Ich verstehe das so, dass die Landesverbände entscheiden, ob sie bei Neuausstellung und/oder Verlängerung der Lizenzen ab sofort ein Führungszeugnis verlangen.
Zumindest im Wado-Ryu ist es so, dass die Bundes-Stilrichtung solche Lehrgänge qualifiziert. D.h. dass die Herrschaften mit dem neunten Dan spezielle Lehrgänge anbieten, wo sie nach Rücksprache mit dem Bundes-Referenten dann drunter schreiben "Dieser Lehrgang zählt als Verlängerungs-LG für A-Lizenzen". Ich schätze mal, dass so ähnlich jetzt auch in den anderen Stilrichtungen laufen wird. Und ja: Diese Nachweise werden von Landes-Stilrichtungsreferenten verwaltet und der ist für die Weiterleitung an den Bund zuständig. Der Stilrichtungsreferent(!) kann sich das also selber ausstellen :D
Was ich an der ganzen Aktion bemerkenswert finde, ist dass es letzten Endes doch wieder auf den Nasen-Faktor hinausläuft:
- Sowohl bei der Punkte-Liste für hohe Dan-Grade als auch für A-Lizenzen steht drin, dass jeder Antrag/Zulassung eine Einzelfall-Entscheidung ist und die Erreichung der Punktegrenzen nicht automatisch eine Zulassung begründet
- In der Verfahrensordnung steht, dass jeder Stilrichtung mindestens 2 A-Lizenzen zustehen. Wenn ich jetzt ne Stilrichtung gründe, aber keiner meiner Leute die Punkte-Grenzen erreicht, wer wird dann A-Prüfer? Einzelfall-Entscheidung ohne Rückgriff auf die Punkte-Liste?
- In kleinen Stilrichtungen haben seeehr viele Leute überhaupt nicht die Chance, die Kriterien für die hohen Dane zu erfüllen, eben weil ihre Stilrichtung so klein ist (Keine Infrastruktur für Wettkampfausbildung -> Keine Wettkampferfolge, kein Netzwerk/Nasenfaktor um Funktionärs-Tätigkeiten zu erlangen, etc...) Das heisst, in diesen Stilrichtung wird es unmöglich sein, hohe Dan-Grade im DKV zu erlangen. Oder wieder Einzelfall-Entscheidung?
- Was passiert, wenn die aktuellen hohen Dan-Träger wegsterben? Viele extrem gute Trainer erfüllen ebenfalls nicht die Kriterien, um nachzurücken. Einzelfall-Entscheidung?