Zitat:
Angesichts dieser grassierenden und höchst infektiösen Dummheit hat ein Arzt in Augsburg zur satirischen Selbsthilfe gegriffen und im Diskussionsforum der Augsburger Allgemeinen die “Bekenntnisse eines Impfgegners” versenkt:
"Hiermit möchte ich euch alle darauf hinweisen, dass ich keine Masern-Antikörper habe (und auch nicht vorhabe, mir die mit irgendeiner Giftspritze von der Pharma-Mafia inklusive Aluminium und Quecksilber und Antibiotika und Formaldehyd verpassen zu lassen) und damit jederzeit an Masern erkranken kann.
(Mein Karma ist halt so, da kann ich gar nichts dagegen machen, sagt der Steiner Rudi, und der muss es ja wissen, denn der hat eine Akasha-Chronik, wo alles genau drin steht).
Wenn ich doch die Masern kriegen sollte, dann ist das richtig gut für mich, weil ich mach dann einen Entwicklungsschub, wo ich dann vielleicht besser im Lesen und Schreiben werde oder kann dann meinen Namen besser tanzen.
Sterben tut man nicht an Masern, sagen die im Internet da, wo ich immer lese, sondern nur an den Vorerkrankungen, und das ist dann wieder Karma, wo ich nix dagegen machen kann.
Also, liebe Mitmenschen, wenn mal eins eurer Kinder oder ihr selbst an Masern krank werdet: Ich bin da auf gar keinen Fall schuld …”
manchmal hilft eben nur noch satire ...
Zitat:
Liebe Impfgegner, es wäre nett, wenn Sie mein Kind am Leben ließen!
In Berlin ist ein kleiner Junge gestorben. Nach 18 Monaten endete sein Leben am 18. Februar 2015, weil er sich mit den Masern angesteckt hatte. Das sollte ein Schuß vor den Bug sein für all diejenigen, die Masern für eine harmlose Hauterkrankung halten und ihrem Kind daher die Impfung verweigern – dank des unermüdlichen Engagements der Impfgegner grassiert in Berlin gerade die größte Masernwelle seit langem.
Ich habe selbst keine Kinder, habe mir aber schon oft überlegt, wie ich mich fühlen würde, wenn ich vor der Wahl stünde, ob ich mein Kind impfen soll oder nicht. Und wie ich meine Entscheidung diesem Kind erklären würde. Deswegen folgt jetzt hier mein fiktiver Brief an meinen fiktiven Sohn in der Zukunft.
Vor drei Wochen bist Du 18 Jahre alt geworden. Das haben wir zum Anlass genommen, Deinen Impfpass mal wieder herauszukramen – nur um festzustellen, dass eine Auffrischimpfung ansteht. Dem haben wir dann heute Folge geleistet und Du hast mich, in Anbetracht der Schmerzen an der Einstichstelle und Deines leichten Fiebers, gefragt, warum wir Dich damals überhaupt haben impfen lassen. Das will ich Dir am Beispiel der Masern erklären.
Die Masern sind eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die eben nicht nur lustige Flecken auf der Haut mit sich bringt. Wer daran erkrankt, hat meist sehr hohes Fieber und fühlt sich äußerst schwach – noch viel mehr, als Du es jetzt tust. Du hättest etwa zwei Wochen mit dieser Krankheit zu kämpfen, die Dir außerdem reichlich Halsschmerzen, Übelkeit und Bindehautentzündung einbringen würde. Das klingt jetzt schon nicht gut, doch als Kleinkind hättest Du das noch viel schlechter ertragen.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Du ein Baby warst. In Deinem ersten Lebensjahr hatte ich immerzu Angst davor, Dich in KiTas zu bringen, da ich von einigen Eltern wusste, die ihrem Nachwuchs die Impfungen vorenthielten. Du warst noch zu jung für die erste Impfung und für mich war das Risiko, Dir diese Qualen angedeihen zu lassen, viel zu hoch. Als Du ein Kleinkind warst und die Auffrischung anstand, hattest Du Angst. Der nette grauhaarige Onkel Doktor stand dort mit einer übel aussehenden Spritze und zählte von Drei rückwärts, stach die Spritze aber schon bei der Eins in Deinen Oberarm. Du warst so empört über diesen Betrug, daß Du das Pieksen schon wieder ganz vergessen hattest. Dein Arm war ein paar Tage lang geschwollen, dann warst Du wieder für ein paar Jahre sicher. Das ist also Deine Leidensgeschichte.
