Vollständige Version anzeigen : Gewaltprävention
Mmichael
16-11-2005, 12:07
Die Berliner Morgenpost hat eine Kolumne von und für Jugendliche.
Zwei Beiträge finde ich zitierenswert und diskutabel,
nicht zuletzt, weil hier im Forum wohl auch viele
junge Leute lesen und schreiben.
>
Wenn es brenzlig wird - Tips zur Gewaltprävention
Was macht ein Mädchen, wenn ein Mann sie abends im Bus die ganze Zeit anstarrt und an derselben Bushaltestelle aussteigt? Was macht ein Junge, wenn vier Typen ihn mit einem Messer bedrohen und sein Handy wollen? In unserer Klasse waren Polizisten von der Gewaltprävention, die uns Tips für gefährliche Situationen gegeben haben.
- Wenn Ihr in Not seid, wenn Ihr verfolgt werdet, schreit nicht "Hilfe!", sondern "Feuer!" Dann denken die Leute, daß es brennt, haben Angst und schauen aus dem Fenster. Wenn man dagegen "Hilfe" ruft, interessiert es oft keinen. Leider.
- Wenn Ihr in der U-Bahn seht, daß jemand geschlagen wird und keiner sonst da ist, solltet ihr am besten heimlich die Notbremse ziehen und euch den Täter genau ansehen und merken. Wichtig ist, daß das Opfer aus seiner Situation befreit wird. Das ist wichtiger als die Täter festzuhalten.
- Wenn Ihr euch im Bus von jemandem belästigt fühlt und Angst habt, allein im Dunkeln auszusteigen, geht zum Busfahrer und bittet ihn, die Polizei zu holen. Der Busfahrer ist zur Hilfeleistung verpflichtet. Leute in der U-Bahn helfen leider oft nicht, sehen weg. Aber wenn Ihr jemanden gezielt ansprecht, werden alle aufmerksam. "Sie in dem grünen Pullover, helfen Sie mir. Rufen Sie die Polizei!"
- Mädchen sollten selbstbewußt und aufrecht gehen und nicht mit Tippelschrittchen und gesenktem Kopf. Täter suchen sich häufig Opfer aus, die ängstlich wirken.
- Hört auf Eure innere Alarmanlage! Euer Gefühl warnt euch, wenn etwas unangenehm ist. In vielen bedrohlichen Situationen ist es sinnvoll, schon ganz am Anfang zu reagieren (sich in der U-Bahn wegsetzen, schnell wegrennen).
- Wer mit Waffen bedroht wird, sollte sein Handy oder sein Geld hergeben. Viel wichtiger ist es, die eigene Gesundheit zu retten als ein Handy oder einen MP3-Player. Aber merkt Euch genau, wie die Täter aussehen, und zeigt sie an!
- Jede Schulklasse kann sich Polizeibeamte zur Gewaltprävention oder Drogenprävention einladen. Lehrer können sich an den zuständigen Polizeiabschnitt wenden.
Deutschkurs G, Kl. 8.12, Carlo-Schmid-Oberschule, Spandau
>
Quelle:
http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/11/14/jugend/792120.html
Mmichael
16-11-2005, 12:23
Die Gegend, von der im Bericht die Rede ist, kenne ich gut
aus eigener Anschauung. Die Zustände dort:
Wer's nicht gesehen hat, glaubt's nicht.
>
"Das Leben da ist unfaßbar"
Alltägliche Gewalt:
Fünf Jugendliche schreiben über ihr Leben im Norden Neuköllns
Der Neuköllner Norden ist ein Kiez mit Problemen. Für viele Jugendliche gehört Gewalt zur alltäglichen Erfahrung. Schüler aus der Klasse 9e der Kurt-Löwenstein-Oberschule haben Szenen aus ihrem Neuköllner Alltag aufgeschrieben:
"Das Leben von Jugendlichen in Neukölln ist unfaßbar. Viele Jugendliche werden von Polizisten festgenommen, zum Beispiel, weil sie andere abziehen. Am Hermannplatz gibt es viele Drogendealer. Jedes Mal, wenn ich aus der U-Bahn rauskomme, sehe ich, wie sie mit Leuten handeln.
