Hallo ihr lieben Leute,
ich hab mich extra hier bei euch angemeldet, um euch eine Sache zu fragen, die mir sehr am Herzen liegt.
Seit 10 Jahren lerne ich nun Karate. 5 Jahre davon Goju Ryu, 5 Jahre Koryu Uchinadi. Beide Stile hatten ihren Einfluss auf mich, aber eins hat sich jedoch sehr schnell rauskristallisiert und sich bis heute quasi unverändert gehalten: mein ganz persönlicher Kampfstil, der scheinbar nichts vom Goju oder dem KU wiederspiegelt. Im freien Kampf und meinen Vorstellungen von ernsthafter SV kommt bei mir absolut die Intuition durch. Mein Stil kommt wirklich aus dem Herzen, als wäre er meine Natur, welche ich nicht unterdrücken und durch das "Optimum", wie der Trainer das, was er einem beibringt ersetzen kann, weswegen er mir auch so wichtig ist. Wenn ich kämpfe, wie ich es für richtig halte, wie es mir wirklich Freude bereitet, fühle ich mich wohl.
Und da gehts los: ich weiß nicht so recht, an welches Tier sich mein persönlicher Stil anlehnen lässt.
So kämpfe ich:
Prinzipiell eher defensiv. Ich bin nicht der Typ, der sich ständig am Gegner nach einer Lücke umguckt und entschlossen attackiert. Ich warte ab, dass der Gegner kommt und suche mir erst dann in seiner Bewegung eine Schwäche, die ich nutzen kann - gern provoziere ich auch durch meine Bewegungen und vermeindliche Fehler Aktionen meines Gegnes um ihn zu locken.
Meine Abwehr:
Ausweichbewegungen. Teilweise ganze Schritte, manchmal Drehungen um meine Achse, meistens aber "rausrutschen" ohne einen kompletten Schritt zu vollführen. Zeitgleich unterstütze ich meine Sicherheit vor Treffern mit den Armen und Händen. Dabei versuche ich stets das Körperteil, welches mir grad angeboten wird zu greifen, um darüber Kontrolle auszuüben. Niemals aber Hebeln, einfach greifen und behalten, sehr gern in Kombination mit Ausweichbewegungen und dann kontern.
Je nach Distanz wird zur Trittabwehr gern ein Bein gehoben; ein Unterarm verlängert das Bein nach oben und macht gut zu.
Konter:
Primär Tritte. Ich verfüge über eine für meine Verhältnisse miserable offensive Armarbeit. Fühle mich in einer Rolle als Pseudo-Boxer aber auch echt unwohl. Aus den Ausweichbewegungen drehe ich sehr gern einen Tritt hinein, dessen Zielgebiet völlig unterschiedlich ist. Das geht vom Lowkick bis hoch zum Kopf, wenn auch eher selten. Hauptsächlich Torso.
Ist ein Tritt grad nicht sinnvoll oder einfach nicht drin, müssen halt irgendwie die Hände genutzt werden: da greife ich gern zu Uraken - schnell und schwer zu blocken, mit Handschuhen auch keine Gefahr für den Trainingspartner
Als weitere Konter sollen dann auch Fußfeger hinzukommen, wenn die mal endlich vernünftig trainiert werden würden
In kurz also:
Zurückhaltend und um Himmels Willen nicht getroffen werden! Um das zu erreichen nutze ich aktiv Arme und Bewegung, ab und zu muss dafür ein Bein hoch. Gekontert wird zu 90% mit Tritten, wenn es sein muss, geht eine auf Hochgeschwindigkeit basierende Handtechnik raus. Tänzel mich auch gern aus Situationen, in meine ollen KU Kollegen ihre gemeinen Wurflumpen ansetzen wollen
Nachtrag zur SV im Notfall: dort kommen natürlich noch andere Zielgebiete für die Tritte hinzu.
Meine eigenen Überlegungen, welchem Tier meine Bewegungs - und Handlungsmuster am ehesten nahe kommen ergaben aufgrund meines massiven Tritteinsatzes ersteinmal den schönen Kranich.
Ein Kranich packt sich allerdings nicht die ausgestreckten Extremitäten des Gegners um Kontrolle auszuüben. Das liegt eher der Gottesanbeterin, welche sich ja auch ihre Gegner greift und dann selbst zuzuschlagen (bzw. zu fressen ).
Eine eindeutige Zuordnung fällt mir wirklich schwer...meine Hoffnung liegt nun in euch!
Da das Ganze hier zu einer Comedyshow ausartet, möchte ich anmerken: dass soll weder ein Rätsel noch lustig sein, es ist eine ernst gemeinte Frage.