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Schnellen Schrittes trat er genau vor den Achtjährigen und beugte sich zu ihm hinunter. Die Miene des Wing Chun-Lehrers wirkte versteinert. Seine Augen erschienen als feine Schlitze. „Glaubst du allen Ernstes, dass du weißt, was abgeht?!“, föhnte er dem Burschen entgegen. „Du hast nicht einmal die leiseste Ahnung vom richtigen Weg! – Wir müssen dich ständig auf diesen zurücksetzen und trotzdem stolperst du immer wieder in die falsche Richtung! – Höre auf, zu denken, dass du schon ein Adler ...
In der nächsten Übung nutzten die beiden Kampfkunsttrainer große Trittpolster, um ihren Zöglingen passenden Widerstand für ihre Fauststöße zu geben. „Denkt immer daran, wir zielen bei anderen Kindern nur auf die Brust und auf die Arme!“, schärfte Juliano den Schülern ein und stemmte sich hinter das Trainingsgerät. Alle Mädchen und Jungen schlugen kräftig die geforderten fünf Sekunden lang in das Polster. Alle, bis Ingmar an die Reihe kam. Seine beiden Tritte mit den fast sauberen Sportschuhen ...
Laut schreiend liefen die Kinder durcheinander. Ihnen beim Fangenspielen zuzusehen, bedeutete für Juliano immer eine große Freude. Die zwanzig anwesenden Jungen und Mädchen im Alter von fünf bis acht Jahren teilten mit ihm und seiner im vierten Monat schwangeren Frau Susann die Leidenschaft für das Wing Chun. Jene chinesische Kampfkunst bildete die Grundlage für den Selbstbehauptungskurs, welcher in den Zeiten der ausklingenden Corona-Pandemie den Kleinen die Selbstsicherheit für ihren Alltag vermittelte. ...
Korea hat eine über Jahrtausende zurückreichende eigene Kampfkunsttradition. Der bekannteste traditionelle Stil ist das Taekkyon. Diese auf Tritte basierende Kampfsportart wurde während der japanischen Besatzungszeit unterdrückt. Die Japaner sahen es lieber, wenn die Koreaner Judo oder Karate übten. Damit wurden die ursprünglichen Kampfkünste auf der Halbinsel fast ausgelöscht. In dieser Zeit lernten etliche Koreaner Karate und einige herausragende unter ihnen begannen, im Süden den Stil ...
Die Geschichte, die mir passiert ist, hat mit Kampfsport und zwei sehr interessanten Kerlen zu tun. Damit Ihr die Ereignisse richtig versteht, müsst Ihr wissen, dass sie beide Koreaner sind. Hier ist es wieder: Ko-Re-A. Der eine kommt aus dem Norden, der andere aus dem Süden. Wer weiß, wie verschieden ein Hamburger und ein Münchener sein können, der hat noch keine Vorstellung davon, was die unterschiedliche Herkunft für einen Koreaner bedeutet. Damit Ihr nicht selbst anfangen müsst zu recherchieren, ...