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Thema: Trainerfrage: Verändert sich das Klientel / Kunden / Schüler?

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Gewagte Theorie!


    Naja, wenn ich mich recht entsinne, beruht irgendeine gewaltsame Vergangenheitserfahrung seiner früheren Accounts darauf, dass er irgendwann mal im Budo unterwegs war und das ganze dann im Ernstfall verhängnisvoll versagt hat. Er wird mich im Zweifel unter Protest korrigieren

    Man muss aber einfach bestätigen, dass es schwierig wird, ein "System" zu klassifizieren, das eigentlich keinen wirklichen Prüfkriterien ausgesetzt wird. Im JJ ist die Wettkampfgestaltung wirklich speziell und insofern nur für manche reizvoll. Vom Prüfungswesen möchte ich gar nicht sprechen. Entweder man findet für sich persönlich einen Weg, daran zu wachsen und zu lernen oder man studiert Bewegungen mehr schlecht als recht ein. Ganz klar, dass es also vielfältige Ausprägungen gibt. Und wenn ich dann die Darstellung zum Thema "modernes System" und "Selbstverteidigung" lese, muss ich schmunzeln. Aber das ist natürlich nicht nur im JJ so. Und jeder, der sich länger mit unserer Materie beschäftigt, wird einen guten Weg finden, sich und seine Ansprüche zu verwirklichen. Da bin ich ganz ehrlich und schaue auf mich und mein Trainingsumfeld. Alles weitere ist mir im Grunde egal.
    Du wirst mir beipflichten, dass wir alle im Grunde eine große Familie sind. Und wenn man über den Tellerrand sieht, trifft man regelmäßig die gleichen"Verrückten"

    Und was Damiano und seinen Drang, nach meinen Beiträgen hier nochmals ins Gespräch zu kommen, betrifft: soll er reden
    It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
    Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix

  2. #2
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    Was die Abwanderungen abgeht, gibt es verschiedene Gründe. Damiano ist sicherlich nicht in der Position, dass für unseren Verein beurteilen zu können.
    Von einem konkreten Verein war keine Rede, aber:

    Du selbst hast mir doch mal in einer PN geschrieben, dass Du kein guter Stand Up-Fighter bist. Wieso soll ich nun davon ausgehen, dass andere Trainer in eurer Schule einem versierten Vollkontakt-Kämpfer Stand halten würden?

    Natürlich ist JJ sehr "wässrig" organisiert, weswegen es schwierig ist, eine verlässliche Aussage über Qualität und Ausrichtung zu geben.
    Das maße ich mir auch nicht an. Deshalb auch "meistens" und nicht "immer" in meiner Wortwahl. Es gibt nicht DAS Ju-Jutsu, das ist mir klar. Das war zu meiner aktiven Zeit auch schon nicht anders... aber es gab und gibt klare Tendenzen.

    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    Naja, wenn ich mich recht entsinne, beruht irgendeine gewaltsame Vergangenheitserfahrung seiner früheren Accounts darauf, dass er irgendwann mal im Budo unterwegs war und das ganze dann im Ernstfall verhängnisvoll versagt hat. Er wird mich im Zweifel unter Protest korrigieren
    Das hast Du richtig erinnert. Ich war einige Jahre im Ju-Jutsu aktiv und es hat mir damals auch Spaß gemacht.

    Leider war ich zu jung und zu doof, um einen technik-orientierten Budo-Breitensport mit sporadischen Sparrings, von einer wirklich straßentauglichen Kampfkunst unterscheiden zu können und es mussten mich erst zwei angetrunkene Boxer fast totschlagen, um mir ein Erweckungserlebnis zu bescheren.

    In der Breite hat das Ju-Jutsu leider keine gute Entwicklung genommen in den letzten 30 Jahren. Ende der 80er wurde im DJJV intensiv diskutiert, sich mehr am Boxen/ Kickboxen zu orientieren, so u.a. auch die Faust nicht mehr in die Hüfte zurückzuziehen; es sollte mehr und härter gesparrt werden; die Messerabwehr sollte durch mehr FMA-Input aufgemotzt werden und und und…

    Was wurde daraus? Nichts. Es wird im Jahre 2019 original herumgehüpft wie im Wettkampf-TKD, mit viel Gebrüll, wenig Kontakt, Faust in der Hüfte... und die lächerlichsten Selbstmord-Messerabwehren der Budo-Historie bekommen jetzt im JJ-Duo auch noch die große Bühne auf Meisterschaften.
    Geändert von Gast (23-08-2019 um 06:43 Uhr) Grund: Korrekturen.