Eines Tages habe ich am Hermannplatz ein Erlebnis gehabt, von dem ich Euch erzählen möchte: Mein Bruder, mein Cousin und ich saßen in einem Fastfood-Restaurant und haben etwas gegessen. Plötzlich gab es einen Knall am Fenster, ein Jugendlicher wurde gegen das Fenster geschubst, und wir liefen raus, um zu sehen, was da los ist: Ein Jugendlicher stach auf einen anderen Jugendlichen ein. Danach ist der Täter abgehauen. Der Verletzte ist weiter gelaufen, aber er humpelte, und blieb schließlich an der Bushaltestelle Sonnenallee stehen. Auf einmal kamen fünf Jugendliche von der Seite angerannt, die mit dem Verletzten redeten. Plötzlich fingen sie an, auf ihn einzuschlagen. Er versuchte wegzulaufen, aber er konnte nicht. Die Polizei war schon in der Nähe. Als sie die Sirene hörten, sind die Jugendlichen abgehauen. Der Verletzte blieb stehen. Er brauchte Hilfe, ich rief einen Krankenwagen und sagte, wo der Verletzte ist.
Wie kann man etwas für die Zukunft tun? Ich denke, die Jugendlichen sollten sich irgendwie ablenken. Zum Beispiel in Jugend-Clubs gehen. Das ist es Tausend Mal besser." Bilal ,,Es gibt verschiedene Teenager. Einige sind gewalttätig, andere handeln sogar schon mit Rauschgift. Und die anderen, die "Normalen", haben nichts zu befürchten? Ich bin in Neukölln aufgewachsen, ich höre viel und sehe viel. Manche fangen mit 14 Jahren an zu kiffen. Andere trinken Alkohol, aber ich weiß nicht, was sie davon haben, daß sie kiffen und Alkohol trinken....
Die Schwächeren kriegen Schläge, wer stark genug ist, vor dem haben die anderen Respekt. Ich habe von einem 16Jährigen gehört, der einer alten Frau die Tasche aus der Hand gerissen hat und sie geschlagen hat. Er wurde erwischt. So ist das Leben der Jugendlichen in Neukölln." Abdullah
,,In Neukölln gibt es auf den Straßen Konflikte, Drohungen, Auseinandersetzungen, Beleidigungen, Gewalt und noch vieles mehr. Das Leben in Neukölln ist schwer. Nicht nur für einen Deutschen, sondern auch für einen Ausländer. Dauernd gibt es Streit zwischen den Leuten. Es gibt viele Jugendliche, die von anderen Jugendlichen rumkommandiert werden, angegriffen u.s.w...
Aber Neukölln ist auch ein Bezirk mit vielen Läden und Einkaufszentren. Das ist das Gute an Neukölln. In diesem Bezirk gibt es auch viele Jugendclubs, wo sich Jugendliche treffen. In diesen Clubs gibt es eigentlich alles, was sich ein Kind wünschen kann." Ali
,,Es gibt viel Gewalt in Berlin. Viele junge Leute wollen einfach nur in Ruhe draußen sein, doch sie werden häufig von Gruppen geschlagen. Oder man nimmt ihnen Sachen weg, z. B. das Handy, Geld oder den MP-3-Player. Manche Menschen laufen mit Freunden durch die Straßen und schlagen andere, und manche nehmen mit ihren Handys Videos auf, auf denen zu sehen ist, wie andere geschlagen werden.
Mir ist es im U-Bahnhof Neukölln schon mal passiert, daß mir einer fünf Euro weggenommen hat und eine Bombe (d. h. einen Schlag ins Gesicht) gegeben hat. Dann sagte er: "Rufst du die Polizei, dann töte ich dich!" Ich habe die Polizei gerufen. Ein paar Tage später habe ich den Jugendlichen wieder gesehen, und er hat mich gefragt: ,,Warum hast du eine Anzeige gemacht?" Ich antwortete: ,,Weil du mich geschlagen und abgezogen hast, ich lasse mir so was nicht gefallen." Er gab mir meine fünf Euro zurück und hat sich entschuldigt. Solche Dinge passieren vielen Leuten." Dennis
,,Wenn die Langeweile der Jugendgruppen ihren Höhepunkt erreicht, werden sie aggressiv. Sie wollen Geld. Meist klappt es mit Abziehen, dann geht man über zu Einbrüchen, Überfällen...." Burak
<
http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/11/14/jugend/792118.html
blog zum Thema:
http://morgenpost.berlin1.de/z/plog/blog.php/schools_out
"killer" meint:
>> in neukölln gibtes so gang der r-44 heißt die voll krass man ich bin in neukölln aufgewachsen türken sind einfach stark gegensats zu den deuschen
15. November 2005, 17:23 Uhr <<
Sieht in Köln nicht anders aus. Traurige Realität ...
enraged_Clown
18-11-2005, 06:55
Sieht in Köln nicht anders aus. Traurige Realität ...
erinnert mich auch an bestimmte frankfurter bezirke.
