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Vollständige Version anzeigen : Sifu Göksel Erdogan vs. Sifu Sergio Iadarola



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Cam67
01-04-2024, 22:51
Deswegen schrieb ich ja auch von StreckerKETTEN, da gehört der Latissimus als allochthoner Rückenmuskel eben nicht zu. Er gehört zu den funktionalen Ketten.

und nun guck nochmal den Ausgangspunkt an , als KRK bemerkte das man zum Ziehen den Rücken benutzt und er es aber umgedreht macht . Weshalb bitstorm ja auch vermutete das er nun mit dem Rückenmuskel strecken will/schieben will. und beide sich wohl auf den Lat beziehen .
Worauf du verwiesen hast das die Rückemmuskeln ja zur Streckerkette gehören . damit suggerierst das KRK irgendwie Recht haben könnte ,aber klärst die unterschiedlichen Ansätze der betrachteten Muskulatur nicht auf .... Deswegen nannte ich es irreführend.


Nebenbei , benutze ich auch gern die Beschreibung "Es umgedreht zu machen " , aber lass die Leute dann nicht im Dunkeln was ich damit meine und Hebel deswegen auch keine allgemeine Muskelphysiologie aus ..und sag auch klipp und klar , das nicht weniges eher Beschreibungen eines Tuns ist , als tatsächlich eine korrekte Erklärung.

amasbaal
01-04-2024, 23:34
..., das nicht weniges eher Beschreibungen eines Tuns ist , als tatsächlich eine korrekte Erklärung.

alles hinsichtlich herkunft und funktionsweise eines bestimmten vorgehens in den kampfkünsten "erkären" zu wollen, so sagte mir einmal ein indonesischer instructor, sei sehr "western". er selber hätte von den "alten" im training eigentlich kaum mehr gesagt bekommen, als: "look, feel. if you want to achieve this result, you have to do it this way." nicht mehr, nicht weniger - jedenfalls, was den "technisch-methodischen" teil anging und nicht den mentalen natürlich.

Cam67
01-04-2024, 23:45
alles hinsichtlich herkunft und funktionsweise eines bestimmten vorgehens in den kampfkünsten "erkären" zu wollen, so sagte mir einmal ein indonesischer instructor, sei sehr "western". er selber hätte von den "alten" im training eigentlich kaum mehr gesagt bekommen, als: "look, feel. if you want to achieve this result, you have to do it this way." nicht mehr, nicht weniger - jedenfalls, was den "technisch-methodischen" teil anging und nicht den mentalen natürlich.

Interessanter Weise wird auch im Sport und Leistungssport im Trainer/Sportler-verhältnis bis heute genauso gearbeitet. Sehr vieles läuft einfach über "mach mal so und versuche dabei auf dies und das zu achten " und erschaffen nicht selten eine eigene Terminologie um eine bestimmte Qualität einer Ausführung einer Technik zu beschreiben . So wie es auch in Physio-Kliniken bis heute stattfindet . Die entwickeln auch ihre eigene Sprache um bestimmte Übungen z.b. bei Beckenboden , den Patienten zu vermitteln.

Die ganze Vektorbetrachtungen , Muskelphysiologie und haste nicht gesehen , inklusive der Fachsprache usw, ist eher eine Domäne der Unis .

Ich finde es auch sehr interessant , aber im Training selber reduziert sich vieles auf . mach mal so und so... . spann da mal an und lass dort mal etwas los , ja genau so , nun die anderes seite ..."was geht das auch mit der anderen " .."ja" ^^

QuiRit
02-04-2024, 02:15
Als ich das zum ersten Mal aus dem Dunstkreis der EWTO gehört habe, dachte ich auch dass es sich um haltlosen Quatsch handeln würde, aber wenn man gezeigt bekommt um was es geht ist es ganz einfach und logisch.

Ein Taiji Quan Lehrer sollte es auch demonstrieren können (die sind vielleicht mit den Erklärungen etwas kryptisch, aber betreiben nicht die Geheimniskrämerei wie in der EWTO).

Myers kann ich übrigens auch wärmstens empfehlen, aber ich glaube, das phänomen, um welches es hier geht, wird daraus nicht ersichtlich.

Katamaus
02-04-2024, 02:29
(die sind vielleicht mit den Erklärungen etwas kryptisch

Ich finde die diversen Erläuterungen hier wesentlich kryptischer. Ich habe auch nur eine äußerst vage Idee, wie das gemeint sein könnte, aber wenn die nur ansatzweise korrekt wäre, würde ich es niemals so kryptisch verquer formulieren. Wenn es also jemand mal konkret formulieren könnte, wie das zu verstehen ist, wäre das äußerst zielführend. Falls nicht, wird die Diskussion hier wohl ähnlich ergebnislos und wirr weitermäandern.

Cam67
02-04-2024, 05:07
Als ich das zum ersten Mal aus dem Dunstkreis der EWTO gehört habe, dachte ich auch dass es sich um haltlosen Quatsch handeln würde, aber wenn man gezeigt bekommt um was es geht ist es ganz einfach und logisch.

Ein Taiji Quan Lehrer sollte es auch demonstrieren können (die sind vielleicht mit den Erklärungen etwas kryptisch, aber betreiben nicht die Geheimniskrämerei wie in der EWTO).

Myers kann ich übrigens auch wärmstens empfehlen, aber ich glaube, das phänomen, um welches es hier geht, wird daraus nicht ersichtlich.

Hier vermute ich ebenfalls , das es sich eher um eine Umschreibung eines Vorgangs handelt und nicht um eine korrekte Erklärung bezüglich der beteiligten Muskulatur .
Wenn der Gegner vor dir steht , dann kann man mit Brustmuskelbeteiligung (falls wir von dem grossen Brustmuskel sprechen ) nur dann einen ziehenden Effekt auf den Gegner bewirken , wenn man mit den unteren Brustmuskelanteile arbeitet. . Also die Anteile die man benutzt beim negativen Bankdrücken (Kopf ist tiefer als Rumpf ) oder bei Überzüge auf der Bank liegend. Und diese Anteile können bei Kontaktarbeit am Mann bei dem Vorgang mitwirken den man oft mit Sinken beschreibt . Das Prinzip von "vorne Sinken und hinten steigen" wird z.t. damit unterstützt. . Aber in erster Linie durch Sinken des Schlüsselbeins und das wiederum ist v.a. eine Frage der Arbeit mit dem Schulterblatt. . Und das kann beim Gegner einen ziehenden Effekt bewirken. man holt ihn damit zu sich.
Aber normalerweise versucht man die Brustmuskulatur so weit es geht aussen vor zu lassen .Also so wenig wie möglich zu aktivieren. In der Brust weich bleiben.

Ebenso gibt es Positionen bei denen der Latissimus tatsächlich an der nach vorn schiebenden Bewegung beteiligt ist . Du hast den Effekt deutlich bei Dips in der tiefen Phase , wenn der Körper tief im Barren ist und die Ellenbogen weit hinter dem Rumpf stehen . Hier ist die erste Phase der Hochbewegung (obwohl es eine Streckung darstellt ) stark durch den Lat unterstützt , aber nur bis zu dem Punkt wo die Ellenbogen am Stamm ankommen . Ab dann übernimmt wieder die Brustmuskulatur komplett.
Und so ist es auch bei Kontaktarbeit am Mann möglich bei einer weiten Stellung der Ellenbogen , den Lat für eine Schubbewegung nach vorn mit einzubinden . Erst Recht wenn der Ellenbogen sowieso als Steuerpunkt dient. Auch hier nur in einer bestimmten phase der Bewegung.

Würde mich interessieren von welcher Rückenmuskulatur du gerade sprichst , denn das Gebiet Rücken ist verdammt gross , bezogen auf Muskulatur .

QuiRit
02-04-2024, 07:35
Hatte nicht gleich detailliert geschrieben, weil ich aktuell 'nur' auf einem Tablet schreibe.
Einen Teil des Effekts beim Ziehen mit der Brustmuskulatur hast Du ja beschrieben, ein anderer Teil ist simple Rotation des Körpers zur ipsikateralen Seite; mit Schwerpunktverlagerung.

Beim Push verhält es sich genau umgekehrt, wenn in Schulter und Ellenbogen der entsprechende Winkel besteht, sowie die entsprechende Neigung und Rotation der WS, wird die Kraft, die ja hauptsächlich durch die Massenbewegung en Block und durch die grossen Muskeln der Beine und Körpermitte entsteht über den oberen Rücken (ich bin ja weder Physio, noch irgend ein andere Experte auf dem Gebiet, aber ich würde sagen, Rhomboideus, andere Stabilisatoren des Schulterblatts und dorsale Anteile der Rotatorenmanschette sind hier relevant beteiligt; dass der Latissimus in bestimmten Positionen auch beteiligt sein kann, war mir nicht bewusst) Bindegewebe und Muskulatur in die obere Extremität geleitet. Als mir das im Taiji beim Push gezeigt wurde, sollte ich sogar (vielleicht aus didaktischen Gründen) den Brustbereich bewusst entspannen. Mit der richtigen Anleitung kann man auch schön spüren auf welchem Weg die Energie (um Mal eine provokativen, aber intuitiv anschaulichen Begriff zu verwenden) fließt.

Letzten Endes sind das ja nur Beispiele dafür, wie man sich bewegen / Kraft übertragen kann und ich habe ähnliche Mechanik auch in anderen Stilen gesehen (wie sieht's im Ziran Men aus?) und es ist ja auch ger nichts besonderes. Es wird ja nur wieder ein spezifisches Beispiel, das verbreitet vorkommt und vielleicht vielerorts unbewusst, ganz natürlich benutzen wird herausgegriffen und durch eine bestimmte Art der Darstellung bedeutungsvoller erscheinen gelassen, als es eigentlich ist. Da es sich um einen her kontraintuiteven Effekt handelt mag es dann - je nachdem - unglaubwürdig oder geheimnisvoll erscheinen.

Cam67
02-04-2024, 11:51
Hatte nicht gleich detailliert geschrieben, weil ich aktuell 'nur' auf einem Tablet schreibe.
Einen Teil des Effekts beim Ziehen mit der Brustmuskulatur hast Du ja beschrieben, ein anderer Teil ist simple Rotation des Körpers zur ipsikateralen Seite; mit Schwerpunktverlagerung.

Beim Push verhält es sich genau umgekehrt, wenn in Schulter und Ellenbogen der entsprechende Winkel besteht, sowie die entsprechende Neigung und Rotation der WS, wird die Kraft, die ja hauptsächlich durch die Massenbewegung en Block und durch die grossen Muskeln der Beine und Körpermitte entsteht über den oberen Rücken (ich bin ja weder Physio, noch irgend ein andere Experte auf dem Gebiet, aber ich würde sagen, Rhomboideus, andere Stabilisatoren des Schulterblatts und dorsale Anteile der Rotatorenmanschette sind hier relevant beteiligt; dass der Latissimus in bestimmten Positionen auch beteiligt sein kann, war mir nicht bewusst) Bindegewebe und Muskulatur in die obere Extremität geleitet. Als mir das im Taiji beim Push gezeigt wurde, sollte ich sogar (vielleicht aus didaktischen Gründen) den Brustbereich bewusst entspannen. Mit der richtigen Anleitung kann man auch schön spüren auf welchem Weg die Energie (um Mal eine provokativen, aber intuitiv anschaulichen Begriff zu verwenden) fließt.

Letzten Endes sind das ja nur Beispiele dafür, wie man sich bewegen / Kraft übertragen kann und ich habe ähnliche Mechanik auch in anderen Stilen gesehen (wie sieht's im Ziran Men aus?) und es ist ja auch ger nichts besonderes. Es wird ja nur wieder ein spezifisches Beispiel, das verbreitet vorkommt und vielleicht vielerorts unbewusst, ganz natürlich benutzen wird herausgegriffen und durch eine bestimmte Art der Darstellung bedeutungsvoller erscheinen gelassen, als es eigentlich ist. Da es sich um einen her kontraintuiteven Effekt handelt mag es dann - je nachdem - unglaubwürdig oder geheimnisvoll erscheinen.

Hmhm, Ganz ehrlich , wenn man so rangeht ,dann entsteht alles , also wirklich alls aus der Rückenmuskulatur ^^, weil sie nunmal bei jeder Bewegung ,bei jeder Funktion , bei jeder Konfrontation mit Kräften , beteiligt ist . geht ja nicht anders ,da immer Halte und Stellfunktionen aktiviert werden , um unser Gleichgewicht zu halten , unseren Schwerpunkt deshalb entsprechend zu verschieben und damit Bewegungen zu koordinieren ohne umzufallen . ..und das macht unser Körper nunmal komplett , also alle Teile sind koordinativ ein Verbund im Paket von Spannung und Entspannung ...

Allein die Rhomboiden müssen nunmal beteiligt sein , ebenso wie der quere Trapez , sobald du aktiv mit dem Schulterblatt arbeitest , egal ob du dabei Schiebst oder ziehst mit Blick auf den Gegner. Nur mal als Beispiel.
Aber da würde ich mich nie hinstellen und sagen "ich strecke AUS der Rückenmuskulatur" gegen einen gegner , wenn es um die muskuläre Beschreibung geht . Denn Beteiligung ist nunmal nicht das Gleiche wie eine Hauptaktion ausführen . also ein Stabilisator , ein Synergist ist nicht automatisch eri Agonist

danke für deine Ausführung.

