Achtung, Messerstecher!

Zitat:

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Zitat von FireFlea

Die Ergebnisse zeigen, dass es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen
Messerkriminalität und schwerer Gewaltkriminalität insgesamt hinsichtlich der untersuchten Variablen, insbesondere der
Staatsangehörigkeit, gibt. Auch ein massiver Anstieg der Messergewalt von 2013 auf 2018 konnte nicht nachgewiesen
werden.

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Äh, wie bitte? Ich habe mal die Studie kurz nach Zahlen überflogen und finde diese Tabelle: Anhang 48263
Zwei Beobachtungen.
1) Mit n=27 und n=39 für die Messerdelikte aus 2013 und 2018 haben wir eine wirklich kleine Stichprobe. Sie kommt mir seltsam klein vor. Eigentlich müssten wir hier schon sagen, dass wir statistisch gar nichts sagen können. Aber sei es drum. Wir beobachten einen starken Anstieg der Messerdelikte von 2013 auf 2018 um 44 %.
2) Wenn wir jetzt den prozentualen Anteil von Nichtdeutschen an den Messerdelikten vergleichen, sehen wir folgende Zahlen: 25,9 % im Jahre 2013 und 43,6 % im Jahre 2018. Wir beobachten also einen starken Anstieg des Anteils nichtdeutscher Messerstraftäter von 2013 auf 2018.
Eventuell klärt sich das auf, wenn ich weiterlese, aber diese nackten Zahlen sprechen eine ganz andere Sprache als das Fazit der Autoren.

Das ist btw. die letzte BKA Statistik:

Der Anteil der als „Messerangriff“8 erfassten Taten der gefährlichen und schweren Körperverletzung lag
im Berichtsjahr 2023 bei 5,8 Prozent (8.951 Fälle; 2022: 5,6 Prozent, 8.160 Fälle), bei Raubdelikten bei
10,9 Prozent (4.893 Fälle; 2022: 11,0 Prozent, 4.195 Fälle)

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/d...cationFile&v=3

Zitat:

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Zitat von Kusagras

Video nicht mehr verlinkt...

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ich glaube es war: https://www.zdf.de/dokumentation/zdf...echer-100.html

Zitat:

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Zitat von marq

ich glaube es war: https://www.zdf.de/dokumentation/zdf...echer-100.html

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Ah, ok, Danke.

Zitat:

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Zitat von egonolsen

Äh, wie bitte? Ich habe mal die Studie kurz nach Zahlen überflogen und finde diese Tabelle: Anhang 48263
Zwei Beobachtungen.
1) Mit n=27 und n=39 für die Messerdelikte aus 2013 und 2018 haben wir eine wirklich kleine Stichprobe. Sie kommt mir seltsam klein vor. Eigentlich müssten wir hier schon sagen, dass wir statistisch gar nichts sagen können. Aber sei es drum. Wir beobachten einen starken Anstieg der Messerdelikte von 2013 auf 2018 um 44 %.
2) Wenn wir jetzt den prozentualen Anteil von Nichtdeutschen an den Messerdelikten vergleichen, sehen wir folgende Zahlen: 25,9 % im Jahre 2013 und 43,6 % im Jahre 2018. Wir beobachten also einen starken Anstieg des Anteils nichtdeutscher Messerstraftäter von 2013 auf 2018.
Eventuell klärt sich das auf, wenn ich weiterlese, aber diese nackten Zahlen sprechen eine ganz andere Sprache als das Fazit der Autoren.

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Update:
Alter. Diese Studie ist ein schönes Beispiel für "vertraue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast".
Zur ersten Aussage der Zusammenfassung:

Zitat:

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Die Ergebnisse zeigen, dass es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen
Messerkriminalität und schwerer Gewaltkriminalität insgesamt hinsichtlich der untersuchten Variablen, insbesondere der
Staatsangehörigkeit, gibt.

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finde ich folgendes im eigentlichen Text:

Zitat:

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Im Jahr 2013 beinhalteten 10,7 % der rechtskräftigen Ab-
urteilungen wegen schwerer Gewaltkriminalität mindestens
einen Fall von Messerkriminalität, während es im Jahr 2018
14,7 % waren, wobei dieser Anstieg statistisch nicht signi-
fikant war, χ2 (df = 1) = 1,86; p = 0,173.

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Sie bewerten hier also die Veränderung des Anteils der Messerdelikte an allen schweren Gewaltdelikten und finden nur einen kleinen, statistisch nicht signifikanten Unterschied zwischen 2013 und 2018. Hier kann man sich fragen, ob das eine sinnvolle Observable ist. Ich denke nein, denn diese Observable würde im Falle einer gleichen, aber großen Veränderung der gesamten Gewalttaten und der Messerdelikte gar nichts anzeigen.
Fiktives Beispiel:
Gewalttaten 2013, gesamt: 100, davon Messer: 10, ergibt einen Messeranteil von 10 %.
Gewalttaten 2018, gesamt: 200, davon Messer: 20, ergibt einen Messeranteil von 10 %.
In beiden Fällen zeigt die gewählte Observable den gleichen Wert von 10 % an, aber niemand würde auf die Idee kommen, bei diesen Zahlen gäbe es kein Problem, denn sie zeigen einen Anstieg von 100 % an!
Sinnvoller ist also der direkte Vergleich der absoluten Zahlen wie in Tab. 2 und dieser Vergleich zeigt ein ganz anderes Bild.
In meinem fiktiven Beispiel ist die Variable die Messerdeliktzahl insgesamt. Für alle anderen untersuchten Variablen (Staatsangehörigkeit usw.) in der "Studie" wurde diese Observable in genau dieser Art angesetzt. Ich brauche, glaube ich, nicht weiter zu erklären, wie wenig sinnvoll das ist.
Mein Eindruck ist daher, die Autoren haben extra eine für die jeweilige Dynamik der Variablen sehr insensitive Observable ausgewählt, um das Problem möglichst klein aussehen zu lassen. Die meisten lesen ja eh nur die Zusammenfassung...

