Ach, dafür haben die da Tests übrig ?
Tippt auf einen sodomistischen super-spreader unter den Tierpflegern :
Das Gürteltier ( zum Glück weit vom Raubtierhaus und Kevin G.s lüsternen Blicken weg platziert )
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Die Entwicklung in Schweden spricht momentan für mich gegen deren Strategie und für die bei uns getroffenen Maßnahmen.
Aber Ihr dürft weiterhin alle recht haben.
In einem Jahr können wir schauen wer alles schon immer gewusst hat.
https://www.tagesschau.de/ausland/sc...annen-101.htmlZitat:
Fest steht nur die Zahl der Corona-Toten, und die ist innerhalb eines Tages noch einmal kräftig gestiegen, um 172 - darunter angeblich aber auch ältere Fälle - auf nunmehr 1937. Schweden liegt damit im Verhältnis zur Bevölkerung etwa um das Dreifache über dem deutschen Wert.
Ich weise nochmal auf die Bevölkerungsdichte hin, die in Deutschland 10 mal höher ist, auch wenn wir hier schon lesen konnten dass die Schweden alle auf einem Haufen hocken http://www.wikilogix.de/bevdichte.html
Gesagt wurde auch schon, dass Schweden mit 52% den höchsten Anteil an Einpersonenhaushalte hat.
Im Gegenzug gibt es nicht viel was eine hohe Reproduktionszahl erklären könnte, außer eben die fehlenden Maßnahmen
Stand heute 14:00
Bayern 1476 Tote
Schweden (s.o) 1937 Tote
Ich würde sagen Schweden ist ganz locker an den Bayern vorbeigezogen.
Wobei Kanken glaube ich meinte das Schweden per Kopf drei mal so viele Tote hat wie wir.
ich denke, man muss zwei dinge im auge behalten.
einmal, dass corona einen basis-reproduktionsrate von 2,4 bis 2,5 hat.
um eine herdenimmunität zu erreichen, müssten etwa 50-70 % der bevölkerung die krankheit durchmachen.
(oder es gibt eine impfung, die aber noch in weiter ferne ist).
um die epidemie also "erlöschen" zu lassen, muss R unter 1,0 sinken, das wurde hier ja bereits wiederholt gepostet und die entsprechenden quellen dazu wurden angegeben.
bisher (stand 16. april) ist R auf einen wert von 0,7 gesunken.
es ist umstritten, welche maßnahmen (und ob überhaupt) dazu beigetragen haben.
die befürworter rigider maßnahmen erklären diesen erfolg mit den rigiden maßnahmen. diejenigen, die solche maßnahmen zum teil oder gänzlich ablehnen, weisen bspw. auf mathematische modelle hin, anhand derer sich (dazu wurden entsprechende quellen bspw. aus israel verlinkt) zeigen lässt, dass covid-19 wohl so etwas wie eine "natürliche halbwertzeit" von 40-70 tagen haben könnte.
beide standpunkte sind umstritten.
es ergibt sich nun die frage, was passiert, wenn die einschränkungen gelockert oder aufgehoben werden.
es ergibt sich weiterhin die frage, was passiert, wenn die einschränkungen nicht gelockert und schon gar nicht aufgehoben werden.
sollten die einschränkungen gelockert / aufgehoben werden, wäre es möglich, dass die basisreproduktionsrate des virus wieder ansteigt.
dann wäre alles bisherige umsonst gewesen, und es würden sehr wahrscheinlich noch viel restriktivere maßnahmen ergriffen.
ich gehe davon aus, dass dies der grund dafür ist, dass man von den verantwortlichen politikern keinerlei auch nur annhäernd verbindliche aussagen über den zeitpunkt einer lockerung der einschränkungen hört.
niemand möchte diese verantwortung tragen, und das ist verständlich.
allerdings, und das ist der zweite punkt, den man unbedingt im auge behalten muss, wird (eher früher als später) der zeitpunkt kommen, an dem man sich auch der unvermeidlichen frage stellen MUSS, welche folgen es hat, wenn die einschränkungen aufrecht erhalten werden (oder wenn die lage maßnahmen erfordert oder zu erfordern scheint, die sehr restriktiv sind und sich über einen sehr langen zeitraum erstrecken, etwa bis weit ins nächste jahr hinein).