Wenn Ihr in Not seid, wenn Ihr verfolgt werdet, schreit nicht "Hilfe!", sondern "Feuer!" Dann denken die Leute, daß es brennt, haben Angst und schauen aus dem Fenster. Wenn man dagegen "Hilfe" ruft, interessiert es oft keinen. Leider.
grundsätzlich natürlich richtig. feuer bedeutet eigengefährdung und bringt leute zur aufmerksamkeit. problem beim hilferufen ist immer, das der täter sich genötig sehen kann den schreihals schnell zum schweigen zu bringen.
- Wenn Ihr in der U-Bahn seht, daß jemand geschlagen wird und keiner sonst da ist, solltet ihr am besten heimlich die Notbremse ziehen und euch den Täter genau ansehen und merken. Wichtig ist, daß das Opfer aus seiner Situation befreit wird. Das ist wichtiger als die Täter festzuhalten.
problem dabei, man weiss nie wie es 2-3 abteile weiter aussieht. notbremse bedeutet auch gefahr für andere die im gang stehen. ausserdem kommt unsere justiz of auf die dollsten idden wer die kosten dieses "not"stops zu tragen hat.
- Wenn Ihr euch im Bus von jemandem belästigt fühlt und Angst habt, allein im Dunkeln auszusteigen, geht zum Busfahrer und bittet ihn, die Polizei zu holen. Der Busfahrer ist zur Hilfeleistung verpflichtet. Leute in der U-Bahn helfen leider oft nicht, sehen weg. Aber wenn Ihr jemanden gezielt ansprecht, werden alle aufmerksam. "Sie in dem grünen Pullover, helfen Sie mir. Rufen Sie die Polizei!"
ja ja der gute alte vogel strauss, immer den im sand. wer im bus bedroht wird, wird meistens nicht den mut aufbringen tatsächlich zum busfahrer zu gehen. im zweifelsfall wird er auch daran gehindert. das direkte ansprechen von passanten ist natürlich richtig, man holt sie so aus der anonymität heraus. allerdings sollte man dabei auch nicht vergessen das die zu hilfeleistung ersuchte person in den meisten fällen selbst angst hat und deshalb auch gerne mal was überhört.
- Mädchen sollten selbstbewußt und aufrecht gehen und nicht mit Tippelschrittchen und gesenktem Kopf. Täter suchen sich häufig Opfer aus, die ängstlich wirken.
mädchen sollten vorallem wissen, das sie keine opfer sind, sie sollen sich nicht nur nicht so verhalten. wenn mein rücken zwar gerade ist, mein herz mir aber bis zur (ehemaligen) fontanelle schlägt, merkt das der angeifer. das dumme an gewalttätern ist, dass sie mit der zeit eine unglaubliche menschenkentniss entwickeln und erkennen wer wirklich "hart" ist und wer nur blufft.
- Hört auf Eure innere Alarmanlage! Euer Gefühl warnt euch, wenn etwas unangenehm ist. In vielen bedrohlichen Situationen ist es sinnvoll, schon ganz am Anfang zu reagieren (sich in der U-Bahn wegsetzen, schnell wegrennen).
weg setzen oder weg rennen, ja aber immer darauf achten das die flucht auch sicher ist. wenn ich weg renne, und mich der kerl schnell einholt bin ich bis zum hals in meiner opferrolle. und auch ein bisschen strategisch denken beim weg rennen, versuchen in geschäfte zu gelangen oder zu belebten plätzen. nicht irgendwo in die berühmten seitenstrassen. immer dran denken, ich kann auch in sackgassen gelangen. (das soll nicht bedeuten das weg rennen nicht funktioniert, oder flucht kein mittel ist)
(beim laufen bieten sich auch gute gelegnheiten zum ziehen eines tools)
- Wer mit Waffen bedroht wird, sollte sein Handy oder sein Geld hergeben. Viel wichtiger ist es, die eigene Gesundheit zu retten als ein Handy oder einen MP3-Player. Aber merkt Euch genau, wie die Täter aussehen, und zeigt sie an!
