Infect them all an let God sort them out?
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Vor allem finde ich solche Sprüche hinsichtlich der Faktenlage des RKI völlig unangebracht. Wie erklärt man sich denn die seit 7 Wochen konstant sinkenden Fallzahlen wenn sich doch "die Deutschen" alle so furchtbar unvernünftig verhalten?
Es war auch nie das Ziel die Zahlen auf Null zu bringen, sondern die Zahlen auf solch niedriges Level zu bekommen, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Und von einer Überlastung kann wohl bei ca 3.500 Fällen in der letzten Woche und ca 10-15k Fällen insgesamt wohl kaum die Rede sein.
Von daher sollte man mal mit seiner Schnappatmung etwas sparsamer umgehen.
Das war das Ziel ... Mitte März etwa. Korrigiert mich!
Dann aber haben sie mit voller Absicht (s. Strategiepapier) die Bevölkerung in eine derartige Panik versetzt, dass diese (imho einzig vernünftige) Strategie politisch einfach nicht zu halten war und ist. Ich kenne Leute, die in wirklich reale Todesangst verfallen, wenn sie draußen an der frischen Luft von einem Radler auf weniger als 2m Abstand überholt werden. Inhaltlich halte ich diese Angst für unangebracht. Aber ich sehe und merke, wie schrecklich das für die Leute ist.
Seit ... Mitte/Ende April wird nun so getan, als könne und wolle man die Epidemie durch X, Y, Z Maßnahme zum Erliegen bringen oder zumindest "einfrieren", bis ein (dann naturgemäß nicht hinreichend erforschter und getesteter) Impfstoff vorliegt.
Hm, ja, is' klar...
Im Endeffekt wird sich das Virus so oder so totlaufen. Wenn ihr mich fragt, dann vermutlich bevor ein Impfstoff vorliegt. Ist halt eine Frage, wie man das politisch verkauft.
Ist auch eine Frage dessen, welches Bedürfnis in der Wahlbevölkerung wie präsent ist und wie sich mittelfristig die Mehrheiten entwickeln. Die Endpunkte sind ja klar definiert.
Das Problem, das sie m.E. völlig unterschätzen, im Gegenteil noch weiter anheizen, ist die massive Polarisierung, die derzeit die Gesellschaft immer stärker teilt. Die lässt sich überall, besonders ausgeprägt aber in sämtlichen sozialen Medien beobachten.
Dem Gegenüber zuhören, seine Argumente aufnehmen, abwägen, ihnen eigene *sachlich-fachliche* Argumente entgegensetzen ist völlig aus der Mode gekommen. Stattdessen wird gebrüllt, gepöbelt, das Gegenüber in seiner Person und Qualifikation herabgesetzt auf Teufel-komm-Raus. Und wenn alles nix hilft, wird alles die eigene Sicht Störende in einen Topf geworfen. Nein, in zwei: Verschwörungstheorie der eine, Hysterie der andere
Sieht man hier ja auch.
Sieht man auch in der aktuellen Gegenüberstellung Ramelow - Lauterbach: Lauterbach missinterpretiert Ramelows Ankündigungen (flexible regionale Reaktionen statt landesweite starre Restriktionen) bewusst und mit voller Absicht als Komplettverzicht auf jeglichen Seuchenschutz, um sich selbst zum Retter und Mahner der Republik auszurufen. Ob damit irgendwem gedient ist?
(Zu viel Politik? Dann bitte letzten Absatz löschen!)
Wir hatten bisher auch einen Lockdown. Wenn die Leute die "Lockerungen" so verstehen "wir können jetzt endlich wieder Sch*** bauen wie wir wollen, so wie wir auch Parken wie die Geisteskranken und die Politesse verprügeln wenn die was sagt", dann werden die Zahlen auch wieder so verlaufen wie nach diesem "unerklärlichen" Superspreading im "Gottesdienst". 107 Infizierte auf einen Schlag, von einem einzigen Gottesdienst bei dem irgendjemand meinte er muss sich nicht an Regeln halten und das ist sowieso alles doof und Panikmache. Und das war EIN Event, ein einziger. Das bitte dann mal 10.000, so wenige Gottesdienste haben wir in Deutschland dann nämlich doch nicht. Plus Restaurants, plus Fussball, plus Kino, plus Shopping Mall, plus plus plus.
