunden, der meine Anforderungen erfüllt, und das ist lustigerweise das seinerzeit recht gehypte chinesische Modell WJQ-308 (wer es nicht kennen sollte – das Propaganda-, äh, Werbevideo dazu ist ein echter Klassiker: : https://www.youtube.com/watch?v=pGdbbEZVHqw), das leider preislich eher in der oberen Mittelklasse spielt. Meiner war damals noch ein Direktimport, inzwischen gibt’s die bei Amazon für ca. 70€ (https://www.amazon.de/Chinesische-Sc.../dp/B00AXQHZZO) – kann aber sein, dass die trotzdem aus China versandt werden. Das Ding ist schon fast eher ein Multitool als eine reine Schaufel, und da ich das Ding seit 2008 im Einsatz habe, habe ich die auch alle ausgiebig getestet. Die Arretierung ist simpel, aber solide (sollte aber gelegentlich mit Ballistol oder WD-40 geschmiert werden – Schraube und Tülle können rosten, rostfrei ist zumindest bei meiner Version nur das Blatt), den Stiel habe ich nicht totgekriegt. Ich habe übrigens gestern noch gesehen, dass die Hersteller noch etwas nachgebessert haben - die Feststellschraube bei den neueren Modellen ist bei den neuen entweder rostfrei oder hartverchromt, und die Achsschraube scheint nun aus Messing zu bestehen - jedenfalls nicht mehr geschwärzter Carbonstahl wie bei meinem. Folglich ist das Rostproblem soweit gebannt worden, ob es dafür nennenswerte Abstriche in der Stabilität gab kann ich so nicht sagen. Dafür scheinen sie inzwischen weniger auf die Holzmaserung bei den Schäften zu achten, mehr Knoten und so, zumindest soweit ich gesehen habe. Die Arretierungswinkel sind beim WJQ-308 m.E. perfekt, die Härtung des Blattes ist mit eine der besten, die ich bei allen Spaten gesehen habe, m.E. deutlich besser als die von Cold Steel z.B., ich hatte nie Ausbrüche oder gerollte Schneidkanten, auch im reinen Schotter nicht. Die Säge ist ok (wenn auch weit weg von einer Bahco oder Silky), dafür legt sie sich auch mit Metallrohren an wenns sein muss. Der Nagelzieher zieht alle Nägel bis ca. 3 mm Durchmesser, der Drahtschneider knipst locker Stacheldraht und dünne Eisenstangen, im Wesentlichen mindestens das, was der von einem guten Multitool wie einem Swisstool schafft. Die Beilschneide kommt evtl. stumpf und muss nach Bedarf angeschliffen werden, aber die Verstärkung ist clever (hat die beste Spaltwirkung von allen meinen Spaten), ebenso wie der angeschweisste kleine Hammerkopf auf der Blattunterseite. Mein Fazit: Wenn Klappspaten, dann WJQ-308. Einziger Nachteil abgesehen vom Preis: er wieg wiegt halt doch 1.2-1.3 kg.

Wenden wir uns noch den feststehenden Feldspaten zu. Hier habe ich insgesamt acht Modelle, davon drei historische (ein K&K Feldspaten aus dem 1. Weltkrieg lag bei mir daheim in besagtem Werkzeugschuppen, später kam dann ein Schweizer Feldspaten dazu, der seit dem 2. Weltkrieg unbenutzt in irgendeinem Heereslager lag bis er ausgemustert wurde, und schliesslich ein russischer MPL-50 aus der Zeit des Kalten Krieges), dazu noch die Cold Steel «Special Forces Shovel», die no-name Billigsdorfer-Variante (https://www.amazon.de/Feldspaten-Holzstiel-extra-stabil-Tasche/dp/B00OIR7XHY/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3 %91&dchild=1&keywords=feldspaten&qid=1609674530&sr=8-5) und eine Titan-Version gleicher Form (alle drei Nachbauten des MPL-50), dazu noch den neuen Ratnik 6E5 von den Russen.

Den alten österreichischen Spaten (mit Rechteckblatt) und den MPL-50 würde ich als verwandt betrachten, beide haben ein ungehärtetes und sehr dünnes Blatt (1-2 mm), das sich leicht verbiegt, aber sich eben bei Gebrauch fast von selbst nachschärft und relativ sicher nicht bricht – man muss es eben immer wieder mal zurechtklopfen. Dafür rollen die Schneidkanten wie verrückt. Der alte Schweizer Feldspaten (von denen noch sehr viele im Umlauf sind) ist da entschieden stabiler, wird aber standardmässig mit einer stumpfen und zwei nur minimal angeschliffenenen Kanten (ca. 50° inklusiv) ausgeliefert. Konstruktiv ist er mit dem österreichischen Spaten verwandt, das Blatt ist ebenfalls mit sechs Nieten befestigt und nicht einteilig wie beim MPL und den verwandten Formen – die Blattform ist halt ebenfalls nicht spitz sondern rechteckig –, und der Stiel ist nicht wirklich darauf ausgelegt, gewechselt zu werden. Sein Haupt-Nachteil ist das sehr hohe Gewicht, auch die Lederscheide ist ein ziemlicher Brocken (wenn auch handwerklich 1a).

Die MPL-50 Nachbauten sind alle stabiler als das Original. Den von Cold Steel habe ich seit 2007, als man ihn noch für ziemlich günstige 22 € oder so bekommen hat. Das Blatt ist solide, die Härtung ist ok, auch wenn er so angeschliffen geleifert wird, dass die Schneide beim Einsatz als Spaten recht leicht Schaden nimmt (primär rollt der Schneidgrat, aber ich hatte auch schon grössere Ausbrüche). Dafür hackt er ab Werk auch tatsächlich wie eine Machete. Ich habe oft von den Amis gehört, wie gut denn der Hickory-Schaft sei, aber ich habe den Stiel bei allen vier von meinen abgebrochen und ersetzt. Meiner Meinung nach ist das Lackfinish ab Werk schlicht furchtbar, und offenbar achtet niemand auf den Faserverlauf bei den Stielen – da nutzt das beste Hickory nichts, sorry. Dafür mag ich die Cordura-Scheide sehr gerne, die übrigens auch auf den MPL-50 und sogar den WJQ-308 passt.

Der Billigsdorfer ist mindestens so stabil wie der Cold Steel meiner Meinung nach, die Härtung kann ich aktuell nicht 1:1 vergleichen, nachdem ich den bisher kaum verwendet habe, noch dazu liegt meiner grad eine Staatsgrenze weiter und etliche Zugstunden von hier. In Sachen Anschliff geht er den gleichen Weg wie der Schweizer Spaten. Nachdem ich da weniger Erfahrungen habe, verweise ich auf Reini Rossmann, der das Ding intensiver getestet hat (https://www.youtube.com/watch?v=SzRu3Bp1wx8) Sein Fazit war sowas wie «Stabil, allerdings neigt die grüne Farbe zum Abblättern» (was man dem CS echt zu Gute halten muss – das Finish ist ziemlich unverwüstlich). Der Stiel ist ähnlich wie beim CS mit einem rutschigen Lackfinish ausgestattet, allerdings augenscheinlich eher Esche als Hickory. Also vergleichbar stabil, wenn man einen mit gutem Faserverlauf erwischt, sonst muss man halt nachschnitzen.

Bleibt noch die Titan-Variante, die es auf Ebay zum Teil für 30-40$ plus Versand gibt, also etwa gleich viel Geld wie den Cold Steel. Die Variante wiegt mit dem ab Werk gelieferten Birkenholz-Stiel tatsächlich nur ca. 500 g und damit sogar 150 g weniger als der Glock (Leichtbaufetischisten aufgemerkt), das Blatt ist m.E. stabiler und weniger deformierungsanfällig als beim MPL-50 nachdem Titan diesbezüglich ungehärteten (!) Stahl schlägt, ich muss aber gestehen dass ich meinen in den ein oder zwei Monaten seit ich ihn habe noch nicht verwendet habe; wenn man die Schneidkante so anschleift wie beim CS (was ich aus Neugier gemacht habe) würde ich mir aufgrund des Materials etwas Sorgen um die Kantenstabilität machen, aber das wird sich noch zeigen (ich habe da eine kleine Test-Serie geplant). Ach ja, und ich erwarte wesentlich schnelleren Blattverschleiss im Gebrauch – dafür aber auch keine Rostprobleme. Meine aktuelle Sicht auf den Titan-Spaten (gewissermassen ein Vorurteil): ich sehe den als Leichtbau-Teil, wenn man einen durchaus verlässlichen Spaten und einen leichtgewichtigen Macheten-Ersatz im bzw. am Rucksack mitführen will, aber eben nun mal nicht direkt damit rechnet, den sehr intensiv zu gebrauchen.

Den Ratnik 6E5 habe ich auch erst kürzlich bekommen. Er erinnert von der Machart etwas an den Billigsdorfer, das Blatt ist noch einen Ticken stärker und spitzer ausgeformt, aber ab Werk in einem sehr stumpfen Winkel angeschliffen. Was ich beim Ratnik wirklich mag: ebenso wie beim MPL-50 und beim Schweizer Spaten kommt der Birkenholfz-Stiel unlackiert. Keine Ahnung, wer der Meinung war, Werkzeugstiele müsse man lackieren, aber das ist m.E. Schwachsinn. Lack ist zuerst rutschig und fängt dann an zu blättern, und nichts davon ist lustig. Ich bevorzuge unlackierte Stiele (Lack schleife ich ab) mit einem simplen Leinölfirnis.

Ok, das wärs mit den Kurzbesprechungen. Bleibt das Fazit, welchen Spaten ich wofür empfehlen würde und wies mit Kombinationsmöglichkeiten in einem modularen System aussieht.
- Wenn die Klappfunktion und Hackenfunktion wichtig ist bzw. man ein Multitool in Schaufelform will: WJQ 308.
- Wenn maximale Stabilität wichtig ist und/oder man den Spaten auch vermehrt als Cambingbeil- oder Brechstangen-Ersatz verwenden will, würde ich einen MPL-50 Nachbau oder Ratnik 6E5 nehmen und die Schneiden je nach Geschmack anschleifen (falls Bandschleifer oder Flex: Blatt kühlen, sonst versaut man sich schnell mal die Härtung; ich nehme eigentlich immer eine simple Eisenfeile, dauert dann halt mal ne halbe Stunde oder so). Cold Steel ist hierzulande recht teuer geworden inzwischen, m.E. tuts der Billigsdorfer in den meisten Fällen auch (und für den Preis von einem Cold Steel kann man bis zu 5 davon kaputtmachen, was man kaum schaffen wird). Wenns ein absolutes Leichtgewicht sein soll, würde ich mir die Titan-Version anschauen. Für «Stabilität über alles» würde ich derzeit zum Ratnik greifen, der m.E. auch in Sachen Form und Material den besten Stiel hat – dafür aber auch ein sehr kleines Blatt, v.a. im Vergleich etwa zu dem alten Schweizer Spaten.

Bezüglich Gewicht und modularer Kombinierbarkeit: Der Punkt ist v.a. in Hinblick auf die Zusatzfunktionen eines Klappspaten wie des WJQ-308 interessant (und wenn man über das Gewicht spricht). Dieser vereinigt tatsächlich eine Reihe von im militärischen Bereich essenziellen, aber ggf. auch im Outdoor-Bereich interessanten Funktionen in sich. Diese werden auch anderenorts abgedeckt, das russische Heer hat z.B. inzwischen zusätzlich zum Spaten das Multitool Ratnik 6E6 mit zwei Sägen, Zange, Drahtschneider, Bohrahle und Schraubenzieher, das zusammen mit der Schaufel fast alle Funktionen des WJQ-308 aufweist (abzüglich der Hacken-Funktionen), bei zusammen praktisch gleichem Gewicht. Das Schweizer Heer und die Bundeswehr haben zusätzlich zu einem konventionellen Klappspaten das Soldatenmesser 08 (bestimmte Einheiten auch das 42a-konforme, an sich m.E. sehr gute Multitool Spirit von Victorinox), das kommt sich dann wieder aufs Gleiche raus. Natürlich kann man man Funktionen auch "aufdoppeln" wenn sie besonders wichtig sind. Ich würde zumindest auch eine gewisse Ergänzung achten, z.B. schaue ich, dass ich immer das Werkzeug habe, um zur Not einen Ersatzstiel für meinen Spaten anzufertigen, falls der bricht = zumindest Messer, Ahle und Schraubenzieher-Funktion wie an einem Victorinox Pioneer, idealerweise noch eine kleine Säge wie am Vic Farmer oder Soldatenmesser 08. Das Spirit oder Ratnik 6E5 tuns natürlich auch, spielen aber eine Gewichts- und Preisklasse höher. Je mehr Funktionen ein Gegenstand, desto platzsparender (wenn auch nicht zwangsläufig leichter) ist das Ausrüstungsteil meistens. Wenn man sich bei zu vielen wichtigen Funktionen darauf verlässt, riskiert man halt, dass falls der Ausrüstungsgegenstand abhandenkommt oder beschädigt wird (wenn die Achsschraube oder Arretierung beim Klappspaten brechen sollte z.B.) man ohne alle diese Funktionen auskommen muss. Für den Fall sollte man evtl. passende Ersatzschrauben mitnehmen, wenn man sich auf den einen Gegenstand verlassen möchte.

Feldspaten sind ein Nischenprodukt, gewissermassen immer ein Multitool und damit ein Kompromiss gegenüber spezialisiertem Werkzeug in der vollen Grösse, folglich auch nie so performant wie gutes spezialisiertes Werkzeug. Dafür aber vielseitig, praktisch und leicht zu transportieren. Ich würde generell Autobesitzer*innen empfehlen, zumindest etwas Derartiges im Kofferraum mitzuführen (ich übernehme allerdings keinerlei Haftung bei Polizeikontrollen – hier sollte man selbst schauen, welches Modell man wählt und wie man es transportiert), wenn nicht gar eine normal grosse Schaufel nebst Pickel und Handsäge, wenn man viel auf schlechten Wegen unterwegs ist. Der «martialische» Einsatz von Feldspaten ist ein anderes Thema, das hier aber dezidiert nicht gefragt war und auf das ich folglich auch nicht eingehe.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
04-01-2021, 07:52
Hallo Alfons,

ich habe zwei Fiskars Äxte. Was ich an denen mag ist die Schneidengeometrie und die unkaputtbaren Stiele (nichts ist nerviger als im Wald einen Stiel reparieren zu müssen – obwohl doch, wenn die Stihl kaputt geht ist noch blöder).
Allerdings habe ich bei beiden Scharten in der Schneide die ich mir nicht erklären kann.


Hallo Period,

vielen, herzlichen Dank. Das lässt für mich wirklich keine Fragen mehr offen. Ist schon fast was für eine Fachzeitschrift.

@All:
Das nächste Werkzeug, dass wir hier diskutieren könnten wären Handsägen. Wenn ich aktuell zum Arbeiten in den Wald fahre, packe ich zwar immer die Motorsäge ins Auto aber ständig ist sie dann doch nicht dabei und wenn sie sich mal festfrisst könnte so eine Handsäge Gold wert sein.

Viele Grüße
Thomas

period
04-01-2021, 12:46
Hallo Period,

vielen, herzlichen Dank. Das lässt für mich wirklich keine Fragen mehr offen. Ist schon fast was für eine Fachzeitschrift.

Immer gerne ;) Zu Handsägen habe ich im Moment nur ungeordnete Gedanken anzubieten, vielleicht komme ich später noch dazu. Aber dafür habe ich gestern Abend angefangen, einen Marktüberlick zu Multitools zu schreiben - hier ist er:

Ähnlich wie bei Feldspaten gilt auch bei Multitools: sie sind ein Kompromiss zwischen Funktionsreichtum, Funktionsqualität und Bedienungsfreundlichkeit. Entstanden sind Multitools wohl ursprünglich aus den Mehrfunktionsmessern des 19. Jh., von denen das Schweizer Soldatenmesser 1891 wohl eines der bekanntesten war. Dieses ist der direkte Vorfahre der späteren Soldatenmesser 1908, 1951, 1961 und 2008 (siehe https://www.couteaux-du-soldat-suisse.ch/J01/index.php/en/les-couteaux-du-soldat), und so etwas wie der Grossonkel der Offiziersmesser mit weiteren Werkzeugen an der Rückenfeder. Auch Multitools mit Zange gibt es schon mindestens seit den 1940ern, etwa das OSS Escape knife (https://www.rockislandauction.com/detail/52/3753/very-rare-wwii-oss-no-5-standard-issue-escape-knife) . Heute wird unter Multitool v.a. ein Multifunktionswerkzeug mit Zange verstanden, nicht selten dient auch der Markenname Leatherman als Synonym.

Ich sollte hier erwähnen, dass ich im Folgenden eine Reihe von Multitools vergleiche, die ich nicht alle besitze (im Gegensatz zum Marktüberblick Feldspaten), nachdem Multitools im Schnitt beträchtlich teurer sind als Spaten, und mir der Spaten wichtiger ist als das Multitool ;) Das heisst, ich gehe eher darauf ein, auf welche Designelemente und Features bei welchem Tool wert gelegt wurden; wen etwas spezifisch interessiert, der kann sich ja selbst weiter informieren. Auch werde ich primär Tools von Leatherman, Victorinox, SOG und Gerber erwähnen, nachdem das Billigpreissegment so vielfältig ist, dass es kaum überschaubar ist, nachdem fast monatlich neue Tools aus Fernost auf den Markt kommen. Wenn ich zusammenfassen müsste, worauf diese vier Hersteller jeweils ihren Schwerpunkt legen, dann wäre es:
Leatherman: hochwertige Materialien (z.B. Titan und S30V bei den Topmodellen), einhändige Bedienbarkeit (es gibt aber auch Zweihand-Optionen, z.B. SuperTool 300 oder Crunch), auswechselbare Cutter, Angebot einer breiten Palette von Konfigurationen und Tools; Made in USA
Victorinox: Hohe Fertigungspräzision, mehrheitlich konventionelle Bauformen in Zweihand-Bedienung, Tools aus dem üblichen Stahl der Schweizer Messer (hate it or love it) mehrheitlich entsprechend denen der Schweizer Armee- und Offiziersmesser, wenn auch meist kräftiger dimensioniert; Marketing primär auf zivilen Markt ausgelegt (obwohl Victorinox wesentlich höhere Stückzahlen von Werkzeugen an diverse Armeen liefert als wohl irgendwer sonst). Made in Switzerland
SOG: Innovative Bauformen, Kraftübertragungs-Optimierung bei der Zange via Zahnräder («power drive»); Marketing eher «taktisch»; Made in China / Japan (Edit: bei SOG wird die Qualitätskontrolle häufiger beanstandet, v.a. bei den in China gefertigten Tools)
Gerber: innovative Bauformen mit Schwerpunkt Einhandbedienung, Optimierung für bestimmte Anwendungsbereiche (z.B. Gerber CenterDrive als Bithalter und Einhandzange), offizieller Multitool-Lieferant des US-Heeres; Made in USA

Bei Multifunktionswerkzeugen stellt sich also erneut die oben genannte Frage: Welche Funktionen will ich, wie wichtig sind mir diese jeweils, und wo bin ich bereit, Kompromisse einzugehen?

Nachdem die Zange gewissermassen das definierende Element geworden ist, sprechen wir zuerst darüber. Die meisten Tools haben Kombizangen mit mehr oder weniger spitzen Enden, nur einige Tools spezialisierte Crimpzangen (meistens an den EOD-Modellen), ganz selten trifft man auf weitenverstellbare und fixierbare Zangen (z.B. Leatherman Crunch, das neben einem ungewöhnlich kleinen Toolset eine Art arettierbare Rohrzange aufweist, siehe etwa hier https://www.youtube.com/watch?v=sYUxz7w_i7c ). Hier ergeben sich die Punkte der einhändigen Bedienbarkeit (hier optimiert: Leatherman Free P4, Leatherman OHT, Gerber Centerdrive etc.), Stabilität (hier scheint Victorinox vorne zu liegen, insbesondere mit dem Swisstool; die Zangen der Victorinox Multitools sind auf hohe Verwindungssteifigkeit ausgelegt und weniger als spitze Needlenose-Zange wie die meisten Leathermans), Kraftübertragung (optimiert z.B. bei der SOG Power Serie) und der Drahtschneider. Die meisten Drahtschneider sind wie bei einer Kombizange gebaut, es ist primär zwischen austauschbaren (z.B. Leatherman Surge, Leatherman Charge, Leatherman Wave+, Leatherman Supertool 300, Gerber CenterDrive…) und nicht austauschbaren Schneidbacken (z.B. Leatherman Wingman, Victorinox…) zu unterscheiden. Häufig wird die Austauschbarkeit per se als Vorteil gewertet, jedoch würde ich einschränkend hinzufügen, dass es massgeblich auf die Wärmebehandlung und generelle Fertigungsqualität ankommt – schliesslich haben die meisten hochwertigen Kombizangen auch keine auswechselbaren Karbidschneiden. Relativ weich belassene Drahtschneider (z.B. Leatherman Crunch) verformen sich gern schon mal beim Durchzwicken eines stärkeren Nagels, was begrenzt lustig ist. Einen ganz anderen Weg geht übrigens das russische Ratnik 6E5 (ausführliches deutsches Review hier: https://www.spartanat.com/2018/04/review-saro-multitool-6e6-ratnik/ Inzwischen scheint es eine neue Generation zu geben, mein Ratnik weicht zumindest in ein paar Details von dem im Review ab), das zwei Drahtschneider nach Art einer Zaunbauerzange (farmer’s pliers) aufweist, die nach Art einer stumpfen Schere funktionieren; das hat zur Folge, dass sie auch dann noch funktionieren, wenn die Backen stumpf und verformt sind.

Bestimmte Kompromisse ergeben sich bei den Zangentools fast immer in der Handlage als Messer (sehr gut hier m.E. das Victorinox Spirit, furchtbar das Leatherman Free P4) oder Schraubenzieher (siehe unten), sowie der Grösse der Klinge, deren Zugänglichkeit und Bedienbarkeit. Viele Multitool-Anwender möchten dieses Werkzeug als einziges Messer führen und legen daher grösseren Wert auf die Klingenlänge, den Klingenstahl und (wo legal möglich) einhändige Bedienbarkeit (ich weise hier nochmals dezidiert auf den in Deutschland geltenden §42a hin, der auch einhändig bedienbare Multitools umfasst). Beim Klingenstahl liegen in Sachen Hochwertigkeit die Leatherman Charge Modelle vorne; in Sachen Klingenlänge eindeutig das Ratnik 6E5, dessen Klinge sogar noch einen Ticken länger ist als die an einem Spyderco Military (das mit ca. 25 cm Gesamtlänge im geöffneten Zustand weiss Gott kein kleines Klappmesser ist). Dafür ist sie nicht wirklich schneidhaltig, weil man sich bei dem D2-Stahl (wenns denn einer ist) für eine niedrige Rockwell-Härte zugunsten von Bruchfestigkeit entschieden hat (ich habe eine Idee, wie man das lösen könnte, aber die ist noch nicht spruchreif). Einige Multitools wie die Leathermans Surge und Charge, das SOG PowerPint oder das Gerber CenterDrive sowie manche Versionen des Victorinox Spirit und des Swisstool haben sogar zwei Klingen, meistens eine mit Wellenschliff und eine mit Glattschliff. Arretierbar sind die meisten Messerklingen an den Zangentool (wie übrigens fast alle Werkzeuge), entweder über einen Linerlock (Leatherman), eine Backlock (SOG) oder eine Art Axis Lock (Victorinox).

Ich persönlich betrachte die Klinge am Multitool eher als Backup, wenn ich erwarte, lange und viel damit arbeiten zu müssen, nehme ich zusätzliches Werkzeug mit. Wenn die Klinge wichtiger ist als die Zange aber Gewicht und Packmass wichtig sind, würde ich eher ein kleines Multitool oder eine kleine Zange separat in Kombination mit einem für die jeweilige Aufgabe optimierten, gesetzeskonformen Messer mitnehmen. Für den täglichen Gebrauch in der Zivilisation reicht die Klinge eines Multitools zumindest für mich durchaus, meistens habe ich allenfalls nur noch ein kleines Klappmesser am Schlüsselbund dabei, um Briefe oder Pakete zu öffnen. Wenn ich dagegen in der Natur unterwegs bin und grössere Schneidarbeiten erwarte, nehme ich dagegen eher ein Messer mit, das besser in der Hand liegt als ein Multitool.

Ähnlich verhält es sich auch mit der Säge und Feile: Diese sind nett dabeizuhaben, aber können logischerweise eher sporadische und kleinere Arbeiten übernehmen wie mal ein Brett durchsägen, einen Werkzeugstiel improvisieren, einen Schraubenkopf abrunden oder eine wenig gehärtete Werkzeugschneide notdürftig nachschärfen. Eine Axtklinge wird die meisten Multitool-Feilen dauerhaft ruinieren, weil ihre Rockwell-Härte höher ist; eine Ausnahme sind hier die diamantbeschichteten Feilen wie an einigen Leatherman-Modellen, beim Ratnik 6E5 ist die Diamantfeile bzw. der Diamantschleifstein in der Werkzeugtasche enthalten. Lobenswert ist hier auch das Leatherman Surge, bei dem Säge und Feile austauschbar sind, sodass man sowohl mehrere Sägeblätter mit unterschiedlichen Einsatzzwecken (https://www.youtube.com/watch?v=5Bj9v_4ePIU) als auch ein extra-langes Sägeblatt (https://www.youtube.com/watch?v=iZoxxDmZ5yg, ab ca. 5:50) einspannen kann. Wer das jeweilige Werkzeug wirklich öfter braucht, sollte sich m.E. dennoch nicht allein auf das Multitool verlassen.

Meistens das einzige Werkzeug seiner Art im Ausrüstungskit ist dagegen die Ahle. Viele Anwender geben an, diese gar nicht zu verwenden und missbrauchen lieber die Messerspitze für Dinge, zu denen diese nicht gemacht ist, und gefährden dabei Material und Finger. Ahlen sind wesentlich stabiler als die meisten Messerspitzen, und weisen zugleich eine potentiell schärfere Spitze auf. Aus diesem Grund lege ich persönlich sehr grossen Wert auf die Ahle und nutze sie für alle möglichen Zwecke – Zusatzlöcher in Lederriemen, Starter-Löcher für Holzschrauben, Fangriemenösen in Holzstielen und dergleichen mehr. Hier unterscheidet man zwischen Nähahlen (mit Loch, daher bruchanfälliger), Reibahlen (mit einer scharfen Kante, die durchaus rasierscharf abgezogen werden kann ohne dafür den Schneidwinkel ändern zu müssen) und Bohrahlen (massive Ausführung, z.T. mit Verstärkungsgrat); manche Ahlen versuchen auch, alle drei Aspekte abzudecken, z.B. die äusserst beeindruckend dimensionierte Ahle am Ratnik 6E5, die sogar die ziemlich riesige Ahle am alten Soldatenmesser 1908 alt aussehen lässt. Die mit Abstand beste Bohrahle, die ich kenne, findet sich an der Victorinox Pioneer-Serie (= Sodatenmesser 1961); das alte Leatherman Juice CS4 weist eine ähnliche Form auf, die ich aber nicht getestet habe. Die konstruktiv beste Reibahle (die auch für die meisten Bohrarbeiten solide genug ist) an einem Multitool findet man m.E. am Victorinox Spirit, auch wenn man sie anfangs ggf. etwas nachschärfen und anspitzen muss.

Fast standardmässig zu Multifunktionswerkzeugen gehört ein Dosenöffner. Nun hört man oft, der sei überholt, nachdem heute alle Dosen eine Öffnungslasche hätten. Wer immer das sagt, sollte mal einen Blick in die Dosenregale der Discounter-Ketten werfen. Ergo: es gibt immer noch Dosen, die sich anders nicht öffnen lassen. Ob man die konsumiert, ist eine andere Frage. Aber man kann mit dem Dosenöffner auch andere lustige Dinge machen: den an meinem Vic Spirit habe ich z.B. zu einer halbrunden Schab- und Schnitzklinge umgeschliffen, die nach wie vor Dosen öffnen kann, aber eben keinen Schraubenzieher mehr aufweist.