nicht drauf verlassen, das mit der herrausgabe des geldes etc. die situation bereinigt ist, viele spielen gerne mit ihrem opfer. ausserdem sind solche sachen meistens teil eines interviews, welches die wehrhaftig des opfers testen soll. trotzdem gilt natürlich nicht den helden zu spielen. was die polizei betrifft, man soll nicht glauben, wieviele "zeugen" im zweifelsfall auftauchen, die unter eid angeben würden das der täter zur tatzeit wo anders war. und dann wehe dem der als verräter erkannt wird.
Halbwegs On-Topic:
Einst im Mai wurde ich Zeuge einer Belästigung. man hätte fast die Polizei gerufen - wegen mir wohlgemerkt, weil ich dazwischen gegangen bin. Also Vorsicht (Es flog nicht mal eine Faust, nur zur Information) an alle ritterlichen Kampfkünstler.
Mmichael
24-11-2005, 02:50
Halbwegs On-Topic:
Einst im Mai wurde ich Zeuge einer Belästigung. man hätte fast die Polizei gerufen - wegen mir wohlgemerkt, weil ich dazwischen gegangen bin. Also Vorsicht (Es flog nicht mal eine Faust, nur zur Information) an alle ritterlichen Kampfkünstler.
Ist ja nicht zu fassen. Sind nur Schwachköpfe unterwegs?!
Den hättest Du deutlich Deine Sicht erklären sollen.
Du hast richtig gehandelt, und das entscheidest nur Du.
Die Meinung der Schlaumeier und Besserwisser ist nur Geplauder,
das hilft keinem.
Grüße
Michael
Mmichael
24-11-2005, 03:20
E. Clown schrieb:
>> mädchen sollten vorallem wissen, das sie keine opfer sind, sie sollen sich nicht nur nicht so verhalten. wenn mein rücken zwar gerade ist, mein herz mir aber bis zur (ehemaligen) fontanelle schlägt, merkt das der angeifer. das dumme an gewalttätern ist, dass sie mit der zeit eine unglaubliche menschenkentniss entwickeln und erkennen wer wirklich "hart" ist und wer nur blufft.<<
Sehr gut erkannt. Ich weiß (war früher oft Nachts priv. u. beruflich allein im Problembezirk unterwegs), daß, wenn ich meine Jack-Nicholson-Fresse zieh,
und eh' net so gut drauf bin, wenn mich Nachts wer anquatscht,
das für viele deeskalierend wirkt.
Ich hab' mal später gelesen, was man intuitiv 'rausfinden kann:
Vom Grüppchen schaust du dir den "Anführer" ganz genau an,
und gehst dann wach deiner Wege.
Die de-eskalierende Wirkung, wenn die Klinge formvollendet präsentiert wird,
ist der von Pfefferspray weit überlegen, und 's tut erstma' keinem weh.
Aber wie erkannt: Bluffen reicht nicht.
Die Bluffer erkennen die Bluffs ;-]
Wg. Menschenkenntnis von Gewalttätern:
Ich bin davon überzeugt, ein Messerstecher "riecht",
wenn 's potentielle Opfer bewaffnet ist.
>> (beim laufen bieten sich auch gute gelegenheiten zum ziehen eines tools)
Wird hier beschrieben ("Geruchssinn" des Gefährders versagte wohl beim Mädel):
>
Lokales > Obermain
29.10.2005
Frau wehrt sich mit Messer
Lichtenfels. Bereits am Montagabend gegen 23.10 Uhr ereignete sich im Bahnhofsbereich von Lichtenfels ein Ereignis, was die Polizei zur Zeit noch rätseln lässt . Am genannten Abend war eine 30-jährige Frau mit dem Zug von Stuttgart über Nürnberg nach Lichtenfels unterwegs. Schon während der Bahnfahrt ab Nürnberg bemerkte sie, dass sie von einem Mann andauernd angestarrt wurde.
Die Frau bekam Angst und steckte ein Taschenmesser aus ihrem Rucksack in ihre Jackentasche.Der Zug kam gegen 23.05 Uhr in Lichtenfels an und die Frau verließ den Zug.
...