Ja, die Menschen gehen unglaublich sensibel und verständig mit der Situation um:
https://www.n-tv.de/panorama/Wirtin-...e21801277.html
es ist noch so lange hin ...
https://uk.reuters.com/article/uk-he...-idUKKBN2300V8
Natürlich habe ich dutzendweise Gegenbeispiele wo alles ok läuft. Aber es ist eben Quatsch zu glauben - oder zu erzählen - dass ja alle so unglaublich sensibel und verständig mit der Situation umgehen, wenn man denn nur endlich alles wieder so laufen lässt wie vorher. Den Krakeeler-Halsstarrigkeit-Quotienten weiss man vorher nicht, aber es ist unglaublich blauäugig und gefährlich wenn man den Trump-Laschet macht und denkt, man muss nur gute Stimmung machen und alles läuft supi. Wenn man nicht aufpasst und diese Spinnerei sofort im Keim erstickt, wann immer das auftritt, bekommt man eine zweite Welle die wesentlich größer wird als die erste.
In deiner Welt scheint es nur schwarz oder weiß zu geben.
Natürlich gibt es immer Leute die sich an nichts halten. Die gab es schon immer und wird es auch immer geben. Demnach halten sich natürlich nicht alle an alle Maßnahmen. Daraus aber Posts zu stricken wie du es tust ist einfach an der Realität vorbei, ich frage mich dabei auch wem sowas nutzt bzw wem damit geholfen ist?
Guck dir die Zahlen einfach an und du wirst sehen das sich ein großer Teil der Bevölkerung sehr wohl an diverse Maßnahmen hält bzw das Thema soweit ernst nimmt. Andersfalls gehen einem nämlich die Erklärungen aus warum das Infektionsgeschehen so ist wie es ist, sehr überschaubar nämlich.
Wenn ich in einer Gefahrensituation (z.B. bei Bergtouren) feststelle, dass meine Begleiter die Gefahr nicht ernst nehmen dann verdeutliche ich sie auch gerne mal mit anschaulichen Beispielen. Du nennst es Panikmache (ok, die gab es auch) ich nenne es ein Bewußtsein schaffen bei denen, die es eventuell nicht so einfach verstehen oder die Gefahr verleugnen.Zitat:
Ripley: Dann aber haben sie mit voller Absicht (s. Strategiepapier) die Bevölkerung in eine derartige Panik versetzt
Es kommen Regeländerungen und es gibt deswegen ein paar Anpassungsreibereien. Man muss auch bedenken es geht jetzt um viel und die Nerven liegen blank ob man einen Betrieb noch erhalten kann. Man kann durch strenges Kontrollieren jeden Betrieb schließen, da findet sich etwas. Ohne etwas Nachsicht kann man die Öffnungen lassen.
Wenn ich mich etwas im Bekanntenkreis unterhalte kommt es immer wieder zu Unsicherheiten wie das jetzt alles genau laufen soll. Wenn man jedem einen Kontrolleur zur Seite stellt müßten etliche schon einen Kredit für die Geldstrafen aufnehmen.
Ich habe das Gefühl dieses Virus hält länger durch, als wir den Lockdown. Bis dahin muss man einen vernünftigen modus operandi finden und das ist auch machbar.:halbyeaha
Die Quintessenz war nicht dass man den Lockdown einfach bis Ultimo weiterführt, das geht nicht. Bis dahin bricht die Wirtschaft komplett zusammen, und es hagelt Insolvenzen. Wobei das de facto auch nicht das Ende wäre, weil man aus einer Insolvenz den geregelten Geschäftsbetrieb auch wieder aufnehmen könnte. Das ist täglich Brot, erfordert allerdings Insolvenzverwalter, und geht zu Lasten derjenigen die am Ende der Kette stehen und nichts bekommen. Die Banken werden ja gerne zuerst "gerettet", alle anderen dürfen draufzahlen.
Es geht darum, dass man diese Lockerungen und diese Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs eben mit diesen klaren Regeln versieht, Mundschutz, Abstand, stark Belüften. Und wenn jemand dagegen verstösst dann zuckt man nicht mit den Schultern und labert einen von "Panik", bringt eh nix, und "da passiert schon nichts". Sondern dann lässt man den Hammer kreisen, und entfernt die Unbelehrbaren aus dem Geschäftsbetrieb. Auch in den USA lernen jetzt einige the hard way, was passiert wenn der Cheffe an nix interessiert ist als an seinem eigenen Portemonaie und seiner Wahl. Für die ländlichen Wahlkreise wo das Virus erst jetzt ankommt gilt dann "I want YOU to die for your country, but PLEASE - do it quietly, and don't bother me at Fox&Friends with your whining!".
