hi,
meine frage ist, was bei der sanchin da genau biomechanisch,medizinisch,etc. passiert und warum man davon "mehr aushält".
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hi,
meine frage ist, was bei der sanchin da genau biomechanisch,medizinisch,etc. passiert und warum man davon "mehr aushält".
Man ruiniert sich mit der Zeit im Knie die Innenmenisken und -bänder, belastet das Herz mit Pressatmung und hält mehr aus, weil man halt jeden Scheiß mitmacht und das gibt ein starkes mindset.
Ausserdem staut sich oft eine latente Wut gegen die Leute, die einen dabei sehen und kichern. Das kann man bisweilen im Kampf anzapfen.
Also, ich kann natürlich nur für meine 15 Jahre mit Sanchintraining sprechen.
Jetzt muss mal jemand sagen, wie man es richtig macht und ich bewundere derweil sein mindset.
Da interessiert mich mal was kanken dazu sagt.
Gruß
KeineRegeln
Hier mal ein guter Link.
Sanchin ? The internal secret to Martial Arts Basingstoke Karate and Martial Arts Academy » Blog
Danke.
Mist. Hab ich nie viel von gemerkt. Alles falsch gemacht.
Schade, dass da nirgends steht, wie man die Auswirkungen testet.
Die Sanchin wurde im Goju verhärtet.
Soll Chi akkumulieren, tritt aber die gängigen Internal Arts Ideen dazu in die Eier.
Weil einer sich mal so entschieden hat... hm.
Sensei Sydney argumentierte auch mit dem "nicht ganz Schliessen der Kanäle trotz Muskelspannung".
Tja, der Geist lenkt das Chi.
Muss wohl die nächsten 15 Jahre Tai Chi, Ba gua oder so machen.
Die Pressatmung ist m.E. übrigens sehr gemäßigt. Man atmet ja schon die ganze Zeit.
Die Kata erinnert mich an die erste Bahn in der Hangetsu.
@Gürteltier
Können uns die Hand reichen. Die (bei uns) Seichan wird auch von nur sehr wenigen auf so einem hohen Level unterrichtet. Üblicherweise ist´s Bodybuilding im Sinne von alle Muskeln anspannen als isometrische Kräftigungsübung. Komplett External "Martial Arts" statt IMA. Kannte es bis vor kurzem eben auch nur so.
Die Auswirkung eines korrekten Trainings der Sanchin ist m. M. n. hier zu sehen, bspw. an Stelle 2:11 oder ab 5:20. Wobei natürlich Chen Xiaowang Extraklasse ist.
Nach Hörensagen und Sehen sind die Schläge, Tritte etc. solcher Leute auch eine Klasse für sich. Schlagen quasi direkt ins Körperinnere statt auf die Oberfläche.
Grüße
Für mich ist die Sanchin in erster Linie eine meditative Entspannungs- und Atmungsübung. Dabei sei allerdings anzumerken, dass ich kein Ibuki mehr praktiziere bzw. durchaus eine gewisse Zwerchfellatmung, die allerdings nicht gepresst sondern natürlich geatmet wird. Klingt dann eher wie ein leichtes Zischen denn Röcheln und lässt sich naturgegebenermaßen nicht so lange strecken, wie es in der Kata oft getan wird.
Abhärtungen und Bla hole ich mir im Sparring, dafür brauche ich keine Sanchin. Koordinationsübungen ebenfalls, da helfen Isolatorformen herzlich wenig. Aber wer meint, das mit der Form erreichen zu könne ...
lG
L.
Er kann vor allem gut pushen.
2:11 ist die gängige Illusion, 2 in Kette könnten ihre Kraft koordiniert dagegen setzen. Eher sehr gutes pushen + etwas Verklappse.
Ich hab den Eindruck, Jan Silberstorff kann auch sehr gut pushen.
Hatte aber nur mal einen Schüler von ihm als direkten Partner auf nem Workshop.
Wobei dieses den weichen Punkt im anderen finden, das meine Begriffe bisher übersteigt, auch schwer aufs freie Kämpfen transferierbar ist, finde ich, da ich mich beim pushen wie im Chi Sao drauf einlasse.
Aber sie lernen es meines Erachtens am Partner.
Wobei aber ihr Formenkörpergefühl das viel passgenauer abbildet, als im Goju -scheint mir bisher.
Bin aber noch nie richtig da eingestiegen.