Viele Multitools haben zudem eine Schere, die in der Regel kaum grösser ist als eine Nagelschere und sich nur für kleine Arbeiten eignet. Grösse dimensioniert ist z.B. die Schere am Nextool Flagship Pro (https://www.youtube.com/watch?v=vOeoRgjeADE), die man auch als kleine Gartenschere einsetzen kann. Ansonsten stellt sich wieder die Frage nach der Modularität – so kann man z.B. auch am Schlüsselbund ein kleines Victorinox Classic anbringen, dessen Schere mit den meisten Multitools locker mithalten kann.

An einigen Multitools sind noch bestimmte Sonderfunktionen angebracht. So hat z.B. das Spirit ein Werkzeug mit Kabel-Abisolierklinge und Stemmeisen (auch zum Öffnen von Paketen geeignet) und das Gerber CenterDrive ein Nagelzieheisen.

Bleiben noch die Schraubenzieher, wobei die Handlage durch die fast immer seitlich versetzte Lage und die flache Bauform gewöhnungsbedürftig ist und einmal mehr ein spezialisiertes Werkzeug nur teilweise ersetzt. Die meisten Tools haben mehrere flache (z.B. am Dosen- und Flaschenöffner, an der Feile und wasweissichnochwo) und einen Kreuzschlitz (Philips), einige wie das Leatherman Surge und Charge haben auswechselbare Flachbits, einige Modelle wie das für diese Funktion optimierte Gerber Centerdrive (Demo siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=adVdavuXudE) , aber auch das Leatherman Crunch und mehrere Multitools von SOG akzeptieren auch Standard-Bits. Victorinox hat diese Funktion bisher nicht integriert, sondern bietet gegen Aufpreis ein kleines Zusatztool nach Art eines Imbusschlüssels an. Ich für meinen Teil brauche gelegentlich Bits bis 10 mm, daher nehme ich lieber ein separates Multitool (Fahrradwerkzeug) mit.

Wie gesagt stellt sich bei der Wahl des Werkzeugs Frage von Kombinationen und auch von Redundanzen bzw. Aufdopplungen: wenn ich z.B. einen WJQ-308 Feldspaten dabeihabe, erfüllt der bereits fast alle Funktionen eines Zangentools; will ich dann einfach noch eine Klinge, eine Ahle und einen Schraubenzieher, bin ich mit einem Pioneer z.B. voll ausgerüstet. Ist mir dagegen die Sägenfunktion wichtig und will ich noch eine lange Metallfeile, könnte ich stattdessen ein Locksmith (= ein Soldatenmesser 08 + Metallfeile) nehmen. Alternativ könnte ich mit einem Surge oder Ratnik 6E5 die Funktionen «aufdoppeln», wenn ich ein Backup haben will (wenn ich einen Werkzeugkasten in Reichweite habe, ist das Multitool ebenfalls nur ein leichter transportables Backup). Habe ich einen «monolithischen» Spaten und will noch eine leichte Zange, eine Klinge und einen Bithalter aber mehr nicht, käme evtl. noch ein Leatherman Skeletool in Frage (142g). Und so weiter.

Fazit: Viele Optionen, jede mit Vor-und Nachteilen, die man für sich selbst abwägen muss. Mein erklärtes Lieblings-Multitool für Allround-Zwecke ist das Victorinox Spirit XC. Es ist mit 210g eines der leichtesten voll ausgestatteten mittelgrossen Tools (somit in der Gürtelscheide wesentlich weniger spürbar als ein Surge oder Ratnik) und vereinigt alle Funktionen, die mir persönlich wichtig sind, und als jemand, der sehr viel Wert auf Klingengeometrie legt, kann ich auch sagen, dass ich die Messerklinge trotz der ungewöhnlichen Form und dem Teilwellenschliff im vorderen Bereich überraschend gut finde. Es hat keinen Clip, dafür kann man seitlich einen Fangriemen anbringen. Die Handlage ist für ein Multitool in allen Funktionen sehr gut, die Verarbeitung top und m.E. sauberer als beim Leatherman; dafür werden konventionellere Materialien verwendet. Dass der Drahtschneider nicht wechselbar ist, ist für mich persönlich nicht relevant, ich bin mit der Wärmebehandlung sehr zufrieden. Der Stahl der anderen Tools ist wie für Victorinox typisch eher auf eine mittlere Rockwell-Härte gehärtet, was aber auch dazu führt, dass er sehr bruchfest ist und man zur Not auch mit einem Kieselstein nachschleifen und auf einem Lederriemen ohne Paste oder einem Stück Wellpappe abziehen kann. Zudem hat es den Vorteil, dass es §42a-konform ist (für mich derzeit nur bei Grenzübertritten relevant, für viele hier im Forum eher eine Alltagsfrage). Dazu kommt, dass hier in der Schweiz ein Spirit grad mal umgerechnet 85€ kostet, die meisten Modelle von Leatherman, SOG und Gerber schnell mal das Doppelte (da hat wohl der Schutzzoll zugeschlagen…) und die Topmodelle wie das Charge mit 240-300 Franken schnell mal das Dreifache.

Wer ein dezidiertes Multitool «für draussen» oder gröbere Aufgaben sucht (wohlgemerkt immer als Kompromiss- bzw. Notlösung im Vergleich zu spezialisiertem Werkzeug), sollte sich eher das Swisstool, das Leatherman Surge oder (unkonventionell) das Ratnik 6E5 anschauen, wobei das Swisstool das einzige Zweihand-Tool unter den dreien ist (§42a schränkt den geneigten Multitool-Konsumenten doch nicht ganz unmassgeblich ein). Wenn es kleiner und leichter sein soll, würde ich eher ein Mini-Tool ohne Klinge (z.B. Leatherman PS4) und ein passendes Messer kombinieren. Kleine Multitools, die versuchen grosse zu sein (z.B. SOG Power Pint) haben häufig bestimmte Schwächen, die auch mit der Preisklasse zu tun haben. Einen anderen Weg zum Leichtbau geht z.B. das Leatherman Skeletool, das halt nur drei echte Tools hat (der Karabiner als Kapselheber ist ein ziemlicher Witz – ernsthaft, wer braucht schon einen Kapselheber?) – Kombizange, Messer (allerdings Einhand) und Bithalter.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
04-01-2021, 15:34
Wir sollten eine Sammlung durchführen und Period für die Beiträge hier bezahlen:halbyeaha

period
04-01-2021, 16:46
Wir sollten eine Sammlung durchführen und Period für die Beiträge hier bezahlen:halbyeaha

Nein, das solltet ihr nicht :D Was man bei so etwas wie Multitools (= relativ hoher Preis, kleines Packmass = günstiger Versand) eher erwägen könnte, wäre ein Passaraound - also zusammenlegen um das Tool zu kaufen (es sei denn, es findet sich jemand, der es sponsert), dann wird es reihum verschickt und je ca. 2 Wochen getestet, und am Ende kann es z.B. jemand zu einem deutlich reduzierten Preis erwerben (highest bidder Prinzip), der dann wieder als Re-Finanzierung für den nächsten Passaround verwendet werden kann. Da hätten evtl. alle Beteiligten was davon, weil man je nach Teilnehmerzahl für sowas wie 10 € ein Tool testen und vergleichen kann. Im Messerforum wurden solche Aktionen eine Zeit lang recht regelmässig durchgeführt, da sind sie aber meistens vom Hersteller oder einem Weiterverkäufer ausgegangen. Basisdemokratisch organisiert ist es halt ein bisschen Verwaltungsaufwand.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
05-01-2021, 08:47
Also ich wäre bei so etwas dabei. Wer hätte hier noch Interesse?

period
05-01-2021, 11:34
Also ich wäre bei so etwas dabei. Wer hätte hier noch Interesse?

Bei mir würde es ein bisschen drauf ankommen, ob ich das Tool schon habe/kenne oder nicht ;) Ansonsten wäre ich gerne bereit, mich an einem Passaround zu beteiligen, es würde sogar mit einer deutschen Versandadresse funktionieren - der nächste Paketshop hinter der deutschen Grenze ist gerade mal eine halbe Fahrradstunde von mir entfernt.

PS: Als "Einstiegsdroge" in wirklich solide Multifunktionswerkzeuge oder für einen finanziell sehr günstigen Passaround würde ich die Victorinox Pioneer-Serie empfehlen, also Pioneer, Electrician, Farmer, Farmer X und Swiss Army 7 bzw. Harvester. Die Alox-Modelle sind meiner Erfahrung nach bei den meisten Anwendern weniger bekannt als die mit den Plastikschalen, und es ist beim ersten Mal wirklich eine Überraschung, um wie viel solider die 93 mm-Alox-Serie (Pioneer) gegenüber der 91 mm Cellidor-Serie (Spartan & Co) ist, auch bei der Klingendimensionierung, den Rückenfedern und den Achsschrauben. Und wie gesagt, die Ahle ist spitze. Mein Lieblingsmodell da ist das Swiss Army 7 bzw. Harvester, das ich auch ausgiebig modifiziert habe (Clip angeschraubt, Einhand-Umbau der Ahle, Hakenklinge zu einer geraden Sheepsfoot-Klinge umgeschliffen, Schneidphasen konvex usw.).

Beste Grüsse
Period.

period
05-01-2021, 11:38
Kurze Zwischenfrage zu Handsägen: von welcher Grössenklasse sprechen wir bzw. bezieht sich die Anfrage? Taschensäge, Bügelsäge, Zweimannsäge...? Oder querbeet?

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
05-01-2021, 11:42
Also von meiner Seite erstmal auf Taschensägen, was nicht heißt das andere nicht auch von Interesse wären.

period
05-01-2021, 13:58
Ok ;) Also bei den Taschensägen gibt es in Bushcraft-Kreisen diverse "Klassiker", Bahco Lapplander, diverse Silky-Modelle und Felco 600. Ich habe die Bahco und von Silky die Riesen-Variante der Klappsäge, aka Katanaboy 500 (der Name ist nicht von mir :D) Das allgemeine Fazit, das sich auch mit meinen Erfahrungen deckt: die Bahco ist günstig und fast unverwüstlich, das Blatt bricht nicht leicht aber verbiegt sich bei Missbrauch schon mal. Dafür kann man damit auch Knochen oder Geweih sägen, wenn man will. Die Silkys sind vom Typ her eher Rennpferde, sauscharf geschliffen und fressen sich bei gleicher Grösse deutlich schneller durchs Holz. Dafür sind sie weniger vielseitig, die Zahnungen sind meist spezifisch für bestimmte Anwendungsbereich (nass/trocken, crossgrain/with the grain) optimiert, und wenn man damit in einen Stein oder einen Nagel sägt, dann tut mir das zumindest in der Seele weh. Aber: dafür machen die so richtig Spass beim Arbeiten. Ich hatte einmal eine Ausrede dafür einen 40 cm dicken Baum mit der Silky durchzusägen (ok, es war schon ein Baumstumpf, aber er war im Weg :D), und das hat nur ca. 5 Minuten gedauert und richtig gefetzt (wers nicht glaubt, auf youtube gibts diverse videos, wo man den Leuten beim Sägen zuschauen kann, z.B. hier ab 08:15 https://www.youtube.com/watch?v=WJBfUYC5LJU). Ich habe sehr bodennah horizontal gesägt und musste wesentlich mehr auf das Blatt aufpassen, einen aufgebockten Baumstamm vertikal durchzuschneiden geht erheblich schneller.
Was gewöhnungsbedürftig sein kann: die Silkys sind im Gegensatz zur Bahco reine Zugsägen und nicht begeistert davon, wenn sie mit zuviel Druck zurückgeschoben werden; die Bahco hat bei gleicher Grösse ein deutlich substanzielleres Blatt. Dafür wird man nicht durch einen Bügel behindert und muss auch kein ultra-massives Sägeblatt mitnehmen.

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
05-01-2021, 20:10
Die periodischen Beiträge schüchtern einen ganz schön ein, wenn man nur einen Bruchteil an Erfahrung/Ausstattung hat :D
Ich konnte jedenfalls im Outdoorbereich bei jedem Thema rechtzeitig den Absprung schaffen, bevor es richtig teuer wurde - mein Equipment ist also nicht so zahlreich und selten Highend.
Bei den Klappspaten hab ich einen mittelmäßigen aus Alu, man kann damit Kompost umschichten, mehr hab ich damit nicht gemacht.
Klappsägen: hab eine kleine Fiskars, ist super leicht und war damals günstig - Äste bis Armdicke gehen damit prima, aber man sollte nicht zu schnell sägen, weil das Blatt ziemlich dünn ist und sich verbiegt (elastisch).
Multitools: Victorinox hat in meinen Augen die beste Verarbeitung, trotzdem nutze ich Leatherman Wave am häufigsten - Einhandklingen und deren Geometrie sagen mir eher zu, aber dafür musste ich im Laden ca. 20 Waves bespielen, bis ich eines in okayer Qualität hatte.
Die Zangen sind bei allen Tools eher Behelfswerkzeug, aber das liegt in meinen Augen an den Griffen und der Gesamtgeometrie, sonst hat Period alles geschrieben was nur geht :D
Bei Klappmessern gehört Vic Farmer zu meinen Lieblingsmessern, u.a. weil es versehentlich mein einziges "richtiges" Wergzeug bei einer Kanu-Tour in Schweden war. Seitdem weiß ich, dass vieles auf dem Survival-Messer-Markt "nicht unbedingt notwendig" ist.
Sonst möchte ich Felix Immler zum Thema EDC zitieren (sinngemäß):
"ich muss oft schnell was Zeichnen, bei dem Kinderspielzeug die Batterien wechseln und Sachen unterm Bett finden, da eignet sich Vic Signature light am besten für."
Man sollte für die Einordnung allerdings seinen "Job" kennen und auch das Signature, letzteres wird wahrscheinlich auch mein EDC :)
Als Themen gäbe es noch Äxte, feststehende Messer und Kochzeugs.

period
05-01-2021, 21:12
Die periodischen Beiträge schüchtern einen ganz schön ein, wenn man nur einen Bruchteil an Ausstattung hat :D
Sorry :D So geht’s mir meistens, wenn ich die Videos von Reini Rossmann sehe… Auf der anderen Seite, Du hast Familie, ich hab nur einen Trainer in Russland ;) Und ich habe mehrere Jahre quasi beruflich campiert, oft genug im Hochgebirge, das hat mich dazu animiert, meine Ausrüstung zu laufend zu optimieren.

Klappsägen: hab eine kleine Fiskars, ist super leicht und war damals günstig - Äste bis Armdicke gehen damit prima, aber man sollte nicht zu schnell sägen, weil das Blatt ziemlich dünn ist und sich verbiegt (elastisch).
Das klingt auch nach einer Zugsäge – die erkennt man normal daran, dass die Zähne nicht symmetrisch sind, sondern reisszahn-artig in Richtung Griff gehen. Das erfordert eine etwas andere Sägetechnik, erlaubt aber häufig eine grössere Schneidleistung bei einem dünneren Blatt. Ich würd mal versuchen, betont locker zurückzuschieben und dafür betont stark zu ziehen.
Ach ja, was ich diesbezüglich vergessen hatte: hin und wieder findet man durchaus auch eine absolut passable Klappsäge aus dem Baumarkt, ich hatte diesen Sommer eine kleine Zugsäge von Gardena (?) in der Hand, die das schon etwas mitgenommene Blatt meiner Bahco total in den Schatten gestellt hat. Nach einem Blattwechsel waren sie wieder gleichauf in Sachen Schnelligkeit, die Zugsäge hatte aber den etwas saubereren Schnitt. Ich sollte aber auch dazusagen, dass der Preis etwa gleich hoch ist, die Bahco findet man um ca. 25 €.

Multitools: Victorinox hat in meinen Augen die beste Verarbeitung, trotzdem nutze ich Leatherman Wave am häufigsten - Einhandklingen und deren Geometrie sagen mir eher zu, aber dafür musste ich im Laden ca. 20 Waves bespielen, bis ich eines in okayer Qualität hatte.
Interessante Info, ich kenne niemanden, der das gemacht hat (und frage mich spontan, wie viele Ladengeschäfte 20 Waves lagernd haben :D ), aber es ist eine Überlegung wert ;)

Bei Klappmessern gehört Vic Farmer zu meinen Lieblingsmessern, u.a. weil es versehentlich mein einziges "richtiges" Wergzeug bei einer Kanu-Tour in Schweden war. Seitdem weiß ich, dass vieles auf dem Survival-Messer-Markt "nicht unbedingt notwendig" ist.
Ich finde die Ausstattung vom Farmer auch sehr gut, muss aber gestehen, dass ich die Platzierung des Schlüsselrings an den 93er Modellen überhaupt nicht mag. Ich weiss das, seit ich nach längerem Schnitzen mit einem Farmer plötzlich eine blutende Handfläche hatte, trotz Schwielen und allem :D Seit ich auf das Harvester mit Clip umgestiegen bin, habe ich das Problem nicht mehr, und der Clip hält auch meinen Fangriemen fest. Die Platinen sind an den 93ern auch ziemlich scharf, was bei intensiverem längerem Gebrauch von Schraubenzieher und Ahle doof sein kann. Ich gehe da inzwischen bei den neuen einmal kurz schräg mit einem Karbidschneider drüber, das nimmt den Grat ab.

Als Themen gäbe es noch Äxte, feststehende Messer und Kochzeugs.
Also, da habe ich nur je eine bzw. eins :D Die Axt ist eine kleine Gränsfors, die habe ich geerbt. Die Verarbeitung ist bei den Gränsfors super, aber was mir niemand gesagt hat ist, dass die eben auch in Richtung «Rennpferd» gehen: die Klingen sind für Äxte sehr hoch gehärtet, was sie schneidhaltig macht, aber man sollte nichts ausser Holz damit hacken. Ich habe mal Rinderknochen bearbeitet und die mit der Gränsfors gespalten, und siehe da, ich hatte 5-7 mm lange Ausbrüche an der Klinge. Unbelehrbar wie ich bin, habe ich das Gleiche dann noch mit dem lokal hergestellten Beil in unserem Holzschuppen gemacht (Kostenpunkt: ein Drittel der Gränsfors) und die Schneide hat sich bei gleicher Stärke überhaupt nichts draus gemacht… also: Horses for Courses. Seither wohnt die Gränsfors eher bei mir in der Küche und macht Hackfleisch und so. Wenn ich unterwegs bin, muss ich normal nicht viel Feuerholz machen, das erledigen ggf. Säge und Spaten.
Kochzeug: Ich habe da seit ca. 10 Jahren nur ein kleines Set, das eher Notfallcharakter hat. Ich war damals auf dem Leichtbau-Trip, daher ist es ein Snowpeak Titan 700, im Wesentlichen eine grosse Tasse mit Deckel. Darin befindet sich der Kocher, ein kleiner Hobo-Ofen – eine Fancy Dose mit Löchern – für Holz oder Esbit. Ich wollte keine Gaskartuschen mitschleppen, und so selten wie ich das Ding brauche bin ich ganz zufrieden damit. Mit zwei guten Handvoll trockenen Zweigen o.ä. kann man auch damit die 700 ml in ca. 7 Minuten zum Kochen bringen. Ich wollte schon ewig mal stattdessen trockenen Kuhmist ausprobieren, vielleicht ergibt sich mal die Gelegenheit bzw. Notwendigkeit :D

Was kommt als nächstes? Schlafsäcke und Zelte?

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
05-01-2021, 22:06
Das Wave habe ich bei Globetrotter in Köln geholt, die hatten viele, wobei ich sagen muss, dass die Blicke des Verkäufers schon sehr...vielsagend...waren :D
Kleine Gränsfors hab ich auch - scharf wie sau, liegt gut in der Hand, aber bisher nicht im harten Einsatz gewesen. Was mich ein wenig wundert ist, dass ausgerechnet drüben solche Äxte gebaut werden - hab schon öfter gehört, dass die Klinge vor allem beim Birkenholz zum ausbrechen neigt, weil die Birke gerne Sandkörner und kleine Steinchen beim Wachsen mitnimmt. Und von den Birken haben die ja einige...
Aber von Fällkniven-Klingen hört man ähnliches.
Bei Zelten und Schlafsäcken hab ich das genommen, was da war und bezahlbar, also nicht so viel Erfahrung. Was ich aber für Sologänger cool finde, ist das Jack Wolfskin Ein-Mann-Zelt. Ich habe noch die normale Variante - leicht, robust, günstig und unauffällig, ist quasi eine Art Luxus Bivi. Hätte noch gerne die XL-Version getestet, weil da auch der Rucksack gut reinpassen soll, aber das wird erstmal auf die lange Bank geschoben.

ThomasL
06-01-2021, 07:47
Wow, so mag ich den Thread. @Lugasch: Mir ging es genau so beim Lesen der Beiträge. Ich bin ja auch schon (mal mehr, mal weniger) seit über 40 Jahren im Thema Survival unterwegs. Aber da Geld so gut wie immer knapp war habe ich eine gewisse Sparsamkeit (andere nennen es Geiz) entwickelt und viel Ausrüstungsteile günstig aus US Shops oder direkt in den Kasernen erworben (z.B. Schlafsäcke) - schwer aber (meist) stabil.
An andere Stelle habe ich einfach improvisiert (z.B. normales Werkzeug und Kochtöpfe mitgeschleppt, mit einem selbstgebauten Grabstock Wurzeln ausgegraben, wenn überhaupt dann immer direkt mit Feuer gekocht, etc…). Was ich an gutem Material (Schweizer Messer, Kompass, etc…) verwende ich dafür teilweise schon seit über 30 Jahren (Ausnahme: Bergsportausrüstung, die ist up-to-date, da darf man einfach nicht sparen).
Daher ist mein Wissen über hochwertige Ausrüstung sehr beschränkt.

Das mit den Einschlüssen wir Birkenholz ist sehr interessant. Das wäre eine mögliche Erklärung, warum meine Fiskars Äxte Scharten bekommen haben. Ich hatte in den vergangenen Jahr auch immer recht viel Birkenholz.

ThomasL
20-01-2021, 11:01
So Mädels, dass nächste Thema. Stumpfes Werkzeug nervt (glaubt mir, ich bin notorisch zu faul zum schärfen).
Was verwendet ihr zum Schärfen von Messern, Sägen etc..

Ich mache mal den Anfang. Für die Kettensäge habe ich eine kleine Flachfeile und eine kleine Rundfeile (gibt es passend für die Kette im örtlichen Fachhandel).

period
20-01-2021, 11:56
Wenn ich nur ein paar Tage draussen bin, nehme ich primär einen kleine Victorinox Dual Sharp (Duo Sharp? Wie immer das Ding heisst) mit, wenn ich auf die Säge angewiesen bin noch eine kleine Diamant-Dreikantfeile. Einen Abziehriemen kann ich improvisieren. Damit kriege ich notfalls so ziemlich alles wieder scharf. Zuhause habe ich meine altgediente Sammlung an DMT, Natursteinen, Schleifpapier und Schärffeilen von A bis Z, damit machts mehr Spass, aber rumschleppen will ich die nicht.

Beste Grüsse
Period.

Barbecue
20-01-2021, 12:40
Wenn ich nur ein paar Tage draussen bin, nehme ich primär einen kleine Victorinox Dual Sharp (Duo Sharp? Wie immer das Ding heisst) mit, wenn ich auf die Säge angewiesen bin noch eine kleine Diamant-Dreikantfeile. Einen Abziehriemen kann ich improvisieren. Damit kriege ich notfalls so ziemlich alles wieder scharf. Zuhause habe ich meine altgediente Sammlung an DMT, Natursteinen, Schleifpapier und Schärffeilen von A bis Z, damit machts mehr Spass, aber rumschleppen will ich die nicht.

Beste Grüsse
Period.

Ich habe auch das Dual-Sharp. Trägt nicht auf. Und hat schon den richtigen Winkel für die Schweitzer Offiziersmeser, die von Haus ausm mit 20° geschliffen sind. Man muss halt aufpassen, wenn man ein anderes Messer mit einem anderen Schleifwinkel mitnimmt, z. B. ein größeres Bushkraft-Messer mitvielleicht 25°. Dann passt es nicht

period
20-01-2021, 13:02
Ich habe auch das Dual-Sharp. Trägt nicht auf. Und hat schon den richtigen Winkel für die Schweitzer Offiziersmeser, die von Haus ausm mit 20° geschliffen sind. Man muss halt aufpassen, wenn man ein anderes Messer mit einem anderen Schleifwinkel mitnimmt, z. B. ein größeres Bushkraft-Messer mitvielleicht 25°. Dann passt es nicht

Ich muss gestehen, das Keramik-Teil nutze ich so gut wie nie und wenn dann nur einseitig als mini-Schleifstein vor dem Abziehen - alle meine Messer haben individuelle Anschliffwinkel und in der Regel eine konvexe Schneidphase, daher auch meine Vorliebe für Abziehriemen. Ich mag das Ding primär aufgrund der Körnung des Schleifstabs und weil ich durch die ovale Form so ziemlich alle Schneidenformen scharf kriege, vom Quarter Rounder an den Tracker-Messern bis hin zur Wellenschliff-Klinge am Multitool. Mit den DMTs oder einem Schleifblock geht das nicht so gut. Ich habe auch eine kleine Sammlung alter Sensen-Wetzsteine (da gibt es z.T. sehr interessante Körnungen und auch sehr lustige Formen, von denen einige besonders verbrauchte auch dem Dual-Sharp entsprechen), wenn ich irgendwas anderes nehmen müsste, wärs wahrscheinlich einer von denen. Die haben aber in der Regel eine sehr feine bis ultrafeine Körnung, manche davon sind quasi reine "Abziehsteine" und eignen sich nur sehr bedingt, eine wirklich stumpfe Schneide wieder auf Vordermann zu bringen. Wirklich stumpfe Schneiden begegnen mir zwar praktisch ausschliesslich an den Messern anderer Leute, aber dort dafür umso öfter.

Beste Grüsse
Period.

Cam67
20-01-2021, 13:50
So Mädels, dass nächste Thema. Stumpfes Werkzeug nervt (glaubt mir, ich bin notorisch zu faul zum schärfen).
Was verwendet ihr zum Schärfen von Messern, Sägen etc..

Ich mache mal den Anfang. Für die Kettensäge habe ich eine kleine Flachfeile und eine kleine Rundfeile (gibt es passend für die Kette im örtlichen Fachhandel).

Wenn garnichts zur Hand ist, nimm ein zweites Messer und ziehe die gegenseitig ab. Funzt immer und macht zumindest so scharf das man es wieder gebrauchen kann.

Barbecue
20-01-2021, 21:19
Ich muss gestehen, das Keramik-Teil nutze ich so gut wie nie und wenn dann nur einseitig als mini-Schleifstein vor dem Abziehen - alle meine Messer haben individuelle Anschliffwinkel und in der Regel eine konvexe Schneidphase, daher auch meine Vorliebe für Abziehriemen. Ich mag das Ding primär aufgrund der Körnung des Schleifstabs und weil ich durch die ovale Form so ziemlich alle Schneidenformen scharf kriege, vom Quarter Rounder an den Tracker-Messern bis hin zur Wellenschliff-Klinge am Multitool. Mit den DMTs oder einem Schleifblock geht das nicht so gut. Ich habe auch eine kleine Sammlung alter Sensen-Wetzsteine (da gibt es z.T. sehr interessante Körnungen und auch sehr lustige Formen, von denen einige besonders verbrauchte auch dem Dual-Sharp entsprechen), wenn ich irgendwas anderes nehmen müsste, wärs wahrscheinlich einer von denen. Die haben aber in der Regel eine sehr feine bis ultrafeine Körnung, manche davon sind quasi reine "Abziehsteine" und eignen sich nur sehr bedingt, eine wirklich stumpfe Schneide wieder auf Vordermann zu bringen. Wirklich stumpfe Schneiden begegnen mir zwar praktisch ausschliesslich an den Messern anderer Leute, aber dort dafür umso öfter.