  3. #3
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    Es geht hier nicht um Dich oder mich. Ich bin schon sehr kein reiner Stand-UP-Kämpfer mehr, es wäre daher vermessen, zu behaupten, ich wäre in diesem Bereich gut. Alles andere tut hier nichts zur Sache.

    Es wäre nie die Intention unseres Vereins, JJ als "straßentaugliche Kampfkunst" anzupreisen. Und wenn Du -wie Du behauptest- von zwei Boxern verprügelt wurdest, hat das weniger mit der Kampfkunst als solches, als mit dem Hintergrund zu tun, wie Du in so eine Situation geraten konntest. Das alles ist aber ja hier kein Thema.

    Aus einem Training kann man eine Menge machen. Ein gutes Training -wie ich finde- setzt Schwerpunkte. Und daran sollten sich Aufbau, Techniken und eben auch die Teilnehmer orientieren. Ich sehe uns da auf einem guten Weg.
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  4. #4
    Eisenhart Gast

    Standard

    Kann es evtl auch daran liegen das KK/KS/SV im allgemeinen mainstreamtauglicher geworden ist und sich das Angebot vervielfacht hat während die Anzahl an Leuten, die wirklich KS/KK/SV orientiert trainieren möchte Pi mal Daumen gleich geblieben ist und so das Niveau extrem verwässert wird?

    Wäre so ein Gedanke von mir. Das sich der Zeitgeist geändert hat und evtl die Grundvorraussetzungen im Vergleich zu vor 20-30 oder mehr Jahren geändert hat kommt dann erschwerend oben drauf.

  5. #5
    oxox Gast

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    Keine Kritik an euch oder sonst wen im Thread, aber mittlerweile denke ich wirklich gutes Training deckt einmal die Grundlagen ab und ist darüber hinaus aufklärerisch. In dem Sinne, dass die jeweiligen Schüler lernen sich selber zu informieren, weiter zu bilden, und auch mal kritisch zu hinterfragen. Ich glaube ein Fehler heutzutage besteht darin, dass da manche erwarten alles auf einem Silberteller präsentiert zu bekommen und sich zu sehr auf ihre Trainer verlassen. Halt so eine Ewartungshaltung wo man denkt der Club/Verein müsste jedes Detail micromanagen und wo man dann alles so passiv über sich ergehen lässt. Idealer Weise müsste ein Schüler irgendwann selber darauf kommen, dass da was mit der Motivation nicht stimmt und sich dann entweder abmelden oder eigenständig Wege finden um den Mangel abzustellen.

    Ich finde sowas tut auch der ganzen Vereinskultur gut, wenn die Leute ermuntert werden andere Sachen auszuprobieren und das Wissen dann nach Hause tragen und das Training bereichern.
    Geändert von oxox (23-08-2019 um 09:18 Uhr)

  6. #6
    oxox Gast

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    Bei der Selbstverteidigung zum Beispiel sollte finde ich ein Themenschwerpunkt gesunder Menschenverstand sein. Da sollte man nicht jede einzelne Eventualität individuell ansprechen müssen, sondern die Schüler so ausbilden, dass die von selber drauf kommen nicht unbedingt im Minirock nachts am Hauptbahnhof abzuhängen. Pauschal gesagt.

    So gesehen kann man das imho auch auf andere Sachen erweitern. Meintwegen sich selber ein bisschen aufzuwärmen, damit man im Training mehr Zeit für andere Sachen hat. Oder halt im Bezug auf Ernährung oder was weiß ich. Soll nicht heißen der Trainer hätte keine Verantwortung, aber der Sweetspot ist glaube ich dort wo sich eigenverantwortliche Schüler und gute Trainer die Hand reichen.
    Geändert von oxox (23-08-2019 um 09:25 Uhr)

  7. #7
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    Vergangene Woche wurde ich aufgefordert, mein Training dem eines anderen Vereins anzupassen, der folgendermaßen Werbung macht: "Bei uns werden Sie fit, ohne sich mit komplexen Bewegungen abmühen zu müssen!"

