+1 :halbyeaha
Wenn man bedenkt, wie viele Streitigkeiten es um Graduierungen, Geld, politische Positionen usw. auch und gerade bei hochrangigen KK gibt. Das ist fast wie in der katholischen Kirche:).
Druckbare Version
wo ist das Problem hier mit dem Board? Ist doch alles tuffig :cool:
Die Werte sind letztendlich immer Idealvorstellungen an die man sich zu 100% gar nicht halten kann. Und die Leute, die sie am lautesten predigen, sind regelmässig die, die sie auch am wenigsten beachten.
KK-ler sind letztendlich auch ein Spiegel der Gesellschaft. Nur weil wir regelmässig Stöcke schwingen und uns aufs Maul boxen, macht uns nicht automatisch zu besseren Menschen
Das halte ich für ein (weit verbreitetes) Vorurteil.
Predigen und sich dran halten muss sich ja nicht zwingend gegenseitig ausschließen.
Vielleicht möchten sie andere Menschen auch von diesen Idealen begeistern, weil dann die Gesellschaft insgesamt besser werden würde?
Bushido??????? Das muss es sein, soto-deshi....
Ich persönlich finde es albern, daß immer noch einige irregeleitete Romantiker glauben, man würde durch das jahrzehntelange Praktizieren einer KK (möglichst noch einer "edlen ostasiatischen, schon von den Samurai ... blablabla ...") gleichsam automatisch zu einem besseren Menschen oder gar einem Übermenschen mit moralischer Vorbildfunktion mutieren.
Wenn man ein "anständiger" Mensch ist (und die Definition dafür legt auch jeder selbst fest), dann ändert sich das nicht, wenn man einen Kampfsport oder eine Kampfkunst trainiert.
Ist man kein "anständiger" Mensch (auch das wieder eine Definitionsfrage), ändert sich auch das nicht durch das Training einer KS/KK.
Es liegt an jedem selbst, sich unabhängig vom Training möglichst so zu verhalten, daß er einigermaßen erträglich im Umgang mit seinen Mitmenschen ist.
Erstaunlicherweise scheint es aber so zu sein, daß manche Menschen glauben, sie dürften von anderen nachdrücklich die Einhaltung o.g. Ideale fordern, während sie selbst nicht im Traum daran denken, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und ggf. zu ändern.
Ist schon ziemlich irre, daß es bei der dem Kampfsport zugeschriebenen "Vervollkommnung des Charakters" immer nur um den Charakter anderer Menschen zu gehen scheint ...
:D
Schwammige Begriffe.Zitat:
Höflichkeit Bescheidenheit
Hilfsbereitschaft Ehrlichkeit
Selbstbeherrschung Mut
Respekt Wertschätzung
Ernsthaftigkeit Freundschaft
Ich komm ja aus ner KK, die inzwischen gut und gerne ihre 250 Jahre auf dem Buckel hat (wenn man mal Shinai-&-Bogukloppen als Definition nimmt). Da wurden mal die Ideale einer Standes-Lehens-Beamtengesellschaft draufgepappt, mal die eines aggressiven imperialistischen Nationalismus, und dann, nach dem Krieg, die einer modernen friedlichen Demokratie. Die KK an sich hat sich dabei nicht großartig verändert; trotzdem wurde jeweils behauptet, die KK unterstütze die Entwicklung dieser grundverschiedenen "Wertesysteme" in besonderer Weise.
Ich halt`s für Quatsch.
Als Zielsetzung finde ich das trotzdem nicht verkehrt.
Ziele sind ja nicht immer dazu da auch erreicht zu werden.
Das Streben dahin kann ja auch schon ne feine Sache sein.
Wenn dadurch von 10 Leuten einer oder zwei auf einen besseren Weg gebracht werden ist das doch auch ein Erfolg!
So ganz einfach und pauschal, ja?Zitat:
Das wird man durch Erziehung und Vorbild.Zitat:
Zitat von rambat Beitrag anzeigen
Wenn man ein "anständiger" Mensch ist ...
Beides in der Kampfkunst anzutreffen.
Bezweifle ich.
Und was Vorbilder und Erziehung angeht ... wieso muß man damit hausieren gehen, wenn von KS/KK die Rede ist?
Vorbilder und Erziehung findest du auch im Rugby, im Tischtennis, im Kegelclub, bei den Pfadfindern ...
Mir geht vor allem auf den Senkel, daß es immer und immer wieder fehlgeleitete Romantiker gibt, die den angeblichen "Erziehungsauftrag" vor allem japanischer KK in bekloppte Formeln und Definitionen zwängen und dann nichts Besseres zu tun haben, als allen anderen damit auf den Wecker zu gehen.
