Alles in einem?

[Yasha Speed]

gibts eigentlich in den japanischen kampfküsnten so ne "alles in einem" kunst? die chinesen haben ja zum beispiel yiquan, wo der begründer verschiedene stile gelernt und dann den "roten faden" extrahiert und gelehrt hat.

also, gibts ne kampfkunst die das beinhaltet, was die japanischen kampfkünste ausmacht? kempo + jiu jitsu + waffen unter einem banner mit den selben bewegungsprinzipien... so was wie ein modernes sogo bujutsu.

mir fallen da folgende stile ein:

1) yoseikan (karate + judo + aikido + iaido)
2) klar, BBT (die machen ja wirklich alles)
3) aikido (waffentechniken, jiu jitsu techniken, und, zumindest wenn man ueshiba glauben darf, auch striking)
4) uralt kodokan judo (judo grappling, striking, diverse waffenkünste, z.b. jodo)
5) uralt kyokushinkai (striking, grappling, messer, shuriken und weiß der geier was sonst noch alles)

das problem bei denen ist, daß sie teils sehr unrealistisch trainiert werden (man erzählt ja horrorgeschichten übers bbt und das aikido ausm honbu dojo)oder manche facetten einfach rausgenommen haben (judo lehrt keine atemi und waffen mehr, aikido keine atemi usw.)

also, gibts sowas noch? vor allem, gibts sowas in deutschland?

[tiamatus]

Hmmm, auf Anhieb fällt mir da keine solche KK ein (mal abgesehen davon, dass ich sogar einige von dir aufgezählte nicht mal kannte :o ). Aber warum muss es unbedingt etwas japanisches sein? Wenn du etwas "internationaler" suchen würdest, würdest du bestimmt eher fündig werden (ich denke da so in Richtung FMA z.B.)...

[Yasha Speed]

jo, FMA wär mir auch auf anhieb eingefallen :D

aber es interessiert mich halt ob die japaner irgendwann vom sogo bujutsu abgekommen sind, oder obs sowas noch irgendwo international gibt. daß es solche sachen in japan gibt, bezweifle ich keineswegs, nur, wird das nicht exportiert? :confused:

[kennin]

Nein, tut mir leid. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, weder in Japan, noch in China, noch sonnstwo. Dieses Yiquan an welches Du da referierst wird auch nicht wirklich das halten was es verspricht.
Sowas gibt es nämlich gar nicht und kann es auch nicht geben, es sei denn man hat ein paar Jahrhunderte um es zu studieren.

Meiner Meinung nach, jedenfalls.

[Yasha Speed]

huh? das sahen die koryu leute aber anders... ist auch verständlich, da man ja nicht, sagen wir mal, jigen ryu kenjutsu, wado ryu karate und judo wild kreuzt, sondern einige prinzipien hat, die sowohl mit waffen als auch ohne anwendung finden.

wie gesagt, n beispiel wären auch die FMA, da klappt es ja scheinbar ganz gut.

[Shetland]

:)

[tom herold]

auch wenn ich mich wiederhole - ich stimme mit kennin in diesem punkt nicht überein. da die anzahl der im kampf tatsächlich wirksamen prinzipien begrenzt ist, kann man die jap. kk mehr oder minder schon zusammenfassen - und genau das (ja ,ja, ich höre euch stöhnen) hat kano ja auch getan. zur information: es gab (gibt?) im kodokan eine abteilung, die sich kobudo kenkikai nannte. dort wurden die jap kk studiert und ihre "main principles" ins judo integriert. auch darf man nicht vergessen, daß etliche ryuha in den kodokan eintraten und natürlich ihre techniken des jutaijutsu, ihre waffentechniken und ihre densho(!) mitbrachten. es läßt sich also ohne weiteres nachweisen, daß das kodokan judo, welches etwa 1925 gelehrt wurde, eine zusammenfassung von ca. 19 -21 ryuha des kory bujutsu war (die zahlen werden verschieden angegeben, die meinungen gehen da etwas auseinander, aber an der tatsache ändert das nichts.) von daher ist es wohl verständlich, wenn kano selbst sagte, daß ein leben kaum ausreichen würde, um wirklich kodokan judo zu erlernen. das kann man jedoch auch als ansporn sehen. zudem - wenn man diverse prinzipien verinnerlicht hat, erkennt man bewegungsverwandschaften sicher viel leichter und kann sich dann auch "artfremde" lehrinhalte zu eigen machen.:)
in diesem sinn - jiko no kansei!
tom