Das fasst schön zusammen wie unterschiedlich unsere Ansätze sind: Mir ist es vollkommen egal so lange ich später meine Wunden versorgen kann und der andere nicht läuft alles wie geplant.
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Da kommt dann halt der Nachstich ins Spiel, den ich in Posting 30 beschrieben habe.
Was man bei so langen Waffen und so tiefen Wunden noch versorgen möchte...
https://www.youtube.com/watch?v=nITldg2dOVk
Nach dem ersten Kratzer aufzuhören und sich auf was zu einigen hatte schon Sinn. Und auch die Taktik erst mal die Distanz zu halten, sich vorzutasten und das Nächstliegende zu treffen. Florett sollte auch erst mal Abwehr und Konter üben bevor man dann zum Degen überging.
Ich hab den mMn zentralen Punkt in meinem oberen Post schon beschrieben:
Der TE fragte nach Sparringserfahrungen. Von denen habe ich berichtet.
Ich persönlich bin auch ein großer Fan von Knifesparring - aber primär vor dem Hintergrund der Attribute, die es fördert: Reaktion/ Reflexe, Timing, Koordination,...
Man muss nämlich bedenken, dass reale Messerattacken keine Duelle sind, während klassisches Knifesparring eben immer duellartig oder zumindest duellähnlich abläuft - weswegen sich Sparringserfahrungen in diesem konkreten Fall eben nur bedingt auf die Realität übertragen lassen.
Based on what we know about ...
Ein wesentlicher unterschied zwischen ihnen und Erfahrenere ist, dass die Beinarbeit zu statisch und linear ist und die Messerhand zu lange statisch vor dem Koerper gehalten wird.
Aber ein gutes ueberschaubares Beispiel zum Thema Reichweite.
Viele italienische Messersysteme SIND auf Rapierfechten aufgebaut.
Ob man sich auf "prima sangue" in dem Duell geinigt hat, kommt auf die Ursache des Duells an - zumindest auf Sizilien.
Wie ist das eigentlich bei Schwertern?
Hier in dem Clip aus der Zatoichi-Reihe kämpft (und siegt) der blinde Held mit (vermutlich) unkonventioneller Schwerthaltung. Ich habe mich auch schon gefragt, welche Vorteile das in einem realen Schwertkampf :-§ bringen soll.
Sollte man diese Attribute nicht durch andere Übungen besser trainieren können? „Bedingt realistisch“ ist schön formuliert. Für mich persönlich geht es komplett daran vorbei wie ein Messer genutzt werden sollte. Aber das ist ja das schöne in der Welt der KK: Es ist für jeden etwas dabei :)
Hm, bei Libre macht ihr doch auch Sparring: https://www.youtube.com/watch?v=YZnxm6I7mQo
Wobei ein Duell-Szenario ja durchaus auch in der Realität vorkommen kann, z.B. wenn man in einer bestimmten Situation tatsächlich die Zeit und Geistesgegenwart hat, sich gegenüber einem bewaffneten Angreifer mit der eigenen Waffe zu positionieren.
Nein, machen wir nicht.
Es handelt sich hier um einen Promo Clip von einem Chapter.
Bei dem „Blender“ geht es darum Leuten ihre Phantasien zu nehmen: Es gibt keine Duelle, man wird getroffen!
@gongfu
wenn ich mir deine videos auf facebook ansehe dann versteh ich das ihr kein sparring macht.das piper scheint mir bis zur attacke das messer zu verbergen und dann wird überfallartig auf verschiedenen ebenen sein gegenüber abgearbeitet.es ist auf nahkampfsituationen ausgelegt und da macht es wirklich keinen sinn zu sparren.in dieser distanz gewinnt der der der aktivere ist.seh ich das im groben richtig?
ich für mich hab so ein kleines packet auch,aber ich trainiere auch das fechten mit dem bowiemesser.das findet ja eher in weiter und mittlerer distanz statt.da macht es aber wieder sinn zu sparren....es ist also je nachdem wo man sein hauptfocus richtet mal mehr mal weniger sparring möglich um am ende was verwertbares herauszuarbeiten.
beste grüße
Der Eispickelgriff ist für den Nahkampf erdacht, wäre der klassische Fechtgriff oder der "normale" Hammergriff für den Distanzkampf ausgelegt sind.
