Vollständige Version anzeigen : während der form
tigercrane
19-07-2002, 13:47
hi an alle
was passiert in euch während ihr eine form macht?
denkt ihr etwas, kämpft ihr gegen unsichbare gegner...usw.
viele grüsse
mal so, mal so ... meistens gehe ich völlig in der Bewegung auf. Vor allem, wenn ich Formen langsamer laufe. Dann gibts keine Gedanken oder sonstwas. Bei dynamischeren Abläufen versuche ich alle Bewegungen so zielgenau und präzise anzubringen, als hätte ich tatsächliche Gegner vor mir.
Gruß
Dirk
wenn man eine form "kennengelernt" hat, d.h. den bewegungsablauf verinnerlicht hat, beginnt doch eigentlich das erspüren der richtigen körperstruktur, allerdings setzt dies voraus, für die bewegungen eine idee zu haben.
Hi Tigercrane,
jede Bewegung bekommt doch eine ganz andere Dimension, wenn du dir in der Bewegung die Anwendung an einem "imaginären Gegner oder Partner" vorstellst.
Entspannt und mit geringstmöglichem Aufwand!
derKünstler
20-07-2002, 23:38
Hi Peter, schon mal die Idee gehabt, dass es für die Bewegungen einer Form schier unendlich viele "Anwendungsbeispiele" gibt? Wo bleibt da die Freiheit und Ungebundenheit der Bewegungen?
DerKünstler
Original geschrieben von derKünstler
Hi Peter, schon mal die Idee gehabt, dass es für die Bewegungen einer Form schier unendlich viele "Anwendungsbeispiele" gibt?
Stimmt schon, aber nach meiner Erfahrung gibt es schon sowas wie eine "Hauptidee", ein primäres Prinzip einer Bewegung.
(Wie oft habe ich z.B. gerade von Tai Chi Lehrern gehört "Oh, es gibt so viele Anwendungen dafür...", während sie ganz einfach keine Idee hatten, welche Anwendung wirklich Sinn macht. ;-) )
Wo bleibt da die Freiheit und Ungebundenheit der Bewegungen?
Idee der Form ist m.E. ja, grundsätzliche Bewegungsprinzipien anhand von konkreten Techniken zu vermitteln. Ist wie die Beispielsätze beim Sprachenlernen; da heisst es ja auch erstmal ganz unindividuell für alle "John goes to school." o.ä. Die individuelle Ausformung kommt schon von selbst, allerdings nur, da gebe ich Dir recht, wenn man sich vom rein körperlich-optischen 1:1 Nachmachen löst, sondern die/eine der richtige(n) Idee(n) hinter der Ausführung hat.
bye
Thomas
Was ist denn wenn Übergänge oder einzelne Bewegungen einfach nur Dehnübungen, Kraftelemente oder Beweglichkeitstraining sind ? Man macht zwar manche Formen mit einem gewissen "martialischen" Gefühl um ein Gefühl von Ernsthaftigkeit zu bekommen, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen und es bei der "Präsenz" von "Feinden" belassen. Nicht immer gibt es eine "Anwendung" die wirklich zu der Bewegung passt, dann nämlich wenn zu Trainingszwecken die Bewegung in Einzelabschnitte zergliedert ist die man zur Kraftgewinnung mit übertriebenen Radien und "Vorbewegungen" macht. Nicht alle Formen sind nämlich Hau-Hau-Tritt, da kommen dann viele Wendungen, komische Kniebeugen und so zusammen.
Der Hinweis von Bokuto, in der Bewegung aufzugehen, ist genau richtig.
klaus, das ist nicht korrekt.
in einer traditionellen form hat jede bewegung mindestens eine konkrete anwendung!
das ist ja das hauptmerkmal, ob eine form traditionell ist oder nicht. sonst kannst ja auch lambada-tanzen als zweimannform in traditionellem kung fu ansehen...
Hi Künstler,
schon mal die Idee gehabt, das es auch Freiheiten mit notwendigen Grenzen gibt. Das nenne ich manchmal Idee, dann Ziel, häufig Orientierung, oder Form, oder oder (finde selbst welche).