Beste Grüsse
Period.

Hört sich nach Nibelungensaga an :D Siegfried’s Schwert war so scharf das, wenn man es in einen Bachlauf haelt und ein Blatt darauf zutreiben laesst es das Blatt durchtrennt hat.

Also ich mag auch scharfe Messer, allerdings beschränke ich mich auf die normalen Scheiden, also keine balligen, konkaven, oder japanischen einseitig geschliffenen. Wenn der Stahl gut ist, bekommt man schon eine gute gebrauchsschärfe hin.

period
20-01-2021, 22:12
Hört sich nach Nibelungensaga an :D Siegfried’s Schwert war so scharf das, wenn man es in einen Bachlauf haelt und ein Blatt darauf zutreiben laesst es das Blatt durchtrennt hat.

Also ich mag auch scharfe Messer, allerdings beschränke ich mich auf die normalen Scheiden, also keine balligen, konkaven, oder japanischen einseitig geschliffenen. Wenn der Stahl gut ist, bekommt man schon eine gute gebrauchsschärfe hin.

DAS habe ich lustigerweise noch nie probiert, aber freistehendes Zigarettenpapier per Push Cut kriege ich normal hin :D Wie soll ich sagen... meine Vorliebe hat sich im Laufe der Zeit dahin entwickelt. Gerade bei einem kleinen Taschenmesser möchte ich, dass die Klinge im Prinzip schneidet wie ein Opinel, und durch einen hohen konvexen aka balligen sekundären Anschliff kriege ich das ziemlich gut hin, und für gewöhnlich brauche ich damit auch nur den Lederriemen, damit das so bleibt. Das bedeutet natürlich, dass die Schneidenstabilität sinkt, aber dafür hat man ja am Schweizer Messer oder Multitool auch verschiedene Schneiden-Optionen bis hin zur Reibahle. Wenn man jedoch gerne viele verschiedene Dinge mit dem Messer macht, ist man z.B. mit dem "klassischen" full flat mit schmalem sekundärem Anschliff, wie ihn die Vics von Haus aus haben, besser beraten.
Ich habe übrigens schon vor einer Woche angefangen, für den Thread hier was zum Thema Klingengeometrie zu schreiben - ausgehend vom Punkt "feststehende Messer", den ich sträflichst vernachlässigt habe. Thomas wusste davon, ich glaube, er wollte mich mit der Frage zu den Schärfmitteln ködern, die Abhandlung fertigzuschreiben ;)

Beste Grüsse
Period.

Soldier
20-01-2021, 23:34
Also von den verschiedenen Schliffen habe ich Null Ahnung, aber zum Thema feststehende Messer kann ich beitragen, dass für Anfänger in der Hinsicht die Morakniv echt dankbar sind. Kommen von Haus aus mit ner guten Schärfe und lassen sich selbst mit meinen mangelnden Skills recht unkompliziert scharf halten - und sind nicht teuer.

ThomasL
21-01-2021, 07:50
Ein herzliches Dankeschön, euch allen.
@Period: Wundere dich nicht wenn morgen der Paketdienst mit einem Packet stumpfer Messer vor der Tür steht.

Ich wollte dich hier aber nicht ködern, würde ich nie tun:D
Der Hintergrund für dieses neue Thema ist ein anderer, der nächste Monat naht und damit die Chance ein (wenn auch ab jetzt sehr bescheidenes) Budget in Werkzeug zu investieren. Und bezüglich Messerschärfen bin ich noch sehr schlecht aufgestellt (ein kleiner Stein zum Nachschärfen im Feld ist neben den Feilen alles was ich bisher habe).

period
21-01-2021, 11:54
@Period: Wundere dich nicht wenn morgen der Paketdienst mit einem Packet stumpfer Messer vor der Tür steht.

Ich wollte dich hier aber nicht ködern, würde ich nie tun:D
Der Hintergrund für dieses neue Thema ist ein anderer, der nächste Monat naht und damit die Chance ein (wenn auch ab jetzt sehr bescheidenes) Budget in Werkzeug zu investieren. Und bezüglich Messerschärfen bin ich noch sehr schlecht aufgestellt (ein kleiner Stein zum Nachschärfen im Feld ist neben den Feilen alles was ich bisher habe).

Da ist es doch sehr praktisch, dass Du meine Adresse nicht hast :D Generell bin ich zum Messerschleifen mit bestimmten Einschränkungen zu haben - ich weigere mich lediglich, sehr aufwendige Schliffe an schlechte Messer zu machen - was wohlgemerkt etwas anderes ist als günstige, auch in dem Segment gibt es sehr gute Produkte. Ramsch schärfe ich mit einer Feile und mittelfeinem Schleifpapier, feddisch. Falls Du auf der Suche nach einem portablen Schärfgerät ist, der Dual Sharp ist tatsächlich ziemlich gut als Allrounder, obendrein günstig und langlebiger als die billigen Diamantschärfer. Davon abgesehen mag ich auch improvisierte Lösungen, z.B. eine 12.5 cm lange und 2.5 cm breite Leiste, auf die auf einer Seite ein Stück Schleifpapier in der gewünschten Körnung (sagen wir, 240 +) und auf die andere Seite ein Stück Leder geklebt wird, das dann mit Schleifpaste "aufgeladen" wird. Das Schleifpapier wird man häufiger wechseln müssen, das Lederteil habe ich schon seit bald zehn Jahren im Einsatz, und ich verwende es als Standard zum Abziehen. Für Klingen bis ca. 12 cm reicht das m.E., grösser ist natürlich auch nicht schlecht, aber halt weniger taschenfreundlich.

Beste Grüsse
Period.

Barbecue
21-01-2021, 12:03
... Gerade bei einem kleinen Taschenmesser möchte ich, dass die Klinge im Prinzip schneidet wie ein Opinel, ....

Weist du, welchen SChliff und Schliffwinkel die Opinel von Haus aus haben?


Also von den verschiedenen Schliffen habe ich Null Ahnung, aber zum Thema feststehende Messer kann ich beitragen, dass für Anfänger in der Hinsicht die Morakniv echt dankbar sind. Kommen von Haus aus mit ner guten Schärfe und lassen sich selbst mit meinen mangelnden Skills recht unkompliziert scharf halten - und sind nicht teuer.

Da ich mit Victorinox aufgewachsen bin, liegen mir Moraknives auch gut in der Hand, die dünne Klinge meine ich. Gut für schnitzen und kochen. Wird von vielen aber nicht als richtiges Outdoor/Survival-Messer gesehen.

Ich habe mir auch mal in meiner Jugend das Glock-Feldmesser geholt, 5mm Klingenstärke. Damit spaltet man einen Apfel eher als man schneidet. Anekdote: Wollte mal auf einem Campingplatz den dicken Maxe markieren und hab das Messer gut sichtbar vor mir auf dem Campingtisch liegen gehabt, und es haben ein paar Jugendliche gesehen. Die waren der Meinung, das sei kein echtes Messer, sondern irgendein Filmreplik :biglaugh:

period
21-01-2021, 12:24
Weist du, welchen SChliff und Schliffwinkel die Opinel von Haus aus haben?

Opinels haben einen sehr dünnen Flachschliff fast auf 0. Nachdem die Klinge ober der Schneide so dünn ist, ist der Winkel des sekundären Anschliffs fast egal, könnte man auch im Dual Sharp durchziehen wenn man will. Gemessen hab ich den nie, ich würde schätzen zwischen 15 und 17° von Haus aus.

Beste Grüsse
Period.

Soldier
21-01-2021, 12:37
Ich habe mir auch mal in meiner Jugend das Glock-Feldmesser geholt, 5mm Klingenstärke. Damit spaltet man einen Apfel eher als man schneidet. Anekdote: Wollte mal auf einem Campingplatz den dicken Maxe markieren und hab das Messer gut sichtbar vor mir auf dem Campingtisch liegen gehabt, und es haben ein paar Jugendliche gesehen. Die waren der Meinung, das sei kein echtes Messer, sondern irgendein Filmreplik :biglaugh:

In der Kategorie habe ich dienstlich das KM 2000 - sieht brutal aus, hat durchgehend 5mm Klingenstärke, kommt ab Werk ebenfalls recht scharf und ist unverwüstlich - ist halt ne Menge Material, ein durchgehender Erl etc.pp. - fühlt sich in der Handhabung manchmal eher wie ne Axt an ;)
Ist dafür halt auch schwer und sperrig...

ThomasL
21-01-2021, 16:12
@Period: Mist, ich hätte dich vorher mit irgendwas schönem das ich Dir schicke ködern müssen. Wobei, mit den vorhandenen Infos sollte ich sie herausfinden ��

Das Glock - Messer habe ich auch in meiner Sammlung (aus der Jugendzeit). Es war eine Zeitlang meine EDC weil die sehr praktische Scheide früher ungewöhnlich war (da war noch Leder Standard). Als Arbeitsmesser mag ich es aber nicht wirklich.
Was halt ihr von so etwas „Lansky Deluxe Diamond System“. Auch nicht langlebig genug?

period
21-01-2021, 16:56
@Period: Mist, ich hätte dich vorher mit irgendwas schönem das ich Dir schicke ködern müssen. Wobei, mit den vorhandenen Infos sollte ich sie herausfinden ��

Was halt ihr von so etwas „Lansky Deluxe Diamond System“. Auch nicht langlebig genug?

Mit dem, was Du für Porto und Retourporto zahlen müsstest, kannst Du wahrscheinlich eine recht stattliche Anzahl Messer vor Ort schleifen lassen - oder ein Schärfsystem kaufen... wenn ich mal vorbeikomme, schleife ich Dir gerne sämtliche Messer absolut gratis ;) Lansky gilt als einer der besseren Hersteller, ist also sicher nicht schlecht, wenn man ein geführtes System möchte. Der Industristandard in dem Bereich ist allerdings das Edge Pro Apex, kostet etwa das Doppelte davon. Ich schleife Freihand und verwende dabei primär die Diafolds von DMT (der Marktführer im Bereich Diamantschleifmittel, sehr langlebig). Zwei davon plus eine einfache Führung gibts für weniger als das Lansky (amazon: "Wetzstab, DMTMAGKIT4, Grau"), die kann man auch Freihand verwenden bzw. leichter mitnehmen. Eignen sich halt besser für plan oder konvex verlaufende Schneiden, nicht für konkave Partien bzw. Wellenschliffe, dafür bräuchte man einen runden oder ovalen Schleifstab. Generell sind Diamantschärfmittel eine "sorglos-Lösung" verglichen mit Wassersteinen, man darf nur nicht mit zu viel Druck arbeiten weil sich dann der Diamantstaub gern mal verabschiedet, auch bei den hochwertigen Varianten.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
21-01-2021, 17:38
War eh nur Spaß, ich will ja in Zukunft selber schärfen. Genug Messer, Schwert und Macheten zum üben liegen im Schrank, die guten kommen dann aber erst zum Schluss dran.

Früher habe ich sie dazu einfach im Laden abgegeben, kostet eh nicht viel.

Danke für die Tips bzg. "Schleifwerkzeuge".

Huangshan
21-01-2021, 18:22
period:


Danke für die Vorstellung der Spaten!

War in den letzten Monaten öfter mit meiner Tochter im Wald um ihr die Natur näher zu bringen und ihr einige Fähigkeiten zu vermitteln.(Back to mother nature);)

Mein Werkzeug:

Messer : Terävä Skrama 240(fürs Grobe und um zu battonieren) , Mora Cansbol, Hultafors OK4,

Messer für meine Tochter ein Mora vom Hornbach Baumarkt.

Sägen: Silky BigBoy, Bahco Säge

Mini Ofen,Kocher: Rover Camel Titan(Lixada), Trangia Spiritusbrenner

Feuerstahl:Lixada , Light my Fire


etc.

PS: Zum Schleifen auf die Schnelle benutze ich Diamantstäbe oder einen Keramikstab von IKEA.

Barbecue
22-01-2021, 10:36
...

Das Glock - Messer habe ich auch in meiner Sammlung (aus der Jugendzeit). Es war eine Zeitlang meine EDC weil die sehr praktische Scheide früher ungewöhnlich war (da war noch Leder Standard). Als Arbeitsmesser mag ich es aber nicht wirklich.
...

Wurde halt von Nehberg empfohlen, preislich wirklich günstig für ein "echtes" Militärmesser. Allerdings ist die Klingenform eher dolchförmig (ist auch als Bajonett vorgesehen). Lustig: der Handschutz, so geformt um an das Gewehr zu arretieren, passt genau um Bierflaschen zu öffnen.
Das Glock als EDC? Stelle ich mir z. B. bei einem Bankkaufmann lustig vor!:D

ThomasL
22-01-2021, 10:58
Vom Nehberg empfohlen, vermutlich habe ich es deshalb gekauft ��
Der Flaschenöffner, richtig – dass hatte ich ganz vergessen.
EDC: Naja, nicht in Arbeitskleidung. Das hing an der Schnürlederhose (die ich nur dann auf auch mal auf der Arbeit trug, wenn ich direkt vom Feiern zum arbeiten bin – eher selten).

@Huagshan: 1+

Huangshan
22-01-2021, 11:41
In dieser Preisklasse sind fürs Survival/Bushcraft die Messer von Mora,Hultafors oder das Condor Terrasaur zu empfehlen.

Das Glockmesser ist ein Feldmesser, dass nur ausreichend fürs Bushcraften geeignet ist und nicht gerade scharf ist.(liegt bei mir in der Truhe)


Empfehlen kann ich auch die Messer Terävä von der finnischen Firma
Varusteleka!(gutes Preis-Leistungs-Verhältnis)

https://www.varusteleka.com/en/category/terava/2259

Barbecue
22-01-2021, 16:10
Was verstehst du unter Feldmesser? Kampfmesser?

Wenn ich mal ne Woche rausgehe, nehme ich auch immer so ein dickes Survival/Bushkraft-Messer mit.
Was ich damit aber aber genau machen soll weiß ich nicht. Wie gesagt, Kochen und Schnitzen sind Messer mit dünneren Klingen für mich besser.

Die dicken Knüppel sind ja gedacht, wenn ich z. b. mit dem Flugzeug notlande und hab nur genau dieses Messer dabei. Dann kann ich halt alles damit machen.

period
22-01-2021, 16:52
Was verstehst du unter Feldmesser? Kampfmesser?

Wenn ich mal ne Woche rausgehe, nehme ich auch immer so ein dickes Survival/Bushkraft-Messer mit.
Was ich damit aber aber genau machen soll weiß ich nicht. Wie gesagt, Kochen und Schnitzen sind Messer mit dünneren Klingen für mich besser.

Die dicken Knüppel sind ja gedacht, wenn ich z. b. mit dem Flugzeug notlande und hab nur genau dieses Messer dabei. Dann kann ich halt alles damit machen.

Soweit ich informiert bin, ist das Feldmesser sowas wie ein Allzweckwerkzeug, das alles zwischen Brechstange (z.B. Aufbrechen von Munitionskisten) über kleinere Hackarbeiten bis hin zur Möglichkeit des Einsatzes im Nahkampf abdecken soll. Die Prioritäten sind da bei den einzelnen Designern und Herstellern unterschiedlich gelagert, aus meiner Sicht ist das Glock mit der schlanken Klinge vom Design her sogar eher im klassischen Sinne ein "Kampfmesser" als das KM2000, das eher eine Vielzweck-Brechstange ist. Ich bin nicht im Bilde, ob im österreichischen Heer derzeit auch Taschenmesser ausgegeben werden, bei der Bundeswehr ist es definitiv eine Variante vom Victorinox Soldatenmesser 08, ebenso wie beim US-Heer usw. Ich vermute mal stark, dass jemand, der beides hat, für den Grossteil der täglich anfallenden Schneidaufgaben eher das Victorinox verwenden wird.

Beste Grüsse
Period.

Soldier
22-01-2021, 17:57
Ich vermute mal stark, dass jemand, der beides hat, für den Grossteil der täglich anfallenden Schneidaufgaben eher das Victorinox verwenden wird.


Du vermutest richtig ;)
Bzw. oft wird statt dem Standard-Taschenmesser auch ein privat erworbenes Taschenmesser / Multitool genutzt. Hauptsache nicht zu groß und sperrig.

Huangshan
22-01-2021, 18:15
Das Feldmesser/Kampfmesser ist neben dem Nahkampf für verschiedene Aufgaben gedacht, wie z.B. durchschneiden von Fallschirm Seilen(Serration Klinge),aufmachen von Dosen ,als Hebel um Amo Kisten aufzumachen etc. !(Man kann auch einige als Survivalmesser nutzen)

Das Glock 81 z.B. eignet sich weniger als Bushcraftmesser da es eine schmale Klinge hat und schnell stumpf wird man kann damit auch keinen Feuerstahl am Messerrücken bedienen da die Klinge beschichtet ist , einige Klingen sollen beim Holz batonieren brechen laut einiger Youtube Tests.(falsches härten?)
Ich sehe die Glockmesser eher als Bajonett Messer + Nahkampfmesser.

Andere Messer Arten;
Bushraftmesser sind dafür konzepiert das man z.B. mit einem Feuerstahl Funken erzeugen kann(90 ° Messerrücken), schnitzen, batonieren, Feathersticks machen etc.

Jagtmesser sind dafür konzepiert das man Jagdwild zerwirken kann.

EDC Messer(Taschenmesser) Alltags Aufgaben.

Survivalmesser eine Kreuzung zwischen Bushcraft/ Jagdmesser(Eierlegende Wollmilchsau)

etc.

period
22-01-2021, 22:52
Du vermutest richtig ;)
Bzw. oft wird statt dem Standard-Taschenmesser auch ein privat erworbenes Taschenmesser / Multitool genutzt. Hauptsache nicht zu groß und sperrig.

Ich danke für die Insider-Information ;) Ich werd mal schauen, ob ich die Klingengeometrie-Geschichte nebst meiner persönlichen Kategoriesierung von feststehenden Messern am Wochenende fertigkriege - wird aber ein PDF-Anhang werden, ohne Bilder ist das unlesbar, und aktuell ist es auch schon sowas wie 8 Seiten lang...

Beste Grüsse
Period

ThomasL
23-01-2021, 08:44
Freue mich schon.

Nochmal zum Glockdolch, den habe ich auch immer mehr als eine Art kurzes Bajonett betrachtet und weniger als Multifunktionsmesser. „Draußen“ habe ich gerne ein stabiles Messer (aktuell ESEE-4) um im Notfall eben auch mal etwas härter Tasks ausführen zu können ohne Angst um die Klinge haben zu müssen (z.B. beim Ernten und Bearbeiten von Zunderschwämmen ist es gut ein Messer mit ordentlicher Klingenstärke dabei zu haben). Dosen aufmachen wird auch gerne genannt, aber alleine die Vorstellung verursacht mir eine Gänsehaut. Da müsste ich echt am Verhungern sein und keine andere Möglichkeit sehen – normal nehme ich dafür dann das gute alte Schweizermesser, dass auch immer mit in der Tasche ist. Natürlich den Dosenöffner daran, nicht die Klinge.

Katamaus
23-01-2021, 10:13
Geht es eigentlich um Schärfe oder um um Messer jetzt? Egal. Ich habe in den Bergen immer irgendein Schweizer Messer dabei (teilweise je nach Aktivität - z.B. auf Skitour eins mit Säge und Kreuzschlitz). Aber das hat ja eigentlich jeder. Nur darum schreibe ich das hier nicht. Was ich aber gerne kurz vorstellen würde, ist das Schätzchen, dass ich auch immer dabei habe: Das große Leuku von Heimo Roselli (https://roselli.fi/products/big-leuku-carbon-steel). Es ist zwar total übertrieben (wesewegen ich aber ich finde das Ding einfach genial. Ist eher ne kleine Machete und man braucht normalerweise keine Axt mehr (Und der Weihnachtsbaum ist auch in 5 Minuten klein gehäckselt für die Biotonne)

Hier noch ein schönes Video über die Herstellung über das ich gestolpert bin (das ist das „kleine“ Leuku):

https://youtu.be/o_aY_qpgPGA

PS: Wenn ich Gewicht sparen muss oder das schöne Stück schonen will (ich weiß: :narf:), habe ich ein „normales“ „Finnenmesser“, also genauer ein Lappland Messer von IIsakki Järvenpää (https://balticproducts.eu/de/nordische-messer/andere-hersteller/iisakki-jarvenpa-lapplandmesser-iso-uppo/) dabei (den Ausrüstungstipp hab ich mir bei einer Bergführerin abgeschaut.)



DAs braucht man

Huangshan
23-01-2021, 12:44
Ein sog. Survivalmesser sollte mehrere Bereiche abdecken.


Dosen aufmachen wird auch gerne genannt, aber alleine die Vorstellung verursacht mir eine Gänsehaut. Da müsste ich echt am Verhungern sein und keine andere Möglichkeit sehen – normal nehme ich dafür dann das gute alte Schweizermesser, dass auch immer mit in der Tasche ist. Natürlich den Dosenöffner daran, nicht die Klinge.

Ist nur ein extremes Bsp. , ich habe auch immer ein Schweizer Taschenmesser oder ein Multitool mit das für solche Aufgaben besser geeignet ist.

Katamaus: Ja die finnischen Puukko Messer sind eine Augenweide!




period: Bin auf deinen PDF Artikel gespannt.


Gruss
Thomas

ThomasL
23-01-2021, 16:50
@Katamaus: Eigentlich sollte es gar nicht um Messer gehen (da hatten wir ja einen eigenen Thread), aber so eng sehe ich das nicht. Letztlich ist das Messer ja das wichtigste Outdoorwerkzeug.

Ich poste morgen mal ein paar Bilder vom ersten Einsatz des Spatens, jetzt wartet aber erstmal der Keller auf mich.

period
24-01-2021, 00:07
Hier die versprochene Abhandlung zu den Anwendungsbereichen von feststehenden Messern (meine Kategorieneinteilung) und zu Klingengeometrie generell... es ist eher eine Einführung, aber vielleicht für manche hier dennoch interessant.

46478

Beste Grüsse
Period.

Katamaus
24-01-2021, 01:00
Sehr nice, @period!

Was ich mich schon lange frage auch wenn es OT ist: Schleifst (und nutzt) du eigentlich auch klassische Rasiermesser?

ThomasL
24-01-2021, 08:46
Vielen Dank für die Abhandlung, Lesestoff für heute Nachmittag ;-)

Hier jetzt ein paar Bilder vom ersten Einsatz des Spatens (Modell WJQ-308). Als erstes ging es an den Stein, wegen dem ich letztes Mal im Wald stecken blieb und von meinem Schwager angeschoben wurde (da er u.a. mit seinen Gutscheinen zu Weihnachten finanziert wurde, war ich ihm dies schuldig ;-)):
46479

Dann ein kurzer Test der Säge (um mal schnell etwas zu sägen ok, länger würde ich damit nicht arbeiten wollen - man hätte besser den Dosenöffner weggelassen und die Säge damit noch etwas verlängert, Schärfe ist in Ordnung):
46480

Die Kante des Spatens ist (noch) nicht geschärft, trotzdem lässt sich damit schon einigermaßen hacken. Nach dem Schärfen für Notfälle sicher ein guter Beilersatz:
4648146482

Generell liegt er sehr gut in der Hand und ist sehr stabil. Definitiv ein guter Kauf.

Huangshan
24-01-2021, 09:05
period :

Danke für die Mühe.

Deinem Fazit kann ich zustimmen.

Für jede Aufgabe ein anderes Messer.;)


Ich nutze Stähle die man auch im Feld gut mit einfachen Mitteln nachschärfen kann.(Sandvik,D2 etc.)

period
24-01-2021, 09:44
Sehr nice, @period!

Was ich mich schon lange frage auch wenn es OT ist: Schleifst (und nutzt) du eigentlich auch klassische Rasiermesser?

ich schleife ausnahmslos alles, von der Axt bis zum Zweihänder ;) Rasiermesser allerdings bisher erst einmal - ich habe über vier Ecken ein altes Rasiermesser geerbt (Christopher Johnson, Sheffield, Ende 19./Anfang 20. Jh.), das meinem Urgrossvater gehört hat und zwischenzeitlich als Botanikermesser missbraucht wurde. Das liegt nun seit geraumer Zeit gebrauchsfertig scharf bei mir im Schrank, mit dem Umgang habe ich mich aber nur periphär auseinandergesetzt, steht zwar schon ewig auf meiner Liste, aber ziemlich weit unten ehrlich gesagt. Vielleicht nehme ich das zum Anlass, mich heute mal damit zu beschäftigen...

Beste Grüsse
Period.

Katamaus
24-01-2021, 09:55
mit dem Umgang habe ich mich aber nur periphär auseinandergesetzt, steht zwar schon ewig auf meiner Liste, aber ziemlich weit unten ehrlich gesagt. Vielleicht nehme ich das zum Anlass, mich heute mal damit zu beschäftigen...

Hm ja, der Umgang... :( Hab ich ein paar mal ausprobiert (ich lasse schärfen) aber da Ganze ist anstrengend, zeitraubend und ungründlich. Bedarf sehr viel Übung. Ob ich das in diesem Leben noch anständig hinbekomme? Eher nicht. :rolleyes: Aber einen Versuch ist/war es wert.

ThomasL
24-01-2021, 10:01
Also mit einem modernen mit Wechselklingen (ich habe leider kein klassisches) muss man nicht lange üben. Einfach in die Hand nehmen und rasieren. Nach ein paar Wochen (ich rasiere nur 1x pro Woche) ging es dann mit nur noch einmal schneiden pro Rasur, ein paar Wochen später dann ganz ohne. :D
So, und jetzt lenkt mich nicht weiter ab, sonst komme ich vor dem Mittagessen nicht mit dem Training durch.

period
24-01-2021, 10:01
Hm ja, der Umgang... :( Hab ich ein paar mal ausprobiert (ich lasse schärfen) aber da Ganze ist anstrengend, zeitraubend und ungründlich. Bedarf sehr viel Übung. Ob ich das in diesem Leben noch anständig hinbekomme? Eher nicht. :rolleyes: Aber einen Versuch ist/war es wert.

Aber auch wenn Du schärfen lässt, kommst Du ja ums Abziehen nicht herum? Ich habe gestern noch ein Video zum Thema angeschaut, da wurde ein "hanging hair test" gemacht - also geschaut, ob das Messer ein an einem Ende gehaltenes Haar bei ersten Kontakt schneidet, sonst ist es zu stumpf.
Aber ja, ich erwarte auch halb, dass ich da noch ein paar nette Cuts abkriege...

Beste Grüsse
Period.

Huangshan
24-01-2021, 11:47
period:

Welcher Stahl ist dein Favorit für ein Bushcraftmesser und welche Klingenart/geomertrie bevorzugst du ?

period
24-01-2021, 12:16
period:

Welcher Stahl ist dein Favorit für ein Bushcraftmesser und welche Klingenart/geomertrie bevorzugst du ?

Kommt ein bisschen drauf an, wie man Bushcraftmesser und Einsatzzweck genau definiert... bei einem reinen Schnitzmesser Scandi, vollkonvex oder Flachschliff mit hoher konvexer sekundärer Schneidphase - ich mache die meiste Holzbearbeitung ehrlich gesagt mit einem 93 mm oder 84 mm Schweizer Messer. Der Stahl sollte feinkörnig und relativ zäh sein, sodass man ihn dünn ausschleifen und anpolieren kann. Der rostfreie Stahl von Vic ist in Ordnung (die Nummer kann ich mir nie merken :D), der SGPS von Fallkniven ist m.E. auch sehr gut dafür geeignet, zudem die klassischen Kohlenstoffstähle, CPM-M4 und CPM-3V.
Bei einem Allroundmesser ist mir ein konvexer Schliff lieber, ob jetzt vollkonvex oder konvexer sabre grind, wenn ich die freie Wahl beim Stahl habe würde ich CPM-3V bei ca. 58-59 HRC nehmen, aber 5160, 1095, 1075 oder irgendeiner von den no-name Kohlenstoffstählen tuns auch, wenn sie richtig gehärtet werden.