ich denke, es ist nun wirklich langsam an der zeit, da alle karten auf den tisch zu legen und eine "gesamtschadensbilanz" zu erstellen.
es müssen endlich ALLE denkbaren und in betracht kommenden auswirkungen diskutiert werden.
und zwar öffentlich.
wie sich das in einer demokratie gehört.
dazu wird aufzuzeigen sein, wie hoch die wahrscheinliche anzahl der todesfälle sein wird, wenn die basisreproduktionsrate wieder ansteigt.
dies aber bitte sachlich, fundiert (!) und ohne panikmache.
dem ist gegenüberzustellen, welche folgen eine fortsetzung der verbote und einschränkungen haben wird.
auch das bitte sachlich, fundiert und ohne panikmache.
dazu gehören dann auch zahlen wie bspw. die der zu erwartenden pleiten (die man genauso gut oder schlecht schätzen kann wie die der zu erwartenden toten durch das virus).
allein in der gastronomie rechnet man mit dem zusammenbruch von mindestens 70000 (!) betrieben, das wäre ein drittel der gesamtzahl (200000).
mithin ein starker anstieg der arbeitslosenzahlen.
mithin eine starke erhöhung der sozialausgaben (arbeitslosengeld/ hartz IV) bei gleichzeitig wegbrechenden steuereinnahmen (bspw. lohnsteuer, gewerbesteuer, umsatzsteuer usw.)
das ist mit sicherheit verbunden mit einem rasanten anstieg depressiv determinierter krankheiten, und auch die suizidrate dürfte signifikant ansteigen.
davon abgesehen wird es ohnehin zu einer massiven erhöhung der stressfaktoren kommen: existenzangst durch jobverlust; zukunftsangst durch verlust des eigenheims (da durch zahlungsunfähigkeit kredite nicht mehr bedient werden können) ...
nicht zu vergessen die erzwungene isolation alter und kranker menschen.
oder die schwerwiegenden folgen für schüler, vor allem für jene, die sowieso schon lernschwierigkeiten haben und zur zeit nicht einmal nachhilfe in anspruch nehmen können.
ich weiß nicht, wie man das alles in zahlen fassen kann.
aber ich gehe davon aus, dass man diese dinge sehr ernst nehmen und unbedingt berücksichtigen muss.
man kann all das natürlich mit dem "schutz der gesundheit der (gesamt)bevölkerung" rechtfertigen.
aber eben nur für kurze zeit.
denn irgendwann MUSS man sämtliche (!) folgen abschätzen und gewichten.
und so ungern es auch mancher hören wird: die gesundheitsfürsorge kann nicht rechtfertigen, dass die wirtschaft unseres landes ebenso gegen die wand gefahren wird wie das schicksal einer großen anzahl von menschen, die von dieser wirtschaft existenziell abhängig sind.
so oder so, es sind sehr schwierige entscheidungen.
ich halte es für falsch, zu sagen: "wir retten um jeden preis menschenleben oder versuchen es wenigstens. wenn unser land darüber wirtschaftlich zugrunde geht, haben wir eben pech gehabt."
ich halte es für ebenso falsch, zu sagen: "es werden nicht so viele tote wie bisher prognostiziert, und es sterben ohnehin vorrangig die alten an und mit corona, folglich muss die wirtschaft, die unseren wohlstand sichert, den vorrang haben vor allen anderen überlegungen."
es gilt, abzuwägen.
sachlich und in öffentlicher debatte.
@rambat Ja, man muss es schaffen einen Mittelweg zu finden, nur irgendwie ist mir bis jetzt noch keiner untergekommen(weltweit) Es ist entweder das eine extrem oder das andere
sehr schöne Zusammenfassung, vielen Dank :klatsch:
Taiwan scheint schon sowas wie einen Mittelweg gefunden zu haben. Soweit ich meine zu wissen gab es dort keine Ausgangssperren.
https://thediplomat.com/2020/04/how-...e-coronavirus/Zitat:
There has not been any shut down of theaters, department stores, and, most importantly, schools although large gatherings are discouraged.