Da die 30-jährige noch Hunger verspürte, ging sie an den Essensautomaten und betätigte diesen. Dort stand dann plötzlich der Mann aus dem Zug hinter ihr und redete sie an. Die Frau antwortete aber nicht. Der Mann streichelte anschließend der Frau den Rücken und den Po. Als er auch den Intimbereich berühren wollte, zog die Frau das Messer und stach nach hinten gegen den Mann. Als sie einen Widerstand spürte, ließ sie das Messer los und rannte, ohne sich umzudrehen, vom Bahnhof weg nach Hause. Von dort aus verständigte sie die Polizei.
Sie erlitt keine Verletzungen ...
<
http://www.fraenkischer-tag.de/nachrichten/index.php?MappeCID=bz90fng5a$x0-38a5l226&Hierarchie=nc2mx4oecgjv6h5kab8hl&Seite=Lokales&SeiteSub=Obermain
(...) zog die Frau das Messer und stach nach hinten gegen den Mann. Als sie einen Widerstand spürte, ließ sie das Messer los und rannte, ohne sich umzudrehen, vom Bahnhof weg nach Hause. Von dort aus verständigte sie die Polizei.
Weisst Du auch wie's weiter ging?
Sag mal, Mmichael, arbeitest bei der Zeitung oder liest Du soviel ;)
Ich habe mir gerade mal eine halbe Stunde lang die Polizeiberichte durchgelesen. Da bekommt man recht schnell das Gefühl sich nur noch bewaffnet nach draußen begeben zu können. Echt schlimm was teilweise passiert ... und vorallem so sinnlos ...
Wo wir gerade bei Berichten sind, hier auch noch etwas (http://www.bo-alternativ.de/Nazis-waz-bericht.htm)
Ist ja nicht zu fassen. Sind nur Schwachköpfe unterwegs?!
Den hättest Du deutlich Deine Sicht erklären sollen.
Du hast richtig gehandelt, und das entscheidest nur Du.
Die Meinung der Schlaumeier und Besserwisser ist nur Geplauder,
das hilft keinem.
Keine Ahnung, was in den Köpfen der Anwesenden vorgeht, wenn zwei Araber (? Die Sprache, die sie untereinander benutzt haben, hab ich nicht gekannt, war kein Türkisch, klang halt so wie man sich Arabisch vorstellt :D) in der S-Bahn eine Frau belabern und ihr auf die Pelle rücken. Und wenn die Frau sich dann den beiden noch zu entziehen versucht, aber ihr der eine den Weg abschneidet?
Einer von denen war wohl Boxer, der ging sofort in Boxerstellung als ich dazwischen gegangen bin, war aber wohl leicht angetrunken, sein Kumpel war nüchtern, hat dem dann aber wohl gesagt, er soll`s lassen (vom Ton her) oder so (Ich versuche mir einzureden, er hätte "Mann, guck dir den Schrank an, biste bekloppt?" auf Arabisch gesagt :D).
Der Boxer hat sich aber nicht beirren lassen, also hab ich meine Lederjacke nem Passanten zum halten gegeben - ich steh auf diese Film-mässigen Auftritte :D - und ging auch in Kampfstellung und dann (jetzt kommt`s), packt mich ein Zusschauer von rechts hinten und sagt "Lass den in Ruhe, der ist doch nur betrunken." und zustimmendem, ängstlichen Gemurmel der Anwesenden.
Ich dachte echt, mein Schwein pfeift, mal abgesehen, dass der Boxer so locker ein paar Schläge freigehabt hätte.
Ich mein, hallo? Mein Dazwischengehen war eigentlich nur "Hey, du hast die Dame gehört, Mann, lass sie in Ruhe" und mich taktisch zwischen sie und die beiden zu stellen (sie hat meine Breite ausgenutzt um ein bisschen Platz zwischen ihr und dem Weg-Abschneider zu bringen), aggro wurden nur die anderen und verteidigen werd ich mich ja wohl noch dürfen?
Dann gab`s noch ein bisschen Staredown (Boxer tänzelt ein bisschen, YiShen kneift die Augen zusammen und knackt mit den Fäusten), wobei die beiden wohl gemerkt haben dass ich a) ein Stück grösser war als sie, b) eine ganze Ecke breiter und c) verhornte, blutverkrustete, stereotype Karatehände hatte. So sind sie dann bei der nächsten Station unter grossem Gejohle raus.