PS.
Es ist schon so , das die aufgewandten Kräfte , egal ob beim Schieben oder Ziehen (auch imZRM ) auch bei mir , eher aus dem Rumpf kommen sollen und die Extremitäten die Kräfte eher nur noch übertragen , aber nicht von sich aus generieren sollen . ich denke das zieht sich wie ein roter Faden durch viele Stile , Nicht nur chinesische ..

Und da ist halt tatsächlich so das man versucht die Kräfte für Stoss und Schub mehr aus Aktivierung , hmh , Nein warte , mehr aus Fokus zur Arbeit der Körperrückseite zu erzeugen . das ist aber nunmal nicht gleichbedeutend mit "ich strecke mit Rückenmuskulatur" und das meinte ich mit , "es ist mehr eine Umschreibung , als eine physiologisch korrekte Erklärung" .
Ebenso bei Zug , ist es die Arbeit aus dem Rumpf die in erster Linie einen ziehenden effekt erzeugen soll, aber ich ziehe nicht wirklich mit der Brustmuskulatur .

Machen wir es andersrum.
Stell dir vor du sagst das deinem Partner/Schüler genauso , also "benutze deine Brustmuskulatur um mich zu ziehen" und er folgt deiner Anweisung , dann wird er genau deswegen seine Mitte angreifbar machen , Wege erzeugen die der Gegner benutzen kann um ihn zu bewegen , zu manipulieren , zu kontrollieren ..genau deswegen . Also anstatt das er dich bewegt ,das er dich zieht , erzeugt er eine Situation wo er bewegt wird und wenn du gut bist , wo er sich selbst bei konfrontation mit deiner Struktur bewegt , aber deine Struktur und Gleichgewicht selber unbeeindruckt bleibt .
Es hat seinen Grund weshalb die Betonung auf weiche , entspannte Brustmuskulatur bei solcher Art Körperarbeit , sich ebenfalls wie ein roter Faden durch die Systeme zieht .
deswegen auch hier . ich halte es für eine umschreibung und nicht für eine korrekte Erklärung .

QuiRit
02-04-2024, 12:34
Aber da würde ich mich nie hinstellen und sagen "ich strecke AUS der Rückenmuskulatur" gegen einen gegner

Naja, die Geschichte ist ja, wie jeder weiss mit einem Marketingkonzept verwoben.
.. mit dem Einwurf, dass man, wenn man meiner Erklärung folgen würde, postulieren könnte, dass alles aus dem Rücken entstünde, gehe ich allerdings nicht mit; der Effekt geht über die Aktivierung im Sinne einer allgemeinen Stabilisierung hinaus: dass der Push (Schlag) z.B. ohne Einsatz der Brustmuskulatur funktioniere!n kann war mir nicht klar, bevor ich es gezeigt bekam - aber ich bin halt auch kein herausragender Biomechaniker oder Physio.

Cam67
02-04-2024, 13:09
: dass der Push (Schlag) z.B. ohne Einsatz der Brustmuskulatur funktioniere!n kann war mir nicht klar, bevor ich es gezeigt bekam - o.

Auch hier wieder , spielen die benutzten Winkel der beteiligten Arme eine grosse Rolle. Stehen die Arme weit auseinander . Deine Hände sind z.b. ausserhalb der Schulterbreite und du schiebst gegen einen Gegner , kannst du nicht schiebende Kräfte gegen ihn übertragen , ohne Einsatz der Brustmuskulatur . Ich kann die Brustmuskulatur so weit aussen vor lassen , das ich nicht mit ihr aktiv schiebe ,also sie Haltearbeit verrichtet , aber sie garnicht einsetzen, das geht nicht . Nicht bei den angesprochenen Winkeln.

Also ist die Frage , von welcher Art Push du sprichst. Je enger die Arme stehen und je mehr Fokus auf Ellenbogenarbeit besteht , desto eher kann ich die Brustmuskulatur tatsächlich temporär rausnehmen , wenn ich den Arm nach vorn schiebe. Das ist es ja auch was man in der Form beachtet und was man beim Fauststoss benutzt , ergo auch bei einem Schub in der Beschleunigungsphase ohne Kontakt. Sobald aber Gegenkräfte wirken , wirds schwierig da du die Adduktionsfunktion der Brustmuskulatur zum justieren benötigst .z.b. im Moment des Auftreffens und erst recht beim Halten oder Greifen des gegnerischen Körpers. Sie wird also immer wieder zum Einsatz kommen . Die Kunst besteht darin sie schnell wieder entspannen lassen zu können und sie nicht zumm Agonisten werden zu lassen.

Man muss also unterscheiden zw. ich bewege mich und ich bewege etwas. Siehe Formtraining versus Partnertraining (Gegenkräfte händeln)

PS: hatte ich vergessen
Einen Push mit minimalen Einsatz der Brustmuskulatur ist kein Argument dafür , das man mit bzw. aus der Rückenmuskulatur schiebt . Das nur der Vollständigkeit halber . ^^ und weil du das im Zuge dieser aktuellen Diskussion eingebracht hast.

B1tst0rm
02-04-2024, 17:28
...

angHell
02-04-2024, 17:40
Naja, Maxkrafttraining trainiert ja eher das Nervensystem bzw. die intramuskuläre Koordination. ^^ (Glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass das gemeint ist.)

kanken
02-04-2024, 17:53
Myers kann ich übrigens auch wärmstens empfehlen, aber ich glaube, das phänomen, um welches es hier geht, wird daraus nicht ersichtlich.

Welches Phänomen meinst du? Das „ziehen“ über die Körpervorderseite? Das läßt sich ziemlich banal über die tiefe vordere Kette und die tiefe vordere Armkette erklären. Diese Ketten sind die “Motoren” der Beugemechanik und des “Ziehens”. Sie sind die essentiellen Muskeln wenn es um das Bogenschießen mit der chinesischen Daumentechnik geht. Darauf aufbauend kam dann der Speer und letztlich die Mechanik des waffenlosesn Kampfes.

Das ist alles ziemlich einfacher Kram, wenn man es einmal gezeigt bekommt und fühlt. Westliche Erklärungen werden ja nur westlich interessierten Leuten geliefert und setzen voraus dass man sowohl in der Kampfkunst, als auch in der westlichen Anatomie und Physiologie zu Hause ist.
Wir sind in unserer Trainingsgruppe Manualmediziner, promovierte Physios und Osteopathen und dennoch werden diese Themen i.d.R. nicht auf westlich, anatomischer Ebene diskutiert wenn es um das Anwenden geht.
Das bringen wir höchstens rein wenn wir sehen dass die Leute an bestimmte Körperregionen und Bewegungsmuster mit den Ideen nicht rankommen, da dort strukturelle Probleme vorliegen. Dann greift man evtl. zu anderen Übungen, die das erleichtern sollen. Das wäre aber eher “Therapie” und nicht KK.

Im allgemeinen muss man gar keine westlichen Begriffe nutzen, die chinesische Didaktik und Ideen reichen völlig aus, auch wenn sie evtl. “esoterisch” wirken. In ihrem Bezugssystem waren sie schon extrem gut was das Beschreiben von physiologischen Phänomenen und Zusammenhängen angeht.

Lernen tut man es durch machen und da halte ich das Bogenschießen, Speerübungen, Stehende Säule, Kreisgehen (oder straight line drills, wie es sie in anderen KK gibt) und Push Hands für extrem sinnvoll um diese Skills zu entwicklen.

Das Entscheidende ist es ein Gefühl für die Nutzung der Muskelketten zu entwicklen und dafür muss man gezeigt bekommen was man wie machen soll und was man dabei fühlt, bzw. Man muss den Lehrer anfassen damit man fühlt was er tut.

DZXX
02-04-2024, 19:40
Naja, Maxkrafttraining trainiert ja eher das Nervensystem bzw. die intramuskuläre Koordination. ^^

Du sprichst von Maximalkrafttraining? Und "^^" bedeutet, deine Aussage ist nicht so ernst gemeint. Hab ich das?

Cam67
02-04-2024, 19:58
I

Hat jemand eine Idee oder praktische Erfahrung, wie man eine "nicht muskuläre Explosivität" entwickelt (siehe oben, Post von Sifu G.E.)?

Ich glaube nicht das er tatsächlich meint "ganz ohne Muskeln" , sondern es wird eine Umschreibung sein für das was anderwo als Fajin bezeichnet wird . (Und zwar in der Art wie es der user Klaus oft versucht hat zu beschreiben . )
Und diese Art der Kraftabgabe ist halt gebunden an eine bestimmte Art der Muskelnutzung . Kanken nannte es mal elastisch ...

Für manche ist es auch irritterend , wenn ich von "entpannter Spannung" spreche , aber es ist nicht wirklich ein Widerspruch.

Bei KRK hast du ähnliches , wenn du seinen Text nochmal liest ,..er spricht dann von "rafinierter Kraft" .
Die Leute entwickeln halt ihre eigenen Bezeichnungen für ein Phänomen , was sie versuchen wollen zu vermitteln. Ähnlich dem was ich beschrieben habe mit den Physios die dann auch eine Art eigene Sprache entwickeln , um eine bestimmte Art der Ausführung von Übungen den Patienten zu vermitteln .
Und irgendwie auch verständlich , da es in der Physiologie dafür keinen Wortschatz gibt.

Im Falle von KRK für mich etwas ärgerlich , da die Kraftentwicklungen in dem Kosmos aus dem dem auch sein Yin/Yang kommt schon eigene Bezeichnungen haben ...z.b. eben fajin oder fali ...oder Kultivierte Kraft zu unkultivierter Kraft , und natürlich die entsprechenden Kraftqualitäten der konkreten Stile , wie peng , Li , aber auch Song und Ting usw.
Aber Nee , Magie- Fu braucht natürlich weder was Eigenes ,,, dann wird eben ein "rafiniert" daraus.

Dare2Win
03-04-2024, 00:23
Ich glaube nicht das er tatsächlich meint "ganz ohne Muskeln" , sondern es wird eine Umschreibung sein für das was anderwo als Fajin bezeichnet wird . (Und zwar in der Art wie es der user Klaus oft versucht hat zu beschreiben . )
Und diese Art der Kraftabgabe ist halt gebunden an eine bestimmte Art der Muskelnutzung . Kanken nannte es mal elastisch ...

Für manche ist es auch irritterend , wenn ich von "entpannter Spannung" spreche , aber es ist nicht wirklich ein Widerspruch.

Bei KRK hast du ähnliches , wenn du seinen Text nochmal liest ,..er spricht dann von "rafinierter Kraft" .
Die Leute entwickeln halt ihre eigenen Bezeichnungen für ein Phänomen , was sie versuchen wollen zu vermitteln. Ähnlich dem was ich beschrieben habe mit den Physios die dann auch eine Art eigene Sprache entwickeln , um eine bestimmte Art der Ausführung von Übungen den Patienten zu vermitteln .
Und irgendwie auch verständlich , da es in der Physiologie dafür keinen Wortschatz gibt.

Im Falle von KRK für mich etwas ärgerlich , da die Kraftentwicklungen in dem Kosmos aus dem dem auch sein Yin/Yang kommt schon eigene Bezeichnungen haben ...z.b. eben fajin oder fali ...oder Kultivierte Kraft zu unkultivierter Kraft , und natürlich die entsprechenden Kraftqualitäten der konkreten Stile , wie peng , Li , aber auch Song und Ting usw.
Aber Nee , Magie- Fu braucht natürlich weder was Eigenes ,,, dann wird eben ein "rafiniert" daraus.

Erdogan meint sicher nicht, ohne Muskelanspannung zu schlagen. Das wäre ja auch unmöglich. Er glaubt vermutlich zu wissen, wie er so locker wie möglich schlagen kann und trotzdem große Wirkung erzielt. Denn verkehrte Muskelspannung bremst und behindert den Schlag und damit die Schlagwirkung.

Tatsächlich ist es vermutlich so, dass er wenig Muskelkraft einsetzt, weil sein Schlag allein durch die Masse seiner Körperfülle wirkt. Wenn große Masse beschleunigt wird (und sei es nur wenig, also mit wenig Muskelaufwand), hat sie natürlich eine ganz andere Wirkung als wenn wenig Masse in Bewegung kommt.

Das Problem besteht halt darin, dass er die Wirkung seine körperlichen Attribute (große Körpermasse) versucht, auf andere zu übertragen. Und das funktioniert eben nicht.

Wenn ein schwerer Mensch einen Schritt macht und locker schlägt, hat das eine viel größere Wirkung als wenn ein leichter Mensch einen Schritt macht und locker schlägt. Sonst gäbe es ja auch keine Gewichtsklassen.

Für Erdogan mag schlage mit wenig Muskeleinsatz funktionieren. Für andere mit weniger Körpermasse aber eben nicht. Ein user hier hat das ja auch schon anhand des TanSaos und einer Lehrgangserfahrung bei Erdogan beschrieben.

Wenn ein schwerer Menschen einen TanSao macht, kann es sein, dass man beim draufschlag abprallt. Wenn ein sehr leichter Menschen einen TanSao macht, kann es sein, dass er sozusagen wegfliegt.

