Zitat:
Zitat von
Stephan Lahl
Die Probleme sind zu einem selbstverstärkenden Kreislauf geworden, als man eine Ausrede brauchte, um TCMA zu betreiben.
Die Ausrede war dann Gesunderhaltung und Therapie, wobei man den Formen noch irgendwelche Wunderwirkungen auf innere Organe andichten mußte, um zu begründen, warum man dieses reaktionäre Kaiserzeitzeugs statt einer ideologisch unverdächtigen sozialistischen Gymnastik trainiert.
Die zur Gymnastik kastrierte offizielle Praxis und das Gesundheitsversprechen hat ein entsprechendes Publikum angezogen.
Dieses Publikum ist häufig krank oder geschwächt und muß erstmal körperliche Grundlagen aufbauen.
Die Lehrer passen zwangsläufig ihren Unterricht den Schülern an, die sie jetzt haben, was wiederum ein entsprechendes Publikum anzieht, weil das angepasste Training ja auch ziemlich gut funktioniert und wandelnde Ganzkörperruinen tatsächlich wieder befähigen kann, Sport zu treiben.
Ein weiterer Teufelskreislauf hat sich mit dem Zusammenprall von TCMA und westlicher Esoterik ergeben. Spinner ohne Interesse an KK haben oberflächlich Formen gelernt und geben diese zusammen mit esoterischem Unsinn weiter.
Das durch beide Teufelskreisläufe grassierende kämpferische Unvermögen wird hinter Ausreden versteckt:
Erst einmal 5 Jahre Stehen, dann 5 Jahre erste Form, dann noch perfekt die Schwertform 5 Jahre, dann noch 10 Jahre zur Kultivierung der inneren Energien, und dann kann man die Anwendungen das erste mal ausprobieren, denn vorher klappt so ein Wurf einfach nicht.
Wegen des fehlenden Jin, nicht etwa wegen fehlender Erfahrung mit Wurftraining.
Ja, nun gilt das aber natürlich nur für die alten chinesischen Meister aus den Nebelbergen, denn die haben 7 Tage die Woche, 12h am Tag trainiert, und das 25 Jahre lang nur die Basics, und nur deshalb waren die dann mit 18 schon so gut und hatten gleichzeitig ihre Schulabschlüsse gemacht und auf dem Hof mitgeholfen. Nicht zu vergessen: die herausragende Karriere in Ringen und Kickboxen, die sie sich als Grundlage in den pränatalen Lebensjahren vorher schon angeeignet haben müssen, den die wird ja in der Hohen Schule der Anfängerformen schon vorausgesetzt.
Dagegen wir verweichlichten Westler und in der heutigen Zeit und Pharmalobby, Handy, Chemtrails, Glyphosat, Kapitalismus, alles ganz schrecklich, wir setzen so viel auf Muskelkraft (ganz anders als die vergeistigten Bauern früher mit Zauberhacke und Antigravitationspflug); Ja, wir brauchen einfach länger, weil unsere Lebensumstände heute soviel ungesünder und giftiger sind als in der vorindustriellen Landwirtschaft.
Da muß man eben am besten schon mit 16 anfangen, auf jede körperliche Anstrengung verzichten, um das Jin beim Wachsen nicht zu stören, und etwa zum Renteneintrittsalter darf man sich in dicke Sofagarnituren eingepackt an ein Leichtkontaktsparring wagen.
Und genauso sieht das dann auch aus.
Ich bin ja gottseidank zu blöd, um das alles zu verstehen. :devil:
PS.: Es lohnt sich, bei Interviews und Lebensläufen mal drauf zu schauen, wie lange die jeweiligen chinesischen Meister (die echten und tatsächlich wirklich guten Leute) tatsächlich Training bei ihren jeweiligen Lehren hatten, welche Voraussetzungen sie mitbrachten, in welcher Lebensphase sie das machten, und wieviel Zeit man in dieser Lebensphase für Training hat.
PPS.: Ich bin selber eine dieser wandelnden Ganzkörperruinen. ;)
Wie jemand aus den ema's sowas sieht:
Zitat:
Einiges über die Tai Chi-Trainingsmethode „Ti Fang“
Ti Fang (anheben/loslassen) ist der Name einer Übung in Tai Chi. Sie dient dazu, dem Schüler beizubringen, wie man einen Gegner ohne den Einsatz von „Kraft“ entwurzelt. Idealerweise wird sie gelehrt, nachdem der Schüler den äußeren Ablauf der Pushhands-Routinen erlernt hat.
Um Ti Fang zu üben, begibt man sich in die grundlegende Pushhands-Stellung:
Man selbst steht im Bogenstand (Gewichtung 70/30), schulterbreiter Stand, Hüfte zeigt nach vorne.
Der Partner steht zu 100% auf dem hinteren Bein.
Würdest Du auf Schienen stehen, würden die Füße deines Partners auf den gleichen Schienen stehen wie deine.