Naja, das Ende vom Lied: Die Leute packten ihre Handies mit schon gewählten "110" wieder ein, ich wurde mit entsetzten Blicken bedacht (haben die mich für nen Nazi gehalten? Ich kann auch nix dafür, dass ich ich blond und grünäugig bin :( ), als hätte ich eben einem Unschuldigen die Nase abgebissen.
Hab nicht mal n danke gekriegt, aber ok, die Frau war wohl ein bisschen unter Schock, verständlich.
Nur ein Opa hat mir wohlwollend zugenickt. Das tat dann gut.
Lange Rede kurzer Sinn: Glaubt bloss nicht dass die versammelte Gutmenschentruppe hinter euch steht, bloss weil ihr es wagt, Zivilcourage zu haben. Hätten die die Beppos gerufen... ich weiss nicht wie es ausgegangen wär - ich denke zwar nicht dass ich nach Gut-Toitscher Eiche aussehe, aber wer weiss, wie ich rüberkomme.
Ich weiss zwar, dass ich im Recht war, aber die Masse sieht das wohl doch anders.
Peinlich war`s jedenfalls, wieder ein Tag wo man sich schämt, in einem Land zu leben wo sich zwei Dutzend junger Männer nicht traut, einer Frau gegen 2 Aggressoren zu helfen. Ich meine, wären alle aufgestanden, wäre es sogar ohne Gewalt abgelaufen (Ok, ist es so auch, aber war nicht abzusehen).... ABER wenn schon einer aufsteht und Klartext redet, den dann noch zu behindern und mit bösen Blicken zu strafen???
Aber von sowas lass ich mich nicht beeindrucken. Ich würd`s wieder tun :D
Wobei man heutzutage natürlich schon aufpassen muss, ich hab schon gemerkt, der Ton zwischen Mann und Frau ist ziemlich ruppig, zumindest bei den Ausländern der Unterschicht (die deutsche Unterschicht...naja da saufen Mama, Papa und 5 jährige Tochter eher zusammen), da macht man sich schnell zum Affen wenn man dazwischen geht und dann heisst es wieder Nazi und so.
Also: Vorsicht, Leute, der Hellhäutigere hat heutzutage eh im Zweifelsfall immer Unrecht :D <- provokant ausgedrückt
Mmichael
24-11-2005, 17:24
Ich habe mir gerade mal eine halbe Stunde lang die Polizeiberichte durchgelesen. Da bekommt man recht schnell das Gefühl sich nur noch bewaffnet nach draußen begeben zu können. Echt schlimm was teilweise passiert ... und vorallem so sinnlos ...
Wo wir gerade bei Berichten sind, hier auch noch etwas (http://www.bo-alternativ.de/Nazis-waz-bericht.htm)
Sicherungsverwahrung.
(edited)
wg. Polizeiberichten: Oft reichen die lokalen. Wenn man nicht zufällig
ins Tagesblättchem schaut, bekommt man nicht mit, was für krasse Sachen ablaufen,
z.T. in nächster Umgebung.
Mmichael
24-11-2005, 17:39
Weisst Du auch wie's weiter ging?
Sag mal, Mmichael, arbeitest bei der Zeitung oder liest Du soviel ;)
Nee, ggf. alle paar Wochen 'mal 'n Kampfbericht ans Lokalblättchen.
Messerabwehr und Messerkampf ist ein bes. Interessengebiet von mir.
Da heutzutage jeder popelige Ladendieb ein Messer als Primärwaffe mit 'rumschleppt,
scheint mir das auch Sinn zu machen.
Statistik: Es sieht so aus, daß auch die Opfer immer jünger werden.
Ich hab 'n kleines, etwas ungeordnetes Archiv zum Thema.
wg. der Meldung, hier die komplette, mit dem Zeugin-Zwischenteil,
und dem (vorläufigen) Schluß. Möglichkeit: Er hat im Krankenhaus die Stichverletzung behandeln lassen.
Grüße
Michael
______
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Lokales > Obermain
29.10.2005
Frau wehrt sich mit Messer
Polizei sucht Zeugen für sexuellen Übergriff am Bahnhof
Lichtenfels. Bereits am Montagabend gegen 23.10 Uhr ereignete sich im Bahnhofsbereich von Lichtenfels ein Ereignis, was die Polizei zur Zeit noch rätseln lässt . Am genannten Abend war eine 30-jährige Frau mit dem Zug von Stuttgart über Nürnberg nach Lichtenfels unterwegs. Schon während der Bahnfahrt ab Nürnberg bemerkte sie, dass sie von einem Mann andauernd angestarrt wurde. Die Frau bekam Angst und steckte ein Taschenmesser aus ihrem Rucksack in ihre Jackentasche. Der Zug kam gegen 23.05 Uhr in Lichtenfels an und die Frau verließ den Zug.