Das hat nur bedingt mit eigener Körperspannung und der Handhaltung zu tun. Wenn man von einem Monster geschlagen wird, bricht der TanSao vielleicht nicht ein. Wegfliegen tut man aber trotzdem.

derKünstler
03-04-2024, 12:50
Kann mir jemand erklären, wie man eine "nicht muskuläre Explosivität" entwickelt?

@derKünstler: Du warst doch auch bei einem G.E. Lehrgang. Hast du die Bedeutung dieser etwas kryptischen Aussage verstanden?

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Oder meint G.E. ganz einfach, dass man den Antagonisten entspannt (d.h. Bizeps beim Fauststoß und Trizeps beim Zug)?

Ich habe es auf den Lehrgängen folgendermaßen verstanden und interpretiere es aus meinem Background in eigenen Worten:

Mit "muskulär" "nicht muskulär" ist bei G.E. folgendes gemeint:

"Nicht muskulär"

Bei den Übungen wird wert darauf gelegt, dass man stets "locker" sein muss. (Hier gehts schon los, da "locker sein" aus meiner persönlichen Erfahrung heraus komplett subjektiv und individuell empfunden wird)
Damit gemeint ist, dass man ohne das näher zu spezifizieren erstmal alle Spannungen, die nichts mit der jeweiligen Haltung und der Bewegungsrichtung zu haben, sein lässt. In meiner (therapeutischen) Arbeit mit ganz normalen Alltagsbewegungen arbeite ich stets so, daher weiß ich, was er da meinen könnte.
Das Problem, das ich dabei immer beobachte (auch bei mir) ist, dass dies nur funktioniert, wenn

A. der Körper diese Haltung, Bewegungen überhaupt JEMALS maximal "entspannt" getan hat, es also ein abgespeichertes Gefühl dafür gibt, ansonsten ist ein solcher "entspannter" Zustand etwas Fremdes und dann folgt ...
B. Neue Bewegungsmuster erfordern sehr viel Aufmerksam/ Kapazität und sind per se mit sehr vielen zusätzlichen Anspannungen verbunden, da der Körper die entsprechenden snyptischen Verbindungen hierzu noch gar nicht hat

Folglich entsteht bei einer Anweisung, "locker zu sein" erstmal grundsätzlich eine Anspannung . :) Daher kann man das so nicht immer vorteilhaft anleiten.
Und daraus folgt, dass man dann sozusagen "muskulär" arbeitet. Also ein gewisser Teufelskreis.

Konkret kann sich das so äußern (wenn wir mal bei sowas wie Tan-Sao bleiben, aber es gilt bei jeder Bewegung und Haltung, selbst beim musizieren)

- Man zieht/drückt die Schulter irgendwo hin (oben - unten- vorn- hinten) um eine "gute Position" zu haben.
- Man spannt die Körpervorderseite / Körperrückseite an, man hält den Atem an
- Man lehnt sich vorab gegen die erwartete Abfangrichtung (also nach vorne), was bedeutet, dass die Rückseite dagegenspannen muss, um nicht zu kippen
- Man steht zu sehr auf Ballen/ Ferse, was ebensolche Kompensationsspannungen hervorruft.
- ....

Wenn das passiert, dann wirkt die eintreffende Kraft empfindlich auf die Balance. Folge: Der Tan bricht ein, um nicht wegzufliegen <-> Der Tan "hält" aber die Balance ist verloren. Beides kontraproduktiv
Weiterer Nachteil: Selbst wenn oberflächlich alles hält, sind derart viele nicht funktionale Anspannungen gerade aktiv, dass eine Folgebewegung erstmal unmöglich ist, es erfolgt also ein kurzer Freeze im Körper, ...

Lösung von G.E. : "Nicht muskulär" arbeiten

Er erklärt es auch oft mit DanTien, also der Kraft aus dem unteren Rumpfzentrum. Das wiederum interpretiere ich jetzt mal frei, weil es meinem Ansatz grundsätzlich nahekommt ohne dabei chin. Fachausdrücke zu nutzen:

Bewegungen starten aus dem Torso bei möglichst vollkommenem Gleichgewicht mit der geringstmöglichen Anspannung im Torso und möglichst gar keiner Anspannung in der Peripherie, die nicht für die Bewegung relevant ist.

Beim Beispiel TanSao konkretisiere ich mal aus meiner Sicht:
- zuerst muss ich überhaupt so stehen können, dass auch ohne TanSao dieser Zustand erreicht ist. Und da fängt es schon an, dass wir alle grundsätzlich mehr oder weniger strukturell nicht perfekt sind und irgendwelche Kompensationen brauchen, um auszugleichen, dass der Brustkorb(Kopf/Becken zu weit vorne/hinten vom Optimum stehen. Diese erfolgen komplett unbewusst und suggerieren dennoch das Gefühl, "entspannt" zu stehen.
- wenn ich dann den TanSao nach vorne schiebe, verlagert sich der Schwerpunkt entsprechend auch nach vorne. Bleibe ich nun so stehen wie zuvor, muss die Rückseite Gegenspannung aufbauen. Optimal wäre, dass sich mein gesamter Körper ab Sprunggelenk minimal nach hinten bewegt, um wieder zumindest in dem ausgelooteten Zustand zu sein wie vor dem TanSao.
- Dann darf dieser Tansao nur mit den Muskelgruppen gehalten werden, die dafür gebraucht werden. Je weiter die "unnützen" Anspannungen dabei vom dem genannten DanTien entfernt sind, desto instabiler ist das ganze Gerüst bei Belastung.

Wenn das alles quasi perfekt ausgeführt wird, spielt das Körpergewicht eine kleinere Rolle, da bei zu großer einwirkender Kraft und bei entsprechender "Entspannung" der gesamte Körper kontrolliert genau so weit nach hinten gepusht wird, wie es genau nötig ist.

Wenn nun wie beschriben sehr leichte Personen davonfliegen, weil der Tan so stabil steht, bedeutet das nur eins: Sie haben sich gegen diese viel zu großen Kräfte gelehnt, sind wie oben beschrieben entsprechend nicht mehr in ihrer eigenen Balance und werden wie eine leblose steife Puppe davongeschlagen ohne Kontrolle.

Optimal wäre ein sich abstoßen aus den Beinen, was ähnlich eines trägen Kartoffelsacks genau so weit und keinen Millimeter weiter nach hinten geschoben wird, wie die eintreffende Kraft in dieser Power wirkt. Während dieses "Wegschiebens" verbraucht sich diese Kraft sehr schnell, so dass im Endeffekt nur wenige Zentimeter wirklich auf diese Weise nachgegeben werden muss und die Balance im Körper in keiner Weise beeinträchtigt ist.

Das Problem dabei ist nicht klein ...
A. Es ist ein theoretisches Optimum
B. Es erfordert, dass der Körper dieses Optimum weitreichend kennt, so dass es intuitiv geschieht
C. Bei Stress ist der Körper aktuell generell nicht in Balance (sowohl körperlicher Stress als auch mentaler Stress)

Und zum Schluss, wie übt man sowas ansatzweise?

Meiner Erfahrung nach bringen analytische Herangehensweise wie die Benennung von beteiligten Muskeln überhaupt nicht viel, da ich davon überzeugt bin, dass wir nicht in der Lage sind, bewusst isolierte Muskeln zu entspannen oder anzuspannen. Es wirken immer Nerven-/Muskel-/Faszienketten zusammen, was auch sehr viel Sinn macht, denn:

Unser Körper arbeitet und "denkt" in Funktionen und hat auch Verknüpfungen an Situationen und Kontexte inerhalb denen er agiert.

Hierzu ein simples Beispiel: Ein Handwerke, der sein Leben lang herausgefunden hat, wie er perfekt und effizient hämmert (also den Hammer laufen lässt, sich maximal entspannt dabei stundenlang...) bekommt nun eine Tennisschläger in die Hand und soll bestimmte Schläge üben: Das Gefühl entspannt mit einem Gegenstand zu schlagen ist dem Körper bekannt, aber der KONTEXT ist komplett fremd und er wird sich verhalten, wie jemand, der wie jeder andere noch nie einen Tennisschläger in der Hand hielt. JEDOCH kann man mit diesem Handwerker super arbeiten, wenn man sein bereits vorhandenes Gefühl in Bildern und sachtes Herangehen auf den Tennisschläger und Ball - statt Hammer und Nagel - transferiert.

Ergo kann man ganz gut genau damit arbeiten. Anstelle sich zu sagen, der Gluteus maximus sollte bitte entspannen, helfen Bilder oder Vergleiche von Situationen/ Kontexten, in denen der Körper automatisch alles so ansteuert, dass dieser Bereich u.a. entspannt. Dann kann man den Zustand, sofern er erreicht ist, mit einer NEUEN Situation verknüpfen. Und zwar mit einer (z.B. kämpferisch) in der er eigentlich intuitiv oder erlernt angespannt hätte (z.B. als Schutz oder infolge von Stress)
Das heißt also, zumindest gehe ich das so an, dass für eine technische Optimierung erstmal die gewünschte Technik "entfremdet" wird und erstmal völlig aus dem (Kampf)Kontext gezogen wird, um die gewünschten Balancen und (Ent)spannungen zu erzeugen. Nur wenn das gelingt, macht es Sinn, die Technik Step by Step umzukonditionieren. Und das gelingt bei den meisten Techniken/ Bewegungen/ Haltungen erstma nur in einem völlig sicheren Umfeld, also ohne "Kampfstress" bis der Körper gerafft hat: Es passiert offensichtlich nichts, ich kann also mein altes Muster ablegen und darf nun, um wieder an den Ausgangspunkt zu kommen, "nicht muskulär" arbeiten.

Wie gesagt: Meine persönliche Auslegung dessen, was ich vermute, was G.E. mit obiger Aussage meint.
Jetzt mal ganz außen vor, wie es dort geübt wird.


Noch ein Wort zu seiner eigenen Absolution, die einzig wahren Konzepte, logisch und physikalisch gefunden zu haben:

Ja es widerspricht sich sehr!
Man kann nicht eine eigene Auffassung für sich gebildet haben und gleichzeitig sagen, dass man nicht interpretiert und keine "Fantasie" nutzt.

Folgerichtig wäre zu sagen: ICH habe folgende Prinzipien erkannt, die für MICH super funktionieren, wenn ....
Und dann anzubieten: Lerne gerne meine Prinzipien und finde auf deinem Weg deine eigenen, genau wie ich es tat.

Grüßle

Cam67
03-04-2024, 13:21
Meiner Erfahrung nach bringen analytische Herangehensweise wie die Benennung von beteiligten Muskeln überhaupt nicht viel, da ich davon überzeugt bin, dass wir nicht in der Lage sind, bewusst isolierte Muskeln zu entspannen oder anzuspannen. Es wirken immer Nerven-/Muskel-/Faszienketten zusammen, was auch sehr viel Sinn macht, denn:

Unser Körper arbeitet und "denkt" in Funktionen und hat auch Verknüpfungen an Situationen und Kontexte inerhalb denen er agiert.
[/B]
Grüßle

Die analytische Benennung bringt nicht viel für das Training ansich , wenn es darum geht komplexe Bewegungsabläufe einzuschleifen , so abzurufen wie von Lehrer vermittelt wurde . da stimme ich dir völlig zu . Auch mit der Ansage mit Vorstellungen , Bilder oder wie auch immer der Einzelne es bezeichnet , zu arbeiten . Beim Lehrer gespürte Körperabdrücke sind auch Bilder ..

Wenn aber behauptet wird das der oder der Muskel es ist der gerade die Streckung oder den Schub bewirkt,bzw. man sagt , das man diesen Muskel speziell nun dafür benutzt , dann kann ein analytisches Herangehen sinnvoll sein , um diese Erklärung zu beleuchten wie stimmig sie ist.

Also ist die Frage wann etwas zum Einsatz kommt. Ich denke auch ein Göksel hat sich ne Menge Gedanken gemacht , also analysiert ,bis er seine makellose Theorie entwickelte , aber eben nicht wenn er gerade einfach nur Abläufe gedrillt hat. Völlig normal.

derKünstler
03-04-2024, 13:49
Wenn aber behauptet wird das der oder der Muskel es ist der gerade die Streckung oder den Schub bewirkt,bzw. man sagt , das man diesen Muskel speziell nun dafür benutzt , dann kann ein analytisches Herangehen sinnvoll sein , um diese Erklärung zu beleuchten wie stimmig sie ist.

Also ist die Frage wann etwas zum Einsatz kommt. Ich denke auch ein Göksel hat sich ne Menge Gedanken gemacht , also analysiert ,bis er seine makellose Theorie entwickelte , aber eben nicht wenn er gerade einfach nur Abläufe gedrillt hat. Völlig normal.

