die zahlen sind alarmierend und es muss irgendetwas getan werden, um diesen zuwachs schnell und effektiv zu stoppen.
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die zahlen sind alarmierend und es muss irgendetwas getan werden, um diesen zuwachs schnell und effektiv zu stoppen.
Der erste Punkt wäre dann ja wohl , nicht wegschauen , wenn man schon Statistiken hat , wo etwas gehäuft auftritt und im Wachsen begriffen ist . . Da hilft es auch nicht auf häusliche Gewalt und Messerverbindung zu verweisen , weil dadurch die aktuelle Statistik in keiner Weise entschärft wird . Beides sollte nicht unbeachtet bleiben.
Das ist nicht als Kontra gemeint , sondern als Ergänzung zu deinem Post. (ich sag es sicherheitshalber mal dazu^^)
Ich bin zwar nicht in irgendwelchen Milieus unterwegs (OK, kommt wahrscheinlich darauf an, wen man fragt :D), aber ich persönlich habe keine Lust auf dem Weg zum Eisladen in meiner Umgebung an einem weißen Zelt vorbeizukommen, wo jemand abgestochen wurde (Frühling 2022). Interessanterweise war der Ort dieses Mordes (Afghane ersticht seine Frau) nicht weit entfernt vom Mord an dem Kampfsportler, worüber letztens diskutiert wurde. Auch nicht weit entfernt kommt ein dritter Fall um den Mord an einem kleinen Mädchen durch seinen Betreuer noch dazu. Damit haben wir drei Morde durch Messer innerhalb von zwei Jahren in meiner unmittelbaren Umgebung. So etwas kenne ich von früher nicht und führt nicht dazu, dass ich mich wohler fühle, auch wenn ich nicht die unmittelbare Opfergruppe bin. Es hat sich schon etwas verändert, und zwar nicht zum Besseren.
Heutzutage bekommt man durch die Medien eben jeden Messerangriff mit.
In der (sehr guten) Reportage wird ja gesagt „immer mehr Jugendliche tragen ein Messer“. Ist das wirklich so?
Ende der 80er/Anfang der 90er hatten so gut wie alle männlichen Jugendlichen in meinem Bekanntenkreis ein Messer in der Tasche. Butterfly, Springmesser etc.
Der Unterschied zu heute ist jedoch dass damals von den „Älteren“ in den Familien darauf geachtet wurde dass die Dinger nicht wirklich eingesetzt werden, da jeder wusste das „Blut“ nach „Blut“ giert. Es ist mehr als einmal vorgekommen dass derjenige, der das Messer „zur Einschüchterung“ gezogen hatte, hinterher richtigen Ärger von der Familie bekam.
Ärger wurde mit den Fäusten geklärt, niemals mit der Klinge. Das wusste jeder und jeder hat sich daran gehalten.
Ich habe in der Zeit öfter mal auf eine gezogene Klinge geguckt, aber da war es zu einem Angriff noch sehr sehr weit. Der Spruch, „ein Messer das man sieht ist nicht gefährlich“ stimmte damals absolut.
Ja, die Dinger wurden dann später von einigen für Überfälle genutzt, aber keiner von denen hätte die Dinger auch wirklich eingesetzt. Die Grenze zum Einsatz war durch die „Erziehung“ extrem hoch.
In der Szene ist es anders, da wird eine Klinge sehr oft eingesetzt, eben weil die Leute dort auch oft aus gesundheitlichen Gründen, eine sehr niedrige Frustrationstoleranz haben. Die Angriffe, die ich überstanden habe, waren alle von solchen Leuten.
Wenn man die Messerseuche in den Griff bekommen will, dann muss man sich um die Jugendlichen kümmern. Die hängen orientierungslos irgendwo rum und haben einen falschen Nullabgleich. Dafür können Sie jedoch nichts.
Wenn wir die Kids von der Straße holen und ihnen einen vernünftigen Weg aufzeigen, dann löst sich der Rest von alleine, denn die Kids von heute sind die Erwachsenen von morgen.
Was mir auffällt ist der oft nichtige Anlass, sofortige massive Gewalt und dann doch recht milde Urteile:
https://www.hessenschau.de/panorama/...tacke-100.html
https://www.bild.de/regional/dresden...9688.bild.html
Man könnte meinen, die Strafen, auch im Jugendstrafrecht, sollten drastischer ausfallen um eine abschränkende Wirkung zu generieren. Das scheint aber wohl nicht so gut zu funktionieren. Wenn man einmal rüber schaut nach Großbritannien: Die haben schon mit die schärfsten Waffengesetze (gegen Messer ist jetzt noch mal wieder verschärft worden, Zombiemesser-Verbot), die härtesten Strafen und eine Strafmündigkeit bei Kindern/Jugendlichen ab 10 Jahren. Das hilft aber auch alles nichts. Auch dort haben sie einen Rekordstand an Messerkriminalität.