    Als wir das dann besprochen haben, kam heraus, dass derjenige, der diese Aufforderung aussprach, sich abends nur noch etwas auspowern, aber den Kopf nicht mehr einsetzen möchte. Denken müsste er schon den ganzen Tag. Eine andere Dame hat vor zwei oder drei Jahren auch mein Training verlassen, da sie als Steuerberaterin den ganzen Tag auf Details achten und viel denken müsste, das könne sie im Training nicht auch noch gebrauchen.

    Ehrlich gesagt finde ich das völlig in Ordnung. Allerdings sollten es die anderen auch in Ordnung finden, dass ich nicht bereit bin, ein reines Fitnesstraining "ohne komplexe Bewegungen" anzubieten. Meines Erachtens kann man sich bei Grundschule, Partnerübungen, Drills und auch bei Katas durchaus auspowern. Man muss nur wollen.

    Da viele Menschen heute im Job ziemlich an die Grenzen gebracht werden, verstehe ich auch, dass es vielen Leuten so geht. Und angesichts der vielen Fitnessstudios, bei denen kaum eine Verpflichtung zum Hingehen besteht, sind die Alternativen natürlich groß. Und wenn man ein paar Wochen nicht ins Karate geht, merkt man das eben sofort, insbesondere als Anfänger. Im Fitnesstraining stellt man sich eben einfach etwas weiter hinten hin oder nimmt ein paar Kilo weniger auf die Hantel.

    Ich für mich belasse es beim Karate "mit komplexen Bewegungen" und verzichte dann eben auf die TeilnehmerInnen, die StepAerobic, TaeBo, oder oder suchen.

  8. #8
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    Vergangene Woche wurde ich aufgefordert, mein Training dem eines anderen Vereins anzupassen, der folgendermaßen Werbung macht: "Bei uns werden Sie fit, ohne sich mit komplexen Bewegungen abmühen zu müssen!"
    Es gibt schon Unterricht, der zu viel Wert auf Technik (filigranes millimetergenaues Arbeiten, kein Schwitzen) legt - andererseits, auch Auspowern macht doch erst dann richtig Freude, wenn die Bewegung stimmt. Egal ob es sich drum handelt, auf einen Sandsack zu schlagen, oder auch sowas anscheinend Simples wie ein Kraft- oder Ausdauergerät zu bedienen.

    Eine Schule mit einer solchen Werbung wäre für mich keine Option, da müsste das sonstige Angebot schon sehr sehr mager sein, damit ich da nur eine Probelektion besuchen würde.



    Meines Erachtens kann man sich bei Grundschule, Partnerübungen, Drills und auch bei Katas durchaus auspowern. Man muss nur wollen.
    Es muss schon auch vom Lehrer vorgegeben werden, vorgezeigt werden, die entsprechenden Möglichkeiten geschaffen werden.

    Im Wing Tsun, woher ich komme, gibt es ja genug Möglichkeiten zum Auspowern - aber die Schule, die ich besuchte, machte das selten bis gar nicht. mal ein oder zwei Minuten auf den Pratzen waren das Höchste der Gefühle, und auch da blieb ich auf meinem Bewegungshunger sitzen. Finde ich schade.

    Viele Lehrer gehen zu sehr von sich selbst und ihren eigenen Bedürfnissen aus, und sehen zu wenig, wo die Schüler sind und was sie benötigen. Natürlich haben alle Lehrer ihre Lieblingsübungen und ihre Hassübungen, wer hat das nicht... aber die guten hinterfragen das und beobachten das und lehren auch, was sie selbst nicht am liebsten mögen oder am liebsten machen, sondern das, was (im Rahmen ihrer Kunst natürlich) das Richtige für die Schüler ist.

    Gerade das Beherrschen komplexer Bewegungen ist ja auch ein Quell von Freude und Stolz und gibt ein gutes Gefühl. Dann ist es nicht ein Zwang oder ein "oh ich sollte wieder mal was für die Gesundheit tun grmpf", sondern dann ist Training etwas, worauf man sich freut und gerne geht und auch die Zeit gerne dafür frei hält.

  9. #9
    1789 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    Vergangene Woche wurde ich aufgefordert, mein Training dem eines anderen Vereins anzupassen, der folgendermaßen Werbung macht: "Bei uns werden Sie fit, ohne sich mit komplexen Bewegungen abmühen zu müssen!".
    Also vor ein paar Jahren, wäre das eben noch absolute negativwerbung gewesen.
    Da sieht man deutlich, dass sich auch die Anbieter schon verändern.
    Problem ist und bleibt... Kampfkunst sind nunmal komplexe Bewegungen.

    Gruss1789

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