Noch bevor Du überhaupt geplant warst, habe ich die Geschichte eines Paars verfolgt, dessen Tochter nach einer Maserninfektion im Säuglingsalter plötzlich an SSPE, einer chronischen Entzündung des Gehirns, erkrankte. Wie wäre es für mich gewesen, Dir dabei zuzusehen, wie Du erst die Fähigkeit zur Körperkoordination einbüßt, Zuckungen und epileptische Anfälle durchleidest und schließlich Dein Bewusstsein ganz verlierst? Wie Du nicht mehr mit uns sprichst, uns nicht mehr anschaust und nur noch teilnahmslos im Rollstuhl sitzt, bevor Du – viel zu jung – stirbst? Deine lebhafte, kluge Art wäre durch eine vermeidbare Komplikation einer gar nicht so harmlosen Kinderkrankheit ausgelöscht worden.
Das war jetzt alles sehr emotional. Doch da ich weiß, daß Du – wie Deine Eltern – nach rationaler Argumentation dürstest, habe ich ein paar Fakten zusammengestellt, die Dich hoffentlich davon überzeugen, daß wir damals die richtige Entscheidung getroffen haben.
Die SSPE ist eine sehr seltene Komplikation der Masern. Es gibt noch weitere, die ebenso tödlich verlaufen können oder dauerhafte Schaden am Körper hinterlassen. Da wären eine masernbedingte Lungenentzündung, Entzündungen der Hirnhäute und schwere Fieberkrämpfe. Die Masern können sogar zur Blindheit führen und in seltenen Fällen auch Herz und Nieren betreffen.
Impfgegner behaupten immer wieder, daß all jenes auch durch Impfungen, die ja immerhin den abgeschwächten Erreger enthalten, hervorgerufen werden kann.
Doch da können wir uns gern einmal die Zahlen ansehen: während fast 10% der an Masern erkrankten Kinder unter Fieberkrämpfen leiden, liegt die Rate dafür bei geimpften Kindern bei deutlich unter einem Prozent.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Entzündung des Gehirns (mit 20%iger Letalität) liegt bei Kindern, welche die Masern haben, bei 1:1000 – bei geimpften Kindern wird eine Rate von 1:1.000.000 diskutiert.
Die SSPE tritt bei einem von 5000 Kindern auf, die diese Kinderkrankheit durchleben und ist bei geimpften Kindern noch nie nachgewiesen worden.
Zitat:
Doch Impfgegner behaupten noch mehr Unsinn. Impfungen enthalten angeblich Giftstoffe, die Geimpfte krank machen – dieses Argument ist hoch im Kurs. Doch auch hier können wir einen kleinen Exkurs unternehmen; Deine Mutter ist ja nicht umsonst Pharmazeutin. Fangen wir an mit Aluminiumhydroxid. Das ist ein Hilfsstoff, der an der Einstichstelle verbleibt und dort eine lokale Entzündungsreaktion auslöst, damit das Immunsystem auf den injizierten Impfstoff „anspringt“. Ohne die Aluminiumverbindung wäre die Immunreaktion nicht stark genug für einen systemischen Impfschutz. In einer Dosis des Impfstoffs dürfen sich maximal 1,25 Milligramm Aluminiumsalz befinden.
Impfgegner vergleichen das Metall im Impfstoff gern damit, ein Stück Alufolie zu essen. Doch wie viel Aluminium nehmen wir eigentlich jeden Tag in uns auf?
Aluminium kommt in vielen Nahrungsmitteln vor, vor allem in Gewürzen und in Schokolade. Dabei enthält eine Tafel Schokolade etwa 16,5 Milligramm Aluminium – davon wird aber nur 1% in den Körper aufgenommen. Wenn Du in Mathematik gut aufgepasst hast, kannst Du nun ausrechnen, daß 10 Tafeln Schokolade den selben Aluminiumgehalt haben wie eine Dosis Impfstoff. Besser noch: im Durchschnitt nimmst Du pro Tag knapp 150 mg Aluminium über die Nahrung auf!
Egal, ob Du Impfgegner bist oder nicht.