Wenn das angenommene Szenario also tatsächlich eine Duellsituation darstellen soll, in der beide Messerkämpfer in einigem Abstand zueinander den Kampf beginnen und genügend Raum für offensive wie defensive Schritte besteht, dann wird der Eispickelkämpfer den Kürzeren ziehen.
Das ist reine Physik.
Der Fechtkämpfer kann seine Waffe sowohl offensiv mit tödlichen Stickattacken aus unterschiedlichen Winkeln als auch defensiv mit Schnittattacken, die gegen den gegnerischen Waffenarm geführt werden, einsetzen. Dabei hat der Fechtkämpfer aufgrund der erheblich längeren Reichweite und der Tatsache, dass er lethale Stiche führen kann eindeutig den Vorteil.
Der Eispickelkämpfer dagegen kann Stiche nur auf kürzer Entfernung führen und muss sich daher eher auf Schnitte oder Krallentechniken beschränken, die zwar auch lebensbedrohlich sein können, aber nicht sofort die gleiche Wirkung erzielen wie ein Stich in den Hals, zum Solarplexus oder in die Nieren.
Um diesen Nachteil auszugleichen müsste der Eispickelkämpfer wesentlich schneller auf den Beinen unterwegs sein als sein Kontrahent. Gehen wir aber davon aus, dass wir zwei technisch, physisch und mental gleichwertige Kämpfer auf´s Feld schicken, dann wird der Eispickelmann im Sarg enden. Was nicht heißt, dass der Fechter ungeschoren davon kommen muss.
Das Problem die Distanz zu verlieren und das Problem der Doppeltreffer ist leider nicht so leicht zu lösen. Klar man lernt Beinarbeit, man lernt Kontrolle in einen Kampf zu bringen, nur in einem Freikampf passiert alles, auch wenn man es zu vermeiden versucht und wenn dann kontrolliert als taktische Finesse.
Das Problem beim zu dicht stehen ist, dass der Kampf sich für alles mögliche öffnet und selbst bei den längsten Waffen passiert es.
Dazu diesen lustigen Clip:
https://www.youtube.com/watch?v=cHBwX2FcAN4
Beim olympischen Fechten hat man es so gelöst den Kampf bei Körper an Körper und wenn einer am anderen vorbei ist zu stoppen und neu aufstellen zu lassen (meine Regelkenntnisse sind nicht die frischesten). Körper an Körper wurde zu einer Art Glücksspiel, wer zieht zuerst die lange Klinge hinter den Körper oder über Kopf und versuchen viel zu stochern, damit es sich verfängt. Beide Anzeigen leuchten gewöhnlich und man schaut fragend den Schiedsrichter an, was der noch daraus macht.
In einem historischen Kontext ist das unbefriedigend. Letztlich müsste man Distanzarbeit, Griffwechsel, Einsatz des anderen Armes und ringerische Aktionen beherrschen, jeweils auf verschiedene Klingenlängen abgestimmt. Das ist sehr viel und wenn jemand SV- orientiert ist, dann verstehe ich, wenn der sagt kleine versteckte Waffen aus nächster Nähe in beengtem Raum haben für ihn Priorität, ebenso wie der festeste Griff für das eigene (Hosentaschen-)Messer.
Das gezeigte Libre Fighting finde ich nicht wirklich überzeugend. Ich sehe ständig, dass sie nahe an einander kommen, dabei weder Kontrolle dadurch gewinnen noch versuchen sie wieder in die Distanz zu gehen. Das kann doch nur schief gehen.
Selbst diese beiden Jungs hier machen das besser, finde ich:
https://www.youtube.com/watch?v=3Gg6JiXNgqA
... auch wenn die nicht wirklich fantastisch sind.
