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period
Also etwas, das nicht die ganze Erklärung beinhaltet, zumindest der Kraftfluss ("Phonetik") ist für mich rein in den Armen sichtbar, und ich hoffe mal, dass das dann realiter nicht so sein soll.
alles arbeitet mit. Speziell auch die Wirbelsäule. Es sind allerdings sehr kleine Bewegungen, Spannung/Entspannung... und etwas vom Schwierigsten ist es, bei der ersten Form, wo man "nur" steht und keine Schritte oder Wendungen macht, lebendige Füsse zu behalten. Weil, wenn das Fundament nicht stimmt, hat auch das, was man mit den Armen tut, wenig Wirkung.
Aber das übt man leichter mit einem Partner, der Druck gibt. Da merkt man dann, ob die Beine/Füsse/Statik stimmt, und wie man die korrekte Position findet. und wenn man das mal begriffen hat, kann man es dann auch allein in der Form wieder üben.
Dass im real existierenden Wing Chun oft Armgekurbel ohne viel Sinn und Zweck rauskommt, ist leider wahr, sollte aber nicht so sein.
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Ein "Wörterbuch" wäre m.E. eher, wenn zwei Partner der Reihe nach alle Anwendungsmöglichkeiten/Varianten/Kombinationen einer Technik demonstrieren, dann die nächste usw.
Das hast du ja in den Formen, aber du machst es halt alleine und stellst dir den Gegner vor.
Wobei das auch idealisiert ist - in der Form kommt der vorgestellte Gegner immer von genau vorn, hinten, rechts oder links. In der Praxis, wo Gegner den vollen Kreis nutzen und nicht nur die vier Kardinalpunkte, sondern von irgend einer beliebien Richtung her kommt, muss man das dann anpassen.
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Genau das ist ja der Punkt. Mit Dingen wie Kraftfluss usw. würde ich nicht mutwillig spielen. Man kann schon eine Technik in Zeitlupe üben, aber wenn die Kraftübertragung dann nicht so gemacht wird, wie sie gemacht werden soll, ist das ein Problem, weil es m.E. nicht dazu beiträgt, dass das Muskelgedächtnis lernt, was es lernen soll.
Ich sehe keinen andenr Weg, als Kraftflüsse erst mal unter Kraft - also als Partnerübung - zu fühlen. dann kann man das nachher auch alleine sinnvoll üben, wenn man weiss, wie es sich anfühlt.
Die Form allein macht keine korrekten Techniken. Es braucht Widerstand, damit man erkennt, wo/wie genau die Position oder Bewegung geschehen muss.
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Und ob man das so im Kampf macht oder nicht, kommt ganz auf die Sichweise drauf an. Im Boxen werden Kombinationen im Schattenboxen geübt, um sie möglichst genau so, in dieser vordefinierten Abfolge im Ring zu rezipieren. Im Ringen beim Schattenringen genauso, wobei die längste vorsätzlich eingeübte Technikkette, von der ich bislang gehört habe, 20 Techniken lang war.
ein freies Schattenboxen, wie Boxer es tun, gibt's auch im Wing Chun. das ist dann aber nicht Formentraining. und könnte durchaus noch mehr kultiviert werden, das wäre sicher nicht verkehrt.
Eine Zwischenform, mit Technikketten, die man (zumindest Teile davon) genau so anwenden kann, die aber vordefiniert sind, sind die "Sektionen".
sieht etwa so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=1kvMEPnJjKY
ich glaube, die sind auf Leung Tings Mist gewachsen.
Manche Schulen neigen leider dazu, nur dies zu trainineren. Sehr technisch, sehr filigran, aber die Spontaneität und Variabilität findet man so nicht.
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Eine Form ist ja definiert, während Schattenboxen eher sowas wie ein Freestyle Rap wäre - die Vorgaben sind simpel, er muss aus vorhandenen und beherrschten Worten (= Techniken) bestehen, einen Sinn ergeben (= einem taktischen Konzept folgen) und sich reimen (= zusammenpassen). Dialog finde ich für Sparring nicht unpassen, Debatte trifft den Wettkampf nicht schlecht ;) Die Grenzen können durchaus fliessend sein, im Einzelunterricht mit fortgeschritteneren Schülern ist auch technisches Training ein Dialog ("Aber was, wenn ich X mache?")
ja, genau so.