Oder warum lernst du überhaupt eine Form oder wie würdest du diese Orientierung, Ausrichtung, Idee der Bewegung noch nennen.
Vielleicht mal Free-Move ausprobieren.
Ich lerne jetzt erst einmal weiter an meiner Form!!!
Hi Klaus,
in einer Form aufzugehen ist reine Definitionssache. Was der Begriff aufgehen bedeutet, könnte "umwerfende" Diskussion nach sich ziehen. Daran habe ich aber jetzt keine Lust.
Deine genannten Dehnübungen in der Form wären mir gänzlich neu. Natürlich ist jede sinnvolle Bewegung auch eine Dehnübung. Die mache ich als Vorprogramm oder zwischendurch.
Frag doch mal kompetente (Groß) Meister ob diese Bewegung in der Form jetzt eine Anwedung, Kraftelement, Dehnübung, oder Bewegunglichkeitstraining ist. Ein komisches Gesicht als Antwort ist dir sicher. Da würde ich gerne danebenstehen wenn du frägst.
Zumindest für TaiChi-Formen (Sun-Stil z.B.)ist bekannt, dass sie reine Qi-Gong-Übungen enthalten, wo es nicht um eine Selbstverteidigungs-/Anwendungstechnik geht, sondern "lediglich" um die Gewinnung innerer Kraft (die allerdings in der Selbstverteidigung nicht schaden kann), aber die Bewegung selber ist nicht für den Kampfeinsatz gedacht.
Peter J. schrieb:
"Frag doch mal kompetente (Groß) Meister ob diese Bewegung in der Form jetzt eine Anwedung, Kraftelement, Dehnübung, oder Bewegunglichkeitstraining ist. Ein komisches Gesicht als Antwort ist dir sicher. Da würde ich gerne danebenstehen wenn du frägst."
Wenn sie dieses komische Gesicht machen, weil sie die Bedeutung einer Bewegung nicht kennen, dann stellt sich die Frage, ob der Titel "Großmeister" noch gerechtfertigt ist.
Peter J. schrieb:
"Natürlich ist jede sinnvolle Bewegung auch eine Dehnübung."
Was bitte ist eine "sinnvolle" Bewegung? Wenn nur dehnende Bewegungen sinnvoll sind, dann mache ich schon ein Haufen sinnloses Zeug.
Gruß
Qian
Original geschrieben von Qian
Zumindest für TaiChi-Formen (Sun-Stil z.B.)ist bekannt, dass sie reine Qi-Gong-Übungen enthalten, wo es nicht um eine Selbstverteidigungs-/Anwendungstechnik geht, sondern "lediglich" um die Gewinnung innerer Kraft (die allerdings in der Selbstverteidigung nicht schaden kann), aber die Bewegung selber ist nicht für den Kampfeinsatz gedacht.
Wu Stil kenne ich nicht genug, aber für Yang Stil würde ich das ganz klar bestreiten. Kannst Du mal ein Beispiel geben, das es auch im Yang Stil gibt?
bye
Thomas
Hi Qian,
dein Gedankengang das alle Taijiquan Formen reine Qigong Übungen wären hinkt sehr stark. Warum so frage ich mich sollte es bei einer unüberschaubaren Fülle von Qigong Übungen und Formen auch noch (neue) Qigong Übungen geben, die man dann plötzlich auch noch anders (Taijiquan) nennt, in der dann auf einmal der Begriff der Faust im Namen bereits enthalten ist.
Da befindest du dich leider auf dem Holzweg.
Taijiquan richtig angewendet ist eine kompromisslose Form der Anwendung. Das große Probleme ist, das es nicht sehr viele so gut meistern, daß sie es wirklich anwenden können.
Dieses komische Gesicht wird nicht aus Unwissenheit des Meisters entsehen sondern über die Fragestellung.
Natürlich sind nicht nur dehnende Übungen sinnvoll!