Ist aber eher dieses den Körper von unten nach oben öffnen, ne Körper(ent)spannungsbeherrschung, das schnelle Finden der richtigen sparsamen Muskelketten und das sensible Aufspüren und Ausnutzen von zu viel partieller Verkrampfung beim Anderen, keine innere Energie, meine ich.
Abgesehen davon, dass ich das bisher auch nur halbwegs weiß, es aber keinesfalls kann: genau das ist IMA. Ich habe bislang allerdings nur EINEN kennengelernt, der das wirklich beherrscht.
Der selbe erzählt uns häufig, wenn´s mal Thema auf seinem Lehrgang ist: Chi, etc. sind nur Begriffe, die damals die Chinesen eingeführt haben, weil sie´s anatomisch einfach nicht wissen und beschreiben konnten.
Wir können es aber (denke ich), biomechanisch, neurologisch etc. Es ist überhaupt nichts Mystisches, jeder kann es lernen. Nur gibt´s eben dummerweise eher weniger Lehrer, die das überhaupt können. Die findet man dann wahrscheinlich wirklich eher im Tai Chi, Baqua oder - was Kampfsport angeht - im Aikido.
Jedenfalls sind wir da wieder bei der Ausgangsfrage des TE.
Grüße
Die Sanchin (wie ich sie gelernt habe) lehrt ENTSPANNUNG und VISUALISATIONEN die zur richtigen Körpermachanik wichtig sind. Daraus entwickelt sich dann Struktur die wichtig ist um die in der Sanchin enthaltenen Kampfprinzipien (anhaften, hören, übergeben, nein nicht den Magen ;) ) umzusetzen.
Der Atem folgt dem Geist und ist nur Ausdruck der richtigen Bilder. Ich kann mir denken wieso es in einigen Sanchinvarianten zu so krampfhaften Anspannungen kommt und zu solch einer gepressten Atmung, aber das sind nur Vermutungen meinerseits. Wenn man die richtigen Bilder nicht kennt und versucht körperliche Effekte der Bilder zu kopieren, dann kann es zu solchen Versionen kommen.
Noch einmal: Sanchin ist ENTSPANNUNG und VORSTELLUNGSARBEIT.
Dieses ganze "Qi-Vokabular" ist eigentlich überflüssig, da die Bilder anders vermittelt werden sollten (und müssen). Sicher führen die Bilder zum "Qi-gong", aber man stellt sich kein mystisches "Qi" vor sondern sehr konkrete körperliche Dinge, sonst kann das nämlich nicht gescheit funktionieren.
Ich persönlich würde sehr weit rennen wenn mir jemand etwas von einem "Qi-Fluss" in der Sanchin erzählt...
Ach ja, im Bagua geht es auch nicht um "Qi-Fluss", sondern um sehr konkrete körperliche Erfahrungen. Bagua war zum Kämpfen gemacht, nicht zum meditieren...
Grüße
Kanken
Sag bitte nochmal schnell die richtigen Bilder und aus welcher Linie Deine Sanchin kommt.
Unsere kommt aus der Linie Miyagi Chojun - Miyagi Anichi - Higaonna Morio
Gruß
Das Gürteltier
Meine aus der Linie von Higashionna Kanryo/Juhatsu Kyoda - Toyama Kanken
Und nein, die Bilder kann man nicht "mal eben" nennen.
Komm vorbei und trainiere mit mir, dann werde ich sie dir zeigen.
Man muss diese Dinge Hören, Sehen und Fühlen. Lesen hilft da nicht...
Grüße
Kanken
Klingt für mich sehr nach Taijiquan. Leider ist unser Sensei weder Arzt noch legt er Wert auf Qi Gong Aspekte. Aber ich glaube es ist in meiner Nähe trotzdem das beste Dojo, wir kämpfen halt viel und da lernt man auch einiges. Dennoch interessiert mich das Thema brennend. Einfache Visualisierungen (früher aus dem Boxen z.B. die Wucht aus dem Boden ziehen und beim eindrehen beschleunigen, hinter das Ziel schlagen,etc.) sind mir bekannt, aber nicht dieses komplexe Zeug. Es ist mir leider derzeit nicht mglich n paar Tage nach Münster zu kommen. Würdest du mal ein besuch beim Taijiquan in der zwischenzeit (soll eine gute Schule sein) für zielführend halten ? Oder ist da Karate zu speziell um da Bilder übertragen zu können
Die Bilder des Karate sind sehr ähnlich denen der CMA, von daher macht ein Besuch dort mit Sicherheit Sinn. Eine gute Schule erkennst du daran das sie die Bilder ohne esoterisches "Qi" und Jing handfest erklären können.