Beste Grüsse
Period.

Katamaus
24-01-2021, 12:33
Aber auch wenn Du schärfen lässt, kommst Du ja ums Abziehen nicht herum? Ich habe gestern noch ein Video zum Thema angeschaut, da wurde ein "hanging hair test" gemacht - also geschaut, ob das Messer ein an einem Ende gehaltenes Haar bei ersten Kontakt schneidet, sonst ist es zu stumpf.

Ja, Abziehen muss man unbedingt. Das finde ich auch nicht so einfach, das Messer richtig über den Rücken zu wenden und gleichmäßig zu ziehen und nicht immer in den Riemen zu hacken. Rasiermesser sind ja von der Klinge noch um einiges empfindlicher als „normale“.

Hab mir ein modifiziertes Chinamesser bei dem dortigen Forumsguru besorgt, der schickt eine Anleitung zum Haartest und zum richtigen Abziehen gleich mit. Da kann man es dann auch zum Nachschärfen hinschicken für nen schmalen Taler.


Aber ja, ich erwarte auch halb, dass ich da noch ein paar nette Cuts abkriege...


Das ist eigentlich nicht so schlimm, wie man denkt. Haut gut straff halten und Klingenrücken nah am Gesicht (20-25°-Winkel) und an den Ecken aufpassen. Mit KS/KK-geübter Achtsamkeit eigentlich kein Problem.

ThomasL
24-01-2021, 12:54
Danke, dass ihr mich daran erinnert habt mich mal wieder zu rasieren, diesmal ganz ohne Schnitte und damit: https://www.amazon.de/Schwertkrone-Rasiermesser-Wechselklinge-Holzgriff-Rasierklingen/dp/B07D3ZV4SP/ref=dp_prsubs_3?pd_rd_i=B07D3ZV4SP&psc=1
Worauf man achten muss hat Katamaus ja schon gesagt, ich ergänze noch: Ich schließe auch gerne die Tür ab, damit nicht plötzlich einer oder eine reingestürmt kommt.

Jetzt zum nächsten Thema, Feuersteine etc..
Ich poste nachher oder morgen dazu ein Bild, jetzt geht es erstmal raus um damit trotz Schneeregen (hoffentlich) ein kleines Feuer zu entzünden.

period
24-01-2021, 12:56
Das ist eigentlich nicht so schlimm, wie man denkt. Haut gut straff halten und Klingenrücken nah am Gesicht (20-25°-Winkel) und an den Ecken aufpassen. Mit KS/KK-geübter Achtsamkeit eigentlich kein Problem.

Ich schau mal ;) Fürs Gesicht kann ich mir das tatsächlich vorstellen, aber ich rasiere z.B. häufig auch den ganzen Kopf, da habe ich meine Zweifel ob ich das alleine hinkriege.

Beste Grüsse
Period.

Barbecue
24-01-2021, 18:03
Hier die versprochene Abhandlung zu den Anwendungsbereichen von feststehenden Messern (meine Kategorieneinteilung) und zu Klingengeometrie generell... es ist eher eine Einführung, aber vielleicht für manche hier dennoch interessant.

46478

Beste Grüsse
Period.

Ich habe irgendwo mal gelesen, dass in Europa eben Macheten nicht verbreitet sind und es dafür es eine lange Geschichte der Äxte gibt, weil in Europa das Unterholz (in den früheren Zeiten noch wirklich vorhanden) schnell verholzt, es sich also um kleine und dickere Äste handelt, während im Dschungel es sich meistens um nicht verholztes Gestrüpp handelt, das bei den örtlichen Bedingungen explosionsartig wuchert. Also eher Grünzeug.

period
24-01-2021, 19:04
Ich habe irgendwo mal gelesen, dass in Europa eben Macheten nicht verbreitet sind und es dafür es eine lange Geschichte der Äxte gibt, weil in Europa das Unterholz (in den früheren Zeiten noch wirklich vorhanden) schnell verholzt, es sich also um kleine und dickere Äste handelt, während im Dschungel es sich meistens um nicht verholztes Gestrüpp handelt, das bei den örtlichen Bedingungen explosionsartig wuchert. Also eher Grünzeug.

Das kann hinkommen, wobei mir die Dschungel-Erfahrung fehlt... es gibt schon eine gewisse Zahl von "indigen europäischen" Haumessern, in der Gegend wo ich herkomme eben Gerteln mit Hakenklinge und eine Form mit ballig geschliffener, gerader Klinge, die tatsächlich stark an das Skrama erinnert, allerdings meistens eine Stahltülle als Griff hat, so wie ein Cold Steel Bushman, sodass man das Ding auch schäften kann und damit einen beträchtlichen "Zug" im Hieb aufbauen kann, mit dem man alles Holz unter 3 cm Stärke mit einem Schlag durchtrennen können sollte. Man hat mir erklärt, das seien primär "Reisigmesser" bzw. "Entaster", mit denen die Reisig für die grossen Bauernöfen geschlagen und auf 60-75 cm abgelängt wird, bevor man die Reiser zu Bündeln mit ca. 25-30 cm Durchmesser bindet. Letztere Form kenne ich faktisch nur aus Altbeständen am Hof, im Baumarkt wäre sie mir zumindest nicht aufgefallen.

Zum Wald ist halt noch zu sagen, dass wir sehr wenig usprüngliche Wälder in Europa haben, das was wir kennen, ist zu einem grossen Teil das Produkt von Aufforstungen.

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
24-01-2021, 20:23
Oha,
hier geht es ja weiter, voll verpasst.
Dann schmeiße ich noch meine Erfahrungen zum Thema Schleifen rein, bevor es ganz zu spät ist :D
Ich nutze mittlerweile für fast alles die Kombi aus dem Fällkniven Schleifstein (dc10 oder so? das kleine Ding mit einer Diamantseite), dann Lansky Reiseschleifer - klein, kompakt und hat vor allem so eine Art diamantbeschichtete Ahle und eine Keramikkante - damit geht auch der Wellenschliff super. Und weil ich mittlerweile sehr schleiffaul bin, bin ich auf Kaffeebecher umgestiegen - beim Abwasch werden die benutzten Messer einfach locker über Becherboden abgezogen. Gibt eine gute Gebrauchsscharfe und die Messer haben seit über einem Jahr keinen Wasserstein mehr gesehen. Ab und zu dürfen Lansky oder Fällkniven mit ein, zwei Zügen zu etwas mehr Biss verhelfen.
Mit dem Vic-Schleifer bin ich nicht warm geworden, hauptsächlich wegen der Haptik, ich kann das Ding einfach nicht gut halten. Ein Abziehstab aus Keramik ist mittlerweile im Keller, weil es einfach zu groß war und zu wenig Biss hatte.

Die Methode ist halt nichts fürs "rasiermesserscharf", aber wenn man die Messer nicht alleine nutzt, will man auch nicht wegen jedem Falschgebrauch zusammenzucken, also reicht es mir auch so :)
P.S.: letztens ist mir auf YT ein italienischer Sägenhersteller über den Weg gelaufen - leichter als Silky, aber fast genau so gut und bissl günstiger. Falls es einen interessiert, stelle ich hier den Link zum YT-Video rein

period
24-01-2021, 20:34
Ja, die Fallkniven Diamantsteine haben auch einen guten Ruf - ich habe nichts dazu geschrieben, weil ich keinen habe. Ich habe auch gehört, dass manche Leute die auf die Messerscheide kleben... ich weiss nicht, wie sicher das in Hinblick auf Verlust ist, aber es ist vermutlich eine ergonomischere Variante gegenüber dem Vic. Um ehrlich zu sein: viel schleifen will ich damit auch nicht, aber es geht, wenn es sein muss ;) Ich habe damit mal sämtliche verboten stumpfe Küchenmesser (= alle die da waren, ca. 12-15 Stück) geschliffen, ging auch ;)
Kaffeetassen sind super, verwende ich auch immer wieder mal - grad bei nicht so hoch gehärteten Küchenmessern reicht das locker. Wenn jemand teure Japanmesser o.ä. hat, würde ich mir das gut überlegen, aber ansonsten keine Einwände von meiner Seite ;)

Die Sägen waren nicht zufällig Due Cigni? Ich hab von denen eine geschmiedete Ganzstahl-Baumschere, die ich ziemlich famos finde - doof war nur der fest angenietete Gummiriemen da dran, der das Ding geschlossen halten soll - der hat sich in der ersten Saison verabschiedet, ich hab bisher keine Möglichkeit gefunden, den auszutauschen.

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
24-01-2021, 21:17
Genau, das war die Due Cigni. :)
Ich habe die Tojiro DP Serie in der Küche, die Messer haben ca. 60 HRC, das mit den Tassen geht ziemlich gut. Und weil ich sie günstig bekommen habe, in meinem Leben vielleicht noch andere Kochmesser haben möchte und die Dinger nach bald 10 Jahren außer Patina keine Abnutzungserscheinungen zeigen, bin ich bei der Kombination ziemlich entspannt ;)
Aber Recht haste...

Barbecue
24-01-2021, 21:56
Also wenn ich mal eine Woche campen gehe mit Lagerfeuer, dann ist eine Säge und ein Handbeil dabei.
was gibt es sonst noch, Klappspaten besitze ich auch noch.

Da es hier um Werkzeuge geht fällt mir noch das Multitool mit Zange ein. Habe ich aber eher im Auto.
Fällt unter Werkzeug ne Wetter-App?

Huangshan
25-01-2021, 09:21
period

Danke für die Info.

Fürs Schnitzen benutze ich skandinavische Messer mit Scandi Schliff.

Fürs Grobe z.B. mein Terävä Skrama 240, Carbon Steel von Varusteleka .


Alternative zu Silkyboy,Bahco Klappsägen ;

Tajima Klappsäge G-Saw


https://youtu.be/g7ACG4RaINA


https://youtu.be/npJlorBAMOw

Lugasch
25-01-2021, 13:23
Also wenn ich mal eine Woche campen gehe mit Lagerfeuer, dann ist eine Säge und ein Handbeil dabei.
was gibt es sonst noch, Klappspaten besitze ich auch noch.

Da es hier um Werkzeuge geht fällt mir noch das Multitool mit Zange ein. Habe ich aber eher im Auto.
Fällt unter Werkzeug ne Wetter-App?

Also die Wetter-App ist nicht das erste, was mir unter "Werkzeug" einfällt, aber da es es ums Outdoor dreht, müsste es passen :)
Ein Bekannter von mir schwört auf die App von dem Kachelmann, aber ich selbst hab davon keine Ahnung

HAZ3
25-01-2021, 15:05
Die Fallkniven DC3/4 sind für unterwegs richtig gut.Wobei das natürlich nicht zu vergleichen ist wie wenn man die Möglichkeit hat mit Wassersteinen,System oder Bandschleifer richtig zu schärfen.
Der 3er ist schon arg klein,die paar € mehr für den 4er lohnen auf jeden Fall.
Allerdings in meinen Augen nur für normale Flachschliffe,rein Konvexe Schneiden würd ich eher ein Stück Leder mit Diamantpasten oder Compound nehmen.Sprich ein Stück Alter Gürtel oder sowas,beidseitig genutzt.

Katamaus
25-01-2021, 15:19
Also die Wetter-App ist nicht das erste, was mir unter "Werkzeug" einfällt, aber da es es ums Outdoor dreht, müsste es passen :)
Ein Bekannter von mir schwört auf die App von dem Kachelmann, aber ich selbst hab davon keine Ahnung

Ich komme mit Wetter Online ganz gut zu recht. Für die Berge würde ich allerdings Bergfex Wetter empfehlen. Die bekommen ihre Vorhersage von der ZAMG Tirol. Das wäre so der Goldstandard.

ThomasL
25-01-2021, 15:51
Also da ich kein Handy habe sind Apps natürlich hier nicht das Thema :D
Spaß beiseite, alles was draußen nützlich ist darf gerne diskutiert werden. Ich persönlich nutze zur Vorbereitung von Bergtouren die Wettervorhersage von Bergfex und/oder die Seite vom DAV. Ansonsten dann lokale Quellen (die Bäckerin beim Brötchenholen auf dem Weg zum Berg, den Hüttenwirt auf dem Weg nach oben etc…) und natürlich ständige Wetterbeobachtung.

Zum Feuermachen, da gestern absolute Worst-Case Bedienungen waren und meine Familie bei dem Wetter ums ver… nicht raus wollte, habe ich die Gelegenheit genutzt mal wieder ein Feuer zu machen. Verwendete Werkzeuge: Messer und Feuerstab mit Säge (ohne die Magnesiumspäne zu nutzen).
46483

Schritt 1: Birke finden und Birkenrinde mit dem Messer ablösen (für den Zunder steckte ich ein bisschen davon zum Trocknen unter die Wollmütze)
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Schritt 2: Irgendwo Holz finden, dass nicht komplett durchnässt ist (normal selbst im stärksten Regen kein Problem, gestern schon da alles mit nassem Schnee überzogen war – selbst im dichtestem Unterholz)
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Schritt 3a,b: Nasses Holz entrinden um an den trockenen Kern zu kommen und von der Birkenrinde die obere pergamentartige Schicht abschaben (als Zunder A*):
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Schritt 5: Den Zunder mit den Funken entfachen, damit die Birkenrinde anstecken und dann das Holz:
46488

Schritt 6:
Auspinkeln - ohne Foto :D

A* Bei Schritt 3b habe ich gemogelt. Die Rinde unter der Mütze war noch nicht trocken genug um als Zunder zu taugen (wohl zu wenig nachgedacht und damit nicht genug Wärme produziert), daher habe ich dafür ein trocknes Stück Rinde aus meinem Notfallbeutel verwendet (nur für den Zunder, zum eigentlichen Anzünden die feuchte). In einem Notfall ohne trockene Birkenrinde hätte ich einfach ein paar Magnesiumspäne abgeschält, aber normal versuche ich den Magnesiumblock nicht zu nutzen.

Lugasch
25-01-2021, 20:08
Coole Sache,
ich sollte auch mal wieder "zündeln".
Habe als Notstarter im Wachs getränkte Tampons dabei - die brennen sehr lange, auch im Schnee. Sind quasi wasserdicht, es gibt aber zwei Abers: bei zu heißem Wetter werden sie bissl weich, und man sollte sie nicht zu lange in den Wachs tunken, da das Auseinanderfriemeln später etwas schwerer ist, bis man was hat, was Funken fängt.

Und falls jemand noch Tipps zu den Feuerstäben jenseits von LMF hat, immer her damit :)

Huangshan
26-01-2021, 08:24
Ich benutze auch light my fire Stäbe.

Habe noch einen von Decathlon:
https://www.decathlon.de/p/zundstein-trekking-orange/_/R-p-6247?mc=8247922&c=ORANGE


Und einen großen von Lixada .


Ergänzend:
Als Feuerstarter kann man auch die Kosmetikpads benutzen die man in Wachs tränken kann.

Aus der Natur, Baumharz.

ThomasL
26-01-2021, 11:37
Ich muss sagen als Feuerstarter bevorzuge ich auf Dinge aus der Natur zurückzugreifen.
Bei uns ist das in erster Linie Birkenrinde, die sammele ich regelmäßig und habe immer einen kleiner Vorrat dabei (mal abgesehen, dass ich in Nordeuropa und der USA noch nie Probleme hatte eine Birke zu finden – und sobald man eine kleine Flamme hat darf die auch ruhig feucht sein). Ansonsten auch mal Kienspänne von einer Kiefer.
In Afrika und Australien gab es immer genug trockenes Grass (zum feuermachen, ihr Pfeifen – nicht was ihr wieder denkt). In Asien habe ich noch nie ein Feuer gemacht, aber da sollte es auch genug natürliche Alternativen geben. Ich denke z.B. die Fasern am Stamm von Palmen oder Palmfarnen sollten dafür gut geeignet sein.
Trotzdem ist es natürlich nie ein Fehler möglichst viele Optionen zu haben, daher danke für die Vorschläge.

Nochmal zur Wetterapp, die nützt natürlich nur etwas wenn das Handy geladen ist bzw. geladen werden kann. Auch wenn ich kein Handy habe, für Funkgeräte und Taschenlampen habe ich dieses Teil hier:
https://www.google.com/aclk?sa=L&ai=DChcSEwiK4_q9q7nuAhVR4ncKHYR0BGQYABAFGgJlZg&sig=AOD64_1mMimwXzi0meIY6sOWFEg4tNYFDA&ctype=5&q=&ved=2ahUKEwjO2vG9q7nuAhWaOuwKHeF-D8sQ9aACegQIBxBH&adurl=

Nachtrag: Ich versuche soweit wie möglich nichts bei Amazon zu kaufen, wenn ich trotzdem hier Amazon Links poste, dann weil ich zu faul bin lange nach alternativen Links zu suchen.

Alfons Heck
30-01-2021, 08:23
...alles was draußen nützlich ist darf gerne diskutiert werden. Ich persönlich nutze zur Vorbereitung von Bergtouren die Wettervorhersage von Bergfex und/oder die Seite vom DAV...
Beim Wetter habe ich gestern einen Volltreffer mit dem Abgleich von DWD, Kachelmann und meteoblue erzielt. Während es hessenweit ordentlich regnete konnten wir ein trockenes Zeitfenster bis 17:30Uhr in Wicker zum outdoor-klettern nutzen. In FFM nach der Arbeit bei heftigem Regen losgefahren und auch bei Regen wieder eingetroffen. Vor Ort war die Kletterwand verwaist und wir hatten sie die ganze Zeit für uns alleine bei Sonnenschein und später Wolken aber trocken.


Gruß
Alfons.

ThomasL
30-01-2021, 09:15
@Alfons: Freut mich für Euch.
Für kurzfristige, zeitliche begrenzte lokale Bewertung sind Regenradar-Apps optimal (mein Arbeitskollege nutzt die hin und wieder wenn wir in der Pause trainieren wollen und es nach starkem Dauerregen aussieht - also vor Corona).
Was bei der Wettervorhersage immer hilft ist wenn man weiß was da kommt oder geht (Kaltfront, Warmfront,Wechsel der vorherrschenden Windrichtung, etc...), diese Info finde ich wertvoller für die eigenen Bewertung und Planung als die reine Vorhersage der erwarteten Auswirkungen.
So, jetzt geht es erstmal mit dem Spaten Eichen pflanzen - Wetter-App brauche ich da heute nicht, es wird definitiv nass bleiben.

ThomasL
07-02-2021, 08:58
Morsche,

vor kurzem hatte ich eine nette Unterhaltung zum Thema, Überbewertung der Klingenstärke. Dabei konnte ich zustimmen, dass diese Kriterium oft überbewertet wird und man mit einer dünnen, aber scharfen Klinge draußen hervorragend zurechtkommt. Zum Hebeln und für andere harte Aufgaben kann man sich i.d.R. damit Werkzeuge herstellen (meinen Grab- und Hebelstock hatte ich ja schonmal gepostet).
Gleichzeitig finde ich eine etwas stärkere Klinge hilfreich (und habe mich für eine Entschieden), weil es einem die Möglichkeit gibt es eben doch auch mal für härter Aufgaben zu nutzen – speziell wenn es schnell gehen soll.
Gestern war so eine Situation. Nach mehreren Tagen Dauerregen war mal nichts trockenes zu finden und ich hatte auch nur kurz Zeit. Da kam die Option Späne aus einem, trockenen Hohlraum einer gefallen Buche zu hebeln – ohne sich Sorgen um die Klinge machen zu müssen – sehr gelegen. Mit dem Grabstock wäre es natürlich genauso gegangen, der lag aber zuhause – das Beste Werkzeug nutzt nichts, wenn es nicht dabei ist.
4653246533

Huangshan
07-02-2021, 10:36
Deshalb nutze ich 2-3 Messer .

Ein Taschenmesser oder ein Messer mit Scandi Schliff fürs Schnitzen ,Locken machen ,Feuerstahl bedienen etc. und ein mit breiter Klingenstärke ,stabiler Spitze fürs batonen , aufbrechen ,hacken und andere grobe Sachen!

Eine Taschensäge ist natürlich auch dabei.(Brennholzvorbereitung)

Eine Alternative wäre ein Beil(Hultafors,Gränsfors,Krumpholz) fürs hacken , dass ist aber oft zu schwer,sperrig etc. fürs Wandern.

period
07-02-2021, 11:03
Um meine Ansicht noch zu präzisieren: es gibt fraglos immer Situationen, in dem man ein bestimmtes Werkzeug haben will, auch ein Messer mit starker Klinge zum Hebeln oder ggf. batonieren. Wie gesagt ist es m.E. das Wichtigste, klar zu entscheiden, welche Rolle einem Werkzeug im Gesamtpaket zukommt. Wenn ich keine Axt mitnehmen will oder kann, ist es definitiv sinnvoll, Spaten oder Haumesser zu haben, die beide Hebelfunktionen übernehmen kännen. Kann oder will ich das auch nicht, ist ein kürzeres Messer mit starker Klinge durchaus sinnvoll. Hat man das nicht, gibt es allerdings auch noch für die meisten Anwendungen Alternativen: Meine erste Reaktion wäre gewesen zu schreiben, dass man die Aufgabe vermutlich auch mit dem Stemmeisen oder dem breiten Kreuzschlitz am Vic Spirit hätte bewältigen können, wenn die zwei Minuten für die Herstellung eines Grabstocks nicht vorhanden sind. Insgesamt sollte ein Multitool als Backup diverse Optionen bieten. Falls es eine Frage der Reichweite ist, also die zehn cm Klingenlänge den Unterschied gemacht haben, ist es eine sehr spezifische Situation, hier kann jedoch ein Fangriemen hilfreich sein, bzw. man kann den einen Griff des Multitools mit dem Werkzeug nach vorne klappen und den hinteren sowie den Zangenkopf fassen - klappt beim Spirit sehr gut, die Reichweite ist dann grösser als bei einem Mora oder Esee.

Die andere Variante wäre ein Wanderstock. Es hat schon seine Gründe, warum es die Dinger schon so lange gibt, man kann sie sehr vielseitig einsetzen. Falls ich keinen mitnehme, ist oft das erste, was ich im Wald mache, mir einen passenden zu suchen (daher habe ich auch ungefähr sieben Stück im Schrank). Man hat mir mal gesagt "Es gibt eigentlich keinen Grund, draussen keinen Stock dabeizuhaben", und ich bin geneigt, dem zuzustimmen.

Kurz: das richtige Werkzeug bzw. die richtige Aufgabenverteilung ist essenziell. Um mit einem an sich ungeeigneten Werkzeug eine Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, braucht es immer mehr Kreativität. Was ich nicht empfehlen würde ist, ein Werkzeug radikal zu zweckentfremden - ich habe schon zu viele verbogene, abgebrochene oder hoffnungslos stumpfe Messer gesehen, die jemand als Dosenöffner missbraucht hat oder so.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
07-02-2021, 13:02
Deshalb nutze ich 2-3 Messer .

Ein Taschenmesser oder ein Messer mit Scandischliff fürs Schnitzen ,Locken machen ,Feuerstahl bedienen etc. und ein mit breiter Klingenstärke ,stabiler Spitze fürs batonen , aufbrechen ,hacken und andere grobe Sachen!


Absolut, ich habe im Wald i.d.R. 3 dabei. Das robuste, das kleine Schweizer und ein kleines, sehr scharfen das ich für Notfälle reserviert habe bei denen ein sehr scharfen, spitzes Messer benötigt wird. Mit dem großen Messer dünne Äste zu schälen (Zahnstocherdick) um auch bei der Nässe trockenes Kernholz zu haben ist definitiv kein Spaß, da kommt dann das Schweizer zum Einsatz.

@Period: Ich habe extra keinen Namen genannt weil ich es stark verkürzt und damit leicht verzerrt wiedergeben habe (deine Ansicht kam damals im PM auf alle Fälle korrekt herüber).
Multitool habe ich leider noch keines. Ansonsten kann ich Dir in (fast) allen Punkten nur voll- und ganz zustimmen – bis auf die 2min für den Grabstock. Dort gestern ein Holz zu finden, dass dafür stabil gewesen wäre hätte deutlich länger gedauert. Für die reine Bearbeitung hast du aber recht. Natürlich hätte ich auch den Spaten nehmen können – aber ich wollte ein Beispiel für die Verwendung des Messer liefern bei dem die Klingenstärke wirklich ein Vorteil war (ist eher die Ausnahme). :p
Ein Stock immer dabei zu haben, ist sicher sinnvoll. Irgendwie konnte ich mich noch nicht dazu überwinden – ich habe die Hände gerne frei. So, es pisst wieder und keiner aus der Familie will raus, also kann ich wieder in Ruhe ein bisschen üben.

period
07-02-2021, 13:22
@Period: Ich habe extra keinen Namen genannt weil ich es stark verkürzt und damit leicht verzerrt wiedergeben habe (deine Ansicht kam damals im PM auf alle Fälle korrekt herüber).
Multitool habe ich leider noch keines. Ansonsten kann ich Dir in (fast) allen Punkten nur voll- und ganz zustimmen – bis auf die 2min für den Grabstock. Dort gestern ein Holz zu finden, dass dafür stabil gewesen wäre hätte deutlich länger gedauert. Für die reine Bearbeitung hast du aber recht. Natürlich hätte ich auch den Spaten nehmen können – aber ich wollte ein Beispiel für die Verwendung des Messer liefern bei dem die Klingenstärke wirklich ein Vorteil war (ist eher die Ausnahme). :p
Ein Stock immer dabei zu haben, ist sicher sinnvoll. Irgendwie konnte ich mich noch nicht dazu überwinden – ich habe die Hände gerne frei. So, es pisst wieder und keiner aus der Familie will raus, also kann ich wieder in Ruhe ein bisschen üben.

Kein Ding, ich wollte das nur im Interesse der Diskussion auch hier ausführen ;) Was den Stock angeht - ich hab inzwischen genug Knie-OPs hinter mir, um eine Ausrede dafür zu haben, ich habe ehrlich gesagt auch erst danach systematisch damit angefangen. Was die zwei Minuten angeht - aus meiner Sicht besteht ein Teil der erwähnten "Kreativität" eben auch in vorausschauendem Handeln, eben gerade wenn man wenig Equipment hat. Das heisst z.B., dass man Zunder etc. sammelt und einsteckt, wenn man welchen findet, und nicht erst danach sucht, wenn man dringend welchen braucht und es pitschnass ist... mit dem Stock halt ggf. analog, irgendwo gibt es fast immer einen 3-5 cm starken Schössling, den man umbiegen und mit einem Schnitt kappen kann (s. Artikel zur Klingengeometrie für Vidoanleitung). Beides jetzt aber nicht basierend auf Deinem Szenario, sondern primär, um zu illustrieren was ich gemeint habe mit dem "the more you know, the less you need".

Beste Grüsse
Period.

Alfons Heck
07-02-2021, 17:15
Ein Multitool sollte man immer dabei haben. In den Alpen habe ich es auch schon beim klettern gebraucht. Der Haken war lose und ist rotiert als ich ihn klippen wollte. Also Multitool raus und die Mutter wieder angezogen bevor sie den Abgang macht.


Gruß
Alfons.

Huangshan
07-02-2021, 17:39
Mit dem großen Messer dünne Äste zu schälen (Zahnstocherdick) um auch bei der Nässe trockenes Kernholz zu haben ist definitiv kein Spaß, da kommt dann das Schweizer zum Einsatz.

Ja dafür nutze ich auch ein Schweizertaschenmesser oder mein Kansbol von Mora.



Alfons:

Stimme dir zu!

