Natürlich nicht, deshalb habe ich das ja selbst als Klischee bezeichnet - ich wollte nur verdeutlichen, dass diesen Leuten Image/Außenwirkung sehr wichtig ist - typischerweise
versuchen die ja, von der Grundabstimmung her dominant/einschüchternd aufzutreten. Und da wäre eine Kampfsportart, die positive Werte wie Respekt, Verantwortung etc. transportiert,
ungeeignet.
Letztendlich ist das die gleiche Geschichte, warum es Kampfsport relativ einfach hat, jugendliche Gewalttäter abzuholen - das ist halt schlicht eine Sache, mit der die sich identifizieren
können. Da haben die beim Einstieg erstmal nicht das Gefühl, großartig verbogen zu werden. Das wird Synchronschwimmen niemals leisten können.
Damit ist aber aus meiner Sicht schon Schicht im Schacht - es gibt keine kampfsportspezifischen, positiven Werte. Ab diesen Punkt ist definitiv der Umgang/die Menschen entscheidend,
wie sich diese "Problem-Kids" weiterentwickeln. Hier braucht es nach meiner Überzeugung geschulte Pädagogen/Psychologen - der Testosteron-Dunstkreis allein bewirkt dort nix.
Da werden Aggressionen eher als so ne Art Energieüberschuss verstanden, den man mit ein paar Runden am Boxsack abbauen oder in neue Richtungen lenken kann. Das ist aber Bullshit.
Wenn diese Kids noch an die falschen Leute geraten, wird es richtig kritisch. Wenn die dort lernen, dass ein verurteilter Gewalttäter erstmal grundsätzlich nix negatives ist (wenn die Chemie stimmt),
wenn die dort beobachten, dass Straftäter per Handschlag begrüßt werden, diesen Leuten auch von "Normalos" offensichtlich Sympathien entgegengebracht werden - wie soll dort ein Umdenken
in den Köpfen angeschoben werden?
Wann begehen denn beispielsweise Jugendliche überwiegend Gewalttaten? Das ist abends/nachts unter Alkohol/Drogeneinfluss in der Gruppe.
Das bedeutet nix anders, als dass ein Großteil dieser Straftaten das Ergebnis einer bestimmten Situation sind und nicht im Vorfeld geplant werden.
Ob ein Jugendlicher in so einer Situation der "Versuchung" nachgibt, eine Straftat zu begehen, wird primär durch die "drift" bestimmt - einem Zustand der Offenheit gegenüber abweichenden Werten.
Vorgelebte Toleranz gegenüber Gewalttätern ist bei gewalttätigen Jugendlichen absolut kontraproduktiv.
Wenn ich mir hier die Kommentare so durchlese, sehe ich nur Lippenbekenntnisse. FZ werden abgelehnt, ein Vorschlag war, so ne Art Selbstauskunft einzuführen.
Diese würde aber gar nichts bringen, da durch diese Selbstauskunft praktisch jeder Schüler die Möglichkeit bekommt, seinen Trainer aus der Verantwortung zu nehmen.
Und da liegt der Hund begraben - echte, verbindliche Verantwortung wird rigoros abgelehnt.
Die Frage nach dem "Warum" kann sich jeder selbst beantworten.

