Zitat:
D.h. Es kann innerhalb der Paramedizin Methoden geben, die wirksam sind, nur das noch nicht bewiesen haben. Wenn nun "wirksame Methode" das einzige Kriterium für Medizin wäre, gäbe es Methoden, die gleichzeitig Paramedizin und Medizin wären, was nach 3.) zu einem Widerspruch führt .
Daraus schließe ich, dass mit “wirksam“ in der Medizindefinition eine bewiesene Wirksamkeit gemeint ist.
Damit: 1.) Medizin: Methoden, deren Wirksamkeit bewiesen ist.
Die Formulierung “fast immer“ in 2.) kann man so auffassen, dass es durchaus in dem wirren Sammelsurium Methoden mit nachgewiesener Wirksamkeit gibt. Zumindest wird deren Existenz nicht ausgeschlossen.
Da eine paramedizinische Methode mit nachgewiesener Wirksamkeit allerdings natürlich wirksam ist, wäre sie dann nach Definition 1.) Medizin.
Nach Definition 3.) wäre sie keine Medizin
Das ist ein Widerspruch, der z.B. dadurch zu lösen wäre, dass es ein weiteres Kriterium für Medizin gäbe, als “Methoden, die ihre Wirksamkeit bewiesen haben“, z.B. “gehört nicht der Paramedizin an“.
Damit hätten wir einen unschönen Zirkelschluss, der die Definition 1.) überflüssig macht.
Paramedizin und Medizin würden sich nicht durch eine bewiesene Wirksamkeit unterscheiden, sondern lediglich der Zuordnung der Methode in den einen oder anderen Bereich.
Wenn wir also annehmen, dass die Definition 1.) ohne Zusatzannahmen Medizin definiert, und 3.) stimmt, dann
lautet 2.) Paramedizin: Methoden ohne Wirksamkeitsnachweis.
Damit wäre eine mögliche, saubere Interpretation der Aussage:
1.) Medizin: Methoden, die ihre Wirksamkeit bewiesen haben
2.) Paramedizin: Methoden, die ihre Wirksamkeit nicht bewiesen haben
so wie ich das wiedergab.
Einen Beweis im wissenschaftlichen Sinne würde ich der Evidenzklasse I zuordnen, die z.B. für Medikamente vorgeschrieben ist.
Unter dieser strengen Bedingungen würden alle Methoden mit geringerer Evidenzklasse der Paramedizin zugeordnet und aus der Medizin rausfallen.
Deine Herangehensweise ist für mich, wie fast immer, faszinierend (das ist kein Seitenhieb, sondern ehrlich gemeint). Aber was mich angeht, ist deine Betrachtung zu philosophisch. Du gehst an dieses Thema heran, wie in der philosophischen Logik. Natürlich lebt jede Wissenschaft davon, einzuräumen, dass ihr Wissensschatz (und damit die Methodik) nicht erschöpft und gleichfalls nicht perfekt ist. Gleichzeitig verlangt der praktische Bezug (sowie die Ethik gegenüber dem Endkonsumenten Patient) auch ein Abwägen zwischen Wahrscheinlichkeiten, Ressourcenverteilung und dem Weiterverfolgen verschied. Ansätze. Die Begründungsbasis
Zitat:
Ich hab den Eindruck, dass einige Menschen vom Arzt nicht nur eine Diagnose, sondern auch irgendein Mittel wollen.
Auch bei "Lappalien" oder Dingen, die von alleine wieder weggehen.
Wenn die bei Erkältungen dann Meditonsin nehmen, ist das in meinen Augen besser, als irgenwas, was vielleicht Nebenwirkungen hat.
(o.k. hab nachgeschaut, das Zeug hat laut Beipackzetel Nebenwirkungen, dann besser eine Hochpotenz)
Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen vom Arzt Rückversicherung wollen, die dann in Form von Tabletten, Maßnahmen oder zwischenmenschlicher Nähe (Beruhigung, Zuversicht, Hoffnung) geäußert wird. Je nach Typus des Pat. (und Arztes) eben. Zum zweiten Absatz: willst du indirekt auf Ärzte hinaus, die mal eben Antibiotika bei Erkältungen verschreiben u.ä.? Falls ja: solche Ärzte kenne ich nicht, die meisten stellen schneller einen Krankenschein, als ein Rezept aus meiner Erfahrung nach. Aber das kann ich nun wirklich nicht belegen.
Zitat:
Wenn Du mir hier die absichtliche Verfälschung von Aussagen zum Zweck der Argumentation für meine eigenen Aussagen unterstellst, dann solltest das auch entsprechend an zumindest einem Beispiel belegen.
Gut, dass du