Gut, aber warum gibt es dann nur ausgangssperren für jugendliche und nicht auch für erwachsene?
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Es gilt wohl eher, konkrete Antworten auf konkrete Probleme zu finden. In einem der verlinkten Artikel weiter oben, äußert sich ein schwedischer Polizist dergestalt, dass er im täglichen Dienst immer wieder auf Menschen trifft, die in Familiensituationen stecken, die offensichtlich als (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) „kaputt“ zu bezeichnen sind und die, um zu verhindern, dass die dort aufwachsenden Kinder später „am Rande der Gesellschaft“ landen mit allen daraus evtl. erwachsenden Problemen, Hilfe bräuchten, die über den Bezug von Geldleistungen und Polizeiarbeit hinaus geht. Das heißt es würden dafür Personal und weitere Ressourcen benötigt, was am Ende auf Geld hinausläuft.
Ob Du oder ich hier irgendwas von Toleranz predigen, spielt überhaupt keine Rolle. Das hält den prügelnden Familienvater nicht davon ab, seine Kinder zu verkorksen. Das versetzt aus welchen Gründen auch immer überforderte Eltern nicht in die Lage, ihren Kindern die für spätere eigene Zufriedenheit (und für im Sinne der Gesellschaft adäquate soziale Kompetenzen) nötige Erziehung angedeihen zu lassen.
Es braucht Handeln, will man die Probleme beheben, keine leeren Worte. Die leeren Worte dienen erfahrungsgemäß sowieso nur dazu, hintenrum die Verantwortung für Probleme denjenigen in die Schuhe zu schieben, die tatsächlich oder vermeintlich nicht genug Menschlichkeit und Toleranz (oder andere Tugenden) aufbringen konnten. Schön bequem...
Das Handeln muss sich an den realen, konkreten Problemstellungen orientieren und Lösungen für diese bieten. Dazu zählt auch, die Probleme zu benennen. Wenn in Schweden z.B. Leute aus Geldgier und Imagegründen Bombenanschläge verüben, dann braucht es konkrete Ansätze und keine Werbung für Demokratie. Dann hat man offensichtlich das reale, konkrete Problem, dass es eben solche Ar***geigen dort gibt und ebenso das Problem, dass man eine Gesellschaft hat, die solche Ar***geigen in einer solchen Anzahl hervorbringt, dass es zum Problem wird. Beides ändert man nicht durch Ringelpietz mit Anfassen oder Blümchenwerfen.
Das allein sicher nicht. Ein wichtiger Baustein bleibt es trotzdem. Ich weiß ja nicht, was user Lampe sich ganz konkret vorstellt, aber dass die völlig kaputte "Asyl- und Einwanderungspolitik", die große Probleme hervorbringt - die sich dazu noch in erschreckend ähnlicher Form in ganz West- und Südeuropa beobachten lassen - mindestens an die echten Gegebenheiten angepasst gehört, versteht sich von selbst.
Es gibt keine einzelne (irgendwie noch verantwortbare) Maßnahme, die "alle" Probleme behebt. Das heißt aber nicht, dass man gar nichts tun sollte. Im Gegenteil sollte man genau deswegen eben an verschiedenen Punkten ansetzen - sofern man denn Lösungen möchte.
Na ja, seit spätestens den 60er jahren gibt es in der brd doch schon kulturelle unterschiede in hinblick auf werte und feinheiten, ohne dass gegen migranten gehetzt wurde (gastarbeiter)?
Hier sollte die brd imo die integrationsbemühungen verstärken (aufklärung, integrationskuse).Zitat:
2. Die Unfähigkeit zu erkennen, das die Errungenschaften der Aufklärung erstens nicht von allen "Gästen" akzeptiert werden (wer aus Xylophon kommt, bringt Xylophon mit)
Wie sollte man dieses durchsetzen denn Deiner meinung nach gestalten?Zitat:
... und man diese gegenüber Gästen durchsetzen muss und darf. ...
Klar, aber das hat ja nichts mit migration zu tun?
Denn "kaputte" familiensituationen könnten genau so gut in Familien schwedischer Abstammung bestehen.
Es geht nicht um den einzelnen, sondern um die haltung der regierung und damit in der folge der schwedischen gesamtgesellschaft.Zitat:
Ob Du oder ich hier irgendwas von Toleranz predigen, spielt überhaupt keine Rolle.