Im Unterschied zur Pushhandsfußstellung steht man während der Ti Fang-Übung sehr nahe am Partner: Dein vorderer Fuß berührt fast seinen hinteren Fuß, dein hinterer Fuß fast seinen vorderen.
(Durch die große Nähe ist man im Vorteil und kann die Übung fehlerfreier durchführen).
Der Partner sollte aufrecht zu 100% auf dem hinteren Bein stehen (der vordere Fuß sollte ohne weitere Gewichtsverlagerung abgehoben werden können).
Die Aufgabe des Partners ist es lediglich, die Position zu halten und dabei die Arme hängen zu lassen. Er steht einfach da, ohne zu neutralisieren, nachzugeben oder irgendwie die Arme zu benutzen. Die Übung dient dazu, dass du Ti Fang erlernst, sie ist keine Neutralisierungsübung für den Partner! Normalerweise steht der Partner leicht seitlich und „bietet“ die Schulter für einen Push an. Seine Arme hängen natürlich herunter, berühren seinen Körper. Du kannst beide Hände auf dem Arm des Partners platzieren, eine auf dem Unterarm, den anderen, wo es dir angenehm ist.
Das ist die Ti-Fang Grundstellung.
In der Ti Fang Übung ist der Anfangskontakt gerade so groß, dass eine Verbindung hergestellt wird, über die die Bewegungen des Partner wahrgenommen werden können, aber nicht so groß, dass
die Bewegungen des Partners von dir beeinflusst werden („vier Unzen Druck“).
Von dem vorangegangenen Erlernen der Pushhandsroutinen sollte man sich ein gutes Gefühl für „vier Unzen Druck“ erarbeitet haben. Es genügt zu sagen, es sind ungefähr vier Unzen.
Ist der Kontakt hergestellt, dann fängst Du sanft an zu schieben. Sobald der Druck vier Unzen übersteigt (sagen wir fünf Unzen), wird dein Partner reflexartig leicht dagegenhalten.
Dann nimmst dann den Druck zurück unter vier Unzen (ungefähr drei Unzen, aber ohne den Kontakt zu verlieren), um anschließend den Partner durch einen Stoß direkt durch das Zentrum zu beschleunigen.
Das Zurückziehen (Zurücknehmen des Drucks) „trennt die Wurzel“ deines Partners, so dass du in der Beschleunigungsphase, dem Wegstoßen, auf kleinen/keinen Widerstand triffst. Richtig ausgeführt, werden beide Füße des Partners den Boden verlassen, wenn er wegspringt.
-
Wenn Du deinen Partner schiebst, sollte das Überschreiten der vier Unzen das Zeichen sein, zurückzuziehen - aber niemals den Kontakt verlieren. Zurückziehen und Stoßen, „In die Leere locken und entladen – ohne Widerstand und ohne den Kontakt zu verlieren“.
Das Zurückziehen ist sehr subtil, aber ohne es kannst du den Partner nicht entwurzeln und du müsstest rohe Kraft anwenden, um ihn zu bewegen. Das (Ti Fang) ist keine Übung der „Mechanik“, sondern eine Übung, um die Reflexe des Partners zu erschließen/nutzen.
Darüber hinaus gibt es einen Moment, ein Gefühl, unmittelbar nach dem Zurückziehen und gerade vor der Beschleunigung, innerhalb dessen du dich mit dem Körper des Partner harmonisieren/verbinden musst. Da sein Körper auf dich fällt, liefert er dir sein Zentrum aus.
Da die Muskeln des Partners ihn gleichzeitig reflexartig von dir wegbewegen wollen (dem Fallen entgegen), trifft dein Stoß auf keinen Widerstand. Ich nenne diesen Moment, dieses Gefühl, ihn „einfangen“.
Der Stoß kann dann damit verglichen werden, „ein Kind auf einer Schaukel anzustoßen.“ - L. Jenkins.
Probiers aus! Am Anfang sollte dein Partner zu 100 Prozent auf dem hinteren Bein stehen, aufrecht und seine Position halten, später ist es in jeder Stellung in jeder Postion möglich.
Zunächst schiebe nur mit den Armen. Sobald du ein Gefühl dafür entwickelt hast, beziehe die Beine in den Stoß mit ein. Mit ein wenig Übung, solltest du Weiten von über sechs Metern mit sehr wenig Aufwand erreichen. Die Tai Chi Klassiker sagen: „Benutze vier Unzen um 1000 Pfund abzulenken“, das ist das Ziel dieser Übung. Ti Fang sollte in die Pushhandsübungen integriert werden
und jedes Mal, wenn du zu viel Druck wahrnimmst, dann zieh einfach zurück und stoße – Ti Fang!
Warum hat er ( Royce Gracie 2) aus dem Faden wohl sein Video rausgenommen und ist aus der Diskussion ausgestiegen?