Für den Lehrer finde ich das sinnvoll, muskuläre Zusammenhänge zu verstehen, um entsprechend didaktisch agieren zu können. Das auf jeden Fall. Dem Schüler kann es auch helfen, bestimmte Fehlfunktionen zu verstehen. Da gebe ich dir Recht.
Die Übung hingegen, die dann angemessen ist, braucht manchmal etwas Kreativität. damit man die gewünschte Ansteuerung provozieren kann. Was ich nach wie vor nicht zielführend finde, sondern auch regelrecht Verwirrung stiften kann, sind rein physiologische Begründungen, über die man dann wie hier viel diskutiert, die aber nur wenig praktischen Nutzen haben. Man braucht eher Vergleiche aus bereits bekannten Bewegungen und Übertragungen in den gewünschten Kontext.
Ich denke, das ist auch Absicht: Klug wirken aber nichts wirklich an die Hand geben :)

Katamaus
03-04-2024, 13:50
Bewegungen starten aus dem Torso bei möglichst vollkommenem Gleichgewicht mit der geringstmöglichen Anspannung im Torso und möglichst gar keiner Anspannung in der Peripherie, die nicht für die Bewegung relevant ist.

Das sehe ich sogar im Karate so. Da bin ich allerdings nicht in der Mehrheit. :D


Meiner Erfahrung nach bringen analytische Herangehensweise wie die Benennung von beteiligten Muskeln überhaupt nicht viel, da ich davon überzeugt bin, dass wir nicht in der Lage sind, bewusst isolierte Muskeln zu entspannen oder anzuspannen. Es wirken immer Nerven-/Muskel-/Faszienketten zusammen,

+1! Nur als kurze Ergänzung: Deswegen führt der Versuch, Bewegungen über isolierte Muskelbefehle zu steuern, zwangsläufig zu unerwarteten und unerwünschten Nebeneffekten. Was erweitert imho auch für allzu analytisch funktional analysierte Bewegungsanweisungen in anderen Sportarten außerhalb von KK/KS gilt. Habe ziemlich lange gebraucht, um das zu kapieren.

Cam67
03-04-2024, 13:57
Die Übung hingegen, die dann angemessen ist, braucht manchmal etwas Kreativität. damit man die gewünschte Ansteuerung provozieren kann. :)

Das ist einer der Schlüsselpunkte für mich . Ein Lehrer muss improvisieren können , kreativ sein , auch eine gewisse Empahie aufweisen ... um sich auf den Schützling einstellen zu können und die für den Moment richtigen Anweisungen zu finden. Das können dann auch gerne mal unorthodoxe Dinge sein , abseits des vermittelten System, aber zu einer Sinnvollen Unterstützung des Systemverständnis führen . (ganz ohne physiologische Erklärung ^^) .

QuiRit
03-04-2024, 17:00
@ Kanken: Du hast wohl Recht, über die asiatisch bildhafte Sprache kann man (vielleicht sogar leichter) begreifen, und natürlich vor Allem über das tun, aber nicht jeder, der diesem Thread folgt wird so einen Zugang finden.
Ich habe mich bei meinem Erklärungsversuch auch verhaspelt und wäre vielleicht besser auf einer unteren Auflösungsebene; beim Zusammenziehen und Ausdehnen geblieben, anstatt mit spez. Muskeln anzufangen.

Aktuell bin ich übrigens unterwegs und habe daher keinen Zugang zum Meyers, aber ich hätte jetzt Mal geschätzt, dass, auch wenn man die Ketten dort sieht, man nicht so ohne Weiteres daraus nicht sofort die richtige Schlussfolgerung in Bezug auf unsere Diskussion ziehen kann, wenn man da ein anderes Denkschema hat.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich gar nicht relevant in den inneren chin. Kampfkünsten zuhause bin; ich bin in dem Faden halt aufgesprungen, weil ich da selbst für längere Zeit einem Denkfehler unterlag.

B1tst0rm
03-04-2024, 17:01
...

amasbaal
03-04-2024, 17:10
Interessanter Weise wird auch im Sport und Leistungssport im Trainer/Sportler-verhältnis bis heute genauso gearbeitet. Sehr vieles läuft einfach über "mach mal so und versuche dabei auf dies und das zu achten "

dieses, achte einfach mal drauf (darauf, wie es sich anfühlt, wenn man es macht), führte bei mir jedenfalls meist zum erfolg. wenn mich heute jemand fragt, warum haut das bei dir so rein, obwohl du kaum ne bewegung machst, kann ich dann auch nur sagen: keine ahnung. das kam mit der zeit einfach. fühlt sich heute auch ganz anders an, als in den ersten jahren... ist halt so. und notfalls, wenn jemand unbedingt eine physikalische/mentale erklärung braucht kram ich dann eine der erklärungen über short power, "sinking", "whiplash" und ähnliches aus dem kkb oder theoretischen abhandlungen (meist aus den USA) über meine bevorzugten KKs heraus. bei messersachen eher weniger. da heißt es dann meist: lass dich vom messer führen und denke wie ne klinge :D.
hier, virtuell, muss man ja dinge mit worten zu erklären versuchen... also sind die ganzen physik/psychologie abhandlungen ja durchaus nützlich.

B1tst0rm
03-04-2024, 17:27
...

angHell
03-04-2024, 18:58
Irgendwann gab es mal nen kostenloses Dummy-PDF bei Anmeldung. Hat das zufällig jemand? Das würde ich mir gerne mal anschauen. Die kostenlosen in dem Link habe ich gesehen...

Cam67
03-04-2024, 21:25
und notfalls, wenn jemand unbedingt eine physikalische/mentale erklärung braucht kram ich dann eine der erklärungen über short power, "sinking", "whiplash" und ähnliches aus dem kkb oder theoretischen abhandlungen (meist aus den USA) über meine bevorzugten KKs heraus.h.

Der Satz ist einfach zu goil ^^

Dare2Win
03-04-2024, 21:38
dieses, achte einfach mal drauf (darauf, wie es sich anfühlt, wenn man es macht), führte bei mir jedenfalls meist zum erfolg. wenn mich heute jemand fragt, warum haut das bei dir so rein, obwohl du kaum ne bewegung machst, kann ich dann auch nur sagen: keine ahnung. das kam mit der zeit einfach. fühlt sich heute auch ganz anders an, als in den ersten jahren... ist halt so. und notfalls, wenn jemand unbedingt eine physikalische/mentale erklärung braucht kram ich dann eine der erklärungen über short power, "sinking", "whiplash" und ähnliches aus dem kkb oder theoretischen abhandlungen (meist aus den USA) über meine bevorzugten KKs heraus. bei messersachen eher weniger. da heißt es dann meist: lass dich vom messer führen und denke wie ne klinge :D.
hier, virtuell, muss man ja dinge mit worten zu erklären versuchen... also sind die ganzen physik/psychologie abhandlungen ja durchaus nützlich.

Nichts kommt einfach so mit der Zeit. Du musst es richtig trainiert haben, sonst hätte es sich über die Jahre nicht entwickelt. Es gibt reichlich Menschen, die immer falsch trainieren, und am Ende nichts in der Hand haben, das funktioniert.

Alles lässt sich auch gut erklären und in Worte fassen. Du kannst das sicher. Vielleicht hast Du noch nie darüber nachgedacht?

Ich verstehe allerdings, dass das anstrengend ist. Manchmal aber bringt einen die theoretische Auseinandersetzung mit Dingen und die schriftliche Fixierung weiter. Denn erst dann erkennt man, was man hat, was fehlt, und andere können (unangenehme) Fragen stellen, die dann auch weiterhelfen können.

amasbaal
03-04-2024, 22:09
Nichts kommt einfach so mit der Zeit. Du musst es richtig trainiert haben, sonst hätte es sich über die Jahre nicht entwickelt. Es gibt reichlich Menschen, die immer falsch trainieren, und am Ende nichts in der Hand haben, das funktioniert.

Alles lässt sich auch gut erklären und in Worte fassen. Du kannst das sicher. Vielleicht hast Du noch nie darüber nachgedacht?

Ich verstehe allerdings, dass das anstrengend ist. Manchmal aber bringt einen die theoretische Auseinandersetzung mit Dingen und die schriftliche Fixierung weiter. Denn erst dann erkennt man, was man hat, was fehlt, und andere können (unangenehme) Fragen stellen, die dann auch weiterhelfen können.

sorry, aber was soll das?
natürlich kommt das mit dem trainieren! "von alleine" heißt, durch erfahrung und "fühlen" und anleitung beim trainieren, was denn sonst? magie? ne, meine "hands" sind nicht "magic" ;)
und natürlich kann ich das in worte fassen. ich kann ne ganze menge in worte fassen, aber es gibt dinge, die erfährt man besser, als drüber zu theoretisieren.
was fehlt erfährt man, wenn es nicht so funktionieren will, wie es eigentlich soll.
also echt...

Dare2Win
03-04-2024, 22:24
sorry, aber was soll das?
natürlich kommt das mit dem trainieren! "von alleine" heißt, durch erfahrung und "fühlen" und anleitung beim trainieren, was denn sonst? magie? ne, meine "hands" sind nicht "magic" ;)
und natürlich kann ich das in worte fassen. ich kann ne ganze menge in worte fassen, aber es gibt dinge, die erfährt man besser, als drüber zu theoretisieren.
was fehlt erfährt man, wenn es nicht so funktionieren will, wie es eigentlich soll.
also echt...

Du hast geschrieben, Du hättest keine Ahnung gehabt weshalb du bestimmte Fähigkeiten entwickelt hast, es kam mit der Zeit.

Und das kann nicht sein. Du weißt, was Du warum und wie trainiert hast. Denn es hat dazu geführt, was Du später konntest.

Präzise bleiben! Sonst sprechen wir aneinander vorbei.

amasbaal
03-04-2024, 22:31
ach so, hab ich vergessen:
unterschätze niemals die enorme didaktische kraft von "try and error". das scheint mir bei dir der fall zu sein. siehe den fma-faden. das theoretisch untermauerte dogma bringt einen bei weitem nicht so weit, wie die gemachte erfahrung und daraus resultierende korrekturen.
ich rede hier nicht von anfängertraining. wir sind da doch (hoffentlich) auf nem anderen level. von da aus geht es weiter, indem man sich vom dogma löst. es bleibt die basis - ok.
ich verstehe gerade nicht, das DU das kritisierst. ich hab immer gedacht, dass, wenn du sagst "dies und das geht so und so richtig. alles andere ist nicht korrekt und ich kann das SEHEN, wenn etwas nicht korrekt ist" (zb. anhand eines videos oder einer GEZEIGTEN form), du damit meinst, du weißt es aus erfahrung und nicht aufgrund einer "erzählung" (theoretischer erklärung).
stammen also deine gewissheiten, die du ja mit enormer selbstsicherheit von dir gibst, nur oder aber zumindest größtenteils aus der theorie? vielleicht doch ein wenig "erfahren durch machen" und dabei auch dinge "selbst erfahren"... eben "einfach so", beim tun und beim dabei sich und den anderen und die wirkung der handlungen fühlen?

manchmal glaube ich, du gehst aus prinzip in opposition und hast dann auch kein problem damit, dir selbst zu widersprechen (oder ich hab dich ständig falsch verstanden).

amasbaal
03-04-2024, 22:32
Präzise bleiben! Sonst sprechen wir aneinander vorbei.

ein wenig verständnis für sprachliche figuren und wie ein "wie von alleine" gemeint sein kann, wenn einer nicht völlig blöd ist, hätte ich dir schon zugetraut.

Cam67
03-04-2024, 22:38
Du hast geschrieben, Du hättest keine Ahnung gehabt weshalb du bestimmte Fähigkeiten entwickelt hast, es kam mit der Zeit.

Und das kann nicht sein. Du weißt, was Du warum und wie trainiert hast. Denn es hat dazu geführt, was Du später konntest.

Präzise bleiben! Sonst sprechen wir aneinander vorbei.

Was man konkret trainiert , mit welcher Absicht , und was dann dabei rauskommt , muss halt nicht immer übereinstimmen .Es kann auch "mehr " herauskommen , als man ursprünglich vorhatte bzw sich zusätzliche Benefits ergeben , die man vorher so nicht auf den Schirm hatte. Im übrigen hast du genau DAS selbst gesagt nur halt in der entgegen gesetzten Richtung . Bei deinem Beispiel kam halt weniger raus.
Die Aussage , "es hat sich halt eingestellt " oder "irgendwann konnte ich es so und so machen " und zwar OHNE gezielt darauf hingearbeitet zu haben , ist mir auch schon einige Male begegnet . Also nicht sooo ungewöhnlich .

Selbst auf dem martial Art camp auf Youtube gibt es einen ing ungler (namen ist mir entfallen , hab aber auch kein Bock da zu suchen) , der im Gespräch meinte , das er keine Ahnung hat wie er zu seinen skills kam, die waren dann einfach da , und ab dann hat er versucht Methoden zu finden um es seinen schülern auch vermitteln zu können.

Cam67
03-04-2024, 22:39
ein wenig verständnis für sprachliche figuren und wie ein "wie von alleine" gemeint sein kann, wenn einer nicht völlig blöd ist, hätte ich dir schon zugetraut.

