Zitat von
Kensei
Ich gebe auch mal zu bedenken, dass wir nur eine Seite der Medaille kennen und würde mich daher etwas zurückhalten mit Äußerungen wie "empathieloser Volldepp" u.ä.
Zumal wenn ich dazu lese, dass das Kind wohl sehr "sensibel" ist und eigentlich auch nur wegen seiner Freunde am Training teilnimmt, und gar keine richtige Lust auf Judo hat. Wenn das Verhalten dann im Training entsprechend aussieht, kann ich mir gut vorstellen, dass man als Trainer dann auch schnell entnervt ist.
Judo ist bei vielen Vereinen, wie auch schon geschrieben, zumeist ehrenamtlich, d.h. Freizeitvergnügen der Trainer. Da hätte ich auf Dauer auch keinen Bock auf unmotivierte Kinder und "nervende" Eltern, die von mir fordern EMails zu schreiben, oder mir selber dauernd EMails schreiben, auf die ich dann in meiner Freizeit lang und breit antworten muss. "Vollblaffen" geht natürlich trotzdem nicht, aber höflich und bestimmt klar machen, wo die Grenzen sind. Letztlich ist das aber auch eine Sache der eigenen Empfindung. Mancheiner empfindet eine klare und direkte Ansprache schon als beleidigend.
Auch ist vieles Weitere was hier so geäußert wurde letztlich Anspruchshaltung der Eltern. Z.B. der Trainer hat "Vorbildfunktion", muss diese und jene Werte vermittlen und dazu erziehen, muss das Kind motivieren und ermutigen usw. usf. Ob man als Trainer sich das so annimmt, steht wieder auf einem anderen Blatt. Hängt letztlich vom eigenen Anspruchsdenken und den Zielen ab, die man im Verein verfolgt. Dann sind Eltern auch gerne mal irritiert, wenn das Kind weinend auf der Bank sitzt und keiner der Coaches sich daneben setzt und sich 20 Min. Zeit nimmt, was bei 30 Trainierenden schlechterdings kaum möglich ist. Oder wenn mal die Nase blutet, und keiner die ganze Zeit daneben sitzt und tröstet.