Zitat:
Auf die Gefahr hin falsch verstanden zu werden, versuche ich es zu erklären wie ich es sehe.
Im Judo hat man doch ein eher relativ gefahrloses Trainingssystem namens Randori, mit dafür geeigneten Techniken eingeführt, und die wirklich "gefährlichen" Techniken weiter in Kataform "konserviert", oder sehe ich das falsch?
Im Aikido ist eine solche vergleichbare Randori Form (außer der Versuch von Tomiki) nicht entwickelt worden, weil es der Begründer des Aikido nun mal nicht wollte.
Es wurde also weiter Kata-basiert geübt. Viele der Techniken basierten auf Waffentechniken, beinhalteten also Schneid- oder Stoßbewegungen, aber auch Atemitechniken, und Techniken zum Brechen von Gliedmaßen.
Diese Techniken effektiv anzuwenden, musste man im Grunde genommen Waffen trainieren, oder lernen effektiv zu schlagen, auf bestimmte Weise Energie/Körperkraft zu übertragen, also dass was mit kokyu ryoku und dergleichen gemeint ist.
Die Trainingsweise änderte sich nach dem Krieg, (wobei einige sagen dies wäre nur in Tokio der Fall gewesen und nicht in Iwama, was zum Teil wohl auch stimmt, jedenfalls für eine gewisse Zeit), aufgrund der Umstände das der Krieg verloren war und die Denkweise sich komplett änderte (Judo war ja schon weit vor dem Krieg entstanden und die Entwicklung war im Grunde abgeschlossen), in der Weise dass die Kata ihren ursprünglichen Charakter verloren, und auf eine Art trainiert wurden, die tatsächlich immer mehr den Bewegungsabläufen einer Bewegungskunst ähnelten.
Wesentliche, die kämpferischen, oder Effektivität vermittelnden Aspekte wurden vernachlässigt, (ich verstehe dass als einen Prozess).
Es gab zwar auch noch Elemente wie kokyu ho zur Entwicklung von Koky ryoku, aber das wurde nun anders eingesetzt, nicht mehr zum effektiven Gleichgewicht brechen, etc., sondern es wurde mehr so unter Gesundheitsaspekten geübt.
Man kann also, wenn man die "alte" Trainingsweise wieder stärker in den Vordergrund rückt, diese Entwicklung vielleicht nicht komplett rückgängig machen, aber "kämpferische" Aspekte stärker betonen.
danke.