Habe entweder ein Schweizer Messer oder ein Victorinox Multitool dabei .

period:
Zum Spazierstock, habe auch einen mit , momentan ist es ein Nabelhoher Stock den ich bei einer meiner Wanderungen gefunden habe , hat sich schon oft bewährt im glatten Gelände und bei steinigen Wegen,ziehen von müden Kind beim Wandern etc.;)

ThomasL
08-02-2021, 07:37
Period:
Was die zwei Minuten angeht - aus meiner Sicht besteht ein Teil der erwähnten "Kreativität" eben auch in vorausschauendem Handeln, eben gerade wenn man wenig Equipment hat. Das heisst z.B., dass man Zunder etc. sammelt und einsteckt, wenn man welchen findet, und nicht erst danach sucht, wenn man dringend welchen braucht und es pitschnass ist... mit dem Stock halt ggf. analog, irgendwo gibt es fast immer einen 3-5 cm starken Schössling, den man umbiegen und mit einem Schnitt kappen kann (s. Artikel zur Klingengeometrie für Vidoanleitung). Beides jetzt aber nicht basierend auf Deinem Szenario, sondern primär, um zu illustrieren was ich gemeint habe mit dem "the more you know, the less you need".
Period.

Das ist so richtig und vor allem wichtig, dass ich es mal komplett zitiere!
Wobei ich da zwischen Training und Praxis unterscheide. Im Training fördert dieses - ich habe nur 1h Zeit und nutze was ich jetzt direkt vor Ort finde und/oder in der Hosentasche habe – die Kreativität und die Fähigkeiten zur Problemlösung.
In der Praxis (man ist wirklich länger draußen) wäre es ein Zeichen von Dämlichkeit bei nassen Wetter überhaupt erstmal nach Zunder suchen zu müssen.
Was Schösslinge betrifft, die sind mir für viele Aufgaben zu weich (dort gab es einige, allerdings nur Buche). Ich bevorzuge gerade Äste oder etwas dickere Stämme, vorzugweise von Akazie oder ausgewachsene Sträucher (Schwarzdorn, Kornelkirsche) – aber natürlich nimmt man was gerade da ist (und das ist auch öfters mal ein Schössling oder ein herumliegender Ast).

Welche Länge haben euere Wanderstöcke und welches Material?

period
08-02-2021, 07:50
Ich bevorzuge ebenso wie Huangshang etwa nabelhohe Stöcke. Zwar hat ein längerer Stock auch ein paar Vorteile, die allerdings v.a. im extremeren Gelände zum Tragen kommen (als Lenk- und Springhilfe, wenn man Geröllhalden herunterläuft zum Beispiel). Zudem sind Stöcke, die über 1.50-1.80 schön gerade sind, erheblich seltener. Als Material mag ich Esche und Eberesche, wenn ich sie finden kann (daraus besteht der Grossteil des Unterholzes bei mir daheim), aber ich bin da flexibel. Wenn ich keinen Stab mit passender Krümmung oder Wurzelknolle finde, mache ich da mit der Bohrahle am Griffende ein Loch rein und ziehe ein Stück Paracord als Handschlaufe durch.

Beste Grüsse
Period.

Huangshan
08-02-2021, 08:10
Den Haselnuss Stock den ich momentan nutze, habe ich an einem Wanderweg gefunden, Forstarbeiter haben Haselnuss Sträucher weggeschnitten und da lag ein gerader dickerer Stock den ich nur mit dem Messer ein wenig bearbeiten musste.

Länge ist flexibel, momentan ca. Nabelhöhe oder wie der Ostasiate sagen würde xia dantian oder Hara !
;)

Gruss
Huangshan

Alfons Heck
08-02-2021, 10:14
Ich nutze das Gerber schon über 20 Jahre.
Habe es in der tube gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=ctILO1I50y0


Gruß
Alfons.

ThomasL
08-02-2021, 10:57
@Period: Ich muss gestehen, Handschlaufen habe ich noch nie benutzt. Noch nicht einmal beim Bergsteigen. Ich habe gern schnell beide Hände frei.
Esche ist für eine Spazierstock sicher eine gute Wahl, aus Schwarzdorn werden sie z.B. gerne in Irland hergestellt. Bei Haselnuss hätte ich bedenken mich fest aufzustützen.

@All: Ja, ich weiß ich brauche so ein Multitool. Ich war bisher einfach immer zu geizig dafür ;-)

period
08-02-2021, 11:04
Ich mag Handschlaufen an so ziemlich allem, auch an meinen Messern - sogar mein Multitool hat eine ;) Ja, falls ich mal nach Irland komme, muss ich einen Shilelaugh mitbringen, sowas fehlt mir noch in der Sammlung. Ich denke, Du unterschätzt die Haselnuss - natürlich ist es eine Frage der Dicke, aber wenn das eine Ende 5 cm Durchmesser hat und das andere sowas wie drei, dann dürfte das in Deiner Gewichtsklasse schon ein ziemlicher Overkill sein, wenns um die Funktion als Gehstock geht. Schwieriger wirds bei lateralen Belastungen (v.a. Stock auf Stock usw.), da wäre ich ggf. etwas vorsichtiger.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
08-02-2021, 15:30
Erwischt, meine Bewertung von Haselnuss basiert darauf, dass ich immer auch den Waffencharakter sehe (Verteidigung meiner Pilzgründe).
Im Ernst, ich habe Haselnuss relativ oft als günstiges und schnell verfügbares Holz für Sparringsstangen verwendet. Daher auch die Erfahrung, dass sie sehr schnell brechen (vor allem im ausgetrockneten Zustand). Als Spazierstock habe ich damit noch keine Erfahrung gemacht.

Bzgl. Shillelagh:
In Irland habe ich nur einmal welche in einen Geschäft gesehen, und die waren wir zu günstig um wirklich nach traditionellem Verfahren hergestellt worden zu sein. Leider!

Lugasch
08-02-2021, 21:21
Ich mag die Stöcke bis Solar Plexus, damit kann man sich bei glitschigen Abstiegen mMn. besser stützen, als bis nabelhoch.
Als Material hätte ich irgendwann mal gerne die Kornelkirsche, finde nur leider nix, auch nicht zum Kaufen.
Falls also einer weiß, wo man sowas herbekommt... ;)

period
08-02-2021, 21:49
Du suchst einen traditionellen Ziegenhainer? Er hier kann vielleicht weiterhelfen: https://www.sticksforlife.de/442161929 Kornelkirsche ist inzwischen geschützt, deswegen werde sogenannte Ziegenhainer heute eher aus Kastanie etc. hergestellt.

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
08-02-2021, 22:30
Du suchst einen traditionellen Ziegenhainer? Er hier kann vielleicht weiterhelfen: https://www.sticksforlife.de/442161929 Kornelkirsche ist inzwischen geschützt, deswegen werde sogenannte Ziegenhainer heute eher aus Kastanie etc. hergestellt.

Beste Grüsse
Period.

"Traditionell" ist mir eher nicht so wichtig, ich hätte gerne das Holz, weil die Eigenschaften so super sein sollen. Auf der Seite sind einige wirklich sehr schöne Sachen, aber die Seite selbst macht mich ratlos. Je länger ich geklickt habe, desto verwirrter wurde ich :D
Dein Hinweis wegen "geschützt" hilft aber weiter, das habe ich bisher übersehen. Vielleicht gucke ich mich einfach nach Esche um. :)

Grüße

period
08-02-2021, 23:31
Er ist einer von nur zwei im Netz auffindbaren Leuten, die offenbar sowas herstellen, auch wenn aus der Seite nicht hervorgeht, ob kommerziell oder nicht... falls der traditionelle Aspekt wichtig gewesen wäre, hätte man ihn mal anschreiben können. Ich kenne ihn nicht persönlich, hätte ihn jetzt aber in die Kategorie "traditionelle Handwerksbegeisterung" (um nicht "Original" zu sagen) getan - nach dem, was ich bisher so in dem Bereich an Kontakten hatte, sind die Herrschaften ein enormer Fundus an Wissen, und wenn man ihnen lange genug zuhört, helfen sie einem auch gerne weiter. Allerdings muss man dafür Zeit und Begeisterung investieren und dann meistens mit dem Preis leben können, den sie nennen - wer aus Liebhaberei Sachen herstellt, feilscht in der Regel nicht, bzw. sieht den entsprechenden Versuch u.U. auch als möglichen Affront (wie gesagt, basierend auf den Leuten, die ich kenne, nicht auf ihn bezogen).
Esche ist m.E. ein sehr gutes Gehstockholz, aber für regelmässisges Stock auf Stock-Training auch nicht ganz ideal, weil es scharfkantig splittern kann.
Generell ist es halt immer die Frage, was man sucht und was das Einsatzgebiet ist. Z.B. gibt es die brachiale Kunststoff-Version von CS (https://www.battlemerchant.com/en/blackthorn-staff), der einen langen Shillelagh imitiert. Stock auf Stock kann der vermutlich mehr ab als die meisten Naturmaterialien, ist aber vermutlich auch als Spazierstock mit satten 1.4 kg wohl schon eher sehr schwer. Ein irischer Blackthorn Shillelagh wird eher das Doppelte bis Vierfache kosten (z.B. https://mccaffreycrafts.com/listing/949955409/blackthorn-hiking-staff-pole-50-inch oder https://www.combatshillelagh.com/product/combat-shillelagh-handmade-shillelagh/), ist dafür halt Natur, optisch und vor allem haptisch sicher was anderes, und halt ein Einzelstück - dafür wird man wohl auch eine Zeitlang suchen müssen, um den zu finden, den man sucht. Man kann natürlich geteilter Meinung über sowas sein, aber wenn ich erwägen würde, Hausnummer 150-300€ für einen traditionellen Stock auszugeben, möchte ich das Ding vorher in der Hand haben, das ist mir zu persönlich (und zu viel Geld) um einfach "auf Verdacht" zu kaufen. Ein durchaus ansehnlicher Wanderstab aus Kastanie (auch ein gutes Stockholz) kostet grad mal sowas wie 25 € inklusive Stahlspitze (https://www.stockladen.de/Marschierer-Pilgerstab-geflammt-mit-Lederschlaufe)
Ich muss sagen, ich persönlich bin ein grosser Fan von selbstgeschnittenen Stöcken, auch wenn ich ein oder zwei kommerziell hergestellte habe. Ich finde den Prozess der Auswahl sehr spannend (und natürlich unschlagbar günstig). BTW, aktuell wäre noch eine gute Jahreszeit dazu, sofern bei euch die Bäume nicht schon ausschlagen ;)

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
09-02-2021, 08:04
Zur „traditionellen Herstellung“. So wie ich es verstanden habe (ich hatte mich mal kurz eingelesen, wie man einen selbst herstellt) ist der Erntezeitpunkt und die Behandlung bis zum Endprodukt entscheidend für die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit (was bei Holz nicht wirklich überrascht).
Bzgl. Kornelkirsche. Wächst bei uns ziemlich viel, ich schaue mal ob die bei uns auch geschützt ist ansonsten könnte ich es verantworten einen herauszuschneiden (ohne den ganzen Busch zu zerstören).

Wer etwas stabiles will, Robinie ist sehr stabil - allerdings auch recht schwer.

period
09-02-2021, 08:23
https://www.youtube.com/watch?v=EbDCfq1joNM

Hier die Anleiitung zum Shillelagh - einiges lässt sich vermutlich übertragen.

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
09-02-2021, 20:40
Irgendwie hat mich der Faden dazu gebracht, über das Thema Stock intensiver nachzudenken, der Prozess dauert noch an :)
Also bisher habe ich immer bloß irgendwelche Stöcke geschnitzt, von gefällten Bäumen, Sturmschäden, etc., Hauptsache nicht völlig morsch. Um die Holzart habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht, weil es gewissermaßen auch Einwegstöcke waren.
Auf die Kornellkirsche bin ich tatsächlich über die Duell-Mythen aus Jena gekommen und das Holz klang nach Superholz, bissl wie Wüsteneisen. Aber wenn ich lese, wie kompliziert die Verarbeitung und Lagerung sein soll, dann ist für meinen Zweck ein ziemlicher Overkill. Mein Einsatzgebiet wäre ja Wandern, ggf. Tarp abstützen und vielleicht mal als Abstandhalter zu irgendwelchen Tieren dienen (das ist aber ziemlich unwahrscheinlich).
Hier ist wahrscheinlich bei Einwegstöcken bleiben das Einfachste oder man besorgt sich einen stabilen, faltbaren Trekkingstab - das ist aber sowas von unhandwerklich und nichteinmalig :D

Na egal, auf YT ist mir passenderweise dieses Video über den Weg gelaufen - (Wander-)Stock als Waffe. Ich mag die Videos von dem Typen, der macht ja so eine Art Mittelalter-Outdoor:

https://m.youtube.com/watch?v=EbDCfq1joNM&feature=emb_err_woyt

Gast
09-02-2021, 23:07
Wächst bei uns ziemlich viel, ich schaue mal ob die bei uns auch geschützt ist

Sicher nicht. Die steht in NRW zwar als potentiell gefährdet in der roten Liste, allerdings auch nur dort, und ein gesetzlicher Schutzstatus ist damit nicht verknüpft.

ThomasL
10-02-2021, 07:52
Vielen Dank, wobei ein Eintrag in die rote Liste für mich bereits bedeutet da größere Zurückhaltung walten zu lassen.

Huangshan
10-02-2021, 08:48
Ich besitze einen Ziegenhainer:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ziegenhainer


https://www.zum-ziegenhainer.de/sites/stoecke/ziegenhainer/index.html

period
10-02-2021, 10:24
Ich besitze einen Ziegenhainer:

Interessant - einen aus Kornelkirsche? Es gibt ja noch ein paar aus anderen Hölzern (ich bin nicht sicher, ob man die dann "Stöcke Ziegenheimer Art" nennen muss, wenn man sie verkauft). Aus Neugier - wo hast Du ihn her und (sofern gekauft und nicht etwa geerbt oder geschenkt bekommen) hast Du +- dafür gezahlt? Die Seite Zum Ziegenhainer habe ich auch gesehen, nur war da eine Wartezeit von 4-5 Jahren angegeben, nicht jedoch eine Kontaktadresse irgendeiner Art.

Beste Grüsse
Period.

Huangshan
10-02-2021, 11:03
period:

Habe meinen Ziegenhainer(Kornelkirsche) vor einigen Jahren in Ostdeutschland Online erworben.

Muss mal schauen ob ich noch die Rechnung finde, werde Dir dann die Adresse mailen.

period
10-02-2021, 11:16
Merci! Ich würde die Angaben ggf. Lugasch weiterleiten, nachdem das Ganze ja von seiner Frage ausging. Auch wenn ich den vagen Verdacht habe, dass die Stöcke aufgrund ihrer Seltenheit mehr kosten als einer von uns aktuell bereit wäre dafür hinzulegen, aber vielleicht irre ich mich ja.

Beste Grüsse
Period.

Gast
10-02-2021, 11:23
Vielen Dank, wobei ein Eintrag in die rote Liste für mich bereits bedeutet da größere Zurückhaltung walten zu lassen.

Aber du wohnst nicht in NRW wie ich verstehe, und bei euch sind die nicht mal selten.

period
10-02-2021, 11:25
Irgendwie hat mich der Faden dazu gebracht, über das Thema Stock intensiver nachzudenken, der Prozess dauert noch an :)[/url]

Ich finde es auch sehr interessant, muss ich zugeben... auch der historische Aspekt ist durchaus spannend, und ich habe ja eine erklärte Schwäche für gute Handwerksarbeit. Gestern habe ich sicher zwei Stunden lang Videos über die Shillelagh-Herstellung geschaut :D

Beste Grüsse
Period.

Gast
10-02-2021, 12:08
Ich hoffe du hast einen Hund der dir beim Ausgraben hilft.

period
10-02-2021, 12:11
Aktuell leider nicht... aber Löcher graben kann ich, das ist nicht das Problem ;) Ganz abgesehen davon, dass ich noch den einen oder anderen nagelneuen Feldspaten hier herumliegen habe, der getestet werden will...

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
10-02-2021, 12:49
Also für 30 Euro hab ich gerade wahlweise ein Tanto oder Shoto aus Kornelkirsche gefunden, etwas kleinere unter uns könnten damit evtl. wandern gehen :D
https://www.bokken-shop.eu/de/shoto-aus-kornelkirsche-sonderangebot.html

period
10-02-2021, 13:08
Vielleicht hat Thomas ja Interesse an einem Nebengewerbe ;) Ich bin sicher, dass sich so ein Ziegenhainer locker für 150+ € verkaufen liesse, vermutlich kann man sogar schon für den ungelagerten Rohling 60 verlangen und für den gelagerten um die 100... Also: Waldstück abholzen und vorsorglich mit Kornelkirschen neu bepflanzen :bang:

Beste Grüsse
Period.

period
10-02-2021, 13:12
PS: Und was beim besten Willen nicht als Ziegenhainer durchgeht, kriegt halt einen neuen Markennamen - "fränkischer Fechtprügel" oder so ;)

ThomasL
10-02-2021, 13:45
@ Inryoku : Das war erstmal eine generelle Aussage, da ich es bei uns noch nicht geprüft habe. Oftmals (nicht immer) ist es aber so, dass der Grund für den Schutzstatus grenzübergreifend gegeben ist, in dem Fall würde ich mich dann selbst dann zurückhalten wenn es bei uns nicht explizit aufgeführt ist.


Lugasch:
, etwas kleinere unter uns könnten damit evtl. wandern gehen

Dann schicke mir mal den Link:D

@Period: Meine Eltern haben sogar eine Wiese an einem Bach, das wäre eine Idee.

ThomasL
10-02-2021, 13:46
PS: Und was beim besten Willen nicht als Ziegenhainer durchgeht, kriegt halt einen neuen Markennamen - "fränkischer Fechtprügel" oder so ;)
Immer diese Anzüglichkeiten.

period
10-02-2021, 13:55
Immer diese Anzüglichkeiten.

Ach komm, Du willst es doch auch :D

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
10-02-2021, 13:56
@ Inryoku : Das war erstmal eine generelle Aussage, da ich es bei uns noch nicht geprüft habe. Oftmals (nicht immer) ist es aber so, dass der Grund für den Schutzstatus grenzübergreifend gegeben ist, in dem Fall würde ich mich dann selbst dann zurückhalten wenn es bei uns nicht explizit aufgeführt ist.

Dann schicke mir mal den Link:D

@Period: Meine Eltern haben sogar eine Wiese an einem Bach, das wäre eine Idee.

Guck mal im Post 106 :)

Huangshan
10-02-2021, 17:44
period:
Habe leider die Rechnung nicht mehr gefunden, es ist einige Jahre her, dass ich den Ziegenhainer erworben habe.
Weiß nur noch das es ein kleiner Laden nicht weit von Jena war, der Ziegenhainer wurde nach meinem individuellen Wunsch hergestellt und es dauerte Damals einige Wochen .

Mist kann mich an den Namen des Ladens nicht mehr erinnern ?

Gast
10-02-2021, 17:49
Oftmals (nicht immer) ist es aber so, dass der Grund für den Schutzstatus grenzübergreifend gegeben ist

Wie gesagt, kein gesetzlicher Schutzstatus vorhanden.
Und Rückschnitt schadet dem Cornus sowieso nicht.

period
10-02-2021, 19:15
period:
Habe leider die Rechnung nicht mehr gefunden, es ist einige Jahre her, dass ich den Ziegenhainer erworben habe.
Weiß nur noch das es ein kleiner Laden nicht weit von Jena war, der Ziegenhainer wurde nach meinem individuellen Wunsch hergestellt und es dauerte Damals einige Wochen .

Kein Ding, danke fürs Nachschauen!

Beste Grüsse
Period.

Huangshan
10-02-2021, 19:24
xxx

Huangshan
10-02-2021, 19:27
46547


Mein Ziegenhainer(137cm) nach Wunsch hergestellt ohne Loch für die Lederschlaufe.

period
10-02-2021, 19:43
Sehr hübsch! Bei Knotenstöcken bzw. Wurzelstöcken etc. installiere ich auch keine Schlaufen, nur bei geraden.

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
10-02-2021, 19:45
46547


Mein Ziegenhainer(137cm) nach Wunsch hergestellt ohne Loch für die Lederschlaufe.

Und ist das Holz so superhart und zäh, wie in den Geschichten?

Huangshan
10-02-2021, 19:50
Ich habe den Ziegenhainer fast 10 Jahre und er sieht fast wie neu aus, behandle ihn gelegentlich mit biolack .
Mein Haselstock hat nach paar Monaten schon einige Macken.

Gast
10-02-2021, 23:46
Und ist das Holz so superhart und zäh, wie in den Geschichten?

Der Hartriegel (Kornelkirsche = gelber Hartriegel) heißt nicht ohne Grund so wie er heißt.

Der lateinische Name Cornus mas deutet auf das harte Holz hin (cornu = Horn, fest wie Horn) – Holz, welches so schwer ist, dass es im Wasser sinkt.

ThomasL
11-02-2021, 09:28
@Lugasch: Ich wollte doch nur einen Witz auf meine Kosten machen, den Link hatte ich gesehen ;-)

Ach komm, Du willst es doch auch :D


Beste Grüsse
Period.
https://www.youtube.com/watch?v=SCrK2ynd7hs

ThomasL
11-02-2021, 09:29
Vielleicht hat Thomas ja Interesse an einem Nebengewerbe ;) Ich bin sicher, dass sich so ein Ziegenhainer locker für 150+ € verkaufen liesse, vermutlich kann man sogar schon für den ungelagerten Rohling 60 verlangen und für den gelagerten um die 100... Also: Waldstück abholzen und vorsorglich mit Kornelkirschen neu bepflanzen :bang:

Beste Grüsse
Period.
Gute Idee, wobei die Wachstumsdauer so lange ist, dass es eher was für die Rente ist. Dann kann ich sagen "Die Rente ist sicher".

ThomasL
11-02-2021, 09:30
Wie gesagt, kein gesetzlicher Schutzstatus vorhanden.
Und Rückschnitt schadet dem Cornus sowieso nicht.
Danke, es war auch eher eine allgemeine Anmerkung da mir Naturschutz sehr wichtig ist.

Gast
11-02-2021, 09:55
Danke, es war auch eher eine allgemeine Anmerkung da mir Naturschutz sehr wichtig ist.

Schneiden ist auch Naturschutz, Verjüngung durch auf den Stock setzen macht man bei Feldhecken turnusmäßig.
Ich habe auch ne 8 m hohe Kornelkirsche im Garten, da muss ich auch mal ran.

Gast
11-02-2021, 11:50
Ein irischer Blackthorn Shillelagh wird eher das Doppelte bis Vierfache kosten

Ein Wanderstock aus Schwarzdorn bekommt man für unter 80 € bei z.B. bei Gastrock oder Stockkontor, sieht im Grunde aus wie ein Shillelagh.

period
11-02-2021, 12:07
Das ist richtig, allerdings hat der besagte Stock eine Bohrung für eine Schlaufe unterhalb des Knaufs, was für einen Shillelagh eben eine unnötige Schwachstelle darstellt. Keine Ahnung, ob man den auch "Custom" ohne Bohrung bestellen kann. Man findet in Irland und auf Ebay offenbar auch günstigere Shillelaghs in der Preisklasse, jedoch wurden wiederholt Zweifel über die verwendete Holzart und die Verarbeitungsqualität (insbesondere die Lagerungsdauer) derselben geäussert.

Beste Grüsse
Period.

Gast
11-02-2021, 12:16
Ja, die sind wahrscheinlich nicht für die gleichen Zwecke konzipiert wie ein Shillelagh, aber zum Wandern sollte es reichen, ein zwei Hiebe kann man damit bestimmt auch austeilen.
Nur Stockkampf, hm, das weiß man natürlich nicht.

Gast
11-02-2021, 12:46
Nochmal was den Schutzstatus angeht:
Generell ist es natürlich so, dass man in der freien Natur normalerweise nicht hingeht und an der Gehölzen rumschneidet, außerdem gehören die einem ja auch nicht.
Waldbesitzer können da auch empfindlich sein.
Und auch wenn bestimmte Arten weder in irgendwelchen Listen stehen oder keinen gesetzlichen Status haben (besonders oder streng geschützt nach BNatSchG), können sie in den Schutzverordnungen von Landschafts- oder Naturschutzgebieten mit Auflagen belegt sein, es kann generell verboten sein Gehölze oder Teile davon zu entfernen, in der Zeit von Mai bis Oktober ist auch der Rückschnitt (auf den Stock setzen,auch im eigenen Garten, schonende Pflegeschnitte sind meist erlaubt, Quelle ist das jeweilige Landesnaturschutzgesetz) generell Verboten.
Also bisschen gucken sollte man da schon.
Im Winter irgendwo mal ein Stöckchen abschneiden, das tut aber eigentlich keinem was, auch einem Strauch der in irgendeiner Liste aufgeführt wird nicht, außer jeder zweite Spaziergänger der vorbeikommt säbelt daran herum.

period
11-02-2021, 12:48
Ja, die sind wahrscheinlich nicht für die gleichen Zwecke konzipiert wie ein Shillelagh, aber zum Wandern sollte es reichen, ein zwei Hiebe kann man damit bestimmt auch austeilen.
Nur Stockkampf, hm, das weiß man natürlich nicht.

Das ist sicher so... beim Stockkampf gibt es ja auch sehr unterschiedliche Ansätze. Der Shillelagh wird ja offenbar primär eher keulenartig eingesetzt, da ist dann die Verdickung (ob jetzt mit oder ohne Blei "Ladung") und deren Stabilität inhärent wichtig. Dann gibt es eher am Florett ausgerichtete Stile mit leichteren Stöcken (Monsery etc.), ich würde spontan sagen, dass der betreffende Stock mit Eisenspitze und der augenscheinlich nicht sehr hohen Masse eher dafür prädestiniert wäre - da wäre die Bohrung dann auch weniger störend, weil sie gewissermassen in der Hand läge. Aber auch das wäre in dem Fall halt eine Zweckentfremdung mit den üblichen Einschränkungen.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
11-02-2021, 12:52
Inryoku: 1+

Hast Du mit dem normalen, bei uns heimischen Hartriegel (genau Art muss ich erst nachschlagen) auch schonmal bezüglich Verwendung Erfahrung gesammelt. Den habe ich wild im Garten und ein paar davon sind auch richtig schön gerade und hoch gewachsen (einen Teil hatte ich letzten Herbst zurückgeschnitten, ich muss mal sehen eventuell liegt sogar noch eine Stange herum).

Gast
11-02-2021, 13:04
Heimisch sind bei uns roter Hartriegel (Cornus sanguinea) und Kornelkirsche (Cornus mas). Cornus mas erkennt man an den gelben Blüten und den roten Früchten, Cornus sanguinea am rötlichen Holz und im Herbst an den roten Blättern, außerdem sind die Blätter charakteristisch genervt (eigentlich aber bei beiden Arten).
Erfahrung mit der Verwendung habe ich keine, ich könnte mal jemandem Fragen der Zimmermann gelernt hat und Hobbymäßig drechselt.

ThomasL
11-02-2021, 15:38
Vielen Dank.
Ich kannte Ersteren bisher nur als Hartriegel und letzteren als Kornelkirsche. Von Ersterem allerdings mindestens 2 verschiedene Variante (im Garten meiner Eltern steht einer der hier nicht heimisch ist und etwas anders aussieht, als der der bei uns hier massenhaft vorkommt). Das auch die Kornelkirsche dazu gehört (die sich optisch durchaus stark unterscheidet) war mir nicht klar, Fluch der Verwendung der deutschen Namen.
Ich werde mal testen wie stabil der Rote Hartriegel ist. Wenn wirklich das langsame Wachstum bei dieser Gattung eine Rolle bezüglich der Härte spielt, würde ich erwarten er ist nicht so hart wie der Gelbe (der Rote wächst relativ schnell).

Gast
11-02-2021, 17:31
Vielen Dank.
Ich kannte Ersteren bisher nur als Hartriegel und letzteren als Kornelkirsche. Von Ersterem allerdings mindestens 2 verschiedene Variante (im Garten meiner Eltern steht einer der hier nicht heimisch ist und etwas anders aussieht, als der der bei uns hier massenhaft vorkommt).

Es gibt ja noch andere Arten, z.B. Cornus alba (tatarischer oder weißer Hartriegel) der auch Ähnlichkeiten hat, und von Cornus Sang. und alba gibt es jeweils auch Zuchtsorten. Was im Garten so steht sind meistens Sorten. Sehr beliebt war eine Zeitlang Cornus alba 'Sibirica' mit knallroten Trieben.