Interessanterweise ist es übrigens so, dass in Nord-Amerika bei einem viel größeren Anteil der Tötungen mit Messern der Reverse Grip benutzt wird als es in Europa der Fall ist. Das kann kulturelle Ursachen haben. Kann mit den Messern zu tun haben - klar ist zumindest, das bei Messern über eine gewisse Länge der Reverse Grip keinen Sinn macht - hier ein Extrembeispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=2iaZSaz9o18
Was in dem englischsprachigen Beitrag in diesem Thread erwähnt wurde - mit dem Daumen den Griff sichern sodass das Messer nicht durchrutscht - das macht natürlich Sinn - zumindest, wenn man nicht regelmäßig übt härtere Ziele zu treffen, z.B. mit dem Trainingsmesser gegen irgend etwas. Dabei macht es natürlich auch einen riesen Unterschied, ob man das Messer einfach wie einen Hammer anfasst, oder ob man Den Sabre Grip hat, wo das Messer extra von den Handknochen unterstützt wird. Ergibt auch mehr Reichweite. (So kann man mit dem Tactical Flashlight auch wunderbare gerade Stöße machen und auch noch ein bisschen mehr Reichweite als beim Finger-Jab haben - und auch noch Wirkung erzielen ohne zwingend dauerhaft Gesundheitsgefährdende Angriffe zu machen.)
Der Reverse Grip hat hier ganz nach meiner Meinung erstmal den Zweck, mit einem komplett unkonventionellen ersten Angriff/Konter zu überraschen.
Wie das aussehen soll, siehst du z.B. in dem letzten Kampf in "Sanjuro" - übrigens mein Lieblingsschwertkampf und wahrscheinlich immer noch der schnellste / Kürzeste SChwertduell der Filmgeschichte. Ich habe man die Bildframes gezählt, aber ich weiß nicht mehr, wieviele es waren. Über 18 waren es bestimmt nicht.
@ Wolf‘s Den: Sorry, aber Du hast leider keine Ahnung. Amasbaal hat das ja schon schön formuliert. Es geht beim tödlichen Einsatz des Messers um Intent, nicht um Griffart oder Länge.
@ Lino: Der Clip den Du gepostet hast zeigt sehr schön wie der Einsatz des Messers ohne Intent aussieht. Niemand will verletzt werden, kein Intent. Es handelt sich bei diesen Clips zumeist um ritualisierte Auseinandersetzungen (Aufnahme in eine Gang).
Es ist doch sehr deutlich dass wir hier zwei Fronten haben:
- Leute die in einer Fantasiewelt leben und an ehrenvolle Duelle glauben in denen Lönge, Griffhaltung, etc den entscheidenen Vorteil bringen damit man eine Punkt holen kann.
- Leute die wissen wie ein Messerangriff in der realen Welt aussieht.
Und selbst in einem Duell-Setting ist letztlich nicht die Griffart, sondern das Können entscheidend: https://www.youtube.com/watch?v=0oAVHmP7U9A
Das Können relativiert sich ganz schnell wenn man einem mit Intent begegnet und selber keinen Intent hat.
Ein Bekannter von mir (Cleaner im Gefängnis in LA gewesen) der selber auch FMA betreibt hat einen Häftling einmal bzgl der Messermethode der Gefangenen befragt: „Du tötest den anderen und gehst nach Hause und verbindest Deine Wunden“ war die Antwort.
Es gibt verschiedene Methoden die Dir helfen die Attribute hervorzubringen die Dich dazu befähigen in einer bestimmten Situation dementsprechend zu agieren. Duelle mit Trainingsmessern und das drillen komplizierter “Patterns” gehören eher nicht dazu.
Töten an sich ist ja nicht das Problem. Wir sehen täglich wie einfach das ist ..Selber nicht getötet zu werden ist hier ja die „Kunst“ ;)
Das Problem ist dass das menschliche Gehirn „Bewegungen“ liebt. Je exotischer umso besser. Hinzu kommt dass die Wenigsten jemals mit richtiger Gewalt konfrontiert wurden...