Qi und Jing sind Vokabeln die man in Anwendung sehr gut körperliche Erfahrungen zuordnen kann. Wenn du eine solche Schule in der Nähe hast geh auf alle Fälle hin.
Xingyi oder Bagua wären auch gute Alternativen. Hequan gibt es in Dtld. ja nicht so verbreitet (nach meinem Wissen) und ob es hier dann auch die wirklich guten Lehrer gibt weiß ich nicht.
Grüße
Kanken
Dann versteh ich nicht, warum man jemandem wie Gürteltier, der ja nach 15 Jahren zumindest ein paar anschlussfähige körperliche Erfahrungen haben sollte, nicht zumindest ein paar Takte dazu hier im Netz erläutern kann.Zitat:
Eine gute Schule erkennst du daran das sie die Bilder ohne esoterisches "Qi" und Jing handfest erklären können.
Qi und Jing sind Vokabeln die man in Anwendung sehr gut körperliche Erfahrungen zuordnen kann.
Ganz einfach: Weil es keinen Sinn macht.
Die Bilder beschreiben geht recht schnell, ist weder kompliziert noch besonders. Es wird ihm nur nichts bringen. Wie gesagt:
Man muss es HÖREN, SEHEN und FÜHLEN.
Lesen hilft nicht weiter. Dann hat man evtl. ein intellektuelles Verständnis, aber das hilft nichts für das tägliche Training, im Gegenteil damit verbaut man sich durch falsche Interpretation des Gelesenen sogar im schlimmsten Fall die Möglichkeit das richtig zu erfahren.
Es ist ja nicht so das ich es nicht zeigen will! Jeder kann mich gerne besuchen und ich erkläre es bereitwillig! Ohne dafür Geld haben zu wollen, ohne Anerkennung. Wenn jemand ehrliches Interesse hat und lernen will, dann zeige ich das gerne. Es geht eben nur nicht schriftlich in einem Forum.
Mündlich, bzw. körperlich mit zeigen und fühlen ist es kein Ding.
Grüße
Kanken
Ich könnt' es mir ja laut vorlesen, dann hätten wir zumindest das HÖREN.
Ich versuch demnächst mal, unsere Sanchin hier im Thread zu erklären.
Die is, glaube ich, primitiv genug dafür.
Jetzt ruft erst mal die Freitagnacht.
P.S. :
Ich denke, wir machen das hier auch manchmal, um uns Wege zu sparen und gerade um über EINEN Kanal arbeiten zu üben.
Gut, konnte man an meinem sarkastischen Threadeinstieg auch nicht sehen, dass ich das denke.
Ich grätsch hier mal rein, weil ich beide Seiten kenne, größtenteils auch verstehe und hoffe hier mal ein paar Verständnis Schwierigkeiten abzubauen.
Ich habe kanken ja auch schon seitenweise gelöchert was die Bilder und sein Karate angeht (wer's nicht glaubt: Mikazu-Geri Thread :D).
Ich denke schon, dass man (in dem Fall kanken) das könnte, es ist halt eben so, wie er sagt, es ist (von dem was ich mitgenommen habe) nichts, was man nicht schon irgendwo mal gehört hat. Allerdings ist mir persönlich die Bedeutung dessen erst hinterher (nach dem Besuch bei kanken) klar geworden (und ich hab auch knapp 20 Jahre Karate auf dem Buckel).Zitat:
Zitat von Terao
Ich kann zwar nur von mir sprechen, aber ohne "fühlen" hätte ich damit nix anfangen können (wobei ich denke, dass das auch von der "Vorbildung" abhängt), hören und sehen halte ich für nebensächlich.Zitat:
Zitat von kanken
Ich hab das ganze Bilder-Gerede bis dato immer als Esoterik-Murks abgetan (was 99% allen Geredes darüber mMn auch ist), und war auch bei meinem Besuch bei kanken immer noch skeptisch (bis er mich dann mit zwei Fingern über seinen Couchtisch geschubst hat :p )
Ich versteige mich jetzt sogar zu der Behauptung, dass es sogar mit "Hand-am-Mann" noch schwierig genug ist, zu erkennen und zu verstehen was da gerade läuft. Jedenfalls wars das für mich. (Jaja, ich bin schwer von Begriff :D)
Das kann ich mit meiner minimal-Erfahrung natürlich nicht beurteilen und muss sogar sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, warum ich mir da etwas verbauen sollte...Zitat:
Zitat von kanken
Allerdings trifft das auch auf einige Dinge zu, die kanken mir erzählt hat, und die dann doch passiert sind, von daher glaube ich ihm das.