ThomasL
12-02-2021, 07:42
Ich glaube es war ein weißer Hartriegel. Mich interessieren sowieso nur Arten (und vorwiegend hier einheimische). Sorten (bzw. Zuchtformen die nicht oder selten wild vorkommen) sind für mich nicht so interessant (für die praktische Verwendung ist ja sogar oftmals nicht einmal die genaue Art (bzw. Unterart) Bestimmung erforderlich).

Gast
12-02-2021, 07:59
Nur, wenn es halt interesiert was in der roten Liste steht oder nicht, da geht es dann shhon um Arten.

ThomasL
12-02-2021, 10:59
Vollkommen richtig, manchmal muss man die Art sicher erkennen – gerade bei Heilpflanzen ist das oft der Fall. Wie gesagt: „oftmals (!= immer) nicht … erforderlich“.
Interessanter Weise gibt es auch geschützte Arten die eigentlich nicht gesammelt werden dürfen, bei denen der Gesetzgeber aber anerkennt, dass nicht von jedem erwartet werden kann diese sicher zu sammeln (ist beim Schwarzhütigen Steinpilz/Bronzeröhrling (Boletus aereus) der Fall – es wird von „normalen“ Pilzsammlern nicht erwartet diese von „normalen“ Fichtensteinpilz oder Sommersteinpilzen abzugrenzen). Dass darf aber natürlich keine Ausrede sein, wenn man es kann!
So, lass uns vom Hartriegel wieder weggehen, ich vermute das interessiert hier nur noch uns beide ��. Auf alle Fälle weiß ich jetzt wer mir helfen kann, wenn es bei der Bestimmung mal wieder Probleme gibt.

period
17-03-2021, 21:43
Ich habe mir heute tatsächlich einen Shillelagh von Francis McCaffrey bestellt - wozu einen der Lockdown so verleitet :D Eigentlich bin ich ja nach wie vor der Meinung, dass in der Hand testen besser wäre, aber das Ding sah so perfekt aus - massig Knoten, minimal nachgearbeiteter Griff - da konnte ich nicht widerstehen ;)

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
18-03-2021, 07:24
Dir ist schon klar, dass wir dann Bilder und einen Erfahrungsbericht erwarten. Was hat er den gekostet?

Nebenbei: Da die Kornelkirsche vor 3 Wochen zu blühen begonnen hat, konnte ich noch ein paar weitere hier finden (ziemlich einfach, wenn alles sonst noch schläft und die Büsche von weiten schon gelb „leuchten“).

Huangshan
18-03-2021, 07:30
Period:

Na dann bin ich gespannt auf den irischen Knotenstock.

Wird er aus Irland(EU) oder Schottland GB verschickt.(Zoll)

period
18-03-2021, 08:10
Dir ist schon klar, dass wir dann Bilder und einen Erfahrungsbericht erwarten. Was hat er den gekostet?

Nebenbei: Da die Kornelkirsche vor 3 Wochen zu blühen begonnen hat, konnte ich noch ein paar weitere hier finden (ziemlich einfach, wenn alles sonst noch schläft und die Büsche von weiten schon gelb „leuchten“).

Ich habe 128 € inkl. Versand bezahlt, bis er durch den Zoll ist werdens wohl 160 werden, nachdem DHL und Co. hierzulande immer Hausnummer 20 € an Gebühren zum eigentlichen Zoll draufschlagen dafür, dass sie den anscheinen vorstrecken - offenbar ist das legal :D Ich finde, es ist so, als ob ich ungefragt Dein Auto wasche und es Dir dann nur wieder aushändige, wenn Du dafür zahlst, aber gut...

@ Kornelkirschen: Wo sind die Bilder mit blühenden Kornelkirschenbäumen? ;)

Ich kann aktuell nur die Bilder des Herstellers anbieten - bitteschön ;) Der Shillelagh ist relativ schlank, 2.5 cm unterhalb des Knotens, mit 300 g eher auf der leichten Seite und mit knapp 90 cm eher kurz - Faustregel ist halbe Körpergrösse, ich bin 1.86 - aber mit meiner Armlänge müsste das passen. Im tradtionellen Einsatz würde ich erwarten, dass er eher manövrierfähig als wuchtig ist. Mir haben daran die Knollenform und die Anzahl der Knoten gefallen, auch dass er ein etwas ungewöhnliches Finish hat - rindensichtig und das Holz eher leicht brüniert als zu stark geschwärzt.

466274662846629

Beste Grüsse
Period.

period
18-03-2021, 08:13
Period:

Na dann bin ich gespannt auf den irischen Knotenstock.

Wird er aus Irland(EU) oder Schottland GB verschickt.(Zoll)

MacCaffrey sitzt in Irland. Für mich ist das aber irrelevant, weil ich so oder so Zoll auf alles zahlen muss, das inklusive Versandspesen (!) mehr als 62 Franken (= zur Zeit 57 €) kostet. Nur beim Transport "am Mann" ist die Freisumme 300 CHF. Klar hätte ich an eine EU-Adresse liefern lassen können, aber das war mir in dem Fall zu umständlich.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
18-03-2021, 11:05
Ok, dass ist ein starkes Stück mit DHL. Nächstes Mal lässt Du ihn zu mir schicken und ich schicke ihn weiter. Sieht auf alle Fälle gut aus, ist aber auch ein Haufen Geld für ein Stöckchen:p
Ich hatte die Bilder gemacht bin aber irgendwie nicht zum Einstellen gekommen (ok, ehrlich gesagt: zu faul).
Also dann jetzt.

11.02.2021:
46630

28.02.2021:
46631

concrete jungle
18-03-2021, 11:49
https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/technik/so-baut-man-einen-wanderstab-17173468.html

Lugasch
18-03-2021, 12:32
Weiß einer, ob es die Wanderstöcke auch aus Titan gibt? (so Leki Style)

period
18-03-2021, 12:35
Ok, dass ist ein starkes Stück mit DHL. Nächstes Mal lässt Du ihn zu mir schicken und ich schicke ihn weiter. Sieht auf alle Fälle gut aus, ist aber auch ein Haufen Geld für ein Stöckchen:p
Ich hatte die Bilder gemacht bin aber irgendwie nicht zum Einstellen gekommen (ok, ehrlich gesagt: zu faul).
Also dann jetzt.

28.02.2021:
46631

UPS und Co machen das auch... die Eidgenossenschaft scheint da entsprechende Gesetzeslücken zu haben. Wenn ich ihn Dir schicke und Du ihn weiterschickst, ist das aber unterm Strich auch nicht viel günstiger - gibs zu, Du willst nur mit dem Stock spielen ;) Aber ich kann ihn dann beim geplanten Besuch ja mitbringen ;)

Cool, blühender Hartriegel hat was :halbyeaha Ich sollte hier wohl auch mal am WE die Umgebung durchstreifen und schauen, wo sowas rumsteht. Natürlich zu rein wissenschaftlichen Zwecken ;)

Beste Grüsse
Period.

period
18-03-2021, 12:40
Weiß einer, ob es die Wanderstöcke auch aus Titan gibt? (so Leki Style)

Komperdell scheint ein paar Modelle aus Titanal zu haben: https://www.bergzeit.de/bergzeit-explorer-titanal-pl2-1-wanderstoecke-green/?awc=19261_1616071114_fcdad3334e56881af8f8ac5fbc3b 3f6a&utm_source=awin&utm_medium=cpo&utm_campaign=awin_RedBrain+Ltd
Sonst gibts auch Carbon, aber das splittert halt ggf. bei bestimmten Belastungen und endet im Zweifelsfall so wie Jackie Chan mit dem Bambusrohr in Drunken Master 2 ;)

Beste Grüsse
Period.

period
18-03-2021, 12:49
Sieht auf alle Fälle gut aus, ist aber auch ein Haufen Geld für ein Stöckchen:p

Nachsatz: Günstig ist anders, mich wurmen bei solchen Sachen aber ehrlich gesagt die "Leerkosten" (Versand und Zoll) immer mehr als der Kaufpreis. Den Handwerker zahle ich gerne für seine Arbeit, ist ja auch keine tägliche Investition sondern etwas, mit dem man was verbindet, und ich habs mir irgendwie in den Kopf gesetzt, dass ich einen Shillelagh von McCaffrey möchte, nachdem ich finde, dass er sehr sympathisch rüberkommt und seine Videos ziemlich informativ sind. Der Preis entspricht einem günstigeren Fechtschwert, die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn im Alltag einsetze (natürlich nur als Spazierstock), ist aber deutlich höher ;)

Aber ich habe ja schon geschrieben, dass Du mit den Hartriegeln auf einer kleinen Goldgrube sitzt - das Hartriegel-Waldstück würde sich auszahlen, und den Markennamen "Fränkischer Fechtprügel" würde ich auch schnellstmöglichst schützen lassen ;)

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
18-03-2021, 14:38
Komperdell scheint ein paar Modelle aus Titanal zu haben: https://www.bergzeit.de/bergzeit-explorer-titanal-pl2-1-wanderstoecke-green/?awc=19261_1616071114_fcdad3334e56881af8f8ac5fbc3b 3f6a&utm_source=awin&utm_medium=cpo&utm_campaign=awin_RedBrain+Ltd
Sonst gibts auch Carbon, aber das splittert halt ggf. bei bestimmten Belastungen und endet im Zweifelsfall so wie Jackie Chan mit dem Bambusrohr in Drunken Master 2 ;)

Beste Grüsse
Period.

Das ist aber aus Alu :)
Und Leki vertickt die Titanium-Dinger, die aus Carbon sind. Das macht es quasi unmöglich irgendwas anderes zu finden, außer die Teile. :(

period
18-03-2021, 14:53
Das ist aber aus Alu :)
Und Leki vertickt die Titanium-Dinger, die aus Carbon sind. Das macht es quasi unmöglich irgendwas anderes zu finden, außer die Teile. :(

Tatsache - es ist zwar Titan im Titanal, aber verschwindend wenig https://de.wikipedia.org/wiki/Titanal

Aber es scheint noch Hoffnung von unverhoffter Seite zu geben: https://www.eternati.com/shop/eternaTi-Titan-Nordic-Walking-St%C3%B6cke-p221972146

Die Frage ist halt, ob die Dinger wirklich so viel belastbarer gebaut werden als die aus Alu - Wandstärke der Rohre und so.

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
18-03-2021, 15:25
Tatsache - es ist zwar Titan im Titanal, aber verschwindend wenig https://de.wikipedia.org/wiki/Titanal

Aber es scheint noch Hoffnung von unverhoffter Seite zu geben: https://www.eternati.com/shop/eternaTi-Titan-Nordic-Walking-St%C3%B6cke-p221972146

Die Frage ist halt, ob die Dinger wirklich so viel belastbarer gebaut werden als die aus Alu - Wandstärke der Rohre und so.

Beste Grüsse
Period.

Merci!
Leider zu kurz und für den Preis würde ich lieber was aus Irland (samt Leerkosten) holen. :D
Die Frage nach mehr Haltbarkeit ist natürlich auch gerechtfertigt. Habe die gefunden, Seitenbelastung angeblich bei 80-100 Kilo:
https://www.amazon.de/HrubyRoad%C2%AE-Aufs%C3%A4tzen-Zuverl%C3%A4ssig-Wanderst%C3%B6cke-Verstellbar/dp/B08P578J5K/ref=mp_s_a_1_23_sspa?dchild=1&keywords=robuster+wanderstock&qid=1616080613&sr=8-23-spons&psc=1&spLa=ZW5jcnlwdGVkUXVhbGlmaWVyPUExNTFRVFdSR0Y1OEwxJ mVuY3J5cHRlZElkPUEwNzcxODUyM1FGU0g1TDYzRDRZMCZlbmN yeXB0ZWRBZElkPUEwMzMyNzQxMkxQNEdKT1JRNVhXSCZ3aWRnZ XROYW1lPXNwX3Bob25lX3NlYXJjaF9tdGYmYWN0aW9uPWNsaWN rUmVkaXJlY3QmZG9Ob3RMb2dDbGljaz10cnVl

Hat sonst jemand Tipps für möglichst stabile Trekkingstöcke, meinetwegen aus Alu? Gerne schlicht, ohne Dämpfung und so :)

ThomasL
18-03-2021, 16:15
Wenn ich ihn Dir schicke und Du ihn weiterschickst, ist das aber unterm Strich auch nicht viel günstiger
Period:

Weiterschicken??? :ups:



Period:
gibs zu, Du willst nur mit dem Stock spielen
:p
Erwischt.



Period:
Nachsatz: Günstig ist anders, mich wurmen bei solchen Sachen aber ehrlich gesagt die "Leerkosten" (Versand und Zoll) immer mehr als der Kaufpreis. Den Handwerker zahle ich gerne für seine Arbeit,

Das kann ich sehr gut nachvollziehen, ich hatte mal ein Buch für 20$ aus den USA bestellt und die haben es per Express für nochmal ca. 25$ geschickt. Da hatte ich einen richtigen Hals (obwohl ich für gute Bücher oft und gerne deutlich mehr bezahle– aber eben für das Buch selbst).


und den Markennamen "Fränkischer Fechtprügel" würde ich auch schnellstmöglichst schützen lassen
Period:

Der Name ist schon für etwas anderes reserviert. :cool:

Ich probiere mal ob man sie als Stecklinge ziehen kann.

ThomasL
18-03-2021, 16:18
Hat sonst jemand Tipps für möglichst stabile Trekkingstöcke, meinetwegen aus Alu? Gerne schlicht, ohne Dämpfung und so :)
Leider nein ich habe nur ein paar billige, auf alle Fälle würde ich bei zusammenschiebbaren darauf achten, dass sie sich sicher verriegeln lassen.

Katamaus
18-03-2021, 22:50
Hat sonst jemand Tipps für möglichst stabile Trekkingstöcke, meinetwegen aus Alu? Gerne schlicht, ohne Dämpfung und so :)

Dämpfung braucht kein Mensch.

Ansonsten würde ich bei Stöcken nicht sparen. Beim Feststellmechanismus unbedingt die zum Klemmen nehmen („Lockverschluss“ - sowas hier (https://www.bergzeit.de/black-diamond-trail-cork-wanderstoecke-picante/#&gid=1&pid=1)) und nicht die Stöcke die man durch Drehen feststellt („Drehverschluss“ - wie die hier (https://www.bergzeit.de/leki-spin-walkingstoecke-schwarz-neonrot-weiss-100-130cm/) - zumindest nicht von Komperdell, da wurde mir auch vom Fachverkäufer des Vertrauens bestätigt, dass es da öfters Beschwerden gibt). Das dreht sich gerne lose und dann schiebt sich der Stock zusammen. Zielsicher da, wo du es nicht brauchen kannst. Ich hab da schon öfters echt abgekotzt.

Ich habe mir vor 2 Jahren nach einer Tour auf die Wildspitze Faltstöcke geleistet. Die hatten der Kumpel und die Führerin. Sind einfach besser zu verstauen und es spart Zeit und Nerven, wenn man sie rausnimmt und wieder wegpackt. Die (https://www.bergzeit.de/black-diamond-distance-flz-wanderstoecke-110cm/) habe ich zuletzt für die Frau gekauft.

Im Sommer nutze ich 3-teilige Faltstöcke, im Winter (Skitour) 2-teilige (weil ich sie eh kaum wegpacke) mit Lockverschluss. Wen du bei Kälte gehst, sind Tourenstöcke vorteilhaft, die auch unterhalb des Griffs noch mit Moosgummi umwickelt sind (kalten stock anfassen ist auf Dauer echt fies).

ThomasL
19-03-2021, 07:39
Danke Katamaus. Welche faltbaren, hast Du Dir den gekauft?
Die Probleme mit Stöcken die durch drehen zu verstellen sind, kann ich bestätigen. Und die kommen dann i.d.R. erst beim Abstieg wenn man sowieso schon kaputt ist – dass nervt dann. Anmerkung: Ich nehme Stöcke auch nur beim Abstieg.
Auch zu bedenken: Wenn die Stöcke zu lang sind um in den Rucksack zu passen muss man sie außen tragen. Dass kann beim Klettern und auf schmalen Steigen zu gefährlichen Situation führen (hängen bleiben).

Ripley
19-03-2021, 10:22
Faltbare Trekkingstöcke?

Diese hier habe ich mir letztes Jahr gekauft und seither sehr liebgewonnen:
https://www.leki.com/de/trekking/stoecke/3332/micro-stick-carbon/

Hier sogar im Angebot:
https://www.sport-conrad.com/produkte/leki/micro-stick-carbon.html?gclid=Cj0KCQjwl9GCBhDvARIsAFunhsmkL9_e Ja8St4WSeVUa06240hInpGg9fMl_HFD0ZnEumfketurAv20aAr xMEALw_wcB&hc_fcv=YFR7BxHLk_RgfAgH~M4Fv0vM1QIOSdE7qzzzzzzzz~L s3wkgQ0HHosAE0Ezzzzzzzz

Wirklich wunderbar leicht, hervorragender "Biss" auch auf Gestein, bei dem man das gar nicht erwarten würde, für meine Zwecke allemal stabil genug (ich verhaue aber nur selten Trolle) und ruckzuck verstaut. Oh, und man kann gut umgreifen, um sie, dem Geländeverlauf angepasst, mal länger, mal kürzer zu führen.
Mein Mimosen-Knie liebt sie auch sehr.

Tipp: Erstmal irgendwo längenverstellbare ausleihen um auszuprobieren, welche Länge einem wirklich am besten taugt.

ThomasL
19-03-2021, 11:20
Danke Ripley!

Katamaus
19-03-2021, 11:21
Danke Katamaus. Welche faltbaren, hast Du Dir den gekauft?

Leki Micro Vario Ti System
(https://www.intersport.de/detail/index/sArticle/40153/)


Die Probleme mit Stöcken die durch drehen zu verstellen sind, kann ich bestätigen. Und die kommen dann i.d.R. erst beim Abstieg wenn man sowieso schon kaputt ist – dass nervt dann. Anmerkung: Ich nehme Stöcke auch nur beim Abstieg.
Auch zu bedenken: Wenn die Stöcke zu lang sind um in den Rucksack zu passen muss man sie außen tragen. Dass kann beim Klettern und auf schmalen Steigen zu gefährlichen Situation führen (hängen bleiben).

Stimmt. Das ist auch noch ein wichtiger Punkt. (Seit ich meiner Frau Faltstöcke gekauft habe, nimmt sie sie auch mit ;))

ThomasL
19-03-2021, 11:25
Auch Dir Danke, Katamaus!

Katamaus
19-03-2021, 11:31
Faltbare Trekkingstöcke?

Diese hier habe ich mir letztes Jahr gekauft und seither sehr liebgewonnen:
https://www.leki.com/de/trekking/stoecke/3332/micro-stick-carbon/

Hier sogar im Angebot:
https://www.sport-conrad.com/produkte/leki/micro-stick-carbon.html?gclid=Cj0KCQjwl9GCBhDvARIsAFunhsmkL9_e Ja8St4WSeVUa06240hInpGg9fMl_HFD0ZnEumfketurAv20aAr xMEALw_wcB&hc_fcv=YFR7BxHLk_RgfAgH~M4Fv0vM1QIOSdE7qzzzzzzzz~L s3wkgQ0HHosAE0Ezzzzzzzz

Wirklich wunderbar leicht, hervorragender "Biss" auch auf Gestein, bei dem man das gar nicht erwarten würde, für meine Zwecke allemal stabil genug (ich verhaue aber nur selten Trolle) und ruckzuck verstaut. Oh, und man kann gut umgreifen, um sie, dem Geländeverlauf angepasst, mal länger, mal kürzer zu führen.
Mein Mimosen-Knie liebt sie auch sehr.


LOL. Das sind genau die, die ich meiner Frau gekauft habe und zwar auch beim Conrad. Die weiter oben Genannten haben wir an die Schwiegermama weitergedrückt. Hatte ich schon wieder ganz vergessen. :D :D :D.


Tipp: Erstmal irgendwo längenverstellbare ausleihen um auszuprobieren, welche Länge einem wirklich am besten taugt.

Das schadet natürlich nie. Ansonsten hilft auch die alte Skiverleih-Regel ziemlich gut: mit aufgesetztem Stock 90° Armbeuge.

period
24-03-2021, 17:33
Kurze Randnotiz: der erwähnte Shillelagh ist heute angekommen. Er entspricht weitestgehend dem Eindruck von den Fotos, Länge und Gewicht sind perfekt für das, was ich wollte. Abweichend von den Fotos ist der Schaft aber nicht weitgehend rindenfarben (war mein Eindruck gewesen), sondern glänzend schwarz lackiert, wie bei den meisten Shillelaghs. Das ergibt einen etwas anzugtauglicheren Effekt, wenn man so möchte, dafür ist der Stock halt auch etwas auffälliger und schaut etwas weniger "antik" aus. Na ja, nuss er halt von alleine altern. Er ist zudem konischer als die Perspektive vermuten lässt, das untere Ende ist sehr schmal, hat aber noch einen kostenlosen Gummipuffer mit auf den Weg bekommen (gut, dass ich nicht noch welche bestellt habe, ich war ganz knapp dran). Daher ergibt sich ein gewisser Flex, wer also sehr steife Stöcke mag (ja Thomas, ich seh Dich schon lachen...), für den wäre das ggf. nicht die ideale Wahl. Der Balancepunkt liegt ca. 30 cm vom oberen Ende weg, folglich ist es einer der schnellsten Stöcke, die ich bisher hatte, am unteren Ende gefasst handhabt er sich dagegen fast wie ein sehr steifer Sjambok. Und es ist das knotigste Stück Holz, das ich je gesehen habe - mindestens alle zwei Zentimeter ein Knoten. Das ergibt einen interessanten und z.T. überraschenden Effekt mit dem sehr glatten Finish, auch durch die Ausrichtung der Knoten und deren Bearbeitung: am oberen Ende gefasst ist der Griff absolut sicher in beide Richtungen, wenn der Stock dagegen mit einer Hand am unteren Ende gefangen wird, hat man m.E. gute Chancen, durch den Griff hindurchzustossen - und dann ist die Handfläche bzw. die "Gabel" zwischen Daumen und Zeigefinger offen (erstes Blut bereits vergossen). In Summe m.E. ein genialer Stock, kann gut sein, dass das nicht mein letzter Shillelagh ist ;) Der Nächste wird dann aber ggf. wirklich vor Ort gekauft.

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
25-03-2021, 08:58
Meine Wanderstöcke sind gestern angekommen. Hab die Komperdell Trekmaster genommen - die waren gut reduziert, sollen unverwüstlich sein, und deren Garantie fand ich krass.
Der Griff aus Gummi gibt sicheren Halt in beide Richtungen, wird er am unteren Ende gefasst, stehen die Chancen gut, dass die Wolframcarbidspitze durch die Handfläche stößt - die Tests stehen noch aus.
Bei der Farbe haben die Fotos etwas getäuscht - das obere Ende ist wie erwartet mausgrau, die Mitte und das untere Ende dagegen sind alufarben. Knoten habe ich nur zwei, wenn ich die Verschlüsse mitzähle, und dank der Farbgebung denke ich, dass die Dinger durchaus operntauglich sind, allerdings müsste ich noch eine Halterung für das Opernglas anbringen.
Achja, etwas Flex ist auch vorhanden.
Alles in allem sind es die praktischsten und langweiligsten Stöcke, die ich je hatte (find ich super) :p

ThomasL
25-03-2021, 11:07
@Period: Hört sich doch sehr gut an. Und so Pennal ist mein Humor dann doch nicht…obwohl.
Wenn Du sagst „vor Ort“ gekauft, meinst Du damit hoffentlich die fränkischen Urwälder.

period
25-03-2021, 11:21
Wenn Du sagst „vor Ort“ gekauft, meinst Du damit hoffentlich die fränkischen Urwälder.

Ich dachte, wir gehen dort auf Ziegenhainer-Jagd? Oder jetzt neu auch auf Schwarzdorn-Suche zum Shillelagh-Bau? Du expandierst Deine Produktpalette bei den fränkischen Fechtprügeln aber schnell, Respekt! :halbyeaha

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
25-03-2021, 15:35
Schwarzdorn muss ich nicht suchen, der wächst hier an jeder Ecke – sogar direkt vor dem Haus.
Und viele Büsche kenne ich schon seit Jahren persönlich, vom Sammeln für meinen leckeren (die Meinungen gehen da allerdings auseinander) Schlehenwein.
Die Shillelagh sind dann das Massenprodukt, wohin gegen die Ziegenhainer unsere Premiumprodukt werden. Du bist dann nebenbei dafür zuständig, dass die Werkzeuge immer gepflegt und scharf sind.:D
Und die Rente ist doch sicher…

period
25-03-2021, 15:54
Schwarzdorn muss ich nicht suchen, der wächst hier an jeder Ecke – sogar direkt vor dem Haus.
Und viele Büsche kenne ich schon seit Jahren persönlich, vom Sammeln für meinen leckeren (die Meinungen gehen da allerdings auseinander) Schlehenwein.
Die Shillelagh sind dann das Massenprodukt, wohin gegen die Ziegenhainer unsere Premiumprodukt werden. Du bist dann nebenbei dafür zuständig, dass die Werkzeuge immer gepflegt und scharf sind.:D
Und die Rente ist doch sicher…

Läuft, bin dabei :D Bei den üblichen Lagerungszeiten müssen wir aber schon früh mit der Altersvorsorge anfangen...

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
06-04-2021, 10:57
So, jetzt kann ich verstehen warum viele es nicht nachvollziehbar finden wenn ich sage ich weiß gar nicht wie man nicht verstehen kann, warum man immer ein Messer dabei haben möchte.
Jetzt wo ich den Klappspaten ständig im Rucksack habe, frage ich mich wie ich jahrelange ohne auskommen konnte :D
Ein paar Beispiele aus der letzten Woche:
Einsatz zur Trinkwassersuche (dabei leistete auch die Säge gute Dienste um gleich noch das Gestrüpp zu entfernen):
467074670846709

Einsatz zur Nahrungssuche (Wurzel der großen Klette), den richtigen Winkel zum Ausstechen muss ich wohl erst noch finden:
467104671146712

Dazu kommen noch diverse Walderdbeeren und Bärlauchpflanzen die ich in meinen Garten umgesiedelt habe.

Gast
06-04-2021, 11:24
Jetzt wo ich den Klappspaten ständig im Rucksack habe, frage ich mich wie ich jahrelange ohne auskommen konnte :D
Ein paar Beispiele aus der letzten Woche:
Einsatz zur Trinkwassersuche (dabei leistete auch die Säge gute Dienste um gleich noch das Gestrüpp zu entfernen):
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Sieht echt lecker aus! Ich habe da statt dem Klappspaten immer eine Wasserflasche im Rucksack...

Lugasch
06-04-2021, 12:06
So, jetzt kann ich verstehen warum viele es nicht nachvollziehbar finden wenn ich sage ich weiß gar nicht wie man nicht verstehen kann, warum man immer ein Messer dabei haben möchte.
Jetzt wo ich den Klappspaten ständig im Rucksack habe, frage ich mich wie ich jahrelange ohne auskommen konnte :D
Ein paar Beispiele aus der letzten Woche:
Einsatz zur Trinkwassersuche (dabei leistete auch die Säge gute Dienste um gleich noch das Gestrüpp zu entfernen):
467074670846709

Einsatz zur Nahrungssuche (Wurzel der großen Klette), den richtigen Winkel zum Ausstechen muss ich wohl erst noch finden:
467104671146712

Dazu kommen noch diverse Walderdbeeren und Bärlauchpflanzen die ich in meinen Garten umgesiedelt habe.

Ist das der China-Spaten aus Periods Empfehlung? Falls ja - wie schlägt er sich so? Stören Säge und Flaschenöffner beim Buddeln?