Ok , so kann man es auch ausdrücken ^^

Dare2Win
03-04-2024, 23:12
ach so, hab ich vergessen:
unterschätze niemals die enorme didaktische kraft von "try and error". das scheint mir bei dir der fall zu sein. siehe den fma-faden. das theoretisch untermauerte dogma bringt einen bei weitem nicht so weit, wie die gemachte erfahrung und daraus resultierende korrekturen.
ich rede hier nicht von anfängertraining. wir sind da doch (hoffentlich) auf nem anderen level. von da aus geht es weiter, indem man sich vom dogma löst. es bleibt die basis - ok.
ich verstehe gerade nicht, das DU das kritisierst. ich hab immer gedacht, dass, wenn du sagst "dies und das geht so und so richtig. alles andere ist nicht korrekt und ich kann das SEHEN, wenn etwas nicht korrekt ist" (zb. anhand eines videos oder einer GEZEIGTEN form), du damit meinst, du weißt es aus erfahrung und nicht aufgrund einer "erzählung" (theoretischer erklärung).
stammen also deine gewissheiten, die du ja mit enormer selbstsicherheit von dir gibst, nur oder aber zumindest größtenteils aus der theorie? vielleicht doch ein wenig "erfahren durch machen" und dabei auch dinge "selbst erfahren"... eben "einfach so", beim tun und beim dabei sich und den anderen und die wirkung der handlungen fühlen?

manchmal glaube ich, du gehst aus prinzip in opposition und hast dann auch kein problem damit, dir selbst zu widersprechen (oder ich hab dich ständig falsch verstanden).

Trial und Error ist natürlich sehr gut! Aber es ist dermaßen viel Wissen frei verfügbar und im Umlauf, dass man sich sehr viel trial und error sparen kann. Das haben viele Generationen vor uns schon schmerzhaft für uns abgearbeitet.

Es wäre klüger, das viele Wissen zu sieben - in einer Metastudie sozusagen - und daraus zu lernen. Man muss nicht immer das Rad neu erfinden.

Ich bin nicht im Prinzip dagegen. Ich bin dagegen, wenn es nicht in meine Didaktik passt. Aber die ist ja nur für mich. Das müsst ihr schon aushalten.

Und sie hat in der kurzen Zeit, in der ich hier bin, schon einiges an Wissen generiert, das in den Tiefen des Forums versunken ist, aber gerade für Neulinge oder stille Mitleser interessant sein könnte.

War doch ziemlich verschlafen hier :cooolll:

Ich meine nichts persönlich :beer:

Dare2Win
03-04-2024, 23:15
Ok , so kann man es auch ausdrücken ^^

Sprachliche Figuren sind etwas für Romanschreiber und -leser. Ich lese aber weder noch schreibe ich Romane.

Direkt ist mir lieber. Wie beim schlagen (siehe Escrima Thread) :D

Rudi
03-04-2024, 23:39
Sprachliche Figuren sind etwas für Romanschreiber und -leser. Ich lese aber weder noch schreibe ich Romane.

Direkt ist mir lieber. Wie beim schlagen (siehe Escrima Thread) :D

???

G´schwätz.

Dare2Win
04-04-2024, 00:20
???

G´schwätz.

Wertende Kommentar ohne Argumente sind leider sinnlos und bringen hier niemanden weiter.

Cam67
04-04-2024, 01:26
Sprachliche Figuren sind etwas für Romanschreiber und -leser. Ich lese aber weder noch schreibe ich Romane.

Direkt ist mir lieber. Wie beim schlagen (siehe Escrima Thread) :D

Dann halt direkt.
Nicht alles was man sich im Laufe der Zeit mit dem Training aneignet , sich entwickelt , ...ist auch gezielt vorher geplant bzw. so bewusst gewollt oder anvisiert worden ...Das kann eben dazu führen das sich Skills entwickeln , die man garnicht so in der Art auf dem Plan hatte , sich aber einstellen und ,.... die man dann in anderen Systemen wiederfindet mit ganz konkreten Trainingsmethoden dort , um sie zu entwickeln . Und bei einem selber haben sie sich eben , quasi als Nebenprodukt ergeben . So simpel.
Trainingswissenschaft wid deshalb nicht ausgehebelt oder abgewertet oder missachtet . Trainingswissenschaft , Physiologie usw. kann aber benutzt werden um zu verstehen , wie so etwas überhaupt möglich ist .

B1tst0rm
30-04-2024, 16:35
...

Michael Kurth (M.K.)
30-04-2024, 16:52
Na ja, ich gehöre nicht zu dem Lager, aber da muss man jetzt mal zugestehen, dass die Leute da am lernen/trainieren sind und das Foto in der Bewegung aufgenommen wurd. Insofern.....

B1tst0rm
30-04-2024, 18:29
...

DZXX
30-04-2024, 19:15
Sieht so der "perfekte" IRAS des G.E. Ving Tsun in der Praxis aus? :gruebel: :biglaugh:

48240




In welcher Situation ist es im Ving Tsun korrekt bzw. vorteilhaft, dass in der Bewegung beide Füße gleichzeitig so nach außen gedreht werden ("Duck-Stance")?:gruebel:

Stehen die beiden ersten Buchstaben nicht "internal rotated ..." ?

Dare2Win
30-04-2024, 19:16
Von Standbildern lässt sich nichts ableiten. Zudem handelt es sich bei dem Bild offensichtlich um ein Bild, auf dem Schüler zu sehen sind. Es sagt also nichts über die Qualität des Trainings aus.

Festhalten kann man aber, dass weder Erdogan noch Iadarola kämpfen können. Das kann man sehen.

Und keiner von beiden hat irgendeinen irgendwie interessanten Kämpfer hervorgebracht.

Beides ist der Maßstab, an dem man eine Kampfkunst messen kann. Der einzige Maßstab.

Entweder selbst guter Kämpfer oder guter Trainier.

Beide hier Besprochenen sind Redner.

B1tst0rm
30-04-2024, 19:57
...

Dare2Win
30-04-2024, 20:13
Oh ha. So ein Duck-Stance darf natürlich nicht sein.

Ich wüsste auch keine Bewegung aus irgendeinem ernstzunehmenden Kampfstil, wo so ein Stand in dieser Form relevant wäre.

Bezüglich der Qualität der Masterclass kann ich nichts sagen.

Meiner Erfahrung nach sammeln sich beim WC eher unsportliche Menschen, die mit anspruchsvollen Bewegungen aus anderen Stilen überfordert sind und ihr Heil dann im WC suchen.

Wenn man jedoch ein guter Sportler ist und bewegungstalentiert, kann man auch in einem Crash (Master) Kurs eine Menge mitnehmen.

Aber das ist eher die Ausnahme. Deswegen sind solche Kurse grundsätzlich kritisch zu betrachten.

Michael Kurth (M.K.)
30-04-2024, 21:22
In welcher Situation ist es im Ving Tsun korrekt bzw. vorteilhaft, dass in der Bewegung beide Füße gleichzeitig so nach außen gedreht werden ("Duck-Stance")?:gruebel:

Wie und warum ist wohl bei den Linien mitunter recht unterschiedlich. Da würde ich dann da jeweils direkt nachfragen.

retep
01-05-2024, 06:19
Sieht so der "perfekte" IRAS des G.E. Ving Tsun in der Praxis aus? :gruebel: :biglaugh:
...


Das ist kein IRAS.
Es gibt mehr als einen Stand.

retep
01-05-2024, 06:24
...
Ich wüsste auch keine Bewegung aus irgendeinem ernstzunehmenden Kampfstil, wo so ein Stand in dieser Form relevant wäre.
...


Dann bist du vermutlich im falschen Forum.

B1tst0rm
01-05-2024, 07:55
...

B1tst0rm
01-05-2024, 08:42
...

Dare2Win
01-05-2024, 12:07
Das ist wirklich kompletter Unsinn.

Jeder gesunde Mensch kann genau wie beinahe jedes Tier von Natur aus kämpfen!

Entscheidend ist vor allem der Wille und nicht der trainierte Kampfstil.

Es gibt fast täglich auf der Straße Beweise, wo Schläger ohne jeglichen Kampfstil bzw. System die Leute umhauen.

Ein Kampfstil wie z.B. Ving Tsun erhöht im besten Fall die Wahrscheinlichkeit des Sieges!

Jeder Menschen kann irgendwie kämpfen. Das liegt wohl auf der Hand.

Wir reden hier aber von zwei Personen, die sich und ihren Stil sehr stark bewerben, und nicht um jemanden, der irgendwo für sich oder mit ein paar anderen ohne große Welle diskret trainiert.

Wer sich und sein System dermaßen bewirbt, muss zeigen, dass er kämpfen kann oder sehr gute Kämpfer hervorgebracht hat. Sonst ist er nicht glaubwürdig.

Das haben aber beide nicht. Denn wenn es so wäre, würden sie auch damit werben. Armschach ist kein kämpfen. Und ständig nur Lap-Sao Fauststoß auch nicht.

Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Also: Wenn Du was weißt, zeig es uns.

Ich räume allerdings ein, dass ich mich nicht mehr so sehr für WC begeistern kann, wie früher mal.

Die Welt dreht sich weiter und andere Systeme entwickeln sich weiter.

Im WC steht die Welt irgendwie still. Und das ist noch sehr freundlich ausgedrückt.

B1tst0rm
01-05-2024, 14:37
...

derKünstler
02-05-2024, 15:11
Ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht, woran man erkennen kann, ob irgendjemand ein guter Kämpfer ist. Ich hoffe, das bezieht sich nicht auf Wettkampfergebnisse. Welche Kriterien gibt es da sonst?
Wenn überhaupt, dann wird jemand nachgesagt, er sei ein real guter Kämpfer, weil man ihn kennt und es auf irgendeine Weise erlebt hat.

Wird eigentlich tatsächlich für die Eigenschaft "guter Kämpfer" beworben oder eher um ein in sich geschlossenes System?

PS: Mir persönlich ist das Wurscht. Für mich muss man so oder so einerseits das Mindset haben, völlig systemübergreifend, und zudem im Falle eines realen Falles schnell improvisieren können. Da ist nix mit Hallenboden, Stand einnehmen, sich großartig positionieren drin.

B1tst0rm
02-05-2024, 16:04
...

LahotPeng
02-05-2024, 16:52
Im Gegner die Sinnlosigkeit der Gewalt manifestieren! ;-)

derKünstler
02-05-2024, 19:23
Treffen ohne getroffen zu werden! ;)

Das finde ich unrealistisch :)

Dare2Win
02-05-2024, 22:56
Ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht, woran man erkennen kann, ob irgendjemand ein guter Kämpfer ist. Ich hoffe, das bezieht sich nicht auf Wettkampfergebnisse. Welche Kriterien gibt es da sonst?
Wenn überhaupt, dann wird jemand nachgesagt, er sei ein real guter Kämpfer, weil man ihn kennt und es auf irgendeine Weise erlebt hat.

Wird eigentlich tatsächlich für die Eigenschaft "guter Kämpfer" beworben oder eher um ein in sich geschlossenes System?

PS: Mir persönlich ist das Wurscht. Für mich muss man so oder so einerseits das Mindset haben, völlig systemübergreifend, und zudem im Falle eines realen Falles schnell improvisieren können. Da ist nix mit Hallenboden, Stand einnehmen, sich großartig positionieren drin.

Das ist eben die Beliebigkeit, die Scharlatanerie in der Kampfkunst Tür und Tor öffnet.

Ein guter Kämpfer ist, wer ein guter Sportkämpfer ist, und wer sich in realistischen Situation gut durchsetzen kann.

Sportkämpfer sind nicht notwendigerweise gute (Straßen-)Kämpfer und umgekehrt. Nicht selten geht nur das eine oder andere.

Aber: Ein System muss beweisen können, dass es reihenweise gute Kämpfer hervorbringt, vor denen andere Systeme/Stile zumindest Respekt haben.

Die Kämpfer dieses Systems müssen nicht immer gewinnen. Denn niemand kann das.

Aber die anderen müssen wissen, dass sie selbst Schaden nehmen, wenn sie sich mit denen anlegen. Dann ist der Sinn erfüllt.

Ist das nicht der Fall, haben wir es mit Rednern und Scharlatanen zu tun.

Die Gracies haben das in ihrer "In Action"-Videoreihe schon in den 90ern sehr eindrucksvoll demonstriert.

Alles andere als so eine Art Realismus ist Träumerei. Das sei gestattet, genauso wie Liebhaberei. Hat aber eben nichts mit realem Kämpfen zu tun.

derKünstler
03-05-2024, 11:33
Das ist eben die Beliebigkeit, die Scharlatanerie in der Kampfkunst Tür und Tor öffnet.

Ein guter Kämpfer ist, wer ein guter Sportkämpfer ist, und wer sich in realistischen Situation gut durchsetzen kann.

Sportkämpfer sind nicht notwendigerweise gute (Straßen-)Kämpfer und umgekehrt. Nicht selten geht nur das eine oder andere.

Aber: Ein System muss beweisen können, dass es reihenweise gute Kämpfer hervorbringt, vor denen andere Systeme/Stile zumindest Respekt haben.

Die Kämpfer dieses Systems müssen nicht immer gewinnen. Denn niemand kann das.

Aber die anderen müssen wissen, dass sie selbst Schaden nehmen, wenn sie sich mit denen anlegen. Dann ist der Sinn erfüllt.

Ist das nicht der Fall, haben wir es mit Rednern und Scharlatanen zu tun.

Die Gracies haben das in ihrer "In Action"-Videoreihe schon in den 90ern sehr eindrucksvoll demonstriert.

Alles andere als so eine Art Realismus ist Träumerei. Das sei gestattet, genauso wie Liebhaberei. Hat aber eben nichts mit realem Kämpfen zu tun.

Ich fange mal von hinten an.