Man(n) ist lieber ein stolzer Krieger und misst sich in einem ehrenvollem Duell bevor man jemanden hinterhältig absticht. Dass der Friedhof voll mit Helden ist und die Realität anders aussieht will keiner wissen.
Du willst es nicht verstehen, oder? Es geht nicht um mich, es geht darum dass Leute sich nach einer antiquierten Welt voller Ehre sehnen und so auch gerne trainieren.
Glaub mir, als Sinologe kann ich Dir versichern dass es nicht so romantisch war wie es in den Filmen dargestellt wird ;)
Wann hast Du das letzte Mal ein faires Messerduell gesehen?
Siehst Du, ich auch nicht.
Wir diskutieren hier über einen Sachverhalt der so niemals eintreten würde.
Ist es fair wenn sich der Tiger an seine Beute anschleicht, sie von hinten anspringt und schnell und effektiv tötet?
Kampf auf Leben und Tod ist nie fair und ehrenhaft, weder im Tierreich, noch bei den Menschen.
Grüße
Kanken
na in solcher deutlichkeit hast du es bisher nicht kundgetan das du den angreifer meist der rücksichtslos agiert.
da bin ich ich ganz bei dir.gegen einen überraschenden angriff aus nächster nähe kann wohl niemand was machen.da schlägt action reaktion immer.zumal man es ja wahrscheinlich nicht mal sieht was kommt.........weil eben heimtücke.....ect.
aber ich bin der meinung das es da zwischen dem was du beschreibst und z.b. eine einfache messerbedrohung noch viel raum ist das man mit gutem realistischem training füllen kann.
Persönlich noch nicht ausprobiert, aber vielleicht hilft dir das weiter:
https://www.youtube.com/watch?v=4r1jP1JOMVs
@Gong Fu
Wo ist denn das Problem, die Frage zu bejahen?
Von nichts anderem redest du doch die ganze Zeit beim Thema Messerkampf. Dass man das dann genauso sieht, nämlich als feige, hinterhältig und unehrenhaft, damit musst du eben leben, was aber sicher kein Problem ist. Denn der Ehrenvolle auf dem Friedhof kann sich tatsächlich dafür nichts mehr kaufen. Ob der Attentäter immer glücklich ist bei einem Blick in den Spiegel, ist dann die andere Frage.
Grüße
Wie ich auch weiter oben erwähnt habe: Duell Szenarien sind nicht so tödlich wie einige hier schienen zu glauben.
Ich sage ja auch nicht, dass es nicht Situationen gibt, wo man gezwungen sein kann in einen chaotischen In-Fight zu gehen, wie in dem Libre-Video gezeigt wird. Wenn ich aber sage, "nicht überzeugend", ist es weil ausschließlich so was gezeigt wurde - das macht natürlich den Eindruck als wäre das die erste und überwiegend wichtige Option für sie.
Nichts mit wieder respektvoll in die Largo Mano Distanz. Nichts mit, "beenden wir mal des wilde gemetzel mit einen Schnitt über die Augeh". Selbst trainierte Messerfechter sind plötzlich etwas zurückhaltender, wenn eine reale Gefahr oder zumindest die Aussicht zu Schmerzen oder kleine Verletzungen ein Teil der Übung werden.
Wie hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ENJHeOehHUc
Es ist natürlich auch leicht "mit intent" anzugreifen, wenn der Gegner weitestgehend unbewaffnet ist. Das ist sicherlich das, was in den meisten Fällen passiert. Aber die Einteilung "mit Intent" oder nicht ist trotzdem mehr oder weniger Sinnlos. Das ist kein genau eingrenzbarer Begriff. Intent wird immer da sein in höherer oder minderer Grad. Wer öfter in physischen Konfrontationen mit anderen war wird vermutlich das gleiche festgestellt haben wie ich: Es ist nicht zwingend weder der Stärkste, der technisch Kompetenteste oder der Bewaffnete der gewinnt. Der, der gewinnt, ist meistens derjenige, der zuerst die größte Gewaltbereitschaft hat und auch die Mittel und die körperliche Fähigkeit besitzt, die Gewalt auszuüben.