In der Bahnhofsunterführung auf dem Weg von den Gleisen zur Treppe, unterhielt sie sich dann kurz mit einer Frau, die einen kleinen schwarzen Hund dabei hatte. Diese Frau war in Bad Staffelstein zu gestiegen.
Da die 30-jährige noch Hunger verspürte, ging sie an den Essensautomaten und betätigte diesen. Dort stand dann plötzlich der Mann aus dem Zug hinter ihr und redete sie an. Die Frau antwortete aber nicht. Der Mann streichelte anschließend der Frau den Rücken und den Po. Als er auch den Intimbereich berühren wollte, zog die Frau das Messer und stach nach hinten gegen den Mann. Als sie einen Widerstand spürte, ließ sie das Messer los und rannte, ohne sich umzudrehen, vom Bahnhof weg nach Hause. Von dort aus verständigte sie die Polizei.
Sie erlitt keine Verletzungen und konnte den Mann wie folgt beschreiben. Der Täter war ungefähr 170 cm groß, ca. 40 bis 45 Jahre alt, hatte kurze braune, grau melierte Haare, die nach hinten gekämmt waren. Er trug eine helle Jacke und eine dunkle Hose.
Um bei den Ermittlungen weiter zu kommen, bittet die Polizei darum, dass sich die Frau mit dem Hund, die in Bad Staffelstein zu gestiegen war, bei der Polizei in Lichtenfels meldet. Sie wird wie folgt beschrieben: 20 bis 25 Jahre alt, ca. 165 cm groß, lange dunkle Haare, die zu einem Pferde******* gebunden waren.
http://www.fraenkischer-tag.de/nachrichten/index.php?MappeCID=bz90fng5a$x0-38a5l226&Hierarchie=nc2mx4oecgjv6h5kab8hl&Seite=Lokales&SeiteSub=Obermain
Mmichael
24-11-2005, 17:58
Keine Ahnung, was in den Köpfen der Anwesenden vorgeht, wenn zwei Araber (? Die Sprache, die sie untereinander benutzt haben, hab ich nicht gekannt, war kein Türkisch, klang halt so wie man sich Arabisch vorstellt :D) in der S-Bahn eine Frau belabern und ihr auf die Pelle rücken. Und wenn die Frau sich dann den beiden noch zu entziehen versucht, aber ihr der eine den Weg abschneidet?
Einer von denen war wohl Boxer, der ging sofort in Boxerstellung als ich dazwischen gegangen bin, war aber wohl leicht angetrunken, sein Kumpel war nüchtern, hat dem dann aber wohl gesagt, er soll`s lassen (vom Ton her) oder so (Ich versuche mir einzureden, er hätte "Mann, guck dir den Schrank an, biste bekloppt?" auf Arabisch gesagt :D).
Der Boxer hat sich aber nicht beirren lassen, also hab ich meine Lederjacke nem Passanten zum halten gegeben - ich steh auf diese Film-mässigen Auftritte :D - und ging auch in Kampfstellung und dann (jetzt kommt`s), packt mich ein Zusschauer von rechts hinten und sagt "Lass den in Ruhe, der ist doch nur betrunken." und zustimmendem, ängstlichen Gemurmel der Anwesenden.
Ich dachte echt, mein Schwein pfeift, mal abgesehen, dass der Boxer so locker ein paar Schläge freigehabt hätte.
Ich mein, hallo? Mein Dazwischengehen war eigentlich nur "Hey, du hast die Dame gehört, Mann, lass sie in Ruhe" und mich taktisch zwischen sie und die beiden zu stellen (sie hat meine Breite ausgenutzt um ein bisschen Platz zwischen ihr und dem Weg-Abschneider zu bringen), aggro wurden nur die anderen und verteidigen werd ich mich ja wohl noch dürfen?
