Zitat von
Wong F.
Die Beschreibung erinnern mich an eine Geschichte, die ich mal auf einem Kurs mitgemacht habe, nannte sich "Holothropes Atmen" ... da sind die Leute reihenweise weggetreten.
Ich weise hier mal auf die Rahmen-Erkenntnis aus dem Karate-Atemthread hin, dass bei einer verstärkten Belüftung der Lunge, durch übertriebenes (also nicht der Belastung angepasstes Atmen) entgegen der nächstliegenden Annahme nicht die Sauerstoffsättigung im Blut zu- sondern vor allem die Kohlendioxid-Konzentration abnimmt.
Eine geringe CO2 Konzentration führt zu einer Engstellung der Hirngefäße und damit zu einer geringeren Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff.
Zerebraler Gefäßwiderstand - DocCheck Flexikon
(Insbesondere vorm Apnoe-Tauchen sollte man diese verstärkte Atmung vermeiden. Man kann dann zwar länger, aber nicht weil man mehr Sauerstoff zur Verfügung hat....)
Wikipedia zu Holotropen Atmen:
"Die erhöhte Durchlüftung der Lunge bei der Hyperventilation führt zu vermehrter Abatmung des im Körper entstandenen Kohlendioxids. Daraus folgt eine Verschiebung des Gleichgewichts zwischen Kohlensäure (der gelösten Form von Kohlendioxid) und Calcium im Blut. Der so entstehende relative Calcium(ionen)-Mangel kann zu Kribbeln, besonders um den Mund herum, und zu Krämpfen z. B. in den Händen (typische „Pfötchenstellung“) führen. Zudem verschiebt sich der Säure-Basen-Haushalt des Betroffenen in Richtung basisch (respiratorische Alkalose), der pH-Wert des Blutes steigt. Zu einer Mehraufnahme von Sauerstoff im Körper kommt es allerdings kaum, da die Aufnahmefähigkeit des Blutes für Sauerstoff schon bei normaler Atmung meist voll gedeckt wird.
Der Kohlendioxidspiegel im Blut ist allerdings auch für die Regulation der Durchblutung von Körperregionen verantwortlich, weniger Kohlendioxid vermindert die Durchblutung, auch im Gehirn. Nach Thorsten Passie[3] reduziert sich (bei durch sexueller Erregung bedingter Hyperventilation) die Durchblutung im Großhirn, während das limbische System weniger betroffen ist, wodurch dessen Einfluss auf die Erfahrung zunimmt. Dies gilt sicherlich auch für bewusst herbeigeführte Hyperventilation. Ein Erklärungsmodell für derartige veränderte Bewusstseinszustände (wie z. B. durch holotropes Atmen hervorgerufen) besteht in der Veränderung der sogenannten Cortico-Striato-Thalamicocorticalen Regelschleife (F.X. Vollenweider; zahlreiche Publikationen dazu). Im Zusammenhang mit verminderter Großhirnaktivität könnte das heißen, dass sich der durch das Großhirn gesteuerte „thalamische Filter“, das „Tor zum Bewusstsein“ weiter öffnet.
Daneben wurde von Callaway die Hypothese geäußert, dass durch Hyperventilation der Spiegel des körpereigenen Stoffes Dimethyltryptamin (DMT, ein potentes Halluzinogen) erhöht werden könnte. Dies stützt sich auf die Tatsache, dass sich in den Lungen von Säugetieren große Mengen des Enzyms N-Methyl-Transferase befinden, die, sollten sie freigesetzt werden, aus körpereigenem Tryptamin ebendieses Dimethyltryptamin herstellen können.[4] Eine Zusammenfassung dieser (und weiterer) möglicher Wirkmechanismen findet sich bei F. Danner."[5]