Dass ein Betrieb nicht die Volksgesundheit mit Fleiß gefährden darf unbenommen. Allerdings was weg ist, dürfte oft weg bleiben. Wirtschaftszweig an, Wirtschaftszweig aus, so einfach ist es nicht leider. Wenn genügend Arbeitsplätze wackeln befürchte ich auch ein Angstsparen.
Im Fall aus der Praxis haben sich die Leute aus der Kirche auch nicht beim Gottesdienst angesteckt, wo man sich eventuell tatsächlich richtig angestrengt hat. Sondern beim gemeinsamen Essen, wo es dann wieder etwas relaxter, naiver, blauäugiger und enger zuging. Blöder Virus, der alte Spielverderber.
https://www.n-tv.de/panorama/Was-ist...e21802247.html
Aber immerhin nur einer hospitalisiert. Wenn alle damit leben können, dass einer von Hundert die bei so einem Gottesdienst, Kinoabend, Danceparty usw. anwesend sind den Löffel abgibt, dann, happy galore.
Klaus, danke für den Link!
Wir hatten gegrübelt, wie es sein kann, dass sich >100 Leute bei EINEM Gottesdienst anstecken.
So aber ist das plausibel:
Zitat:
Der Verein "Gemeinde Evangeliums - Christen - Baptisten Frankfurt e.V." zählt laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mehr als 100 Mitglieder. Im Verein herrscht demzufolge eine enge, fast familiäre Bindung. Nach gemeinsamen Gebeten sollen viele Gläubige sonntags auch zusammen Mittag essen. Womöglich ist der Corona-Ausbruch deshalb auch weniger in dem Gottesdienst selbst und mehr in der engen Gemeinschaft an sich zu suchen. Denn ersten Erkenntnissen des Frankfurter Gesundheitsamtes zufolge hätten sich die meisten Infizierten nicht bei, sondern nach dem Gottesdienst angesteckt.
Ich schlage aber vor, dass auch du beginnst zu trennen zwischen "eine Person ist hospitalisiert" und "eine Person ist verstorben".
Ist einfach sachlich korrekter.
Hat eigentlich jemand Informationen darüber, wie sich die Infektionsrate bei Verkaufspersonal verhält? Ich meine... wenn jemand sich im Alltag Tag für Tag auch in geringer Entfernung zu sehr, sehr vielen, ggf. eben auch unwissend infektiösen Leuten aufhält, dann doch die netten Damen und Herren von ALDI, LIDL und Co.
(Hier in den Discountern und Verbrauchermärkten gab es bislang keinen einzigen positiven Fall. Ich hab gefragt.)
N.B.: Ich rede jetzt nicht vom Gesundheitswesen i.A. oder einer Corona-ITS i. S.! Dass da das Infektionsrrisiko zwangsläufig hoch ist, ist klar. Mir geht es um normale Leute in normalen Alltagssituationen
Wenn man fälschlicherweise davon ausgeht, dass es zwangsläufig bei jeder Veranstaltung auch zu einer Ansteckung kommt mag man so denken.
Wenn man jetzt berücksichtigt, dass es allein bei den Evangelen rund 12.000 Gottesdienste pro Sonntag gibt und da im Schnitt 700.000 Leute hingehen (gut aktuell vielleicht weniger), bei den Katholiken sind es im Schnitt irgendwas um die 2 Mio. Kirchgänger. Jetzt nehmen wir mal Corona-bedingt einfach eine große Zahl davon raus und sagen es hat am 10.05. irgendwas um die 30K Gottesdienste mit knapp 1 Mio. Gläubigen gegeben.
Wie stellt es sich dann dar? In 99,997 % ist es gut gegangen, in 0,003 % bzw. in einem Fall nicht. Auf 1.000.000 Anwesende kommt jetzt einer der hospitalisiert werden muss - ob das zwingend dann auch letale Folgen hat lassen wir mal dahingestellt. Würde man diese Quote auf gesamt D anwenden können - also 83 infizierte bei 83 Mio. Einwohnern wäre das durchaus ein gutes Argument mal wieder in die Kirche zu gehen. Andere Tätigkeiten scheinen da viel schlechter für die Statistik zu sein.
(Man könnte das jetzt ja auch noch mal für das Restaurant durchspielen - ich behaupte aber mal das Ergebnis würde nicht großartig anders ausfallen, eher wäre die Quote der Fälle in denen nichts passiert ist wohl noch höher da wahrscheinlich mehr Menschen zum essen als in die Kirche gehen.)