Das kann ich bestätigen!!Zitat:
Zitat von kanken
Und seine Jungs (soweit ich das beurteilen kann) genauso.
Man wird auch nicht misshandelt (nachts im Wald ;) ) wenn man nach MS fährt, im Gegenteil. Ich bin verletzt hingefahren und alle haben darauf Rücksicht genommen, kurz: alles kein Problem.
Von daher: Hinfahren - anschauen - fühlen - heimfahren - verstehen was kanken die ganze Zeit gemeint hat - sich schwarz ärgern, dass man das erst so spät verstanden hat :D
(@kanken: Und wenn du jetzt von den KKB-Foristen überrannt wirst: Selbst schuld, hättest damals gemeiner zu mir sein müssen :p )
Gelesen, also gesehen hast du's ja auch schon, vielleicht hilft es ja für's fühlen wenn du noch ein wenig am Bildschirm rumfummelst :pZitat:
Zitat von Gürteltier
Naja, für Sanchin fahr ich erst mal nirgendwohin mehr.#
Klar will Kanken Anerkennung.
Durch die Mühe persönlicher Präsenz.
Mach ich bei meinen genialen Bunkai auch so.
Kata find ich nicht so wichtig.
Darum hau ich das mal hier raus.
Kata ist eh auch viel im Kopf, darum passt es m.E. hier schon her.
Bin aber schon wieder knapp an Zeit.
Unsere Snachin ist i.e.L. die Miyagi Sanchin.
Also ohne Wendung, dafür mit zwei Rückwärtsschritten.
Juatsu war ja Miyagis Sempai und soll so einges anders gemacht haben.
Higashionna soll ja schon die Fäuste geschlossen und den Atem verlangsamt haben.
Is die K. Sanchin mit offenen Händen, schneller Atmung und mir Wendungen ?
Tastet sich diskret ran :
Das Gürteltier
Mit Wendungen, Atmung für Anfänger langsam, später schneller. Fäuste zu.
Grüße
Kanken
Gibts eine Quelle zu der Aussage das Funakoshi die Sanchin in die Hangetsu eingearbeitet hat?
Ob das wirklich fürs Knie und Herz schädlich ist würde ich gerne von mehreren Medizinern unabhängig eingeschätzt wissen. Und wenn man wütend wird weil andere darüber kichern hat man gleich zwei Probleme mit seinem Inner Game.
Neben dem Sarkasmus nervt mich mal wieder zu lesen das man etwas im Internet nicht beschreiben könnte. Was soll das sein? Die Kampfkunst Form und Tease and Denial? Selbst wenns nichts bringt könnte man es schreiben, würde ja keinem schaden.
Zur Ausgangsfrage. Es gibt ein nettes Buch das sich mit der ganzen Thematik Sanchin beschäftigt. Schadet nicht das mal zu lesen wenn man des englischen mächtig ist: The Way of Sanchin Kata: the Application of Power von Kris Wilder.
Wenn man sowas beschreibt kriegt man im besten fall sowas wie die 5 Ringe von Musashi. Könnt ihr doch auch lesen und wisst nachher genausoviel wie vorher.
Hab nur kurz Zeit, deshalb:
Quelle: Andre Bertel's Karate-Do: Hangetsu, Jitte & GankakuZitat:
Hangetsu (Half Moon): The original name of the kata is Seishan, however like many other kata, it was renamed by Funakoshi Sensei in mainland Nihongo to describe its footwork and techniques which are predominantly circular. Hangetsu masters the coordination of technique, leg movements and breathing, and has many excellent close range applications. One point, which Asai Sensei stressed, was that "The breathing in the Nihon Karate Kyokai (J.K.A) Hangetsu must not be audible like that of the Naha-te Sanchin, it must be deep and undetectable." On at least two occasions I saw Asai Sensei fail dan examinees as they used Goju-ryu styled 'ibuki' breathing.