Dann gab`s noch ein bisschen Staredown (Boxer tänzelt ein bisschen, YiShen kneift die Augen zusammen und knackt mit den Fäusten), wobei die beiden wohl gemerkt haben dass ich a) ein Stück grösser war als sie, b) eine ganze Ecke breiter und c) verhornte, blutverkrustete, stereotype Karatehände hatte. So sind sie dann bei der nächsten Station unter grossem Gejohle raus.
Naja, das Ende vom Lied: Die Leute packten ihre Handies mit schon gewählten "110" wieder ein, ich wurde mit entsetzten Blicken bedacht (haben die mich für nen Nazi gehalten? Ich kann auch nix dafür, dass ich ich blond und grünäugig bin :( ), als hätte ich eben einem Unschuldigen die Nase abgebissen.
Hab nicht mal n danke gekriegt, aber ok, die Frau war wohl ein bisschen unter Schock, verständlich.
Nur ein Opa hat mir wohlwollend zugenickt. Das tat dann gut.
Lange Rede kurzer Sinn: Glaubt bloss nicht dass die versammelte Gutmenschentruppe hinter euch steht, bloss weil ihr es wagt, Zivilcourage zu haben. Hätten die die Beppos gerufen... ich weiss nicht wie es ausgegangen wär - ich denke zwar nicht dass ich nach Gut-Toitscher Eiche aussehe, aber wer weiss, wie ich rüberkomme.
Ich weiss zwar, dass ich im Recht war, aber die Masse sieht das wohl doch anders.
Peinlich war`s jedenfalls, wieder ein Tag wo man sich schämt, in einem Land zu leben wo sich zwei Dutzend junger Männer nicht traut, einer Frau gegen 2 Aggressoren zu helfen.
Ich meine, wären alle aufgestanden, wäre es sogar ohne Gewalt abgelaufen (Ok, ist es so auch, aber war nicht abzusehen).... ABER wenn schon einer aufsteht und Klartext redet, den dann noch zu behindern und mit bösen Blicken zu strafen???
Aber von sowas lass ich mich nicht beeindrucken. Ich würd`s wieder tun :D
Wobei man heutzutage natürlich schon aufpassen muss, ich hab schon gemerkt, der Ton zwischen Mann und Frau ist ziemlich ruppig, zumindest bei den Ausländern der Unterschicht (die deutsche Unterschicht...naja da saufen Mama, Papa und 5 jährige Tochter eher zusammen), da macht man sich schnell zum Affen wenn man dazwischen geht und dann heisst es wieder Nazi und so.
Also: Vorsicht, Leute, der Hellhäutigere hat heutzutage eh im Zweifelsfall immer Unrecht :D <- provokant ausgedrückt
Super Beitrag. Was in den Köpfen der Schäfchen vorgeht: Feigheit.
Völlige Abwesenheit von Selbstwertgefühl, Stolz und Mitgefühl.
Wie die Frau sich fühlte: Wird von Pennern massiv angegangen,
und 20 Leute glotzen auf ihre Fußspitzen.
Einer mit Zivilcourage kann für Frieden im Umfeld sorgen;
ich habe Respekt vor Deinem Handeln.
Mögliches Risiko: Der Störer zieht nach dem ersten Treffer ein Messer.
Wenn er noch kann.
Nochma': Respekt. :cool:
Beste Grüße
Michael
>> packt mich ein Zusschauer von rechts hinten ...
Sowas von daneben. Als ob man dem Fahrer ins Lenkrad greift.
heidelauf
24-11-2005, 18:17
Gewaltprävention :
jo, besorgte Bürger bilden Milizen
:hammer:
Nachdenkliche Grüße vom heidelauf
Mmichael
25-11-2005, 07:58
Gewaltprävention :
jo, besorgte Bürger bilden Milizen
:hammer:
Nachdenkliche Grüße vom heidelauf
Milizen klingt hart, dazu:
Die sind uniformiert, und unterstehen doch wem. Nix für mich.
Wenn die Obrigkeit / die Länder weiterhin bei der finanziellen
und personellen Ausstattung der Sicherheitsbehörden knausern,
werden sich wohl Bürgwerwehren bilden.
Der Staat hat normalerweise das Gewaltmonopol,
geht hier aber z.T. nicht bestimmungsgemäß um.
Zurück zum Beispiel:
Einfach nur zu Glotzen, seh' ich als unterlassene Hilfeleistung an,
zudem als sehr unehrenhaft.
mfG
Michael
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