Und zur Anwendung in der Form, da sollte zwischen Figur und Bewegung unterschieden werden. In jeder Figur stecken eine Vielzahl von Anwendungen und nicht in jeder Bewegung steckt eine gezielte Anwendung!
hanzaisha
22-07-2002, 07:44
...also, während wir den bewegungsablauf einer form erlernen wird uns-zum besseren verständnis-gesagt, was wir da überhaupt machen(zb: "jetzt gehste vom tiger in die schlange"... "überleg doch mal, block oben, block unten für`s bein"..."und jetzt angriff und ab in den kranich")und dabei wird dann auch der "gegner" simuliert.
lichtkriegerin
22-07-2002, 09:46
Grüss Dich,
das ist unterschiedlich...wenn ich eine Form langsam mache, versuche ich mich in meinen Körper zu erfühlen, die Spannung und die Energie, die dabei in Fluss kommt. Bei der schnelleren Version allerding auch aber da geht die Konzentration auch in den unsichtbaren Gegner.
lieben Gruss
@Peter J.
Hab mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meinte NICHT, dass ALLE TaiChi-Formen QiGong-Übungen sind, sondern dass sie AUCH bzw. UNTER ANDEREM in der Form enthalten sind - neben einer Vielzahl klar anwendungsbezogener Bewegungen.
Diejenigen, die die TaiChi-Formen entwickelt haben, wollten eine ganzheitliche Form des körperlichen und geistigen Trainings entwickeln, wovon Anwendungstechniken nur ein Aspekt sind.
@point
im Yang-Stil ist die Anfangsbewegung des Öffnen und Schließens eine eindeutige QiGong-Übung und auch die Peitsche halte ich für eine solche mit dem Ziel, die Gelenke zu öffnen, und wenn die tiefe Peitsche bzw. kriechende Schlange keine Dehnungsbewegung ist, dann weiß ich nicht. Natürlich gibt es Leute, die für derartige Bewegungen Kampfanwendungen an den Haaren herbeiziehen, aber dies kann man für alle möglichen Tätigkeiten tun - siehe Karate Kid und das Streichen eines Zaunes
TaiChi ist keine reine Gesundheitsgymnastik, als die viele sie betreiben, noch so durch und durch martialisch, wie manche KKler sie gerne hätten. Sie ist eine ganzheitliche Übung mit viel Nutzen in die verschiedensten Bereichen. Und das ist doch das Geniale, man kann sich damit verteidigen als auch der HArmonie ein Stückchen näher kommen.
Grüße
Qian
Danke, Qian.
Ich möchte mal das komische Gesicht von Leuten sehen, die einen Schlag mit der "Peitschenhand" versuchen und sich dabei das Handgelenk brechen. Und es gibt einen Haufen Leuten die genau sowas einem verkaufen wollen. Ich möchte nur ein einziges Mal mit solchen Leuten auf einer Plattform stehen und mir dann deren "Kampftechniken" zu Gemüte führen, und ein paar nicht so theoretisch gelaberte Anworten "formulieren". Wenn man sich EINMAL ein Video mit den unheimlichen Form-Kampftechniken bei heftigen Push-Hands-Hahnenkämpfen aus Chenjiagou reingezogen hat, dann darf man getrost mal zweifeln daß das alles so unheimlich gefährliche und auch so überzeugende "Kampftechniken" sind was die Formen so hergeben. In einer Form nach Dreck auf dem Boden greifen, klar. Sowas ist natürlich KEINE Dehnübung, wo kämen wir denn hin wenn wir Meister tödlicher Techniken sowas bräuchten. Wobei man die KRAFT (Richtung, open, close) die man mit den Bewegungen trainiert DURCHAUS eins zu eins in einer Anwendung zeigen kann.
Christian, es ist einfach falsch. Punkt. Waagenförmige Haltungen in einer Schwertform dienen dem Gleichgewicht und der Rücken(*****-)muskulatur, kein Mensch der überleben will würde sowas machen. Trotzdem kann man das erworbene Gleichgewicht und die Rückenmuskulatur auch in einen Stoß übernehmen, bei dem hat man trotzdem BEIDE Beine auf dem Boden oder man ist anschließend TOT. Auch wenn Wong Kiew Kit so einen Scheiß immer zeigt. Darum bezeichnen ihn manche Leute auch als "christmas tree".
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