Härtere Strafen werden das Problem nicht lösen. Irgendwann kommen sie aus dem Knast und dann ist da wieder die Perspektivlosigkeit, die niedrige Frustrationstoleranz und das gleiche toxische Umfeld. Ob das nach 3,5 oder 10 Jahren ist, ist egal.
Die Jugendlichen brauchen ein Ziel und einen vernünftigen Nullabgleich.
(hopihallido)Zitat:
Das scheint aber wohl nicht so gut zu funktionieren. Wenn man einmal rüber schaut nach Großbritannien: Die haben schon mit die schärfsten Waffengesetze (gegen Messer ist jetzt noch mal wieder verschärft worden, Zombiemesser-Verbot), die härtesten Strafen und eine Strafmündigkeit bei Kindern/Jugendlichen ab 10 Jahren. Das hilft aber auch alles nichts. Auch dort haben sie einen Rekordstand an Messerkriminalität.
schärfere gesetze würden unser rachegefühl befriedigen. schutz vor härterer kriminalität bieten sie nicht.
siehe auch usa und todesstrafe und trotzdem ein max. an morden.
deswegen:
(kanken)Zitat:
Wenn man die Messerseuche in den Griff bekommen will, dann muss man sich um die Jugendlichen kümmern. Die hängen orientierungslos irgendwo rum und haben einen falschen Nullabgleich. Dafür können Sie jedoch nichts.
Wenn wir die Kids von der Straße holen und ihnen einen vernünftigen Weg aufzeigen, dann löst sich der Rest von alleine, denn die Kids von heute sind die Erwachsenen von morgen.
Bei uns hatten wir damals auch sehr viele mit Migrationshintergrund. Russen, ehemaliges Jugoslawien, Türkei, Libanon, Polen etc. da bestand kein Unterschied zu den „Biodeutschen“.
Im Gegenteil das „Ärger mit der eigenen Familie, wenn man eine Klinge zieht“ war besonders bei Leuten mit Migrationshintergrund ausgeprägt. Eben weil „Blutrache“ dort eine handfeste Größe war.
Keine Zeit hier jetzt alles zu lesen, aber weil es gerade passt (Nachrichten): https://www.tagesschau.de/inland/reg...ei%20mitteilte.
Ich habe die Gefahr an deutschen Tankstellen wohl doch schweinemäßig unterschätzt.
Wir haben ein Problem mit Messergewalt in der Szene und in bestimmten sozialen Schichten.
Um das Problem zu lösen muss man sich angucken wie man den Leuten dort Perspektiven gibt und wie Integration vernünftig funktionieren kann.
Pauschale Stammtischparolen helfen da nicht weiter. Das Problem ist vielschichtig und muss vielschichtig und differenziert betrachtet werden.
Bildung ist der Schlüssel zu Integration. Wenn Leute Perspektiven und Ziele haben, dann haben sie auch kein Interesse andere mit Messern zu bedrohen und begeben sich nicht auf die Platte.
Also kleine real life Story von gerade eben.
Ich am Bahnhof zur Durchreise.
Jedenfalls auf dem Bahnsteig gegenüber, dem auf dem ich stand.
Kommt ein sehr sehr kleiner Mann mit offensichtlich wenig deutschkenntnissen warum auch immer in Austausch mit einem Mann mit etwas besseren deutschkenntnissen. Fragt Mann 2, Mann 1 :“ keine deutsch? Was willst du hier?“
Kramt der kleinere Mann 1 in der Tasche und holt etwas schmales längliches und glitzerndes aus der Tasche. Offensichtlich eine Klinge. Mann 2 offensichtlich ohne Panik ( vielleicht Routine, vielleicht aber auch der Alkohol, er selbst hatte eine Bierflasche in der Hand und war sehr laut ) verweist auf das Messer in der Hand seines gegenüber und meint so etwas wie komm verpiss dich. Der kleinere geht ohne Widerworte dreht mit dem Messer in der Hand noch 1-2 runden um den Bahnsteig und ist dann verschwunden.
Um mich herum standen Leute entweder hat es keiner mitbekommen oder es wollte keiner mitbekommen. Ich meine ich habe ja auch nichts getan oder gesagt.