P.S.: eigentlich kann ich meine Frage gleich abändern - welcher Klappspaten wäre für schwerzugängliche Komposthaufen und dichten Boden geeignet? Anforderungen wären: stabil, scharfe Schneide (wegen der vielen Wurzeln und Äste), anwinkelbar (wegen schwer zugänglich). Gewicht egal, Preis (fast) egal. Vorschläge? :)

ThomasL
06-04-2021, 13:32
@Inryoku:
Und nach dem groben Vorfiltern (2x) sah es auch nicht besser aus. Über den Geschmack wollen wir gar nicht reden. Aber da es dort viele Spuren meiner nächsten Verwandten gab (Wildschweine) war klar, dass es auch für mich trinkbar ist (mit dem Sawyer Wasserfilter). Grunz…

@Lugasch:
Das ist der von Period empfohlene Spaten, richtig.
Der Flaschenöffner stört eigentlich nur, wenn man die Bierflasche vor dem Schaufeln nicht entfernt.
Spaß beiseite, nein stören nicht (höchstens geringfügig beim Reinigen). Beim Wasserloch war die Säge sogar direkt hilfreich, da es angenehmer war störende Zweige durchzusägen als durchzustechen (Spritzwasser).
Für deinen Anwendungszwecke ist er geeignet. Wobei ich für solche Zwecke (außer man muss dafür weit laufen) immer auf „richtiges“ Werkzeug zurückgreifen würde. Oder ist es so eng, dass dafür kein Platz ist und es gibt Gründe warum du auch keinen schaffen kannst?

Lugasch
06-04-2021, 13:45
Es ist zu eng für das große Werkzeug (wegen der Konstruktion der Kompostbehälter und deren Standort). Platz schaffen würde gehen, aber ich bin in dem Garten nur "geduldet" und müsste ggf. neue Tonnen, bzw. eine neue Konstruktion beschaffen. Und wenn ich schon Geld in die Hand nehme, dann doch wohl für einen neuen Klappspaten :D

ThomasL
07-04-2021, 07:09
@Lugasch: Hört sich nach Guerilla Gardening an :D Ich bin im Moment auch sehr defensiv was Ausgaben betrifft und investiere fast nur noch in Werkzeug und Dinge für Haus- und Garten (ok, Bücher kaufen kann ich auch nicht lassen). Daher: Schlag zu, du wirst es nicht bereuen.

Alfons Heck
07-04-2021, 12:56
@Alfons: Freut mich für Euch.
Für kurzfristige, zeitliche begrenzte lokale Bewertung sind Regenradar-Apps optimal (mein Arbeitskollege nutzt die hin und wieder wenn wir in der Pause trainieren wollen und es nach starkem Dauerregen aussieht - also vor Corona).
Was bei der Wettervorhersage immer hilft ist wenn man weiß was da kommt oder geht (Kaltfront, Warmfront,Wechsel der vorherrschenden Windrichtung, etc...), diese Info finde ich wertvoller für die eigenen Bewertung und Planung als die reine Vorhersage der erwarteten Auswirkungen.
So, jetzt geht es erstmal mit dem Spaten Eichen pflanzen - Wetter-App brauche ich da heute nicht, es wird definitiv nass bleiben.

Ich habe windy das kann man auch mit einer Wanderkarte anzeigen lassen.


Gruß
Alfons.

ThomasL
07-04-2021, 15:03
Nachtrag:
Ergebnisse nach verschiedene Filterstufen:
Rohwasser:
46720

Vorfilterung:
46721

Vorgefiltert und Gefiltert:
46722

Lugasch
25-05-2021, 19:56
Moin,
ein neues Thema: Tarps.
Kennt sich wer aus? Ich suche quasi ein DD-Tarp, 3*3 Meter, nur eben in günstig. Gerne auch das Original für wenig Geld, falls jemand gute Shops kennt :)
Habe bisher die Bauplane benutzt, aber die ist mir zu steif, zu laut und zu schwer zu pflegen

Katamaus
25-05-2021, 20:48
Moin,
ein neues Thema: Tarps.
Kennt sich wer aus?

Auskennen ist vielleicht zu viel gesagt. Ich habe mir seinerzeit nach einiger Recherche das hier besorgt:
https://nordisk.eu/de/voss-9-pu-tarp/dark-olive/p/1106/4838

Ich benutze es nicht oft aber als Ersatz für Strandmuschel oder Vorzelt/Pergola funzt es ganz wunderbar.

period
26-05-2021, 07:04
Moin,
ein neues Thema: Tarps.
Kennt sich wer aus? Ich suche quasi ein DD-Tarp, 3*3 Meter, nur eben in günstig. Gerne auch das Original für wenig Geld, falls jemand gute Shops kennt :)
Habe bisher die Bauplane benutzt, aber die ist mir zu steif, zu laut und zu schwer zu pflegen

Viel Erfahrung mit der Tarp-Funktion habe ich damit nicht, der Tipp für minimales Gewicht wäre vermutlich ein Poncho, der sich als Tarp zweckentfremden lässt (für extreme Leichtbau-Fetishisten z.B. Sea To Summit Ultra-Sil Nano Tarp Poncho mit 182 g). Kostet aber mindestens so viel wie ein DD Tarp und ist naturgemäss dünner, und auch nicht 3x3m (ich müsst jetzt nachmessen, aber eher sowas wie 2.5x1.6). Günstigere Army-Ponchos gibts aber zu Hauf.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
26-05-2021, 08:19
Ich habe inzwischen auch dein DD Tarp weil es einfach leicht ist und damit immer im Rucksack bleiben kann.

Früher hatte ich so etwas: https://www.amazon.de/Mil-Tec-Nva-Zeltbahn-Misc/dp/B005O08GE8/ref=sr_1_4?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3 %91&dchild=1&keywords=nva+zeltplane&qid=1622013482&sr=8-4

Wäre Volumen und Packmaß nicht so groß, wäre es immer noch meine erste Wahl.

Huangshan
26-05-2021, 08:28
Besitze auch einen olivgrünen DD Tarp in 3x3 .

Habe ihn direkt beim Hersteller bestellt , es gab vor dem Brexit eine Rabatt Aktion und ich habe zugeschlagen.

Jetzt muss man ja leider Zoll und 19 % Einfuhrumsatzsteuer draufrechnen wenn man aus GB was direkt bestellt .

Lugasch
26-05-2021, 09:46
Also wahrscheinlich wird es auf DD hinauslaufen, aber ich habe noch das gefunden:

https://coalcrackerbushcraft.com/collections/shelter/products/the-coalcracker-tarp-by-dutchware

die Farbe ist ziemlich cool.

Und bei dem eigentlichen Hersteller dann auch noch dieses Schätzchen:

https://dutchwaregear.com/product/rectangle-tarp-with-dyneema-composite-fabric/

Super leicht und dann auch noch die Dyneema. Aber den Preis find ich schon bissl heftig. :D

P.S.: Coalcracker macht sympatische YT-Videos und wirkt als hätte er/die Truppe Ahnung vom Bushcraft

Lugasch
26-05-2021, 09:50
Und noch eine Frage: PU oder Silikon-Beschichtung?

period
26-05-2021, 10:53
Eine Grundfrage wäre wohl, ob das Ding funkenfest sein soll - falls ja, kannst Du alle Kunstfasern diesseits von Dyneema wohl vergessen... aber mit Naturfasern wiegt das Ding dann halt schnell das Vier- oder Fünffache.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
26-05-2021, 11:17
Das ist eines der zentralen Probleme - nicht zuletzt auch bei Kleidung.

Führt ihr zusätzlich zum Tarp auch eine Stange mit? Und wenn ja welche?

period
26-05-2021, 11:46
Führt ihr zusätzlich zum Tarp auch eine Stange mit? Und wenn ja welche?

Na, den KKS natürlich ;)

Beste Grüsse
Period.

Lugasch
26-05-2021, 12:43
Funken sind natürlich doof, aber das Teil soll primär erstmal als Notdach dienen, wenn man vom Wetter überrascht wird + als Sonnensegel im Garten.
Muss auch nicht superleicht sein, aber 1KG nicht unbedingt übersteigen, daher ist Baumwolle und Co. erstmal raus.
Dyneema soll aber knickanfällig, zu durchsichtig und nicht so abriebfest sein...für den Preis ist es ein wenig schade.

Als Stangen kommen natürlich meine Trekking-Stöcke aus natürlich gewachsenem Alu mit :P
(einen davon nehme ich so oder so mit, da kann das Ding dann ein Mehrzweckstock sein.)

Alfons Heck
26-05-2021, 15:03
Hallo,
als gutes outdoorhandy empfinde ich das Gigaset GX290 plus.
Es hat eine extrem lange Akkulaufzeit und ist robust.
Für mich ist der einzige Minuspunkt sein Gewicht von 280g.


Gruß
Alfons.

period
26-05-2021, 15:16
Dyneema soll aber knickanfällig, zu durchsichtig und nicht so abriebfest sein...für den Preis ist es ein wenig schade

So weit ich das verstanden habe, ist das Problem nicht das Dyneema per se (aus dem Zeug machen sie ja Schnittschutzhandschuhe usw, ich hab schon ein paar davon beim Obsidian-knapping verschlissen) sondern die Folien, die da draufgeklebt werden und das Tarp wasserdicht machen - das hätte ich mir eigentlich zusammenreimen können, Dyneema wasserdicht zu weben dürfte derzeit praktisch unmöglich sein. Damit hat sich auch die Funkenresistenz erledigt. Aktuell scheint es eher ein Nischenprodukt für die Ultralight-Community zu sein, denen 200g Gewichtsersparnis bei einem einzelnen (!) Through-hike unter Umständen die 200 $ Mehrkosten wert sind.
Wer sich übrigens die volle, fast anderthalb Stunden dauernde Dyneema-Dröhnung möchte, bitteschön: https://backpackinglight.com/podcast-002-dyneema-composite-fabrics/

Beste Grüsse
Period.

Katamaus
26-05-2021, 17:54
Führt ihr zusätzlich zum Tarp auch eine Stange mit? Und wenn ja welche?

Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, ja: https://www.amazon.de/gp/product/B000KA0ZLO/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

ThomasL
27-05-2021, 08:38
@Period: :D:halbyeaha
@All: Danke!
@Alfons: Buschtrommel (Spaß beseite, ich bin immer noch „ohne“, habe aber 2 Funkgeräte falls wirklich mal Kommunikation über Distanz erforderlich sein sollte).

Alfons Heck
27-05-2021, 10:27
@Alfons: Buschtrommel (Spaß beseite, ich bin immer noch „ohne“, habe aber 2 Funkgeräte falls wirklich mal Kommunikation über Distanz erforderlich sein sollte).
Man sollte auch bedenken das uU im Zielgebiet kein handy-Empfang möglich ist. Dann helfen Funkgeräte oder ein teures Satellitentelefon weiter.


Gruß
Alfons.

ThomasL
27-05-2021, 14:18
Das ist natürlich richtig. Nebenbei, ich teste gerade meine mobile Solarzelle, trotz Bewölkung und unter der Terassenabdeckung kann ich dabei mein Tablete (langsam) aufladen. Um im Notfall ein Handy oder Funkakku aufladen zu können, ist sie definitiv gut geeignet.

Katamaus
22-06-2021, 10:19
MWA, ich überlege derzeit, mir für einfache Wanderungen so einen Pilgerstab zuzulegen. Zum einen, weil die mir gefallen und zum anderen um allzu neugieriege Kühe oder ander Viecher zu verscheuchen (erschrecken nicht schlagen!!!). Hat da jemand Erfahrungen oder Tipps?

period
22-06-2021, 11:10
MWA, ich überlege derzeit, mir für einfache Wanderungen so einen Pilgerstab zuzulegen. Zum einen, weil die mir gefallen und zum anderen um allzu neugieriege Kühe oder ander Viecher zu verscheuchen (erschrecken nicht schlagen!!!). Hat da jemand Erfahrungen oder Tipps?

Willst Du einen "klassischen" Pilgerstab, also einen langen mit zwei Rundknäufen? Dann dürfte die Auswahl begrenzt sein, die werden meines Wissens nur mehr von einer Handvoll Herstellern produziert, z.B. https://www.le-bourdon-du-pelerin.com/boutique/ Wenn nicht, schöne Stöcke gibts zuhauf und für praktisch jeden Geldbeutel. Was ich so gehört habe, verwenden die meisten Pilger heutzutage eher schlichte, meist selbst geschnittene Haselstöcke.

Beste Grüsse
Period.

Katamaus
22-06-2021, 11:16
Willst Du einen "klassischen" Pilgerstab, also einen langen mit zwei Rundknäufen? Dann dürfte die Auswahl begrenzt sein, die werden meines Wissens nur mehr von einer Handvoll Herstellern produziert, z.B. https://www.le-bourdon-du-pelerin.com/boutique/ Wenn nicht, schöne Stöcke gibts zuhauf und für praktisch jeden Geldbeutel. Was ich so gehört habe, verwenden die meisten Pilger heutzutage eher schlichte, meist selbst geschnittene Haselstöcke.


Ha, auf dich hatte ich gehofft... :klatsch: :verbeug: ;)

Nee, nicht unbedingt. Hab aber auch keine so feste Vorstellung. Also eher wohl Wander- als Pilgerstab, je nachdem, wie man das nennen will. Spontan hatte ich an sowas gedacht:
https://holzwanderstock.ecwid.com/Holzpilgerstab-JAKOB-Haselnuss-geflammt-p79802832

period
22-06-2021, 11:42
Ha, auf dich hatte ich gehofft... :klatsch: :verbeug: ;)

Nee, nicht unbedingt. Hab aber auch keine so feste Vorstellung. Also eher wohl Wander- als Pilgerstab, je nachdem, wie man das nennen will. Spontan hatte ich an sowas gedacht:
https://holzwanderstock.ecwid.com/Holzpilgerstab-JAKOB-Haselnuss-geflammt-p79802832

Stets zu Diensten ;) Also, wenns nicht zuletzt auch um Optik und Haptik geht, dann ist Dein Urteil natürlich das wichtigste. Ich würde mir noch überlegen, ob Du die scharfe Spitze möchtest oder nicht - hat m.E. auch Nachteile, zumindest würde ich mir in dem Fall einen passenden Gummipuffer dafür besorgen für alles, was kein Waldweg, Geröll- oder Eisfeld ist (gibts z.B. für Pirschstöcke, z.T. auch für Wanderstöcke). Ansonsten, Schwarzdorn wäre von den Materialeigenschaften her vielleicht der nächste Schritt - allerdings auch preislich -, vielleicht gefällt Dir ja z.B. hier was - mit Knoten, ohne Knoten, mit oder ohne Krümmung am Griff: https://mccaffreycrafts.com/shop/19023280/staffs-hiking-sticks McCaffrey liefert seine Stöcke meines Wissens alle ohne Metallspitze, aber mit Gummipuffer.

Beste Grüsse
Period.

Katamaus
22-06-2021, 11:54
zumindest würde ich mir in dem Fall einen passenden Gummipuffer dafür besorgen für alles, was kein Waldweg, Geröll- oder Eisfeld ist (gibts z.B. für Pirschstöcke, z.T. auch für Wanderstöcke).

Danke. Guter Hinweis. Gibt es bei dem von mir verlinkten optional dazu.


Ansonsten, Schwarzdorn wäre von den Materialeigenschaften her vielleicht der nächste Schritt - allerdings auch preislich -, vielleicht gefällt Dir ja z.B. hier was - mit Knoten, ohne Knoten, mit oder ohne Krümmung am Griff: https://mccaffreycrafts.com/shop/19023280/staffs-hiking-sticks McCaffrey liefert seine Stöcke meines Wissens alle ohne Metallspitze, aber mit Gummipuffer.

Die sind natürlich auch der Hammer und preislich gar nicht mehr sooo weit weg. Wobei ich ein wenig Angst habe, dass ich das Ding am Ende dann doch nicht so viel benutze… Dann gibt es bei den Preisen Mecker von der Göttergattin. :ups:

period
22-06-2021, 12:26
Die sind natürlich auch der Hammer und preislich gar nicht mehr sooo weit weg. Wobei ich ein wenig Angst habe, dass ich das Ding am Ende dann doch nicht so viel benutze… Dann gibt es bei den Preisen Mecker von der Göttergattin. :ups:

Daran will ich natürlich ungern schuld sein ;) Vielleicht lässt sie sich damit besänftigen, dass ein guter Stock am Balkan (meines Wissens auch auf der griechischen Halbinsel, aber nagel mich da bitte nicht fest) als Lebensversicherung gilt? Noch ein Wort zum Finish: generell gibt es Lack, Öl und Wachs. Ich persönlich mag Leinöl von der Haptik am liebsten, weil glatt und trotzdem griffig. Lack ist die zuverlässigste Versiegelung (und schützt am zuverlässigsten vor Rissen, wenn man den Stock im zentralbeheizten Wohnzimmer aufhängen oder in die Ecke stellen will), kann aber grad bei feuchten Händen etwas rutschig werden. Da kommt dann die Handschlaufe ins Spiel, und/oder Griffform.
Ein Wirt noch zu dem von Dir verlinkten Stock: auf einem der Bilder sieht man Wurmfrass an der Oberfläche, das gefällt mir nicht ganz so gut - auch wenn ich nicht sagen kann, inwieweit der nur oberflächlich ist und wie gründlich die Festigkeit geprüft wurde. Für mich persönlich eher ein Minus, grad bei Beispielbildern im Shop.

Beste Grüsse
Period.

Katamaus
22-06-2021, 16:35
Ja, da hast du recht. Insgesamt ist der Webauftritt auch etwas komisch. Angeblich handgemacht aus der Fränkischen Schweiz. Wenn das mal stimmt...

Ist jetzt der hier geworden:
https://holzwanderstock.ecwid.com/Holzpilgerstab-JAKOB-Haselnuss-geflammt-p79802832
(1,60m mit Lederschlaufe, Bergspitze und Gummikappe
Bezahlt per Paypal. Da geht er im Zweifel wieder zurück.)

Bei dem Iren kommen halt nochmal fast 40 Euroten Versand drauf. Sonst hätte ich den Mehrpreis gezahlt.

Gesendet von meinem SM-G986B mit Tapatalk

period
22-06-2021, 17:20
Bei dem Iren kommen halt nochmal fast 40 Euroten Versand drauf

Das ist richtig. Wie weiter vorne im Thread angemerkt, wurmen mich bei sowas die "Leerkosten" auch immer am meisten - lieber würde ich dem handwerker einen besseren Stundenlohn zahlen. Wie dem auch sei, ich wünsche viel Spass mit dem neuen Stock.

Beste Grüsse
Period.

ThomasL
23-06-2021, 07:09
@Katamaus: Poste dann mal Bilder. Die fränkische Schweiz ist auf alle Fälle immer eine Reise wert. Da kann man dann vor Ort nach Stöcken schauen.

Katamaus
29-07-2021, 06:53
@Katamaus: Poste dann mal Bilder. Die fränkische Schweiz ist auf alle Fälle immer eine Reise wert. Da kann man dann vor Ort nach Stöcken schauen.

Da isser endlich. Fühlt sich solide nach fränkischer Wertarbeit an. Muss man(n) natürlich noch testen (außer ein paar Bo-Techniken im Wohnzimmer :D ).

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ThomasL
29-07-2021, 11:47
Sehr schön! DAnke fürs teilen.

Gast
29-07-2021, 21:31
Da isser endlich. Fühlt sich solide nach fränkischer Wertarbeit an. Muss man(n) natürlich noch testen (außer ein paar Bo-Techniken im Wohnzimmer :D ).


Bo Techniken...so lang ist der?

Katamaus
29-07-2021, 21:33
Bo Techniken...so lang ist der?

Jepp. 1,60m. Da geht schon was… (Zum Wandern wäre vielleicht 1,40 sinnvoller gewesen :rolleyes:)

Huangshan
30-07-2021, 10:42
Thema Beile,Äxte für Waldhandwerk(Bushcraft), Überleben(Survival), Biwak etc. !

Möchte euch mein Beil von der trad. Firma Krumpholz aus Franken vorstellen:https://www.krumpholz1799.de

46997


46998

Grifflänge 31 cm , 800 Gramm Kopfgewicht, Hickoryholz Stiel


Finde eine gute Alternative zu den teuren Beilen, Äxten aus Schweden(Gränsfors Bruk, Hultafors).;)

ThomasL
30-07-2021, 10:47
Auch sehr schön.

Huangshan
30-07-2021, 12:38
Welche Beile ,Äxte nutzt ihr fürs Waldhandwerk, zum Holz spalten?

Welche Erfahrungen hab ihr gesammelt?

etc.


Waldmannsheil
Huangshan

ThomasL
30-07-2021, 13:41
Ich bin ziemlich geiz... äh sparsam, d.h. ich habe daher noch nicht viel Geld für Äxte ausgegeben.
Ich habe alte Äxte von meinem Opa (keine Ahnung welche Marke, vermutlich noch lokal geschmiedet). Die sind top.
Dann eine große Fiskars Spaltaxt und eine kleine Fiskars Axt (für Spreisel), beide geschenkt bekommen und inzwischen mit ordentlich Scharten was mich etwas verwundert und weswegen ich mir keine kaufen würde - aber der bruchfeste Stiel ist schon viel wert. Dazu dann noch einen No-Name Spalthammer in der Baywa geholt (zum Spalten von Meterholz) und schon ewig im Einsatz. Nur den Stiel musste ich schon austauschen (aber nur weil es manchmal an Präzision mangelt).

Morgen geht es zum Käferfichte entfernen in den Wald und im Garten liegt auch noch einiges zum sägen und spalten, von dem her: Ebenfalls Waldmannsheil!

Lugasch
30-07-2021, 13:54
Welche Beile ,Äxte nutzt ihr fürs Waldhandwerk, zum Holz spalten?

Welche Erfahrungen hab ihr gesammelt?

etc.


Waldmannsheil
Huangshan

Ich habe eine kleine Gränsfors, die wurde bisher aber fast ausschließlich fürs Heimwerken benutzt. Ab und zu kann ich mich beim Schwiegervater beim Holzhacken austoben, aber der hat leider nur die normale Baumarktware da. Ich überlege ihm (also eher mir :D) eine Ochsenkopf Spaltaxt zu Weihnachten zu schenken.

Huangshan
31-07-2021, 10:18
Ich habe alte Äxte von meinem Opa (keine Ahnung welche Marke, vermutlich noch lokal geschmiedet). Die sind top.

Halte die vererbten Äxte in ehren , denn die handgeschmiedeten sind oft besser als die Industriell gefertigten vom Baumarkt . .:halbyeaha

In unserer Wegwerfgesellschaft ist es leider oft nicht mehr inn, Altes zu pflegen, zu hegen, wertzuschätzen .



Lugasch: Die Gränsfors Äxte sollen der Ferrari unter den Äxten sein ?

Ochsenkopf Äxte habe ich mal im Baumarkt begutachtet, ob sie gut sind ?
Sollen aber Made in Germany sein.

PS: Hultafors Äxte sollen eine gute Alternative zu den Gränsfors Äxten sein laut einigen Youtube Vid?

Lugasch
31-07-2021, 11:06
Halte die vererbten Äxte in ehren , denn die handgeschmiedeten sind oft besser als die Industriell gefertigten vom Baumarkt . .:halbyeaha

In unserer Wegwerfgesellschaft ist es leider oft nicht mehr inn, Altes zu pflegen, zu hegen, wertzuschätzen .



Lugasch: Die Gränsfors Äxte sollen der Ferrari unter den Äxten sein ?

Ochsenkopf Äxte habe ich mal im Baumarkt begutachtet, ob sie gut sind ?
Sollen aber Made in Germany sein.

PS: Hultafors Äxte sollen eine gute Alternative zu den Gränsfors Äxten sein laut einigen Youtube Vid?

Also bei Ichsenkopf gibts verschiedene Serien und die "gute" ist die mit dem roten "Halsband" - die Sachen kosten dann auch deutlich mehr als ohne, aber immer noch weniger als die Gränsfors in der Größe. :) Kenn das aber nur ausm Internet (inkl. Reviews) und Begutachten im Baumarkt. Hab damit noch nicht selbst gehackt.
Gränsfors sind super, aber die Schneide soll Steinchen etc. nicht so mögen, wobei ich selbst noch keine Probleme hatte.
Hultafors hatte ich neulich bei Globetrotter in der Hand, die sind den Gränsfors sowohl optisch, als auch preislich recht ähnlich. Und da sie mit ihren Messern eine gute Mora-Alternative anbieten, gehe ich davon aus, dass sie wissen, worauf es beim Werkzeug ankommt. Und mein Brecheisen ist von denen und bis dahin wusste ich gar nicht, dass ein Brecheisen schön sein kann. :D

ragbar
01-08-2021, 03:49
Ich hab als Alternative zu Gränsfors Wetterlings gekauft,ein "Jagdbeil" 600gr und das Minibeil.
War halb so teuer.Minibeil ca.38 Euro(edit.sehe gerade,Preis hat sich verdoppelt, gibt aber noch so eine Scout Axe zu dem Kurs,die ist aber nicht so schön,weil gröber im Vergleich zum Mini),ist aber auch schon Jahre her.
Zum Fällen und groben Entasten Sandvick Axt mit selbstangepasstem Hickorystiel von einem Spalthammer.


Im Kofferraum immer dabei: Sandvick 500gr in amerikanischer (flacher) Form (nennt man das so?) mit Hickory Stiel für die Prepper-Situationen.

Vattern hatte in meiner Kindheit immer Beil+Säge sowie Klappspaten im Kofferraum dabei und im Winter damit alles gerettet, wenn wir wegen Schnee festsaßen.
Erinner mich gerade an die Schneeverwehungen auf der Landstraße zum Wochenendhaus, wo wir im Januar nach 3Stdn schaufeln mit dem kleinen Spaten und Fichtenzweigen unter den eingesackten Rädern weiterfahren konnten.
Hail Vattern, sowas können die meisten heute nicht mehr ohne fremde Hilfe. Ich seh heute alle nur noch Handy zücken.


Ansonsten bei mir im Bestand noch Estwing Handbeil und Axt,da gefällt mir das Handbeil wegen der Schwerpunktlage besser.

Hab ich auch schon zum Werfen genommen,geht gut wegen Ledergriff.


Zum Spalten auf Touren mit Auto zum Ferienhaus Ochsenkopf Mini Spalthammer,allerdings war der Eschenstiel schon nach dem ersten Einsatz durch und wurde von mir durch Hickory mit selbstgefertigtem Stielschutz aus Edelstahl verbessert,der Kopf ist aber gut und schafft zu grobe Scheite schön kamingerecht zu zerlegen.

Für die grobe Spalterei Europa Champion Spalthammer 1.3kg mit Hickorystiel und Schutz.

Hab noch einen No Name 1kg Spalthammer mit Glasfaserstiel,der federt mir aber zu unangenehm.

Um dem Ferienhausvermieter in FR das viel zu grobe Kaminholz zu zerlegen und zu verbrennen,das er immer wieder neuen Gästen anbot,hat er aber gereicht.

Huangshan
01-08-2021, 09:37
ragbar:

Ja selbst ist der Mann, die Frau !

Ich lege im Winter in den Kofferraum einen Klappspaten und eine Silky Klappsäge rein.

Wir werden uns immer mehr an extreme Wetter,Natur- Ereignisse gewöhnen müssen.

Wenn der Strom weg ist, da braucht man wieder alte bewährte Werkzeuge !



Von Wetterlings habe ich auch schon gehört und Vids gesehen, wie ist die Qualität und die Spaltwirkung?


PS: Ich bringe meiner Tochter(7) die Grundlagen bei , damit sie in einer Extremsituation zurechtkommt .

ThomasL
01-08-2021, 10:07
Halte die vererbten Äxte in ehren , denn die handgeschmiedeten sind oft besser als die Industriell gefertigten vom Baumarkt . .:halbyeaha

In unserer Wegwerfgesellschaft ist es leider oft nicht mehr inn, Altes zu pflegen, zu hegen, wertzuschätzen .

