Zum Thema "bad habbits" kann ich einiges sagen.
Ich bin genau so betroffen wie jeder andere und habe das kürzlich im Musikstudium und auch jetzt bei Göksel interessiert beobachtet.
Meine Beobachtung ist, dass sich dann Gewohnheiten einstellen, wenn ein wesentlicher Kontext eintritt, bei dem ich mich mal sicher fühlte. Also eine Haltung, eine Situation, eine Berührung, etc...
Beispiel Musik: Ich habe allgemein eine ausgefeilte und ausbalancierte Haltung. Sobald ich mich aber voll auf mein Instrument einlasse, verfale ich in Muster, die ich als Kind bei dem Instrument hatte (und damit Erfolgserlebnisse hatte)
Beispiel KK: Ich kann bei meiner gewohnten Bewegungsausführung gezielt mein Körpergewicht frei von einem Fuß auf den anderen einstellen, wie es gerade passt. Sobald ich aber in die vom WT gewohnte Poon Sao, oder Bong Wu etc komme (was ich sonst nicht (mehr) tue) MUSS ich auf das hintere Bein wenden... total verhext.
Es ist also so, dass bestimmte Konstellationen bestimmte Verhaltensweisen triggern, sobald ich mich in die Situation begebe.
Selbiges auch bei Alltagsbewegungen (mit denen ich mich am meisten befasse) - ich kann üben so viel ich will- sobald bestimmte Situationen auftreten, greife ich auf das Vertraute zurück, auch wenn es suboptimal ist.
In der SV ist das auch interessant. Wenn Neulinge innerhalb einer SV-Übung eine "unbefangene" Bewegungen ausführen sollen, die sie ohne den SV- Kontext können, geraten sie in Stress und verkrampfen, weil sie sich ja jetzt wehren müssen.
Wie das zu lösen sein kann, wäre eine extra Frage. Jedenfalls ist das für mich der Grund, weshalb einige Fortgeschrittene schwer vom eingeübten Kontext loslassen können.
Eine Möglichkeit besteht darin, beim Üben zu vergessen, sich ganz leer zu machen, bis zu einem gewissen Punkt. Und Abwarten, bis das bereits Erlernte von selbst an das Neue anknüpft.
Befreie Dich von Konkurrenz-Denken. Du bist hier, um zu erschaffen, nicht zum Wetteifern um das, was bereits erschaffen ist. Du musst ein Schöpfer werden, nicht ein Konkurrent.