Das war in der Situation vielleicht das beste und Deeskalierende was passieren konnte.
Dennoch eine kuriose Situation, die ein beklemmendes Gefühl hinterlässt. Es hätte auch anders kommen können.
Identifikation ist der Schlüssel zur Integration. Man muss den Menschen etwas geben worauf sie stolz sein können. Es muss ein Privileg sein sich deutsch zu nennen. Aber wenn die eigene Identität cooler ist wird diese natürlich bevorzugt. Wer hat schon Bock auf die Bananen Republik? Ich nicht.
Genau das ist der Punkt....
Naja, bei mir war Fall eins ein direktes Erleben (am weißen Zelt vorbeigelaufen), ich war sogar zufällig dabei, als der Täter am Tatort von der Polizei überwältigt wurde (als ich vom Eisladen zurückkam, er hatte sich gestellt), Fall zwei war zwar erst durch die Medien, im Gespräch mit einem alten Bekannten aus meiner Gegend letztens wurde es aber direkter, da er jemanden kannte, der den Kampfsportler blutend auf der Straße angetroffen hatte. Nur Fall drei habe ich rein über die Medien mitbekommen. Damit kommen die Informationen nur zu einem Drittel rein aus den Medien, weswegen ich nicht denke, dass mein Bild zu sehr verzerrt ist. Und wie gesagt, ich beziehe mich hier auf meine unmittelbare Umgebung.
Es können natürlich auch Ausreißer sein. Rein vom persönlichen Erleben ist es aber schon eine Häufung. Bezirksaufgelöste Messerstatistiken habe ich mir leider noch nicht zu Gemüte geführt, bin mir gar nicht sicher, ob das so kleinteilig erfasst wird, bzw. man muss wahrscheinlich etwas Recherchezeit reinstecken.
Respekt vor diesen Post,wegen der Ehrlichkeit und weil er eine ganze Ansammlung an Punkten beinhaltet. Unter anderem eben die fehlende Idenfikation die eben auch ein Grund für die Ablehnung der Werte der sogenannten Bananenrepublik bedeutet und dazu führt sich nicht von einer Messerkultur zu lösen , nicht von einem kulturellem Ehrgefühl inklusive Vendettedenkens zu lösen ... da hilft auch ein Auffangen der jugendlichen von Ausserhalb wenig , wenn innerhalb der Familie ..das beschriebene "kein Bock auf sowas" gelebt wird und vorgelebt wird und die familie immer noch das eigentliche Machtzenrum darstellt. ... so ist Integration nur sehr schwer möglich .
Auch hier nochmal zur Sicherheit , das ist kein Vorwurf an dich , sondern tatsächlich ein Respekt dafür , es mal ausgesprochen zu haben.
Hier noch mal ein Artikel der eben erschienen ist.
Fünf tragische Fälle aus 2023, die den täglichen Messer-Wahnsinn in Bus und Bahn dokumentieren
https://www.nius.de/politik/delikt-z...f-be298bd42252
Dabei geht mir der Fall aus Brokstedt sehr nah. Eine der verletzten Personen beging im Anschluss noch Suizid. Die RE-Linie Kiel - Hamburg war bis kurz vor der Tat noch meine jahrelange Pendlerlinie.
Das stimmt wohl (auch wenn ich nicht glaube, dass es der einzige Schlüssel ist), aber siehst du in diesem Punkt, dass sich hier etwas zum Positiven ändert? Im Pisavergleich wird Deutschland immer schlechter, man liest überall von maroden Schulen und zu wenig Geld im Bildungssystem. Dazu erleben wir aktuell eine schleichende Verarmung der Gesellschaft. Wenn wir es ehrlich mit der Integration meinen, dann müssten wir praktisch das Gegenteil dessen tun, was die Politik aktuell verzapft.
"Maßnahmen der ausgestreckten Hand": Massiv in das Bildungssystem investieren und dazu deutlich mehr Sozialarbeiter einstellen, die sich um die Leute kümmern, die ihnen Deutschkurse vermitteln, Amtsgänge machen etc. pp. Lebenshaltungskosten senken und generell für höhere Löhne sorgen. Sorgt für Perspektiven und hat dann auch den Nebeneffekt, dass keiner mehr zu AfD rennt, weil er Angst um seine wirtschaftliche Existenz hat. Wenn es der eigenen Bevölkerung gut geht, wird sie auch weniger Angst haben, dass die "Migranten ihr etwas wegnehmen".