Der Trick ist, dass bisher bei fast allen Gottesdiensten in Deutschland NIEMAND der Anwesenden krank war. In dem Fall können da auch 200.000 Leute in der Kirche gestapelt werden, da werden keine 0,x% krank sondern exakt niemand. Gar keiner. Wenn alle schön sorglos sind, wird sich das ändern, und dann wird es auch nicht bei 0,x% pro Gottesdienst bleiben. Entweder die sind halbwegs klar im Kopf und fassen nichts an, husten nicht durch die Gegend, lüften und halten Abstand, dann kann das gut gehen.
Oder es läuft wie in dem Beispiel, und EINER steckt HUNDERT Menschen an, innerhalb weniger Tage mit indirekter Verbreitung (die 107 waren schon die 2. Generation innerhalb der betroffenen Familien). Wir haben jetzt X Beispiele dieser Superspreader, in Berlin in der Bar (42 in einer Nacht im Kater Blau, durch einen *****), in Ischgl, in Leer in einem verf*ckten Restaurant. Damit kann man beweisen dass EINE Person in kürzester Zeit erheblich mehr als 3 Leute ansteckt, wenn man bekloppt genug ist. Und darum geht es jetzt, tretet den Bekloppten in den Ar$ch, sperrt die ein, und schmeisst den Schlüssel weg. Dann entsteht auch trotz Lockerung keine Welle. Sonst schon.
Nur ist das Blöde (so hab ich's zumindest verstanden, dass es ja beileibe nicht allein die Bekloppten sind (die nämlich von ihrer Vorerkrankung bereits wissen - sondern, dass es welche sein können, die selbst noch völlig ahnungs- UND symptomlos sind. Und dann kann ganz schnell, nicht nur "eine", sondern "Die Welle" kommen.
Sorry, aber das ist doch Unsinn. Die meisten Kirchen haben den Betrieb doch noch gar nicht wieder aufgenommen oder nur mit stark reduzierten Besucherzahlen unter Einhaltung der Regeln. Das Beispiel zeigt aber eben gut wie schnell es viele treffen kann, wenn diese nicht eingehalten werden.Zitat:
Wenn man jetzt berücksichtigt, dass es allein bei den Evangelen rund 12.000 Gottesdienste pro Sonntag gibt und da im Schnitt 700.000 Leute hingehen (gut aktuell vielleicht weniger), bei den Katholiken sind es im Schnitt irgendwas um die 2 Mio. Kirchgänger. Jetzt nehmen wir mal Corona-bedingt einfach eine große Zahl davon raus und sagen es hat am 10.05. irgendwas um die 30K Gottesdienste mit knapp 1 Mio. Gläubigen gegeben.
Ich denke auch, nur dafür müssen eben auch alle mitziehen.Zitat:
Billy: Ich habe das Gefühl dieses Virus hält länger durch, als wir den Lockdown. Bis dahin muss man einen vernünftigen modus operandi finden und das ist auch machbar.
Gerade gings über den Ticker:
Corona-Ausbruch in Frankfurt
Gottesdienstbesucher sangen und trugen keine Masken
- und das heisst IMHO in Kurzform: Das mit den Lockerungen wird schlicht in die Hose gehen, weil sich schon jetzt (!) die/ manche Leute, Organisationen, etc. 0,GAR NICHT an die Vorgaben halten. Und beide Verhaltensweisen waren schon eindeutig länger als extrem "ungünstig" bekannt und auch genauso kommuniziert worden!
Jetzt zeigen sie zwar Reue und tun zerknirscht - aber das Einzige, was mir dazu überhaupt noch einfällt: Sind wir hier eigentlich im Kindergarten?
Zu deiner sehr berechtigten Frage: Ich denke schon, das Niveau ist zumindest ähnlich.
Aber deine Logik beißt sich mE in den *******:
Wenn sich die Leute nicht an klar formulierte Verhaltensweisen (Maßnahmen) halten wollen/können, dann ist es letztlich auch egal ob es vorher eine Lockerung gab oder nicht. Denn sie halten sich ja nicht dran (also an die Maßnahmen).
Davon ab bin ich sehr dafür das da so konsequent wie möglich durchgegriffen und damit sanktioniert wird.
Das die Lockerungen in die Hose gehen sehe ich nach aktuellem Tagesstand bei weitem (noch) nicht.
Denkbar - genauso wie es halt auch verschiedene LogikEN gibt :).