Ich glaube, die Meisten haben eine Idee davon, wie weit es nach ihrer Meinung gehen sollte, bevor es anfängt. Es ist auch schwieriger diese "Erwartungshaltung" unterwegs zu justieren - u.a. weil es leicht zu spät sein kann. Wenn man z.B. erwartet, dass es alles ohne Schlagabtausch gehandelt werden kann - der Kontrahent ist aber viel stärker als erwartet, reißt sich los und prügelt auf dich ein, bevor du wahrgenommen hast, dass wir schon ein level höher sind. Oder ich habe schon das Kurzzeitgedächtnis mit einem Plan B geladen, der sofort los geht bei dem ersten Zeichen, dass es außer Kontrolle geraten kann. Er ist dabei sich los zu reißen - bevor er wirklich wahrnimmt, ob es ihm gelingen wird oder nicht hat er sich schon ein paar ordentliche Schläge eingefangen. Nenn es was du willst - Intent war in beiden Fällen da, aber in einem Fall war meine Gewaltbereitschaft von Anfang an höher.
Aber, jetzt glaube ich, dass er aufgegeben hat. Und plötzlich und total überraschend hat er ein Messer in der Hand, stürzt auf mich zu und macht die Nähmaschine. Eigentlich war es gar nicht so plötzlich: Ich habe ihm nur Zeit gelassen verdeckt sein Messer zu ziehen. Sogenannte "Intent" kann er da leicht haben, wenn er weiß, dass ich unaufmerksam bin und er kaum eine Chance hat, sich dabei zu verletzen.
Oder: Ich habe ihm kene Sekunde getraut. Bei dem ersten Zeichen, dass er nach etwas in der Tasche greift, habe ich schon mein Messer in der Hand - und jetzt besteht für ihn plötzlich Ernsthafte Verletzungsgefahr. Ja natürlich ist er vorsichtiger.
Zu behaupten jetzt hätte er "keine Intent" halte ich für Unsinn. Aber trotzdem wird er es bewusst oder unbewusst merken, dass meine Gewaltbereitschaft auch die Option ihn zu töten umfasst. Natürlich wird er da seine Haltung ändern. Vielleicht hat er es auch darauf abgesehen, mich zu töten. Vielleicht will er es sogar sehr gerne. Vielleicht geht es ihm aber jetzt darum, WIE er es schaffen soll, ohne selber verletzt zu werden.
Sein verhalten wird also anders sein. Genau wie die beiden in dem o.g. italienischen Video. So vorsichtig beim Sparring sind die garantiert nicht, wenn sie nur Übungsmesser haben.
@ baltic-fighter: Wenn Du einmal genau nachschaust wirst Du eine Konstante in meinen Posts finden: „Ein Messerangriff mit Tötungsabsicht kann nicht abgewehrt werden. Mit viel Glück überlebt man. Alles andere sind für mich ‘Idiotenangriffe‘ welche aufgrund der Natur des Messers immer noch zu Verletzungen und durchaus auch Tod führen können, aber eine größere Überlebenschance bieten als erstere.“ Natürlich kannst Du den betrunkenen Idioten, der kaum noch stehen kann und das Messer zieht, kontrollieren. Evtl. ohne jegliche Verletzung. Aber das ist doch nicht das Thema hier. Duelle sind antiquiert. Wenn beide eine Waffe haben, geht derjenige nach Hause, der dafür sorgt, dass das gegnerische Messer nicht dahin kommt, wo er gerade eben sein eigenes Messer bei dem anderen platziert. Eigentlich recht simpel.
@Nick Nick: Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Es geht hier nicht um mich.