Von Träumerei kann man nur sprechen, wenn jemand sich überschätzt. Wer aus Leidenschaft eine KK betreibt, weil er sich damit für sich gut und kompetent fühlt, macht sich im Regelfall keine Gedanken darüber, wen er in einem wie auch immer gearteten Vergleichsfall besiegen würde oder nicht. Im besten Fall ist er gegenüber jedem anderen KKler respektvoll und auf Augenhöhe.

Die Gracies warben damit, n einer speziellen Wettkampfform für eine gewisse Zeitspanne Methoden erfolgreich angewendet haben, auf die die meisten anderen Kämpfer nicht vorbereitet waren. Das hat dementsprechend auch nur n diesem Kontext Gültigkeit.

Recht gebe ich dir mit dem Respekt davor, von dem Gegenüber Schaden nehmen zu können. Wie soll das funktionieren, wenn man den Anderen überhaupt nicht kennt, weil er eine zufällige Person ist, mit der es zum Kampf kommt? Gar nicht. Grundsätzlich muss man immer davon ausgehen, ggf sogar erheblichen Schaden einstecken zu müssen und sich entsprechend verhalten.

Rest:
Dass du Sportkämpfe primär im Blick hast, liest sich aus deinem ganzen Text heraus. Wie anders eine Situation ist, bei der man
- nicht weiß, ob und was als nächstes passiert
- was der andere kann
- welche Motivation der andere hat und womöglich vollständig rücksichtslos und selbstgefährdend agiert, ob er psychisch krank ist (was man selten bis gar nicht trainiert)
- wo es passiert
- wie es dir selbst gerade geht, wenn es passiert (statt punktgenaue Vorbereitung im Sport)
- ob und welche Hinterhälte, Waffen im Spiel sind

ist dir womöglich bei der Argumentation nicht voll bewusst.

Um was gehts denn überhaupt bei KK?
Da spreche ich für mich alleine: Es geht um Persönlichkeitsentwicklung, stetiges Weiterlernen und das Verfolgen persönlicher Ziele, auch langfristig. Es geht darum Erfahrungen zu sammeln, Fehler zu machen, Irrwege zu gehen und daraus zu lernen.

Worum geht es nicht: In einem möglichst kurzen Zeitraum zu beweisen, dass ich immer mehr Menschen in einer kontrollierten Situation aufs Kreuz legen kann, bis ich irgendwann aus Altersgründen nicht mehr mithalten kann.
Es geht nicht darum, stolz sagen zu können, dass ich die beste KK betreibe und bereit bin, es jedem zu beweisen, der mich herausfordert. Das käme dem Verhalten gleich, das Jugendliche haben, wenn sie die beste, unschlagbarste Pokemonkarte besitzen und sich damit überlegen fühlen.

Zurück zum Kämpfen:

Ich halte denjenigen für einen guten Kämpfer, der es schafft, mit Niederlagen zurechtzukommen und aus diesen Kraft zieht, weiter zu machen. Jemand, dessen Wille unbeugsam ist. Jemand, der niemals andere mutwillig dominieren möchte, um sein Ego, das sich offenbar noch nicht ganz sicher ist, zu stärken.

Solche Persönlichkeiten inspirieren mich, meist sind sie unauffällig, manchmal fallen sie auf. Auch im Sportbereich natürlich. Ein guter Kämpfer ist für mich nicht zwingend derjenige, der einen Sieg nach dem anderen raushaut, sondern derjenige, der - egal was passiert- weiter macht und an sich arbeitet. Der nach der größten Niederlage erst recht nicht aufgibt und damit ein weit besseres Vorbild abgibt, als ein kurzfristiger Champion, der von nächsten kurzfristigen Champion abgelöst wird und im Nichts verschwindet.

Mich interessiert also der KK- Stil überhaupt nicht, sondern die Persönlichkeiten dahinter. Möchte ich etwas von Ihnen lernen, was mich persönlich weiterbringt, dann frage ich, ob ich das darf.
Merke ich - und damit sind wir wieder beim Thema- dass derjenige in erster Linie sein Geschäft im Blick hat und dabei seine positiven Eigenschaften verliert, beginnt sich zu widersprechen oder andere für sein Ego benötigt, dann nimmt der Wille, von so jemand zu lernen stark ab.

Zu den Personen GE empfand ich als einen absoluten Enthusiasten und mega kompetenten Lehrer, dem ich viel Kampfstärke zutraue, ebenso wie seine Schüler die ich erlebt habe. Ich lerne deshalb nicht weiter von ihm, da ich schon länger begonnen habe, keine Systeme zu lernen, sondern nur noch Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten erforsche und in mein privates Repertoire integriere. Dazu kommt, dass mir das Lernsystem zu spezifisch ist und für mich zu aufwändig, selbst wenn ich den Rappel bekäme und sein VT "komplett" lernen wollen würde. Sergio kenne ich nicht, würde ihn auch aufgrund seiner Ausstrahlung nie kennenlernen wollen.

Die entsprechenden Marktkämpfe betrachte ich mit wenig Interesse, da meine jetzige KK-Lebens-/Lernphase dem historischen Fechten gewidmet ist.

Dare2Win
03-05-2024, 12:44
Ein schöner Beitrag! So kann man das natürlich sehen.

Ich habe früher eine traditionelle KK gemacht. Das war eine extreme gute Körper und Geistesschulung. Deswegen verstehe ich deinen Ansatz auch.

Es gab dabei nur ein Problem: Gut kämpfen konnte man damit nicht.

Und wenn wir uns jetzt einmal den inneren Kampf ansehen, den andere Sportler gegen sich führen, zum Beispiel Triathleten oder Menschen, die sehr krank sind, dann lernen die auch, hart zu kämpfen.

Nur das, was wir hier machen, ist ja die körperliche Auseinandersetzung mit einem Gegenüber, der uns seinen Willen aufzwingen will und wir ihm unseren.

Das ist der ursprüngliche Kern aller Kampfkünste, ganz zum Anfang geführt, eine Frage des Überlebens.

Deswegen verstehe ich deinen Ansatz, und er war und ist für mich auch noch immer wertvoll, weil ich es ähnlich sehe.

Mit Kampf im eigentlichen Sinne, hat das aber nichts zu tun.

Sonst könnte sich ja jede Sportart oder jeder andere Sache, die große Willenskraft und innere Stärke braucht, auch Kampfkunst nennen. Aber das passiert ja nicht.

Wer Kampfkunst oder -sport meint, meint körperliche Konfrontation.

Und Scharlatanerie ist eben, nur davon zu reden oder irgendwie von inneren Kräften und so einem Zeug.

Das sollten ernsthafte Kampfsportler auch so aussprechen, wenn sie Leute sehen, die vom kämpfen reden, aber tatsächlich so stark abstrahieren und sich eine Nische suchen, die total fern ist von der Möglichkeit, sich in einer Konfrontation zumindest zu schützen.

Man kann alles bis in letzte aufschlüsseln und noch einen Winkel finden, die Position des kleine Fingers auf die Gesamtstatik kritisieren usw. Nur ist das eben ab einem gewissen Grad total irrelevant fürs kämpfen.

Das ist mein Ansatz.

derKünstler
03-05-2024, 13:09
Ja, dann sind wir ja doch sehr nah beieinander. Schön.

Natürlich gebe ich dir Recht, wenn es um Kampfkunst geht, bei der der kämpferische Aspekt zur Alibi-Funktion verkommt.
Die Gefahr besteht auch, sobald eine Kampfkunst ganzheitlicher ausgelegt ist.

Einen Ausweg sehe ich in der konsequenten Trennung zwischen Übungen und Praktiken, die dich als Menschen weiterbringen von den Praktiken, die den nackten Zweikampf mit allen möglichen Konsequenzen im Blick haben.
Daher ist für mich eine Kampfkunst, die sich in therapeutischen oder philosophischen Aspekten verliert oder den Kampfaspekt per se gar nicht von Beginn an beinhaltet, KEINE Kampfkunst.
Insofern das klar kommuniziert wird, ist das völlig ok.
Ich persönlich trenne da auch ganz krass, da ich Kampfkunst und Körpertherapie vermische, was die sich verstärkenden Eigenschaften betrifft. Erwähne ich in der Therapie (am Rande!) den Kampfkunstbezug (z.B. was eine stabile Körperstruktur betrifft), dann werden exemplarische Übungen dazu benutzt, aber NICHT zum Kämpfen. Verwende ich in der Kampfkunst (am Rande!) Eigenschaften der Körperarbeit (z.B. Faszienspannungen und -Effekte) werden diese NUR zum Kämpfen genutzt und exemplarisch Beispiele gezeigt, wie das Gleiche therapeutisch genutzt wird. Zum besseren Verständnis jeweils. Etc.

Was ich oft sehe, ist dass in KK-Übungen der eigentliche Grundfokus (Zerstören) sukzessive bei den Übungen aus dem Blick verloren wird (s. z.B. das oft diskutierte Magic Hands, aber auch alle anderen Übungen wie ChiSao, Pushing Hands, etc.) Man übt feinmotorische und sensorische Dinge und geht nicht dazu über, diese final zu Ende zu bringen, das Mindset dabei zu bewahren (Zerstören) oder in freier Form zu testen, wie der Stand ist.

Nein, man hat Erfolge innerhalb der Übungen ohne den Link, zu was das eigentlich nur Mittel zum Zweck ist....

Und dann passiert das von dir Angesprochene :/ Und es zieht kollektiv Kreise innerhalb des Stils .....

Cam67
03-05-2024, 13:18
Man kann alles bis in letzte aufschlüsseln und noch einen Winkel finden, die Position des kleine Fingers auf die Gesamtstatik kritisieren usw. Nur ist das eben ab einem gewissen Grad total irrelevant fürs kämpfen.
.

Meine Güte , manchmal geht es einfach nur ums Verständnis von Abläufe und nicht gleich um besser Kämpfen zu können .
Ist das eigene Verständnis tiefer , wird auch das Training Präziser , erst recht bei sehr feinen und sehr komplexen Bewegungsabläufen . Und der Grösste Teil der Aktivität im KK als auch KS , findet nunmal im Training statt und nicht beim Kämpfen.

Es ist übrigens genau diese Verständnis , das wenn es fehlt , dazu führt das einer was von Nervendruckpunkte erzählt , nach zig Seiten einer diskussion immer noch nicht kapiert das es nicht darum geht etwas zu rechtfertigen , sondern es genauer zu betrachten was tatsächlich gezeigt wird , nach zig seiten eben deshalb nicht fähig ist zu verstehen was tatsächlich gezeigt wird und nun fragezeichen im Kopf hat wovon die leute hier sprechen . Es ist diese Fehlen an Verständnis was dazu führt , das manche nicht unterscheiden können zw. einen mechanikdrill und einer Anwendung , siehe Stickvideo , das sie nicht erkennen können das im besagten Video eine Vorrekrutierung (Steinwurf) eingebaut wurde , was sowohl sportwissenschaftlich (also Sporttheorie ) als auch sportmethodisch (sportpraktisch) sehr wohl up to date ist , aber sich hinstellenn und übers Kämpfen allgemein schwadronieren.
Und .. es ist eben dieses Verständnis , das wenn es da ist , dazu führt das man so ein Schwadronieren sehr gut durchschauen kann , weil einfach so viele Details unstimmig sind , vieles sich einfach nur wie Glückskekssprüche liest.

Irrelevant fürs Kämpfen ist es nur , wenn es nicht vorhanden ist , da stimme ich dir zu . dann tut man halt einfach nur . machen ja viele und funktioniert.
Wie weit der Grad an Verständnis gehen muss bis er für den Einzelnen einfach zun theoretisch wird , ist einfach eine Frage der Umsetzung . Kannst du , kann dein Körper die Theorie umsetzen ?. das ist die entscheidende Frage .
Wenn du im theoretischen Mittelfeld stecken bleibst , dann ist da so , dann macht Theorie nur bis dahin Sinn für dich ,,, aber das gilt dann halt auch nur für dich. Ab dann wird es für dich ev. wirklich irrelevant.

Aber , ab dann sollte man sich mit theoretischen Bewertungen etwas zurückhalten . Weil jede Ausserung ÜBER das eigene Verstänislevel hinaus ebenfalls irrelvant ist,.. fürs Thema.

Dare2Win
03-05-2024, 13:46
Ja ja. Zahnstocher-Drills, die aussehen wie bei Funkenmariechen, aber mit original philippinischen Bambus, und tiefgründige Bewegungen aus der inneren Einkehr des Verstehenden.

Du sollst deine chinesischen Reisschlappen nicht durch die Shisha ziehen - steht auch drauf :heulnich:

derKünstler
03-05-2024, 14:05
Meine Güte , manchmal geht es einfach nur ums Verständnis von Abläufe und nicht gleich um besser Kämpfen zu können .
....

Genau das ist es. Und so müsste es auch kommuniziert werden, damit diese Missverständnisse (was bringt es, tiefer in Feinheiten zu gehen) gar nicht erst entstehen. Auf die Dosis und den Zeitpunkt kommt es an.
Beispiel: Ein Rennfahrer könnte ja sagen, er braucht nur Gas, Bremse, Schaltung und Lenkrad zu bedienen und dann einfach Rennen fahren und fertig. Ab einem bestimmten Punkt wird er sich aber verbessern können, wenn sich mit Physik und Mechanik auskennt, um zu verstehen, warum sein Gefährt hier so und dort so reagiert und wird aufgrund des Verständnisses seinen Fahrstil weiter optimieren. Er wird sicher nicht fragen, wozu er physikalische Formeln braucht, um Rennen zu fahren, sondern wird seine Praxis dadurch einfach weiter entwickeln.

