Ich benutze für die innere Alchemie den Begriff nei dan. nei dan unterrichte ich nicht.
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Du hast eine Definition von "Aiki" eingeführt, die daoistische alchimistische Prozesse (Feuer und Wasser in der Person des Übenden) beinhaltet, daher ging ich davon aus dass es bei dir dazugehört.
Nei Dan ist ein im Daoismus angestrebter Zustand (Erlangung des "Inneren Elixiers"), keine Methode.
Die Methode, oder die Übung dazu heißt Nei dan Gong.
Diese innere Arbeit beinhaltet z.B. in der Tradition chinesischen Schulen u.a. Körper- /Atemschulung, Qi Gong, und innere Alchimie.
Ich denke man kann die Bereiche nicht strikt voneinander trennen, weil das Üben in der daoistischen Tradition immer umfassend ist und sich nicht rein auf körperliche Übung reduzieren lässt.
Hm, stelle gerade fest dass das ein Widerspruch zu dem ist was ich vorher geschrieben habe...
Aber körperliche Übung ist die unterste Stufe, z.B. im System der daoistischen Drachentorschule Lian Ti Hua Jing, Den Körper üben, um die Essenz zu nähren.
Es gibt Systeme, in denen die Methode, bzw. das Üben als nei dan bezeichnet wird, während nei dan gong nicht das Üben, sondern die durch das Üben erworbene Fähigkeit (gong) meint.
Wie dem auch sei: Ich unterrichte keine Aspekte innerer Alchemie.
Es gibt die Arbeit mit Feuer und Wasser auf unterschiedlichen Ebenen. Sie muß nicht erst ein Aspekt spezifisch alchemistischen Arbeitens sein.
Was bedeutet dann "Feuer und Wasser in der Person des Übenden"?
Nur andere Worte für Yin und Yang? Dann kännte man doch dabei bleiben.
Feuer und Wasser sind energetische Begriffe, das Arbeiten mit diesen Energien hat doch immer transformierende Wirkungen zur Folge, oder sehe ich das falsch?
Nein. Es sind jeweils Verbindungen aus yin und yang. :|: und |:|
Die Begriffe "Feuer" und "Wasser" können energetische Zustände meinen. Sie könne energetische Prozesse bedeuten. Sie können Regionen im Körper bezeichnen. Sie können sich auf geistige Aspekte beziehen. ...Zitat:
Feuer und Wasser sind energetische Begriffe, ...
D.h., die Bedeutung von "Feuer" und "Wasser" kann je unterschiedlich sein. Aber ebenso auch die Art und Weise der Arbeit mit Feuer und Wasser.
Und es können diese Begriffe auch in ein und derselben Schule je nach Niveau und je nach Art der Arbeit verschiedenes meinen.
Auf einer eher körperlichen Ebene kann ein erster Schritt des Übens der Austausch (im Gegensatz z.B. zur Mischung) von Wasser und Feuer sein. Dabei geht es um eine Veränderung der Wahrnehmung innerhalb des Körpers, die entfernt erinnert an die Konzentration auf den einen Punkt z.B. bei Tohei. Allerdings doch auch noch mehr beinhaltet.
Das Arbeiten auf der körperlichen und mentalen Ebene, Atmung, Wahrnehmung, das sind für meinen Begriff Stufen auf dem Weg der daoistischen Alchimie.
Ich kann das nicht trennen, genauswenig wie "innen" und "außen". Es gehört immer zusammen.
Yin und Yang eben.
Nach Mantak Chia z.B. gibt es drei Stufen der Kan-Li Praxis.
Wie ich es verstanden habe unterscheiden sich diese danach, woher die Energie bezogen wird (innerhalb oder außerhalb des Körpers), und wo der Austausch oder die Verschmelzung stattfindet.
Vielleicht kannst du mal konkretisieren was für dich "Austausch von Feuer und Wasser" bedeutet.
Danke!
Was ich bei Mantak Chia bisher zu diesem Thema gelesen habe, unterscheidet sich zum Teil recht deutlich von dem Üben, das ich kennengelernt habe.
Der Austausch von Feuer und Wasser als erste, grundlegende Übung, auf die ich mich oben bezogen habe, bedeutet - äußerst vereinfacht dargestellt - "nur", Wahrnehmung, Bewußtheit, Entscheidung, Bewegung, aus dem Denken (im Kopf) = Ego weg in das untere dantian = wahres Selbst hinein zu "verlegen".
Es hat also viele Anklänge an geläufige Methoden wie "aus dem Zentrum arbeiten", "den einen Punkt halten", "tief in den Bauch atmen" und dergleichen.
Ist aber denn doch noch wieder ganz anders ...
Ich werde diese Praxis hier nicht darstellen.
Zum einen ist sie im Einzelnen denn doch zu komplex, als das ich das hier tatsächlich ausreichend gut beschreiben könnte.
Zum anderen gehört sie in den Kontext eines konkreten, definierten Übungsweges. Es macht m.E. keinen Sinn, das herauszulösen und für sich allein genommen zu betrachten.
Udn schließlich ist auch dieses Üben meiner Ansicht nach etwas, das man praktisch zeigen und erleben muß, um es nachvollziehen zu können.
Na ja, die Kann-Li Praxis ist auch eine komplexe, in einen konkreten Übungsweg gehörende Praxis. Die hier auch sicher nicht erklärt werden kann.
Trotzdem wissen wir, wovon die Rede ist.
Wenn man will, kann man sagen wovon man redet, und muss nicht drumherum reden.
Wenn man nicht will, ist es natürlich was anderes.
"Die" kan li Praxis gibt es meiner Erfahrung nach nicht. Es gibt in unterschiedlichen Schulen ganz unterschiedliche Auffassungen davon. Und es gibt dann wieder je nach Niveau oder Intention innerhalb ein und derselben Schule ganz unterschiedliche Ausführungen, Abstufungen, Varianten.
Ich meinte mit dieser Formulierung den konkreten Übungsweg jeweils einer bestimmten Schule oder Traditionslinie. Die Übungen sind also zwischen unterschiedlichen Linien nicht einfach austauschbar oder zusammenbaubar.Zitat:
... in einen konkreten Übungsweg gehörende Praxis
D.h. auch, daß die Übungen einen bestimmten Weg voraussetzen, daß ein bestimmtes Niveau auf diesem konkreten Übungsweg erreicht sein muß, daß dazu bestimmte Intentionen gehören und bestimmte theoretische Hintergründe gewußt werden müssen, um dieses Üben sinnvoll zu beschreiben, zu verstehn, nachzuvollziehen.
Ich denke im Gegenteil, daß wir hier zumeist aneinander vorbei reden.Zitat:
Trotzdem wissen wir, wovon die Rede ist.
Ich mache die Erfahrung, daß es Dinge gibt, die im direkten Kontakt zu einem Lehrer weitergegeben werden sollten.Zitat:
Wenn man will, kann man sagen wovon man redet, und muss nicht drumherum reden.
Wenn man nicht will, ist es natürlich was anderes.
Und ja, in der Tat: Es gibt in meinem Üben Aspekte, die ich nicht in einem Internetforum darstellen und diskutieren möchte.