Wer nach diesen dort formulierten Idealen leben möchte - nur zu!
Aber es nervt mich, daß gerade jene, die diese Ideale so gern im Munde führen, ihre Hauptaufgabe oftmals darin zu sehen zu scheinen, andere zu "erziehen" und anderen Menschen diese Ideale aufzuzwängen.
Heißt das denn dann im Umkehrschluss das sich alle SVler (KM und Co.) welche ja nun keine explizite KK oder KS betreiben dann aufführen dürfen wie die Axt im Wald?
Sind ja keine Kampfsportler insofern sind die genannten Attribute innerhalb dieser Gruppe gern zu vernachlässigen oder wie?
Verklärte Budoromantik gehört m.E. in einschlägige Filme verpackt in denen der Meister mit den Essstäbchen dann die Fliegen fängt - ansonsten sollte man damit anderen Leuten doch bitte nicht auf den Senkel gehen. Gerade auch in einem Buch für Kinder finde ich das eher deplatziert. Werte und Normen vermitteln - ja gern, aber doch bitte nicht so abstrakt und verklärt das kaum ein Normaldenkender geschweige denn ein Kind etwas damit anfangen kann.
Ich finde, Terao hat's für's kendo sehr gut zusammengefaßt:
Und ganz genauso sehe ich das für's Judo.
Völlig egal, was Kano wirklich mal wollte - heute klatscht jeder das Etikett auf's Judo drauf, was ihm genehm ist.
Und wenn ich "dem Judo ihm seine Werte" so sehe, die da im DJB propagiert werden ... und von denen anfangs behauptet wurde, sie seien mehr oder weniger direkt von Kano übernommen worden ...
"Gut gemeint" ist eben immer noch das Gegenteil von "gut gemacht".
Und was die aktuelle Diskussion um "Kampfkunst und ihre Werte" angeht ...
Wieso müssen eigentlich immer wieder irgendwelche Leute halbverstandene, in einem ganz anderen soziokulturellen Kontext aufgestellte Verhaltensnormen, die zum größten Teil der konfuzianischen Lehre entlehnt wurden (und nach denen sich Anno Tobak auch bloß niemand richtete!), unbedingt auf das Hier und Heute zu übertragen versuchen?
Wahrscheinlich, weil's besser klingt als einfach zu sagen: "Benimm dich anständig und nimm auf andere so viel Rücksicht, wie du selbst auch erwartest!"
Ich fürchte, es steigt dem einen oder anderen tatsächlich zu Kopf, geballten Schwachsinn wie das "Hagakure" zu lesen oder den schwärmerischen, romantisierenden Mist, den Inazo Nitobe in seinem "Bushido" verzapft hat.
Da will man doch gleich den Edelmenschen und "Samurai" raushängen lassen, nicht wahr?
Oder wenigstens stolz verkünden, daß man ganz normale sogenannte Sekundärtugenden an den Nachwuchs vermittelt ...
Klasse.
Wird in jeder Handballmannschaft, in jedem Eishockeyteam und in jeder Pfadfindergruppe auch gemacht, nur ohne dieses ganze "Budo"-Tamtam.
Und gemessen daran, wie viele Armleuchter ich auch und gerade in den sogenannten "Budo-Künsten" oder gar in den sogenannten "Budo-Sportarten" :D getroffen habe, scheint es dort ja nicht weit her zu sein mit der erfolgreichen Vermittlung von Tugend und Edelmenschentum ...
:rolleyes:
Ich wills mal so sagen: In der Threadüberschrift redest Du von Kampfkunst und plötzlich hast Du die "Werte" in einem Kampfsportbuch gefunden. Und ja, ich mache da einen Unterschied, wobei ich keines von beiden per se negativ besetzen werde. Es gibt überall solche und solche.
Das sind wirklich Allerweltsplätze. Ein bißchen Bushido, ein bißchen Ritterromantik, ein wenig von dem, etwas von jenem.Zitat:
Höflichkeit Bescheidenheit
Hilfsbereitschaft Ehrlichkeit
Selbstbeherrschung Mut
Respekt Wertschätzung
Ernsthaftigkeit Freundschaft
Ich betreibe seit Jahren KK und nichtsdestoweniger gibt es Leute, mit denen ich nicht freundschaftlich verkehre, sondern die ich verachte und vor denen ich genau null Respekt habe; infolge negativer Erfahrungen. Bin ich deshalb kein Kampfkunstbetreibender?
Ich denke, daß die Threadüberschrift korrekterweiseZitat:
Was denkt Ihr???
Kampfkunst und ihre Werte
lauten müßte. Weiterhin denke ich, daß Häufungen von Satzzeichen nicht wirklich ein Zeichen für einen guten Schreibstil sind.