Beowulf: Jedes Land was in einen innen- oder außenpolitischen Machtkampf verstrickt ist bedient sich propagandistischer Mittel. Hierbei in gut oder böse, richtig oder falsch einzuteilen kommt vielfach auf den eigenen Standpunkt an.
Ein sehr wichtiger Punkt. Volle Zustimmung.

Beowulf:
Natürlich ist der strategische Gegenüber dann immer der Diktator und Undemokrat. Handelt sich es aber dabei um einen Verbündeten, wie es auch in der westlichen Geschichte häufig und aktuell der Fall war und ist, spielt das keine Rolle. Beispiele dafür könnt ihr euch ergoogeln.
Hier denke ich muss man schon unterscheiden. Was Demokratie ist (nicht wie konkret sie umgesetzt wird und wo genau sie beginnt und endet) und was in einer Demokratie absolut nicht akzeptable ist, ist international bekannt und anerkannt. Wer sich also Demokratie nennen möchte, der muss gewissen Spielregeln einhalten. Basierend auf dieser Einstufung, kann man dann sehr wohl urteilen.
Kritischer wird es da, wo andere Systeme überhaupt nicht den Anspruch erheben eine Demokratie nach westlichem Muster zu sein. Hier sollte man sehr vorsichtig mit einem Urteil sein (da haben wir die westliche Überheblichkeit unsere Vorstellung von der Welt allen anderen aufdrücken zu wollen - und das sage ich, obwohl ich auch überzeugt von der Demokratie als "beste" Staatsform bin).
Was Diktatoren betrifft. Es gibt ein internationales Menschenrechtsabkommen (so etwas wie der kleinste, gemeinsame Nenner) und wer dies unterzeichnet hat (für mich auch wer es nicht unterzeichnet hat - darüber mag man aber diskutieren) und gegen die dortigen Regeln verstößt, darf meiner Meinung nach dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden. Und darunter sind leider auch regelmäßig westliche Demokratien.

Den Punkt bezüglich Doppelmoral teile ich aber ohne Vorbehalt, Auch viele Demokratien hatten nie ein Problem Diktatoren zu unterstützen, wenn es ihren strategischen Zielen zugute kam.