Falsch wäre es, wenn der Fahrer nur noch Physik und Fahrwerksmechanik studiert und vergisst, wie sich das auf der Rennstrecke anfühlt.

Genau so in allen Sportarten und auch der KK. Dort ist es Biomechanik und Anatomie plus Physik. Ab einem gewissen Grad der Praxis empfiehlt es sich, Verständnis dafür zu entwickeln, was gerade genau im Körper und den verschiedenen Kräften passiert und welche Faktoren wie was beeinflussen, begünstigen oder eben nicht. Wenn das zum individuell passenden Zeitpunkt erfolgt, geht die Entwicklung auch in der Praxis (Kämpfen) weiter. Das ist dann der Unterschied zwischen einem normalen guten Praktiker und einem sich im Laufe der Zeit entwickelten Könner (was aber auch entsprechendes unermüdliches Training voraussetzt!)

Gefahr wie oben: Wenn man den Fokus auf Anwendung verliert, hat es (das tiefere Verständnis) fast keinerlei praktischen Nutzen.

Ich denke, wenn man anstatt diese oder jene Trainingsmethode zu verteufeln sich persönlich den Raum gibt, welches Thema nun einfach dran ist, man sehr weit kommen kann.

Und auch hier kann man das im Großen bei KRK beobachten: Erst Haudrauf, Krafttraining bis zum Anschlag (das war halt dran), dann Techniken, Techniken, Techniken, dann Blitzdefence, SV, Ritualkampf, dann Philosophie und weich sein, weich sein, weich sein, dann Biomechanik und frei bewegen, und nun pushen und pullen und endlich offiziell der eigene Stil. Zwischendrin gabs auch Zwischenphasen, wo dauernd gekickt wurde oder Bodenkampf, oder Messer gegen Messer wie blöde geübt wurde. Etc...

Was man hier sieht, ist nichts anderes als der öffentliche Werdegang eines Kampfkünstlers, der sich konsequent den Themen zuwendet, die sich für ihn persönlich in Entwicklung ergeben haben. (Mit dem Beigeschmack, dass natürlich die gesamte Gefolgschaft dem ganzen folgt und als späterer Einsteiger die frühen Phasen logischerweise nicht erlebt hat)

Also geht es darum, seinen Weg zu finden und eben NICHT einer aktuellen Lehre dauerhaft blind folgen, sondern maximal als Phase betrachten. So sehe ich das inzwischen mit fast 40 Jahren Erfahrung und hätte mir gewünscht, das früher verstanden zu haben (obwohl es mir ab und an tatsächlich angeraten wurde von Leuten, die ich damals nicht ernst nahm ...)

Cam67
03-05-2024, 14:09
Ja ja. Zahnstocher-Drills, die aussehen wie bei Funkenmariechen, aber mit original philippinischen Bambus, und tiefgründige Bewegungen aus der inneren Einkehr des Verstehenden.
Du sollst deine chinesischen Reisschlappen nicht durch die Shisha ziehen - steht auch drauf :heulnich:

Danke für die Verdeutlichung. Es ist genau diese Herangehensweise die dich immer wieder zu dem hier führen wird .



W
Der Verstehende macht eine völlig belanglose Bewegung ohne Kontext, sein Mitspieler zuckt und ist vermutlich verzückt ob solcher Genialität, und wir sollen jetzt raten, was uns der Verstehende sagen will, während er noch verdrießlich-überheblich die Bühne im Video verlässt?
r:

Wenn nur ein wenig an dem Verständnis was ich angesprochen hatte , vorhanden wäre , müsste man nicht raten. Dann würde man wissen ,das der Kontext den du nicht erkennen kannst im Druck (Kraft ) und vektor (Kraftrichtung ) des Kontaktherstellenden liegt . da braucht es nicht viel . Diese 2 Punkte nutzt man nun gezielt mit dem schon öfter beschriebenen Vorgehen , um Stress zu erzeugen .
Fehlt das Verständnis , kommt man auch nicht drauf , das eben das was man nicht wirklich sehen kann , aber was man durch eigenes Üben kennt , der Kontext ist den du vermisst . Die Bewegung des "Verstehenden" ist eben nicht belanglos , sonst käme nämlich Belangloses raus , sondern sie ist "entsprechend" . Entsprechend dem Ziel (stressauslösung ) und entsprechenden den Parametern die sie bekommt . so einfach .

Und das Ganze ist vom Ablauf her tatsächlich simpel , aber in der Umsetzung nicht für jeden sofort einfach . Manche haben dafür fast gar kein Gespür . Von 10 versuchen klappen dann vll. zwei, wo man sagen kann , ja es kommt etwas an was sinnvoll ist . Andere erfassen es sofort und können es nun in ihr Spiel einbauen und auch modifizieren .und auf andere Gelenke übertragen .

Nur mit deiner Art wie im ersten post , stehst du dir selbst im weg und wirst auch in Zukunft nicht den Kontext von solchen Details , erkennen können .

Cam67
03-05-2024, 14:10
Genau das ist es. Und so müsste es auch kommuniziert werden, damit diese Missverständnisse (was bringt es, tiefer in Feinheiten zu gehen) gar nicht erst entstehen. Auf die Dosis und den Zeitpunkt kommt es an.
..)

Korrekt , deshalb nerven ja krk Texte und Aussagen zu seinen clips so sehr . Weil sie nur Missverständnisse generieren.




Ich denke, wenn man anstatt diese oder jene Trainingsmethode zu verteufeln sich persönlich den Raum gibt, welches Thema nun einfach dran ist, man sehr weit kommen kann.

..)


Yep, so gut wie jeder entwickelt sich in Phasen und gestaltet so auch die Schwerpunkte seines Tranings. Es sind einfach nur Phasen ... (ops, das kam dann noch , zu voreilig von mir ^^)

Dare2Win
03-05-2024, 14:23
Danke für die Verdeutlichung. Es ist genau diese Herangehensweise die dich immer wieder zu dem hier führen wird .




Wenn nur ein wenig an dem Verständnis was ich angesprochen hatte , vorhanden wäre , müsste man nicht raten. Dann würde man wissen ,das der Kontext den du nicht erkennen kannst im Druck (Kraft ) und vektor (Kraftrichtung ) des Kontaktherstellenden liegt . da braucht es nicht viel . Diese 2 Punkte nutzt man nun gezielt mit dem schon öfter beschriebenen Vorgehen , um Stress zu erzeugen .
Fehlt das Verständnis , kommt man auch nicht drauf , das eben das was man nicht wirklich sehen kann , aber was man durch eigenes Üben kennt , der Kontext ist den du vermisst . Die Bewegung des "Verstehenden" ist eben nicht belanglos , sonst käme nämlich Belangloses raus , sondern sie ist "entsprechend" . Entsprechend dem Ziel (stressauslösung ) und entsprechenden den Parametern die sie bekommt . so einfach .

Und das Ganze ist vom Ablauf her tatsächlich simpel , aber in der Umsetzung nicht für jeden sofort einfach . Manche haben dafür fast gar kein Gespür . Von 10 versuchen klappen dann vll. zwei, wo man sagen kann , ja es kommt etwas an was sinnvoll ist . Andere erfassen es sofort und können es nun in ihr Spiel einbauen und auch modifizieren .und auf andere Gelenke übertragen .

Nur mit deiner Art wie im ersten post , stehst du dir selbst im weg und wirst auch in Zukunft nicht den Kontext von solchen Details , erkennen können .

Danke. Am erkennen von Mumpitz-Kontext bin ich lange vorbei.

Der einzige, der bei so einer Bewegung Stress bekommt, ist der WTler, der durch die Luft fliegt, bevor er auch nur an den Ansatz denkt, den du und der große Meister uns hier plausibel machen wollen.

Vergiss es. Der Quatsch funktioniert nur, wenn der Großmeister zur Tee- und Plätzchenstunde vorbeikommt.

Cam67
03-05-2024, 14:39
Vergiss es. Der Quatsch funktioniert nur, wenn der Großmeister zur Tee- und Plätzchenstunde vorbeikommt.

Offensichtlich hast du es noch nicht verstanden das es so wie im Video gezeigt , KEINE Anwendung ist . Egal was Kerni dazu schreibt . Ignorier ihn einfach ...
Aber die Funktion ,...Stressausösung im Gelenk , gegeben ist .


Danke. Am erkennen von Mumpitz-Kontext bin ich lange vorbei.

Was denkst du warum Push up Grips erfunden wurden , oder Manche Liegestütze auf Büchern oder einer kleinen Bank (mit entsprechender handhaltung ) machen ?. Mal sehen ob du drauf kommst .


Der einzige, der bei so einer Bewegung Stress bekommt,

Auch für dich nochmal. Stress in solchen Zusammenhängen ist gleichbedeitend mit "Reiz"
-----------------------------------------------------------------------------------------------

Abschliessend. Es tut mir ehrlich für dich leid das du dich selbst derart aushebelst .

derKünstler
03-05-2024, 14:50
Danke. Am erkennen von Mumpitz-Kontext bin ich lange vorbei.

Der einzige, der bei so einer Bewegung Stress bekommt, ist der WTler, der durch die Luft fliegt, bevor er auch nur an den Ansatz denkt, den du und der große Meister uns hier plausibel machen wollen.

Vergiss es. Der Quatsch funktioniert nur, wenn der Großmeister zur Tee- und Plätzchenstunde vorbeikommt.

Hier empfehle ich bescheiden etwas, falls es angenommen oder zumindest im Hinterkopf gespeichert wird:

Lernen ist von der Qualität am effektivsten, wenn man es schafft, aus jeder Beobachtung den (wenn auch noch so verborgenen) NUTZEN oder GEMEINSAMKEITEN zu etwas Nützlichem zu erkennen. Selbst aus offensichtlich fürchterlichen oder schlimmen Dingen. Das erfordert hohe Neutralität und eine gewisse kalte Nüchternheit. Eine Beobachtung emotional einfach als Blödsinn, Unfug etc. zu "löschen", verhindert, dass man Verknüpfungen zu ähnlichen Beobachtungen bilden kann, was dann die Gesamterkenntnis erschwert.

Dare2Win
03-05-2024, 14:56
Stressauslösung im Gelenk. Okay. :biglaugh:

Oldschool
03-05-2024, 15:00
Stress ist ein Begriff für Belastung.

Dare2Win
03-05-2024, 20:49
Sorry, falscher Thread. Bitte entfernen. Danke.

MatscheOne
03-05-2024, 21:09
Hier empfehle ich bescheiden etwas, falls es angenommen oder zumindest im Hinterkopf gespeichert wird:

Lernen ist von der Qualität am effektivsten, wenn man es schafft, aus jeder Beobachtung den (wenn auch noch so verborgenen) NUTZEN oder GEMEINSAMKEITEN zu etwas Nützlichem zu erkennen. Selbst aus offensichtlich fürchterlichen oder schlimmen Dingen. Das erfordert hohe Neutralität und eine gewisse kalte Nüchternheit. Eine Beobachtung emotional einfach als Blödsinn, Unfug etc. zu "löschen", verhindert, dass man Verknüpfungen zu ähnlichen Beobachtungen bilden kann, was dann die Gesamterkenntnis erschwert.

Wow, schön formuliert... :cool2:

Dare2Win
03-05-2024, 21:22
Hier empfehle ich bescheiden etwas, falls es angenommen oder zumindest im Hinterkopf gespeichert wird:

Lernen ist von der Qualität am effektivsten, wenn man es schafft, aus jeder Beobachtung den (wenn auch noch so verborgenen) NUTZEN oder GEMEINSAMKEITEN zu etwas Nützlichem zu erkennen. Selbst aus offensichtlich fürchterlichen oder schlimmen Dingen. Das erfordert hohe Neutralität und eine gewisse kalte Nüchternheit. Eine Beobachtung emotional einfach als Blödsinn, Unfug etc. zu "löschen", verhindert, dass man Verknüpfungen zu ähnlichen Beobachtungen bilden kann, was dann die Gesamterkenntnis erschwert.

Das sehe ich nicht so. Es ist besser den Schrott gleich auszusortieren, als zu versuchen, sich mühevoll irgendwann davon zu trennen.

Wer genug Erfahrung hat, erkennt Schrott und auch, was zum kämpfen taugt.

Deswegen erkennen gute Kämpfer einige alte WT-Schule auch noch als relevant an. Sie wissen nicht genau, was da im einzelnen passiert. Aber sie erkennen, was funktioniert und was nicht.

Und viel Neues gibt es im WC nicht. Weder Erdogan noch Iadarola können Neues kampfrelevantes anbieten.

Iadoralo könnte man zugute halten, dass er versucht, jede Ecke des WC zu ergründen. Bisher hat es seine Kampfähigkeit aber nicht gesteigert.

Er weiß halt mehr. Das ist natürlich eine Qualität an sich!

Erdogan spielt nur ab, was er irgendwo gelernt hat. Keine neue Erkenntnis, kein Fortschritt, kein Argument, bei ihm zu lernen.