Eine (vielleicht andere) ist, dass der zunehmende "Lockerungswettbewerb" der Bundesländer auch in den Köpfen der Leute "Spuren hinterlässt" .... frei nach dem Motto: Ein bisschen mehr wird ja jetzt nicht sooo schlimm sein
"Beweis dafür". Die weiteren Ausführungen in diesem Artikel hier: Verstöße auch in anderen Regionen bekannt
Och, so ein kleiner Trump steckt doch in uns allen (naja zumindest in vielen) ((naja zumindest hier in NRW haben wir ja so einen Mini-Trump (nur halt mit einer viiiel größeren Nase) )):
Ein Song für Armin Laschet
P.S.: Ich mag ja die Stelle mit dem Babyelefanten in der Kurve besonders :D
Wieso sollte sich Silberrückens Logik in den ***** beißen?
Erst mit der Lockerung sind Dinge wie Kirchenbesuche (außer in Höhlen unterhalb von Rom), Restaurantbesuche, etc… überhaupt wieder möglich. D.h. es gibt jetzt wieder viel mehr Räume an denen viele fremde Personen über einen langen Zeitraum legal(!) zusammen sind und in denen die selbstständige Einhaltung der Regelungen deshalb besonders wichtig ist. Man muss einfach bedenken, es ist einfacher zu überwachen, dass keine Kirche öffnet als in jeder Kirche zu prüfen ob die Regeln eingehalten werden (Kirche hier nur als ein Beispiel).
Bzgl. Sanktionen, da bin ich bei Dir (dennoch mit Augenmaß, zwischen einem kurzzeitigem Versehen und einer bewussten Missachtung sollte soweit möglich unterschieden werden).
Ob die Lockerungen in die Hose gehen oder nicht muss sich noch zeigen. Gerade solche Fälle ins Bewusstsein zu bringen ist für mich sehr wichtig und keineswegs wie von anderen kritisiert „Panikmache“. Wenn dies gelingt, funktionieren sie vielleicht doch.
Wenn ich über die Feldwege gehe picknicken da auch öfters junge Leute ohne Vorkehrungen auf engstem Raum. Wird eben so ausgewichen. Soll man die Kontrollen so eng machen, dass verstärkt ein Katz- und Mausspiel beginnt?
Ja technische Vorkehrungen bis hin zur Fußfessel vieles wird diskutiert:
https://www.rheinpfalz.de/lokal/ludw...d,5062037.html
Persönlich möchte ich nicht, dass die Angst dazu führt, dass die Maßnahmen immer extremer werden. Das würde sich schlecht auf mein Lebensgefühl auswirken.
Dann hau doch einfach mal "Gottesdienste 10.05.2020" in google und fang an zu zählen. Wir haben in DE allein um die 50.000 ev. und kath. Kirchen, da sind orthodoxe und freikirchliche Fraktionen noch nicht mit drin, von Muslimen ganz zu schweigen (auch wenn die sich jetzt nicht unbedingt auf den Sonntag fokusieren).
Das Gottesdienste wieder möglich sind wurde Ende April verkündet. Dazu ist gerade im christlichen Glauben die Zeit um Ostern / Pfingsten entsprechend wichtig. Selbst wenn jetzt also nur etwas über die Hälfte der Kirchen am 10.05. mit max. 30 Besuchern eine Veranstaltung hatten kommst Du ruck zuck auf die 1 Mio. Leute. Und bislang scheint das ja ohne große Folgen geblieben zu sein - außer in dem einen Fall bei dem ja jetzt auch noch strittig ist ob nicht die besonderen Umständen und der Umgang in der Gemeinde das eigentliche Problem waren.
Insofern kann es eben immer passieren, dass es irgendwo Ansteckungen gibt - solange kein Impfstoff existiert wird man damit leben müssen. Es zeigt eben aber auch sehr deutlich, dass nicht jeder Form von zwischenmenschlicher Interaktion zwangsläufig zu Neuinfektionen und Krankenhaus führt.
Nicht zwangsläufig - aber eben potenziell!
Offizieller Tenor dazu: "... aktuelle Infektionsfälle nach Gottesdienst- und Restaurantbesuchen zeigen, wie hoch die Ansteckungsgefahr tatsächlich ist, wenn mehrere Menschen auf engerem Raum zusammentreffen. Und wie diese Orte zu Corona-Hotspots werden können" - und weiter: "Dabei ist das Infektionsrisiko vor allem in Innenräumen erhöht, wie Studien belegen.".