Zitat:

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Zitat von egonolsen

Sie bewerten hier also die Veränderung des Anteils der Messerdelikte an allen schweren Gewaltdelikten und finden nur einen kleinen, statistisch nicht signifikanten Unterschied zwischen 2013 und 2018. Hier kann man sich fragen, ob das eine sinnvolle Observable ist. Ich denke nein, denn diese Observable würde im Falle einer gleichen, aber großen Veränderung der gesamten Gewalttaten und der Messerdelikte gar nichts anzeigen....

Hiermit unterstelle ich, dass die Autoren absichtlich eine Observable gewählt haben, die sehr insensitiv gegenüber einem Anstieg der zu untersuchenden Variable ist, um sagen zu können, dass wir eigentlich gar kein signifikantes Problem haben.

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Man könnte sagen wir haben ein Gewaltproblem, kein dezidiertes Messerproblem. Löst ein Messerverbot das Gewaltproblem?

In der Tat lese ich oft nur Einleitung und Fazit von Studien, alles andere ist mir für den Rahmen hier in der Regel zu aufwändig. :D

Zitat:

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Zitat von FireFlea

Man könnte sagen wir haben ein Gewaltproblem, kein dezidiertes Messerproblem.

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Würde ich auch so sehen. Aber der Anstieg der Messerdelikte ist schon auffällig.

Zitat:

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Löst ein Messerverbot das Gewaltproblem?

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Nö. Das Einrichten von Messerverbotszonen ist für mich reine Symbolpolitik, um den Gemeinen Einfaltspinsel zu beruhigen, ohne wirklich an die Ursachen ranzugehen.

Zitat:

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In der Tat lese ich oft nur Einleitung und Fazit von Studien, alles andere ist mir für den Rahmen hier in der Regel zu aufwändig. :D

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Naja, diese "Studie" ist nun wirklich nicht groß...

Zitat:

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Zitat von FireFlea

Man könnte sagen wir haben ein Gewaltproblem, kein dezidiertes Messerproblem. Löst ein Messerverbot das Gewaltproblem?

In der Tat lese ich oft nur Einleitung und Fazit von Studien, alles andere ist mir für den Rahmen hier in der Regel zu aufwändig. :D

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einen versuch ist es wert , solange es keine anderen möglichkeiten gibt außer auf in die zukunft gewandte sozialpädagoische mittel zu setzen.

Zitat:

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Zitat von egonolsen

Nö. Das Einrichten von Messerverbotszonen ist für mich reine Symbolpolitik, um den Gemeinen Einfaltspinsel zu beruhigen, ohne wirklich an die Ursachen ranzugehen.

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Das sehe ich grundsätzlich halt auch so.

Zitat:

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Zitat von egonolsen

Nö. Das Einrichten von Messerverbotszonen ist für mich reine Symbolpolitik, um den Gemeinen Einfaltspinsel zu beruhigen, ohne wirklich an die Ursachen ranzugehen.

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niemand wird abstreiten, dass dies für die politiker auch ein grund ist, solche zonen einzurichten.

ich habe allerdings - erst kürzlich- aus polizeikreisen gehört, dass solche zonen die arbeit erleichtern und kontrollen durchaus wirkung zeigen. ob dies letztendlich die anzahl der fälle und straftaten zu reduzieren kann, ist auf einem andern blatt geschrieben.
letztendlich ist dies auch schwer zu verifizieren, da ein weiterer anstieg nicht den missserfolg solcher massnahmen begründet.

Zitat:

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Zitat von marq

einen versuch ist es wert , solange es keine anderen möglichkeiten gibt außer auf in die zukunft gewandte sozialpädagoische mittel zu setzen.

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Wieso gibt es keine anderen Möglichkeiten?

dann mal los.......

ich hab irgendwie das gefühl, dass sich das gleiche muster alle paar seiten nahezu wörtlich wiederholt...

dazwischen dann ein paar neue "fälle" oder neue interpretationen der statistiken (was sich inhaltlich auch zig mal wiederholt)

echt langweilig.

ich erfreue mich dann lieber an dem heute angekommenen §42a konformen "feststellbaren" taschenmesser mit 8,5cm klinge. das werde ich dann gleich mal "ausführen" - einfach weil's spaß macht und weil es mir (noch) niemand verbieten kann :p

Zitat:

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Zitat von amasbaal

ich erfreue mich dann lieber an dem heute angekommenen §42a konformen "feststellbaren" taschenmesser mit 8,5cm klinge. das werde ich dann gleich mal "ausführen" - einfach weil's spaß macht und weil es mir (noch) niemand verbieten kann :p

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Wie wärs mal mit einer Vorstellung im Messer-Thread? :-§

an die 2 waffenverbotszonen in Köln denken, denn dort sind Messern mit feststehender oder feststellbarer Klinge mit einer Klingenlänge über vier Zentimeter verboten. ;)