Es gibt keinen Messerkampf! Wann hast Du das letzte Mal in der realen Welt einen Messerkampf gesehen? Ich rede nicht von den Ganginitiationen, die man immer wieder sieht. Person A konfrontiert Person B. Beide ziehen ihre Messer und haben einen Messerkampf. Sorry, kommt nicht vor!
Glaubst Du wirklich, dass es ihn hier interessiert was er getan hat, wenn er in den Spiegel schaut?
https://m.youtube.com/watch?feature=...&v=q27xtHbgXcU
@ Lino: Das Problem ist, dass Leute die noch nie Intent begegnet sind, meinen, sie hätten eine Vorstellung davon...Aber das Thema hatten wir schon mehr als einmal hier im Board.
Erinnert mich immer wieder an die drei Blinden, die eine Elefanten anfassen und danach beschreiben was ein Elefant ist. Der eine betastet das Bein, einer den Rüssel, einer den Schw..z.
Was wir haben sind drei unterschiedliche Meinungen, wo jeder in sich betrachtet recht hat, aber keiner weiß wie ein Elefant aussieht. So ist es mit Intent.
Wie Abschaum ein Messer auf der Straße verwendet ist mir eigentlich seit meinen Teenager Zeiten bewusst. Ich denke diese Vorgehensweise ist doch den meisten Leuten geläufig, die sich mal mit realer Gewalt auseinander gesetzt haben.
Das gleiche kann man genau so für unbewaffnete Konflikte übertragen. Da stellen sich auch nicht zwei Leute hin und umkreisen sich, außer halt auf dem Schulhof oder vor dem Pub nach 10 Bier. Da wird meist genau so gearbeitet ...
Aber ist das wirklich so unbekannt?
Ich hab hier ja jetzt seit geraumer Zeit gehört, dass niemand Intent versteht, habe auch diverse Beispiele mal zum Thema Erfahrung mit Messerangriffen beigetragen ...
Ich denke auch hier: Leute haben durchaus eine Vorstellung wie jemand agiert, der einem ans Leder will. Ja viele wären schockiert darüber wenn sie es live erleben, aber eine Vorstellung sollte schon da sein.
Jetzt frag ich doch auch nochmal nach dem Anwendungsgebiet für diese ganze Messergeschichte: Ich selbst hab öfters schon betont, dass ich keins trage und nix von offensivem Training mit dem Messer halte. Welcher Zivilbürger brauch das, vor allem in der Art wie sie hier beschrieben wird?
Assumptions are the mother of all fuck ups... ;)
Es reicht nicht sich „vorstellen zu können“ wie es sich anfühlt wenn jemand einem ans Leder will, man muss es fühlen. Wenn man es nie gefühlt hat, bzw. nie damit konfrontiert wurde, dann wird man ein Problem bekommen, wenn man ihn erlebt.
Ja, es gibt Mittel das zu üben und es gibt Leute die diesen Intent generieren können ohne gleich jemanden liegen lassen zu müssen.
Echtes Kämpfen fängt mit Intent an. Intent schlägt jede Technik. Erst wenn der Intent da ist, bzw. auf dem gleichen Level wie der des Gegenüber, entscheidet die bessere Technik. Intent ist der wichtigste Skill, wenn es um scharfe Waffen geht.
Grüße
Kanken
Wenn du die Zeit dafür hast .... wenn der Angreifer dir die Zeit läßt !
Ein erfahrener Angreifer gibt seine Absichten eben nicht bekannt !
Mit ständiger Aufmerksamkeit ist doch fast jeder total überfordert - die
könnte man auch gut trainieren und "im Hintergrund" mitlaufen lassen - bevor
ein Signal genauere Aufmerksamkeit abruft. ( Distanz, starrer Blick ... )
Aber wenn die Leute auf's Smart-Phone glotzend auf die Straße laufen ...
