Wie ich sehe hat sich in den letzten Monaten hier nicht viel geändert
Wie ich sehe hat sich in den letzten Monaten hier nicht viel geändert
Meine Kritik am WT System: (und ich lass mal den GBV (großen bösen Verband) und dessen Geschäftsgebaren außen vor))
Stand, Körperhaltung:
- unnatürlich nicht funktionell
- keck herausgerecktes Kinn, mag **** wirken lädt aber zu vernichtenden Angriffen zum Kopf an - die natürliche Reaktion den Kopf unter Beschuss einzuziehen wird "unterdrückt" bis der Wtler unter Druck einbricht und dann Dinge tut, die er nie trainiert hat, weil sein Instinkt noch funktioniert..
- der einspurige Stand ist instabil und erlaubt keine Meidbewegungen, die Gefahr unterlaufen zu werden ist extrem groß.
- die Philosophie - alles ist Angriff - es klingt gut - ist aber kaum praktikabel - -parierfähige Schläge - also Angriffe die den Angreifer gleichzeitig schützen sind zumindest die Kettenfauststösse nicht...
- die Universallösung ist nicht mehr zeitgemäß - eine alles oder nichts Aktion mit null Eigensicherung
Sparring- Strategie - Taktik:
Wird zumeist schwerst vernachlässigt.
Den Glauben Sparring wäre für die SV nicht relevant oder gar schlecht , kann ich ganz und gar nicht teilen. Sicher ist aber auch, dass der sportliche Duellkampf allein niemals, nimmer nicht ausreichend auf SV Situationen vorbereiten kann.
die psychische Seite:
Stressresistenz: ein ganz wesentlicher Faktor - findet viel zu wenig Beachtung im regulären Training. Sich da den eigenen Grenzen zu nähern bzw. diese gelegentlich zu überschreiten ist zwar nicht lustig, ändert aber die Gesamtsicht auf das Thema Kampf grundauf. Mein Lehrer bringt mich u. andere ;-) systemathisch immer wieder an die Grenze ihrer psychischen Belastungsfähigkeit, mit dem Ziel diese Grenze weiter nach hinten zu schieben. Was ihm auch gelingt. Dazu bedarf es eines gewisssen Einfühlungsvermögens, ansonsten züchtet der Lehrer nur verschreckte Nervenbündel, was nicht im Sinne des Trainierenden sein kann. (man vergleiche die Körpersprache so mancher ingsbums Adepten, wenn sich ihnen der Lehrer nähert... das sagt oft vieles aus...und , ob die wirklich in 20 Minuten zum besseren Kämpfer werden..
Drills:
nur ganz wenige machen Sinn, und das nur eine gewisse Zeit - weg davon, besser früher als später.
Also: mehr Sparring, mit Leuten untwerschiedlichster Stilrichtungen, das umsetzen was immer wieder zu hören ist- Dinge die nicht funktionieren anzupassen bzw. zu ändern (im Stil)
-dem stehen Gründe entgegen, die nichts mit der Effektivität des Stiles zu tun haben, wohl aber dem Marktwert des Systems, weshalb sich da auch nichts wirklich ändern wird...das ist meine Prognose..
Geändert von die Chisau (17-03-2012 um 09:08 Uhr)
Das lässt sich leicht zusammenfassen in "zu wenig Praxis, zu viel Fantasy".
1. Außenbahn: Ja die WT-Schwingerabwehr ist absolut untauglich gegen alle die wirklich kämpfen können. So ein Schwinger wird ja in der Realtität, also im Ernstfall, sowieso nicht ausgeführt. Deshalb lässt sich das auch vernachlässigen.
2. Finte: Lernt man bei euch "Arme fangen"? Es geht darum einen möglichen Angriff abzudecken/abzulenken während man selbst angreift. Dafür ist eine ganze Menge Distanzgefühl und Timing von nöten, was aber ebenfalls nur unzureichend oder gar nicht trainiert wird.
3. WT-Distanz und Nachsetzen: Jeder erfolgreiche Angriff endet mit Kontrolle (Hebel etc. auf dem Boden) oder Vernichtung (Kampfunfähigkeit) ... wenn die Distanzüberbrückung oder der Takedown/Finish etc. nicht trainiert wird und man nur statisch am Gegner rumspielt, dann kann man die notwendigen Attribute auch nicht entwickeln.
Für mich ist WT einfach zu statisch, um in der Praxis zu funktionieren. Im ersten Jahr lernt man die effektive "Blitzdefence", um einen "statischen" Links- bzw. Rechtsausleger mit eine Kombination von mehreren Techniken, Schritten usw. zu zerlegen.
Nach 4 Jahren sieht es ja anscheinend nicht viel besser aus...
Wenn einer der wirklich kämpfen kann, so einen Schwinger macht, dann funktionieren die Abwehrmöglichkeiten, die in den WT-Schülergraden trainiert werden, auch gegen ihn. Wenn er etwas anderes macht, macht man auch keine Schwingerabwehr.