Geschichte meines Lebens.
Mit dieser Ansicht steht du auch nicht allein. Der "schwedische Weg" ist auch innerhalb der schwediscen Expertenkersei sehr umstritten
https://www.tagesspiegel.de/kultur/s.../25759290.htmlZitat:
...22 der prominentesten Professoren für Infektionskrankheiten und Epidemiologie veröffentlichten einen Kommentar in "Dagens Nyheter", in dem sie Tegnell zum Rücktritt aufforderten und an die Regierung appellierten, ihre Handlungsweise zu ändern. ..
https://www.tagesspiegel.de/wissen/s.../25763490.htmlZitat:
...Dass dies ausreicht, finden längst nicht alle. Bereits Mitte März hatten knapp 2000 Wissenschaftler in einem Brief ein Umdenken der schwedischen Regierung gefordert.
Dafür gibt es gute Gründe:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/s.../25763490.htmlZitat:
...Die Zahl der bestätigten Infektionen in Schweden lag am Donnerstag bei rund 16.755 ein Anstieg um knapp 751. „Die Zahlen von heute sind ziemlich hoch, das werden wir uns genauer anschauen“, sagte Tegnells Stellvertreter Anders Wallensten. Viele der neuen Fälle kämen aus Stockholm. „Das ist zwar nur ein Tag. Aber wir sehen absolut keinen Rückgang.“(...) Jetzt, wo Covid-19 in Pflegeheimen und anderen Einrichtungen wütet, musste die schwedische Regierung einen Rückzieher machen. Andere, die mit dem „Schwedischen Modell“ liebäugeln, müssen wissen, dass eine seiner entscheidenden Eigenschaften in einer höheren Zahl von Opfern besteht.
Zahlen und Kurvendarstellunge und Besprechungen, die nicht ins Details gehen, wie das in dem weiter vorne aufgeführten israelischen Text der Fall ist, sind daher nicht besonders aussagekräftig. Es ist eben relevant sich nicht nur die Länge einer Welle anzuschauen, sondern auch deren Höhe. Genauer hinzu schauen ist um so wichtiger, wenn man dann konkrete Vorschläge macht, etwas am Status Quo zu ändern. Ich seh da so, dass die Schweden da derzeit dazu mehr Anlass haben.
Würde man die Streberate SChwedens auf De übetrragen käme man auf 15 Tausende Tote innerhalb weniger Wochen, das ist schon eine ganz andere Nummer als 5000.
Offensichtlich kann es signifikante Unterschiede bei Effekten von Massnahmen geben.
Ich kenne deine Informationsquellen nicht. Die deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene sagt jedenfalls etwas anderes:
https://www.krankenhaushygiene.de/in...netipp2011/362
"Da der Mund-Nasen-Schutz mit der Dauer der Tragezeit durchfeuchtet, soll der Mund-Nasen-Schutz nach spätestens 2 Std. erneuert werden."
Da der Mundschutz während der gesamten Operation getragen werden muss, wären nach deiner Logik nicht mal kleinere Eingriffe bis 30 Minuten möglich bzw. müssten sich schon da zwei Ärzte abwechseln.
Danke, rambat! Guter Beitrag!
Inhaltlich möchte ich nur anmerken, dass die RKI-Schätzungen (!) zu R inzwischen keineswegs auf der seit Wochen konstant sinkenden Zahl der registrierten Infizierten beruht (Und sie sinkt *noch* deutlich schneller als die Anzahl Testungen), sondern auf weiteren Modellierungen und Schätzungen aus sogenannten Nowcast-Werten, die wiederum bisherige R-Werte plus Annahmen des RKI (die richtig oder falsch sein können) plus absolute Zahlen miteinander ver-modelliert.
Und da habe ich mich jetzt noch nicht mal - wie immer - über die Qualität der erhobenen Ursprungsdaten beschwert...
Auf deutsch: ob da jetzt 0,7 oder 0,9 oder 1,3 steht ... es sind alles nur grobe Annahmen und Annäherungen.
Wie die Reproduktionsrate sich WIRKLICH gestaltet? Puuuh!
