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Vollständige Version anzeigen : aktivität



tigercrane
24-02-2003, 10:47
hi an alle

wieso sind so wenige leute aktiv im bereich kung fu/tai chi?

genug geben würde es ja.. alle jammern immer wieder, dass viele wichtige informationen verloren gehen...

aber die wenigstens machen irgendetwas dagegen.. wieso?

viele grüsse

Raven
24-02-2003, 10:59
Hey,

Eine wirklich interessante Frage... wirklich.

Wenn ich darauf eine Antwort gebe, die meiner Meinung entspricht, würden sich wahrscheinlich einige hier angegriffen fühlen, obwohl das nicht in meiner Absicht liegen würde. Daher schweige ich...

Grüsse
Raven

tigercrane
24-02-2003, 11:19
hi an alle

@raven

schade.. hätte mich effektiv interessiert

viele grüsse

hanzaisha
24-02-2003, 12:18
hi,
vielleicht weil das dann zu viel kung fu für die leute wäre (harte arbeit im sinne von extrem viel zeit und geduld investieren, kaum noch zeit für andere dinge, ein leben ausschließlich für`s kung fu).

wenn jemand wirklich so dermaßen aktiv ist, sich so aufopfert muß er schon aufpassen keinen identitätsverlust zu erleiden.

außerdem kommt das finanzielle dazu. um so dermaen aktiv zu sein muß man sich a) durch kung fu ernähren (eigene schule, ...) und b) selber noch unheimlich viel üben, üben, üben, lernen, lernen, lernen…

ein großer, schwerer schritt!!!

Aethien
24-02-2003, 12:28
Hm,
Ich für meinen Teil denke, daß die Eigentümlichkeit der "Geheimhaltung" in der Tradition und dem damit verbundenen Verantwortungsgefühl für die Weitergabe von Wissen liegt.
Die intensiven Überlegungen zu Taktik, Technik, Strategie schufen früher eine Überlegenheit, für die kein Gesetz regelnd einwirken konnte ... Geheimhaltung förderte den Erhalt der Wirksamkeit und des Überraschungsmomentes im technischen und taktischen Bereich sowie die Verbindung von Loayalität mit Verantwortung ... (natürlich niemals zu 100%, wir sind alle nur Menschen)
Gerade in traditionalistischen Grundhaltungen meine ich oft, diese Tendenzen auch heute zu sehen, wobei manchmal die Chance vertan wird, sich im Vergleich untereinander zur Weiterentwicklung zu verhelfen. Der umgekehrte Effekt ist natürlich, daß sich das, was voreinander geheim gehalten wird, nicht vergleichen läßt, und so Konkurrenz vermieden wird.
Gruß,
Aethien

SQ
24-02-2003, 12:48
Also ich für meinen Teil erkläre mir das so:

1. Grundproblem:
"the east goes west..."

Die jungen Asiaten orientieren sich mehr und mehr an westlicher Kultur, sie spielen lieber Basketball, gehen in Diskos und trinken Bier, als dass sie die traditionellen Künste ihrer Kultur lernen möchten.

2. Grundproblem:
"the west goes east"

Ok, wir Westler besinnen uns immer mehr der östlichen Weisheiten und Künste, aber durch die so unterschiedlichen Kulturen ist es äußerst schwer zu lernen und Verständnis dafür aufzubauen.

3. Grundproblem:
"time"

Wer nimmt sich genügend Zeit (und damit meine ich auch, wer geduldet sich über Monate, Jahre und Jahrzehnte) um ein Ziel zu erreichen? Wir mit unserer Hektik&Streß-Generation (Fast-Food, Mobiltelefon, Laptop,....) sind doch darauf ausgelegt, alles sehr schnell, geradezu im "vorüberfahren" zu bekommen, verstehen und begreifen. Das geht mit Kampfkunst nicht!

und so weiter....

Aethien
24-02-2003, 13:12
Oh, eine gute Überlegung über den Kulturenaustausch ...
vielleicht sollte man in Bezug auf "Time" noch in Betracht ziehen, daß irgendwie jeder unglaublich hohe Maßstäbe anlegen will und recht enttäuscht ist, diese nicht schnell erreichen zu können.
Objektiv muß man sehen, daß auch im früheren China gewisse Grundfähigkeiten zum Lebensalltag der Oberschicht gehörten, aber wirkliche Zuwendung zu einem Leben für die Kamkfkunst genauso wie heute eine Ausnahme war.
Und wenn man sich die Diskussionen in diesem Forum z.B. manchmal ansieht, erkennt man die Tendenz, daß einige der Leute, die sich entsprechend leidenschaftlich mit ihrem ganzen Sein der KK verschrieben haben, auch eher nur mit gleichgesinnten Leuten abgeben ... auch dadurch entsteht eine gewisse ... hm ... soziale Grenze, die an nicht unterschätzen sollte ...
Gruß,
Aethien

mar1us`
24-02-2003, 14:12
naja es ist ja auch alles sehr viel mit geduld verbunden !

aus der Sicht der schüler:

sie kennen Kung Fu nur aus harten action filmen und denken wenn sie zum training gehen können sie das alles auch lernen
aba wenn sie dann zum training gehen zeigt der meister/trainer/großmeister/sifu.. ihnen nur die Grundschule
und da sind sie dann beim erstenmal schon verdammt enttäuscht!

BonsaiBabyGirl
25-02-2003, 10:22
[QUOTE]Original geschrieben von mar1us`
[B]naja es ist ja auch alles sehr viel mit geduld verbunden !



..das sehe ich auch so....wer in unserer Gesellschaft hat heutzutage noch Geduld???.....

hanzaisha
25-02-2003, 13:16
hi,

jau, in der "time" geschichte liegen bestimmt eine menge gründe.

in dieser hektischen erfolgsgesellschaft muß alles schnell gehen.

vor allem wollen viele leute auch lieber ganz schnell ganz viel geld mit ihrer kk machen (unterrichten, shows) und im asiatischen raum, gerade in china/taiwan/vietnam sehen die kk schüler die chance eine karriere wie jackie chan oder jet li einzuschlagen um`s mal besser zu haben. da wird nach der "grundausbildung" schnell in`s filmbusiness gewechselt.