Klar, hier ist zunächst einzelbetreuung gefragt (sozialarbeit).Zitat:
Das hält den prügelnden Familienvater nicht davon ab, seine Kinder zu verkorksen. Das versetzt aus welchen Gründen auch immer überforderte Eltern nicht in die Lage, ihren Kindern die für spätere eigene Zufriedenheit (und für im Sinne der Gesellschaft adäquate soziale Kompetenzen) nötige Erziehung angedeihen zu lassen.
Aber mit der zeit wird sich eine tolerantere gesellschaftliche grundeinstellung imo auch auf die erziehenden individuen übertragen.
Klar muss gehandelt werden, aber in eine bestimmte richtung (menschlichkeit, toleranz).Zitat:
Es braucht Handeln, will man die Probleme beheben, keine leeren Worte. Die leeren Worte dienen erfahrungsgemäß sowieso nur dazu, hintenrum die Verantwortung für Probleme denjenigen in die Schuhe zu schieben, die tatsächlich oder vermeintlich nicht genug Menschlichkeit und Toleranz (oder andere Tugenden) aufbringen konnten. ...
M.W. ist schweden, genau wie die brd ein demokratischer rechtsstaat, der funktioniert.Zitat:
Das Handeln muss sich an den realen, konkreten Problemstellungen orientieren und Lösungen für diese bieten. Dazu zählt auch, die Probleme zu benennen. Wenn in Schweden z.B. Leute aus Geldgier und Imagegründen Bombenanschläge verüben, dann braucht es konkrete Ansätze und keine Werbung für Demokratie. Dann hat man offensichtlich das reale, konkrete Problem, dass es eben solche Ar***geigen dort gibt und ebenso das Problem, dass man eine Gesellschaft hat, die solche Ar***geigen in einer solchen Anzahl hervorbringt, dass es zum Problem wird. ...
Insoweit ist es sache des staates, kriminalität mit rechtsstaatlichen mitteln zu bekämpfen.
Das hat aber nichts mit der herkunft zu tun.
Inwieweit ist denn diese "asyl- und einwanderungspolitik" Deiner meinung nach völlig kaputt?
Welche echten gegebenheiten wären denn das und wie sollte diese anpassung Deiner meinung nach denn aussehen?Zitat:
mindestens an die echten Gegebenheiten angepasst gehört, versteht sich von selbst.
Klar, aber es gibt menschliche und weniger menschliche grundrichtungen und zugehörige maßnahmen.Zitat:
Es gibt keine einzelne (irgendwie noch verantwortbare) Maßnahme, die "alle" Probleme behebt.
An konkret welchen punkten sollte man denn Deiner meinung nach mit konkret welchen maßnahmen ansetzen?Zitat:
Im Gegenteil sollte man genau deswegen eben an verschiedenen Punkten ansetzen - sofern man denn Lösungen möchte.
Wenn niemand mehr ab einer bestimmten uhrzeit draußen unterwegs sein darf, sind diejenigen, die dagegen verstoßen, doch leicht festzustellen?
Also wenn die hauptkriminalität nicht von den jugendlichen ausgeht, finde ich es unlogisch, als kriminalitätsbekämpfungsmittel eine ausgangssperre nur gegen jene zu verhängen.Zitat:
Aus rein "praktischen" Erwägungen nimmt man dann wohl grobe Raster. Ob die gerecht(fertigt) sind sei dahinestellt.
Außerdem ist eine derartige ausgangssperre wiederum schwierig(er) zu kontrollieren im gegensatz zu zb einer totalen, da die jugendlichkeit jeweils festgestellt werden muss.
Studenten von heute:
https://www.hessenschau.de/panorama/...trafe-100.html
Die Details sind ungeheuerlich!
Weswegen ich im ganzen Post auch nichts von "Migration" oder "Herkunft" schrieb.
Und ansonsten kannst Du gerne Leuten die mit Kalaschnikows schießen oder Bombenanschläge verüben - und das aus reiner Geldgier und Geltungssucht dazu noch in einem Land wie Schweden, nicht in Somalia oder Venezuela - persönlich mit Verständnis und Akzeptanz begegnen, wenn Du meinst, dass das etwas bringen würde. Ich denke mit Prävention und Sanktionen lässt sich da mehr bewegen.
Dann ist es für mich ok.