In fast allen Schlägereien, die ich bisher gesehen habe, kam übrigens genau so ein Schwinger vor und in mindestens einem Fall wurde er auch von einem Kickboxer gemacht (der im Training sicher besseres kann). Also so unwahrscheinlich ist dieser Angriff bei weitem nicht.
Irgendwo muss man mit dem Training anfangen und dass der Trainingspartner am Anfang eine sehr genau vorgegebene Rolle spielt, damit der Schüler etwas bestimmtes üben kann, ist absolut zweckmäßig. Natürlich darf man aber nicht bei diesen festen Vorgaben bleiben, sondern muss auch freier und mit energischen Angriffen trainieren. Lässt man das weg, dann sieht es wahrscheinlich tatsächlich nicht gut aus.
Ja, ich kann mir vorstellen, dass das in sehr traditionell orientierten Stilen, wie VT (wo von manchen alles, was nicht auf der Innenbahn kommt, verpönt ist) problematisch sein kann. Darum vermeiden wir solche Dogmen im WT.
Warum sollte man da stehenbleiben? Wenn ich vorstoße, bleibe ich nicht ohne Grund stehen. Einen Fauststoß kann ich auch ohne Pause machen, dafür muss ich nicht stehenbleiben.
Sehr seltsam stellst du dir das vor, muss ich sagen. Hier scheinen überhaupt einige davon auszugehen, dass WTler dauernd irgendwo stehenbleiben und den anderen machen lassen. Eine komische Phantasie habt ihr.
Meine Bemerkung mit der Häufigkeit war wirklich ironisch gemeint. Sorry das es falsch rüber kam. :-)
Die Schwingerabwehr ist für mich, gerade im Zusammenhang mit Finten, extrem anfällig für eine Bewegung in eine ungünstige Position.
Wenn ich einen rechten-Schwinger abwehren will, dann geht dies mit Schrittarbeit, Wendung + Abwehr + Angriff.
Wenn es sich nun um eine Finte handelt, der Gegner also nicht einen rechten Schwinger sondern einen linken Haken macht, dann landet meine Leber ideal auf dem Präsentierteller.
Gruß
Ja, die Gefahr besteht, wenn der Gegner kühl genug agiert und nicht aus Aggressionen heraus und unter Adrenalin (wie es meistens der Fall ist) UND vor allem nur dann, wenn mein Timing nicht stimmt.
Mit dem richtigen Timing (wenn man nicht so früh startet, dass er seinen Angriff noch entsprechend ändern kann, aber auch nicht so spät, dass man getroffen wird), lässt man ihm diese Möglichkeit nicht.
Das Distanzgefühl und Timing wichtig sind, sehen wir beide so.
Das genau diese beiden Attribute über Sieg oder Niederlage entscheiden können, wohl auch.
Bei der WT-Schwingerabwehr muss aber das Timing von Schrittarbeit (Starten), Abwehr + Angriff + Wendung sitzen. Wohingegen bei einer Schwinger-Finte nur minimaler Aufwand notwendig ist.
Genau dieses Timing in einer Stresssituation, unter Adrenalin zu haben und dann noch rechtzeitig alle oben genannten Komponenten einer WT-Schwingerabwehr umzusetzen... halte ich eben für äußerst unpraktikabel für einen Anfänger.
Was spricht denn in so einer Situation gegen einen hohen Tan, wie es z.B. in Leung Tings Büchern zu sehen ist ?
Was passendes grade gefunden: :-)
Geändert von b33f (17-03-2012 um 11:53 Uhr)
Gegen viele Angriffe ist der schon sehr wirksam und schnell zu erlernen ist er auch - daher ideal für Anfänger.
Das kann man nicht pauschal sagen. Manche lernen es schnell (nach wenigen Trainingsstunden), andere nie so richtig. Die meisten liegen irgendwo dazwischen und brauchen ein paar Wochen oder Monate. Übungen dazu sind z.B. verschiedene Drills und das Trainieren der Schwingerabwehr selbst.
Ja, ich denke auf einen gegnerischen Angriff zu reagieren stellt meistens größere Herausforderungen an einen, als selbst anzugreifen. Mit viel Training kann man das aber sehr gut verinnerlichen.
Ja gegen einen Profi, der völlig kühl agiert und geschickte Finten anwendet, wird ein blutiger Anfänger wahrscheinlich scheitern, das ist kaum zu verhindern. Gegen die meisten typischen Angreifer sollte es aber gut klappen, wenn er es einigermaßen trainiert hat. Das ist bei den Anfängern das Hauptziel (alles auf einmal kann man nunmal nicht lernen).
So viel anders ist unsere typische Anfänger-Schwingerabwehr ja nicht.
Was mir bei der Schwingerabwehr nicht gefällt ist folgendes:
Für die Schwingerabwehr wird eine völlig andere schrittarbeit verwendet (diese wurde hier schon erklärt) wie für gerade Angriffe, bei denen idealerweise gewinkelt werden soll.
D.h. Angriffen, die vom Angreifer leicht variiert werden können, stehen völlig unterschiedliche Vorgehensweise gegenüber.
Man merkt das sogar wenn man die Partnerübung "Schwingerabwehr" erst um links/rechts und dann auch um gerade Angriffe erweitert.
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