In einem feierlichen Gottesdienst ernannte mich der Priester am Altar zum Schildknappen. Als Zeichen hierfür erhielt ich ein geweihtes Kurzschwert und folgte Ritter Wilhelm von jetzt an auf Schritt und Tritt. Meine Aufgaben änderten sich schlagartig. Nun versorgte ich die Pferde des Rittervaters und pflegte seine Ausrüstung. Ich lernte zudem die Jagd kennen. Es ging auf die Pirsch, die Hetz- und die Treibjagd. Dabei zeigte er mir den dafür notwendigen Umgang mit Hunden und Falken. ...
Doch ich greife den Ereignissen vor. Ihr sollt zunächst einiges über mich erfahren, um zu verstehen, wie ich in eine derart verzweifelte Situation kam. Ihr müsst wissen, dass es der Herrgott mit mir recht gut gemeint hat. Ich wurde im Jahr 1205 des Herrn als zweiter Sohn des Freiherrn Ulrich II. von Reischach geboren. Der Vater benannte mich nach den Heiligen Ludger und Martin. Mit sieben Lenzen schickte er seinen Spross an den Hof des Herzogs von Teck. Auf der Teckburg wurde ich zum Pagen und begann ...
Prolog Blut und Schweiß, das ist der Geruch einer Schlacht. Ihr könnt euch sicher den Klang des Gemetzels vorstellen. Die schrilldumpfen Laute, wenn Stahl auf Stahl trifft. Das Knacken von Holz, aus dem einfache Schilde bestehen, und das helle Splittern der Spieße. Schwerer mag es euch fallen, die Kampfschreie und die gemarterten Todeslaute der Männer zu erahnen. Jenes erstickte Röcheln, wenn ein Brustkorb so durchbohrt wird, dass es seinem Besitzer nicht mehr möglich ist, auch nur ...