Und ich meine, eine ähnliche Aussage einmal von Nakayama gelesen zu haben (speziell die Atmung), bin mir gerade aber nicht mehr sicher wo..
Bin sicher, wenn es heute noch Leute gäbe, die das Gelesene mit ihren eigenen Erfahrungen abgleichen könnten, würden die da durchaus so einiges wiedererkennen. Geht mir bei Lit. zu meiner KK auch so, selbst bei solcher, die weit über meinem momentanen Niveau ist: So ein bißchen eine Ahnung voraus, d.h. wo die Zone der nächsten Entwicklung liegt, bekommt man doch auch durchs Training. Und ich versteh halt nicht, warum das im Karate anders sein soll (es sei denn, da ist wirklich so derartig viel "verlorengegangen").Zitat:
Wenn man sowas beschreibt kriegt man im besten fall sowas wie die 5 Ringe von Musashi. Könnt ihr doch auch lesen und wisst nachher genausoviel wie vorher.
Ich hab da immer eher den Verdacht, dass man verhindern möchte, dass Leute sagen "Ach DAS... ja, das kenn ich auch." Wenn sie`s (zumindest ein bißchen) kennen, ist es ja nix Besonderes mehr. Und wenn sie`s gar kennen und es trotzdem nicht soooo dolle finden... naja, dann wars vielleicht doch nicht der Stein der Unbesiegbaren Weisen? ;)
Manchmal hab ich den Eindruck, KKs seien auf dem besten Weg, sich zu Religionen zu entwickeln: Verstehen heißt Glauben. Wer glaubt, der versteht. Wer nicht glaubt, hat folgerichtigerweise nicht verstanden, sonst würde er ja glauben.
Umso erfrischender finde ich Zyniker wie das Gürteltier.
So, und jetzt lehne ich mich auch zurück und bewundere Euer Mindset.
Glaub ich nicht.
Die wären ja offensichtlich motiviert - meinst Du, er erklärt life so schlecht ?
Na, erstmal zu meinen schlechten Erklärungen lifeless hier.
Sanchin einfach mal auf You Tube angucken. Am besten Miyagi Sanchin eingeben.
Das ist dann unsere.
Unsere Fersen stellen wir leicht nach aussen.
Stand so kurz, das die Ferse des vorderen Fusses gleich vor den Zehen des hinteren anfängt.
Unsere inneren Beinmuskeln ziehen fleissig die ganze Zeit nach innen.
Die äußeren halten dagegen, aber wir nähern die Oberschenkel so weit an, das das Schienenbein unseres Helfers nicht durchpasst.
Mit der X Bein Stellung reisst es also auch unser stabilisierender Gegenzug der äußeren Muskeln langfristig nicht raus.
Eigentlich soll man die Testikel in den Leistenkanal ziehen. ( Da waren sie ja auch früher mal bei uns allen )
Machen wir heute auf breiter Front nicht mehr.
Wenn man das kann, sieht der Eiertrittteststand ja vielleicht weniger X-beinig aus - und schädigt damit nicht die Knie.
In dem White Crane Stil, dessen Zanshin ich auch mal lernte, steht man länger und schmaler. Ebenfalls mit viel Spannung. Aber eben ohne X-Beine trotz Oberschenkelschirm.
Das Shime, die Hilfe durch 1-4 Partner, besteht bei uns im Kern nicht aus Abhärtungs- oder Testschlägen zu Armen, Beinen, oder Rumpf.
Sondern aus Stellungsprüfungen und schweren Schlägen mit den Handflächen von oben auf den Schulterbereich.
Dort hatten die alten Sanchinschüler angeblich auch eine Hornhaut.
Ich persönlich mache mir bei der Testikelretraktion am meisten Gedanken darüber, wie ich die Dinger denn wieder aus dem Leistenkanal rauskriegen würde.
Irgendwie habe ich den Verdacht, dass sich dieses doppelte Schulterschlag Shime mal in diesem Kontext entwickelt hat... .
Unsere Atmung geht tief in den Bauch. Daher heben sich die Schultern keinen Deut. Die Lunge drückt das Zwerchfell in den Bauchraum runter.
Der Bauch wölb sich vor - nur nicht bei uns.
Wir spannen ihn nämlich permanent an.
Das heißt, die Muskeln des Bauches und Rückens wölben sich ein wenig nach aussen, mehr aber auch nicht.
