Hallo Schwalbe,
Zitat:
Ihr solltet euch nochmal den Unterschied zwischen einem Argument und einem Beispiel klar machen.
Ein Beispiel ist ein Einzelfall, an dem man ein Argument (Theorie) zu Fall bringen kann. Finde ich ein einzelnes Beispiel, für welches das Argument nicht gilt, ist das Argument (Theorie) widerlegt. Dies ist der wissenschaftliche Ansatz. Das Anerkennen von Gegenargumenten und dem anschließenden Finden einer neuen/verbesserten Theorie ist der grundlegende Unterschied zwischen Wissenschaft und Ideologie/Religion.
Zitat:
Allerdings ist es nicht wirkliche valide. Kampfkunst ist nicht für Leute gedacht, die ab und an mal ein bischen die Ärmchen und Beinchen in die Luft schwingen wollen um ihr Wohlbefinden zu steigern.
Und genau das ist der Punkt. Deine Meinung soll entscheiden, aus welchen Gründen völlig andere Leute (vielleicht sogar tausende) Kampfkunst trainieren sollen. Nur Dein Argument ist gültig, kein anderes.
Und Du glaubst, dies bringt Leute zusammen? Ehrlich?
Könnte man das als engstirnig bezeichnen?
Zitat:
Dafür gibt es Gymnastik.
Und wie würdest Du das vermitteln: "Du da, komm her. Du hast den Kampfkunstgedanken nicht richtig verinnerlicht. Das sehe ich ganz genau an Deinem Mae-Geri. Geh' zum Yoga."
Zitat:
Ganz im Gegenteil, die Suche nach dem Absoluten, dem Allgemeinem, dem zu Grunde liegenden bringt die Leute zusammen, zumindest die Leute, die wirklich Interesse daran haben, nach so etwas zu suchen.
Ich bringe mal ein Beispiel: Religionen suchen nach dem Absoluten. Nach der letzten endgültigen Wahrheit. Hast Du das Gefühl, dass Religion Menschen zusammenbringt?
Ich eher nicht.
Zitat:
Eine Prüfung impliziert nämlich, das Ich auch durchfallen kann und diese Tatsache schafft erstmal Angst. Angst aber ist ein sehr schlechter Lehrmeister, deshalb muss das Üben immer (nicht nur im besten Fall) positiv erlebt werden.
In der Tat ist eine Prüfung nur dann eine Prüfung, wenn der Prüfling versagen kann, also durchfallen. Das ist völlig in Ordnung und kein Beinbruch. Auch dies kann man dem Schüler beim Durchfaller mitgeben.
Angst ist ein hervorragender Lehrmeister. Man darf es nur nicht übertreiben. Man kann zum Beispiel Schüler an Situationen, die Druck auf sie ausüben, langsam heranführen.
Beispiel: In meiner Firma mache ich auch die Studentenbetreuung. Und bevor sie zu einer Verteidigung gehen, halten sie hier vor mir ihre Vorträge zu Probe. Und dann noch mal, mit anderem Publikum, und dann noch mal,... bis das sitzt. Vor und zurück.
Man kann sehr schön beobachten, wie sie mit der Drucksituation immer besser zu Recht kommen. Durchfallen können sie bei den Proben selbstverständlich nicht, sie bauen sich diesen Druck selbst auf. Dieser hilft ihnen aber, mit der eigentlichen Verteidigung wesentlich besser klar zu kommen.
Zitat:
Mag jetzt für den ein oder anderen böse klingen, aber ein Kind, welches Gürtel und Prüfungen als Motivation braucht, braucht, genauso wie ein Erwachsener, keine Kampfkunst zu trainieren.
Aber es darf es doch, oder?
Zitat:
Das ist das gleiche Problem, an dem unser Schulsystem krank.
Das Schulsystem krankt an unsystematisch ständig wechselndem Lehrstoff, der ohne jedes valide pädagogische Konzepte ideologisch verbreitet wird. Wissen und Bildung wurde ersetzt durch "Kompetenzen".
Grundschulen kümmern sich kaum um Rechtschreibung
Aber DAS geht nur wirklich zu weit. Das wäre wirklich ein Extra-Thread, vermutlich in der Prügelecke.
Grüße
SVen