"Maßnahmen der fordernden Hand": Wirtschaftsmigration begrenzen (wir schaffen es aktuell noch nicht einmal, die, die hier sind, vernünftig zu integrieren) und eventuell nach dänischem Vorbild Maßnahmen gegen das Entstehen von Parallelgesellschaften einführen. Menschen, die hier ohne triftigen Asylgrund ankommen, nach einer Schonfrist vor die Wahl stellen: Deutschkurs machen, Arbeit X annehmen (hier kann sich natürlich auch aus Eigeninitiative eine solche gesucht werden, auch mit Hilfe, da wir das Helferpersonal ja aufgestockt haben) oder Abschiebung. Der Gefahr der Ausbeutung von Migranten wird durch die allgemein angehobenen Löhne begegnet.
(Liste kann noch um weitere Punkte ergänzt werden, das waren erstmal so grob meine Gedanken)
"Ausgestreckte" und "fordernde Hand" müssen immer zusammen wirken. Allein für sich genommen sind sie nicht zielführend, da entweder zu sehr "laissez faire" oder zu autoritär.
Das sind alles Punkte, denen die Politik aktuell zuwiderhandelt. Sie zeigt weder die "ausgestreckte Hand", noch die "fordernde Hand". Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Es muss sich grundlegend etwas ändern.
Da bin ich ganz bei Dir.
Ich denke auch dass Leute, die ohne triftigen Grund hier sind und signifikant straffällig werden direkt rausgeworfen werden sollten.
Ich denke auch dass man die deutsche Sprache auf annehmbaren Niveau nachweisen muss um dauerhaft hier bleiben zu dürfen.
Wer hier leben möchte, der muss die Werte des GG annehmen und leben. Unser Land, unsere Regeln.
Wir haben aber auch die Pflicht das den Leuten zu ermöglichen. Ich habe viele gute Freunde deren Eltern genau das getan haben und die heute in meinen Augen genau so Deutsch sind wie alle anderen Deutsche. Egal welcher Religion sie angehören oder was sie für einen „Phänotyp“ haben.
„Deutschland“ sind für mich die Werte im GG. Wer die leben möchte, der ist mir jederzeit willkommen. Wer keine deutsche Staatsbürgerschaft hat und hier straffällig wird, der gehört abgeschoben. Wenn du dich bei mir zu Hause nicht benimmst, dann fliegst du raus.
Es gibt aber sehr, sehr viele Leute, die nicht straffällig werden und hier einfach nur vor Krieg hinfliehen und hier mit den Werten des GG leben wollen. Denen muss man helfen.
Es gibt auch sehr viele, die einen deutschen Pass haben, die aber die Werte des GG ablehnen und genau DIE sind das Problem. Egal ob Einwanderer in der X. Generation oder „Biodeutsche“. Diese Leute bekommt man über Bildung und SOZIALE Integration.
Da versagen wir als Staat allerdings gerade auf voller Linie…
Je niedriger das Bildungsniveau, desto niedriger das soziale Niveau und desto höher die Gewaltbereitschaft.
Man sollte sich mal fragen warum man so viele Leute mit Migrationshintergrund in diesen sozialen Schichten hat und warum wir es nicht schaffen DAS zu ändern. Die Jugendlichen können da nichts für.
Der Staat muss es schaffen da Bildung hinzubringen und diesen Jugendlichen vernünftige Perspektiven zu geben (nicht Sozialleistungen in der X. Generation). Da ist es letztlich egal ob die Leute Deutsche sind, Ausländer oder Deutsche mit Migrationshintergrund.
zustimmung
es gibt kostenlose bildung in deutschland und es gibt auch ausreichend ausbildungsplätze, d.h. die möglichkeit zum wirtschaftlichen aufstieg. es liegt an den nicht vermittelten werten im elternhaus oder an vermittelten werten, die nicht in unsere deutsche moderne gesellschaft passen oder an der ablehnung der werte, die in schule durch viele engagierte lehrer und sozialarbeiter vermittelt werden .
nein das ist nicht egal
Wenn du das Problem lösen willst, dann musst du aber die Jugendlichen abholen und ihnen eine Perspektive und Ziele geben,
Die Probleme sind ja meistens eben nicht „Ausländer“, sondern Leute mit Deutschem Pass (egal in welcher Generation) und die kann man nicht abschieben.
Klar, man kann mit einfacher Weltsicht versuchen dumme Parolen zu propagieren. Einfache Lösungen für einfache Leute, genau das wird ja aktuell in der Politk versucht. Das wird uns der Lösung des Problems aber nicht näher bringen, da es keine „einfache“ Lösung gibt.