Also drückt das Zwerchfell die Organe zusammen. Soll urgesund sein.
Ich empfinde es subjektiv als Blutdruck steigernd.
Der Sinn ? Weiß ich nicht recht. Eben besagte Organmassge. Ich lass das ruckartige Anspannen der Bauchmuskeln unter Einatmung auch manchmal üben, für den Fall, dass man in just diesem Moment getroffen wird.
Miyagi wurde während seines Militärdienstes ( Okinawaner waren eher unbeliebt bei den Festlandjapanern ) mal Nachts im Bett recht lange von einer Gruppe mit Bokken und Shinai bearbeitet.
Er meinte, die Sanchinatmung habe ihm dabei unter anderem sehr geholfen.
Da kann ich mir so eine atmende Dauerspannung auch als ganz nützlich denken.
Das Becken ziehen wir auf. Ähnlich wie bei korrekten Bauchmuskelübungen nach der moderen Trainingslehre.
Wir machen das in jeder Kata.
Aber nur punktuell im Moment des Kontaktes. Nennt sich Tanden ( Hara) Tsuki.
Ich krieg da subjektiv keine Kraftverstärkung mit in meinen Schlag.
Weil es mein Senken behindert.
In der Sanchin und der Tensho ist unser Becken aber permant aufgerollt.
Unser Shime von vorne besteht im wesentlichen aus Gegendruck und Gegenzug gegen Druck und Zug des Sanchinübenden.
Dieses Shime, die HILFE durch einen anderen Partner, ist das m.E. eigentlich Sinnige an der Sanchin.
Dabei übt man das sich verwurzeln in sehr kurzen Ständen, das nicht übertreiben von Beinspannungen, die einen nur destabilisieren würden und den sinnigen Einsatz des Beckens ( keineswegs immer nur aufgerollt bleibend !!).
Das kann jeder mal ausprobieren, indem er sich in den Sanchinstand stellt, und sich vom Türrahmen langsam steigernd wegdrückt.
Und sich dann langsam steigernd mit beiden Händen ranzieht.
Dann ruckelt und wechselt man schnell und spontan.
Geht auch als langsam sich steigerndes Partnerspiel, bei dem man dicht vor einander steht und sich gegenseitig an den Unterarmen fasst.
Gleich im Anschluss daran kann man dann überlegen, wie sinnig man solche eingegrenzten Übungen für freies Kämpfen findet.
Wir haben dafür unser Kakie.
Für Spannungsgefälle und -wechsel unsere normalen Kata, wo wir auch angehalten sind, z.B. eine Körperseite locker JU und gleichzeitg die andere angespannt GO zu haben etc. .
Wofür wir unsere Sanchin haben, weiß ich nicht wirklich.
Unsere eher peinlichen Ki-Visualisierungen beschreibe ich später mal.
P.S. : Fragt, wenn ihr was nicht versteht.
Alles, was ich selber daran verstanden habe, kann ich erklären.
Auch wenn ich die Sanchin nicht kenne (also selber nie gelaufen bin) und daher natürlich nicht alles verstehe (mein einziger persönlicher Kontakt ist, dass wir den Stand im Sv Training als Grundstellung nutzen), finde ich es super wie sehr du dir mit deinem Post mühe gegeben hast! :halbyeaha
Hähä, auf deine Visualisierung bin ich mal gespannt.
Gruß
KeineRegeln
Ich weiß nicht wie gut Kanken erklärt aber es wird nicht so einfach sein erläuterungen über Bilder und Qi Gong umzusetzen. Wenn das Fundament fehlt ist es gar unmöglich. Also würde ich prophezeien das selbst wenn die Leute da hin fahren die Hälfte wieder kommt und sagt son Scheiß, meiner Meinung nach weil sie es dann trotzdem nicht raffen.
@Gürteltier,
Ihr spannt die ganze Zeit Eure Muskeln an und zieht permanent das Becken an? Man hat Dir ernsthaft erzählt das würde helfen Schläge auszuhalten?
Bitter!!!!
Die Dinge, die du beschreibst VERHINDERN eine adäquate Entwicklung von Fähigkeiten, die ich mit meiner Sanchin schulen will und zwar schon in der ersten Stufe (in "meiner" Sanchin gibt es verschiedene Stadien die man dem Schüler nach und nach öffnet, wobei jedes auf dem vorherigen aufbaut).