Wenn mehr Wissen nicht zu mehr Können führt - und Können bedeutet in diesem Fall Kampfkraft - ist es nutzlos.

Die besten Kämpfer sind meist nicht die klügsten. Warum? Weil sie einen Instinkt für Funktionalität haben und sich nicht mit Winkelzügen aufhalten.

Deswegen werden sie Weltmeister. Und andere Trainer und die meisten Nichts.

Gerd Müller hat nicht lange nachgedacht. Er hat den Ball aus allen Lagen genommen und die Bude gemacht. Und darauf kommt es beim kämpfen an.

ZEN2021
04-05-2024, 18:13
Na super, jetzt ist das Eingangsthema weg - egal:

Ich sehe in den beiden Positionen (wenn ich es richtig in Erinnerung habe) letztlich eine/die archetypische Reaktion auf einen Angriff bzw. ein Eindringen in die Privatsphäre: Entweder raus oder aber rein. Kraft/Dominanz gar nicht erst aufbauen oder aber ins Leere laufen lassen. Das sind für mich genau diese beiden "Typen", die ich immer wieder gesehen habe und auch heute noch sehe - und dies kann auch auf die zwischenmenschliche Interaktion übertragen werden. Ich zähle mich zu den zurückgehenden "Typen" und hatte/habe stets meine liebe Not damit, wenn ich einfach nicht in den Angriff hinein gehen konnte/wollte/kann/will. War und ist nicht mein Ding. Das hat die Trainer zum Teil wahnsinnig gemacht, bis einer mal sagte: It is ok - back off and then re-act! Dank an knapp zwei intensive Stunden mit Samuel Kwok, die ich nie vergessen werde und wofür ich 42 Jahre werden musste, um diesen Kopföffner zu bekommen - auch was das Wing Chun an sich angeht.

Das schreibt auch Dare2Win IMO sinngemäß:

"Deswegen erkennen gute Kämpfer einige alte WT-Schule auch noch als relevant an. Sie wissen nicht genau, was da im einzelnen passiert. Aber sie erkennen, was funktioniert und was nicht."

Ich bin kein guter Kämpfer, dies einmal vorneweg und würde mich auch nicht als Kämpfer bezeichnen. So gar nicht. Aber ich kenne mich und meinen Instinkt und meine Reflexe und muss mit diesen leben. Da kann (also zumindest bei mir) nix geschliffen oder aber gedrillt werden oder aber eben nur bis zu einem gewissen Grad. Unter Stress gehe ich nach hinten und ducke mich weg. Das ist eben so und wird sich nicht (mehr) ändern (lassen). Aber ich bin auch ein Kind der alten WT-Schule und der "Universallösung": Schritt zurück, Man-Wu-Sao hoch (oftmals auch noch provokant den Mittelfinger dem Störer entgegengestreckt *lach), dann abwarten/lauern, bis er zuckt und direkt druff mit Kick und KFS auf alles, was sich da irgendwie bewegt, bis es sich eben nicht mehr bewegt.

Das ist für mich die "alte WT-Schule" und ich erachte sie (ich persönlich) für den Menschen im zivilen Bereich, der in seinem Leben letztlich nicht mit brachialer Gewalt in Berührung kommen wird und ein probates Mittel zum Zweck ohne großes Brimborium braucht als immer noch effektiv. Ein weites Feld, ich weiß und bestimmt nicht "die" Lösung, aber brauchbar.

Von daher finde ich die Sichtweisen der beiden Menschen (siehe Thema) absolut in Ordnung, denn sie zeigen doch, wie flexibel das Wing Chun an sich ist und wie wenig diese Bandbreite nach wie vor vermittelt wird.

retep
05-05-2024, 13:20
...

Falls du vorhattest alle deine Beiträge zu löschen, es sind noch welche da.

derKünstler
05-05-2024, 23:02
Die besten Kämpfer sind meist nicht die klügsten. Warum? Weil sie einen Instinkt für Funktionalität haben und sich nicht mit Winkelzügen aufhalten.

Deswegen werden sie Weltmeister. Und andere Trainer und die meisten Nichts.

Gerd Müller hat nicht lange nachgedacht. Er hat den Ball aus allen Lagen genommen und die Bude gemacht. Und darauf kommt es beim kämpfen an.

Solange du jetzt nicht den Schluss ziehst, dass ein guter Kämpfer zwangsweise dumm ist, ist alles gut ;)

Bzw. Leute, die nicht so dumm sind, unterschätzt, weil das hinderlich fürs Kämpfen sei ....

DZXX
05-05-2024, 23:49
Falls du vorhattest alle deine Beiträge zu löschen, es sind noch welche da.

Ja, das ist ne schwache Aktion.

FCVT
23-05-2024, 21:12
Hart schlagen können sie beide nicht.

Erdogan ist ein bisschen dicklich und steht u.a. deswegen fest. Durch sein Training hat er vermutlich auch eine relativ feste Struktur. Umsetzen in Schlagkraft kann er sie aber nicht. Er ist ein "Arm-Schläger". Keine Dynamik, mit der man irgendjemand außerhalb der WC-Community erschrecken könnte. Das sollte aber der Fall sein, wenn man ernstgenommen werden möchte. Für VT-Freunde wird er in Deutschland ein interessanter und guter Trainer sein.

Iadarola scheint mittlerweile ein Guru zu sein. Das Video mutet wie die bekannten Systema-Videos an. Vermutlich hat er sein Trainingszentrum nicht ohne Grund hoch oben auf einem Berg. Jeder, der da ankommt, ist so erledigt, dass tatsächlich nur noch ein magic touch reicht zum KO.

Harter Tobak... Wirklich Mumpitz vom Feinsten. Du hast keine Vorstellung davon, was er drauf hat. :D

FCVT
23-05-2024, 21:15
:hammer:
und jetzt kommt einer und sagt noch: "das ist aber - im vergleich - noch günstig" :biglaugh:

oh mann
ich bin mit insgesamt einigen wenigen hundert €, die innerhalb von jahren v.a. auf lehrgängen gezahlt wurden, in 2 verschiedenen stilen/organisationen zum "Guro" geprüft bzw. im anderen fall "ernannt" worden und wurde einen großteil der zeit von den oberguros persönlich trainiert (kleine gruppen, aber kein privattraining im klassischen sinne).
die spinnen, die ingungler (zumindest, was €/$ angeht... ok, so manche "SV" organisation mit ihren "Instructorausbildungen" und regulären beiträgen auch)

Ich bin gerade verwirrt. Du zahlst den Preis und kannst auf jedes Seminar und beim regulären Training mitmachen.
Und wenn dir das zu viel ist, dann lässt man es. Finde ich absolut okay. Zu Teuer ist immer so ein Ding... Tesla S Plaid hat 1020 PS... Ist aber immernoch kein Porsche. Und du musst doch die Masterclass nicht machen. Du kannst doch auch ganz normal dich in einer Schule anmelden und trainieren.

FCVT
23-05-2024, 22:01
Das sehe ich nicht so. Es ist besser den Schrott gleich auszusortieren, als zu versuchen, sich mühevoll irgendwann davon zu trennen.

Wer genug Erfahrung hat, erkennt Schrott und auch, was zum kämpfen taugt.

Deswegen erkennen gute Kämpfer einige alte WT-Schule auch noch als relevant an. Sie wissen nicht genau, was da im einzelnen passiert. Aber sie erkennen, was funktioniert und was nicht.

Und viel Neues gibt es im WC nicht. Weder Erdogan noch Iadarola können Neues kampfrelevantes anbieten.

Iadoralo könnte man zugute halten, dass er versucht, jede Ecke des WC zu ergründen. Bisher hat es seine Kampfähigkeit aber nicht gesteigert.

Er weiß halt mehr. Das ist natürlich eine Qualität an sich!

Erdogan spielt nur ab, was er irgendwo gelernt hat. Keine neue Erkenntnis, kein Fortschritt, kein Argument, bei ihm zu lernen.

Wenn mehr Wissen nicht zu mehr Können führt - und Können bedeutet in diesem Fall Kampfkraft - ist es nutzlos.

Die besten Kämpfer sind meist nicht die klügsten. Warum? Weil sie einen Instinkt für Funktionalität haben und sich nicht mit Winkelzügen aufhalten.

Deswegen werden sie Weltmeister. Und andere Trainer und die meisten Nichts.

Gerd Müller hat nicht lange nachgedacht. Er hat den Ball aus allen Lagen genommen und die Bude gemacht. Und darauf kommt es beim kämpfen an.

Sorry aber du erkennst gar nichts. Ich bin schon sehr sehr lange im VT Bereich und habe vorher schon reichlich gemacht. Ich habe auch mal ähnlich gedacht, bis ich vor Sifu Göksel stand.
Sifu Göksel spielt nichts ab. Würdest du mal den Mumm haben, sich vor ihm zu stellen und mal dir das System zeigen zu lassen, würdest du auch sehen, was geht. Ich finde es immer wieder witzig, wie im KKB selbsternannte spezis auftauchen und behaupten, sie würden alles erkennen, weil sie ja schon alles gesehen hätten. Selber Müll, andere Nicknames... Und alle wollen natürlich aus der Ferne erkennen, was Sache ist. :D

Andere meinen, es würde bei schwächlichen Frauen nicht funktionieren, wenn sie selbst grösser und stärker sind. :D OMG, als ob eine Frau in irgendeinem Stil stärker ist, wenn sie 30kg weniger wiegt. So unintelligent...

Dare2Win
24-05-2024, 11:05
Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin nicht so empfindlich wie andere.

Seitdem du also vor deinem neuen VT Gott gestanden hast, bist du erleuchtet und, wie mir zugetragen wird, wanzt du dich auf jedem Foto und Video öffentlichkeitswirksam an ihn ran, damit auch alle deine alten VT Kumpels deine neue Liebe zum neuen Meister sehen.

Aus der Sicht ist deine Reaktion natürlich verständlich.

Dann wollen wir dir doch alle die Daumen drücken und hoffen, dass dein neuer Meister dein rechtschaffendes Ansinnen und deine treue Gefolgschaft auch belohnt :D

derKünstler
24-05-2024, 13:16
Sorry aber du erkennst gar nichts. Ich bin schon sehr sehr lange im VT Bereich und habe vorher schon reichlich gemacht. Ich habe auch mal ähnlich gedacht, bis ich vor Sifu Göksel stand.
Sifu Göksel spielt nichts ab. Würdest du mal den Mumm haben, sich vor ihm zu stellen und mal dir das System zeigen zu lassen, würdest du auch sehen, was geht. Ich finde es immer wieder witzig, wie im KKB selbsternannte spezis auftauchen und behaupten, sie würden alles erkennen, weil sie ja schon alles gesehen hätten. Selber Müll, andere Nicknames... Und alle wollen natürlich aus der Ferne erkennen, was Sache ist. :D

Andere meinen, es würde bei schwächlichen Frauen nicht funktionieren, wenn sie selbst grösser und stärker sind. :D OMG, als ob eine Frau in irgendeinem Stil stärker ist, wenn sie 30kg weniger wiegt. So unintelligent...

Hey :)

In der Situation war ich auch schon paar Mal. Sind es eh viele, die gerade begeistert von ner Person sind.
Es bringt einem selbst und auch anderen nichts, wenn man versucht, deren Größe zu verteidigen.
Erstens bestärkt das nur die Ablehnung, indem man selbst nicht ernst genommen wird.

Zweitens erkennt so oder so jeder, der sich angesprochen fühlt, ob das etwas ist, was man erleben möchte oder nicht. Mich hat bei GE rein die Beobachtung (was man öffentlich sehen kann) dazu gebracht, es erleben zu wollen.
Positiv abgespeichert und in die Gesamterfahrung oben einsortiert.

Wer da null Interesse hat, weil er (zur Zeit) nicht die Dinge sieht, die ihn jetzt weiterbringen könnten oder die es sogar pauchal ablehnen und logischerweise dann auch schlecht reden, den überzeugt rein gar nichts.
Ich denke auch in dieser Situation waren/ sind viele.

Ich würds also einfach stehen lassen :)

FCVT
24-05-2024, 19:34
Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin nicht so empfindlich wie andere.

Seitdem du also vor deinem neuen VT Gott gestanden hast, bist du erleuchtet und, wie mir zugetragen wird, wanzt du dich auf jedem Foto und Video öffentlichkeitswirksam an ihn ran, damit auch alle deine alten VT Kumpels deine neue Liebe zum neuen Meister sehen.

Aus der Sicht ist deine Reaktion natürlich verständlich.

Dann wollen wir dir doch alle die Daumen drücken und hoffen, dass dein neuer Meister dein rechtschaffendes Ansinnen und deine treue Gefolgschaft auch belohnt :D

Süss.

Ich habe keinen neuen VT Gott. Als Fake muss man ja so agieren. Am 5.3. anemeldet und stänkerst gegen Göksel. Und jetzt gegen meine Wenigkeit ebenso? Das ist beinahe witzig. Aber du hast eben bestätigt, was ich bereits schrieb.

Vor allem wurde dir das natürlich zugetragen… ich bin schon Philipp sehr dankbar, dass er so ein guter Lehrer war, ebenso bin ich es bei Göksel. Komm doch mal rum. Dann lernen wir uns persönlich kennen und gehen was trinken.