Ja, guter Beitrag! Von den 3754 Posts mit identischem Inhalt ist das der bei weitem am schönsten formulierte. Weitermachen! :)
Aber noch eine Beobachtung von heute. Zum Lachen. Oder Weinen. Sucht es euch aus.
Vor dem Verbrauchermarkt steht eine mittelalte Dame und telefoniert. Mobiltelefon. Trägt Maske und Gummihandschuhe. Hält dabei mit der einen behandschuhten Hand die Maske vom Mund weg, selbigen natürlich berührend.
Jo.
Montgomery hat recht.
Blödsinn.
Mal zusammenfassend gefragt: Kann man sagen, wenn die Dunkelziffer der Infektionen wesentlich höher ist als die Anzahl der erfassten Infektionen, wird die allgemeine Tödlichkeit wohl geringer sein als der offizielle Schätzwert? Also angenommen unauffällige Infektionen verlaufen per Definition eher harmlos.
Ich sehe das ähnlich. Ich bin derzeit ein Freund der Lösung, bei der sämtliche Risikogruppen geschützt werden. Also beim Auftreten solcher Viren sämtliche Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime unter Quarantäne stellen, damit die sicher sind. Dann kann das Virus durchs Land branden und alle infizieren sich wie bei der jährlichen Erkältungs-Welle.
Wir haben derzeit etwa 100.000 Menschen, welche die Corona-Erkrankung nachweislich hatten. Davon sind 5.000 gestorben und 95.000 wieder gesund. Die Gefahr, an Corona zu sterben, liegt also bei 5 Prozent. Da aber 99 Prozent der Verstorbenen 80 Jahre und älter waren, liegt die Gefahr für einen gesunden 50jährigen wahrscheinlich irgendwo im Promille-Bereich. Für die überwältigende Mehrheit der Menschen ist Covid19 keine Bedrohung.
ABER: Diese Zahlen gelten nur für Deutschland. Bei uns ist die Letalität deutlich geringer als in unseren Nachbarstaaten. In den USA ist etwa jeder dritte Corona-Patient gestorben. In den europäischen Länden etwa jeder Zehnte. Als die ersten Meldungen aus China kamen, hat die Regierung meines Erachtens das einzig richtige getan: Voll auf die Bremse treten und Zeit gewinnen. Wir wissen immer noch nicht genug über das Virus.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich diese Entscheidungen nicht treffen muss. Was wäre gewesen, wenn Covid-19 mutiert wäre und Ebola-artige Eigenschaften entwickelt hätte? Man pokert schließlich nicht mit dem Leben ganzer Staaten.
Man sollte vielleicht nochmal betonen, dass Jena als erste Stadt eine allgemeine Maskenpflicht eingeführt hat und die haben seit 9. April keine einzige Neuinfektion mit Corona mehr. Wie kann man das ignorieren und stur auf dem Standpunkt beharren, Masken seien unsinnig?
Ja, sehr gute Zusammenfassung !!
Wobei ich beiauch noch anmerken würde:Zitat:
ich halte es für ebenso falsch, zu sagen: "es werden nicht so viele tote wie bisher prognostiziert, und es sterben ohnehin vorrangig die alten an und mit corona, folglich muss die wirtschaft, die unseren wohlstand sichert, den vorrang haben vor allen anderen überlegungen.
Die Tatsache, dass wir "weniger Tote als prognostiziert" haben, ist weiterhin sehr wahrscheinlich darauf zurück zu führen, dass eben die Basismaßnahmen eingeführt wurden. Und nicht, dass Covid-19 doch eine Ente oder ein 'Fake' ist.
Die "sachliche und öffentlicher Debatte" ist sehr wünschenswert und auch nötig - kommt schon im Gange - aber von manchen wird sie jetzt und später garantiert nicht sachlich geführt. Und sogar unter den mehr oder weniger Sachlichen wird es sicherlich nicht zu einem breiten Konsens kommen. Dafür wird es erst mal weiterhin zu viele Unwägbarheiten geben. Und, falls die Infektions- und Sterberaten doch wieder dramatisch anziehen, wird es wieder einmal KEINE goldene Zone geben, so schmal wie auch immer, wo Volksgesundheit und bestimmte demokratischen Grundrechte (z.B. Versammlungs- und Reisefreiheiten) schadensfrei miteinander vereinigen lassen.