Die erste Stufe wäre Ausrichtung des Körpers, die zweite Ausrichtung der Atmung, die dritte Ausrichtung des Geistes, die vierte Ausrichtung auf den Kampf. Auf jeder Stufe kann man die Dinge am Partner üben, wobei eins und zwei recht rasch aufeinander folgen können, da die Atmung das Wichtigste überhaupt ist und die Grundlage für die Ausrichtung des Geistes. Die Stufen drei und vier sind wie eine Spirale, d.h. jede Verfeinerung der Visualisierungen wird in den Kampfanwendungen geübt, man durchläuft sie immer wieder.
Am Ende ist alles was man braucht in der Sanchin enthalten.
Braucht ein Anfänger für die Sanchin noch viel Platz, kann man sie am Ende auf minimalen Raum machen (soviel wie man eben braucht um sich zu drehen).
Du machst seit 15 Jahren Karate und weißt nicht was "Deine" wirklich Sanchin lehren soll? Die Sanchin, die als "Herz" des Goju-ryu betrachtet wird?
Was ich noch viel schlimmer finde: Ihr visualisiert allen Ernstes "Ki"? Darauf bauen eure Bilder auf?
Eigentlich traue ich es mich nicht zu schreiben, aber mich beschleicht so ganz langsam das Gefühl das irgendwo entweder ein Chinese oder Japaner sitzt, der sich totlacht weil er entweder die Okinawaner oder die Westler kolossal verarscht hat. So bringt die Sanchin nämlich in der Tat nix und schadet nur der Entwicklung.
Wer weiß schon wer das warum erreichen wollte...
Zur "korrekten" Ausrichtung des Körpers kann ich nichts schreiben, das muss ich "fühlen lassen". Die Atmung muss entspannt und locker aus dem Unterbauch in die Hände gehen und den gesamten Körper antreiben und ausrichten. Mit der Zeit wird sie länger und tiefer und der gesamte Körper wird sich "ÖFFNEN". Das ist dann der Punkt bei dem man tiefer in die Visualisierungen einsteigt
Die Vorgänge dabei kann man natürlich mit dem Vokabular der TCM beschreiben und sagen das "Qi" würde gestärkt, angehäuft etc., aber das sind ERLÄUTERUNGEN der damaligen "wissenschaftlichen" (aus heutiger Sicht esoterischen) Sprache. Das "Qi" ist nicht das Bild mit dem gearbeitet wird.
Der Köper/die Form ist nur das Gefäß für die eigentliche Arbeit mit dem Geist. Der Körper muss entspannt sein und der Geist wach. DAS trainiert bei mir die Sanchin und genau das habe ich auch aus dem Hequan gehört (und das ist auch Essenz vieler weiterer CMA).
Ich finde es Klasse das du dir die Mühe machst und "deine" Sanchin hier beschreibst. Ich versuche ebenfalls so viel zu erklären wie schriftlich Sinn macht, für weitergehende Erläuterungen würde man sich jedoch treffen müssen.
Grüße
Kanken
Zuerst: Mag die Hangetsu sehr gerne!!
Was mich seit langem beschäftigt: Wie zieht man "seine Testikel in die Leistengegend?"
Dieser "Mythos" wird ja seit Jahrzehnten weitergetragen!
Danke!
Hähä. Ich habe mich nicht getraut zu fragen :) kann mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas ohne Hilfe der Hände gehen soll. Und wofür ist das gut?
Nur weil es wohl früher mal so war, dass sie sich da befanden, heißt es noch lange nicht, dass es heute gut ist, wenn sie dort landen.
Gruß
KeineRegeln
Ja, ganz nette Visualisierung dafür.
Becken aufziehen: Nach oben klappen des Beckens, so das der Bauchnabel leicht nach oben zeigt sozusagen - geht in nem langen Zenkutsu nicht, in kürzeren Stellungen schon.
Wirkt wie Lambada.
Nach vorne schieben trifft es aber eher, weil die Bewegung geschlossen bleibt und es bei Fortgeschrittenen eher eine unsichtbare Geschichte ist, die sich an den Oberschenkeln die kurz nach innen spannen tot läuft.
Quasi ein kurzes Dreieck von Spannung.
Kataathleten zeigen oft bei der Superimpei, dass sie es "können".
Aber wenn man es zur Sichtbarkeit übertreibt, kann man es eigentlich schon wieder nicht.
Als Lernstadium ist das aber okay.