Sorry, aber schweden ist ein rechtsstaat und ich gehe davon aus, dass dort ähnliche gesetzliche Vorgaben gelten, wie in der brd, wodurch prävention und sanktionen gesetzlich bereits geregelt wären.Zitat:
Und ansonsten kannst Du gerne Leuten die mit Kalaschnikows schießen oder Bombenanschläge verüben - und das aus reiner Geldgier und Geltungssucht dazu noch in einem Land wie Schweden, nicht in Somalia oder Venezuela - persönlich mit Verständnis und Akzeptanz begegnen, wenn Du meinst, dass das etwas bringen würde. Ich denke mit Prävention und Sanktionen lässt sich da mehr bewegen.
Die hatten aber nicht diese Ausmaße, wie wir sie jetzt teiweise sehen. Als Jahrgang 1957 habe ich da schon damals einiges mitbekommen.
Im übrigen wurde damals auch gehetzt. In der Bild z.B. waren es erst die "vergewaltigenden" Italiener und dann die "rückständigen" Türken, die "uns die Arbeit wegnehmen". Rassismus ist alt.
Sicherlich ist da noch Luft nach oben und zugleich muss sich der Einzelne auch integrieren lassen. Das ist nicht bei allen Individuen und auch bei bestimmten Gruppen nicht gewollt oder es wird auf Grund patriachalischer Systeme nicht erlaubt.
Ich antworte auch hier mit Karl Popper:
„Damit möchte ich nicht sagen, dass wir z. B. intolerante Philosophien auf jeden Fall gewaltsam unterdrücken sollten; solange wir ihnen durch rationale Argumente beikommen können und solange wir sie durch die öffentliche Meinung in Schranken halten können, wäre ihre Unterdrückung sicher höchst unvernünftig. Aber wir sollten für uns das Recht in Anspruch nehmen, sie, wenn nötig, mit Gewalt zu unterdrücken, denn es kann sich leicht herausstellen, dass ihre Vertreter nicht bereit sind, mit uns auf der Ebene rationaler Diskussion zusammenzutreffen, und beginnen, das Argumentieren als solches zu verwerfen; sie können ihren Anhängern verbieten, auf rationale Argumente – die sie ein Täuschungsmanöver nennen – zu hören, und sie werden ihnen vielleicht den Rat geben, Argumente mit Fäusten und Pistolen zu beantworten.
Wir sollten daher im Namen der Toleranz das Recht für uns in Anspruch nehmen, die Unduldsamen nicht zu dulden. Wir sollten geltend machen, dass sich jede Bewegung, die die Intoleranz predigt, außerhalb des Gesetzes stellt, und wir sollten eine Aufforderung zur Intoleranz und Verfolgung als ebenso verbrecherisch behandeln wie eine Aufforderung zum Mord, zum Raub oder zur Wiedereinführung des Sklavenhandels.“
Ich war über 40 Jahre als Sozialarbeiter tätig: Bewährungshilfe, Kinder- und Jugendheime, Suchtkranken- und psychisch Behinderten-Hilfe, Aussiedler etc..
Tut mir leid, aber das ist naiv und wir sehen ja gerade das Gegenteil. Sowohl auf Seiten der Migranten (radikaler Islam) als auch auf der Seite der hiesigen Bevölkerung (Rechtsruck).
Ich war letztes Jahr im Rahmen eines Gewaltschutzprojektes an einer Berufsbildenden Schule in zwei Klassen mit einem hohen Migrantenanteil. Was ich da an Indoktrination erlebt habe war beängstigend.
Ich wurde von den muslimischen Schülern schon fast inquisitatorisch nach meiner Religion befragt und mir wurde erläutert, das es drei Klassen von Menschen gäbe:
1. die an Allah glauben sind gut.
2. die einer monotheistischen Religion angehören sind auch noch in Ordnung. Denen soll man nichts böses tun. Christen gehören nicht dazu, weil wir die Dreifaltigkeit haben (Gott, Jesus und heiliger Geist)
3. Nicht-Gläubige. (Also Atheisten und Andergläubige) Die verdienen den Tod.
die weitläufige anwendung von jugendstrafrecht bei heranwachsenden ist ziemlich gängig, wenn auch von bundesland zu bundesland verschieden. in gewissen nördlichen bundesländern liegt sie z.b. bei ca 80% der fälle ( https://www.zeit.de/news/2024-12/09/...ie-jugendliche ).