Quadratur des Kreises. Leider.
Ich denke nicht, dass man alle von dir genannten Punkte in verlässliche Zahlen fassen kann. Es würde/wird zu vielen Schätzungen
kommen, manche haben keine Erfahrungsbasis, da wir sowas in der Form noch nicht hatten. Und wie du schon festgestellt hast:
auch die Experten sind sich uneinig, widersprechen sich zum Teil heftig. Und grade die ethischen Themen sind schwer auf den Punkt zu bringen, zum Teil werden sie wohl durch Grundgesetzt auch klar begrenzt werden.
Du möchtest also das gesamte Personal in der Einrichtung einknasten? Und wo sollen die schlafen? In den Betten der Patienten?
Lustige Idee.
Falls du das Pertsonal die Einrichtung verlassen lässt, wird die Einrichtung zur Todesfalle für die die du schützen möchtest.
So ja auch schon geschehen.
@GillesTCC
Quadratur des Kreises passt perfekt.
Liebe Grüße
DatOlli
Ärzte sind halt keine Politikwissenschaftler, Ökonomen, und so weiter. Der Tag hat halt nur so und so viele Stunden. Kann zwar schon sein, dass durch die Maßnahmen mittelfristig sehr viele Menschen gerettet wurden, aber die ganze Geschichte ist noch lange nicht gegessen. Afrika z.B. musste auch vor Corona gegen Hungersnöte ankämpfen. Das wird es sich noch zeigen wie viele Menschen in den Nachwehen der Krise sterben werden. Vielleicht wäre in der Hinsicht Schwedens oder besser Taiwans Herangehensweise produktiver gewesen. Im Moment sieht es jedenfalls so aus als könnte es Krieg geben. Selbst in Amerika denken die Leute offen über die Möglichkeit eines Bürgerkriegs nach. Die unterliegenden Spannung sind auf jeden Fall da, ob jetzt in Amerika, China, Indien, oder Afrika.
Gesund ist relativ. Beim erwähnten Lungenspezialisten der Taucher untersucht geht von den geschilderten Fällen niemand mehr tauchen, und die sind jetzt "gesund".
Jedenfalls werden wir es jetzt erleben, was unter den jeweiligen Maßnahmen passiert. Modell Deutschland, Modell Schweden, Modell USA.
Ich wäre allerdings auch für eine Unterweisung täglich nach der Tagesschau, wie man mit dem Mundschutz umgehen muss. Dazu gehört auch dass man nicht die Maske weghält wenn man husten muss, in die Hände rotzt, und danach dem Kassierer die Münzen rüberreicht. Das darf man gerne plakativ thematisieren. Ich vermute allerdings, dass ein dichterer Mundschutz als Schirm der nach unten offen ist den Atemschwall effektiver auf die eigene Kleidung begrenzen würde, als ein relativ undichter der direkt auf dem Mund sitzt. Sowas müsste man aber erst bauen. Ein Scarf sprich dünner Schal nützt wenig bis nichts, da geht viel durch.
Was hat sich denn geändert? Schweden hat dreimal so viel Tote pro 1Millonen, war schon am Anfang der Diskussion so.
Bayern hat gerade mal knapp 500 weniger, trotz hartem Lockdown.
Kann man natürlich als Erfolg sehen, dass Bayern paar Promille eingespart hat an Toten für einen harten Wirtschaftscut von dem man noch gar nicht einschätzen kann wie schwer die Nachwirkungen werden.
Edit: Man muss sich halt zurück erinnern. Man ging von einer Sterblichkeitsrate von 2% aus.
In Schweden, bei einer Durchseuchung von 70% müssten das ca. 142 000 Tote sein.
Bin gespannt ob wir da hinkommen.