Nein, die, die nicht die Komplexität einer komplexen Thematik erfassen.
um eine erfolgsversprechende lösung für eine komplexe thematik zu finden, benötigt es einer umfassenden offenen analyse ohne einschränkungen, dh. auch umfassende statistiken, die alle fragen offen legen und nicht so limitiert sind, dass keine umfassenden rückschlüsse gezogen werden können.
es sind ähnliche umstände wie bei der coronakrise: keine guten daten , keine guten erfassungssysteme und unterschiede durch den förderalismus.
Hmmmm, also wenn mir jemand 32% in einem Jahr anbietet, sei es bei Gewinnen oder bei Statistiken, da würde ich schonmal sehr genau hinschauen worauf die basieren. Habt ihr das schon getan?
Aber davon abgesehen, aufgrund Informationen aus verschiedenen Quellen ist mein Eindruck auch, dass Messerangriffe zunehmen (vorsichtig bei den Statistiken, da sind oft auch Fälle enthalten in denen es nur um Führungsverbote geht und die Zahlen steigen natürlich parallel zu vermehrten Verboten und Kontrollen!!!). Ob sie damit tatsächlich häufiger sind als in meiner Jugend halte ich immer noch für fragwürdig, dem Anstieg muss aber ohne jeden Zweifel entgegen gewirkt werden.
Wozu ich mich aber geäußert habe, ist dass der Eindruck erweckt wird jeder sei jederzeit in nennenswerter Weise in Gefahr Opfer eines Messerangriffs (!) zu werden. Dies ist und bleibt nicht die Lebensrealität der Masse in Deutschland. Siehe dazu und zu den Problemen und Lösungsansätzen auch die sehr guten Beiträge von Kanken.
:halbyeaha
Die ganze öffentliche Diskussion geht nämlich völlig am eigentlichen Problem vorbei: Der Frage, WARUM die Zahl der Taten steigt und wer die Täter sind.
Warum soll ich zwei Jahrzehnte verfehlter CDU-Politik ausbügeln, indem ich Milliarden in Bildung und Integration stecke, wenn ich nur ein paar Gesetze verschärfen und überall Waffenverbotszonen einrichten kann? Blinder Aktionismus war schon immer preiswerter als nachhaltige Lösungen ;)
und der wird meist (nicht immer) aus einer ganz bestimmten ecke heraus sehr bewusst erweckt.
das triggert mich halt...
wie geschrieben: es geht darum gewaltkriminalität besser in den griff zu bekommen - mit welchen waffen auch immer und von wem auch immer begangen. dafür wäre es wichtig, die zunehmend aggressive "stimmung" wieder los zu werden. DAS nimmt in jedem fall massiv zu, und zwar mileuübergreifend. da, nehmen wir ruhig mal messer als beispiel, stechen sich ja inzwischen gutbürgerliche biodeutsche KINDER gegenseitig ab (die vorfälle im letzten jahr). kaum noch frustrationstoleranz, kein realistisches verhältnis zu gewalt, immer mehr "ego", das sich immer schneller verletzt fühlt und auf physische rache für psychische verletzung sinnt.
natürlich ist das nicht so, aber eine relativierung, die dem problem der steigenden messerkriminalität nicht gerecht wird. auch die ansätze von kanken hören sich zwar toll an, werden aber das problem nicht beseitigen.
ist aber auch eine methode ein problem in den fokus zu stellen, damit lösungen angegangen werden und nicht alles wie bisher weiterläuft, weil die meisten ja statisch nicht betroffen sind. in der politik gibt es viele felder, die einen nicht persönlich betreffen, die aber einer lösung bedürfen, die nur durch eine änderung der gesetze herbeigeführt werden kann.
die frage ist, welche gesetze für welche lösungen taugen...
waffenverbot ändert nix. massenabschiebungen auch nichts. und "einfach mal was versuchen" (damit die stammtischparolenrufer befriedigt werden) ist purer populistischer aktionismus.
eine "kultur der gewalt" lässt sich letztlich nur "kulturell" lösen, also über die veränderung kognitiver verknüpfungen und deren emotionaler auswirkungen/verbindungen. das können gesetze als "formale vorschriften mit bestrafungsandrohung bei verstoß" schlichtweg nicht. die können allenfalls ausführungen "blockieren", nicht aber die ursachen beseitigen.
wie dem auch sei... es ist ein weites Feld