Ich bin mir nicht 100% sicher ob sie handgeschmiedet sind aber in Ehren halten tue ich sie, ich schmeiß nichts weg was ich noch brauchen kann wobei mit dem Hegen und Pflegen ist es so eine Sache. Meist nur so viel wie unbedingt nötig. Ich spalte auch schonmal mit einer stumpfen Axt ��
Dummerweise habe ich die größere der beiden mal genutzt um meinen (Alu) Spaltkeil wieder freizubekommen. Dabei ist der Nacken gebrochen. Insidertipp: Axt-Köpfe sind nicht als Spaltkeile geeignet.

ThomasL
01-08-2021, 10:10
ragbar:

Ja selbst ist der Mann, die Frau !

Ich lege im Winter in den Kofferraum einen Klappspaten und eine Silky Klappsäge rein.

Wir werden uns immer mehr an extreme Wetter,Natur- Ereignisse gewöhnen müssen.

Wenn der Strom weg ist, da braucht man wieder alte bewährte Werkzeuge !


PS: Ich bringe meiner Tochter(7) die Grundlagen bei , damit sie in einer Extremsituation zurechtkommt .
1+
Da sind wir schon fast wieder im Urban Survival Thread. Ich überlege im Moment mir auch noch eine zweite, große Bügelsäge zu holen. Ich habe hier zwar genug Meterholz liegen, aber ohne es klein zu sägen bekommt man es auch nicht in den Ofen.

Huangshan
01-08-2021, 10:35
Urban und Wilderness Survival sind zwei Seiten einer Münze !;)

Ich kann die jap. Zugsägen von Silky empfehlen , mit denen kann man auch breitere Stämme sägen.

Man muss sich daran gewöhnen(Zugprinzip) , aber wenn man es raus hat dann geht es schnell.

https://youtu.be/WfDHYGTXDy8


https://youtu.be/WfDHYGTXDy8

Ps: Es gibt sie in verschiedenen Größen und man kann die Sägeblätter schnell wechseln je nach Situation.


Alternative sind wie schon erwähnt die jap. Sägen von Tajima.

ThomasL
01-08-2021, 10:45
Zustimmung!
Die Säge sieht nett aus. Wobei für 6 oder mehr Ster im Jahr wäre mir die dann zu klein :D

Huangshan
01-08-2021, 11:11
Gibt es auch grösser siehe Silky Katanaboy(500,650,1000)Modelle ! ;)


https://youtu.be/ph_HeX7lpIQ

period
01-08-2021, 11:12
Bezüglich Zugsäge vs. Bügelsäge: Ich mag die Silkys auch sehr gern, vor allem die grossen. Ich habe eine Katanaboy 500, und das Ding ist wirklich ne Hausnummer (gibt’s inzwischen auch in noch grösser und teurer bis 1m Blattlänge - also die 1000er - aber ich hab sie schon ein paar Jahre). Ich gebe sie aber ungern aus der Hand und bin z.T. auch eher übervorsichtig damit, nachdem Nachschärfen zwar möglich aber nicht ideal ist und ein Ersatzblatt alleine schon mal schlappe 90 Euronen kostet.

Als Beispiel: Letztes Jahr hatten wir auf Grabung einen Baumstumpf mit 35-40 cm Durchmesser, der bodennah kürzer gemacht werden musste, weil er beim Fotografieren im Weg war (typische Archäologen-Probleme). Zwei meiner Studierenden haben eine geschlagene Stunde mit der grossen Bügelsäge versucht, das Problem zu lösen, sind aber am Winkel und der Koordination gescheitert (wie soll ich es ausdrücken – die meisten Studis haben begrenzte handwerkliche Erfahrung, auch in einem recht praktisch ausgerichteten Fachbereich) und daran, dass der Bügel die Säge eben auf zwei Drittel Strecke gestoppt hat. Resultat: Keine Dokumentation vor dem Wochenende möglich, also Zeitverlust. Am nächsten Montag habe ich dann die Silky mitgebracht, die fransigen und zu hoch angesetzten Schnitte ignoriert und den Stumpf weiter unten nochmals komplett durchgesägt. Ich war trotz des besch…eidenen Arbeitswinkels in sage und schreibe 4 Minuten komplett durch. Meiner Meinung nach kann man die Silky diesbezüglich nicht wirklich mit einer durchschnittlichen Bügelsäge vergleichen, eher mit einer grossen Einmannsäge – allerdings auch preislich. Wenn man eine manuelle Motorsägen-Alternative sucht, sollte man meines Erachtens mal in Richtung dieser Produktkategorien schauen. Den Direktvergleich Silky und Einmannsäge kann ich leider nicht bieten, nachdem ich zurzeit keine Einmannsäge habe und zumindest derzeit den Bedarf auch nicht sehe. Ich würde vermuten, dass die Silky den saubereren Schnitt hat, die Einmannsäge dafür deutlich wartungsfreundlicher ist, im Gebrauch vielleicht etwas kraftintensiver, aber dafür noch ein bisschen schneller, wenn sie entsprechend geschränkt und geschärft ist.

Beste Grüsse
Period.

Alfons Heck
01-08-2021, 11:15
Insidertipp: Axt-Köpfe sind nicht als Spaltkeile geeignet.

Drehspaltkeile sind nochmal einen Tick effektiver.
Sie lassen sich nach meinem Gefühl auch leichter eintreiben.


Gruß
Alfons.

Huangshan
01-08-2021, 11:43
period:
Ich habe im Garten einen Baum mit ca. 30 cm Durchmesser in paar sec. mit meiner Bigboy 360 mühelos durchgesägt, man muss jedoch aufpassen, dass man nur zieht , sonst kann das Sägeblatt brechen.

Werde mir die Tage eine jap. Tajima G-Saw zulegen und Testen , die sind günstiger.

ThomasL
01-08-2021, 12:40
Wenn man tatsächlich von einer Situation ausgeht, in der es sehr lange keinen Strom gibt ist natürlich auch der Punkt Wartbarkeit (Schärfen, Zähne setzen) nicht ganz unwessentlich.
Bzgl. Handsäge, nachdem es die Bahco hier nirgends im Laden zu kaufen gab und auch eine Online-Bestellung nichts außer Monate des Wartens gebracht hat habe ich mir jetzt im örtlichen Garten- und Waldbedarfsladen eine Felco 600 geholt.

@Alfons: Muss ich mir mal anschauen. Bisher habe ich nicht allzu oft mit dem Keil arbeiten müssen. Nadelholz setze ich ungespalten auf, den Rest konnte ich meistens mit dem Spalthammer ohne Keil spalten. Gestern habe ich aber auf meinem Grundstück eine große, fette Buche gesehen an der ein großer flacher Lackporling sein Unwesen treibt. Sobald er das Fällen für mich erledigt hat werde ich wohl mit Keilen anrücken müssen (das waren ursprünglich zwei auf dem gleichen Stamm mit gemeinsamer Wurzel, die eine ist schon vor 2 Jahren gefallen). Das gibt dann aber auch Holz für 2 Jahre.

Btw. Der Moment wo du in dein Waldstück kommst weil jemand gesagt hat da steht eine Käferfichte und du feststellst, dass du sämtliche Fichten (teils sehr dicke) fällen musst weil alle den Käfer haben :cool:. Gestern dann nichts gefällt, bei starkem Wind alleine eine dicke, vom Käfer befallene Fichte umzusägen ist nicht so sinnvoll.

ragbar
01-08-2021, 18:15
Huangshan:

Ich hab keine Gränsfors oder Hultafors und kann deshalb zu meinen Wetterlings keine Vergleiche ziehen.

In Survival Foren werden die drei Marken aber des öfteren in einem Atemzug genannt,daher dürfte sich die Qualität nicht wesentlich unterscheiden.

Meine Bewertung der Wetterlings: Die Qualität und Verarbeitung sind gut,der stahl scharf und schnitthaltig.
Die Hickorystiele sind ordentlich eingepaßt,geschliffen und geölt.
Mit dem kleinen habe ich schon gröbere Schnitzarbeiten gemacht. Das Jägerbeil gefällt mir wegen dem geringen Gewicht und dem langen Stiel.
Diese Abrundung der Kanten auf der Rückenseite wird wohl jagdlich zum "aus der Decke schlagen" des Wildes genutzt.

Spaltwirkung ist wie bei anderen geschmiedeten ok,aber für den zweck würde ich immer meinen Minispalthammer,oder wenns grober wird,den normal großen bevorzugen.

Um Anfachholz aus geschlagenen Scheiten zu machen, reicht das Wetterlings natürlich aus.
Aber wie einer meiner Vorredner schon schrieb,niemals sollte auf die Rückseite geschlagen werden,oder gar als Hammer für Spaltkeile genutzt werden. Gerade die Geschmiedeten können das gar nicht ab.

ThomasL
02-08-2021, 07:55
Aber wie einer meiner Vorredner schon schrieb,niemals sollte auf die Rückseite geschlagen werden,oder gar als Hammer für Spaltkeile genutzt werden. Gerade die Geschmiedeten können das gar nicht ab.
Das hättest Du mir ja auch mal vorher sagen können?

Spaß beiseite, dass es auf Dauer nicht gut geht war mir damals zwar vorher bewusst. Wie schnell die damit zerstört werden können aber leider nicht.

ragbar
03-08-2021, 05:02
Das hättest Du mir ja auch mal vorher sagen können?

Spaß beiseite, dass es auf Dauer nicht gut geht war mir damals zwar vorher bewusst. Wie schnell die damit zerstört werden können aber leider nicht.

Gerade die Geschmiedeten haben "weniger auf den Backen",deshalb wird in so Heftchen,die am Neubeil hängen,immer so oft und eindringlich vor "misuse"gewarnt.
Die ,ich sag mal Wangen, also das Gefäß über der Passung des Holzstiels sind die Achillesferse der Geschmiedeten. Was denen aber bei bestimmungsgemäßen Gebrauch keinen Abbruch tut. Kaputtgehackt kriegt die keiner. Also diese nordischen Marken.


Ich hab allerdings schon mal eine "Hofgeschmiedete" Axt gesehen, da hatte sich die Schneide vom Gefäß durch unsachgemäßes schmieden getrennt.

Meine Baumarkbilligtteile manchmal,da hab ichs drauf angelegt weils mir egal war, und aufm Bau damit frischen Beton direkt aus der Schalung "behauen",mitm Fäustel hinten auf der Fläche,wo es unsauber an Übergängen war.
Waren aus ,ich sag mal,überhärtetem Chinastahl. Wenn das Zeugs nur ein bißchen zuviel Impact bekommt,splitterts.
Normal bei zwei gehärteten Materialien,aber bei denen waren die Absprünge im Material relativ groß und der Vorgang des Ablösens besonders explosiv.

Daher sehr gefährlich,Arbeitskollege hatte sich bei so einem Misuse durch abspringendes Metall der beiden gegeneinandergeschlagenen gehärteten Werkzeuge extrem am Mittel und Ringfinger verletzt. Beide Gelenkkapseln sauber aufgetrennt.

ThomasL
03-08-2021, 07:38
Volle Zustimmung. Wegen der Splitterproblematik verwendet man inzwischen auch eher Alukeile (zumindest ich habe nur solche).

ragbar
03-08-2021, 08:12
Am Besten aus Alu!
Wer wie ich noch vererbte,alte Eisenkeile für den Vorschlaghammer hat,kann die alternativ nutzen,muß dann aber regelmäßig diesen Eisenbart unter der Schlagfläche abschleifen auf 0 Überstand,dann sind die auch noch safe, Schutzbrille und Handschuhe wie immer vorausgesetzt.

Beim normalen Hacken für Spanten zum Anfeuern auch nicht wie ich liederlich beim Unterstellen des zu hackenden Scheites werden,immer Holz unterstellen.

Ich hab das am Ferienhaus mal nicht gemacht, und auf die Waschbetonplatte darunter gezimmert, (Kiesel)Stein löst sich und kann derbe ins Gesicht/Auge gehen.

Huangshan
03-08-2021, 08:35
Zum Thema Axtkopf Bruch, Splittern etc. .

Wie auch bei Messern und anderen Stahlwaren alles ist von der Härtung und Legierung , Kopfform etc. abhängig.

Deshalb gibt es verschiedene Axt,Beil Arten.(Jagt, Zimmermann, Fäll, Spalt Äxte etc.)

Wer auch hämmern, Nägel rausziehen etc. will, der sollte sich z.B. eine Zimmermanns Axt, Beil zulegen .

https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=1820x1280:format=jpg/path/s6bdc47907b98f5e2/image/i4eaa88d5ef96bc8e/version/1570470494/image.jpg

Tipp zum Holzspalten:

https://www.krumpholz1799.de/holz-richtig-spalten/


PS: Bei der Bundeswehr gab es auch Klauenbeile als Ausrüstungsgegenstand bei einigen Fahrzeugen.

Lugasch
27-08-2021, 22:25
Moin,
nächstes Thema: Essbesteck. Was nutzt ihr und wie sind eure Erfahrungen?
Ich bin nach mehreren Göffeln, sowie Titan und Plastikbestecksets wieder beim BW-Besteck gelandet - mein örtlicher Messerladen hatte die Dinger überraschend in neu und original, da hab ich zugeschlagen. Nur der Messerwinkel muss nachgebessert werden, der liegt aktuell bei 60 Grad oder so :D

Schnueffler
27-08-2021, 22:50
Da habe ich von ner besonderen Currywurstbude ein Dreiteiler bekommen, Werbegeschenk, Piekser, Messer, "halbkleiner" Löffel.
Absolut super.
Leider hat der Besitzer gewechselt und keine Info, was es ist.

Katamaus
04-09-2021, 15:25
Um den Böker Sigyn Fred jetzt nicht noch weiter ausarten zu lassen, mache ich mal hier weiter. One Tool Option:


https://youtu.be/7Mwsw3ssxm8

Katamaus
06-09-2021, 07:05
Moin,
nächstes Thema: Essbesteck. Was nutzt ihr und wie sind eure Erfahrungen?

Bin auch wieder beim BW-Besteck gelandet.

FireFlea
06-09-2021, 07:11
Moin,
nächstes Thema: Essbesteck. Was nutzt ihr und wie sind eure Erfahrungen?
Ich bin nach mehreren Göffeln, sowie Titan und Plastikbestecksets wieder beim BW-Besteck gelandet - mein örtlicher Messerladen hatte die Dinger überraschend in neu und original, da hab ich zugeschlagen. Nur der Messerwinkel muss nachgebessert werden, der liegt aktuell bei 60 Grad oder so :D

Ich hab mein BW-Besteck seinerzeit beim Bund "verloren" und überraschenderweise bei mir zu Hause wieder gefunden :D (ist über 20 Jahre her und damit verjährt also verpetzt mich nicht )

ThomasL
06-09-2021, 08:10
Womit wir beim nächsten Thema wären, was verwendet ihr um Dieben die Hand abzuhacken?

@FireFlea: Öl ist schon auf dem Herd:D

Alfons Heck
24-10-2021, 10:15
...
Abweichend von den Fotos ist der Schaft aber nicht weitgehend rindenfarben (war mein Eindruck gewesen), sondern glänzend schwarz lackiert, wie bei den meisten Shillelaghs. Das ergibt einen etwas anzugtauglicheren Effekt, wenn man so möchte, dafür ist der Stock halt auch etwas auffälliger und schaut etwas weniger "antik" aus. Na ja, nuss er halt von alleine altern. Er ist zudem konischer als die Perspektive vermuten lässt, das untere Ende ist sehr schmal, hat aber noch einen kostenlosen Gummipuffer mit auf den Weg bekommen (gut, dass ich nicht noch welche bestellt habe, ich war ganz knapp dran). Daher ergibt sich ein gewisser Flex, wer also sehr steife Stöcke mag (ja Thomas, ich seh Dich schon lachen...), für den wäre das ggf. nicht die ideale Wahl. Der Balancepunkt liegt ca. 30 cm vom oberen Ende weg, folglich ist es einer der schnellsten Stöcke, die ich bisher hatte, am unteren Ende gefasst handhabt er sich dagegen fast wie ein sehr steifer Sjambok. Und es ist das knotigste Stück Holz, das ich je gesehen habe - mindestens alle zwei Zentimeter ein Knoten. Das ergibt einen interessanten und z.T. überraschenden Effekt mit dem sehr glatten Finish, auch durch die Ausrichtung der Knoten und deren Bearbeitung: am oberen Ende gefasst ist der Griff absolut sicher in beide Richtungen, wenn der Stock dagegen mit einer Hand am unteren Ende gefangen wird, hat man m.E. gute Chancen, durch den Griff hindurchzustossen - und dann ist die Handfläche bzw. die "Gabel" zwischen Daumen und Zeigefinger offen (erstes Blut bereits vergossen). In Summe m.E. ein genialer Stock
...
Wenn es industriell machbar wird: https://www.nature.com/articles/nature25476/ und https://www.vdi-nachrichten.com/technik/werkstoffe/holz-wird-hightech-werkstoff/ kann man die Eigenschaften damit weiter optimieren.


Gruß
Alfons.

period
24-10-2021, 11:58
Wenn es industriell machbar wird: https://www.nature.com/articles/nature25476/ und https://www.vdi-nachrichten.com/technik/werkstoffe/holz-wird-hightech-werkstoff/ kann man die Eigenschaften damit weiter optimieren.


Gruß
Alfons.

Vielen Dank für den Artikel - ein sehr spannendes Thema. Allerdings hege ich gewisse Zweifel, ob sich das Verfahren wirklich ideal für den Stockbereich eignet, nachdem es soweit ich verstehe das spezifische Gewicht in einen Bereich bringt, wo man für einen Wanderstock (oder auch Fechtstock) eher mit Hohlformen, also Rohren arbeiten würde. Und zu bestimmten anderen Eigenschaften, die für einen Wander-/Fechtstock wünschenswert (nicht zu hohes Gewicht im Verhältnis zu Festigkeit und Härte, Flexibilität, Vibrationsverhalten...) finden sich da keine Angaben. Ich kenne z.B. auch niemanden, der Stöcke aus stabilisiertem (= epoxydgetränktem) Holz herstellt und könnte mir denken, dass die Gründe da die gleichen sind.
A propos, mir fällt grad wieder auf, wie tief der Stock-Kaninchenbau ist, in den ich da vor knapp einem Jahr gefallen bin... Zunächst hatte ich gerade mal zwei oder drei Stöcke da stehen, jetzt sind es gut ein Dutzend, darunter auch einer von Michael Harbarth aka Sticksforlife sowie ein paar Eigenanfertigungen aus Kornelkirsche, und ich verschenke laufend welche :D

Lugasch
20-11-2021, 12:47
Moin,
hier kommt ein Rückschlenker zu den Klappsägen:
Ich wollte eine Bahco holen, habe aber kurz davor noch einen Tipp vom Period bekommen, dass Silky eine Outback Edition rausgebracht hat, die ebenfalls Knochen sägen kann. Kostet zwar doppelt so viel wie die Bahco, aber die Vorteile waren für mich ein sehr sauberer Schnitt und verschiedene Winkel beim Sägeblatt - beides gut fürn Hobbykeller.
Jedenfalls war das Ding endlich lieferbar und nach den ersten Tests bin ich sehr zufrieden. Es ist nicht die super Geschwindigkeitssäge, wie die mormalen Silkys auf YT, aber der Schnitt geht quasi kraftlos, ist super sauber, gefühlt schneller als meine Fiskars und Felco und vor allem kann ich damit auch gut trockenes Holz sägen, was z.B. mit der Felco gar nicht geht, weil die Zahnung dafür zu aggro ist.
Alles in allem - eine super Universalklappsäge. Danke noch mal an Period für den Tipp.

ThomasL
20-11-2021, 12:51
Interessant, danke für den Tipp. Mit meiner Felco habe ich auch schon trocknes Holz gesägt, aber das erfordert wirklich recht viel "Gefühl" (generell das Sägen damit).

period
20-11-2021, 13:08
Alles in allem - eine super Universalklappsäge. Danke noch mal an Period für den Tipp.

Kein Ding, freut mich, dass sie Dir gefällt.
Ich sollte auch noch eine Gomboy Outback bekommen, ich kann dann gerne einen Vergleich mit der Bahco anstellen - auch in Kornelkirsche und Geweih ;) Generell wird ja bei Bahco vs. klassische Silky gerne angeführt, dass die Silky zwar besser schneidet, aber die Blätter bei der Silky viel leichter brechen (gerade bei Minustemperaturen), während die Blätter der Bahco nicht durchgehärtet sind und sich daher allenfalls verbiegen. Der Anschliff der Zähne bei der Silky ist auch viel schärfer und daher auch empfindlicher. Ich würde argumentieren, dass die normale Silky eine klassische Holzsäge ist, während die Bahco als Jagdsäge konzipiert wurde, die von der Bushcraft-Community quasi "zweckentfremdet" wird. Die Silky Outback dagegen hat laut Werbung das gleiche Einsatzspektrum wie die Bahco und sollte sich eher damit vergleichen lassen. Von gebrochenen Sägeblättern habe ich da bisher zumindest noch nichts gehört, vielleicht hat Silky ja wirklich nachgebessert.

ThomasL
20-11-2021, 18:13
Was mir heute wieder aufgefallen ist, wenn man mitten im dichten Gestrüpp stehend oder halb im Baum hängend sägt ist eine reine Zugsäge nicht ideal. Ich hatte vor kurzem mit einer geliehenen Gartenhandsäge bei uns im Schützenhaus Rodungsarbeiten an einem Hang ausgeführt und damit fand ich es einfacher als mit der Felco heute im eigenen Garten. Es ist einfach von Vorteil, wenn man so wie man die Säge gerade ansetzen kann drauf los sägen kann. Mit der Felco war es im Garten aber trotzdem noch noch 1000x sicherer als wie in den Jahren zuvor mit der Stihl Motorsäge :D

period
20-11-2021, 19:13
Was mir heute wieder aufgefallen ist, wenn man mitten im dichten Gestrüpp stehend oder halb im Baum hängend sägt ist eine reine Zugsäge nicht ideal. Ich hatte vor kurzem mit einer geliehenen Gartenhandsäge bei uns im Schützenhaus Rodungsarbeiten an einem Hang ausgeführt und damit fand ich es einfacher als mit der Felco heute im eigenen Garten. Es ist einfach von Vorteil, wenn man so wie man die Säge gerade ansetzen kann drauf los sägen kann. Mit der Felco war es im Garten aber trotzdem noch noch 1000x sicherer als wie in den Jahren zuvor mit der Stihl Motorsäge :D

Ein interessanter Punkt - das Ansetzen des Schnittes mit einer Zugsäge ist tatsächlich etwas anders als mit einer konventionellen push-pull Säge. Ich muss gestehen, dass ich mir da bisher nur begrenzt Gedanken dazu gemacht habe - hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, ob die Zähnung, die Blattlänge und der verwendete Zugweg zum Schneidgut passen beispielsweise -, aber ich werde in Zukunft darauf achten. Generell hätte ich gesagt, die Crux mit der Zugsäge ist, dass man idealerweise bereits mit dem ersten Zug einen hinreichend tiefen Schnitt anbringen muss, damit man das Sägeblatt in demselben wieder nach vorne führen kann, während bei der push-pull Säge der Schnittkanal auch beim nach-vorne-Führen weiter vertieft wird. Ich habe mit meiner Katanaboy schon die Erfahrung gemacht, dass die Probleme hat, wenn es Vibrationen gibt (sagen wir, Schneidgut nicht fest eingespannt sondern nur lose festgehalten), da springt das Blatt am Anfang gerne wieder mal aus dem Schnitt heraus. Dicke Baumstämme mag sie dagegen sehr :D

Lugasch
20-11-2021, 20:06
Ich habe mit den Zugsägen meistens im Hobbybereich gearbeitet, also Bretter, Latten und Co. gesägt und da habe ich den ersten Schnitt immer mit einem lockeren Push gemacht. Das ging immer ganz gut war sogar notwendig, weil man ja bei Brettern immer an einer Kante anfängt und die Zähne beim ersten Zug die Holzfasern rausreißen würden.
Mit der Silky habe ich das heute am Baumschnitt auch so gemacht, aber ich denke, dass es im reinen Zug auch unproblematisch wäre. Die Outback-Zahnung ist ja nur mittelgrob (feiner als Felco) und es gibt nicht viel Widerstand beim Zug.

ThomasL
21-11-2021, 08:10
Generell hätte ich gesagt, die Crux mit der Zugsäge ist, dass man idealerweise bereits mit dem ersten Zug einen hinreichend tiefen Schnitt anbringen muss, damit man das Sägeblatt in demselben wieder nach vorne führen kann, während bei der push-pull Säge der Schnittkanal auch beim nach-vorne-Führen weiter vertieft wird.
Das dürfte auch das größte Problem sein. Wenn Du mit der einen Hand dich festhalten musst um mit gestrecktem Arm einen biegsamen Ast zu sägen ist ein sauberer erster Schnitt schwierig. Bei der andere Säge hat man einfach so lange hin und her bewegt, bis man einen Ansatz gefunden hat (da war dann durchaus auch mal die Rinde um die Sägestelle etwas entfernt).

period
21-11-2021, 08:15
Genau dafür wären ja soweit ich weiss die konkav verlaufenden Blätter da... die Zugsägen, die als Astsägen beworben werden, haben die häufig. Allein durch die Form sollte sich beim ersten Zug schon ein recht ordentlicher, gekrümmter bis leicht V-förmiger Schnitt ergeben. Aber vor dem Test ist das graue Theorie :cool:

ThomasL
21-11-2021, 10:09
Würde Sinn ergeben, aber letztlich komme ich auch mit der Felco hin, ist halt nur Übungssache und ab und zu mal mehrfach ansetzen. Immer noch weniger anstrengend als das gleiche mit der Motorsäge zu machen (und auch ein geringer Risiko den Darwin Award verliehen zu bekommen).

period
21-11-2021, 10:12
Andere Frage - hast Du mal eine Gertel ausprobiert? Der durchschnittliche Ast oder Strauch ist da nach ein, zwei Schlägen weg.

ThomasL
21-11-2021, 10:24
Machete (nicht Gertel) und Handsense (dünne Äste im Garten) nutze ich auch gerne. Beides erfordert aber immer etwas Platz und der ist nicht immer vorhanden (gerade bei dünnen Ästen braucht man damit schon etwas Schwung). Bei Rodarbeiten im Wald habe ich oft ausschließlich damit gearbeitet (Spaß und Trainingsfaktor ist höher als mit der Baumschere).

period
21-11-2021, 10:29
Einer der Vorteile bei der Gertel ist, dass man weniger ausholen muss, ein knapper halber Meter reicht. Falls Du mal dreissig Euro in der Sparbüchse übrig haben solltest - macht Laune, ist bei Holzarbeiten vielseitig einsetzbar (zum Heranziehen von Hölzern, zum Batonieren, auch als Zugmesser-Ersatz, einige Bushcrafter haben sogar schon zu Protokoll gegeben, dass sie die Gertel der Axt vorziehen würden, und ich würde ihr bei der hiesigen Vegetation gegenüber meinem Kukri den Vorzug geben), und spätestens bei der Zombie-Apokalypse rechnet sich die Investition.

ThomasL
22-11-2021, 07:30
Also mehr als einen halben Meter brauche ich mit der Machete eigentlich auch nie (mit meinen kurzen Armen wird es auch schwer weiter auszuholen :D). Das Problem ist aber oft, dass man nicht einmal die hat.
Ich glaube ich habe sogar schonmal mit einem Gertel gearbeitet (vom Förster, als ich meine Machete nicht dabei hatte).
Was die Sparbüchse betrifft, da stehen noch Lizenzgebühren aus damit sollte die Anschaffung finanzierbar sein.

OT: Die Eintreiber kommen aber von hier aus der örtlichen 1% Szene. Sind dir zwar einzeln sicher haushoch unterlegen aber: "Quantity has a quality all its own". Einziges Problem ist noch, die sagen ihnen ist es zu kalt mit dem Motorrad anzureisen, sie wollen lieber fliegen. EINMAL mit Profis arbeiten:narf:

FireFlea
31-07-2022, 09:10
Die Bundeswehr gibt Survival Tipps - hier Wasser:


https://www.youtube.com/watch?v=lUkChDqH5IM