Anmerkungen zur Kontaktsperren und den Deutungen der RKI-Zahlen (Reproduktion):
https://www.sueddeutsche.de/gesundhe...0422-99-795519Zitat:
...Die Reproduktionszahl konnte laut RKI aus methodischen Gründen nur im Nachhinein abgeschätzt werden, und zwar mit einer Verzögerung von etwa zehn Tagen. Am 23. März konnte demnach niemandem - auch den "Eliten" nicht - bekannt gewesen sein, wie hoch die Reproduktionszahl war. Bekannt war hingegen, dass die Zahl der Neuinfektionen bis zum 22. März massiv anstieg. ...Der sogenannte Lockdown ab dem 23. März war ohnehin nur der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Maßnahmen. Gemäß der Vereinbarung von Bund und Ländern wurden schon nach dem 16. März nicht nur Bars, Kinos, Clubs, Schwimmbäder und Museen geschlossen. Auch viele Läden des Einzelhandels mussten dichtmachen. Übernachtungen in Hotels waren für Touristen ebenso nicht mehr möglich. Zu diesem Zeitpunkt lag die Reproduktionszahl in Deutschland noch deutlich über 1....Warum aber blieb die Reproduktionszahl in Deutschland etwa auf dem gleichen Niveau, seitdem die Kontaktsperre in Kraft ist? Das RKI verweist unter anderem auf mehrere Ausbrüche in Pflege- und Altenheimen Ende März. Sobald sich das Virus dort erst mal ausbreitet, lässt sich dem auch mit den derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen kaum begegnen. Selbst wenn dann die Reproduktionszahl zur gleichen Zeit andernorts sinkt, bleibt sie im Mittel etwa gleich. Laut RKI werden durch das Kontaktverbot die Ansteckungen zwischen verschiedenen Haushalten verringert.
Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation mahnt ebenfalls davor, die Daten leichtfertig zu interpretieren: "Es ist sehr schwierig, allein anhand dieser Grafik Ursache und Wirkung abzulesen." Faktoren wie Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen und andere ließen sich nicht so leicht auseinandernehmen. Ihren eigenen Berechnungen zufolge zeige sich eine klare Wirkung der Kontaktsperre vom 22. März.
Der R-Wert ist außerdem ein bundesweiter Durchschnitt. Er überdeckt, dass es regional große Unterschiede geben kann. Ein exponentielles Wachstum der Infiziertenzahl ist allerdings immer gefährlich, egal ob auf Bundes-, Landes- oder Kreisebene.
Viele Epidemiologen sehen es als sinnvoll an, den R-Wert mit entsprechenden Maßnahmen dauerhaft sehr deutlich unter 1 zu drücken, um der Covid-19-Epidemie in Deutschland Herr zu werden. Von voreiligen Schlüssen von Fachfremden wie dem Ökonomen Homburg hält der Statistiker Küchenhoff wenig. "Man muss Zahlen richtig lesen können - und dafür muss man sich eben ein bisschen mit Epidemiologie beschäftigen." ..
Wie kommst Du für die USA auf 30%? DIe haben 850000+ Infizierte und 48000+ Tote. In D sterben auch nicht 5% aller Corona Infizierten.
Unsere Regierung hat, als die ersten Meldungen aus China kamen, NICHTS gemacht. Da fehlen fast 2 1/2 Monate dazwischen, da wurde rein gar nichts gemacht.
gruss
Man kann ja ganz grob gegenüberstellen:
1) Gerettete Leben/verhinderte Tote und verlängerte Lebenszeit durch Maßnahmen auf der einen Seite. Diese Seite ist vergleichsweise simpel zu überblicken und findet in der Gegenwart statt. Man nimmt einen WorstCase irgendwo zwischen 100.000 und 800.000 Toten bei wenig bis fast gar keinen Maßnahmen an; und man rechnet die durchschnittlichen Lebenserwartungen hoch.