Grüße
BUJUN
100000 Leute laufen unbeschadet durch die Stadt. Einem passiert was schlimmes. Das steht in der Zeitung. Und es stehen nicht immer die wirklichen Hintergründe dort, warum es ihn “erwischt“ hat. Denn dann würde sich das in einigen Fällen noch weiter relativieren.
Und deshalb soll sich der “Normalo“, der in der Fußgängerzone einkaufen geht, in Opas Kneipe ein Bier trinkt, normale Straßen nutzt usw auf so was vorbereiten...? Boah, vielleicht nutzt man die Zeit besser, um Lotto zu spielen ;)
Klar kannst du auch in der Fußgängerzone abgerippt werden. Aber da stehen idR die Jungs ohne den oft erwähnten Intent. Denen gebe ich die Kohle und gut ist, wenn ich nicht blitzschnell anders reagieren konnte.
Besser als zu lernen, mit Intent und Messer für den Fall der Fälle wäre es, zu lernen, aufmerksam durch die Gegend zu gehen, den Radar an zu haben und Situationen im Vornherein vermeiden zu können.
Und wenn dann doch plötzlich der tödliche mit Intent versehene, um die Ecke versteckte Messermann von hinten auf mich springt und mich derart schnell und voller Intent mit dem Messer attackiert, sorry, für eine solche Situation hätte auch die beste Vorbereitung nichts genutzt. Denn bevor ich reagieren kann, habe ich bereits mehrere lebensbedrohlicher Schnitte/Stiche abbekommen.
Daher mein ganz persönliches Plädoyer:
Wenn ich nicht zu einer wirklichen Risikogruppe gehöre, die mit mit Intent versehenen Messerangriffen zu rechnen hat, dann sollte ich die Finger davon lassen, mich mit so was zu beschäftigen.
Denn das Risiko ist viel größer, dadurch weich und ballaballa im Kopf zu werden, als durch einen solchen Angriff attackiert zu werden.
Grüße Pilger
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Exakt!
Mit so etwas sollte man nicht rumspielen und vor allem sollte man das nur von jemandem lernen, der das kann und den man als Menschen respektiert. Der Kontext ist das Entscheidende. Leute aus der Szene umgeben sich halt mit Leuten aus der Szene. Wenn man nicht in die Szene abrutschen möchte sollte man sich nicht mit Leuten umgeben, die sich dort bewegen (oder trainieren).
Man sollte sich immer gut überlegen welchen Teil in sich man füttern will. Man erntet was man säht. Nicht ohne Grund haben viele alte Systeme diverse „Sicherungssysteme“ eingebaut, auch wenn die Leute heute kaum noch wissen was dort eingentlich trainiert wird, bzw. in welchem Kontext das steht (stehen sollte). Die Leute hatten früher nämlich ähnliche Probleme:
Wer auf dem Schlachtfeld gut war, der war nicht unbedingt im Dorf der Umgänglichste. Krieger nach der Schlacht mußten nicht umsonst in vielen Kulturen erst einmal vor dem Dorf „runterkommen“ oder sich beim Plündern austoben, bevor sie wieder in die „normale“ Gemeinschaft zurück durften.
Der Umgang und das Erleben von Gewalt verändert Menschen...
Grüße
Kanken
Ja, schau mal ich kenne einige Leute, die im Sicherheitsbereich oder ähnlichem unterwegs sind und die meisten davon teilen meine Meinung. Die sind in der Regel noch deutlich gefährlicheren Situationen ausgesetzt als der Zivil Bürger.
Ja, es gibt ekelhafte Scheiße, die man auch öfters in eigenem Umfeld oder durch die regionale Zeitung mitbekommt, aber das rechtfertigt für mich immer noch kein Tragen eines Messers (inklusive der Vorgehensweise, die hier beschrieben wird) und ich hätte auch zu viel Angst vor den rechtlichen Konsequenzen. Ich habe Leute aus Messerkulturen kennen gelernt und das Eskalationspotential um diese Menschen war viel zu hoch, als dass man ein Tragen in irgendeiner Weise hätte rechtfertigen können um das aufzuwiegen.
Grüße