2) Nicht gerettete Leben, verkürzte Lebenszeiten und Zuwachs an Leiden durch langanhaltende und relativ strenge Maßnahmen. Diese Seite ist vergleichsweise schwer zu überblicken und findet ein bisschen in der Gegenwart, vor allem aber in der Zukunft statt. Hier geht es momentan um Suizide infolge der Isolation, Vernachlässigungen in Heimen durch Besuchsverbot, vermehrte häusliche Gewalt. Dazu kommen dann die zukünftigen Folgen: sinkende Lebenserwartung durch geringeres Vermögen, ein schlechteres Gesundheitssystem infolge der Verschuldung und Rezession (das betrifft dann alle Bereiche: weniger physische und psychische Therapien, Versorgung mit Arzneimitteln, Rehabilitation, Zuzahlungen zu Hilfsmitteln wie Rollatoren, weniger Hospiz- und Palliativeinrichtungen und was weiß ich alles), schlechtere Gesundheit infolge von Abschlägen im Bildungssystem und individuellen Bildungswegen; Reaktionen (Kriminalität, Drogen etc.) auf den gefährdeten oder verloren gegangenen Broterwerb. Politische Verschiebungen mit weiteren sich daraus ergebenden Problemen.
Ich persönlich glaube, dass die Schäden von 2) die Schäden von 1) überwiegen. Damit optiere ich nicht für die 800.000. Aber ich bin dagegen, diesen Bodycount als moralisches Druckmittel zu verwenden.
Auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet (ich hoffe ich habe das richtig gemacht) käme Bayern auf 2.476 Tote, wenn man den selben Prozentsatz an der Gesamtbevölkerung nimmt, der in Schweden stirbt. Da hast Du vielleicht die Promille her?
Und Eintausend Tote weniger, von mir aus auch nur Fünfhundert, kann man nicht nur als Erfolg sehen, das ist ganz eindeutig ein Erfolg.
Ja, die wirtschaftlichen Nachwirkungen kann man nicht einschätzen. Intubiert und alleine sterben kann man aus individueller Sicht als sicher sehr negativ einschätzen. Den Tod würde ich doch als sehr starke und auch langfristige Nachwirkung einstufen.
Mein junger Freund, was fürchtest Du wird uns erwarten? Das sich nächstes Jahr nicht mehr jeder das neuste Handy, Netflix, Urlaub in Malle leisten kann?
Deine Dividende als BMW-Aktionär ist auf jeden Fall sicher. Wenn Dir irgendwann das Geld für Nahrungsmittel, Kleidung oder medizinische Grundversorgung fehlt, werde ich Dir auf jeden Fall helfen. Es sei denn mich erwischt der Virus.
Ich denke, sie haben sogar länger, als nur 2.5 Monate "nichts" gemacht. Zumindest, wenn man als Beginn das Datum setzt, ab dem die WHO involviert war. Allerdings haben sowohl WHO, wie auch unser RKI (und andere Institute und Behörden fast rund um den globus auch) die Lage harmloser eingeschätzt, als sie tatsäch war. Aber gemessen an dem damaligen Wissensstand, was hätte man machen sollen? Und bei anderen Epidemien, die es ja sehr wohl gegeben hat (z.B.: Cholera, Schweinegrippe, SARS, um einige aus den 2000er Jahren zu nennen) hat man auch nicht sonderlich reagiert und es ist immer einigermaßen gut gegangen. Aus Erfahrung gelernt. Nicht zu vergessen, dass die WHO teilweise bei anderen Epidemien stark deutlich gewarnt hat. Was haben alle hinterher über die WHO gelacht. Diese Deppen, es ist doch "gar nix" passiert. Da wollte man wohl nur den Umsatz mancher Industriezweige ankurbeln.
Die Leute, die sich hier und jetzt beschweren, ob unserer Maßnahmen, mit vllt ganz wenigen Ausnahmen hätten sich nicht minder beschwert, wenn sie Anfang des Jahres am Flughafen unnötig aufgehalten worden wären, oder gar als Rückkehrer direkt in Quarantäne gesteckt worden wären, nur weil am anderen Ende der Welt ein Virus umgeht.
Wir sind als Gesellschaft einfach vulnerabel, durch die Art, wie unsere Gesellschaft ist und wirtschaftet. Unsere Art zu leben hat eben nicht nur Vorteile.
Auch unsere Industrie hätte durch vergangene Epidemien gewarnt sein können. Und hat nicht reagiert.
In dem Moment, wo reagiert wurde, war es aber scheinbar effektiv. Und zumindest eine ganze Zeit, der, von dir erwähnten 2.5 Monate ist es gut gegangen, obwohl man "nichts" gemacht hat.